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 Kirche der Hl.

Drei Jünglinge

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

INHALTSVERZEICHNIS

ÜBUNGEN FÜR DIE KARWOCHE 5


BEDEUTUNG EINIGER BEGRIFFE 7
PALMSONNTAG 8
Ereignisse des Tages 8
Erklärung der Ereignisse am Palmsonntag 8
Erklärung einer Lesung 9
Kontemplation 10
Aktivität 11
Gebet 11
KARMONTAG 12
Ereignisse des Tages 12
Erklärung einer Lesung 13
Kontemplation 14
Aktivität 14
Gebet 14
KARDIENSTAG 15
Ereignisse des Tages 15
Erklärung einer Lesung 15
Das Gleichnis der Talente 16
Kontemplation 21
Aktivität 22
Gebet 22
KARMITTWOCH 23
Ereignisse des Tages 23
Erklärung einer Lesung 26
Kontemplation 28
Aktivität 28
Gebet 29
GRÜNDONNERSTAG 30
Ereignisse des Tages 30
Gerichtsverhandlungen Jesu vor den jüdischen und römischen Machthabern 37
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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Erklärung einer Lesung 45


Kontemplation 46
Aktivität 46
Gebet 47
KARFREITAG 48
Ereignisse des Tages 48
Die 7 Worte Jesu am Kreuz 48
Erklärung einer Lesung 49
Kontemplation 54
Aktivität 56
Gebet 57
LICHTSAMSTAG 58
Ereignisse des Tages 58
Erklärung einiger Lesungen 58
Kontemplation 59
Aktivität 59
Gebet 59
DIE HEILIGE AUFERSTEHUNG 60
RESSOURCEN 62
Paschabuch 62
Bücher 62
Predigten 63
Kontemplationen 63
Al7an 64
Taraneem 64

Vorbereitung: Diener der Kirche der Hl. Drei Jünglinge

2. Auflage: April 2021

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Das Ziel dieses Buchs ist es, dir eine zusätzliche Quelle zur Verfügung zu stellen, um unserem
Herrn Jesus Christus in dieser Woche jeden Schritt zu begleiten, den Er für uns gegangen ist
und um den größtmöglichen Nutzen aus der heiligsten Woche des Jahres zu ziehen.

Inhalt:
• Übungen für die Karwoche
• Bedeutung einiger Begriffe, die oft vorkommen

• Die einzelnen Tage der Karwoche, unterteilt in:


 Leitgedanke: um was geht es an diesem Tag besonders?
 Ereignisse des Tages: hier erfährst du, was Jesus an diesem Tag alles getan hat
 Erklärung einer Lesung: Wolltest du schon immer wissen, wieso diese Lesung, genau
an diesem Tag gelesen wird? Hier findest du sicherlich neue Informationen!
 Kontemplation: Lasst uns darüber kontemplieren, was Jesus alles für genau DICH
getan hat!
 Aktivität: Was kannst du an diesem Tag konkret tun?
 Gebet: Diese Woche gehört Jesus allein, sprich mit Ihm und öffne Ihm dein Herz!

• Ressourcen: Hier findest du einen wertvollen Schatz rund um die Karwoche!

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

ÜBUNGEN FÜR DIE KARWOCHE


Wenn sich die Karwoche nähert, sind wir voller Ehrfurcht, denn die heiligste Woche im ganzen
Jahr steht vor der Tür. Der spirituelle Mensch weiß, dass die Karwoche ganz besonders ist und
dass er sie nicht einfach so an sich vorbeiziehen lassen darf. Er will sich überhaupt nichts
entgehen lassen und nimmt sich auch möglichst diese Woche frei von der Arbeit, um sie voll
und ganz unserem Erlöser Jesus Christus widmen zu können. Im Folgenden finden wir einige
Übungen für die Karwoche:

 Ostervorbereitungen:
Alles, was an Ostervorbereitungen (Festkleidung, Osterputz, Festessen, etc.) anfällt, sollten
wir noch vor der Karwoche abgeschlossen haben.

 Medienkonsum:
Der gesamte Medienkonsum im Haushalt muss mit der Karwoche zu tun haben: Taranim
bzw. Al7an der Karwoche (Thok te tigom, Ke-Eperto, Pek-Ethronos, Omonogenis, …) und
die Gebete der Karwoche (Morgen- und Abendpascha). Alle Predigten, die wir uns während
der Karwoche anhören, sollten mit dieser besonders heiligen Zeit zu tun haben. Predigten
über das familiäre Miteinander oder Beziehungsthemen haben in dieser Woche keinen
Platz. Jeder Tag in der Karwoche ist von Ereignissen überhäuft. Am besten ist es, wenn man
sich schon im Voraus für jeden Tag zwei bis drei Predigten heraussucht und eine Art Audio-
Bibliothek für diese Woche erstellt.

 Spirituelles Buch:
Wichtig ist es auch, dass wir uns für diese heilige Woche ein besonderes Buch
heraussuchen, das mit der Karwoche und deren Ereignissen zu tun hat und uns intensiv
damit beschäftigen. Vor allem können wir die Zeit der langen Hymnen während des Pascha
dafür nutzen, die Lesungen aus dem Karwochen-Buch oder auch im spirituellen Buch zu
lesen, bevor wir mit unseren Gedanken abschweifen.

 Vermeidung aller Ablenkungen:


Alles, was nicht unbedingt in dieser einen Woche notwendig ist, müssen wir auf ein
Minimum reduzieren, wie zB Fernseher, Telefonate, Chats, soziale Netzwerke (Facebook,
Instagram, Snapchat, Tiktok, …)

 Ständiges Gebet:
Egal wo du bist und was du machst, erhebe dein Herz zum Himmel und bitte Gott um
Weisheit und um Erkenntnis: „Erkläre mir, oh Herr, was hast Du für mich getan? Was will
mir die Kirche mit den heutigen Lesungen und Ereignissen näherbringen?“

 Lesungen der Karwoche:


Wenn wir an einem Tag aus einem wichtigen Grund mal nicht in die Kirche gehen können,
müssen wir uns zu Hause die jeweiligen Lesungen anschauen und selbst durchgehen. Lasst
uns auch versuchen, Erläuterungen für die Prophezeiungen des Pascha zu finden und sie zu
lesen.

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

 Gebet für die Welt:


Schränke deine Gebete und Bitten in dieser Woche nicht nur auf persönliches ein! Die Welt
ist heute durch die Corona-Pandemie stark belastet. Unsere wunderschöne Kirche hat sich
immer schon für die ganze Welt verantwortlich gefühlt und lehrt uns in den Bittgebeten, für
sie zu beten. Lasst uns gerade dieses Jahr, unseren Fokus darauf setzen, indem wir beten:
„Unser Herr Jesus, erbarme dich unser. Bringe uns aus dieser Pandemie heraus. Lass alle
Menschen zu Dir zurückkehren.“

 Spiritueller Plan:
Berede deinen spirituellen Plan (Gebete, Metanyen, etc.) vor allem für diese Woche mit
deinem Beichtvater. In dieser Woche sind wir strenger zu uns selbst, als wir es zuvor waren.

 Reue aus ganzem Herzen:


Lasst uns in dieser Woche Reue ablegen. Die Karwoche darf nicht an uns vorbeigehen, ohne
dass wir Gott um Erbarmen und Vergebung für unsere vielen Sünden bitten. Flehe Gott um
Beistand an, eine bestimmte, dich plagende und belastende schlechte Angewohnheit bzw.
Sünde abzulegen und dich durch Seine Gnade zu verändern.

Lasst uns unseren spirituellen Tank für das ganze


kommende Jahr auffüllen!

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

BEDEUTUNG EINIGER BEGRIFFE

TEMPEL: ein einziger Tempel in Jerusalem, Opfer wurden nur dort dargebracht

SYNAGOGEN:
• Gebetsorte zur Versammlung, die im Exil entstanden, weil die Juden fern von Jerusalem
waren
• in ihnen beten, lobpreisen und studieren sie die Torah, keine Opferdarbringung

HOHE RAT/SANHEDRIN:
• jüdisches Gericht
• Vom Donnerstagabend bis Freitag Früh stand Jesus vor insgesamt sechs Verhöre, drei
jüdische und drei staatliche. Eines der drei jüdischen Verhöre war vor dem Hohen Rat.

ANHÄNGER HERODES:
• keine religiöse, sondern eine politische Gruppe, die Herodes, dem Großen und seinen
Nachfolgern angehört
• motivierten die Juden, nicht an der Torah und den Gesetzen festzuhalten

SADDUZÄER:
• Gruppe von Führern, die nur an die Torah (sprich die fünf Bücher Moses), aber nicht an
die Auferstehung von den Toten, an Engel oder Geister glaubten
• reiche Schicht, aus denen zur Zeit Jesu der Hohepriester gewählt wurde

HOHEPRIESTER:
• war der erste Verantwortliche vor dem römischen Herrscher, der ihn über das Geschehen
des jüdischen Volkes informierte
• der römische Herrscher konnte zu jener Zeit den Hohepriester auswählen

PHARISÄER:
• strenggläubige Juden, die sehr gut gelehrt waren und über 1000 Gesetze befolgten (vgl.
Hl. Paulus)
• von ihnen entstammten die Schriftgelehrten und die Gesetzeslehrer
• glaubten an das ganze Alte Testament, an die Auferstehung von den Toten und an Engel

SCHRIFTGELEHRTE/GESETZESLEHRER:
• schrieben die Torah und die Gesetze ab
• lehrten das Volk die Gesetze

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PALMSONNTAG
LEITGEDANKE DES TAGES: JESUS KOMMT, UM KÖNIG ÜBER DEIN HERZ ZU SEIN

Ereignisse des Tages


Joh. 12:13-15, Mt. 21:1-11, Lk. 19:28-40

An diesem Tag zog Jesus öffentlich in Jerusalem ein. Das war auch der Tag, an dem die Juden
die Lämmer für das Paschafest auswählten, die sie dann bis zum 14. Tag des Monats bei sich
aufbewahrten, um sie am Abend dieses Tages zu schlachten. Wie die Lämmer einige Tage in
Jerusalem gehalten werden sollten, blieb auch Jesus, das Lamm Gottes, einige Tage in Jerusalem
und wanderte zwischen dem Tempel und Betanien hin und her.

Als Jesus sich der Stadt näherte, begann ihn die Menge mit den Worten, die speziell dem
Messias galten, zu lobpreisen: „Hosanna dem Sohne Davids. Hosanna in der Höhe. Das ist der
König Israels, gesegnet sei er, der da kommt im Namen des Herrn der Heerscharen.“
Das Reiten auf einem Esel wurde als Friedenszeichen betrachtet, während das Reiten auf einem
Pferd als Kriegssymbol galt. Der König des Friedens wählte ein Fohlen aus, auf dem noch nie
jemand geritten war. Das Fohlen (Neues Testament) wurde das erste Mal geritten und von
seiner Mutter (Altes Testament) begleitet, um gezähmt zu werden. So vollendete der Herr seinen
Dienst, indem er das Alte Testament mit dem Neuen krönte.

Erklärung der Ereignisse am Palmsonntag


Bitte parallel zu der Erklärung Lk 19:28-40 lesen!

Der Palmsonntag gehört zu den großen Festen des Herrn, da dies der Tag ist, an dem die Welt
zum ersten Mal bekannte, dass Jesus der kommende König ist.

Jesus schickte zwei Seiner Jünger in ein Dorf vor, damit sie einen Esel, auf dem noch nie jemand
gesessen hatte, losbinden und diesen dann zu Jesus bringen. Die Jünger sind ein Symbol für die
Propheten oder in der heutigen Zeit für die Priester und Bischöfe. Genau wie das Fohlen
werden auch wir nach der Reue und Beichte von unseren Sünden befreit und losgebunden.
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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Der Eintritt Jesu nach Jerusalem beginnt am Ölberg. Auf diesem Berg sind außerdem sehr viele
Wunder passiert und viele Ereignisse der Bibel fanden dort statt. Das Öl aus der Olive ist ein
Zeichen für den Heiligen Geist.

Dass der König aller Könige auf einem jungen Esel reitet, ist ein Zeichen für Demut und
Bescheidenheit.

In Jerusalem legten die Jünger und viele aus der Volksmenge ihre Mäntel auf den Weg. Das ist
ein Zeichen dafür, dass wir unser altes Leben hinter uns lassen müssen, wenn wir uns zu Gott
bekennen und an Ihn glauben wollen. Wir müssen
uns von unserem alten Leben trennen (wie die
Volksmenge von ihren Mänteln) und dieses Gott
unter die Füße legen, damit Er uns leitet. Außerdem
ist hier das Ablegen der Kleidungsstücke auf den
Boden ein Zeichen von Demut. Diese Geste deutet
darauf hin, dass die Menschen wussten, dass sie es
nicht wert sind, dass Gott ihren Boden berührt.

Die Palmzweige sind ein Zeichen für den Frieden.


Die Menschen erkannten Gott als König des Friedens,
da Er nicht nach Jerusalem eintritt, um Krieg
anzufangen, sondern um uns Menschen von unseren
Sünden zu befreien. Währenddessen riefen sie
„Hosanna“. Dies heißt übersetzt „Gott erlöse uns“
bzw. „Du bist Gott, unser Erlöser“.

Erklärung einer Lesung


Am Lazarussamstag, Palmsonntag und Abend des Palmsonntags lesen wir vier Prophezeiungen
aus dem Buch Zefanja. Zefanja redet in seinen drei Kapiteln am öftesten von allen Büchern der
Bibel über „den Tag des Herrn“. Mit dem Tag des Herrn ist entweder die Kreuzigung oder der
Tag des Jüngsten Gerichts gemeint.

Prophezeiung aus dem Buch Zefanja (3. Stunde des Sonntagabends)

Der Tag des Herrn ist nahe, der gewaltige Tag, er ist nahe, schnell kommt er herbei. Horch, der
Tag des Herrn ist bitter, da schreit sogar der Kriegsheld auf. (Zef 1:14)
Wenn wir diese Stelle lesen, ist sofort klar was gemeint ist. Der Tag des Herrn, ist der Karfreitag,
der Tag der Kreuzigung, der Tag der uns befreite. Wer schreit mit Schmerz? Mit Kriegsheld ist
der Satan gemeint, der zuvor gesiegt hatte. Aber Gott hat ihn am Tag Seiner Kreuzigung
niedergeschlagen.

Die Kirche gibt uns bereits am Palmsonntag diese Prophezeiung, um unseren Blick von Beginn
der Karwoche an bis zu ihrem Ende auf die Kreuzigung und die Erlösung zu richten.

Du gleichgültiges Volk, sammelt euch, tut euch zusammen. (Zef 2:1)


Hier spricht Zefanja von dem Volk, das dem Herrn in der Früh noch zujubelte und Ihn wie einen
König in Jerusalem empfing, um nur Tage später voll Gleichgültigkeit zu fordern: „Ans Kreuz mit
ihm! Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!“ (Mt 27:23,25)
Zefanja bedeutet „Gott hat geborgen/verborgen“. Das ist auch ein Motto dieser Woche; wir
danken Gott, denn Er hat unsere Makel und unsere Sünde durch die Kreuzigung verborgen.

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Prophezeiung aus dem Buch Zefanja (Lazarussamstag)

Im Buch Zefanja finden wir auch einen der poetischsten Verse der Bibel. Stellen wir uns einen
Angeklagten vor: Nach allen Anhörungen ist es nur eine Frage der Zeit bis das Todesurteil
verkündet wird, er ist sich sicher, dass es keinen anderen Ausgang geben kann. Doch plötzlich
verkündet der Richter die Unschuld des Angeklagten und seinen Freispruch, ein anderer trägt
die Anklage und das Urteil für ihn.

Das prophezeite uns Zefanja ungefähr 600 Jahre vor der Geburt Christi:

„Juble, Tochter Zion! Jauchze, Israel! Freu dich und frohlocke von ganzem Herzen, Tochter
Jerusalem! Der Herr hat das Urteil gegen dich aufgehoben und deine Feinde zur Umkehr
gezwungen. Der König Israels, der Herr, ist in deiner Mitte; du hast kein Unheil mehr zu
fürchten. (Zef 3:14-15).
Darin mündet diese Freude, die Zefanja in diesen Versen beschreibt. Diese Freude ist eine
anhaltende Freude, unabhängig von allem was in unserem Umfeld und im Alltag passiert, diese
Freude wird uns nicht genommen. Durch den Tag des Herrn macht Er unserem „Unglück ein
Ende“ (Zef 3:18).
Wer sollte sich durch die Erlösung der Menschheit freuen? Natürlich wir Menschen! Doch
Zefanja schreibt: „Der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Held, der Rettung bringt. Er freut
sich und jubelt über dich, er erneuert seine Liebe zu dir, er jubelt über dich und frohlockt, wie
man frohlockt an einem Festtag.“ (Zef 3:17)
Trotz des Spottes, der Schmach, der Schmerzen und des Todes, den Gott für uns auf Sich
nimmt, ist Er glücklich! Seine Freude über unsere Erlösung übertrifft all das.

Kontemplation
Obwohl Jesus wusste, was mit Ihm geschehen wird, ging Er mit Seinen
Jüngern nach Jerusalem. Der Herr hatte Seinen Jüngern im Gleichnis vom
Weizenkorn erklärt, dass man Ihn kreuzigen und begraben müsse, um viele
Früchte zu bringen (= um die Menschen in die Herrlichkeit zu führen).

“Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es
allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.” (Joh 12: 24).
Das heißt, dass Jesus bewusst und freiwillig zu dem Ort ging, an dem Er verhöhnt und
gekreuzigt werden würde. All das, obwohl Er nichts Unrechtes getan hatte, obwohl Er ohne
Sünde ist. Er liebt uns so sehr, dass Er sich für uns aufgeopfert hat.

Noch dazu reitet Er als König des Friedens und König aller Könige auf einem Fohlen nach
Jerusalem und verzichtet auf den typischen Eintritt eines Königs. Wenn selbst Jesus so eine
Bescheidenheit zeigt, wie sollten wir uns dann verhalten?

Die Karwoche ist unsere Chance, Gott näher zu kommen und uns bei Ihm für Seine Taten und
für all die Sachen, die er für unsere Erlösung auf sich nehmen musste, zu bedanken.

Lasst uns diese Woche mit Jesus verbringen und lasst uns Ihn auf all Seinen Schritten, die
unsere hätten sein sollen, begleiten. Lasst uns über Seine Liebe zu uns nachdenken und
überlegen, ob wir diese unfassbare Liebe überhaupt verdient haben.

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Aktivität
Setze dich heute hin und schreibe dir einige Punkte auf, die du in der Karwoche
einhalten willst (dich von den Social Networks abmelden, Zeit am Handy stark
minimieren, die eigene Lebensweise überdenken, …). Schreibe dir diese Punkte
groß auf ein Blatt und hänge dir dieses auf, damit du die ganze Woche durch an
sie erinnert wirst.

Gebet

Mein Herr,
du kamst an diesem Tag auf einem Eselsfohlen
geritten, nicht wie ein normaler König, sondern
als König des Friedens. Du kamst, um uns Deinen
Frieden zu schenken, nicht einen Frieden wie die
Welt ihn gibt. Du zeigtest uns, was wahre Macht
bedeutet. Wahre Macht bedeutet Bescheidenheit,
wahre Macht bedeutet Liebe. Schenke uns, dass
wir Dir gleich werden und nicht nach dem Lob der
Welt trachten.
Schenke uns, dass wir Dich immer als unseren
König lobpreisen.
Lass uns nicht den Menschen gleich sein, die Dir
an diesem Tag ihre Kleider ausgebreitet und
zugejubelt haben und fünf Tage danach „kreuzige
Ihn“ gerufen haben. Lass uns Dir immer treu
bleiben. Amen.

Mein Herr,

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KARMONTAG
LEITGEDANKE DES TAGES: DIE ÄUßERLICHE ANBETUNG

Ereignisse des Tages


Verfluchung des Feigenbaums und Reinigung des Tempels
Auf dem Weg von Betanien zum Tempel verfluchte unser Herr Jesus Christus einen Feigenbaum,
der nur Blätter und keine Früchte trug. Als Er den Tempel betrat, vertrieb Er die Käufer und
Verkäufer, um den Tempel rein zu halten.

Am Abend warnte uns Jesus vor der Heuchelei der Hohepriester und Pharisäer und predigte
über die Endzeit. Mit der Verfluchung des Feigenbaums und der Warnung vor der Heuchelei der
Pharisäer und Hohepriester wollte Gott uns davor warnen, lediglich eine äußerliche Anbetung zu
praktizieren.

• Jesus ging an einem Feigenbaum vorbei, der nur Blätter und keine Früchte trug. Dieser war
zum einen ein Beispiel für die jüdische Nation, die nach außen hin schön wirkte, aber keine
Früchte hervorbrachte.
• Zum anderen symbolisiert der Feigenbaum aber auch jede menschliche Seele, die
heuchlerisch ist und nur auf das Äußere achtet und dabei die innere Anbetung ganz
vergisst!
• Gott hat lange Geduld mit der jüdischen Generation gehabt und ihnen viele Chancen
gegeben, aber sie haben Ihn trotzdem abgelehnt. Er ist langmütig und gibt mir viele
Chancen. Diese muss ich ausnützen!
• Jesus möchte, dass wir innere Früchte hervorbringen, weil er auf unser Inneres schaut. Er
sieht auf das Herz, wie er auch das Gebet des Zöllners annahm, aber das des Pharisäers
ablehnte.
• Manchmal loben mich die Menschen, da sie nur den äußeren Schein beurteilen. In diesem
Fall darf ich nicht hochmütig werden. Denn die Menschen sehen nur den äußeren Schein,
aber Gott sieht das Innere. Nur weil Gott mein schlechtes Inneres verdeckt, sehen mich die
Menschen in einem schönen äußeren Bild. Wüssten die Menschen, wie ich von innen
aussehe, hätten sie mich vielleicht anders behandelt. Daher darf ich in keinem Fall aufgrund
eines Lobes hochmütig werden!

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Erklärung einer Lesung

Prophezeiung aus dem Buch Jeremia 9:12-19 (3. Stunde des Montagmorgens)
„Der Herr erwiderte: Weil sie meine Weisung aufgaben, die ich ihnen vorgelegt habe, nicht auf
meine Stimme hörten und nicht meine Weisung befolgten, sondern dem Trieb ihres Herzens
folgten und den Baalen nachliefen, an die ihre Väter sie gewöhnt hatten. Darum - so spricht
der Herr der Heere, der Gott Israels: Ich gebe ihnen [diesem Volk] Wermut zu essen und
Giftwasser zu trinken. Ich zerstreue sie unter die Völker, von denen weder sie noch ihre Väter
wussten, und schicke das Schwert hinter ihnen her, bis ich sie vernichtet habe. So spricht der
Herr der Heere: Begreift es! Ruft die Klagefrauen herbei! Schickt nach den weisen Frauen! Sie
sollen kommen. Schnell sollen sie kommen und Klage über uns anstimmen, so dass unsre
Augen von Tränen fließen und unsre Wimpern von Wasser triefen. Da, horch, ein Klagelied ist
aus Zion zu hören: Ach, wie sind wir misshandelt, in große Schande gestürzt! Wir müssen die
Heimat verlassen, unsre Wohnungen hat man zerstört. Ja, hört, ihr Frauen, das Wort des Herrn,
euer Ohr vernehme das Wort seines Mundes. Lehrt eure Töchter die Klage, eine lehre die andere
das Totenlied:“ (Jeremia 9:12-19)

Worin besteht der Zusammenhang zwischen dieser Lesung aus dem Buch Jeremia und dem
heutigen Tagesthema „die äußerliche Anbetung“?

Die Kirche ordnete die Lesungen, Prophezeiungen und Psalmen der Karwoche auf wunderbare
Art und Weise. In dieser Lesung wird gezeigt, wieso unser Herr Jesus die jüdische Generation
und jede heuchlerische Seele nicht annimmt:

Der Herr erwiderte: Weil sie meine Weisung aufgaben, die ich ihnen vorgelegt habe, nicht auf
meine Stimme hörten und nicht meine Weisung befolgten, sondern dem Trieb ihres Herzens
folgten und den Baalen nachliefen, an die ihre Väter sie gewöhnt hatten.

1. Er lehnt sie ab, da sie Seine Weisung nicht befolgten und Sein Gebot verließen.
2. Er lehnt sie ab, da sie nicht mehr auf Seine Stimme hörten.
3. Er lehnt sie ab, da sie den Wünschen ihres Herzens folgten.
4. Er lehnt sie ab, da sie den Baalen nachfolgten.
Mit Baalen oder Götzen sind Sünden gemeint, denen wir unterlegen sind, z.B. das eigene
Ego.

Was ist die Lösung, wenn man eine äußerliche bzw. eine heuchlerische Anbetung praktiziert und
das verändern möchte?

„Schnell sollen sie kommen und Klage über uns anstimmen, so dass unsre Augen von Tränen
fließen und unsre Wimpern von Wasser triefen.“

 Sobald man merkt, dass man die innerliche Anbetung vernachlässigt und nur zur Schau
stellen möchte, wie lange und wie oft man betet und welche Spiritualitäten man praktiziert,
muss man sofort Tränen der Reue vergießen und sich bekehren!

Was kann ich von dieser Lesung lernen?

 Lasst uns auf Gottes Gebote achten und nicht auf die Blicke der Menschen!
 Lasst uns alle Sünden aus unserem Leben entfernen, denen wir unterworfen sind!
 Lasst uns wahre Reue ablegen!

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Kontemplation
aus den Prophezeiungen der 3. Stunde des Montagabends

„Ich liebe euch, spricht der Herr. Doch ihr sagt: Worin
zeigt sich deine Liebe?“ (Maleachi 1: 1)

Worin zeigt sich die Liebe Gottes mitten in der Versuchung/in dieser schwierigen Zeit?
• Gott hat uns nicht vergessen, auch wenn Er Leid, Seuchen oder andere
Versuchungen zulässt.
• Wir dürfen nie an der Liebe Gottes zweifeln! Wenn wir mit Gott leiden
dürfen, sollten wir das als Ehre für uns betrachten. Denn Gott liebt uns
so sehr, dass Er uns sogar in Seine Leiden miteinbezieht. Er läutert uns
im Feuer, damit wir makellos aus diesem hervorgehen.
• Ein Vater weist sein Kind zurecht, wenn es sündigt. Bei Gott ist es genauso, denn Er möchte
nicht, dass wir untergehen. Daher erlaubt Er, dass wir hier auf der Erde gezüchtigt werden.
• Nach dem Kreuz kommt die Auferstehung! Wenn wir mit Ihm leiden, dann dürfen wir auch
mit Ihm auferstehen.
• Gott hat Mitleid mit uns. Es ist nicht so, als ob Ihm unser Leid gar nichts ausmacht, sondern
Er leidet mit uns: „Denn da er selbst in Versuchung geführt wurde und gelitten hat, kann er
denen helfen, die in Versuchung geführt werden.“ (Hebr 2:18)

Aktivität
Lerne diesen Vers auswendig und bete ihn immer, wenn dich jemand lobt: „Wenn
ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze
Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.“ (Lk 17:10)

Gebet

Bitte, lieber Gott, lass meine Anbetung nicht


einfach nur auf äußerlicher Basis aufgebaut
sein, sondern lass mich Dir aus aufrichtigem
Herzen dienen! Reinige bitte mein Inneres! Hilf
mir, dass meine innere Einstellung meiner
äußeren Einstellung näherkommt! Bitte lehne
mich nicht ab, sondern hilf mir, mich zu ändern!

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

KARDIENSTAG
LEITGEDANKE DES TAGES: DAS GERICHT UND DAS URTEIL
Ereignisse des Tages
An diesem Tag lehrte Jesus über das Himmelreich und über das Ende der Welt. Er sprach mit
Seinen Jüngern über den Glauben und über das Beispiel des Feigenbaums. Die Pharisäer
wollten im Tempel mit Ihm streiten, aber Jesus sprach in Form von Gleichnissen über das Zweite
Kommen und das Urteil der Menschheit zu ihnen.

Erklärung einer Lesung


Der Hauptgedanke des Tages beschäftigt sich mit dem Gericht und dem Urteil, denn im
Evangelium der 11. Stunde vom Dienstagmorgen geht es unter anderem um das Zweite
Kommen Jesu, bei dem ein Teil zu Seiner Rechten – in den Himmel – und der andere Teil zu
Seiner Linken – in die Unterwelt – kommen wird. Auch der Psalm „Pekethronos“ behandelt diese
Situation des Urteilens. Die Idee der Trennung zwischen Guten und Bösen findet sich in den
Lesungen des gesamten Tages, wie zum Beispiel beim Gleichnis der Talente und beim Gleichnis
der Hochzeit. Die Kirchenväter haben die Lesungen sehr bedacht und tiefgründig
zusammengestellt. Im Folgenden wird genauer auf eine der Lesungen eingegangen:

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Das Gleichnis der Talente


Mt 25:14-30 (ähnliches Gleichnis in Lk 19)

Ein reicher Herr ging auf Reisen. Er rief seine Diener her und teilte ihnen Talente aus. Einer
bekam fünf, der andere zwei und der dritte ein einziges Talent. Dann reiste er ab. Die Talente
verteilte er zuvor:

„jedem nach seinen Fähigkeiten!!!“ (Mt 25:15)

Als der Herr nach langer Zeit zurückkehrte, verlangte er


Rechenschaft von seinen Dienern.

Der Diener mit den 5 Talenten war fleißig und gewann 5 andere
Talente dazu – genauso der Diener mit den 2 Talenten.

Beide Diener hörten das Lob:

„Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im


Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große
Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines
Herrn!“

Der dritte Diener aber sagte zu seinem Herrn: „Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mann bist;
du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; weil ich Angst
hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Hier hast du es wieder.“ (Mt 25:24-25)

Sein Herr antwortete ihm: Du bist ein schlechter und fauler Diener! Du hast doch gewusst, dass
ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe. (Mt 25:26)

Der Herr setzt den Gedanken des Dieners fort, dass er ein strenger Mann ist und fragt ihn:

Hättest du mein Geld wenigstens auf die Bank gebracht, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr
mit Zinsen zurückerhalten. Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn
Talente hat! (Mt 25:27-28)

Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben;
wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.
(Mt 25:29)
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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Gott ist der großzügige Schenker

Wir alle haben Talente von Gott erhalten. Wenn ich ein Talent habe, stammt es nicht von mir
selbst, sondern ist ein Geschenk von Gott. Niemand kann vor Gott stehen und sagen: „Ich habe
keine Gaben oder Talente bekommen!“

Einer hat 5 Talente, der andere 2 und der dritte ein Talent bekommen – aber es hat wirklich
jeder Talente bekommen und das in Fülle. Der Diener mit den 5 Talenten stellt die Menschen
mit den ganz großen Talenten bzw. Verantwortungen dar, von denen es nicht so viele gibt.

Der Diener mit den beiden Talenten stellt den Großteil der Menschen dar. Wir alle haben Gaben
erhalten. Wenige gibt es, die nur ein Talent haben, aber selbst diese Menschen haben Gaben
erhalten.

Die Verteilung der Talente ist nicht ungerecht

Keiner kann sagen: Warum habe ich nur 2 Talente erhalten und eine andere Person 5 ganze
Talente? „jedem nach seinen Fähigkeiten!“ Eigentlich sollten wir Gott danken, dass wir 2 und
nicht 5 Talente haben. „Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden,
und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man umso mehr verlangen.“ (Lk 12:48)

Das heißt also, dass von mir weniger gefordert wird, wenn ich von Anfang an weniger Talente
zur Verfügung gestellt bekommen hab.

Demnach kann man nicht sagen, dass Gott die Talente ungerecht verteilt hat. Weder die mit den
fünf Talenten dürfen übermütig sein noch die mit den zwei oder einem Talent dürfen ein
niedriges Selbstwertgefühl haben und sich ständig mit anderen vergleichen. Gott weiß genau
was meine Fähigkeiten sind und hat mir genauso viel gegeben, wie es diesen Fähigkeiten
entspricht – so viel nämlich wie ich mit diesen Talenten wirtschaften und gewinnen kann. Aber
er ist auf keinen Fall ein ungerechter Gott. Hätte der Diener mit dem einen Talent gewirtschaftet
und nur ein einziges dazugewonnen, hätte auch er dieses Lob gehört.

Welche Talente gibt es?


• Gesundheit: Allein, dass du ein- & ausatmen und dich bewegen kannst, ist eine Gabe!
➢ Gott wird uns fragen, was wir mit dieser Gesundheit gemacht haben.
• Zeit: Wie investiere ich meine Zeit? Was mach ich mit diesem großen Geschenk?
• Künstler/Maler: Was für Werke male ich? Verherrliche ich Gott damit?
• Auswendiglern-Talent: Was lern ich auswendig? Hymnen? Psalmen? Bibelverse?
➢ Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben!!!
➢ Wer aber früher ein Diakon oder Diener war und jetzt nicht mehr damit handelt,
dem wird auch noch weggenommen, was er hat.
• Organisator/Planer: haben ein Talent alles perfekt zu strukturieren.
• Sprachtalente: können ihrer Kirche im Ausarbeiten oder dem Korrigieren von Texten
helfen.
• Beziehungstalente: haben viele soziale Kontakte und helfen damit anderen Menschen.
➢ Wird dieses Talent zur Herrlichkeit Gottes genutzt?
• Erfolg im Studium/Karriere: Wird dieser Erfolg verwendet, um Gott zu verherrlichen oder
dient dein Magister oder Doktor deinem eigenen Stolz? Was machst du damit? Dienst
du damit deinem Umfeld oder nur dir selbst?
• Familie: auch das ist ein Talent!
➢ Verbringe ich Zeit mit meinen Eltern und Geschwistern? Habe ich meine Kinder
in der Ehrfurcht Gottes erzogen und ihnen den richtigen Glauben überliefert?
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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Der faule Diener sagte zu seinem Herrn: „Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mann bist; du
erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast!“

Heutzutage regen sich auch Leute auf und sagen:


• Ist das überhaupt gerecht, dass Gott sagt: „Ich muss dies und jenes machen, damit ich in
den Himmel komm und wenn ich es nicht tu, wo ist dann die Gerechtigkeit?“
• Wie soll ich in der Welt, in der wir heutzutage leben, noch in Reinheit leben?
Ausreden über Ausreden, aber im Endeffekt hören diese Menschen die Stimme des Herrn: „Du
bist ein schlechter und fauler Diener!“ Diese Menschen sind faul. Sie wollen keinen Finger
rühren. Sie wollen nicht beten, nicht in die Kirche gehen, nicht in der Bibel lesen und schon gar
nicht die Bibel studieren. Dann auch noch früh aufstehen, um in die Messe zu gehen?

Die anderen Diener hingegen hören: „Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener!“ Diese
Menschen sind treu und alles was Gott ihm geschenkt hat, vermehrt sich doppelt und dreifach in
seinen Händen. Er strengt sich an und bemüht sich, während Gott ihn immer mehr und mehr
segnet.

Das Leben, das Gott jedem von uns schenkt, ist mehr als ausreichend, um all das zu machen,
was von uns verlangt ist. Niemand von uns kann sagen, dass das Leben zu kurz ist oder dass es
viel zu schnell vergangen ist. In dem Leben, das uns von Gott zur Verfügung gestellt wird, lässt
sich all das vollbringen, was notwendig ist, um Seinen Namen zu verherrlichen.
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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Warum erinnert uns die Kirche in der Karwoche an das Gleichnis der Talente?
Unser Herr Jesus Christus hat nicht all das durchgemacht, damit wir dann herkommen und es in
der Erde vergraben. Das Werk Christi braucht Menschen, die das alles schätzen, damit
wirtschaften, Gewinn bringen und das Herz Christi mit zahlreichen Früchten erfreuen.

Einer unser Väter sagt: Der Diener mit dem einen Talent ist ziemlich unverschämt. Anstatt sich
bei seinem Herrn zu entschuldigen und ihm vielleicht zu versprechen, es in Zukunft besser zu
machen, sagt er ernsthaft: „Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mann bist.“

Gott schenkt den Fleißigen immer mehr und mehr. Sie vertrauen dem Herrn und schöpfen neue
Kraft, sie bekommen Flügel wie Adler. Sie laufen und werden nicht müde, sie gehen und werden
nicht matt. (Jes 40:31) Alles, was sie in die Hände bekommen, trägt Früchte und ist erfolgreich.
Nachdem der mit den 5 Talenten, 5 dazugewann, sagte unser Herr: Du bist im Kleinen ein
treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen.

Dem faulen Diener hingegen, wird selbst sein einziges Talent weggenommen und jemand
anderem gegeben, der damit wirtschaftet und daraus Gewinn macht. Wir müssen aufpassen,
dass die Gabe und das Talent, dass Gott uns geschenkt hat, mir weggenommen wird.

Das gilt auch für den Alltag. Wenn ein Fußballspieler verletzt wird und 4 Monate lang nicht
spielen kann, und danach wieder am Fußballfeld ist, braucht es ein umso härteres Training, um
wieder dabei sein zu können. Es scheint als hätte er viel verpasst. Auch Pianisten haben ein
steiferes Gefühl in den Fingern, wenn sie länger nicht spielen.

Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben;
wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.

Es wird der Tag kommen, an dem wir Rechenschaft ablegen müssen. Lasst uns überlegen, ob
unsere Talente irgendwo eingegraben sind und rosten. Lasst uns richtig mit unseren Talenten
handeln und sie gewinnbringend für Gottes Heiligen Namen einsetzen, damit wir Deine
himmlische Stimme hören: „Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen
ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an
der Freude deines Herrn!“

Eine Prophezeiung aus dem Buch Daniel 7:9-15 (9.Stunde des Dienstagmorgens)

Ich sah immer noch hin; da wurden Throne aufgestellt und ein Hochbetagter nahm Platz. Sein
Gewand war weiß wie Schnee, sein Haar wie reine Wolle. Feuerflammen waren sein Thron und
dessen Räder waren loderndes Feuer.

Der Hochbetagte ist in den meisten Erläuterungen Gott, der Vater. Das Gewand, das weiß wie
Schnee ist, bedeutet, dass wir das Himmelreich nur durch Reinheit erlangen können, die wir im
Sakrament der Reue und Beichte erlangen, zu dem wir voll Sünde antreten und weiß und rein
hervorgehen.
„Bereue daher meine Seele, solange du auf Erden weilst!“ (aus dem Gebet der 12. Stunde)

Wir leben im Zeitalter der Reue! Sein Haar, das wie reine Wolle ist, deutet auf Herrlichkeit und
Ruhm. Der Thron aus Feuerflammen zeigt, dass unser Gott ein verzehrendes Feuer ist und die
Räder, die loderndes Feuer sind, beschreiben den göttlichen Thron (Gott thront auf den
Cherubim), der auch im Buch der Offenbarung beschrieben wird.

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Ein Strom von Feuer ging von ihm aus. Tausendmal Tausende dienten ihm, zehntausendmal
Zehntausende standen vor ihm. Das Gericht nahm Platz und es wurden Bücher aufgeschlagen.

Dieser Strom von Feuer ist der Heilige Geist, der aus dem Vater hervorgeht und der in der
Kirche wirkt und sie belebt. Als Christen müssen wir auch wie Feuer sein, das Gute tun und
jedem dienen, der unsere Hilfe braucht.

Die tausendmal Tausende und die zehntausendmal Zehntausende sind die Cherubim, Seraphim,
Erzengel und Engel.

Das Gericht ist der Richter selbst; auch der Name Daniel bedeutet „Gott ist Richter“.

UND ES WURDEN BÜCHER AUFGESCHLAGEN:

Jeder von uns hat ein Buch, in dem


er ständig schreibt. Dieses Buch wird
beim Zweiten Kommen vor der
ganzen Welt aufgeschlagen. Das
gesamte Leben wird vor allen
sichtbar sein, auch die Sünden, die
man nicht bereut hat. Die Sünden,
die wir aber bereut haben, werden
weggelöscht sein, denn sie wurden
im Blut Jesu reingewaschen.
Deswegen beten wir in der Messe,
wenn Abuna das Gericht erwähnt:
„Nach deiner Barmherzigkeit o Herr
und nicht nach unseren Sünden!!!“

Jeder wird den Lohn erhalten, der seinen Mühen entspricht. Deswegen müssen wir uns vor
Augen halten, dass wir in einer Zeit der Vorbereitung leben. Was sind meine Mühen, für die ich
belohnt werden kann? Strenge ich mich an, um Gott näher zu kommen oder mache ich nichts,
was auch nur ein bisschen Arbeit von mir in Anspruch nehmen könnte?

Ich sah immer noch hin, bis das Tier - wegen der anmaßenden Worte, die das Horn redete -
getötet wurde. Sein Körper wurde dem Feuer übergeben und vernichtet. Auch den anderen
Tieren wurde die Herrschaft genommen. Doch ließ man ihnen das Leben bis zu einer
bestimmten Frist.

Das Tier ist, der Meinung der Väter nach, der Antichrist, der als Gott auftreten wird und viele
Wunder und Zeichen vollbringen wird und letztendlich sogar einige der Auserwählten verführen
wird. Dieser Antichrist wird aber beim Zweiten Kommen Christi vernichtet werden.
Das Wort „Frist“ zeigt an, dass auch das Böse ein Ende hat und letztendlich zerstört werden
wird.

Immer noch hatte ich die nächtlichen Visionen: Da kam mit den Wolken des Himmels einer wie
ein Menschensohn. Er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn geführt.

Es ist erstaunlich, dass der Prophet Daniel bereits 550 Jahre vor dem Kommen Christi die
Beschreibung „Menschensohn“ wählte.

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

In der ganzen Karwoche wechseln sich zwei Bedeutungen des Begriffes „Tag des Herrn“ ab:
Einerseits kann dieser auf den Tag der Kreuzigung bezogen werden, andererseits auch auf das
Zweite Kommen. In beiden Fällen gibt es ein Gericht, weshalb auch der Psalm „Pekethronos“
gesungen wird, weil auch im Evangelium der 11. Stunde vom Dienstagmorgen die Trennung
zwischen Guten und Bösen erwähnt wird. Am Karfreitag stieg Jesus in die Unterwelt herab und
trennte die Menschen, die sich dort befanden. Diejenigen, die im Glauben entschlafen sind,
wurden mitgenommen, die anderen zurückgelassen. Beim Zweiten Kommen wird es eine
endgültige Trennung geben.

Er gelangte bis zu dem Hochbetagten: Dieser Vers kann auch auf den Karfreitag bezogen
werden, weil Jesus sich an diesem Tag für uns als Sühneopfer vor dem Vater hingegeben hat.
Beim Zweiten Kommen Christi wird die ganze
Kirche in Jesus sein und Er wird sie dem Vater
makellos darbringen.

Ihm wurden Herrschaft, Würde und Königtum


gegeben. Alle Völker, Nationen und Sprachen
müssen ihm dienen. Seine Herrschaft ist eine
ewige, unvergängliche Herrschaft. Sein Reich
geht niemals unter. Darüber war ich, Daniel, im
Geist bekümmert, und was mir vor Augen stand,
erschreckte mich.

Wir singen in der Karwoche die Hymne „Thok te


tigom“ und sagen Jesus „Dein ist die Kraft, Ehre,
Segen und die Stärke“. Er thronte auf dem Holz
des Kreuzes.

Im Zweiten Kommen wird Er auf ewig herrschen,


es wird keine Sünde oder Vergänglichkeit im
Himmelreich geben. Die Worte unvergängliche
Herrschaft zeigen, dass Er kein normaler Mensch
war, denn wie könnte ein vergänglicher Mensch
unvergängliche Herrschaft erlangen? Er ist der
fleischgewordene Sohn Gottes!

Kontemplation
Gott hat uns reichlich beschenkt. Er gab jedem von uns Gaben; jedem eine
andere und jedem nach seinen Fähigkeiten (vgl. Evangelium der 11. Stunde
vom Dienstagmorgen). Am Ende aber wird Er uns fragen, was wir mit all dem
gemacht haben. Sind wir wie die Diener, die mit ihren Talenten gewirtschaftet
haben und welche dazugewonnen haben? Oder sind wir wie der faule und
schlechte Diener, der sein Talent begraben hat und dann auch noch seinen
Herrn angegriffen hat?

Gott ist gerecht, Er gibt uns nur die Aufgaben, denen wir gewachsen sind, aber wir müssen auch
Zeit und Mühe investieren, um Frucht zu tragen. Wie würdest du dich fühlen, wenn du
jemandem, der dir sehr nahe steht, etwas sehr gut Durchdachtes schenkst, und er es dann
einfach liegen lässt oder womöglich sogar zu deinem Schaden verwendet? Genau das tun wir,
wenn wir unsere Talente nicht verwenden und sie weiter aufbauen!
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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Aktivität
Weißt du, was die Gaben sind, die dir Gott gegeben hat? Mache dir heute eine
Liste mit all den Geschenken und Talenten, die du von Gott erhalten hast und
überlege, wie du jedes einzelne davon für die Herrlichkeit Seines Namens nutzen
kannst!

Gebet

Mein guter Erlöser,


ich weiß, dass der Tag kommen wird, an dem ich gerichtet
werde. Auch wenn er mir weit weg erscheint, wird er sicherlich
kommen. Lass mich bereit sein, wenn es so weit ist. Ich will
meine Zeit hier auf der Erde dazu nutzen, um mich auf das
ewige Leben vorzubereiten. Bitte hilf mir, mich nicht von diesem
wichtigen Ziel ablenken zu lassen. Hilf mir, Deine Erlösung für
mich am Kreuz anzunehmen und dieses große Geschenk nicht
einfach liegenzulassen oder wegzuschmeißen. Oh Herr ich bitte
Dich, richte mich nicht nach meinen Sünden, sondern nach
Deiner Barmherzigkeit. Amen.

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

KARMITTWOCH
LEITGEDANKE DES TAGES: DER TAG DER LIEBE UND DES VERRATS (PARADOX)
Ereignisse des Tages
Gegenüberstellung von zwei Persönlichkeiten:
Judas der Verräter und die Heilige Frau, die das teure Öl vergoss
Heute werden zwei Persönlichkeiten einander
gegenüber gestellt. Einerseits Judas der
Verräter, andererseits die Frau, die Öl über
das Haupt Jesu goss. Heute ist ein Kampf
zwischen Licht und Finsternis. Einer von den
Jüngern Jesu, die Ihm sehr nahe waren,
verkaufte Ihn billig für 30 Silberstücke,
während eine unbekannte Person ihr teures Öl
auf das Haupt Jesu goss, das den Lohn eines
ganzen Jahres wert war! Als Judas und die
anderen Jünger sich über sie ärgerten,
verteidigte Jesus sie und sagte: „Die Armen habt ihr immer bei euch, mich aber habt ihr nicht
immer bei euch.“ Nachdem Judas diesen Liebesakt gesehen hatte, ging er trotzdem zu den
Hohepriestern, um Jesus zu verkaufen. Der Nahe verrät und die Fremde tröstet Sein Herz. Diese
Frau vermittelt die Liebe der Kirche Jesus gegenüber, eine schweigende Liebe, die Liebe der
Taten, nicht bloß der Worte. An diesem Tag schämt sich das Volk der Kirche für Judas, deshalb
fasten wir jeden Mittwoch, um dem Tag zu gedenken, an dem Jesus verkauft wurde, dem Tag,
an dem die Menschheit ihren Erlöser verriet!

Der Karmittwoch wird auch „Mittwoch von Ijob“ genannt. Jesus ging heute nicht in den Tempel,
denn Er hatte sich in Betanien zurückgezogen und die Juden ärgerten sich über Ihn. Sie
beschlossen, Jesus umzubringen, aber nicht zum Fest, weil viele Menschen bei Ihm sein würden.
Dies war ein Beschluss Satans, den Gott erlaubte – wie damals bei Ijob. Gott verwendete dieses
Böse, um zur Erlösung zu gelangen.

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

In der Bibel kommen drei verschiedene Frauen vor, die Öl über Jesus gossen:
1. Die sündige Frau auf die Füße Jesu (Lk 7):

Diese Salbung geschah vor den Ereignissen der Karwoche. Wir


lesen darüber im Lukasevangelium Kapitel 7 (und beten es
auch in der Agpeya im Evangelium der zweiten Andacht des
Mitternachtsgebets). Jesus war im Haus des Simon, eines
Pharisäers. Da kam eine sündige Frau von hinten an Ihn heran
– als könne sie Ihm nicht in die Augen sehen – und goss Öl auf
Seine Füße.
 ÖL DER REUE

2. Maria, die Schwester des Lazarus, auf die


Füße Jesu (Joh 12):

In der Vesper des Palmsonntags und in der 6. Stunde des


Karmittwochs lesen wir im Johannesevangelium Kapitel
12, dass Maria Jesus Öl auf die Füße goss. Daraufhin
wandte Judas ein, weswegen dieses Öl nicht verkauft und
der Erlös den Armen gegeben wurde.

 ÖL DES DANKENS UND DER KONTEMPLATION

Anmerkung: Die Erweckung des Lazarus fand zeitlich nicht einen Tag vor dem Palmsonntag statt, die Kirche gedenkt
dieses Wunders aber deshalb an diesem Tag, damit die Karwoche zwischen zwei großen Wundern stattfindet.

3. Die heilige Frau auf das Haupt Jesu (Mt 26 & Mk 14):

Von diesem Ereignis lesen wir im Matthäusevangelium Kapitel


26 und im Markusevangelium Kapitel 14. In der Karwoche
lesen wir in der 9. Stunde vom Mittwochmorgen sowie in der
3. Stunde vom Mittwochabend von diesem Ereignis. Eine
unbekannte Frau kam am Karmittwoch mit einem
Alabastergefäß voll teurem Nardenöl und goss es auf das
Haupt Jesu. Die Gründe sind nicht bekannt. Zwischen der
Finsternis, zwischen den Verschwörungen der Juden und
zwischen dem Verrat des Jüngers, tauchte diese wunderbare
Frau auf. Der Hl. Matthäus schreibt, dass diesmal alle Jünger
unwillig wurden und meinten, dass man das Geld den Armen
hätte geben können. Das Öl hatte einen Wert von 300
Denaren. Damals war das der Lohn eines Arbeiters für
ungefähr ein Jahr. Doch Jesus verteidigte sie und sagte:

„Warum lasst ihr die Frau nicht in Ruhe? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. Denn die Armen
habt ihr immer bei euch, mich aber habt ihr nicht immer. Als sie das Öl über mich goss, hat sie
meinen Leib für das Begräbnis gesalbt. Amen, ich sage euch: Überall auf der Welt, wo dieses
Evangelium verkündet wird, wird man sich an sie erinnern und erzählen, was sie getan hat.“ (Mt
26:10-13)
24
 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Zum ersten Mal sieht man jemanden, der lebendig für sein Begräbnis gesalbt wird. Jesus wurde
am Karfreitag um ungefähr 17 Uhr vom Kreuz abgenommen und weil der Samstag einbrach, war
keine Zeit mehr, Ihn zu salben.

Diese Frau zeigte sehr viel Liebe. Vielleicht hatte sie Jesus beobachtet und gemerkt, wie sich
Seine Stimme veränderte, während Er über Seine Auslieferung und Kreuzigung redete?
Vielleicht hat sie gesehen, dass einer der Jünger sich gegen Seinen Herrn auflehnte? Doch
zwischen dieser ganzen Finsternis, kam diese Frau.

„Wieso tust du das?“ … „Weil ich Ihn liebe!“

Oft merken wir in unserer Dunkelheit, dass Gott uns jemanden schickt, der „Öl auf unser Haupt“
gießt, um uns zu zeigen, dass es solche treuen und wunderbaren Menschen noch gibt. Auch
diese Liebestat erfreute das Herz unseres Erlösers in dieser schweren Zeit sehr.

 ÖL DER LIEBE

3 Lektionen:
1) Jesus lobte das Werk dieser heiligen Frau, daher sind wir es in unseren Traditionen
gewohnt, die Toten zu salben. Die Salbung der Toten ist also an den Worten Jesu und der
Bibel angelehnt. Wir lesen in den Prophezeiungen der dritten Stunde des
Karmittwochmorgens, dass Mose die Gebeine von Josef mitnahm. Dieser hatte die
Anordnung gegeben, seine Gebeine mitnehmen zu lassen (Gen 50:25, Heb 11:22). Daher
verbrennen wir die Toten nicht, sondern kümmern uns um ihren Leichnam und salben ihn.
Bis heute ist in der Grabeskirche der Salbungsstein zu finden, an dem unser Herr gesalbt
wurde. Auch Tabita wurde, als sie starb, gewaschen und aufbewahrt (Apg 9:37).

2) Eine weitere Lektion für uns ist, dass das Werk dieser Frau in den Augen Jesu sehr gut
war, wobei die Jünger es als Verschwendung sahen.
Demnach muss meine Ansicht nicht immer richtig sein. Beispielsweise beschweren sich oft
manche darüber, wieso die Spenden nicht nur an die Armen gehen. Sowohl die Armen als
auch beispielsweise der Kirchenbau sind wichtig, sonst hätten wir jetzt nicht unsere
Kirche, in der wir aufgewachsen sind. Jeder hat sein Talent – jeder handle danach.

3) „Die Armen habt ihr immer bei euch.“ → Wir müssen natürlich auch den Armen dienen.

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Erklärung einer Lesung


Prophezeiung aus dem Buch Jesaja 48:1-6 (6.Stunde des Mittwochmorgens)
Auf den ersten Blick erkennt man vielleicht nicht, was die Prophezeiung mit dem heutigen Tag
zu tun hat. Die Kirche erinnert uns von Anfang des Tages an, an die Tat Judas und stellt diese
Tat derer der Frau gegenüber, die Öl über Jesus goss. Als ob sie diese Tat der Finsternis
von Judas durch das Licht und die Liebe dieser Frau lindern will.

Hört her, ihr vom Haus Jakob, die ihr den Namen Israels tragt und Judas Nachkommen seid, die
ihr beim Namen des Herrn schwört und euch bekennt zu Israels Gott, aber nicht offen und
ehrlich.
In dieser Prophezeiung führt der Prophet Jesaja dem jüdischen Volk all die Gaben vor, die Gott
ihm gegeben hat. Gaben und Vorzüge, die kein anderes Volk bekommen hatte.
Ihr vom Haus Jakob – die Juden mochten das Haus Jakobs sehr, denn alle zwölf der Söhne
Jakobs wurden von Gott ausgewählt, um Stämme Seines Volkes zu sein. Hier wird die erste
Auszeichnung deutlich: Gott erwählte dieses Volk und gab ihnen Ruhm.

Die ihr den Namen Israels tragt – sie mochten auch den Namen Israel, weil er mit Gott zu tun
hat („Gott streitet für uns“) und er der neue Name Jakobs war, nachdem er mit Gott gekämpft
hatte  eine weitere Auszeichnung.

Und Judas Nachkommen seid – es wird hier im Besonderen der Stamm Judas angesprochen, der
aus den Nachkommen Davids bestand. Gott macht ihnen klar, dass Er ihnen viele Vorzüge
gegeben hat. Was taten sie mit diesen? Schätzten sie all diese Sachen wert, die Gott ihnen
gegeben hatte?

Die ihr beim Namen des Herrn schwört – im Alten Testament bedeutet „bei einem Namen
schwören“, dass man sich zu diesem Namen bekennt und ihn anbetet  dieses Volk sollte Gott
gehören, was eigentlich etwas Gutes sein sollte, aber…

Und euch bekennt zu Israels Gott, aber nicht offen und ehrlich, – diese Leute waren Lügner und
Heuchler. Sie sagten sie gehören zu Jahwe, aber ihre Werke und Worte sagten etwas anderes
aus. Gott gefiel nicht, was diese Leute taten.

Sie nennen sich nach der Heiligen Stadt und verlassen sich auf Israels Gott, der «Herr der Heere»
genannt wird.
Sie waren stolz darauf, der Heiligen Stadt anzugehören  sie hatten unzählige Vorzüge, aber
sie waren ihnen nicht treu; sie gehörten dem Aussehen nach Jahwe, aber in den Taten und im
Herzen wussten sie nichts über Ihn.

All das beschreibt das jüdische Volk, ihren Verrat und ihre Heuchelei, die in der Person Judas
das Ausmaß erreichten.

Lasst uns aufzählen, was Gott Judas alles gegeben hatte: Er wählte ihn aus, machte ihn zu einem
der 12 Jünger, machte ihn für die Kassa verantwortlich, schickte ihn mit den übrigen Jüngern
aus, gab ihm Macht Dämonen auszutreiben und Kranke zu heilen, saß beim Letzten Abendmahl
sehr nah an ihm, sodass er aus derselben Schüssel essen konnte,…

Der «Herr der Heere» genannt wird – auch Judas nannte Ihn Meister, als er Ihn verriet und trat
so an Jesus heran, als ob er zu Ihm gehörte.

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Was früher war, hatte ich schon längst im Voraus verkündet, es kam aus meinem Mund, ich ließ
es hören; plötzlich habe ich gehandelt und es traf ein.
Schon lange davor gab es Prophezeiungen, die sowohl die Juden als auch Judas warnten; nichts
kam plötzlich ohne Vorwarnung. Sogar die Zeitspanne, die die Juden im Exil bleiben würden,
sagte der Prophet Jeremias hervor: 70 Jahre.

Auch über Judas gab es Prophezeiungen: Glatt wie Butter sind seine Reden, doch in seinem
Herzen sinnt er auf Streit; seine Worte sind linder als Öl und sind doch gezückte Schwerter.
(Psalm 55:22)
Weil ich wusste, dass du halsstarrig bist, dass dein Nacken eiserne Sehnen hat und deine Stirn
aus Bronze ist,
Das Wort „halsstarrig“ deutet darauf hin, dass man seinen Kopf nicht beugen kann  das
jüdische Volk und auch Judas konnten Gott nicht um Entschuldigung bitten.

hatte ich es dir schon längst im Voraus verkündet; ich ließ es dich hören, bevor es geschah,
damit du nicht sagst: Mein Götterbild hat das vollbracht, mein geschnitztes und gegossenes Bild
hat es befohlen.
Das bezieht sich wieder auf die Prophezeiungen, aber Jesus ließ Judas nicht einfach so, ohne
ihn mehrmals zu warnen (z.B. als sich Judas über die Frau mit dem Öl beschwerte, beim Letzten
Abendmahl)

Judas ging aus freien Stücken zu den Hohepriestern, schlief mehrmals über seine Entscheidung,
ging dann nochmals zu den Hohepriestern, um ihnen den Plan zu schildern.

Aber die Folge des Verrats war Hoffnungslosigkeit, Depression und sogar Selbstmord.
Das ist nicht nur die Geschichte des Volkes Israel und Judas, es ist auch die Geschichte jedes
einzelnen von uns mit dem Kreuz. Die Sünde ist Verrat. Ich muss mich selbst prüfen und richten,
damit ich nicht doch etwas wie Judas im Herzen habe.

27
 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Prophezeiung aus dem Buch Exodus 17:1-7

Das Volk kam an einen Ort ohne Wasser. Es fing an, mit Mose zu streiten, weil es Durst hatte.
Mose sagte ihnen: „Warum stellt ihr den Herrn auf die Probe?“, denn sie stritten und murrten
anstatt zu bitten. Er schrie zu Gott. Gott sagte zu ihm, er soll keine Angst haben („geh am Volk
vorbei“) und er solle mit seinem Stab an den Felsen schlagen (mit ihm spaltete er auch das Meer
und mit ihm soll er alles lösen  Symbol für das Kreuz). Mose tat das und es kam Wasser
heraus. Der Fels am Horeb symbolisiert Jesus, der uns, als er geschlagen wurde – Symbol für
die Kreuzigung-Wasser, also Leben gab. Dasselbe Problem kam auch ein zweites Mal vor (Num
20:1-13), aber da befahl Gott Mose, dass er nur mit dem Felsen sprechen soll. Mose durfte den
Felsen diesmal nicht schlagen, daher wurde er auch bestraft, als er ihn zweimal schlug. Denn als
Symbol für Jesus, durfte der Fels nur einmal geschlagen werden, wie Jesus auch nur einmal
gekreuzigt wurde. Aber Mose ruinierte mit seiner Tat dieses Symbol und durfte daher nicht
mehr in das versprochene Land.

Kontemplation
„Seine Worte sind linder als Öl und sind doch gezückte Schwerter.“ (Psalm 55:22)
Judas war einer der 12 Personen, die Jesus sehr nahe standen. Wer hätte
gedacht, dass ausgerechnet er von allen Menschen Jesus an die Juden
ausliefern würde? Wären es Jesus Feinde gewesen, würden wir das vielleicht
noch verstehen, doch wie kann derjenige, dem Jesus so viel Vertrauen
geschenkt hat, so etwas tun?
Wie kann derjenige, dem Gott bis zum Schluss bedingungslose Liebe gezeigt hat, so etwas tun?
Wir sind erstaunt über Judas und verstehen oft nicht, wie er das machen konnte. Könnte es aber
sein, dass wir manchmal Ähnliches tun? Dass wir Ihn als Seine Kinder oft an andere Sachen
verraten, die uns wichtiger erscheinen als Er? Wie oft stellen wir Anderes an die erste Stelle in
unserem Leben, an der eigentlich Jesus stehen sollte?

Aktivität
Anstatt wie Judas nehmen zu wollen, sei wie die Frau, die ihr Öl vergoss und gib!
Gib heute so viel du schaffst – gib Hilfe, gib Liebe, gib Geduld, gib gib gib!

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Gebet

Mein Gott, der Du die Menschen liebst,

heute ist der Tag, an dem Dich Deine


Schöpfung verriet und auslieferte,
Dich, der sie trotz all dem, so sehr
liebt.
Lass mich nicht wie Judas sein und
Dein Herz verletzen, lass mich Dich in
dieser Woche voller Leid mit meinem
Öl der Liebe trösten und Deinen
Schmerz lindern, den Du statt mir
ertragen hast. Erschaffe mir ein reines
Herz, dass Dich so sehr liebt, wie Du
es tust! Amen.

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

GRÜNDONNERSTAG
LEITGEDANKE DES TAGES: EIN NEUER BUND
Ereignisse des Tages
Der Gründonnerstag ist voll von bedeutenden Ereignissen! Jesus feierte mit Seinen Jüngern das
Paschamahl, wusch ihnen die Füße und gründete an diesem Tag das Sakrament der Eucharistie.
Er beendete somit das Paschafest des Alten Testamentes, um das des Neuen einzusetzen – das
Lamm Gottes, das für das Leben aller geopfert wurde. Bevor Er das neue Sakrament, die
Eucharistie, gründete, wusch Jesus Seinen Jüngern die Füße, um uns zu lehren, dass zur
Teilnahme an der Eucharistie eine Reinigung durch Reue und Demut vorangehen sollte. Deshalb
wird in der Liturgie der Wasserweihe vor dem Evangelium Psalm 51 gebetet: „Entsündige mich
mit Ysop, dann werde ich rein; wasche mich, dann werde ich weißer als Schnee.“

Nach dem Letzten Abendmahl ging Jesus zusammen mit Seinen Jüngern in den Garten
Getsemani, wo Er schließlich gefangen genommen wurde und mehrere Prozesse vor den Juden
hatte, obwohl nächtliche Verhöre laut ihrem Gesetz verboten waren.

Wir verbringen fast den ganzen Gründonnerstag und Karfreitag in der Kirche, als ob uns die
Kirche beibringen will, dass wir Jesus keine Sekunde lang allein lassen wollen.
Obwohl wir nicht diejenigen sind, die gekreuzigt werden und obwohl wir uns etwas ausruhen
können und Nahrung zu uns nehmen, fühlen wir uns in diesen Tagen trotzdem sehr kraftlos.
Dieses Gefühl gibt uns einen kleinen Einblick in die Situation Jesu und gibt uns die Möglichkeit,
uns ein wenig vorstellen zu können in welcher Anstrengung Er war.

Basierend auf der Kontemplation des verstorbenen Bischofs Anba Bischoy verliefen die
Ereignisse an diesem Tag folgendermaßen:

Jesus feierte am Donnerstagabend gemeinsam mit Seinen Jüngern das jüdische Paschafest und
vollzog die Fußwaschung, um ihnen zu sagen: „Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die
Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein
Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.“ (Joh 13:14,15)

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Danach folgte eine lange Rede (Joh13:33-17:26), die wir in der ersten Stunde des Donnerstag-
abends in den Evangelien lesen. Diese Kapitel aus dem Evangelium nach dem Hl. Johannes
werden auch Evangelien des Paraklets genannt.

Nach dieser gründete Jesus die Eucharistie, das Sakrament des Dankes und ging nach
Vollendung dieses in den Garten Getsemani, wo Er den Hohepriestern ausgeliefert wurde und
folglich vor insgesamt sechs Verhören stand, während drei von diesen illegal in der Nacht
stattfanden.

Bischof Anba Bischoy erklärt, dass Jesus das Paschafest früher feierte, da Er zur eigentlichen
Zeit (Karfreitag zwischen der sechsten und neunten Stunde) am Kreuze hängen würde. Das
Paschalamm wurde zu dieser Zeit geschlachtet und unser Herr Jesus Christus hing gekreuzigt
am Kreuz, denn Er ist unser Paschalamm (vgl. 1. Kor 5:7).

Deshalb wollten die Juden die Kreuzigung auch schnell vollziehen, denn es war der Tag vor dem
großen Fest am Samstag.

Vor ungefähr 2000 Jahren gründete Jesus das Sakrament der Eucharistie. Viele Väter sagen,
dass Jesus im Fleisch gekommen ist, um uns Seinen Leib zu geben. Diese ganze Erlösung fand
statt, damit wir Seinen Leib essen und Sein Blut trinken können.
Dies tat Er, damit Er die zerstreuten Schafe Gottes zu einer Herde vereinen konnte.
Im Evangelium der ersten Stunde sagt Er: „Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du
mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir. So
sollen sie vollendet sein in der Einheit, …“ (Joh 17:22-23)

Das geschieht durch die Eucharistie: Wir alle werden durch sie in eine wundersame, den
Verstand übersteigende Gemeinschaft vereinigt. Jesus hat uns durch die Teilnahme an ihr
vereinigt.

Den Grundstein der Messe, die wir heutzutage beten, hat Jesus selbst gelegt. Bis jetzt halten wir
an diesem fest. Es sind die Worte der Einsetzung: „Er nahm Brot in Seine reinen makellosen,
fehlerfreien, unbefleckten, seligen und lebensspendenden Hände.“

Jede Messe werden wir in diesen Moment vor 2000 Jahren zurückversetzt. Es ist so, als wären
wir im Obergemach in Zion anwesend und als würden wir mit Jesus an der Gründung dieses
Sakraments und an dieser Messe teilnehmen.

Die eine Sache, die Jesus uns unbedingt vor Seinem leiblichen Tod hinterlassen wollte, war die
Eucharistie.
Heute wollen wir drei grundlegende Gedanken im Bezug zur Gründung dieses Sakramentes
durchgehen.
Auch wenn es passiert, dass du in einer Messe unkonzentriert bist, mit den Gedanken
abschweifst und abgelenkt bist, erinnere dich an folgende drei Punkte und Bitten an Gott, die
drei stillen Gebeten entnommen sind. Diese Gebete betet der Priester im Altar während der
Lesung des Paulusbriefes, des Katholischen Briefes und der Apostelgeschichte. Wir hören diese
Gebete zwar nicht, aber sie sind wunderschön und sehr tiefgründig.

31
 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

1. Das stille Gebet während des Paulusbriefes

Der Titel dieses Gebets ist das Wissen und der Verstand des Hl. Paulus. Immer wenn du Abuna
während des Paulusbriefs im Altar stehen siehst bete Folgendes: Gib mir, o Gott das Wissen und
den Verstand des Hl. Paulus.

Was wird in diesem Gebet gesagt?

O Gott des Wissens und Spender der Weisheit, der Du die Tiefen aus dem Dunkel
enthüllst und das Wort den Predigern des Evangeliums mit großer Macht gibst, der
Du in Deiner Güte Paulus-einst ein Verfolger-berufen hast, um ein auserlesenes Gefäß
zu sein. Dir hat es gefallen, dass er zum gerufenen Apostel und Verkündiger des
Evangeliums Deines Reiches wurde, o Christus unser Gott, o Gütiger,
Menschenliebender, wir bitten Dich auch jetzt: Gewähre uns und Deinem ganzen Volk
einen freien Verstand, damit wir erkennen und verstehen, wie nützlich Deine heilige
Lehre ist, die von ihm stammt und jetzt für uns gelesen wurde. Wie er dir nacheiferte
o Herr des Lebens, so lass und würdig sein, ihm gleich zu werden in Taten und
Lehren, damit wir jederzeit Deinen heiligen Namen verherrlichen und auf Dein Kreuz
stolz sind. Du bist der, dem wir Ehre, Verherrlichung und Anbetung entgegenbringen,
zusammen mit Deinem guten Vater und dem Dir wesensgleichen, lebensspendenden
Heiligen Geist.
Jetzt, alle Zeit und in Ewigkeit, Amen.
O Gott des Wissens und Spender der Weisheit, …

Du bist der Gott des Wissens, Du gibst Wissen und Weisheit, Du bist derjenige, der den
Predigern das Wort gibt. Du, o Gott, gibst das Wort, damit Deine Diener allen Menschen
Deine Worte des Lebens verkündigen.

…, der Du in Deiner Güte Paulus-einst ein Verfolger-berufen hast, um ein auserlesenes


Gefäß zu sein.

Du O Gott hast Paulus berufen, Paulus, der die Christen misshandelte und festnahm und
dessen Leben voller Bitterkeit war.

Dir hat es gefallen, dass er zum gerufenen Apostel und Verkündiger des Evangeliums
Deines Reiches wurde, …

Du, o Gott, hast Paulus verändert. Nachdem er ein Pharisäer und Sohn eines Pharisäers
war, wurde er zum größten Verkündiger des Christentums. Der uns, nachdem sein
Wissen durch Christus erleuchtet wurde, Dinge hervorbrachte, die wir uns nicht hätten
erträumen können.

O Christus unser Gott, o Gütiger, Menschenliebender, wir bitten Dich auch jetzt:
Gewähre uns und Deinem ganzen Volk einen freien Verstand, …

Wir beten und bitten Gott uns einen freien Verstand zu geben. Einen Verstand, der
während der Messe mit nichts außer mit Ihm beschäftigt ist. Einen reinen Verstand, der
uns verstehen lässt, o Gott. Nicht irgendein Verstehen, denn der Hl. Paulus verstand vor

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

seiner Erleuchtung auch das Alte Testament, aber auf eine bestimmte Weise, aber als
sein Verstand erleuchtet wurde, wurde er großartig und rein.

Während der Paulusbrief also gelesen wird, bitten wir Gott uns den Verstand und das
Wissen des Hl. Paulus zu geben. Denn auch der Hl. Petrus sagte über die Paulusbriefe:
„In ihnen ist manches schwer zu verstehen und die Unwissenden, die noch nicht
gefestigt sind, verdrehen diese Stellen ebenso wie die übrigen Schriften zu ihrem
eigenen Verderben.“ (2.Petr 3:16)

Deswegen sagen wir Gott: Wir haben diese Bitte an dich: Gib uns das Wissen und den
Verstand, wie Du sie dem Hl. Paulus gegeben hast.

Erbittet nichts weniger als das! Sagt Ihm: „Wir wollen verstehen.“
Bete während du die Lesung hörst und sag: „Lass mich verstehen, was der Brief an die
Hebräer sagt, von was handelt der Brief an die Römer, …? Lass mich Deine Worte, die
in der Bibel sind, verstehen!“

Eine weitere Bitte ist: Lass uns ihm nachahmen und stolz auf Dein Kreuz sein, wie er
schrieb:
„Ich aber will mich allein des Kreuzes Jesu Christi, unseres Herrn, rühmen, durch das mir
die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.“ (Gal 6:14)

Erbitte das jedes Mal von Gott, wenn du die Lesung des Paulusbriefes hörst, denn
manchmal schämen wir uns zu sagen, dass wir Christen sind, in die Kirche gehen,….
Wir sollten stolz darauf sein, dass wir an Jesus, die Bibel und die Erlösung
glauben→Lass uns stolz auf Dein Kreuz sein.

…, so lass und würdig sein, ihm gleich zu werden in Taten und Lehren,…

Die letzte Bitte ist, dem Hl. Paulus in seinen Taten und Lehren gleich zu werden. Er
hatte beides: Werke und Glauben.

ZUSAMMENFASSUNG DER BITTEN:


Gib mir, o Gott das Wissen und den Verstand des Hl. Paulus, der Dir ähnlich wurde. Wir
wollen ihm deshalb ähnlich werden und uns Deines Kreuzes rühmen.

Stell dir vor, dass Gott unseren Verstand erleuchtet und wir das Wissen des Hl. Paulus
erlangen würden. Wie würde die Kirche dann ausschauen, wenn wir sein Wissen und
seinen Verstand hätten? Erbitte nichts Geringeres als das!

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

2. Das stille Gebet während des Katholischen Briefes

Bete in dieser Zeit Folgendes: Gib uns, o Gott, den Dienst und die Verkündigung Deiner
Apostel.

Lass unser Herz genauso mit der Liebe zur Erlösung der Menschen brennen, mit der
Liebe zum Dienst der Menschen. Der Dienst ist der der Fußwaschung.
Jesus selbst hat Sich als Herr, Meister und Lehrer ein Leinentuch umgebunden, Sich
einem Sklaven gleichgemacht und Sich auf den Boden gesetzt, um die Füße Seiner
Jünger zu waschen.

Jeden Donnerstag des Bundes machen der Priester, der Bischof und sogar der Papst
das Gleiche und setzen sich auf den Boden, um die Füße der Gläubigen zu waschen.
Das ist der wahre Dienst, der Dienst der Fußwaschung. Aber was bedeutet das?
Was wird in diesem Gebet gesagt?

O Herr, unser Gott, Du hast uns durch Deine heiligen Apostel das Geheimnis des
Evangeliums von Christi Ruhm offenbart und hast ihnen nach der Größe des
grenzenlosen Geschenkes Deiner Gnade gegeben, dass sie allen Nationen von dem
unermesslichen Reichtum Deiner Barmherzigkeit verkünden. Wir bitten Dich, o unser
Herr, mache uns ihrer Teilhabe und ihres Erbes würdig. Gewähre und zu jeder Zeit, auf
ihren Spuren zu wandeln, ihr Ringen nachzuvollziehen und an der reichlichen
Belohnung teilzuhaben, die sie für ihre Frömmigkeit empfangen durften. Schütze Du
Deine Kirche, die Du durch sie gegründet hast, segne die Schafe Deiner Herde und lass
diesen Weinberg wachsen, den Deine Rechte gepflanzt hat, durch Christus Jesus
unseren Herrn, dem gebührt Ruhm, Ehre und Anbetung. Jetzt, alle Zeit in Ewigkeit,
Amen.

…, dass sie allen Nationen von dem unermesslichen Reichtum Deiner Barmherzigkeit
verkünden

Sag den Menschen, dass Gott für jeden, der zu Ihm kommt eine unermessliche
Barmherzigkeit hat. Lasst uns die Leute nicht entmutigen und abschrecken. Gott hält
Seine Arme am Kreuz für alle Menschen geöffnet. Er nimmt jeden an. Der rechte
Schächer sagte Ihm in seinen letzten Lebensstunden: „Jesus, denk an mich, wenn du in
dein Reich kommst. Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit
mir im Paradies sein.“ (Lk 23: 42,43)

Das soll die Wichtigkeit des spirituellen Eifers nicht mindern, aber wir sollten den
Leuten die unbegreifliche und unendliche Barmherzigkeit Gottes verkünden! Sie ist
UNENDLICH! Lasst uns den Menschen erzählen, dass unser Gott jeden Menschen
aufnimmt und niemanden abweist, der zu Ihm kommt.

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Wir bitten Dich, o unser Herr, mache uns ihrer Teilhabe und ihres Erbes würdig.

Was ist ihr Teilhabe und ihr Erbe? Das Himmelreich! Sie erlangten das unendliche Erbe.

Gewähre und zu jeder Zeit, auf ihren Spuren zu wandeln, …

Wir wollen genauso handeln wie sie und in aller Treue und Ehrlichkeit dienen. Sie
gingen nach Indien, Äthiopien, ans Ende Kleinasiens und nach Ägypten…
Stell dir vor, wir hätten das gleiche Feuer dieses Dienstes. Stell dir vor, es gäbe keinen,
der nicht dienen würde. Wie würde die Welt dann aussehen? Das Problem ist, dass wir
nicht mehr den gleichen Eifer für die Erlösung der Menschen haben, wie die Apostel ihn
hatten. Deshalb beten wir und sagen:

Gewähre und zu jeder Zeit, …, ihr Ringen nachzuvollziehen, …

Lass uns ihren Eifer nachahmen. Diese Leute mühten sich ab, kämpften tapfer und
leisteten harte Arbeit. Lass uns wie sie sein und an ihren Mühen und Anstrengungen
teilhaben, die sie aufgrund der Frömmigkeit auf sich nahmen.
Wir wollen uns anstrengen, dienen und die Menschen erfreuen und ihnen sagen, dass
unser Gott ein wunderbarer Gott ist, der euch mit einer ewigen Liebe geliebt hat:
Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit
jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. (Joh 3:16)

Zeig auf das Kreuz uns sag: So sehr!

Wie sehr? Das wissen wir nicht, diese Liebe ist unbeschreiblich und unbegrenzt.
Niemand kann die Liebe am Kreuz beschreiben.

Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit
jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. (Joh 3:16)

Unser Gott ist der Gott, der uns so sehr geliebt hat, dass Er Sich selbst für uns
hingegeben hat. Es gibt nichts auf der Welt das dem gleicht!

Aber unser vollkommener Gott hätte keine geringere Liebe darbringen können.
Manchmal wundern wir uns und fragen: Was ist das alles?

Aber Gott macht nicht, das nicht vollkommen ist. Hätte Er etwas von weitem vollbracht,
hätten wir das Gefühl gehabt, dass etwas fehlt, es wäre keine vollkommene Liebe. Diese
Liebe aber ist unantastbar, niemand kann etwas gegen sie einwerfen. Sie ist so
vollkommen, dass einige Menschen nicht glauben können, wieso jemand all das machen
würde.

Wir erbitten also von Gott, dass Er uns so dienen lassen lässt wie die heiligen Apostel.
Wir bitten Ihn auch Seine Kirche zu beschützen, Seine Herde zu segnen und Seinen
Weinberg anwachsen zu lassen.

Zusammenfassung der Bitte: Gib uns, o Gott, den Dienst und die Verkündigung Deiner
Apostel, damit wir den Menschen näherbringen, wie unbeschreiblich Deine Liebe ist.

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

3. Das stille Gebet während der Apostelgeschichte

Der Priester betet um die Reinheit vor aller Verderbnis der Sünde. Die Sünde hat
nämlich einen Geruch der Verwesung. Der Priester betet zu Gott und sagt:

O Gott, der Du das Opfer Abrahams angenommen hast und anstelle von Isaak ein
Lamm bereitet hast nimm ebenso, o unser Herr, von uns auch dieses Weihrauchopfer
an, und sende uns dafür Deine reichliche Barmherzigkeit. Mache uns rein von aller
Verderbnis der Sünde. Mache uns würdig, vor Deiner Güte, Du Menschenliebender, zu
dienen in Heiligkeit und Rechtschaffenheit alle Tage unseres Lebens durch Jesus
Christus unseren Herrn, dem gebührt Ruhm, Ehre und Anbetung.
Jetzt, alle Zeit und in Ewigkeit, Amen.

Der Priester sagt Gott also: Du hast doch damals das Opfer Abrahams angenommen
(davon handelt auch das Brotbrechungsgebet am Donnerstag des Bundes). Doch anstatt
Isaak, hast du ihm einen Widder bereitgestellt, um ihn Dir zu opfern. Wir bringen Dir
dieses Weihrauchopfer dar (zu dieser Zeit bringt der Priester Weihrauch am Altar dar).
Nimm also dieses Weihrauchopfer an und vergib uns unsere Sünden und die Verderbnis
und die Zerstörung und Unreinheit der Sünden, die wir begehen. Gib uns statt diesem
Opfer deine reichliche Barmherzigkeit. Nimm also alle Unreinheit und alles Schlechte
von uns und gib uns Reinheit vor aller Verderbnis der Sünden.

Stell dir vor, dass du aus der Messe hervorgehst und Gott dich von aller Verderbnis der
Sünde reingewaschen hat. Der Priester betet während der Kommuniongabe: Das Blut
Jesu Christi reinigt von aller Sünde.

Aber nun konzentrierst du dich auch auf diese Bitte und sagst Ihm: Gott, mein Herz ist
nicht rein, meine Gedanken sind nicht rein, meine Sinne sind nicht rein, mein Körper ist
nicht rein. Nimm also all diese Unreinheit und gib mir stattdessen Deine reiche
Barmherzigkeit, Reinheit und Heiligkeit.

Wenn du also in der Messe alles vergisst und dich auf nichts konzentrieren kannst, denk
zumindest an diese drei Punkte und erbitte sie von Gott:

1. Das Wissen und den Verstand des Hl. Paulus

2. Den Dienst und die Verkündigung der Apostel

3. Reinheit und Heiligkeit vor aller Verderbnis der Sünde

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Gerichtsverhandlungen Jesu vor den jüdischen und römischen Machthabern


Beginnend vom Donnerstagabend bis hin zur Kreuzigung stand Jesus vor zwei verschiedene
Arten von Gerichten. Zum einen sind es drei religiöse und zum anderen drei staatliche
Gerichtsverhandlungen, insgesamt sind es also sechs Gerichte.

Religiöse Gerichtsverhandlungen Staatliche Gerichtsverhandlungen


1. Hohepriester Hannas 1. Prätorium von Pontius Pilatus
2. Hohepriester Kajaphas 2. Herodes Antipas
3. Sanhedrin (=Hoher Rat) 3. Pontius Pilatus

Die religiösen Gerichte fanden unter Anteilnahme von Juden, Hohepriestern und Schriftgelehrten
statt. Nachdem diese Jesus fälschlicherweise als Gesetzesbrecher darstellten, brachten sie ihn
weiter vor das staatliche Gericht, um das soeben von ihnen beschlossene Urteil bestätigen zu
lassen. Normalerweise wird der Verklagte vor mehrere Gerichte gebracht, damit ausreichend
verhandelt wird und nicht zu schnell ein falsches Urteil gefällt wird. Bei Jesus war alles anders.
Im Folgenden wird auf die religiösen Gerichtsverhandlungen eingegangen:

1) Der ehemalige Hohepriester Hannas (stand von 7-14 n.Chr. im Dienst → Pilatus erwählte
stattdessen Kajaphas als neuen Hohepriester. Hannas war gleichzeitig der Schwiegervater
von Kajaphas, das heißt, dass Kajaphas Hannas Tochter zur Frau genommen hatte.)

2) Der zu dieser Zeit im Amt stehende Hohepriester Kajaphas (von 18-36 n.Chr.)

3) Sanhedrin (=Hoher Rat)


Der Hohe Rat ist die oberste jüdische religiöse und politische Instanz und gleichzeitig das
oberste Gericht. Dieses oberste jüdische Gericht besaß die Befugnis, Haftbefehle
auszustellen. Demzufolge hatte dieses Gericht, das bevollmächtigt ist, Verbrechern den
Prozess zu machen, das Recht, alle notwendigen Schritte zu ergreifen, damit ein Angeklagter
zum Prozess vors staatliche Gericht gebracht wird. Für den Hohen Rat galten aber strenge
Befehle, die die Juden von Gott selbst erhalten hatten.
Verwunderlich war, dass sich die Ältesten und Schriftgelehrten des Hohen Rates in der Nacht
versammelt hatten. Ein Strafprozess, wie er gegen Jesus stattfand, durfte nicht während der
Nacht stattfinden, sondern musste während des Tages begonnen und abgeschlossen werden.
Wurde ein Todesurteil gefällt, so hat man bis zum folgenden Tag zu warten (also erst nach
24 Stunden!!!). Es hätte sein können, dass noch irgendwelche Beweise auftauchen und man
zu Unrecht geurteilt hätte. Diese Regel ergibt sich aus der Mischna (erste größere
Niederschrift der mündlichen Torah und somit eine der wichtigsten Sammlungen
religionsgesetzlicher Überlieferungen des Judentums):

"Verhandlungen über Geldsachen werden am Tage geführt und können


nachts geschlossen werden,
Verhandlungen über Todesstrafsachen werden am Tage geführt und müssen
auch am Tage geschlossen werden. Bei Geldsachen wird das Urteil am Tage
der Verhandlung gefällt, ob zugunsten oder zuungunsten, bei
Todesstrafsachen aber kann das Urteil am selben Tag nur zugunsten gefällt
werden, zuungunsten aber erst am folgenden Tage. Daher wird weder am
Vorabend des Sabbats noch am Vorabend des Festes Gericht abgehalten"
(M Sanhedrin IV, 1)

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Außerdem durfte gegen keinen Menschen an Feiertagen oder am Vorabend eines Festes
ein Strafprozess durchgeführt werden.
„Es war zwei Tage vor dem Pascha und dem Fest der Ungesäuerten Brote. Die
Hohenpriester und die Schriftgelehrten suchten nach einer Möglichkeit, Jesus mit List in
ihre Gewalt zu bringen, um ihn zu töten.“ (Mk 14:1)
Die Verhaftung Jesu fand am Vorabend des Passahfestes statt. Da nach der oben
genannten Regel bei Todesstrafsachen das Urteil zuungunsten erst am nächsten Tag gefällt
werden durfte, hätte dieses am ersten Tag des Passahfestes geschehen müssen.

HOHEPRIESTER HANNAS HOHEPRIESTER KAJAPHAS

SANHEDRIN
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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Die drei religiösen Gerichtsverhandlungen

Diese drei religiösen Gerichtsverhandlungen fanden in Kajaphas großem Haus statt. Im linken
Teil des Hauses befand sich der Hohepriester Hannas, zu dem man Jesus gar nicht hätte
hinbringen dürfen, da er nicht mehr der im Amt stehende Hohepriester ist. Das allein war illegal,
da Hannas von den römischen Machthabern abgesetzt wurde. Dennoch hatte er viele Anhänger
und die Juden sahen ihn weiterhin als ihren rechtmäßigen Hohenpriester an.
Danach ging es weiter zum rechten Teil des Hauses zu dem Hohepriester Kajaphas und den bei
ihm versammelten Schriftgelehrten.
In der Mitte (eine große Fläche zwischen beiden Teilen) versammelte sich der Hohe Rat,
nachdem ihnen die Römer ihren eigentlichen Platz weggenommen hatten.

Die Hohenpriester und der ganze Hohe Rat bemühten sich um falsche
Zeugenaussagen gegen Jesus, um ihn zum Tod verurteilen zu können.
Sie erreichten aber nichts, obwohl viele falsche Zeugen auftraten. Zuletzt kamen
zwei Männer und behaupteten: Er hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes
niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen. Da stand der Hohepriester auf und
fragte Jesus: Willst du nichts sagen zu dem, was diese Leute gegen dich
vorbringen? Jesus aber schwieg. Darauf sagte der Hohepriester zu ihm: Ich
beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, sag uns: Bist du der Messias, der Sohn
Gottes? Jesus antwortete: Du hast es gesagt. Doch ich erkläre euch: Von nun an
werdet ihr den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und auf den Wolken
des Himmels kommen sehen. Da zerriss der Hohepriester sein Gewand und rief: Er
hat Gott gelästert! Wozu brauchen wir noch Zeugen? Jetzt habt ihr die
Gotteslästerung selbst gehört. Was ist eure Meinung? Sie antworteten: Er ist
schuldig und muss sterben. Dann spuckten sie ihm ins Gesicht und schlugen ihn.
Andere ohrfeigten ihn und riefen: Messias, du bist doch ein Prophet! Sag uns: Wer
hat dich geschlagen? (Matthäus 26:59-68)

Der Heilige Jakob von Sarug kontempliert über die Verhöre und sagt: „Der Staub saß am Thron,
um seinen eigenen Schaffer hinzurichten. Das Stroh saß am Thron, um die Flamme zu verhören
und hinzurichten.“

In der 11.Stunde vom Donnerstagabend wird aus dem 2.Psalm gelesen, welcher hier gut passt
und diese großen Betrüger beschreibt:

Warum toben die Völker, warum machen die Nationen vergebliche Pläne?
Die Könige der Erde stehen auf, die Großen haben sich verbündet gegen
den Herrn und seinen Gesalbten. Doch er, der im Himmel thront, lacht, der
Herr verspottet sie. Dann aber spricht er zu ihnen im Zorn, in seinem Grimm
wird er sie erschrecken. (Psalm 2:1-2,4-5)

Jesus, der alles wusste, was mit ihm geschehen sollte, ging hinaus und fragte sie: Wen sucht
ihr? Sie antworteten ihm: Jesus von Nazaret. Er sagte zu ihnen: Ich bin es. Auch Judas, der
Verräter, stand bei ihnen. Als er zu ihnen sagte: Ich bin es!, wichen sie zurück und stürzten zu
Boden. (Joh 18:4-6)

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Judas kam mit einer großen Schar von bewaffneten Männern, die von den Ältesten geschickt
worden waren und verriet Jesus mit dem vereinbarten Kuss. Jesus fragte, wen sie suchen und
sagte: „Ich bin es!“ Von da an nahmen sie ihn fest und die Verhöre begannen.

Warum fragst du mich? Frag doch die, die mich gehört haben, was ich zu ihnen gesagt habe; sie
wissen, was ich geredet habe. Auf diese Antwort hin schlug einer von den Knechten, der
dabeistand, Jesus ins Gesicht und sagte: Redest du so mit dem Hohenpriester? (Joh 18:21-22)

Der Hohepriester Hannas fragte Jesus auf eine falsche Art und Weise aus. Unser Herr Jesus
Christus machte Hannas darauf aufmerksam. Daraufhin schlug ihn ein Anhänger Hannas, um
diesem einen Gefallen zu tun und fragte Jesus, ob man so mit dem Hohepriester spreche. Wenn
diese Leute all diese Taten nicht bereut haben, so trifft folgendes auf sie zu: „Sie sagten zu den
Bergen und Felsen: Fallt auf uns und verbergt uns vor dem Blick dessen, der auf dem Thron
sitzt, und vor dem Zorn des Lammes.“ (Offb 6:16)
Was wird passieren, wenn sie den Messias, dem sie ins Gesicht gespuckt, den sie geohrfeigt und
geschlagen haben, auf Seinem Thron sitzen sehen? Was können sie da noch machen?

Die Hohenpriester und der ganze Hohe Rat bemühten sich um falsche Zeugenaussagen gegen
Jesus, um ihn zum Tod verurteilen zu können. Sie erreichten aber nichts, obwohl viele falsche
Zeugen auftraten. Zuletzt kamen zwei Männer und behaupteten: Er hat gesagt: Ich kann den
Tempel Gottes niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen. (Mt 26:59-60)

Kein Mensch durfte aufgrund seines eigenen Zeugnisses oder kraft seines eigenen
Geständnisses verurteilt werden. Ein Mensch durfte nur aufgrund des Zeugnisses (mindestens)
zweier rechtsfähiger Augenzeugen wegen eines Verbrechens verurteilt werden. Diese
Vorschriften folgen aus dem Buch Deuteronomium:

„Wenn es um Leben oder Tod eines Angeklagten geht, darf er nur auf
die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin zum Tod verurteilt werden.
Auf die Aussage eines einzigen Zeugen hin darf er nicht zum Tod
verurteilt werden.“ (Dtn 17:6)
„Wenn es um ein Verbrechen oder ein Vergehen geht, darf ein einzelner
Belastungszeuge nicht Recht bekommen, welches Vergehen auch immer
der Angeklagte begangen hat. Erst auf die Aussage von zwei oder drei
Zeugen darf eine Sache Recht bekommen.“ (Dtn 19:15)

Die Hohepriester und der ganze Hohe Rat wollten egal auf welche Art und Weise Leute finden,
die ein falsches Zeugnis gegen Jesus ablegen konnte. Es steht sogar, dass sie sich um
Zeugenaussagen bemühten. Trotzdem konnten sie nichts erreichen, weil die Zeugenaussagen
nicht übereinstimmten, bis letztendlich zwei Männer kamen und folgendes sagten:

Zuletzt kamen zwei Männer und behaupteten: Er hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes
niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen. (Mt 26:61)

Die Worte Jesu wurden einfach verdreht, denn so wie es hier dasteht, ist es nicht richtig. Wir
lesen im Johannesevangelium: „Jesus antwortete ihnen: Reißt diesen Tempel nieder, in drei
Tagen werde ich ihn wieder aufrichten. Da sagten die Juden: Sechsundvierzig Jahre wurde an
diesem Tempel gebaut und du willst ihn in drei Tagen wieder aufrichten? Er aber meinte den
Tempel seines Leibes. (Joh 2:19-21)
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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Jesus sagte „reißt diesen Tempel nieder“ und nicht „ich werde diesen Tempel niederreißen“. Die
Juden drehten den Satz um, hielten daran fest und behaupteten, dass 46 Jahre lang daran
gebaut wurde und du, Jesus, willst ihn niederreißen? Wer den Tempel niederreißen möchte,
„bestätigt“, dass er gegen Jahwe höchstpersönlich und somit ein Gotteslästerer ist. Diesen Satz
hielten sie Jesus bis ans Kreuz vor: „Die Leute, die vorbeikamen, verhöhnten ihn, schüttelten
den Kopf und riefen: Du willst den Tempel niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen?
Wenn du Gottes Sohn bist, hilf dir selbst, und steig herab vom Kreuz!“ (Mt 27:39-40)

Da stand der Hohepriester auf und fragte Jesus: Willst du nichts sagen zu dem, was diese Leute
gegen dich vorbringen? (Mt 26:62)

Eigentlich müsste Kajaphas als Hohepriester ehrlich und verantwortungsbewusst genug sein
und nach dem jüdischen Gesetz urteilen. Welche Antwort erwartet Kajaphas hier genau? Er will
Jesus genau diese Bestätigung quasi in den eigenen Mund legen, damit er anschließend sagen
kann: „Er hat Gott gelästert!“ Will Kajaphas wirklich die Wahrheit hören oder hört er nur das,
was er hören will?!

Jesus aber schwieg. (Mt 26:63)

Unser Herr Jesus Christus schwieg manchmal und antwortete manchmal. Wenn man Ihm vorwarf
„Du hast dies und jenes getan, den Sabbat gebrochen, usw.“ war Er still und schwieg, denn Er
ist genau deshalb auf die Welt gekommen. Er ist gekommen, um die Schande unserer Sünde auf
sich zu nehmen und uns zu erlösen.
OH HERR JESUS… der Hohepriester ist jetzt hier! Das ist DEINE CHANCE! Bitte schweig doch nicht!
Was jedoch heißt es im gerichtlichen Szenario, wenn ein Angeklagter schweigt? Nur eines, dass
Er mit all dem, was ihm vorgeworfen wurde, einverstanden ist.

Darauf sagte der Hohepriester zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, sag uns:
Bist du der Messias, der Sohn Gottes? (Mt 26:63)

Dieses ganze Szenario war in Wirklichkeit eine Show des Hohepriesters. Wenn Jesus tatsächlich
der Messias ist, dann führe doch die notwendigen Ermittlungen durch und hinterfrage, das was
Jesus sagt. Warum hast du die Vernehmung nicht fortgeführt, als Jesus sagte „Ich bin es“?! Die
Tatsache, dass ihr an diesem Verhör, dem Leid und der Kreuzigung Jesu weiterhin teilhabt,
zeigt, dass ihr selbst an dem Kommenden schuld seid: „Sein Blut komme über uns und unsere
Kinder!“ (Mt 27:25)
Ihr fällt gerade ein Urteil über den Sohn Gottes. Jesus selbst hat es dir gesagt und du hast es
ignoriert. Als Hohepriester hättest du alles hinterfragen und analysieren müssen. Vielleicht gibt
es eine Wahrscheinlichkeit, dass Er recht hat? Durchforsche deine Schriften! Vielleicht hättest du
dich von dem ganzen freigesprochen und nicht den erwarteten Messias zu Tode verurteilt.
Der Priester betet in der Heiligen Messe am Ende beim Bekenntnis „er legte das gute Zeugnis
vor Pontius Pilatus ab“. Jesus sagte „Ich bin es“ sowohl vor den Juden und als auch vor Pontius
Pilatus.

Jesus sagte: Ich bin es. Und ihr werdet den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und mit
den Wolken des Himmels kommen sehen. (Mk 14:62)

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Jesus antwortete: Du hast es gesagt. Doch ich erkläre euch: Von nun an werdet ihr den
Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und auf den Wolken des Himmels kommen sehen.
(Mt 26:64)

Die Aussage Jesu „Ihr werdet den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und auf (mit)
den Wolken des Himmels kommen sehen“ finden wir im Markus- und im Matthäus-Evangelium
wieder.
Dieser Vers ist der Prophezeiung aus dem Buch Daniel entnommen und die Juden wussten
genau, dass sich dieser Vers einzig und allein auf den Messias übertragen lässt.

Da kam mit den Wolken des Himmels einer wie ein Menschensohn. Er gelangte bis zu dem
Hochbetagten und wurde vor ihn geführt. Ihm wurden Herrschaft, Würde und Königtum
gegeben. Alle Völker, Nationen und Sprachen müssen ihm dienen. Seine Herrschaft ist eine
ewige, unvergängliche Herrschaft. Sein Reich geht niemals unter. (Dan 7:13-14)

Da zerriss der Hohepriester sein Gewand und rief: Er hat Gott gelästert! Wozu brauchen wir
noch Zeugen? Jetzt habt ihr die Gotteslästerung selbst gehört. (Mt 26:65)

Als der Hohepriester Kajaphas diesen Satz aus der Prophezeiung des Propheten Daniels hörte,
waren keine weiteren Zeugen mehr notwendig, um zu „beweisen“, dass Jesus ein Gotteslästerer
sei.
Unser Herr Jesus ging mit freiem Willen zum Kreuz. Wenn Er die Kreuzigung nicht gewollt hätte,
hätte er all diese Aussagen gegen Ihn verneinen können. Im Gegenteil, Er schwieg freiwillig um
unserer Erlösung Willen. Er wusste auch genau, wann man kam, um Ihn festzunehmen und ging
ihnen sogar entgegen. „Steht auf, wir wollen gehen! Seht, der Verräter, der mich ausliefert, ist
da.“ (Mt 26:46)

Zuvor schon sagte der Hohepriester: „Kajaphas aber war es, der den Juden den Rat gegeben
hatte: Es ist besser, dass ein einziger Mensch für das Volk stirbt.“ (Joh 18:14)
Mit dieser Aussage bestätigte er unwissentlich, dass Jesus Christus sein Leben für die ganze
Welt zur Erlösung hingab.
„Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der
an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.“ (Joh 3:16)

Das Zerreißen des Gewandes deutet auf das Ende des Zeitalters der Hohepriester hin. Weiters
bedeutet es, dass der Hohepriester bereits das Urteil gefällt hat und niemand mehr in der Macht
steht, mitzudiskutieren. Kajaphas zwang alle anderen sozusagen, seine Aussagen zu bestätigen.

Was ist eure Meinung? Sie antworteten: Er ist schuldig und muss sterben. Dann spuckten sie
ihm ins Gesicht und schlugen ihn. Andere ohrfeigten ihn und riefen: Messias, du bist doch ein
Prophet! Sag uns: Wer hat dich geschlagen? (Mt 26:66-68)

Wie konnten sie es übers Herz bringen, dem eingeborenen Sohn ins Gesicht spucken? Was wird
passieren, wenn sie den Messias, dem sie ins Gesicht gespuckt, den sie geohrfeigt und
geschlagen haben, auf Seinem Thron sitzen sehen?
„Sie sagten zu den Bergen und Felsen: Fallt auf uns und verbergt uns vor dem Blick dessen, der
auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes.“ (Offb 6:16)

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Ab diesem Abend begannen die Qualen und das unendlich große Leid unseres Herrn und
Erlösers Jesu Christi. Nach den drei religiösen Verhören ging es mit den staatlichen vor Pilatus,
Herodes Antipas und nochmal vor Pilatus weiter bis hin zur Kreuzigung selbst.

An diesem heutigen Abend stellen wir uns die Frage: Was willst du Herr, dass ich tue? Wie
können wir Dir Dein Herz erwärmen? Wie können wir ein Balsam für deine Wunden sein?

Lasst auch uns durch die Tränen der Reue, durch Dankbarkeit und durch Liebe das Herz Jesu
erwärmen.

• Lasst uns wie die sündige Frau das Öl der Reue auf die Füße Jesu gießen, allein um Seiner
Leiden willen. Lasst uns aufhören, all die Sünden zu tun, die das Herz Jesu brechen.
• Lasst uns wie Maria, der Schwester Lazarus, das Öl des Dankens auf die Füße Jesu gießen.
Wir wollen lernen, dankbar zu sein. Selbst wenn es nichts auf dieser Welt geben würde, was
das Dankes würdig wäre (was natürlich niemals sein kann), müssen wir für das Kreuz dankbar
sein. All das hat Jesus für mich ertragen…Wenn ich mein ganzes Leben lang Gott nur dafür
danken würde, würde es nicht ausreichen.
• Lasst uns wie die Heilige Frau, die das wertvolle Öl der Liebe auf Jesu Haupt vergoss, das
Herz Jesu erwärmen. Abschließend lasst uns auch von Seiner Liebe lernen, von der Liebe
Gottes, die bedingungslos ist und liebt, ohne etwas im Gegenzug zu erwarten.

Lasst uns heute das Herz Jesu erwärmen!

ÖL DER REUE ÖL DES DANKENS


ÖL DER LIEBE

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Aussagen des Verhörers Antworten Jesu

Hannas 1. Der Hohepriester befragte Jesus 1. Ich habe offen vor aller Welt
über seine Jünger und über gesprochen. Ich habe immer in der
seine Lehre. (Joh 18:19) Synagoge und im Tempel gelehrt,
wo alle Juden zusammenkommen.
2. Auf diese Antwort hin schlug Nichts habe ich im Geheimen
einer von den Knechten, der gesprochen. Warum fragst du
dabeistand, Jesus ins Gesicht mich? Frag doch die, die mich
und sagte: Redest du so mit gehört haben, was ich zu ihnen
dem Hohenpriester? gesagt habe; sie wissen, was ich
(Joh 18:22) geredet habe. (Joh 18:20-21)

2. Wenn es nicht recht war, was ich


gesagt habe, dann weise es nach;
wenn es aber recht war, warum
schlägst du mich? (Joh 18:23)

Kajaphas 1. Willst du nichts sagen zu dem, 1. Jesus aber schwieg. (Mt 26:63)
was diese Leute gegen dich
vorbringen? (Mt 26:62) 2. Du hast es gesagt. Doch ich
erkläre euch: Von nun an werdet
2. Ich beschwöre dich bei dem ihr den Menschensohn zur
lebendigen Gott, sag uns: Bist Rechten der Macht sitzen und auf
du der Messias, der Sohn den Wolken des Himmels kommen
Gottes? (Mt 26:63) sehen.
(Mt 26:64)
3. Er hat Gott gelästert! Wozu
brauchen wir noch Zeugen?
Jetzt habt ihr die
Gotteslästerung selbst gehört.
Was ist eure Meinung? Sie
antworteten: Er ist schuldig und
muss sterben. (Mt 26:65-66)

Hoher 1. Wenn du der Messias bist, dann 1. Auch wenn ich es euch sage - ihr
sag es uns! (Lk 22:67) glaubt mir ja doch nicht; und
Rat wenn ich euch etwas frage,
2. Du bist also der Sohn Gottes. antwortet ihr nicht. Von nun an
(Lk 22:70) wird der Menschensohn zur
Rechten des allmächtigen Gottes
3. Was brauchen wir noch sitzen.
Zeugenaussagen? Wir haben es (Lk 22:67-69)
selbst aus seinem eigenen Mund
gehört. (Lk 22:71) 2. Ihr sagt es - ich bin es. (Lk 22:70)

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Erklärung einer Lesung


Prophezeiung aus dem Buch Ezechiel (1. Stunde des Donnerstagmorgens)
Nein euer Verhalten ist nicht richtig (Ez 18:25)

Prophezeiung aus dem Buch Jeremia (6.Stunde des Donnerstagmorgens)


Bessert euer Verhalten. (Jer 7:3)

Die Karwoche ist unter anderem auch die Woche der Richtigstellung und der Verbesserung. Gott
tadelt Sein Volk und sagt ihm: „Ihr aber sagt: Das Verhalten des Herrn ist nicht richtig. Hört
doch, ihr vom Haus Israel: Mein Verhalten soll nicht richtig sein? Nein euer Verhalten ist nicht
richtig.“ Und Jeremia sagt: „Bessert euer Verhalten.“
In dieser Woche begegnen uns mehrere Personen, deren Verhalten nicht richtig ist:

1. Judas
Judas sehnte sich nach Jesus als einen weltlichen König, der ihn hier auf der Erde regieren
lassen wird. Als er Jesus in Seiner Demut sah und Er nicht dem Bild entsprach, das Judas hatte,
war er sofort bereit seinen Meister zu verraten. Judas ist ein leuchtendes Beispiel für die Liebe
zum Irdischen.
Es gibt Menschen, denen das Materielle wichtiger ist als Gott und die Gott, wenn Er ihnen ihre
Bitten nicht erfüllt sofort verkaufen würden (zB. Erfolg in der Schule, im Studium, …)
Es handelt sich dabei um eine ausnutzende Beziehung – Jesus war für Judas nur Mittel zum
Zweck.  Judas wollte Jesus ausnützen.

2. Hohepriester, Schriftgelehrte und Pharisäer


Sie wollten Jesus nicht – wie sie es begründeten – aus Furcht vor dem Gesetz ausliefern. Der
wahre Grund lautete: Alle Welt läuft ihm nach. (Joh 12:19)

Sie hatten das Gefühl, dass ihre Position und ihre Macht durch Jesus bedroht wurden. Es gibt
Menschen, die alles – egal ob richtig oder falsch – dafür tun würden, um ihr Ziel zu erreichen
und im wahrsten Sinne des Wortes dabei über andere Leute treten könnten.

3. Pilatus und Herodes


Pilatus wusste, dass Jesus unschuldig war, aber er fürchtete um seine Position und war schwach
 Bessere dein Verhalten.

Manchmal sagt man aufgrund von Schwäche oder Furcht nicht die Wahrheit und lügt deshalb.
Herodes wollte eine Darbietung sehen. Die Beziehung zu Gott aber ist keine Prahlerei.
 Bessere dein Verhalten.

4. Das ganze Volk

Am Palmsonntag jubelte das Volk Jesus noch zu, warf seine Kleidung vor Ihn zu Boden, riss
Palmzweige aus, um Ihn zu grüßen und bereits am Freitag rief es Pilatus wiederum zu:
„Kreuzige ihn“! Dieses Volk hatte keine Prinzipien, es lief einfach der Menge nach, ohne
nachzudenken.
Wenn Jahwe der wahre Gott ist, dann folgt ihm! Wenn aber Baal es ist, dann folgt diesem!
(1.Kön 18:21)

Diese Beispiele wollen uns lehren, unser Verhalten zu bessern, falls wir etwas von diesen
Dingen in uns finden sollten. Prüfe dich selbst und siehe nach, welche Probleme du hast, die
dich beflecken (Lüge, Hass, Begierde, Nachlässigkeit, keine Prinzipien, …). Gott will, dass wir
leuchten und unser Verhalten bessern.

45
 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Kontemplation
Obwohl Jesus wusste, dass Er bald gekreuzigt werden würde und welche
Schmerzen Ihm bevorstanden, erwies Er Seinen Jüngern beim
Abendmahl „Seine Liebe bis zur Vollendung.“ (Joh 13:1).

Als ihr Meister und ihr Gott wusch Er ihre Füße, eine Aufgabe, die normalerweise die Sklaven
taten. Wieso war es Dir so wichtig diese Tat zu tun, bevor Du gekreuzigt wirst? Wieso war das
die Zeit, um deinen Jüngern das Gebot zu geben ebenso aneinander zu handeln?
Obwohl es viele andere Dinge gegeben hätte, die Jesus mit Seinen Jüngern hätte besprechen
können, war es Ihm ein besonderes Anliegen ihnen den wahren Dienst vorzuzeigen. Genauso ist
es Ihm heute wichtig dir diese Bedeutung näherzubringen: wahre Größe liegt darin, zum Diener
aller zu werden. Willst du also groß sein?

Aktivität
Ergänze!

46
 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Gebet

Mein Herr Jesus,


lass mich anderen dienen, wie Du es bei der Fußwaschung getan hast.
Mein Herr Jesus,
lass mich andere nicht bloßstellen, wie Du auch Judas nicht blamiert
und bis zum letzten Moment „Freund“ genannt hast.
Mein Herr Jesus,
lass mich zu Dir beten, wie Du mich im Garten Getsemani gelehrt
hast, zu beten.
Mein Herr Jesus,
lass mich weise sein, wie Du es bei all den Verhörungen warst.
Mein Herr Jesus,
lass mich so sein wie Du.
Amen.

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

KARFREITAG
Leitgedanke des Tages: Das größte Liebesopfer

Ereignisse des Tages

1. Die Festnahme Jesu und das Gericht


2. Jesus wird zur Kreuzigung verurteilt
3. Die Kreuzigung Jesu
4. Jesus stirbt am Kreuz
5. Die Erlösung durch den Tod Christi
6. Jesus wird begraben

Die 7 Worte Jesu am Kreuz


• Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.
• Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.
• Frau siehe deinen Sohn, siehe deine Mutter.
• Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
• Mich dürstet.
• Es ist vollbracht.
• Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Erklärung einer Lesung


Prophezeiung der Erlösung aus dem Buch Jesaia 12:2-13:10 (6. Stunde des Karfreitags)

In der 11. Stunde des Dienstagmorgens fügt die Kirche im Lobpreis „Dein ist die Kraft“,
„Mein guter Erlöser“ hinzu.

Wieso ist das so?


Das liegt daran, dass unser Herr Jesus im Evangelium der 11.Stunde (Mt 25:14-46,
26:1-2) ausdrücklich sagt, dass in zwei Tagen das Paschafest stattfinden und der
Menschensohn ausgeliefert und gekreuzigt wird.

Zusatzinfo: In derselben Stunde wird der Psalm 45:7 gelesen: „Dein Thron, o Gott,
bleibt immer und ewig; das Zepter deines Reiches ist ein Zepter des Rechts!“
Der Psalm deutet ebenso auf den Inhalt des Evangeliums hin. Beide betonen die
Erhabenheit Gottes. Im Evangelium wird nämlich unter anderem erwähnt, dass der Herr
die Völker versammeln und Gute von Bösen trennen wird.

Jesaja 12 prophezeit die Erlösung:

Jesaja der Prophet verfasste diese Prophezeiung der Erlösung 800 Jahre vor Christus.
Sie wird in der 6. Stunde des Karfreitags gelesen und kann in 2 Lobpreisungen
gegliedert werden:
 Im ersten Lobpreis jubelt und freut sich das Volk (vgl.
Jesaja 12:1-3).
 Im zweiten Lobpreis werden die anderen Völker dazu
aufgefordert, an der Freude teilzuhaben (vgl. Jesaja
12:4-6)

„Und an jenem Tag wirst du sagen: Ich preise dich, Herr; denn du warst gegen mich
erzürnt; [doch] dein Zorn hat sich gewendet, und du hast mich getröstet! Siehe, Gott ist
mein Heil; ich will vertrauen und lasse mir nicht grauen; denn Jah, der Herr, ist meine
Kraft und mein Lied, und er wurde mir zur Rettung! Und ihr werdet mit Freuden Wasser
schöpfen aus den Quellen des Heils,“ Jesaja 12:1-3 SCH2000

Die Väter erläuterten diese Bibelpassage folgendermaßen:


− Im ersten Vers wird auf die Erlösung durch Gott, den Vater, gedeutet.
− Der darauffolgende Vers spricht die Erlösung durch den eingeborenen Sohn
Jesus an.
− Im dritten Vers ist von der Erlösung durch den Heiligen Geist die Rede.

49
 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Denn die Erlösung, die am Kreuz stattfand, ist ein Akt der Heiligen
Dreifaltigkeit:
 Der Vater sandte Seinen eingeborenen Sohn und gab ihn für uns
als Opfer dar.
„Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn
hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das
ewige Leben hat.“ (Johannes 3:16)

 Der Sohn selbst vergoss sein Blut am Kreuz.


Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es aus freiem Willen hin. Ich habe Macht, es
hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von
meinem Vater empfangen. (Johannes 10:18)

 Der Heilige Geist erhebt diese Opfergabe zu Gott, dem Vater, und ermöglicht uns
– entnommen von der Erlösung, die Jesus am Kreuz vollbracht hat – all die
Gaben im Neuen Testament. Er spendet uns auch die Früchte des Geistes.

Im 1. Vers steht „An jenem Tag“ geschrieben: Hiermit ist der Tag der Erlösung am Kreuz
gemeint.
Es steht geschrieben, dass wir an diesem Tag den Herrn preisen werden. Er wird
nämlich den Zorn Gottes aufheben, den er all die Zeit gegen die Menschheit wegen der
vielen Verfehlungen gehegt hat: Am Kreuz! Er wird uns trösten (vgl. Jesaja 12:1).

Jesaja 12:1 kann mit Micha 7:18 in Verbindung gebracht werden:

„Wer ist ein Gott wie du, der die Sünde vergibt und dem Überrest seines Erbteils die
Übertretung erlässt, der seinen Zorn nicht allezeit festhält, sondern Lust an der
Gnade hat?“ (Micha 7:18)

Micha bewundert hier die Gnade Gottes: Er beschreibt Gott


als Gnade-lüsternen, denn Gott liebt den Zorn nicht!

Im 2. Vers wird erläutert, wodurch der Zorn Gottes aufgehoben wurde: Durch die
Erlösung des Sohnes selbst! Er zeigte sich nämlich in der Gestalt eines Sklaven durch
die Menschwerdung des eingeborenen Sohnes Gottes. Er gab sich selbst am Kreuz hin
und hob den Zorn Gottes auf, der wegen unserer Verfehlungen und Sünden gegen uns
gerichtet war.

Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, Torheit;
uns aber, die gerettet werden, ist es Gottes Kraft. (1.Korinther 1:18)

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Jesaja schreibt im 2. Vers: „Siehe, Gott ist mein Heil, ich will vertrauen und lasse mir
nicht grauen.“
Hier führt der Prophet das Vertrauen an, das mit der Sicherheit zusammenhängt. Es gibt
keine Sicherheit am Ende der Welt außer beim Herrn Jesus. Mit meinen Werken habe ich
keine Rettung, deshalb vertraue ich dem, der am dritten Tage auferstand und mich
errettete.

Bei wem soll man Zuflucht suchen, wenn nicht beim Herrn, der nicht nur der Retter,
sondern die Rettung selbst ist (vgl. Jesaja 12:2)? Der Herr, der nicht nur der Lebende,
sondern das Leben selbst ist; nicht nur der Auferstandene, sondern die Auferstehung
selbst ist. Es gibt nur in Ihm Erlösung.

Der Hl. Johannes der Geliebte schrieb auch: „Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit
ihr nicht sündigt! Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem
Vater, Jesus Christus, den Gerechten;“ (1. Johannes 2:1 SCH2000)

Er bezeichnet Jesus als unseren Fürsprecher. Das Wort Fürsprecher


kann man auch als Anwalt deuten. Wenn du auf den Herrn Jesus
vertraust, ist er am Tag des Gerichts nicht nur dein Richter,
sondern auch dein Anwalt: Die Person, die dich verteidigt und dich
von der Todesstrafe freisprechen wird.
Er opferte sich nämlich, um uns freisprechen zu können. Er machte
unsere Auferstehung zum ewigen Leben durch Seine Auferstehung möglich. Durch
Seinen Tod vernichtete er den Tod. Der Hl. Athanasius vergleicht den Tod, der Ihm
nichts anhaben konnte, mit Asche, die vom Feuer verbrannt wird. Das Feuer wurde die
Asche sofort vernichten. Der Tod kam auf den König des Lebens hinzu und wurde sofort
von Ihm vernichtet. Er ist das Leben und gibt uns das Leben.

Deshalb ist der Herr Jesus („Jah“ = JHWH) „meine Kraft, mein Lied und meine Rettung“,
wie im 2. Vers geschrieben steht.

Diese Textpassage singt unsere Kirche auch im Lobpreis „Dein ist die Kraft“ am
Gründonnerstagabend sowie am Karfreitag.

Nur beim Herrn ist die Rettung, das wird auch in Jesaja 6:10 verdeutlicht.
„Mache das Herz dieses Volkes unempfänglich, und mache seine Ohren schwer und
verklebe seine Augen, damit es mit seinen Augen nicht sieht und mit seinen Ohren nicht
hört, und damit sein Herz nicht zur Einsicht kommt und es sich nicht bekehrt und für
sich Heilung findet!“ (Jesaja 6:10 SCH2000)

Es steht hier geschrieben, dass das Volk, wenn es sich nicht bekehrt, keine Heilung
finden wird.

51
 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Im 3. Vers aus Jesaja 12 steht geschrieben: „Und ihr werdet mit Freuden Wasser
schöpfen aus den Quellen des Heils,“

Der Begriff „Wasser“ symbolisiert im Alten Testament den Heiligen Geist.


Das bezeugt auch Johannes 7:38.
„Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leib werden Ströme
lebendigen Wassers fließen.“ (Johannes 7:38 SCH2000)
➔ Der Heilige Geist wohnt in dem, der glaubt.

Die Freude, die im Vers genannt wird, wird durch die Erlösung geschenkt.
Ein Heiliger sagte einst: „Das größte Geschenk, das ihr der Welt überreichen
könnt, ist die Freude in Jesus.“

Die „Quellen des Heils“ beschreiben die Kreuzigung und das Blut Christi.

Der Vers bedeutet also, dass wir den Heiligen Geist erlangen werden durch das Blut,
das Jesus am Kreuz vergossen hatte: Wir werden uns an ihm erfreuen, weil Er unsere
Quelle der Freude und des Trostes ist.

„und werdet sagen zu jener Zeit: Dankt dem Herrn, ruft seinen Namen an, verkündigt
unter den Völkern seine Taten, erinnert daran, dass sein Name hoch erhaben ist! Singt
dem Herrn, denn er hat Herrliches getan; das soll bekannt werden auf der ganzen Erde!
Jauchze und rühme, die du in Zion wohnst; denn der Heilige Israels ist groß in deiner
Mitte!“ Jesaja 12:4-6 SCH2000

In diesen Versen werden, die Völker dazu aufgefordert an der Freude der Erlösung
teilzuhaben und den Herrn für seine großen Taten auf 7 Arten zu preisen.

Nutze die Zeit in der Karwoche, um dich auf diese 7 Dinge zu fokussieren, die Jesaja in
Jesaja 12:4-6 aufzählte:

1. Danke dem Herrn!


2. Rufe Seinen Namen!
3. Verkündigt unter den Völkern Seine Taten!
4. Erinnert euch, dass Sein Name hoch erhaben ist!
5. Singt dem Herrn!
6. Jauchze!
7. Rühme!

Die Prophezeiung endet mit der Weissagung gegen Babylon. Im Zusammenhang mit
der Erlösung ist Babylon das Böse, das der Herr beseitigte.

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Prophezeiung aus dem Buch Jesaia 53:7-12 (6. Stunde des Karfreitags)

Er wurde bedrängt und misshandelt, aber er tat seinen Mund nicht auf. Wie ein Lamm, das man
zum Schlachten führt, und wie ein Schaf vor seinen Scherern verstummt, so tat auch er seinen
Mund nicht auf.
In all den Verhören, in denen Jesus gerichtet wurde, beantwortete Er keine Fragen, außer die,
ob Er Gottes Sohn sei. Sie fragten Ihn, ob Er dieses oder jenes getan hatte, doch Er schwieg. Er
hätte sich verteidigen und das Ganze klarstellen können. Er hätte sich auch durch ein gewaltiges
Engelheer verteidigen lassen können. Dies würde jedoch bedeuten, dass es eine Möglichkeit
geben würde, Sein Ziel, nämlich für unsere Sünden gerichtet zu werden und für uns zu sterben,
nicht zu erreichen. Er hätte die Anschuldigungen auch bejahen und auf Sich nehmen können,
aber Gott kann nicht lügen. Daher hat Jesus das Schweigen als Antwort gewählt.
Durch Haft und Gericht wurde er dahingerafft, doch wen kümmerte sein Geschick? Er wurde
vom Land der Lebenden abgeschnitten und wegen der Vergehen meines Volkes zu Tode
getroffen.
Unmittelbar nach den Verhören, wurde Jesus zur Kreuzigung geführt. Es gab keine Zeit für
Verabschiedungen. Der Prophet Jesaja betont auch, dass Jesus nicht für Seine eigenen Sünden,
sondern für unsere Sünden, die Sünden Seines Volkes gestorben ist.
Bei den Frevlern gab man ihm sein Grab und bei den Reichen seine Ruhestätte, obwohl er kein
Unrecht getan hat und kein trügerisches Wort in seinem Mund war.
Ursprünglich war geplant, dass Jesus mit den anderen zwei Schächern in ein Sammelgrab
begraben wird, in dem die Verbrecher und Hingerichteten begraben werden. Jedoch bot ein
reicher Mann, Josef von Arimathäa, Pilatus an, den Leib Christi bei sich in seinem neuen Grab zu
bestatten.
Doch der HERR hat Gefallen an dem von Krankheit Zermalmten. Wenn du, Gott, sein Leben als
Schuldopfer einsetzt, wird er Nachkommen sehen und lange leben. Was dem HERRN gefällt,
wird durch seine Hand gelingen.
„Krankheit“ kann auch als „Trauer“ oder „Leiden“ übersetzt werden. Jesus hat nicht nur unter
körperlichen Folterungsschmerzen gelitten, sondern auch an seelischen Schmerzen. Das Gefühl
von den Menschen – dem eigenen Abbild – betrogen und gehasst zu werden, während genau
diese Menschen der Grund für Seine Opferung sind, ist maßlos belastend. Obwohl die Juden das
Ganze gegen Jesus planten, war es trotzdem der Plan Gottes Seinen eigenen Sohn, anstelle von
uns, zu opfern.
Die Nachkommen sind die Gläubigen, auf die sich Gott freuen wird. Die Worte, dass Er „lange
leben“ wird, nachdem Er ursprünglich als Schuldopfer eingesetzt wurde, zeigen, dass es die
Auferstehung dazwischen gegeben haben muss.
Nachdem er vieles ertrug, erblickt er das Licht. Er sättigt sich an Erkenntnis. Mein Knecht, der
gerechte, macht die Vielen gerecht; er lädt ihre Schuld auf sich.
Nachdem Jesus viele Folterungen ertragen hatte und Seine Nachricht auf der Erde erfüllt war, ist
jetzt die Zeit da, um die Früchte Seiner Mission zu sammeln. Durch diese Erkenntnis, wer Ihm
folgt, sättigt Er sich. Der Begriff Knecht wird verwendet, weil Jesus, in Seiner
Bescheidenheit, Seine Herrlichkeit verlassen hat und an unserer Form und Natur angenommen
hat.
Deshalb gebe ich ihm Anteil unter den Großen und mit Mächtigen teilt er die Beute, weil er sein
Leben dem Tod preisgab und sich unter die Abtrünnigen rechnen ließ. Er hob die Sünden der
Vielen auf und trat für die Abtrünnigen ein.
Jesus Christus hat die Herzen der Gläubigen erobert, sodass sie zu Seiner „Beute“ werden.
Früher sind die Seelen der Gerechten durch den Satan erobert worden. Alle Menschen kamen
nach ihrem Tod in die Unterwelt. Durch den Tod Jesu, Seine Opferung und Seine Bezahlung
unserer Schulden sind wir die Seinen geworden.

53
 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Kontemplation

Das größte Liebesopfer


Die Ikone der Kreuzigung stellt das schönste Beispiel der opfernden Liebe dar.

Was hast Du alles nur für mich getan, mein Herr? Du erschufst mich als gütiger und
menschenliebender Gott. Meine Knechtschaft brauchtest Du nicht, jedoch benötigte ich
Deine Göttlichkeit. Du pflanztest in mir das Bild Deiner Macht ein. Alles machtest Du mir
eigen und legtest es mir zu Füßen.

Was verdiene ich, ich, der Gesetzesübertreter? War Dein Gebot nicht deutlich genug? War
nicht der Tod ein gerechtes Urteil, das mich ereilen sollte, da ich Dir nicht gehorchte? War
das Kreuz nicht eigentlich mein Lohn?

Du gehorchtest nicht der Schlange, meine Mutter jedoch folgte ihren Worten. Du aßest
nicht von der Frucht des Baumes, meine Mutter jedoch aß verbotenerweise von ihr. Du,
mein Gott, bist vollkommen in Deiner Heiligkeit und Reinheit. Mein Ursprung aber ist die
Erde, von der ich erschaffen wurde. Wieso also bist Du gekreuzigt und ich, Sünder, bin frei?

Du kamst zu uns auf die Erde, Du, dessen Liebe zu uns bereits vor Ewigkeiten begann. Wie
nahmen wir Deine liebevollen Taten auf? Wie kamen wir Dir entgegen, als Du uns heiltest,
lehrtest und sättigtest? Dieses einfache Volk, das Dir am Palmsonntag zujubelte, verlangte
voller Hass und Bosheit einige Tage später Deine Kreuzigung. Und als sie über Deine Leiden
weinten, sprachst du: „Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich; weint über euch
und eure Kinder!“ Dieses Volk, die Anführer der Juden und die Pharisäer riefen gegen Dich
aus und verurteilten Dich. War es, weil Du ihnen ihre Heuchelei und ihre Sünden
offenbartest?

Was warfen sie Dir vor, mein Herr? Beschuldigten sie Dich nicht, dass Du den Tempel
niederreißen würdest? Sie verurteilten Dich mit Hartherzigkeit und fanden, dass Du des
Todes würdig warst. Wo waren nur diejenigen, die Du geheilt, gesättigt, befreit und erfreut
hast?

Wieso haben sie Dir das angetan? Haben sie Dich nicht aus Neid und Eifersucht ausgeliefert?
Du wurdest zu Unrecht verurteilt, aber Du tatest Deinen Mund nicht auf.

An diesem Tag offenbarte die Menschheit ihre grausamen Gefühle. Der Jünger, der mit Dir
das Brot aß, hat gegen Dich geprahlt und Dich mit einem Kuss ausgeliefert. Das hartherzige
Volk ging gegen Dich mit Schwertern und Knüppeln aus, als ob sie einen Räuber festnehmen
würden. Der Diener des Hohenpriesters ohrfeigte Dich mit Gewalt und ohne Grund. Sie
verurteilten Dich fälschlicherweise und erfanden Anschuldigungen gegen Dich. Du warst wie
ein bescheidenes Lamm mitten unter Wölfen, die nach Dir schnappten.

Sie spuckten Dich an, schlugen Dich, verhöhnten Dich und sprachen: „Sag uns! Wer hat dich
geschlagen?“ Sie lieferten Dich dem Statthalter aus und wiegelten das Volk gegen Dich auf.
Du aber bliebst still und batest um Vergebung für sie.

54
 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Sie zogen Dich aus und peitschten Dich grausam aus bis Dein Blut in Strömen floss.
Sie flochten einen Dornenkranz und krönten Dich damit. Du jedoch, mein König,
bliebst still. Sie knieten vor Dir und schlugen Dich mit dem Stock auf Dein heiliges
Haupt. Schließlich trugen sie Dir das Kreuz auf und führten Dich zur
Kreuzigungsstätte. Für mich, mein Erlöser, ertrugst Du die Last des Kreuzes und die
sengende Mittagshitze bis Dein heiliger Körper vor Durst austrocknete. Du nahmst
meine Stelle ein und das Urteil, das auf mir lag.

Wieso, mein geliebter Erlöser, nahmst Du das alles auf Dich? Kann der Allmächtige
denn verspottet und verhöhnt werden? Wie unvorstellbar groß ist nur Deine Liebe!

Jetzt weiß ich, was Liebe und Sieg über die Welt bedeutet. Du bist der Heilige, der
durch die Schwachheit erwies, was stärker als die Kraft war.

Was kann ich Dir an diesem großen Tag bieten, mein Herr? Jetzt erinnere ich mich an
Deine Worte: „Bleibt in meiner Liebe.“ Wir werden in deiner Liebe und Aufrichtigkeit
bleiben. Was kann ich Deinem geschundenen Leib bieten? Ich möchte wie Maria sein,
die Deinen lebendigen Leib mit wertvollem Nardenöl salbte. Ich möchte Dich als
einen König über den Thron meines Herzens krönen.

55
 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Wie sehr freuen wir uns, wenn wir eine berühmte Person, die wir mögen,
zufällig auf der Straße sehen und um wieviel mehr freuen wir uns, wenn diese
uns erlaubt ein Selfie mit ihr zu schießen oder ein paar Worte mit ihr zu
wechseln?

Was heute am Karfreitag passiert, ist der Grund, warum die wichtigste, allmächtigste und
alliebendste Person auf diese Welt kam, sich erniedrigt und Knechtsgestalt angenommen
hat: DU. Weil du Ihm wichtig bist und weil Er dich liebt, und zwar genau dich, sandte Er keinen
Engel oder Propheten zur Opferung für uns, sondern opferte Sich selbst für uns, obwohl Er die
Macht gehabt hätte alle Prophezeiungen so umzuändern, sodass nicht unbedingt Er in Frage
kommt. Er hat unseretwegen das Unrecht der Bösen erduldet, Peitschen- und Wangenschläge
ertragen und Sein Gesicht vor der Schande von Spuckereien nicht abgewandt. Er kam und
vernichtete unsere Sünde durch Sein Kreuz. Unser Gott ist kein theoretischer Gott der Worte. Er
beweist Seine Identität durch Seine Taten, denn „Gott ist Liebe“.

Aktivität
• Versuche heute zur Anteilnahme an den Leiden Christi, so lange wie möglich
„enqeta3i“ zu fasten, das heißt bis zu einer bestimmten Zeit nichts zu essen.
Bedenke, dass Jesus den ganzen Tag nichts gegessen und getrunken hat und
dass Ihm, als Er um Wasser bat, Essig gegeben wurde.
• Lies dir sorgfältig Jesaja 53 und Psalm 22 („Mein Gott, mein Gott, warum hast
du mich verlassen…) durch.

• Denke bitte in Ruhe über die Größe des Wesens nach, das Sich für dich geopfert hat, und
überlege, was du Ihm an Emotionen zeigen oder durch Worte sagen würdest. Versuche
deine Gedanken in Worte zu fassen und bewahre deinen Text auf, damit du ihn immer
wieder lesen kannst und einen schnelleren Zugang zu deinen Gefühlen hast.

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Gebet

Mein menschenliebender Erlöser,


hier hängst Du nun am Kreuz und ich weiß
nicht, was ich Dir sagen kann. Ich weiß nicht,
wie ich meine Dankbarkeit ausdrücken kann,
denn ich bin es, der/die hier am Kreuze hängen
sollte, nicht Du. Vergib mir die Menge meiner
Sünden, die Dich an dieses Kreuz genagelt
haben. Vergib mir meine Gleichgültigkeit, die
mich vergessen lässt, was Du alles für mich und
wegen mir ertragen hast. Du, der Du keine
Sünde kanntest, wurdest für mich zur Sünde
gemacht. Du nahmst das Unsrige und gabst uns
das Deine. Ich danke Dir, für Deine unendlich
große, bedingungslose Liebe. Ich danke Dir für
das größte Liebesopfer, das die Welt je gesehen
hat und sehen wird. Lass es mich nicht
wegwerfen, lass Deine Erlösung für mich nicht
umsonst gewesen sein. Amen.

57
 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

LICHTSAMSTAG
LEITGEDANKE DES TAGES: VON DER FINSTERNIS INS LICHT
Ereignisse des Tages
Der Lichtsamstag oder auch Samstag der Freude ist der Tag zwischen Karfreitag und dem
Sonntag der Auferstehung. In Nacht von Freitag auf Samstag feiern wir die Nacht der
Apokalypse. Es ist die Nacht des Übergangs, die die Menschheit aus dem Zustand des Todes
zurück ins Leben führte. In dieser Nacht sind wir Zeugen von Gottes Erlösung am Kreuz, als Er
in die Unterwelt hinabstieg, um unsere Ketten zu zerbrechen und uns so von der Knechtschaft
Satans zu befreien.

Erklärung einiger Lesungen


Diese tiefgründigen Themen spiegeln sich in den Lesungen des Lichtsamstags wider. Psalm 151
zum Beispiel erzählt uns, wie Gott den jungen David aus seinen älteren Brüdern auswählte, um
Goliath zu besiegen und so die Israeliten zu retten. In ähnlicher Weise kam Christus, um uns von
Satan, dem geistlichen Goliath, zu befreien. Ein zweites Beispiel ist der erste Lobgesang, den
die Juden sangen, als sie nach der Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten das Rote
Meer überquerten. Genauso singen wir den gleichen Lobgesang, der unsere Freiheit vom Tod
symbolisiert. Wenn wir Jonas Gebet lesen, erinnern wir uns daran, wie er drei Tage lang im
Bauch des Fisches war und damit ein Symbol für Christus darstellt, der nach drei Tagen im Grab
von den Toten auferstehen würde. Darüber hinaus lesen wir die Geschichte von Susanna, die
trotz ihrer Unschuld sterben sollte, aber gerettet wurde, und von Hannah, Samuels Mutter,
deren unfruchtbarer Schoß eine Quelle des Lebens wurde. Der Lobpreis der drei Jünglinge ist
ein weiteres Beispiel, das zeigt, wie der Tod und ein glühender Ofen zu Leben und Lobpreis
wurden.

Aus diesem Grund ist der Lichtsamstag der Samstag des Lobpreises, an dem wir unseren
Schöpfer für die große Erlösung verherrlichen, die Er um der Menschheit willen getan hat. Aus
diesem Grund trauert und freut sich die Kirche gleichzeitig. Sie trauert um die Leiden unseres
Herrn Jesus, der für unsere Sünden gestorben ist und im Grab
begraben wurde, aber gleichzeitig freut sie sich auch über
unsere Rettung vor dem Tod. Daher singen wir an diesem Tag
Hymnen in der traurigen und aber auch in der alljährlichen
Melodie.
Am Lichtsamstag ist vor allem faszinierend, wie viele schöne
Gesänge wir in unserer Kirche singen. Diese Nacht wird in 3
Hauptteile unterteilt:

1. Lobgesang und Gebete


2. Lesung der Offenbarung
3. Messe

Das sehr schöne Lied „Als wäre ich im Ort der Glückseligkeit“
wird gerne zum Samstag der Freude gesungen:
https://youtu.be/QB1Uf5i2cpw

58
 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Kontemplation
An diesem Tag geschah es zum ersten und letzten Mal, dass die Unterwelt
erleuchtet wurde, weil Jesus in sie hinabstieg. Der allertraurigste,
allerdüsterste und schlimmste Ort wurde durch das wahre Licht erleuchtet.

Genauso kann Gott auch meine finstersten und schlechtesten Kammern, die ich vor Ihm
verstecke, erleuchten. Er kann, aber ich muss es zulassen. Und wenn ich es zulasse, werde ich
von all den Fesseln befreit, die mich die ganze Zeit hindurch belastet und ermüdet haben. Die
Frage ist nur: Bin ich dazu bereit erleuchtet und frei zu werden?

Aktivität
Versuche heute das Buch der Offenbarung eigenständig zu lesen! Es ist klar, dass
vieles sehr unverständlich ist, doch genau in dieser Zeit könnte einiges, was darin
vorkommt, umso besser verständlich sein. Viele Sachen, die zum Ende der Welt
prophezeit wurden, könnten bereits eingetroffen sein oder begonnen haben
einzutreffen.

Gebet

Du wahres Licht,
danke, dass Du die Menschheit in dieser Nacht erlöst und
befreit hast. Wir wollen Dir diese Nacht nicht von der Seite
weichen unser Erlöser. Hilf uns auch in unserem Leben
wachsam zu sein, denn wir wissen weder den Tag noch die
Stunde, in der Du wiederkommst! Wir wollen, dass Du uns
bereit vorfindest, damit wir Dir bis in die Ewigkeit folgen
können! Amen.

59
 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

DIE HEILIGE AUFERSTEHUNG


DIE AUFERSTEHUNGSIKONE

• Die Ikone heißt auf Griechisch Ti Anastasis (= die Auferstehung Christi)


• Mit dieser Ikone wird die Fahrt Jesu in die Hölle dargestellt!
• Jesus ist als Erlöser in weißem strahlendem Gewand abgebildet. Durch die Wunden an seinen
Händen und Füßen sowie durch den Heiligenschein mit einem Kreuz in der Mitte erkennt
man, dass es Jesus ist.
• An seinem aufgewirbelten Gewand kommt die Dynamik der Ikone zum Vorschein, als Jesus
die Toten auferweckt hat.
• Adam wird im weißen Gewand, das Gerechtigkeit und Erlösung symbolisiert, zur Rechten
Jesu abgebildet.
• Jesus hält links von sich Eva im roten Gewand, welches das Blut Christi, wodurch man die
Erlösung erlangt, darstellt. Beide kommen aus dem Grab hervor.
60
 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

• Hinter Adam stehen zwei Könige, Salomo und David, welche jeweils mit einer Krone
dargestellt werden.
• Neben ihnen sieht man Johannes den Täufer, der auf Jesus zeigt, während er sagt:
„Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt.“ (Joh 1:29)
• Links von Jesus sind Menschen zu sehen, die zeigen, dass nicht Jesus die Auferstehung
braucht, sondern wir Menschen.
• Im Hintergrund sind ein dunkler und ein heller Berg abgebildet. Der dunkle steht für das AT,
da zu dieser Zeit viele Prophezeiungen, die im AT stehen, noch unklar waren.
Der helle hingegen steht für das NT, in dem Prophezeiungen verwirklicht worden sind.
• Unter den Füßen Jesus ist ein hässliches, gefesseltes und machtloses Wesen abgebildet.
Daneben sieht man Knochen, Schlüssel und Schlösser, welche neben einem aufgebrochenen
Tor verstreut liegen. All das symbolisiert die zerstörten Tore der Hölle, welche beim
Hinabsteigen Jesu geöffnet wurden.
• Zu diesem Tag wurde die Hölle zum ersten und letzten Mal mit Licht erfüllt.

Dieses Bild wird vom Priester in der Hl. Messe in folgender Stelle beschrieben: „Er stieg hinab in
die Unterwelt durch das Kreuz.“

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

RESSOURCEN
Paschabuch
 siehe PDF-Datei im Anhang des Dokuments

Bücher
„Die 7 Worte Christi am Kreuz“ – Papst Shenouda III (Deutsch):
https://s8b2c5e97fec30757.jimcontent.com/download/version/1437890552/module/11693732125/na
me/10_Papst_Schenouda%20III_Die%207%20Worte%20Christi%20am%20Kreuz.pdf

„Die 7 Worte Christi am Kreuz“ – Papst Shenouda III (Englisch):


https://www.ukmidcopts.org/kotob/HH%20Pope%20Shenouda/The%20Seven%20Words%20of%20Our
%20Lord%20on%20the%20Cross.pdf

„Dein ist die Kraft und die Herrlichkeit“ – Papst Shenouda III (Deutsch):
https://s8b2c5e97fec30757.jimcontent.com/download/version/1471593610/module/11693708425/na
me/07_Papst_Schenouda%20III_Dein%20ist%20die%20Kraft%20und%20die%20Herrlichkeit.pdf

„Dein ist die Kraft und die Herrlichkeit“ – Papst Shenouda III (Englisch):
https://www.ukmidcopts.org/kotob/HH%20Pope%20Shenouda/Thine%20is%20the%20Power%20and
%20the%20Glory.pdf

„Betrachtungen über die Karwoche“ – Papst Shenouda III (Deutsch):


https://s8b2c5e97fec30757.jimcontent.com/download/version/1437890552/module/11693678125/na
me/04_Papst_Schenouda%20III_Betrachtungen%20ueber%20die%20Karwoche.pdf

“Unique Preparations For a Unique Passover” – Abuna Tadros Y. Malaty


https://ukmidcopts.org/kotob/Fr%20Tadros%20Malaty/07_Easter_Unique_Preparations.pdf

The Resurrection of Christ the Lord – Abuna Tadros Y. Malaty and Abuna Makary M. Malek
https://ukmidcopts.org/kotob/Fr%20Tadros%20Malaty/08_The_Resurrection_of_Christ_the_Lord2.pdf

Has Christ Actually Risen? Was it really necessary for Him to rise? – Abuna Tadros Y. Malaty
https://ukmidcopts.org/kotob/Fr%20Tadros%20Malaty/010__Has_Christ_Actually_Risen.pdf

A Conversation with Christ The Crucified – Abuna Philopateer Nabih


https://ukmidcopts.org/kotob/2015_Fr.%20Philopateer%20Nabih_A%20Conversation%20with%20chris
t%20the%20Crucified_English.pdf

Born crucified – H. G. Bishop Moussa (Bishop of Youth)


https://www.ukmidcopts.org/kotob/HG%20Bishop%20Moussa/born_crucified.pdf

Contemplations on the Resurrection – Pope Shenouda III


https://ukmidcopts.org/kotob/HH%20Pope%20Shenouda/Contemplations%20on%20the%20Resurrecti
on.pdf

Establish your Kingdom within me, o Holy Resurrection! – Abuna Tadros y. Malaty
https://www.ukmidcopts.org/kotob/Fr%20Tadros%20Malaty/RESURRECTION.pdf

 siehe weitere PDF-Dateien im Anhang des Dokuments

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Predigten
Predigtensammlung zur Karwoche – Abuna Lukas Daniel
https://app.box.com/s/ze5rhgxtgu9x14e496tlo68ntjuuq7y8

Wie ziehe ich den größten Nutzen aus der Karwoche? – Abuna Daoud Lamei
https://www.youtube.com/watch?v=7oWDc4YeOPw

Predigtensammlung zur Karwoche – Abuna Daoud Lamei


https://www.youtube.com/playlist?list=PLvMAQ886uceuwNOnb_-gN06NP7m9NE5vX

Kontemplationen
Holy week a meditation – Pope Shenouda III
https://youtu.be/ZwnG9Zu7Qow

Coptic Holy Pascha Week explained


https://youtu.be/jCgYB8bEQ_s

Über die Schmerzen Jesu – Papst Shenouda III


https://www.youtube.com/watch?v=NBB_OQ2AT4Y

Über die Karwoche – Abuna Daoud Lamei


https://www.youtube.com/watch?v=Av10GWlbm3s

Persönlichkeiten, die das Herz Jesu in der Karwoche erfreuten – Abuna Daoud Lamei
https://www.youtube.com/watch?v=Rdz_3XKBqHQ

Die Karwoche ist gleichzeitig die Woche der göttlichen Liebe – Papst Shenouda III
https://www.youtube.com/watch?v=LIduFkXQ8xU

Kontemplation über „Er erwies ihnen Seine Liebe bis zur Vollendung.“ (Joh 13:1)
https://www.youtube.com/watch?v=kMh4SG8PtqA

Über die Karwoche – Abuna Daoud Lamei


https://soundcloud.com/keroo-refeat/lunvkcmxnw87

Öffne Jesus dein Herz – Abuna Athansius Mahrus


https://soundcloud.com/peter-emad-12/l3hd8vrrwqo9

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Al7an
A Journey With The Crucified King – The Three Saintly Youth Team
https://youtu.be/cZ7MYR5lq1w

Evlogimenos - Hymne vom Palmsonntag


https://www.youtube.com/watch?v=G6Ls1takorM&list=PLqin0Fr648TBLxfDJ6G3GD6j_fgplP6EJ

Playlist von Hymnen der Karwoche


https://soundcloud.com/katikheir/sets/karwoche

Die Klagelieder Jeremias


https://www.youtube.com/watch?v=5hCeNw3FE5I

Taraneem
Taraneem-Playlists zur Karwoche:
https://soundcloud.com/katikheir/sets/karwoche-taraneem
https://soundcloud.com/olivia-barssom/sets/holy-week

Taraneem-Playlist zur Karwoche:


https://www.youtube.com/playlist?list=PLT1Xs4AbU6cZDRKVo8UoORRPgCvCvAwNj

Zur Nacht des Abendmahls:


https://www.youtube.com/watch?v=fzag4A0lVuo

Als wäre ich im Ort der Glückseligkeit:


https://www.youtube.com/watch?v=QB1Uf5i2cpw

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

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 Kirche der Hl. Drei Jünglinge

Bis hierher hat uns der Herr geholfen.


(1.Samuel 7:12)

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