Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Lösungen
Arbeitsbuch / SLB
LEKTION 4
Modul 1+2
Teil 1
Transkript: Aus dem Leben einer Leseratte
Lesen ist viel mehr als das Aneinanderreihen von Buchstaben. Man kann vorlesen,
nachlesen, ablesen, durchlesen, querlesen, auslesen, verlesen oder sogar Gedanken lesen.
Zur Not hilft auch die Lesebrille.
Lied
Wär ich ein Buch zum Lesen – welche Art von Buch wär ich?
Eins, das noch nie dagewesen, wäre ich ein Buch für dich
Man könnte meinen, „lesen“ ist einfach ein unregelmäßiges deutsches Verb. Aber das ist es
nur für den gemeinen „Lesemuffel“. Als „Leseratte“ sieht man viel mehr darin: ein Hobby
oder sogar eine Leidenschaft. Die Wortherkunft liegt im Althochdeutschen, wo es noch
soviel bedeutete wie „sammeln“ oder „zusammentragen“. Die Wurzeln des Wortes finden
sich immer noch im heutigen „auflesen“ oder der „Lese“ – wie der „Weinlese“.
Als Grundschulkind verdammt man das Lesen, denn man muss viel üben, um es zu
beherrschen. Außerdem schwant einem, dass die Zeit, in der Mama oder Papa die
Geschichte zum Einschlafen vorgelesen haben, vorbei ist. Und so ist es auch: Plötzlich dreht
sich der Spieß um – und man muss selbst lesen. Oft entscheidet sich dann schon im
Kindesalter, ob man zum Bücherwurm wird oder nicht. Ein Bücherwurm ist ganz vernarrt in
Bücher und flüchtet sich damit in seine Phantasiewelten. Da kann es schon einmal
vorkommen, dass er ein Buch am Stück durchliest. Auch seine Eltern haben es schwer, denn
sie müssen ihm die Taschenlampe unter der Bettdecke wegnehmen, damit er überhaupt
einschläft und sich nicht „in sein Buch vergräbt“. Und da nützt es auch nicht, dass die
Taschenlampe wieder angemacht wird. Denn Kindern kann man oft „lesen wie in einem
offenen Buch“. Sie können schlecht lügen.
Die Fraktion der Lesemuffel jedoch kann man mit Büchern jagen. Für sie ist Lesen
Anstrengung und sie machen es nur, wenn sie gezwungen werden. Lesen als Hobby ist für sie
vollkommen undenkbar und die alljährliche Schullektüre im Deutschunterricht bedeutet eine
Höllenqual. Da muss der Lehrer ihnen manchmal schon „die Leviten lesen“. Ein anderer Fall
jedoch ist es, wenn das Lesen durch eine Sauklaue erschwert wird und man als Leser denkt:
„Das kann doch kein Schwein lesen!“ Schreibt jemand derart unleserlich, kann es passieren,
dass das Geschriebene auf immer „ein Buch mit sieben Siegeln“ bleibt, da man es einfach
nicht versteht. Es sei denn, man kann Gedanken lesen.
Wenn man das Wort „lesen“ hört, denkt man an „Bücher lesen“, oder vielleicht auch noch
„Zeitung lesen“, aber „lesen“ ist viel mehr. Es ist Teil der Kommunikation und sehr wichtig
für den Alltag. Man muss Straßenschilder lesen, um sich an fremden Orten zurechtzufinden,
oder seine Post lesen, um wichtige Dinge des täglichen Lebens zu klären. Lesen ist schlicht
ein Teil des Alltags, der unbewusst passiert. Wir nehmen Schrift wahr und nehmen ihre
Bedeutung auf.
Allerdings gibt es auch Menschen, die nicht lesen können. Sogar in einem Land wie
Deutschland, in dem Schulpflicht herrscht, leben Analphabeten. Das bedeutet, dass sie nicht
lesen und schreiben können – was ihnen das Leben erschwert. Mancher leidet auch unter
einer Lese- und Rechtschreibschwäche, der Legasthenie.
Zurück zur Leseratte: Wenn sie die Schulzeit hinter sich gebracht hat und in die erste eigene
Wohnung zieht, kann man sie schnell erkennen. An Regalen, die sich biegen unter der Last
der Bücher, oder an ganzen Bücherwänden. Der belesene Mensch will die gesammelten
Werke im Regal begutachten und eine schmucke, handverlesene Bibliothek ansammeln. Der
Lesesessel bekommt einen besonderen Platz in der Wohnung und bewährte Hilfsmittel
werden sorgsam darum drapiert. Wie etwa die Leselampe, die für das richtige Licht sorgt,
oder das Lesezeichen, das markiert, auf welcher Seite des Buches man stehengeblieben ist.
Später kommt die Zeit, in der „das Fell ergraut“ und sich das Gefühl breitmacht, dass die
Arme immer kürzer werden. Wenn die Buchstaben nicht mehr klar zu entziffern sind, liegt es
jedoch nicht an den Armen, sondern viel mehr an der Altersweitsichtigkeit. Da hilft dann nur
noch der Gang zum Optiker: eine Lesebrille muss her. Und mit ihrem „erlesenen Geschmack“
wird die Leseratte sicherlich ein schickes Modell finden.
Seit der Computer Einzug in jedermanns Alltag gefunden hat, hat sich auch unsere Lesekultur
verändert, denn wir lesen nun nicht nur vom Papier, sondern vornehmlich vom Bildschirm.
Was früher als Brief ins Haus geflattert kam, landet heute als E-Mail im Posteingang. Man
kann sich entscheiden, ob man die Zeitung morgens in gedruckter Form lesen möchte oder
doch eher als „E-Paper“ im Internet. Auch Bücher gibt es in digitaler Form – als „E-Book“.
Der Technikliebhaber geht also nicht mehr in die Buchhandlung oder ins Antiquariat, um sich
ein Buch zu kaufen und in den Händen zu halten, sondern lädt sich sein E-Book im Internet
herunter. Für ihn mag das bequem sein, aber die echte Leseratte ist eher klassisch veranlagt
und möchte ein „echtes Buch“ in den Händen halten, umblättern und den Geruch der Seiten
einatmen.
Wie wird denn wohl die Zukunft des Lesens aussehen? Lesen wir alle Bücher nur noch auf
unseren E-Books, Laptops und Smartphones? Oder nehmen uns die Geräte die Arbeit
komplett ab und lesen uns sogar vor, so dass wir gar kein Hörbuch mehr in den CD-Player
einwerfen oder einer Autorenlesung beiwohnen müssen? Sterben die guten alten Schmöker
ganz aus? Man muss nicht „aus dem Kaffeesatz lesen“ können, um zu wissen, dass das
gebundene Buch nie sterben wird. Nicht solange es wahre Leseratten und Bücherwürmer
gibt!
3. Ergänze die Lücken mit dem gehörten Wort oder der Wortgruppe.
Plötzlich dreht sich der Spieß um – und man muss selbst lesen.
Oft entscheidet sich dann schon im Kindesalter, ob man zum Bücherwurm wird oder nicht. Ein
Bücherwurm ist ganz vernarrt in Bücher und flüchtet sich damit in seine Phantasiewelten. Da kann es
schon einmal vorkommen, dass er ein Buch am Stück durchliest. Auch seine Eltern haben es schwer,
denn sie müssen ihm die Taschenlampe unter der Bettdecke wegnehmen, damit er überhaupt
einschläft und sich nicht „in sein Buch vergräbt“. Und da nützt es auch nicht, dass die Taschenlampe
wieder angemacht wird. Denn in Kindern kann man oft „lesen wie in einem offenen Buch“. Sie
können schlecht lügen.
5. An welchen 2 Beispielen wird gezeigt, dass das Lesen ein wichtiger Bestandteil unserer
Alltagskommunikation ist?
6. Welche Möbel und Hilfsmittel finden sich in der Wohnung von Menschen die viel lesen?
- der Lesesessel
- die Leselampe
- das Lesezeichen
7. Was passiert in der Zeit, in der man als Buchleser alt wird?
8. An welchen vier Beispielen wird gezeigt, dass sich unsere Lesekultur verändert hat?
früher heute
Beispiel 1 lesen vom Papier ≠ Bildschirm
Beispiel 2 Brief ≠ E-Mail
Beispiel 3 Zeitung/gedruckt ≠ E-Paper
Beispiel 4 Buch ≠ E-Book
9. Ergänze die Lücken mit dem gehörten Wort oder der Wortgruppe.
Der Technikliebhaber geht also nicht mehr in die Buchhandlung oder ins Antiquariat, um sich ein
Buch zu kaufen und in den Händen zu halten, sondern lädt sich sein E-Book im Internet herunter. Für
ihn mag das bequem sein, aber die echte Leseratte ist eher klassisch veranlagt und möchte ein
„echtes Buch“ in den Händen halten, umblättern und den Geruch der Seiten einatmen. Wie wird
denn wohl die Zukunft des Lesens aussehen? Lesen wir alle Bücher nur noch auf unseren E-Books,
Laptops und Smartphones? Oder nehmen uns die Geräte die Arbeit komplett ab und lesen uns sogar
vor, so dass wir gar kein Hörbuch mehr in den CD-Player einwerfen oder einer Autorenlesung
beiwohnen müssen? Sterben die guten alten Schmöker ganz aus?
2.
A
C Schreiben verbessert auch das Lesen
A Lesen hilft beim eigenen Schreiben
B Unbewusstes Lernen für das eigene Schreiben
Die University of California hat herausgefunden, dass das Lesen von Romanen auch immer Einfluss auf den
eigenen Schreibstil hat. Demnach färbt der Stil des Autors auf die Schreibfähigkeiten des Lesers ab, so dass
dieser unbewusst beim Lesen dazu lernt. Er schaut sich Erzähltechniken ab und lässt sich vom Schreibfluss
inspirieren.
B
B Alltagsstress auch am Abend spürbar
A Lesen erleichtert das Einschlafen
C Ruhe als wichtige Voraussetzung für das Lesen
Viele Menschen haben Schwierigkeiten beim Einschlafen. Die Geschehnisse des Tages beschäftigten sie
nämlich noch zu sehr und an Abschalten ist daher einfach nicht zu denken. Dagegen können Schlafrituale
helfen. Nimmt man sich beispielsweise jeden Abend noch ein Buch zur Hand und liest einige Seiten, kommt
man nicht nur mental zur Ruhe, sondern gibt dem Abend Struktur und lässt den Tag mit einem entspannenden
Ritual ausklingen.
C.
C Lesen erfordert soziale Kompetenz
B Wer liest, entwickelt mehr Verständnis für das Leben seiner Mitmenschen
A Lesen erhöht Empathiefähigkeit
Einer Studie an der New School for Social Research in New York zufolge fördert Lesen auch soziale
Kompetenzen, und zwar insbesondere das Empathievermögen. Leser lernen durch die Lektüre, sich in ihr
Gegenüber hineinzuversetzen und vergrößern damit ihr Verständnis für das Leben anderer.
4. Zauberwörter (I)
Notiere, welche Funktion / Bedeutung die unterstrichenen Wörter haben
A.
Bedeutung Frage (wenn möglich) Synonyme
nämlich Grund Warum? denn/weil
daher Grund/Folge Warum?Wann? deshalb, darum, deswegen, aus
diesem Grund
Nimmt Bedingung /Verb wenn, falls /im Fall, dass
an Pos. 1!
Viele Menschen haben Schwierigkeiten beim Einschlafen. Die Geschehnisse des Tages beschäftigten sie
nämlich noch zu sehr und an Abschalten ist daher einfach nicht zu denken. Dagegen können Schlafrituale
helfen. Nimmt man sich beispielsweise jeden Abend noch ein Buch zur Hand und liest einige Seiten, kommt
man nicht nur mental zur Ruhe, sondern gibt dem Abend Struktur und lässt den Tag mit einem entspannenden
Ritual ausklingen.
B.
Bedeutung Frage (wenn möglich) Synonyme
durch Mittel Wie? Auf welche Weise indem man/dadurch,
dass man
so dass Folge Wozu führt?Was ist die Folge weswegen, weshalb
Studien zeigen, dass Menschen, die sich in ihrem Leben besonders häufig mit komplexen geistigen Aufgaben
beschäftigen und ihr Gehirn immer wieder herausfordern, auch im Alter länger mental fit bleiben. Durch
regelmäßiges Lesen und der stetigen Aufnahme neuer Informationen, wird das Gehirn optimal gefordert und
das Gedächtnis trainiert, so dass es auch im Alter noch leistungsfähig ist.
C.
Bedeutung Frage (wenn möglich) Synonyme
zufolge Quelle der Info Woher weiß man das? laut + G/D, nach +D
und zwar Präzisierung Was genau? genauer gesagt
durch Mittel Wie? Auf welche Weise indem man/dadurch,
dass man
Einer Studie an der New School for Social Research in New York zufolge fördert Lesen auch soziale
Kompetenzen, und zwar insbesondere das Empathievermögen. Leser lernen durch die Lektüre, sich in ihr
Gegenüber hineinzuversetzen und vergrößern damit ihr Verständnis für das Leben anderer
5. Zauberwörter (II)
A.
Durch das Abtauchen in die Welt der Fantasie wird die Vorstellungskraft geschult. Anders als im Kino sind es
jedoch die Leser selbst, die die Bilder zum Text entstehen lassen. Schon bei Kindern zeigt sich, dass
regelmäßiges Lesen positiven Einfluss auf die Kreativität hat; ihr Einfallsreichtum und Vorstellungsvermögen
verbessern sich. Und auch im Erwachsenenalter zahlt sich Kreativität aus, da sie eine wichtige Voraussetzung
für einen erfolgreichen Umgang mit Konflikten ist, nicht nur im privaten Bereich, sondern auch im Beruf.
Teil2
1. Feste Verbindungen
in eine Phantasiewelt sich flüchten in ein Buch sich vergraben
ein Gefühl (Subj.) sich breitmachen wichtige Dinge klären
Schulpflicht (Subj.) herrschen Einzug finden
ein Buch aufschlagen etwas in Händen halten
2. Wortbildung: Verb/Nomen
aneinanderreihen -e Aneinanderreihung markieren -e Markierung
beherrschen -e Beherrschung entziffern -e Entzifferung
flüchten die Flucht kaufen -r Kauf
lügen -e Lüge binden - e Bindung
wahrnehmen -e Wahrnehmung genießen -r Genuss
klären -e Klärung sich verändern -e Veränderung
digitalisieren -e Digitalisierung drucken -r Druck
6. Komposita bilden
a -e Wortherkunft -e die Materialherkunft
b -e Leseschwäche -e Schreibschwäche
c -e Bücherwand -e Wolkenwand
d -r Technikliebhaber -r Kunstliebhaber
e -e Leselampe -e Wärmelampe
f -e Lesebrille -e Schutzbrille
g -s Straßenschild -s Türschild
7. Komposita bilden!
a. die Wurzeln des Wortes = die Wortwurzeln
b. die Fraktion der Lesemuffel = die Lesemuffelfraktion
c. die Last der Bücher = Bücherlast
d. die Seite des Buches = die Buchseiten
e. der Geruch der Seiten = der Seitengeruch
9. Synonyme (Verben)
a. Da kann es schon einmal vorkommen, dass man ein Buch am Stück liest.
b. Man muss sich in fremden Orten zurechtfinden.
c. Sterben die guten alten Schmöker aus?
d. Man muss richtig viel üben, um es zu beherrschen.
e. Manch einer leidet auch unter /(an) einer Leseschwäche.
f. Als Grundschulkind verdammt man das Lesen, denn man muss viel üben.
g. Wenn die Buchstaben nicht mehr klar zu entziffern sind, liegt das nicht an den Armen.
Beispiele
sich verschreiben / sich versehen / sich verrechnen / sich vertun / sich verlaufen /sich
verfahren / verdrehen / sich verschlucken
15. Verben
16. Zauberkasten*
Verb was? = Bücher
lesen Nomen = die Lektüre Nominaler Ausdruck= die Lektüre von Büchern
Partizip II als Attribut Kompositum:
mit Fugenzeichen-en (-e Buchlektüre)
gelesen
die gelesenen Bücher FELDERGRAMMATIK-Präpositionen
wegen zur für durch trotz bei im Fall
P.II mit Extra-Info (z.B. von wem/wo/wann/wie?) dank vor nach während seit bis ohne
1. Durch die Lektüre von Büchern erweitert man
die von mir während des Studiums gelesenen seinen Horizont.
Bücher
Dieses Buch lässt sich nicht lesen. Ich verzichte auf die Lektüre dieser Bücher.
Modul 3+4
Teil 1
Aufgabe A = Fragen & nominale Varianten
Teil 2
1. Feste Verbindungen
2. Wortbildung: Verb/Nomen
3. Wortbildung: Adjektiv/Nomen
- Ergänze passend Nomen oder Adjektiv
5. Komposita bilden
6. Komposita bilden!
a. der Buchbranchenumsatz
b. der Käuferrückgang
c. das Buchabwandererverhalten
d. das Fokusgruppenkonzept
e. die Buchhandelsvertreter
f. die Kundenbedürfnisse
g. der Medienbereich
h. die Informationsflut
i. die Entschleunigungsoase
j. das Seelenbalsam
9. Synonyme (Verben)
a. = Die Zahl der Buchkäufer geht zurück.
b. = Vermissen die Menschen Bücher?
c. = Die Informationsflut senkt die Fähigkeit, sich auf eine Sache zu konzentrieren.
d. = Digitale Medien verursachen ein Gefühl der Abhängigkeit.
e. = Teilnehmer der Gespräche bedauerten es, dass sie nicht mehr zum Lesen kommen.
f. = Sie schätzen Bücher als Entschleunigungsoasen.
11. Verben