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Datenschutzmanagement

Firmenname Version: 1.0

Status vom:
26.07.2018
Drohnen und Datenschutz bzw. was sonst zu
beachten ist.

Drohnen und Datenschutz bzw. was sonst zu beachten ist

1 PRÄAMBEL
Der Einsatz von Kameradrohnen liegt im Trend und hilft heute in vielen .Bereichen Kosten und Aufwand zu
minimieren. Egal ob die Inspektion von Fassaden, Luftbildaufnahmen für Marketingzwecke, die Nachsuche von
angeschossenem Wild bzw. Thermografie Aufnahmen oder die Überwachung von großen Geländen.
Kein Wunder, Hersteller wie DJI und Parrot bieten leistungsstarke Drohnen, die für Drohnenpiloten
erschwinglicher denn je sind. Doch aufgepasst, wer eine Kameradrohne fliegen möchte, sollte die
datenschutzrechtlichen Vorschriften kennen.
Leider kursiert innerhalb der Szene viel Halbwissen, wodurch ungewollte Datenschutzverstöße drohen. Solche
Verstöße können ernsthafte Konsequenzen zur Folge haben, wie z.B. die Verhängung von Bußgeldern. Für den
Drohnenpiloten haben wir nachfolgend zusammengetragen, auf welche Aspekte im Zusammenhang mit dem
Datenschutz zu achten ist.

INHALT
1 Präambel.........................................................................................................................................1
2 Ist die Drohne mit einer Kamera ausgestattet?..............................................................................2
3 Ab wann braucht man eigentlich eine Einwilligung des Betroffenen?............................................2
4 Interessenabwägung.......................................................................................................................2
5 Ausnahme sind Haushaltsaufnahmen............................................................................................2
6 Vorschriften zum Drohneneinsatz abseits der DSGVO....................................................................2
Anfertigung von Tonaufnahmen......................................................................................................................2
Fliegen über privatem Grundbesitz.................................................................................................................3
6.1 Kennzeichnung der Drohne......................................................................................................................3

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2 IST DIE DROHNE MIT EINER KAMERA AUSGESTATTET?
Der private Einsatz einer Flugdrohne muss nicht automatisch zu einem Datenschutzverstoß führen. Dieses Risiko
besteht, wenn das Fluggerät personenbezogene Daten erfassen kann.
Hierbei ist es ausschlaggebend ob Momentaufnahmen ohne Speicherung erstellt werden oder ob etwa eine
Möglichkeit der Speicherung oder von Bildaufnahmen besteht.
In der Praxis sind dies in erster Linie Foto- und Videoaufnahmen oder auch Wärmebildaufnahmen.
Es kann mit Leichtigkeit passieren, dass Personen in ihrer Umgebung ohne deren Zustimmung aufgenommen
werden. Daher lautet die Empfehlung unbedingt eine Datenschutzinformation bereit zu halten die bei Bedarf
ausgehändigt werden kann. Hierin sollten Zweck der Verarbeitung der Daten, Verantwortlicher und
weitergehende Informationen enthalten sein insbesondere Angaben darüber ob eine Datenspeicherung
stattfindet.
Sollte eine Drohne längere Zeit im Schwebeflug verharren, so kann auch eine Überwachung angenommen
werden.
Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn etwa Drohnenaufnahmen im Rahmen von Sportveranstaltungen oder
etwa im Rahmen der Jagdausübung gemacht werden. Darunter fallen aber auch Drohnenaufnahmen im
Rahmen einer Fassadeninspektion oder aber im Rahmen einer Verkehrszählung bzw. bei Einsätzen im Rahmen
der Arbeitssicherheit.
Als Beispiel sei hier etwa das Absuchen eines Feldes mit einer Wärmebildkamera vor dem Heuschnitt oder die
Überwachung von Gleisanlagen angegeben.

3 AB WANN BRAUCHT MAN EIGENTLICH EINE EINWILLIGUNG DES BETROFFENEN?


Entscheidend ist, was Fotos und Videos zeigen.
Reine Aufnahmen von Landschaften und Gebäuden haben keinen Personenbezug.
Er besteht meist auch dann nicht, wenn Personen besonders klein oder unscharf und damit nicht identifizierbar
sind. Hierbei kommt es auch etwa darauf an in welchen Kamerawinkel Aufnahmen gemacht werden und aus
welcher Flughöhe.
Beispiel: Sollte etwa eine Starternummer bei einem Marathon erkennbar sein, so ist eine Einwilligung des
Betroffenen notwendig. Diese Einwilligung könnte im Rahmen der Anmeldung zum Marathon eingeholt werden.
Sollte die Drohne nur zur Überwachung des Teilnehmerfeldes bei einem Marathon in großer Höhe fliegen, so
wäre diese Einwilligung nicht notwendig.
Dennoch gilt: Sobald Personen aufgenommen werden, sollte Vorsicht angebracht sein.

4 INTERESSENABWÄGUNG
Für Erfassung und Verarbeitung personenbezogener Daten muss gemäß DSGVO ein berechtigtes Interesse
bestehen.
Drohnenpiloten sollten begründen können – sofern sie andere Personen filmen – weshalb sie ihre Fluggeräte
einsetzen und Videoaufnahmen machen.

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Zu bedenken sind in diesem Zusammenhang die Interessen der Betroffenen. Personen, die sich z.b. auf ihren
privaten Grundstücken im Freien aufhalten, können sich durch das Eindringen in ihre Privatsphäre gestört
fühlen.
Beispiele aus der Praxis:
1. Denken Sie an die berühmten Paparazzi, welche versuchen an exclusive Fotoaufnahmen von Stars zu
erlangen und dabei auch auf Drohnen setzen.
2. Oder denken Sie an Anwesen die bewusst mit einer Hecke oder Zaun versehen sind um Unbefugten den
Einblick zu verwehren.
Sollte hier eine Drohne eingesetzt werden, sind unbedingt die Interessen der Grundstückseigentümer und
Personen dort zu berücksichtigen.
Diese Interessen sind gegen das Interesse der Piloten abzuwägen, weshalb in den meisten Fällen nicht gefilmt
werden darf.

5 DROHNENAUFNAHMEN UNTERLIEGEN DER DSGVO, AUSNAHME SIND HAUSHALTSAUFNAHMEN


Die DSGVO findet überall dort Berücksichtigung, sofern keine Haushaltsaufnahmen angefertigt werden.

5.1 DEFINITION DER HAUSHALTSAUFNAHME


Dies ist z.B. der Fall, wenn die Erfassung personenbezogener Daten ausschließlich zu persönlichen oder
familiären Zwecken erfolgt. Angenommen jemand möchte eine kleine Familienfeier im Freien veranstalten und
davon Drohnenaufnahmen machen, sollte dies – sofern niemand der Betroffenen widerspricht – kein Problem
darstellen.
Doch aufgepasst, in solchen Fällen sollte keine Veröffentlichung im Internet erfolgen. Entsprechend sind die
Nutzungsmöglichkeiten von Haushaltsaufnahmen sehr eingeschränkt.

5.2 AUFNAHMEN ZU GEWERBLICHEN ZWECKEN ODER IM ZUSAMMENHANG MIT DIESEN


Überall dort, wo Drohnenaufnahmen gemacht werden im Zusammenhang mit einer beruflichen Tätigkeit bzw.
Sportveranstaltung etc. ist die DSGVO zu beachten.
Daher sollten folgende Maßnahmen unbedingt beachtet werden:
1. Einwilligung der Betroffenen bei direkten Bildaufnahmen und ggf. Zustimmung zur Veröffentlichung
2. Datenschutzinformationen im Rahmen von Art.13 und 14 DSGVO für Betroffene sind bereit zu stellen.
Hier empfiehlt es sich diese im Vorfeld vorzubereiten. Dabei sind unbedingt der Verantwortliche zu
nennen, der Zweck der Verarbeitung, die Speicherdauer und die Rechte die ein Betroffener hat inkl. der
Beschwerdemöglichkeit bei der zuständigen Aufsichtsbehörde
3. Umsetzung der Betroffenenrechte. Das betrifft insbesondere den Widerspruch gegen die Verarbeitung
und das Recht auf Datenlöschung bzw. Einschränkung der Verarbeitung einer Person.
4. Umsetzung des Betroffenenrechts auf Datenauskunft gem. Art. 15 DSGVO und Datenübertragung gem.
Art. 20 DSGVO
Es empfiehlt sich daher schon im Vorfeld einen Prozess der Umsetzung dieser o.g. Betroffen vorher zu planen.

6 VORSCHRIFTEN ZUM DROHNENEINSATZ ABSEITS DER DSGVO


Nicht nur die DSGVO schränkt die Nutzung von Flugdrohnen ein. Es gibt weitere Gesetze, die dem
Drohnenpiloten gewisse Beschränkungen auferlegen. Die wichtigsten Punkte haben wir nachfolgend
zusammengetragen.
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ANFERTIGUNG VON TONAUFNAHMEN
Neben Kameraaufnahmen können auch Tonaufnahmen den Drohnenpiloten in ernsthafte Schwierigkeiten
bringen. Demjenigen, der „… unbefugt das nichtöffentlich gesprochene Wort eines anderen auf einen Tonträger
aufnimmt …“ (§ 201 StGB), droht eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe.

FLIEGEN ÜBER UNGLÜCKSORTEN ODER MILITÄRISCHEN EINRICHTUNGEN


Die Luftverkehrs-Ordnung gestattet keine Drohneneinsätze über Menschenansammlungen, Unglücksorten,
Katastrophengebieten sowie anderen Einsatzorten von Behörden oder Organisationen mit Sicherheitsaufgaben.
Darüber hinaus ist ein seitlicher Abstand von 100 Metern einzuhalten.

FLIEGEN ÜBER PRIVATEM GRUNDBESITZ


Auch zu Wohngebieten sollten Hobbypiloten ausreichend Abstand halten. Der Einsatz von Kameradrohnen über
Wohngrundstücken ist gemäß Luftverkehrs-Ordnung verboten. Gestattet ist er nur, wenn von Eigentümern oder
sonstigen Nutzungsberechtigten (z.B. Mietern) eine ausdrückliche Zustimmung vorliegt.

6.1 KENNZEICHNUNG DER DROHNE


Sobald eine Drohne mehr als 250 Gramm wiegt oder personenbezogene Daten erfassen kann, besteht eine
Kennzeichnungspflicht. In diesem Fall ist an der Drohne eine Plakette anzubringen, die eine Identifizierung des
Eigentümers ermöglicht. Bis Ende 2020 galt es Name und Kontaktdaten des Eigentümers anzugeben. Seit 2021
muss auf der Plakette die e-ID stehen. Ihre e-ID erhalten Drohnenpiloten per Registrierung beim Luftfahrt-
Bundesamt.

6.2 VERSICHERUNGSPFLICHT FÜR DROHNEN


Bitte beachten Sie unbedingt die Versicherungspflicht für Drohnen. Nicht jede Privathaftpflichtversicherung
oder Betriebshaftpflichtversicherung deckt Drohnen ab.
Es empfiehlt sich unbedingt einen Versicherungsnachweis für die Drohne mitzuführen. Beachten sie dabei auch
die Gesetzgebung Ihres Bundeslandes.

Hier steht der Titel 4/4


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