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Aufgaben Tutorium 9
zur Vorlesung Höhere Mathematik I für
biw/ciw/mach/mage/vt
Aufgabe 1:
(a) Nutzen Sie die Beziehungen zwischen der Exponentialfunktion und der Sinus-, bzw. Kosinusfunktion
um die folgenden Identitäten zu zeigen:
zu zeigen.
sinh(iw) = −i sin(−w).
Aufgabe 2: Betrachten Sie die komplexen Zahlen
z1 = i, z2 = −1 + i.
Berechnen Sie die komplexen Logarithmen von z1 , z2 und z1 z2 . Überprüfen Sie, ob die Gleichung
erfüllt ist. Überlegen Sie sich mittels Polarkoordinaten, für welche komplexe Zahlen z1 , z2 die Gleichung
gilt.
Lösung: Es ist z1 z2 = i(−1 + i) = −i + i2 = −i − 1. Wir berechnen die Beträge:
p
|z1 | = |i| = 12 + 02 = 1,
p √
|z2 | = | − 1 + i| = (−1)2 + 12 = 2,
p √
|z1 z2 | = | − 1 − i| = (−1)2 + (−1)2 = 2.
Wir bestimmen weiter die Hauptwerte des Arguments von z1 , z2 und z1 z2 . Es ist Arg(z1 ) = π/2. z2 liegt auf
der Winkelhalbierenden im 2. Quadranten, also ist Arg(z2 ) = 3π/4. z1 z2 liegt auf der Winkelhalbierenden
im 3. Quadranten, also ist z1 z2 = −3π/4. Wir erhalten
π π
ln(z1 ) = ln |z1 | + i Arg(z1 ) = ln(1) + i = i ,
2 2
√ 3π
ln(z2 ) = ln( 2) + i ,
4
√ 3
ln(z1 z2 ) = ln( 2) − i .
4
Wir sehen, dass
√ 5π
ln(z1 ) + ln(z2 ) = ln( 2) + i
4
aber
√ 3π
ln(z1 z2 ) = ln( 2) − i ,
4
d.h. die Gleichung ist nicht erfüllt. Warum ist das so? Wir betrachten allgemein die Darstellung von z1
und z2 in Polarkoordinaten, d.h. z1 = r1 eiφ1 und z2 = r2 eiφ2 , wobei φ1 und φ2 jeweils die Hauptwerte der
Argumente von z1 , bzw. z2 sein sollen. Dann ist
Hier erkennen wir das Problem. Ist nun die Summe der Hauptwerte der Argumente von z1 und z2 das
gleiche wie der Hauptwert des Arguments von z1 z2 , so gilt die Gleichung. In unserem Beispiel war jedoch
5π
Arg(z1 ) + Arg(z2 ) = ,
4
welches ein Nebenwert des Arguments von z1 z2 ist. Die Gleichung gilt also für alle z1 , z2 ∈ C mit
(b) Nutzen Sie die Substitution w = ez , um aus der Gleichung (*) eine quadratische Gleichung in w zu
erhalten.
Lösung: (a) Mit der Definition von cosh(z) erhalten wir die Gleichung
ez + 4e−z = 0.
π π π π 1
eln(2)+i 2 + 4e− ln(2)−i 2 = eln(2) eI 2 + 4e− ln(2) ei 2 = 2i + 4 (−i) = 0.
2
In der Gleichung tauchen die Terme ez und e−z vor. Es ist
ez+2πi = ez e2πi = ez
und auch
e−z+2πi = e−z e2πi = e−z .
Also ist auch ẑ eine Lösung von (*).
(b) Wir setzen w = ez und erhalten
4
w+ = 0.
w
Durchmultiplizieren mit w ergibt
w2 + 4 = 0.
(c) Die Gleichung w2 + 4 = 0 hat die Lösungen w1 = 2i und w2 = −2i. Nun müssen wir die Gleichungen
ez = wi , i = 1, 2,
lösen und dabei beachten, dass die Lösungen nicht eindeutig sind, da für jede Lösung z von ez = w für
k ∈ Z auch z + 2kπi eine Lösung von ez = w ist. Wir berechnen den komplexen Logarithmus von w1 und
w2 und erhalten
π
ln(w1 ) = ln(2i) = ln |2i| + i Arg(2i) = ln(2) + i
2
sowie
π
ln(w2 ) = ln(−2i) = ln(2) − i .
2
Also sind alle Lösungen von (*) von der Form
π
z = ln(2) + i + ikπ, k ∈ Z.
2