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60.2016
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Designwirtschaft
in Zahlen
Was Sie schon immer über die
Kreativwirtschaft wissen wollten
Das PAGE eDossier 60.2016 enthält einen Beitrag aus PAGE 04.2016 (EVT März 2016) im Originallayout.
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138.
100 PAGE 04.16 › BRANCHE › Designwirtschaft in Zahlen
● Design hat sich längst zu einem anerkannten erfolgskritischen den Finanzdienstleistern (Quelle: »Monitoring zu ausgewählten
Faktor von Produkten und Services entwickelt. Es wird in nahe- wirtschaftlichen Eckdaten der Kultur- und Kreativwirtschaft«,
zu allen Wirtschaftsbranchen nachgefragt – von der Industrie BMWi November 2015).
über die Modebranche bis hin zur Werbung. Im Jahr 2014 waren
in der Kultur- und Kreativwirtschaft rund 249 000 Unternehmen Positiver Trend
tätig, mit insgesamt knapp über einer Million Erwerbst ätigen Auffällig ist die hohe Zahl an Klein- und Kleinstunternehmen in
und einem Umsatz in Höhe von 146 Milliarden Euro. Mit 67,5 Mil der Kultur- und Kreativwirtschaft. So kommen auf ein Unterneh-
liarden Euro trug die Branche immerhin 2,4 Prozent zur Brutto men durchschnittlich 4,25 Erwerbstätige. Auch der Anteil der
wertschöpfung Deutschlands bei – und lag damit erstmals vor Selbstständigen an allen Erwerbstätigen liegt mit 24 Prozent rela
PAGE 04.16 101
tiv hoch im Vergleich zu anderen Branchen. Designwirtschaft, tiv, wobei die Software- und Gamesindustrie mit einem durch-
Werbemarkt sowie Software- und Gamesindustrie sind drei der schnittlichen jährlichen Zuwachs von 10,3 Prozent weit vorne liegt
insgesamt elf Teilmärkte, die das Bundesministerium für Wirt- (Design: 3,1 Prozent, Werbung: 1,4 Prozent). Daten hierzu sowie zur
schaft und Energie (BMWi) als Kultur- und Kreativwirtschaft zu- regionalen Verteilung der Unternehmen und den unterschiedli
sammenfasst. Und in diesen drei fanden 55 Prozent aller Unter- chen Einkommen finden Sie auf Seite 102 f. sowie auf Seite 104.
nehmensgründungen der Kreativwirtschaft im Jahr 2014 statt, Auf Basis von Fallstudien sowie einer repräsentativen Umfrage
wobei die Zahl der Neugründungen in der Werbebranche seit ei- attestiert das BMWi der Kultur- und Kreativwirtschaft eine beson
nigen Jahren rückläufig ist. ders hohe Innovationstätigkeit. Das verwundert kaum, schließ
Dieser positive Trend verdankt sich vor allem der Software- und lich sind neuartige Ideen, Modelle und Konzepte das Alltagsge-
Gamesindustrie, zu der auch »Entwicklung und Programmierung schäft von Kreativen. Sie treiben nicht nur Innovationen inner-
von Internetpräsentationen« gehören (BMWi, November 2015). halb des eigenen Unternehmens voran, sondern geben anderen
Von 2010 bis 2014 ist der Umsatz hier um jährlich 5,9 Prozent ge Unternehmen und Branchen wichtige Impulse (die Rolle des Ge-
stiegen. Die Designwirtschaft verzeichnete jährliche Umsatzzu- stalters im Innovationsprozess haben wir in unserer Titelgeschich
wächse von durchschnittlich 1 Prozent, der Werbemarkt leichte te in PAGE 05.15 im Detail beleuchtet). Der Anteil solch innova
Verluste von –0,8 Prozent. Auch die Zahl der Unternehmen stieg tionstreibender Unternehmen ist in der Software- und Games
bei Software und Games mit jährlich 7 Prozent seit 2010 enorm. industrie (62,3 Prozent), dem Werbemarkt (57 Prozent) und der
Im Design vermehrten sie sich um 4 Prozent im Jahr, im Werbe- Designwirtschaft (50,7 Prozent) unter allen Teilmärkten der Krea-
56.
markt gingen sie dagegen um 4,6 Prozent zurück. Die Entwick- tivwirtschaft am höchsten. Diese Sparten prägen die Zukunft über
lung der Erwerbstätigkeit verläuft in allen drei Teilmärkten posi- ihren eigenen Markt hinaus. nik
Software- und Gamesindustrie 31.915 33.365 34.986 und Interior Design oder
die Vermarktung von Werbe-
Entwicklung und Programmierung von 9.603 10.073 10.843 flächen spielen aber in die
Internetpräsentationen Gesamtsumme mit hinein.
Quelle: BMWi, Monitoring zu ausgewählten wirtschaftlichen Eckdaten der Kultur- und Kreativwirtschaft 2014, erschienen November 2015
Quelle: BMWi, Monitoring zu ausgewählten wirtschaftlichen Eckdaten der Kultur- und Kreativwirtschaft 2014, erschienen November 2015
104 PAGE 04.16 › BRANCHE › Designwirtschaft in Zahlen
Berlin oder
Stuttgart?
Die wichtigsten Kreativregionen in Deutschland
Baden-Württemberg Unternehmen 2013 2 sozialversichungspflichtig Erwerbstätige Umsatz 2013 2
Beschäftigte 2013 2 gesamt 2013 2
Kultur- und Kreativwirtschaft gesamt1 30.882 128.817 159.698 23.610.000.000
Design 6.334 12.361 18.694 3.153.000.000
Werbung 3.994 12.248 16.242 2.527.000.000
Software- und Gamesindustrie 4.417 58.523 62.940 8.407.000.000
● Berlin ist und bleibt ein Eldorado für Kreative. Auch die brandneuen Zahlen für Hamburg, die
Fast 200 000 Designer, Werber, Filmemacher, Mu PAGE vorab vorliegen und in diesem Frühjahr im
siker, Schauspieler, Architekten und viele andere 2. Kreativwirtschaftsbericht der Hamburg Kreativ
schöpferische Geister arbeiten in der Hauptstadt. Gesellschaft veröffentlicht werden, zeigen: Vor al
Tendenz steigend, wie eine Auswertung der Senats- lem der Designmarkt wächst. Gab es 2008 hier noch
verwaltung für Wirtschaft, Technologie und For- 2800 Unternehmen, waren es 2013 mehr als 4000.
schung von 2015 zeigt. Demnach ist die Zahl der In der Werbung sank ihre Zahl dagegen um 30 Pro-
Erwerbstätigen im »Kernbereich Kreativwirtschaft« zent auf gut 1400 Firmen.
von 2013 auf 2014 um 3,7 Prozent gestiegen. Im Jahr
davor, also von 2012 auf 2013, hatten Gründungen Stuttgart kommt
und Neueröffnungen dafür gesorgt, dass bei den Aber auch von einer Designmetropole am ganz an-
Unternehmen ein Plus von 4,3 Prozent zu verzeich- deren Ende Deutschlands ist seit einiger Zeit oft die
nen war, zusammen machen sie jetzt 18 Prozent Rede: Stuttgart. Hier befinden sich fast 14 Prozent
sämtlicher Unternehmen in Berlin aus. Der Um- der mehr als 30 000 kreativen Unternehmen Baden-
satz aller Teilbranchen zusammen stieg sogar um Württembergs, wie der Datenreport des Ministeri-
8,8 Prozent auf 14 Milliarden Euro. ums für Finanzen und Wirtschaft von 2014 zeigt.
Quellen und Anmerkungen
Den größten Brocken davon erwirtschaftet die Demnach sind im Ländle mehr als 6000 Firmen im
Baden-Württemberg: Datenreport
2014 zur Kultur- und Kreativwirt- Games- und Softwareindustrie, die damit die Berei Design angesiedelt, so viele wie in keinem anderen
schaft Baden-Württemberg, Minis che Werbung und Design überholt. In Baden-Würt Teilmarkt. Insgesamt arbeiten fast 160 000 Kreative
terium für Finanzen und Wirtschaft
Baden-Württemberg. Berlin: Cluster temberg sowie München und Umgebung ist das selbstständig oder sozialversicherungspflichtig in
IKT, Medien & Kreativwirtschaft,
Auswertung der Berliner Wirtschafts- ähnlich, und in Hessen reicht der Umsatz der Dienst Baden-Württemberg – und das offensichtlich gut
daten für die Jahre 2013 und 2014,
Senatsverwaltung für Wirtschaft,
leister für Software und Games immerhin fast an entlohnt: Orientiert man sich an den durchschnittli
Technologie und Forschung, Geschäfts- den der Werbeagenturen heran. Weit höher als der chen Gehältern in der Landeshauptstadt, so können
stelle Projekt Zukunft. Hamburg:
Kreativwirtschaftsbericht 2015 für der Designer ist er bereits. In anderen Regionen do- sich die Verdienstmöglichkeiten hier sehen lassen:
Hamburg, Hamburg Kreativ Gesell-
schaft. Der Bericht berücksichtigt
minieren – gemessen am Umsatz – nach wie vor Bei den Designern liegen sie bei 43 000 Euro im
erstmals auch Unternehmer mit einem Design und Werbung. In Nordrhein-Westfalen und Schnitt, bei den Werbern bei 50 000 und bei den Ent
Jahresumsatz von unter 17 500 Euro.
Diese eingeschlossen, liegt die Unter- Hamburg tummeln sich im Bereich Games und Soft wicklern und Gestaltern in der Software- und Games
nehmensanzahl bei 28 184 und die der
Erwerbstätigen bei 87 467. Hessen: ware zwar mehr Kreative als in diesen Branchen, industrie bei mehr als 52 000 Euro.
Berechnungen der Hessen Agentur ihre Umsatzmarken können die entsprechenden Un Nur in München verdienen Kreative mehr, wie
auf Basis von Daten des Hessischen
Statistischen Landesamtes (2013) ternehmen jedoch (noch) nicht knacken. eine Sondererhebung der Hamburger Vergütungs-
und der Bundesagentur für Arbeit
(2014). Metropolregion München: Zusammengenommen arbeiten in Köln, Düssel- beratung Compensation Partner für PAGE ergibt.
Kreative. Kultur. Kompetenz. Zweiter
Datenbericht zur Kultur- und Krea-
dorf und den anderen Städten Nordrhein-Westfalens Darin zeigt sich auch, dass Berlin das Image »arm,
tivwirtschaft in der Metropolregion übrigens mehr als 300 000 Kreative, in München und aber sexy« noch immer nicht zur Gänze abschüt-
München. Dieser berücksichtigt
erstmals auch Unternehmer mit Region sind es 130 000. Interessant an der Bayern- teln kann. Hier verdienen Kreative in den genannten
einem Jahresumsatz von unter 17 500
Euro. Diese eingeschlossen, liegt die
metropole: 100 000 Menschen sind hier in kreati Branchen zwischen knapp 32 000 und 38 400 Euro
Unternehmensanzahl bei 54 724, der ven Berufen sozialversicherungspflichtig beschäf- im Schnitt. Niedriger sind nur die Löhne in Leipzig.
Umsatz bei 22 946 Millionen Euro, die
Anzahl der Beschäftigten bei 124 582 tigt, das sind fast so viele wie in Berlin. Während in Etwas besser sieht es in Nordrhein-Westfalen aus,
und die der Erwerbstätigen bei
179 306. NRW: Kreativ-Report NRW der Hauptstadt nur gut die Hälfte der Erwerbstäti- getoppt von Hamburg und Hessen. Ausreißer in
2012 – Ökonomische Bedeutung und
Potenziale der Kultur- und Kreativ-
gen angestellt arbeitet, sind es in München mehr als einzelnen Branchen gibt es in keiner der genannten
wirtschaft in Nordrhein-Westfalen, drei Viertel. Die meisten Unternehmen gibt es in Regionen, Entwickler und Gestalter in der Software-
Ministerium für Wirtschaft, Energie,
Industrie, Mittelstand und Handwerk und um München im Design, es folgen die Bereiche und Gamesindustrie verdienen überall am meisten,
des Landes Nordrhein-Westfalen. Architektur sowie Software und Games. Designer am wenigsten.
1) Die Summe der Teilmärkte ent-
spricht nicht der Kreativwirtschaft
52 27
insgesamt. Diese umfasst neben
den Teilmärkten Design, Werbung
sowie Software- und Gamesindustrie
auch die Musikwirtschaft, den In München verdient
ein Developer
Buch- und Kunstmarkt, die Rund
funkwirtschaft, den Markt für dar-
stellende Künste, Architektur
und Presse sowie Sonstige.
2) Schätzungen beziehungsweise
vorläufig laut Bericht sowie Erwerbs
tätige ohne geringfügig Beschäftigte. In Leipzig verdient
ein Designer
Letztere weist der Bericht gesondert
aus: 51 858 in der Kultur- und Kreativ-
wirtschaft gesamt, 6858 im Design,
10 416 in der Werbung, 4197 in der
Software- und Gamesindustrie.
6,6%
15,33 Millionen eher stagnieren (–0,2 Prozent), sind
die durch Mobile- und Onlinewerbung 2014 im Ver- werbung sind gestiegen um
gleich zu 2013 um 6,6 Prozent gestiegen. Zu diesem
Ergebnis kommt die jährliche Studie des Zentralver
bands der deutschen Werbewirtschaft ZAW e. V. vom
Mai 2015. Mit Nettowerbeeinnahmen in Höhe von
rund 1,34 Milliarden Euro rangiert digitale Werbung
hinter TV (4,29 Milliarden, +4,0 Prozent), Tageszei
tungen (2,84 Milliarden, –2,8 Prozent) und Anzei-
genblättern (1,85 Milliarden, –4,4 Prozent) auf Platz
vier, noch vor den Publikumszeitschriften (1,19 Mil
liarden, –3,6 Prozent). Damit ist sie eine von vier
Werbeformen, die einen Anstieg verzeichnen. as
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Wunderbare Aussichten
für Webdeveloper
● Die beruflichen Chancen für Internetexperten sind so günstig gen in Jobanzeigen, +13 Prozent) und PHP (leicht rückläufig). Auch
wie nie zuvor, stellt die European Webmasters Association in ihrer Python wird häufig genannt und stark nachgefragt, allerdings ist
jährlichen Arbeitsmarktanalyse fest (Stand: Mai 2015). Diese Er- der Bedarf hier insgesamt niedriger (1590 Nennungen, +17 Pro-
kenntnis basiert auf der Auswertung der Stellenausschreibungen zent). Der Shootingstar unter den nachgefragten Frameworks ist
auf über 50 Online-Jobbörsen und Zeitungsportalen (von Mons AngularJS (+249 Prozent). Aber auch für die PHP-Frameworks Zend
ter bis sueddeutsche.de) mittels einer Meta-Jobsuchmaschine. (+14 Prozent) und Symfony (+25 Prozent), für PhoneGap (+43 Pro-
Das Ergebnis passt zum positiven Trend der ITK(Informations- zent) und Ruby on Rails (+54 Prozent) zeigt die Kurve steil nach
und Telekommunikationstechnik)-Branche insgesamt. Seit 2014 oben. Als Standard gilt inzwischen jQuery, das sich auf hohem
sind hier über 50 000 neue Arbeitsplätze entstanden. Tatsächlich Niveau eingependelt hat (1864 Nennungen).
steuert die Branche auf die Millionenmarke – Selbstständige ein- Tatsächlich sind die fachlichen Anforderungen an die Bewer-
geschlossen – zu, womit sie zum zweitgrößten industriellen Ar- ber sehr hoch – und sie wachsen weiter. Quereinsteiger haben
beitgeber in Deutschland avanciert, so der Branchenverband Bit- immer geringere Chancen, größere Unternehmen stellen bereits
kom. Dessen Analyse von 2015 stützt sich auf aktuell verfügbare jetzt vorwiegend Hochschul- oder Fachhochschulabsolventen ein.
Daten der Bundesagentur für Arbeit und der Bundesnetzagentur Ein Trend, der sich der European Webmasters Association zu
sowie auf Berechnungen von Bitkom Research. folge in den kommenden Jahren noch verstärken wird. Zudem
ist schnelle Anpassung gefragt: Neue Technologien und Entwick-
Haben Sie die richtigen Kenntnisse? lungsmethoden wie etwa Scrum oder Design Thinking werden
Die Nachfrage nach qualifizierten Webentwicklern ist gegenüber von Unternehmen der Webbranche sehr schnell adaptiert, Be
2014 nochmals eindeutig gestiegen. Sehr gefragt bei den Program werber müssen daher unbedingt auf dem aktuellen Stand der
+249%
miersprachen sind Kenntnisse in JavaScript (circa 8800 Nennun Entwicklung sein. ae
Jobmotor Start-up
● Während die Old Economy unter dem Abbau von liner Hochschule für Wirtschaft und Recht, für die
Arbeitsplätzen ächzt, erweisen sich Start-ups mit ih- unter Federführung des Beratungsunternehmens
ren internetgetriebenen Businessmodellen als wah KPMG rund 1000 deutsche Start-ups befragt wurden.
res Jobwunder für die deutsche Wirtschaft. Allein in Ähnliche Ergebnisse fördert eine Umfrage des
Berlin entstünden bis 2020 circa 100 000 zusätzliche Digitalverbands Bitkom von 2015 unter 200 Grün- PAGE eDossier
»Designwirtschaft
Arbeitsplätze – 40 000 in den Start-ups und 60 000 dern deutscher IT- und Internet-Start-ups zutage.
in Zahlen«. Die von
über den sogenannten Multiplikatoreneffekt, prog Demnach hatte 2015 jedes Start-up bundesweit im uns zusammen
nostizierte McKinsey 2013 in der Studie »Berlin grün Schnitt 13 Mitarbeiter. Nimmt man die Regionen ein getragenen Daten
det«. Und das ist keine Utopie, schon jetzt schaffen zeln, waren es in München 21, in Berlin 17 und in zur Kreativbranche
Start-ups laut »Deutschem Startup Monitor 2015« Hamburg sechs. Phänomenal ist, wie schnell diese gibt es einschließlich
aktueller Gehalts-
durchschnittlich 17,6 Arbeitsplätze (inklusive der für Unternehmen wachsen: Im ersten Jahr beschäfti-
und Honorarübersichten
die Gründer selbst) – und das nach nur 2,8 Jahren. gen sie durchschnittlich sechs Mitarbeiter, nach zwei auch zum Download:
Der Deutsche Startup Monitor ist eine Initiative des bis fünf Jahren schon 14, und Start-ups, die älter als ↗ www.page-online.de/
Bundesverbands Deutsche Startups e. V. und der Ber fünf Jahre sind, haben bereits 25 Mitarbeiter. ae PDDP1080
2317+11920
108 PAGE 04.16 › BRANCHE › Designwirtschaft in Zahlen
● Illustrationen sind angesagt wie nie, Illustrator ist Ahnungslosigkeit, mit der viele Kolleginnen und Kol
für viele ein Traumjob. Hört sich nach einer perfekten legen in den Beruf einsteigen. Das ist leider täglich
Kombi an, doch in der Praxis läuft es nicht so toll. Drei in IO-Beratungsgesprächen zutage tretende, trau
Umfragen, bei denen nicht nur ihre rund 1400 Mit- rige Realität«. Also ihr lieben, teils einfach zu welt-
glieder mitmachen konnten, hat die Illustratoren fremden Illustratoren: Statt ach so künstlerisch vor
Organisation (IO) e. V. in den Jahren 2008, 2013 und sich hin zu träumen, lieber genauer auf die Bedürf-
nun zwischen Juli und November 2015 durchgeführt. nisse des Marktes schauen, strategischer bei der Ak
Wie sich herausstellt, ist der Anteil derer, die weni- quise vorgehen und höhere Preise verlangen! In Eng-
ger als 12 000 Euro im Jahr verdienen, seit 2013 noch land oder den USA funktioniert das doch auch. Ei-
einmal gestiegen: auf dramatische 40 Prozent. nen Lichtblick gab es immerhin schon: 37 Prozent
Was läuft falsch? Einen der Gründe sieht die Illus bezeichneten in der jüngsten Umfrage ihre Einkom
tratoren Organisation selbst »in der erschreckenden menssituation als besser als im letzten Jahr. cg
Die meisten
00 0E tig %
0b
i
ur
o 7,7
24 s4
00 80 %
00 ,5
Illustratoren
40+16+11 +87+ 18
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is 3
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50
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Eu
Eu
ro
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10
11,
3%
Fast zwei Drittel
gibt es in
40
12
00
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is 1
00
Eu
ro 15,
5% der Illustratoren
Nordrhein-
80
00
Eu
ro
berechnen maximal
60 Euro pro Stunde.
Westfalen.
un
te
r1 %
20
00
Eu
40,1
Kosten dazu noch
ro
22,8 % Akquise, Bürokram
und Abstimmung
19,6 %
mit immer wieder
16,7 % So kann es nicht anderen Kunden jede
Menge Zeit, kommt
weitergehen!
im Monat oft nicht
Gute 40 Prozent
genug zusammen.
11 % 11 %
der Illustratoren
9,5 % 9,4 %
verdienten im unter 30 Euro 14,8 %
Nordrhein-Westfalen
Hessen
Bayern
Übrige
Berlin
7 40
15
Profifotografen
… bewerten ihre Auftragslage als gut nen wurden befragt, von denen die meisten in den
oder sehr gut, sogar mehr als 70 Prozent blicken po- Bereichen People/Porträt und Werbung arbeiten.
sitiv oder sehr positiv eingestellt der Zukunft ent Wie viele Fotografen es in Deutschland überhaupt
gegen. Das sind zumindest die Ergebnisse der jähr- gibt, ist in Microstock-Zeiten, wo die Grenzen zwi-
lichen Umfrage von Berufsfotografen.com, einem schen Profi und Amateur mehr denn je verschwim-
Onlineverzeichnis, über das sich Fotografen poten- men, schwer zu sagen. Das Bundesministerium für
ziellen Auftraggebern vorstellen. Wobei die Oberliga Wirtschaft und Energie hat die Zahl der Berufsfoto-
der Branche, die meist eigene Fotoagenten hat, nicht grafen für das Jahr 2014 auf rund 10 500 geschätzt
einmal auf dem Portal vertreten ist. Über 3000 Perso (siehe auch Seite 102). cg
15+32+281510A
Wie war die Auftragslage Wie hoch liegt der
von Fotografen 2014? Tagessatz bei …
bedrohlich
sehr gut
9,9 %
500 bis 1000 Euro
15,2 %
schlecht
14,4 %
32,6 %
5 % 33,5 % 31,7 % 18,5 % 6,5 % 4,8 %
gut
27,9 %
... Werbung?
... redaktioneller Fotografie?
mittel
Quelle: Umfrage von Berufsfotografen.com 2014/2015
22+15+3825
Nutzungsrechte
berechnet?
25 % 21,9 %
Immer mehr Auftraggeber
nie meistens
wollen Nutzungsrechte pauschal
oft
15 %
einkaufen. Nur einem Viertel der
gelegentlich
Fotografen gelingt es, sich diesem
38,1 % Trend ganz zu entziehen.
110 PAGE 04.16 › BRANCHE › Designwirtschaft in Zahlen
nicht mehr als 30 000 Euro ein, und bei knapp einem 2701 – 3000 € 15,3 %
Drittel waren es weniger als 20 000 Euro. Mit zuneh- 2401 – 2700 € 16,2 %
mender Berufserfahrung steigt das Einkommen sowohl 12 %
2101 – 2400 €
bei angestellten als auch bei selbstständigen Kommu
nikations- und Industriedesignern. 1801 – 2100 € 8,1 %
1501 – 1800 € 6%
Top-Einkommen eher in Werbeagenturen 8,1 %
bis 1500 €
und Unternehmen
Laut den Zahlen, die das Gehaltsportal Gehalt.de ex
klusiv für PAGE erhoben hat, verdienen angestellte
Kommunikationsdesigner zwischen 30 230 Euro und Wie die Honorare verteilt sind
42 860 Euro brutto im Jahr. Je größer das Unternehmen, Selbstständige Designer (Euro pro Jahr) n = 1193
desto höher das Gehalt. Projektmanager in der Kreativ-
branche verdienen etwas mehr: 31 600 bis 44 400 Euro.
über 150 000 € 8,1 %
Bei einer allgemeinen Erhebung zur Onlinebranche
140 001 – 150 000 € 1%
fand Gehalt.de heraus, dass Grafiker und Mediendesi-
gner im Vergleich mit IT-Spezialisten, Social-Media- 130 001 – 140 000 € 0,3 %
und SEO-Managern et cetera mit 34 800 Euro im Jahr 120 001 – 130 000 € 0,8 %
am schlechtesten verdienen.
110 001 – 120 000 € 1,3 %
Nach dem Report von BDG, VDID und designaus-
tria arbeitet mehr als ein Drittel (34,5 Prozent) der an- 100 001 – 110 000 € 1,4 %
12.500 €
8,1 % der selbstständigen Designer hingegen verdienen im Monat über
Gleich
zugreifen !