Gehören Sie auch noch zu der vermeintlich aber auf jeden Fall den Prozess der Rezepti- als Nachteil sieht, ist selbstredend in Wahr-
aussterbenden Spezies Mensch, die lieber on der Botschaft nicht unwesentlich. heit ein wesentlicher Vorteil: In den anglo-
mit an den Fingern klebenden Baumleichen Ganz zu stimmen scheint die Botschaft amerikanischen Ländern spricht man von
liest, anstatt von den Bildschirmen verschie- vom Verschwinden des traditionellen „deep reading“, also dem Lesen mit wirkli-
denster digitaler Endgeräte? Diese würden Buchs übrigens auch nicht: Gaben im Jahr chem Verstehen dessen, was da steht, im
von den digitalen Eingeborenen bevorzugt, 2012 „nur“ noch 60% der Sechs- bis Sieb- Gegensatz zum oberflächlichen „Skimmen“
sagen uns alle, die meinen und uns einre- zehnjährigen an, lieber ein Buch als von von Texten, das durch digitale Medien be-
den, sie würden etwas davon verstehen. Pa- Bildschirmen zu lesen, so stieg dieser An- günstigt wird. „Der Bildschirm verleitet
pier ist von vorgestern, Screen Media sind teil im Jahr 2014 wieder auf 65%. Entspre- zum Überfliegen: Wenn wir Scrollen, lesen
die Zukunft. – Das wird so laut gesagt, dass chend stagnierten in diesem Zeitraum die wir schneller (und weniger tief) als wenn
sogar Politiker in Berlin es hören und gerade Verkäufe von E-Book-Readern weitgehend wir die Seiten der Reihe nach lesen“,
einmal wieder die digitale Aufrüstung der (14). „Viele Menschen mögen E-Books schreibt die Publizistin Maria Konnikova
Klassenzimmer auf den Weg bringen möch- ganz einfach nicht: Die Batterien werden im New Yorker im Sommer 2014 (15).
ten, wie man heute so sagt, obgleich sie wis- leer, sie tun den Augen weh und man kann Beim „leichten Lesen“ („light reading“),
sen, dass sie das gar nicht können, weil Bil- mit ihnen nicht in der Badewanne lesen“, womit am ehesten das Überfliegen wenig
dung nun einmal Ländersache und nicht Sa- bemerkt die Journalistin Alice Robb hierzu gehaltvoller Texte gemeint ist, macht das
che des Bundes ist (7). augenzwinkernd (26). Medium kaum einen Unterschied, was
Aber stimmt das auch? Lesen wir bald kaum verwundert, denn man liest ohnehin
nur noch mit E-Book oder gar vom Lesen Sie auch lieber mit an den oberflächlich. Beim „ernsthaften Lesen“
Smartphone mit seinem Bildschirmchen? Fingern klebenden Baumleichen? hingegen („serious reading“) sind volle
Oder ist das im Grunde sowieso egal? 92% der von Baron befragten über 300 Stu-
Ganz egal scheint es nicht zu sein. Denn In einem kürzlich erschienenen Buch der denten der Überzeugung, dass dies mit be-
wer die Zeitung online liest, tut dies für 70 US-amerikanischen Linguistin Naomi S. drucktem Papier – im Vergleich zu
Sekunden täglich, wer sie hingegen in Pa- Baron mit dem Titel Words Onscreen: The Smartphone, E-Reader, Tablet oder Laptop
pierform liest, verbringt damit 25 Minuten Fate of Reading in a Digital World (▶Abb. – am besten geht, weil man sich dann am
(30). Das Medium ist also zwar nicht ganz 1) (1) beschreibt die Autorin ihre Lieb- besten konzentrieren könne (26).
die Botschaft, wie Marshall McLuhan in den lingsantwort von Studenten auf die Frage, Fragt man Studenten nach den Grün-
1960er-Jahren behauptet1 hatte, beeinflusst was sie am Lesen von gedrucktem Material den, warum sie lieber ein gedrucktes Buch
auf Papier nicht mögen: „Es dauert länger, lesen, so geben sie u. a. den Geruch des
Nervenheilkunde 2015; 34: 319–325 weil ich sorgfältiger lese.“2 Was der Student Buchs an, seine Schwere und haptische
Qualität, das unmittelbare Spüren (an der
Korrespondenzadresse Dicke der Seiten in den Händen), wie weit
Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer
2 „It takes me longer because I read more carefully.“
Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Psychiatrie
(zit. nach 25) man mit der Lektüre ist, und die leichtere
und Psychotherapie III
Leimgrubenweg 12, 89075 Ulm
sie beispielsweise: „Wenn der Stoff komple- Zum Durcharbeiten von Texten gehört
xer ist, lese ich das lieber gedruckt.“ „Ich oft das Hervorheben (unterstreichen oder
habe nichts dagegen, wenn es mir elektro- mit Textmarker markieren) und das Anno-
nisch geschickt wird, aber ich schaue mir tieren mittels kleiner Randnotizen. Beide
das nicht mit diesem Medium an.“ „Wenn Strategien werden deutlich häufiger beim
ich viele Seite durchgehen oder viele Noti- Lesen gedruckter Bücher eingesetzt
zen ins Buch machen muss, dann ist Ge- (▶Abb. 5).
drucktes besser.“ Am ehesten zum E-Book
motivieren kann diesen zusätzlichen Anga- „Wenn der Stoff komplexer ist, lese
ben zufolge ihr niedrigerer Preis. „Es hängt ich das lieber gedruckt.“
davon ab, was teurer ist“, schrieb ein Stu-
dent“, andere waren noch deutlicher: „Ich Das Verhalten der Studenten passt gut zu
ziehe immer des Lesen gedruckter Bücher den Befunden zum Unterschied von Hand-
Abb. 4 Reaktionen der Studenten auf die Aus-
vor, wenn aber das Downloaden von Arti- sage „Wenn die Kursunterlagen ausgedruckt vor- schrift versus dem Tippen auf einer Tasta-
keln oder ganzen Büchern nichts oder fast liegen, ist es wahrscheinlicher, dass ich nochmals tur, wie die schöne Arbeit Der Füller ist
nichts kostet, dann überwiegen die Vortei- hineinschaue.“ Nahezu 80% wiederholen den mächtiger als die Tastatur zweier Wissen-
le.“ „Von gedrucktem Material kann man Stoff eher, wenn er gedruckt vorliegt (18, S. 6). schaftler aus Princeton und der University
leichter lernen, aber elektronisch ist billi- of California zeigte: Handschriftliche Noti-
ger.“ Und natürlich sind E-Bücher auch zen sind dem Lernen förderlicher als das
leichter: „Ich stimme [E-Büchern] nur zu, Gründe: „Bücher lenken mich deutlich we- Schreiben mittels einer Tastatur (19).
weil das bedeutet, dass ich sie nicht tragen niger ab als ein Computer und bieten weni- Schließlich zeigte sich noch, dass die Stu-
muss“ (18, S. 5, 7).4 ger Möglichkeiten, abzudriften“, oder denten elektronische Texte durchaus aus-
Wiederum waren die offenen Kommen- „Wenn ich elektronisch lesen, sind einfach drucken, um sie zu lesen. Der umgekehrte
tare aufschlussreich im Hinblick auf die zu viele Ablenkungen vorhanden“7 (18, S. Fall – das Digitalisieren gedruckter Mate-
4, Übersetzungen durch den Autor, MS). rialien – kommt hingegen kaum vor
Wiederholung ist die Mutter allen Lernens. (▶Abb. 6).
4 “If the reading is complex, I prefer to read it in
print.” “I don’t mind them being sent electronically, Daher ist es von nicht geringer Bedeutung, Die Antworten der Studenten zu ihrem
but I won’t view it from that medium.” “If I need to dass die Studenten angeben, dass ihren Le- Studierverhalten und zu ihrer klaren Präfe-
flip through multiple pages or [it] requires lots of sestoff mit höherer Wahrscheinlichkeit renz für gedruckte Bücher spiegeln damit
annotations then print is better.” “Depends on nochmals durchgehen, wenn er ihnen aus- genau das, was entsprechende Studien auch
which is more and least expensive.” “I always prefer
to read print, but when the cost of downloading ar- gedruckt vorliegt (▶Abb. 4). tatsächlich gefunden haben: Von gedruck-
ticles or entire textbook pdfs is free or almost free, ten Büchern kann man besser lernen. Sie
this benefit outweighs the former.” “Print is easier to lesen sich besser, weil die Augen weniger
learn, but electronic is cheaper.” “I only agree be- 7 „Books are significantly less distracting than a com-
cause electronic textbooks means I do not have to
ermüden, die Haptik (das Blättern) besser
puter and offer less opportunity to goof off.“ „Too
carry it. For that purpose, I prefer electronic text- many distractions easily available when I read elect- ist und das Lesen einer Seite von oben nach
books.” ronically.“ unten besser geht als das Scrollen durch ei-
Abb. 5 Reaktionen der Studenten auf die Aussage „Für gewöhnlich mar- Abb. 6 Reaktionen der Studenten auf die Aussage „Ich drucke mein elek-
kiere und annotiere ich meine Kursunterlagen“ in Abhängigkeit davon (und tronisches Material aus“ und „Ich digitalisiere mein gedrucktes Material“
jeweils getrennt gefragt), ob gedruckter Text oder elektronischer Text gelesen (18, S. 8).
wird (18, S. 6).
Hier wird also keineswegs die Tatsache mit Bezug auf Kinderbücher, sondern auf netsuchens, zeigen neun Experimente, die
festgestellt, dass E-Bücher für Kinder Lehrbücher für Studenten, zeigte (8). Die unter dem Titel „Wie das Internet die Ein-
schädlich sind! Und obwohl allgemein be- Autoren kommen nach einer Übersicht zu schätzung eigenen Wissens aufbläht“16 pu-
kannt ist, dass das Wichtigste am Kinder- den vorhandenen Studien zu dem Schluss, bliziert wurden (9). Probanden, die zu-
buch das gemeinsame Lesen ist, d. h. die dass es keine wissenschaftliche Evidenz da- nächst eine bestimmte Frage (z. B. „wie
Interaktion zwischen Mutter/Vater und für gibt, dass elektronische Lehrbücher zu funktioniert ein Reißverschluss“) durch ei-
Kind, wird die Vorlesefunktion positiv dar- einem besseren Lernerfolg führen als her- ne Suche im Internet beantworten sollten,
gestellt, und es wird sogar behauptet, dass kömmliche, auf Papier gedruckte Lehrbü- schätzten ihr Wissen zu anderen Fragen
„die Forschung“ dies gezeigt hätte! In den cher. Im Gegenteil: „Studenten, die auf zu bzw. Sachverhalten („warum ist es in wolki-
Originalarbeiten ist dies jedoch nicht der viele Hyperlinks klicken, verlieren den Fa- gen Nächten wärmer?“) im Vergleich zu
Fall: Dort wird darauf hingewiesen, dass den. [...] Die Netzwerkfähigkeit von Probanden, die zuvor nicht mit Internetsu-
die Vorlesefunktion schädlich ist und kei- E-Buch-Lesegeräten ist ebenfalls ein zwei- che beschäftigt waren, höher ein, auch
neswegs benutzt werden sollte. Und sogar schneidiges Schwert: Die Studenten kön- wenn sie die Frage nicht beantworten
die New York Times schreibt, dass die El- nen zwar leichter zusammenarbeiten, aber konnten. Der Effekt war zur Verwunde-
tern für das Vorlesen von E-Büchern mehr Facebook und andere soziale Medien sind rung der Wissenschaftler sogar dann vor-
Zeit aufwenden müssen als beim Vorlesen nur einen Mausklick weit entfernt und handen, wenn die Probanden zuvor erfolg-
von herkömmlichen Büchern, gerade weil werden daher in weitaus größerem Maße los im Internet gesucht hatten! Und er trat
die vielen Zusatzfunktionen ablenken und während des Lernens von Studenten mit nicht auf, wenn die Probanden von vorn
das Lesen behindern und daher mehr elter- elektronischen Lehrbüchern verwendet“,14 herein auf die Webseite mit den Informa-
liche Führung und Unterstützung notwen- bemerken die Autoren in ihrer zusammen- tionen hingewiesen wurden, also nicht da-
dig ist – und nicht weniger! fassenden Bewertung. nach suchen mussten.
Sofern E-Lehrbücher nicht „digital
Gerade wenn E-Bücher für Kinder hochgerüstet“ wurden, sondern einfach Mit einem Smartphone trainiert
„besonders gut gemacht sind“ und nur ganz normale Bücher sind, die nicht man sich eine Selbstüberschätzung
die „ Möglichkeiten digitaler auf Papier gedruckt gelesen werden, son- des eigenen Wissens aktiv und
Medien eher gut ausschöpfen“, dern von einem Bildschirm, wurde kein nachhaltig an.
haben sie klare Nachteile gegen- Unterschied beim Lernerfolg gefunden.
über gedruckten Büchern. Dies bestätigte eine weitere an 583 Studen- Immer wieder schätzen diejenigen Proban-
ten (undergraduates und graduates) durch- den, die zuvor im Netz nach Informationen
Was „die Forschung“ – leider – tatsächlich geführte Studie (27) aus dem Jahr 2013: In gesucht hatten, ihre Kenntnisse über ande-
zeigt, ist, dass Kinder E-Bücher oft ohne el- 59 Seminaren wurde entweder ein her- re Wissensgebiete höher ein. Die Tatsache,
terliche Beteiligung lesen (weil diese ja glau- kömmliches (gedrucktes) Lehrbuch oder dass man sich im Modus des Suchens im In-
ben, dass dies mit der Vorlesefunktion gut ein E-Buch gleichen Inhalts verwendet, ternet befindet, hatte somit kognitive Aus-
funktioniere). Damit aber werden die Kin- und die Studenten wählten vor Beginn des wirkungen dahingehend, dass man sich
der genau dessen beraubt, was ihre Sprach- Seminars selbst aus, mit welchem der bei- kompetenter fühlt, selbst wenn man zuvor
entwicklung am meisten fördert: Der von den Formate sie arbeiten wollten. Insge- auf einem anderen Gebiet suchend voll-
den Eltern begleitete Umgang mit Wörtern samt 53,2% aller Studenten der Seminare kommen erfolglos war. In einem anderen
und Dingen. „Während wir [fälschlicherwei- machten mit.15 Ein Vergleich der Noten Experiment sollten die Probanden Aktivie-
se] annehmen, dass interaktive E-Bücher für zwischen den Studenten mit E-Book und rungsbilder von Gehirnen, die ein unter-
sich allein Kinder unterhalten können, be- gedrucktem Buch zeigte keine Unterschie- schiedliches Ausmaß von Aktivierung zeig-
nötigen solche Produkte mehr Input von de. Zugleich schätzen die Studenten ihr ten, danach beurteilen, inwiefern sie der
uns [den Eltern] als dies bei Büchern aus Pa- emotionales Lernen persönlich besser ein. Aktivierung des eigenen Gehirns entspra-
pier der Fall ist“,13 zitiert die New York Times Dass dies kein Zufall ist, sondern eine chen. Hierbei zeigte sich, dass die Proban-
die beteiligten Wissenschaftler (22). Systemeigenschaft des menschlichen Inter- den nach einer Internetsuche ihr eigenes
Bereits im März 2012 wurde im Fach- Gehirn für aktiver hielten, d. h. als Quelle
blatt Science eine kurze Übersicht publi- ihrer höheren Zuversicht im Hinblick auf
ziert, die genau das Gleiche, jedoch nicht 14 „Students who click on too many hyperlinks may eigenes Wissen nicht das Internet unter-
lose the thread of what they are reading. [...] The stellten, sondern ihren eigenen Kopf.
networking capability of e-readers is another ad- Man kann davon ausgehen, dass diese
vantage that can cut both ways. Although students
13 „While we may assume that interactive e-books can can collaborate more easily, Facebook and other so- Effekte durch den Besitz eines Smartpho-
entertain children all by themselves, such products cial media distractions are just a click away and are nes noch verstärkt werden, weil man mit
require more input from us than books on paper utilized at far higher rates while studying by stu-
do.“ Dennoch schließt auch dieser Artikel mit einer dents using electronic textbooks.“
Liste emphohlener E-Bücher. Die Werbung scheint 15 Aus diesen Zahlen lässt sich eine Seminarstärke
einfach mächtiger als der Verstand – auch in der von etwa 20 Studenten berechnen, was in den USA 16 „How the internet inflates estimates of internal
New York Times! durchaus dem Normalfall entspricht. knowledge.“
diesem ja das gesamte Internet mit sich dafür, gerade im Bildungsbereich auf das 17. Mueller PA, Oppenheimer DM. The pen is might-
ier than the keyboard: Advantages of longhand
gleichsam herumträgt. Und zudem kann Lesen von traditionellen Büchern zu beste- over laptop note taking. Psychological Science
der Effekt bei Menschen größer sein, die hen, resultiert doch daraus das höchste 2014; 25: 1159–1168.
sich schon in jungen Jahren viel im Inter- Ausmaß an Bildung. Oder ganz kurz: Le- 18. Mizrachi D. Undergraduates’ Academic Reading
net suchend bewegen. Man trainiert sich sen bildet, Daddeln nicht. Format Preferences and Behaviors, The Journal of
Academic Librarianship http://dx.doi.org/10.1016/
die damit verbundene Selbstüberschätzung j.acalib.2015.03.009.
gleichsam aktiv und nachhaltig an. Die Au- 19. Mueller PA, Oppenheimer DM. The pen is might-
toren halten ihre Ergebnisse daher für ei- ier than the keyboard: Advantages of longhand
nen Grund zur Besorgnis, da es kaum et- Literatur over laptop note taking. Psychological Science
2014; 25: 1159–1168.
was Gefährlicheres gibt als Unwissen, über 1. Baron NS. Words Onscreen: The Fate of Reading 20. Newman MEJ. Power laws, Pareto distributions
das man nicht Bescheid weiß – wenn es in a Digital World. Oxford: University Press 2015. and Zipf ’s law. arXiv:cond-mat/0412004v3 [cond-
beispielsweise um wichtige Entscheidun- 2. Blume H. Federal grand jury subpoenaed docu- mat.stat-mech] 29 May 2006.
ments from L.A. Unified. LA Times, 3.12.2014 21. Parish-Morris J, Mahajan, N Hirsh-Pasek K, Mich-
gen geht, die aktives eigenes Wissen voraus- http://touch.latimes.com/#section/-1/article/ nick Golinkoff R, Fuller Collins M. Once upon a
setzen. p2p-82155107/. time: Parent–child dialogue and storybook read-
Ähnlich wie das Hörbuch, das vor allem 3. Chiong C et al. Print books vs E-books. Compar- ing in the electronic era. Mind, Brain, and Edu-
von Geschäftsleuten im Auto gehört wird, ing parent-child co-reading on print, basic, and cation 2013; 7: 200–211.
enhanced e-book platforms. Joan Ganz Cooney 22. Paul AM. Students reading E-Books are losing out,
um lange Fahrten besser zu überstehen, hat Center, New York 2012 www.joanganzcooneyc study suggests. The New York Times, 10.4.2014
auch das E-Buch seine Nischen: Sogenann- enter.org http://parenting.blogs.nytimes.com/
te Leseratten, die zur Tiefenentspannung 4. Clough C. District: So far, so good with students 2014/04/10/students-reading-e-books-are-losing-
taking iPads home. LA School Report, 23.1.2015 out-study-suggests/?_r=0;
im Urlaub sich täglich einen „Schinken
http://laschoolreport.com/tag/ipads/ 23. Quenqua D. E-reading may just be screen time.
reinziehen“ müssen, wie meine Kinder sa- 5. Dobuzinskis A. Los Angeles schools slow rollout of The New York Times, 17.10.2014.
gen würden, hatten früher schweres Ge- iPads amid security concerns. Reuters, 12.11.2013 24. Romero D. Photos of broken schools shame Los
päck. Heute erleichtert ihnen ein E-Book- www.reuters.com/article/2013/11/10/us-usa- Angeles Unified School District’s $1 Billion iPad
ipads-schools-idUSBRE9A908320131110. Program. LA Weekly. 10.2.2014 www.laweekly.
Reader die Reise buchstäblich. Dank des 6. Coldewey D. Are E-books better or worse than com/news/photos-of-broken-schools-shame-
kleinen Apparats ist der halbe Koffer leer print for kids? Both. NBC-News, 11.4.2014 www. lausds-1-billion-ipad-program-4424700.
oder es genügt ein kleinerer! nbcnews.com/tech/tech-news/are-e-books-better- 25. Rosenwald MS. Why digital natives prefer reading
Aber überall, wo es Wirkungen gibt, or-worse-print-kids-both-n78291. print. Yes, you read that right. The Washington
7. Deutscher Bundestag. Drucksache 18/4312 vom Post, 22.3.2015 www.washingtonpost.com/local/
gibt es auch Risiken und Nebenwirkungen! 12.3.2015. why-digital-natives-preferr…ight2015/02/22/8596
Und diese sind bei E-Books durchaus ernst 8. Daniel DB, Willingham DT. Electronic Textbooks: ca86-b871–11e4–9423-f3d0a1ec335c_story.html;
zu nehmen. Oberflächliches Denken soll- Why the rush? Science 2012; 335: 1570–1571. 26. Robb A. 92 Percent of College Students Prefer
ten wir weder uns selbst noch unsren Kin- 9. Fisher M, Goddu MK, Keil FC. Searching for ex- Reading Print Books to E-Readers. The New Re-
planations: How the internet inflates estimates of public 14.1.2015 www.newrepublic.com/ar
dern antrainieren. Unwissenheit ist auch internal knowledge. Journal Experimental Psy- ticle/120765/naomi-barons-words-onscreen-fate-
und gerade im Internetzeitalter gefährlich, chology 2015; http://dx.doi.org/10.1037/xge reading-digital-world.
denn wer nichts weiß, dem nützt auch des 0000070. 27. Rockinson-Szapkiw AJ et al. Electronic versus
Internet nichts: Es unser Vorwissen, dass es 10. General. Advance online publication traditional print textbooks: A comparison study
http://dx.doi.org/10.1037/xge0000070. on the influence of university students’ learning.
uns ermöglicht, beim Suchen die Spreu 11. Gordon WT. Marshall McLuhan: Escape into Computers & Education 2013; 63: 259–266.
vom Weizen zu trennen. „Wir brauchen Understanding: A Biography. New York: Basic 28. Schugar HR, Smith CA, Schugar JT. Teaching with
doch nichts mehr zu wissen, wir können Books 1997. interactive picture E-books in grades K–6. The
doch alles Wissen im Internet finden“ ist 12. Hein B. LA teachers are angry district spent $1 Bil- Reading Teacher 2013; 66: 615–624.
lion on iPads instead of repairs. Cult of Mac, 29. Schugar JT, Schugar HR. Reading in the Post-PC
damit erstens gefährlich und zweitens 19.3.2014 www.cultofmac.com/270727/las-par Era: Students’ Comprehension of Interactive
schlicht falsch! ents-creaming-repairs-ipads-blowing-1-billion. E-Books. Paper presented at the 2014 AERA 2014 ,
Studien, die sich mit der ganz einfachen 13. Hood M, Conlon E, Andrews G. Preschool home Philadelphia, Pennsylvania.
literacy practices and children’s literacy develop- 30. Varian H. Newspaper economics: online and off-
Frage beschäftigen, wie vor allem jungen ment: A longitudinal analysis. Journal of Edu- line 2010. http://googlepublicpolicy.blog-
Menschen lesen, stimmen optimistisch: Sie cational Psychology 2008; 100: 252–271. spot.ca/2010/03/newspaper-economics-online-
scheinen ganz von allein zu wissen, wie 14. Kids & Family Reading Report 2015 Key Findings. and-offline.html.
man sich Wissen am besten aneignet! Las- www.scholastic.com/readingreport/key-findings. 31. Mangen A, Walgermo BR, Brønnick K. Reading
htm. linear texts on paper versus computer screen: Ef-
sen wir sie getrost Bücher lesen, gedruckt 15. Konnikowa M. Being a better online reader. The fects on reading comprehension. International
und auf Papier. Es ist das Beste, was sie tun New Yorker, 16. Juli 2014 www.newyorker.com/ Journal of Educational Research 2013; 58: 61–68.
können, um sich zu bilden. Bedenkt man science/maria-konnikova/being-a-better-online- 32. Chen G et al. A comparison of reading compre-
zudem, dass das Suchen Internet ein unge- reader. hension across paper, computer screens, and tab-
16. Korbey H. Can Students ‘Go Deep’ With Digital lets: does tablet familiarity matter? Journal of
rechtfertigtes Vertrauen in die eigene Reading? ww2.kques.org. http://ww2.kqed.org/ Computer Education 2014; 1: 213–225.
Kenntnis bewirkt, das den Tatsachen nicht mindshift/2014/09/09/can-students-go-deep-
entspricht, ergibt sich ein weiterer Grund with-digital-reading.