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BGI 5164
BG-Information
Planungsgrundlagen
von Anschlageinrichtungen
auf Dächern
August 2012
Vorwort Inhaltsverzeichnis
Arbeiten auf Dachflächen zählen zu den gefährlichsten Tätigkeiten. Nicht selten sind kurzfristige Instandhaltungseinsätze 1 Erläuterungen .......................................................................................................................................................4
oder Störungsbeseitigungen bei schlechten Witterungsbedingungen erforderlich. Die Beseitigung von Abflussverstopfungen, 1.1 Absturzgefahren..................................................................................................................................... 4
aufgerissenen Lichtkuppeln und Schneeansammlungen sind Beispiele für Extremsituationen verbunden mit hoher Absturz-
1.2 Gefahrenbereiche................................................................................................................................... 4
gefahr im gesamten Dachbereich. Diese besteht durch den Sturz vom oder durch das Dach, bei Stürzen durch eine Dachöff-
nung, wie auch dem Abrutschen von der Dachfläche (dies auch bei geringer Neigung). Die beschriebenen Gefährdungen sind 1.3 Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz ........................................................................................ 4
bereits bei der Planung des Gebäudes zu berücksichtigen. Bei der Auswahl der Schutzmaßnahmen muss dem kollektiven Ge-
1.4 Anwendungssysteme ............................................................................................................................. 5
fahrenschutz Vorrang vor individuellen Schutzmaßnahmen, z. B. persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz, eingeräumt
werden.
2 Planung ............................................................................................................................................................... 7
Zu den persönlichen Absturzschutzausrüstungen gehören auch Anschlageinrichtungen, die als Bestandteil eines Systems zur
Befestigung der PSA gegen Absturz mit der Dachfläche eingesetzt werden. Die richtige Auswahl von permanent auf der Dach- 2.1 Allgemeines .......................................................................................................................................... 7
fläche vorzusehenden Anschlageinrichtungen ist in Abhängigkeit der Art und Nutzung der Anschlageinrichtung unter Berück- 2.2 Empfohlene Ausführung für Flachdächer
sichtigung der Besonderheiten der Dachfläche vorzunehmen.
und flachgeneigte Dächer....................................................................................................................... 9
Diese Unterlage bietet eine Hilfestellung für die Situationen in denen die Bewertung der möglichen Maßnahmen bei der Pla- 2.3 Empfohlene Ausführung für Steildächer ............................................................................................... 10
nung des jeweiligen Gebäudes zur Anwendung von individuellen Schutzmaßnahmen führt bzw. wenn bei bestehenden Ge-
bäuden eine technische bzw. organisatorische Lösung nicht mehr möglich ist. Diese Broschüre dient dem Bauherren, sowie 2.4 Zugang zur Anschlageinrichtung ........................................................................................................... 12
dem Planer und Nutzer von Anschlageinrichtungen auf Dachflächen. Sie wurde im Rahmen der D-A-CH-S Arbeitsgruppe abge-
stimmt.
3 Anwendungsregeln für die persönlichen Schutzausrüstungen gegen Absturz ..................................................... 13
Nationale Bestimmungen bleiben von diesen Empfehlungen unberührt. Soweit diese Vorschläge gegenüber nationalen
Recht abweichen geht der Anwender dieser Empfehlung im Umfang der Abweichung das volle rechtliche Risiko ein“
4 Anhang ............................................................................................................................................................... 14
4.1 Mindestausstattung von Dächern mit
Einrichtungen zum Schutz gegen Absturz .............................................................................................. 14
4.2 Montage und Prüfung von
Anschlageinrichtungen ........................................................................................................................ 16
Herausgeber
Bildhinweise: hutterdesign
3
Erläuterungen Erläuterungen
1 Erläuterungen
Im nachfolgenden werden einige Begriffsbestimmungen aufgeführt. Ein Anschlagpunkt ist die Stelle an dem die persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz befestigt wird.
1.2 Gefahrenbereiche Anschlagpunkt, starr Anschlagpunkt beweglich, auf Seil oder Schiene
Absturzgefahr sind entsprechende Schutzmaßnahmen zu Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz, die es dem Be-
treffen. Ist ein Aufenthalt in diesen Bereichen bei den anste- Rückhaltesysteme nutzer ermöglicht, durch das Hineinlehnen in das System ei-
henden Arbeiten nicht erforderlich, sind diese Bereiche in ne Arbeitsposition einzunehmen, bei der ein freier Fall nicht
geeigneter Weise abzugrenzen. Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz, die den möglich ist.
Benutzer davon abhält, Bereiche mit Absturzgefahr zu errei- Weitere Informationen zu Seilunterstützten Zugangs- und
Beispiele für Bereiche mit Absturzgefahr: chen. Positionierungsverfahren siehe TRBS 2121 T3
Rückhaltesysteme Auffangsysteme
➜ der Benutzer gelangt nicht zur Absturzkante
2,0 m
Anschlageinrichtung Rückhaltesystem Zugangs- und Arbeitsplatzpositionierungssystem auf
geneigter oder senkrechter Fläche
Eine Anschlageinrichtung ist eine Zusammenstellung von
Teilen, die einen, mehrere ggf. auch bewegliche Anschlag- 1 = Anschlagpunkt 1 = Arbeitsseil
2,0 m
punkte beinhaltet. Sie stellen die Verbindung zwischen 2 = Verbindungsmittel 2 = Auf-/ Abseilgerät
Sicherungssystem und Bauwerks- oder Konstruktionsstruk- 3 = Körperhaltevorrichtung 3 = Sicherungsseil
tur dar. 4 = Mitlaufendes Auffanggerät
5 = Auffanggurt
4 5
Erläuterungen Planung
2 Planung
Auffangsysteme Soweit die bauliche Situation (z. B. Brüstung, Geländer) kei- Bei Auffangsystemen sind folgende Gefährdungen zu be-
nen Schutz gegen Absturz bietet, sind Anschlageinrichtun- rücksichtigen:
Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz, welche den Stürzenden auffängt! Während des Auffangvorganges wird die auf gen nach folgenden Grundsätzen zu planen. • Pendelsturz
dem Benutzer einwirkende Kraft begrenzt. • Kantenausbildung
• Seilauslenkung
Beispiele: • Auf- Anprallen
2.1 Allgemeines
Abstände der Anschlageinrichtungen zur Absturzkante:
4 2,5 m. Dieser Abstand wird gewählt, um den Bereich der wei-
Kollektive Schutzeinrichtungen (z. B. Geländer, Attika, terhin bestehenden Absturzgefahren in den Ecken so gering
4
Brüstung, Durchsturzgitter) haben absoluten Vorrang ge- wie möglich zu halten.
3 genüber dem Anseilschutz.
Um eine sichere Schneeräumung zu ermöglichen ist in
schneereichen Gebieten der Abstand zwischen Absturzkante
3 Es ist zu vermeiden, in die Situation eines Absturzes zu und Anschlageinrichtung größer zu wählen.
2
2 1 geraten. Daher sind Rückhaltesysteme zu bevorzugen.
Bei Bereichen mit Auffangfunktion ist der freie Fall auf Zur Minimierung der Bereiche mit Absturzgefahr werden bei
1 ein Minimum zu begrenzen! mehr als 2,5 m Abstand der Anschlageinrichtung zu den Ab-
sturzkanten zusätzliche Einzelanschlagpunkte angeordnet.
Bei einem Sturz in ein Auffangsystem sind Verletzungen Bei geneigten Dachflächen muss durch geeignete Schnee-
Auffangsystem mit Höhensicherungsgerät Auffangsystem mit Falldämpfer nicht auszuschließen und können lebensbedrohend sein. fänge das Abrutschen von Dachlawinen (Eis/Schnee) verhin-
dert werden um die Sicherungssysteme nicht zu überlasten.
1= Anschlagpunkt 1= Anschlagpunkt
2= Höhensicherungsgerät 2= Verbindungsmittel
3= ein- und ausziehbares Verbindungsmittel 3= Falldämpfer
4= Auffanggurt 4= Auffanggurt ≤ 0,47 m ≤ 0,47 m
≤ 0,47 m ≤ 0,47 m
≥ 1,00 m ≥ 1,00 m ≥ 1,00 m
≥ 1,00 m ≤ 0,47 m ≥ 1,00 m ≥ 1,00 m
≤ 0,47 m
1 5
3
2 4 4
1
2
Auffangsystem mit mitlaufendem Auffanggerät Auffangsystem mit Falldämpfer und horizontaler Anschlag-
einschließlich beweglicher Führung und horizontaler einrichtung
Anschlageinrichtung Baugeländer Durchsturzsichere Baugeländer Lichtkuppel
Lichtkuppel
1 = beweglicher Anschlagpunkt der horizontalen 1+ 2= horizontale Anschlageinrichtung mit
Anschlageinrichtung beweglichem Anschlagpunkt
2 = bewegliche Führung 3 = Verbindungsmittel
3 = mitlaufendes Auffanggerät mit Falldämpfer 4 = Falldämpfer
4 = Auffanggurt 5 = Auffanggurt
6 7
Planung Planung
> > 17 m
2,5 m
1/3 1/3 1/3
> > 17 m
Rote Zone = Bereich mit Auffangsystem.
17 m
17 m
Muss aufgrund des Absturzrisikos möglichst klein gehalten werden! Rote Zone: 5,36 m²
2,5 m
• ideale Systemanordnung für alle
1/3 1/3 Nicht1/3
die Anzahl der Anschlageinrichtungen, sondern die richtige Dachformen
Rote Zone:
> > 17 m
62,02 m² Auswahl und Positionierung ist für die Sicherheit entscheidend! • für schneearme Gebiete
>17>m17 m
2,5 m
17 m 17 m
2,5 m
35 m
> 17 m
2,5 m2,5 m
> >> 17> m
2,5 m
1/3 1/3 1/3 In der Praxis sollen Seilsysteme den Einzelanschlagpunkten vor-
gezogen werden. 1/3 1/3 1/3
17 m
17 m
2,5 m
1/3 1/3 1/3
2,5 m
5m
1/3 1/3 1/3 2,5 m
35 m
2,5 m 35 m
2,5 m 2,5 m 35 m
5m
17 m
35 m
17 m17 m
17 m17 m
17 m 17 m
35 m
> 17 m
2,5 m
17 m
17 m
Rote Zone: Rote Zone: 6,84 m²
126,69 m²
5m
max. 8,5 m
> > 17 m
17>m17 m
> 17 m
2,5 m
2,5 m2,5 m
17 m 17 m Absturzkante um die Schneeräumung zu
2,5 m
17 m 5m 17 m erleichtern
2,5 m
>m
35 m • Einzelanschlagpunkte in den Ecken
> 17 m
> 17
2,5 m
Rote Zone: 85,04 m² reduzieren die roten Zonen
5 m5 m 5 m
5m
max. 8,5 m
2,5 m
5m
> > 17 m
35 m 35 m
> 17 m
max. 8,5 m
2,5 m
8,5 m8,5 m
> >m17 m
max. 7,5 m
max. 8,5 m
8,5max.
17
2,5 m2,5 m
m
> > >17> m
m max.
17>m17 m
8,5 m8,5max.
> 17 m
erleichtern
8,5max.
max. 7,5 m
2,5 m
m
35 m • Einzelanschlagpunkte in den Ecken
max.
max. 7,5 m
2,5 m
max.
max. 7,5 m
2,5 m
35 m
2,5 m 35 m
2,5 m
35 m 2,5 m 35 m
8 35 m 9
Planung Planung
Dächer mit Dacheindeckungen die bei Dächer mit Dacheindeckungen die bei
den zu erwartenden Arbeitsbedingungen den zu erwartenden Arbeitsbedingun-
eine ausreichende Sicherheit gegen Aus- gen keine ausreichende Sicherheit gegen
rutschen bieten. Ausrutschen bieten.
Hier ist der Einsatz von Dachauflegelei-
tern erforderlich.
Satteldach mit Sicherheitsdachhaken
geprüft nach EN 517 für die zu erwartenden
Belastungsrichtungen Wir empfehlen deshalb die Montage von
Sicherungshaken Dachzustieg Sicherungshaken Dachzustieg
Sicherungsdachhaken im maximalen
Rastermaß von horizontal 3,50 m und
vertikal 5,00 m.
10 11
Planung Anwendungsregeln für die persönlichen Schutzausrüstungen gegen Absturz
2.4 Zugang zur Anschlageinrichtung Jeder Benutzer muss dafür sorgen, dass die verwendete per-
sönliche Schutzausrüstung für den Einsatzzweck geprüft und
geeignet (CE – Kennzeichnung beachten) und mit den vor-
Zusätzlich zu den bestehenden Anschlageinrichtungen müs- Es kann erforderlich sein, an Dachaufstiegen und Dachaus- handenen Anschlageinrichtungen kompatibel ist.
sen sichere Zugänge zum Dach und zur Anschlageinrichtung stiegen zusätzliche Anschlagpunkte in Reichweite anzuord-
vorhanden sein. Gehwege, Dachaufstiege und Dachausstie- nen. Für Rückhaltesysteme gilt: die Länge des Systems muss im-
ge oder Leitern sind dazu gesondert festzulegen, ggf. Gefah- mer so eingestellt sein, dass Bereiche mit Absturzgefahr
renbereiche absperren. Beim Zugang zur Anschlageinrichtung sind die Positionen nicht erreicht werden können.
der Einstiegstellen und/oder Anschlagpunkte zu dokumen-
tieren. Für Auffangsysteme gilt,
Beispiel: • dass auf die erforderliche lichte Höhe unterhalb des Be-
nutzers in Abhängigkeit des vorgesehenen Auffangsystems
Gefahrenbereich Absturz 2,0 m Gefahrenbereich Absturz 2,0 m
geachtet wird!
• dass ein Anprallen des Benutzers an Teilen der Umgebung
beim Auffangvorgang vermieden wird!
• dass die Verbindungsmittel auch für eine Beanspruchung
bei einem Sturz über eine Kante geprüft sind!
Anschlageinrichtung Anschlageinrichtung • dass ein Pendelsturz möglichst vermieden wird!
Gefahrenbereich Absturz 2,0 m Ausstieg mit zusätzlichem Nur unterwiesenes Personal darf das Absturzsiche-
Anschlagpunkt in Reichweite rungssystem benützen.
Bei Absturzgefahren am Zugang von Außen ist kollektiver In Abhängigkeit der Neigung und der Oberflächenbeschaf-
Absturzschutz (z. B. Rückenschutz und/oder Geländer) vor- fenheit der Dachfläche kann ein zusätzlicher Anschlagpunkt
zusehen. auch in der Nähe des Zugangs erforderlich sein.
12 13
Anhang Anhang
4 Anhang
4.1 Mindestausstattung von Dächern mit Einrichtungen zum Schutz gegen Absturz
Nutzungskategorie A B C D
Nutzungs- und Wartungs-
intensität > 5 Jahre Nutzungs- 2-5 Jahre Nutzungs- und < 2 Jahre Nutzungs- und mehrmals Jährlich Nutzungs-
und Wartungsintervall: Wartungsintervall: gering Wartungsintervall: mittel und Wartungsintervall: hoch
Berufsgattung
(Personengruppen) sehr gering (z. B. Schneeräumung, Lüftungs- Arbeiten auch bei ungünstiger
wartung, Sonnenkollektoren etc) Witterung und bei Dunkelheit
Dachberufe
Personen die im Umgang, mit der Herstellung temporärer
Absturzsicherungen und Anseilschutz geschult sind.
z. B. Dachdecker, Spengler, Zimmerleute, Stahlbauer ...
Ausstattungsklasse 1 Ausstattungsklasse 2 Ausstattungsklasse 2 Ausstattungsklasse 3
Atypische Dachberufe
Personen die im Umgang mit Anseilschutz geschult sind.
z. B. Lüftungstechniker, Gärtner, Anlagebau, Installateure, Schornsteinfeger ... Ausstattungsklasse 2 Ausstattungsklasse 2 Ausstattungsklasse 3 Ausstattungsklasse 3
private Nutzer
Personen die nicht im Umgang mit Anseilschutz geschult sind.
z. B. Eigentümer, Mieter, Hauspersonal ... Ausstattungsklasse 3 Ausstattungsklasse 3 Ausstattungsklasse 3 Ausstattungsklasse 3
Jedermann
Öffentlicher Personenverkehr
z. B. bei Spielplätzen auf Tiefgaragen, bei allgemein zugänglichen
Dachterrassen ...
Ausstattungsklasse 4 Ausstattungsklasse 4 Ausstattungsklasse 4 Ausstattungsklasse 4
14 15
Anhang Anhang
4.2 Montage und Prüfung von Anschlageinrichtungen Planung von Anschlageinrichtungen (AE) Kennzeichnung an der Anschlageinrichtung
• Die Lage und Art von Anschlageinrichtungen (AE) ist so zu An der AE müssen im Gebrauchszustand u. a. folgende Punk-
Anschlageinrichtungen sind Bestandteile von pers. Absturz- Ein persönliches Absturzschutzsystem besteht aus einer planen, dass die auszuführenden Arbeiten mit der ent- te erkennbar sein:
schutzsystemen (EN 363:2008) und kommen zum Einsatz, Körperhaltevorrichtung, die durch ein Befestigungssystem sprechenden PSA gegen Absturz sicher durchgeführt wer-
wo keine kollektiven Schutzmassnahmen getroffen werden mit einer zuverlässigen Verankerung verbunden ist. Eine An- den können. Hinweise zur Planung von Anschlageinrich- • Hersteller der AE & Produktbezeichnung
können. Zu ihnen gehören Rückhaltesysteme, Arbeitsplatz- schlageinrichtung ist eine Zusammenstellung von Teilen, die tungen und korrekten Anwendung von PSA gegen Absturz
positionierungssysteme, Systeme für seilunterstützte Arbei- einen oder mehrere bewegliche Anschlagpunkte beinhaltet. (www.bauforumplus.eu/absturz) • Zulässige Anzahl der Benutzer
ten, Auffangsysteme, Rettungssysteme.
• Der Zugang zur AE muss gefahrlos möglich sein. Erhöhte • Zulässige Belastungsrichtungen falls eingeschränkt
Anforderung berücksichtigen! (z. B. Dunkelheit, Schnee, (z. B. nur vertikal)
Nässe, Eis, Wind)
• Nächstes empfohlenes Prüfdatum (Hersteller/Sachkundiger)
h- • Ist die Tragfähigkeit des Untergrunds gewährleistet? (Be-
Dac ang
u s g
a urteilung der Krafteinleitung in das Bauwerk. Die Wirkung
von Umlenkkräften und Hebelarmen muss in der Bemes- Beispiel für eine Anlagenkennzeich-
2,50
m
ziehen)
be
iÆ
Da
ch
m
itt
e
• Bei der Bemessung und Konzeption von Sonderkonstrukti- Was ist ein Sachkundiger?
onen zur Befestigung der AE, sind die Angaben der AE-Her-
steller einzuhalten. Ein Sachkundiger ist eine Person, welche die erforderlichen
Kenntnisse über die regelmässige Überprüfung so wie über die
n Rückhaltebereich n Pendelsturz vermeiden!
• Bei der Verwendung von Einzelanschlagpunkten als Be- Anleitung des Herstellers hat, die für die jeweilige AE gelten.
n Auffangbereich n zu geringer Sturzraum standteil von Bauteilen oder Maschinen, sind zu deren Be-
n Seilriss an der Kante messung mind. 10kN (=1 to) in ungünstigster Laststellung • Er kann Schäden erkennen und Maßnahmen ergreifen
n Anprallen an Gebäudeteil
anzusetzen.
Empfehlung: • Er verfügt über die erforderlichen Fähigkeiten und Hilfs-
zusätzlichen Anschlag punkt 2,50 x 2,50m
von Ecke oder Eck-Geländer montieren. mittel
Beispiel Seilsystem auf Flachdach Anforderungen an das Montagepersonal
(Pfostenabstand = Objekt oder
• Er hat eine besondere Ausbildung des Herstellers für die
systembedingtes Mass)
• Fachkundig, mit dem Befestigungsverfahren und der An- Beurteilung von komplexen AE.
schlageinrichtung vertraut (z. B. Schulung / Autorisierung
durch Hersteller der Anschlageinrichtung und Befesti- • Fachliche Qualifikationen können über entsprechende
gungsmittel) Lehrgänge (z. B. BGG 906) oder Praxis erlangt werden.
Anforderungen an die Montagedokumentation Unterhalt und nachträgliche Prüfung von beste- Vorgehensweise zur Prüfung
von Anschlageinrichtungen (AE) henden Anschlageinrichtung von Anschlageinrichtungen (AE) Sachkundige
durch einen Sachkundigen: Prüfung von Anschlag-
Mit der Montagedokumentation wird gegenüber dem Auf- Eine nachträgliche Prüfung (Sachkundigenprüfung) bestehen- einrichtungen (AE)
traggeber der Nachweis erbracht, dass die Montage sach- der AE birgt verschiedenste Gefahren und darf nur von Perso-
gerecht erfolgt ist. Darüber hinaus ist sie die unverzichtbare nen mit fundierten Fachkenntnissen ausgeführt werden.
Grundlage für eine spätere Überprüfung der AE, da in vielen
Fällen die Befestigung der AE nicht einsehbar oder nicht zu- • unsachgemässe Prüfung:
gänglich ist. Dokumentkopien sind dem Auftraggeber nach • Befestigungsmittel können überbeansprucht werden, Be-
erfolgter Montage auszuhändigen und auf dem Bauwerk für schädigung der Dachhaut etc. (Realer Kräftefluss nicht er- Ja Nein Nein
die spätere Prüfung der AE vorzuhalten. Sicht- und Montagedokument Hersteller
kannt ➜ Prüfkräfte können um Faktoren zu hoch oder tief
Funktionsprüfung vorhanden? bekannt?
liegen.
• Eine Prüfung ist in jedem Fall schriftlich zu dokumentieren
Erforderliche Mindestangaben in der Montage- und entspricht so in aller Konsequenz einer Rezertifizie-
dokumentation: rung des Anschlagpunkts. Ja
Download: www.bauforumplus.eu/absturz
Tipp: bei mehreren Anschlagpunkten zum Fotografieren
Zahlenschilder einsetzen, anschliessend die Nummerie-
rung auf das Befestigungsmittelprüfprotokoll und das Kennzeichnung Kennzeichnung
Dachgrundrissschema übertragen. und Dokumentation und Dokumentation
der Prüfung der Montage
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Berufsgenossenschaft Berufsgenossenschaft
Holz und Metall der Bauwirtschaft