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Pyrocamera
Pyrocamera
Inhaltsverzeichnis
1. Einführung ............................................................................................................................... 2
2. Infrarot-Brandfrüherkennungssystem PYROsmart® .................................................................. 2
2.1 Aufgabe der automatischen Infrarot-Brandfrüherkennung ..................................................................................... 2
2.2 Systemaufbau und Verfahrensbeschreibung ............................................................................................................ 3
2.2.1 IR-Detektion .......................................................................................................................................................................................... 3
2.2.2 Alarmmeldungen ................................................................................................................................................................................... 6
2.2.3 Betrachtung der Störgrößen .................................................................................................................................................................. 7
2.2.4 Automatisches Löschen mit PS-Extinguish (optional) [nicht VdS zertifziert] .......................................................................................... 7
2.2.5 Tag- / Nachtumschaltung (optional) [nicht VdS zertifziert] .................................................................................................................... 8
3. Netzwerkarchitektur .............................................................................................................. 10
4. Netzwerkanbindungen zur Echtzeitüberwachung und Service ................................................. 11
5. Netzwerk-Versorgungs-Zentrale / Schaltschrank .................................................................... 12
6. Kabel und Leitungsnetz .......................................................................................................... 13
6.1 Netzzuleitung 230 V / 400 V ................................................................................................................................... 13
6.2 Ethernetkabel CAT 6 oder CAT 7 ............................................................................................................................. 14
6.3 Systemkabel (OIS) Verbindung Kabelklemmkasten / Kamera: ............................................................................... 14
6.4 Verbindungskabel Schaltschrank NVZ / Klemmenbox PYROsmart ......................................................................... 14
7. Anlagenmodule...................................................................................................................... 15
Versionshistorie
Hinweis: Die Markierung „[nicht VdS zertifiziert]“ weist darauf hin, dass eine bestimmte, beschrie-
bene Funktion oder Gerätevariante bisher nicht vom VdS (https://www.vds.de/) zertifiziert wurde.
Dies hindert jedoch nicht daran, diese Funktion oder die Gerätevariante zuverlässig zu nutzen.
2. Infrarot-Brandfrüherkennungssystem PYROsmart®
2.1 Aufgabe der automatischen Infrarot-Brandfrüherkennung
Das Brandfrüherkennungssystem PYROsmart® hat die Aufgabe, Zustände, die zu einem Brand führen
können und Brände bzw. Schwelbrände innerhalb eines z.B. mit Müll befüllten Bunkers, Freiflächen
zur Wertstoffzwischenlagerung und Ersatzbrennstofflager zu einem möglichst frühen Zeitpunkt zu
erkennen und zu melden.
Darüber hinaus soll durch frühzeitiges und gezieltes Eingreifen des Überwachungspersonals oder der
Feuerwehreinsatzkräfte die Brandentstehung bzw. Brandausweitung verhindert und Brandbekämp-
fungsmaßnahmen unterstützt werden.
Ein intelligentes Brandfrüherkennungssystem, kombiniert mit einer effektiven Löschanlage kann ein
Feuer im Keim ersticken, bevor Menschen gefährdet werden und teure Betriebsunterbrechungen
drohen.
PYROsmart® ist ein IR-Kamerasystem, das für den Dauerbetrieb ausgelegt ist. Das System arbeitet
auch unter extremen Umgebungsbedingungen (hohe Umgebungstemperatur und Luftfeuchte) sehr
zuverlässig. PYROsmart® ist modular aufgebaut. Es können verschiedene Ausbaustufen gewählt wer-
den.
PYROsmart®-FS ist mit einem Schwenk-/Neigekopf und unterschiedlichen Kombinationen von Infra-
rotkamera und einer optionalen Videokamera ausgestattet.
PYROsmart®-LS ist nur mit einem Schwenkkopf und unterschiedlichen Kombinationen von Infrarotka-
mera und einer optionalen Videokamera ausgestattet.
PYROsmart®-NS ist für die stationäre Ausführung ohne Schwenk-/ Neigekopf und unterschiedlichen
Kombinationen von Infrarotkamera und einer optionalen Videokamera ausgestattet.
PYROsmart®-FS und PYROsmart®-LS kann mittels dem von ORGLMEISTER Infrarot-Systeme paten-
tierten abiroVISION® - Verfahren fortwährend Panoramathermografien und Panoramavideobilder von
einem einstellbaren Überwachungsbereich erzeugen.
Ein großer Vorteil des Systems ist seine Fähigkeit, durch Rauch oder Nebel hindurchzuschauen. So
kann das System sogar in verrauchten Räumen, die Brandbekämpfungsmaßnahmen der Feuerwehr
unterstützen und einen Löschvorgang aktiv überwachen und somit Menschen, Sachwerte und die
Umwelt schützen.
2.2.1 IR-Detektion
Das Kamerasystem PYROsmart® arbeitet mit einer ungekühlten Wärmebildkamera, die im Standard
eine feste Auflösung von 320 x 240 Pixel besitzt. Die eingesetzte IR-Kamera detektiert die für das
menschliche Auge unsichtbare Wärmestrahlung im Bereich 7,5 bis 14 µm. Aus der detektierten Strah-
lung, werden Temperaturwerte berechnet und für das menschliche Auge sichtbar gemacht. Dieses
Verfahren wird allgemein als Thermografie bezeichnet.
Die Thermografie ist ein Verfahren, welches aus der elektromagnetischen Strahlung (Infrarotstrah-
lung) eines Objektes ein Temperaturwert errechnet. Infrarotstrahlung emittiert jeder Körper, der eine
Temperatur größer des absoluten Nullpunktes (0 K bzw. -273,15°C) besitzt. Das Verfahren ermöglicht
das berührungslose Messen von Oberflächentemperaturen, auch über große Entfernungen innerhalb
Bruchteile von Sekunden.
Jedem Pixel wird, entsprechend der gemessenen Temperaturwerte, eine temperaturabhängige Farbe
zugewiesen. Auf diese Weise entsteht ein Falschfarbenbild.
Der graue Rahmen markiert die aktuelle Kameraposition während der Erstellung der Panoramather-
mografie, als Livebilddarstellung. Je nach Systemausführung kann man mit PYRO-smart® Panorama-
thermografien mit einer Auflösung von bis zu 19200 x 9600 Temperaturmesspunkte erzeugen.
Prinzipiell kann jede beliebige Farbverteilung gewählt werden. Als bevorzugte Einstellung in Anleh-
nung zur VdS 3189 sind Bereiche, die oberhalb der Voralarmtemperatur liegen orange eingefärbt. Be-
reiche oberhalb der Alarmtemperatur werden rot eingefärbt oder mit einer „Alarmfarbskala“ gekop-
pelt, die Temperaturen oberhalb der Alarmtemperaturgrenze von Dunkelrot bis hellrot eingefärbt.
Hiermit ist eine bessere Lokalisierung heißerer Temperaturareale möglich.
[nicht VdS zertifziert] PYROsmart® besitzt Alarmausgänge für Störung, Brandvor- und Brandalarm.
Diese Alarmausgänge sind als potentialfreie Kontakte, welche mit entsprechenden Widerstandswer-
ten, auf die vor Ort befindlichen Brandmeldeanlagen abgestimmt werden ausgestattet. [nicht VdS
zertifziert]
Als Standard werden BMZ-kompatible Einheitswerte eingesetzt (Alarm: 680 Ohm / kein Alarm: 3,3
KOhm) Das sorgt für zusätzliche Sicherheit bei einem eventuell auftretenden Kabelbruch oder Kurz-
schluss in der Signal-Kabelverbindung zur BMZ.
Sobald eine für den Voralarm gewählte Grenztemperatur überschritten und eine Mindestgröße eines
zusammenhängenden Brandclusters überschritten wird, wird automatisch ein Voralarm ausgelöst.
Sobald eine für den Alarm gewählte Grenztemperatur überschritten und eine Mindestgröße eines zu-
sammenhängenden Brandclusters überschritten wird, wird automatisch ein Brandalarm ausgelöst.
Ob Voralarm oder Alarm, hängt nur von den eingestellten Werten für die zugeordneten Temperatur-
grenzen und Clustergrößen ab. Ein Voralarm wird von der BMA registriert und dient zur Alarmierung
/ Räumung des Überwachungsbereiches. Ein Brandalarm hingegen wird nicht nur von der BMZ regis-
triert, sondern zur Auslösung der Löschunterstützungseinrichtung zusätzlich genutzt, falls diese optio-
nale Ergänzung überhaupt mit der PYROsmart-Anlage gekoppelt ist. Zeitgleich kann durch eine vor
Ort an die BMA angeschlossene Übertragungseinrichtung (z.B. ein Telefonwählgerät) die Feuerwehr-
leitstelle informiert werden.
Störung: gelb
Voralarm: orange
Alarm: rot
WICHTIG: Prinzipiell sind die verwendeten Kameras mit der Bezeichnung PYROsmart® autarke Sys-
teme. Das bedeutet, dass bei einem Ausfall eines oder mehrerer Bedienterminals die Brandfrüher-
kennungsfunktionen und die Brandmeldung an eine BMA, mittels der potentialfreien Kontakte in der
Kamera, weiterhin sichergestellt sind. In diesem Fall sind zwar keine visuellen Thermobilder am Ter-
minal darstellbar - die Signalausgänge für Warntemperaturüberschreitung, Brandalarm und Funkti-
onsfehler arbeiten jedoch weiterhin reibungslos.
2.2.2 Alarmmeldungen
Im Folgenden werden nochmals detailliert alle Alarmstufen/-meldungen beschrieben:
Störmeldung
Hier wird eine mögliche Störung des Systems (z.B.: Kommunikationsproblem zwischen Komponenten,
etc.) angezeigt.
Vor-Alarm
Hier wird die Temperaturschwelle 1 (z.B. 85°C) auf Temperaturüberschreitung überwacht. Ebenso
werden auch hier Störquellen ausgeblendet. Ein detektierter Brandvoralarm wird am Bedienplatz an-
gezeigt und dort auch akustisch gemeldet. Zeitgleich meldet das Voralarmrelais der PYROsmart® -Ka-
mera den Zustand des Voralarms an die BMZ. Diese steuert Meldeblitze sowie akustische Signalgeber
in der jeweiligen Halle.
Brand-Alarm
Hier wird die Temperaturschwelle 2 (z.B. 110°C) auf Temperaturüberschreitung überwacht. Ebenso
werden auch hier Störquellen ausgeblendet. Ein detektierter Brandalarm wird am Bedienplatz ange-
zeigt und dort auch akustisch gemeldet. Zeitgleich meldet das Brandalarmrelais der PYROsmart®-Ka-
mera an die BMZ.
Der Brandalarm von der BMZ registriert und über die BMZ der Feuerwehr gemeldet. Auch hier erfolgt
die Alarmmeldung aus der Kamera und funktioniert auch dann, wenn die Verbindung zwischen Be-
dienterminal und Kamera gestört ist.
Ebenso wie beim Voralarm, beginnt, bei aktivierter Brandunterdrückung, das System detektierte
Brandherde automatisch zu löschen.
WICHTIG: Nach der Erstinbetriebnahme, sowie nach Veränderung potentieller Störgrößen (Neuan-
schaffung anderer Radlader, Baufahrzeuge, saisonale Betriebsunterschiede, etc.) sollte ein Probebe-
trieb von mehreren Wochen alle Störgrößen und Uhrzeiten, an denen diese wirken, aufgezeichnet
werden, um daraus abschließend eine sorgfältige Störgrößenkonfiguration vorzunehmen.
Ein Löschwasserventil sollte, gesteuert durch die Brandmeldeanlage, geöffnet werden. Eine Anpas-
sung des Löschwasserstrahles, vom Hohlstrahl bis zum Sprühnebel ist möglich. Hierzu ist die kontinu-
ierliche Versorgung mit dem Löschmedium Wasser unter Beibehaltung eines kontinuierlichen Lösch-
wasserdruckes von etwa 8 bar an der Entnahmestelle Übergabeflansch (Löschwerfer) Voraussetzung.
Eine Beimischung von sogenannten Netzmitteln oder auch Löschschaum ist möglich, sollte jedoch im
Bedarfsfall vorab geklärt werden.
Wenn im Überwachungsbereich ein Hot-Spot detektiert und die Kriterien für einen Brandalarm erfüllt
(Alarmtemperatur, Clustergröße) sind, wird ein Brandalarm ausgelöst. Der Brandalarm geht direkt als
Schaltkontakt aus dem PYROsmart®-Melder auf eine Löschsteuerzentrale (BMA).
PYROsmart® übermittelt die Koordinaten des Hot-Spots an den Lösch-Server (PS-Extinguish). Auf dem
Lösch-Server werden die Steuerkoordinaten für die Werfer-Steuerung berechnet und mit dem Lösch-
befehl via CAN-Bus an diese übertragen.
Nach einem Löschbefehl geht der Werfer in Angriffsposition und startet den Löschzyklus. Die Dauer
des Löschzyklus ist variabel und kann in PS-Terminal eingestellt werden (Dauer „Wasser Marsch“ in
[s] und Dauer „Wasser Stopp“ in [s]).
Während des Löschzyklus scannt PYROsmart® den eingestellten Überwachungsbereich weiter ab und
analysiert/bewertet das Panoramathermobild erneut. Sind im nächsten Überwachungszyklus die Kri-
terien für Brandalarm weiter gegeben, startet der Löschzyklus erneut. Das geschieht so lange, bis der
Hot-Spot erfolgreich bekämpft/gelöscht wurde.
Wird an einer anderen Position im Überwachungsbereich ein Hot-Spot erkannt, untersucht
PYROsmart®, welcher der erkannten Hot-Spots an größten ist. Der größte der detektierten Hot-Spots
wird zuerst bekämpft.
Sind alle Hot-Spots erfolgreich eliminiert, geht der Werfer zurück in seine Ruheposition.
Die Alarmparameter werden im Rahmen des Probebetriebs anhand der zu erwartenden Störgrößen
ermittelt und eingestellt.
Nachtbetrieb:
Kein Anlagenbetrieb. Im Überwachungsbereich werden keine Störgrößen erwartet z.B. Fahrzeuge.
Die Anlage ist sehr sensitiv eigestellt.
Der jeweilige Betriebsmodus der Anlage kann über einen Schlüsselschalter gewählt werden.
Bild: Schlüsselschalter
DSL
UMTS
IP
IP
Kunden-Netzwerk
Gast-Internet
Es repräsentiert ein vollständig eigenständiges Netzwerk und ist lediglich zum Zwecke der Systemmo-
nitorbenachrichtigungen (von Kunden nach OIS) und der Fernwartung im Falle einer zu behebenden
Störung (von OIS nach Kunde) mit dem Internet über einen verschlüsselten (und somit sicheren) Tun-
nel verbunden.
In den meisten Fällen (und auch im hohen Interesse des Kunden) ist das in sich gekapselte PYROs-
mart®-Netzwerk über jeweils einen verschlüsselten (und somit abhörsicheren) VPN-Tunnel mit der
ORGLMEISTER-Zentrale verbunden. Dazu ist es erforderlich, dass entweder der Kunde einen Gast-In-
ternetzugang oder über den optional erhältlichen PYROsmart-Router eine SIM-Karte über das Mobil-
funknetz eine solche Verbindung zur Verfügung stellt.
Auf einem der PYROsmart-Bedien-Terminals eines kundenseitigen PYROsmart®-Netzwerkes ist ein
sogenannter VPN-Client installiert, der durch das öffentliche Internet eine verschlüsselte (getunnelte)
Netzwerkverbindung zur ORGLMEISTER-Zentrale herstellt.
Über diesen Tunnel kann nun der Echtzeitmonitor im Störungs- oder Alarmfall eine E-Mail- oder Text-
Nachricht (über E-Mail) direkt an sowohl ORGLMEISTER als auch den Generalunternehmer und den
Kunden versenden.
Zusätzlich kann der Tunnel, jedoch ausschließlich und immer mit Absprache des Kunden, dafür ge-
nutzt werden, Schulungen, Servicearbeiten und Störungsbehebungen durchzuführen.
Bild: Netzwerk-Versorgungs-Zentrale
1. Hauptschalter
Dieser schaltet das gesamte System stromlos.
2. Sicherungen
Hiermit sind alle Module abgesichert.
3. Relais
Hiermit können über die SMARTbox andere Geräte/Komponenten geschaltet werden.
4. Switch „PSH“
Dies ist ein 1-Gbit-Netzwerk-Switch, mit dem alle Netzwerkgeräte datentechnisch verbunden
werden. Für angeschlossene Geräte (wie z.B.: das PS-Terminal), deren Entfernung zum Schalt-
schrank größer als 80 m beträgt, werden hier optional zwei Lichtwellenleiter-Ports mit der
gleichen Übertragungsbandbreite angeboten.
oder
Installationskabel Schwachstromtechnik
7. Anlagenmodule
Die Produktübersicht gibt einen detaillierten Überblick aller PYROsmart®-Modellserien und dessen
Funktionalitäten und Unterschiede.
Produktübersicht – Anlage – PYROsmart
Im Folgenden sind alle Module einer PYROsmart-Anlage gelistet, die je nach Anwendung in ihrer Ver-
wendung und Anzahl variieren können. Des Weiteren ist pro Modul ein Link aufgezeigt, der auf ein
weiteres Informationshandbuch verweist, in dem das Modul im Detail vorgestellt und beschrieben
wird:
Bei einer Erweiterung zu einem Meldesystem mit integrierter Löschhilfe kommen folgende Kompo-
nenten hinzu: