Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Dezember 2020
kommmitmensch ist die bundesweite Kampagne der gesetzlichen Unfallversicherung
in Deutschland. Sie will Unternehmen und Bildungseinrichtungen dabei unterstützen
eine Präventionskultur zu entwickeln, in der Sicherheit und Gesundheit Grundlage
allen Handelns sind. Weitere Informationen unter www.kommmitmensch.de
Impressum
Herausgegeben von:
Deutsche Gesetzliche
Unfallversicherung e.V. (DGUV)
Glinkastraße 40
10117 Berlin
Telefon: 030 13001-0 (Zentrale)
Fax: 030 13001-9876
E-Mail: info@dguv.de
Internet: www.dguv.de
Bildnachweis
Titel: © Keller Lufttechnik GmbH + Co. KG, Audi AG,
Abb. 1: © BGHM, Abb. 2: © Camfil APC GmbH, Abb. 3, 7, 8: © Audi AG,
Abb. 4, 5, 9, 11: © Keller Lufttechnik GmbH + Co. KG,
Abb. 6: © Ruwac Industriesauger GmbH, Abb. 10: © DGUV
Schleifen, Bürsten und Polieren
von Aluminium
Vermeiden von Staubbränden
und Staubexplosionen
Die Schrift wurde inhaltlich weitgehend überarbeitet und an die geänderten Recht-
grundlagen angepasst. Zur Veranschaulichung der Inhalte wurden zahlreiche Bilder
in die Schrift aufgenommen. Bei der Bearbeitung unterschiedlicher Werkstoffe wurde
die bisherige Trennung in gleichzeitige und wechselseitige Bearbeitung aufgehoben,
da sich diese als nicht praxisgerecht erwiesen hatte. Neu aufgenommen wurden die
speziellen Anforderungen an mobile Absauganlagen sowie die Voraussetzungen für
deren Einsatz.
Des Weiteren wurden, als Hilfestellung für den Hersteller von Schleifmaschinen bzw.
Absaugungen, erforderliche Performance Level gem. DIN EN ISO 13849 hinsichtlich
der Zuverlässigkeit von Sicherheitsfunktionen empfohlen.
DGUV Regeln stellen bereichs-, arbeitsverfahrens- oder arbeitsplatzbezogen Inhalte zusammen. Sie erläutern, mit
welchen konkreten Präventionsmaßnahmen Pflichten zur Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und
arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren erfüllt werden können.
DGUV Regeln zeigen zudem dort, wo es keine Arbeitsschutz- oder Unfallverhütungsvorschriften gibt, Wege auf, wie
Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren vermieden werden können. Darüber
hinaus bündeln sie das Erfahrungswissen aus der Präventionsarbeit der Unfallversicherungsträger.
Aufgrund ihres besonderen Entstehungsverfahrens und ihrer inhaltlichen Ausrichtung auf konkrete betriebliche
Abläufe oder Einsatzbereiche (Branchen-/ Betriebsarten-/Bereichsorientierung) sind DGUV Regeln fachliche Emp-
fehlungen zur Gewährleistung von Sicherheit und Gesundheit. Sie haben einen hohen Praxisbezug und Erkenntnis-
wert, werden von den beteiligten Kreisen mehrheitlich für erforderlich gehalten und können deshalb als geeignete
Richtschnur für das betriebliche Präventionshandeln herangezogen werden. Eine Vermutungswirkung entsteht bei
DGUV Regeln nicht.
Inhaltsverzeichnis
Seite Seite
Vorbemerkung...................................................................................... 6 Anhang .................................................................................................... 31
Anhang 1 Explosionsgefährdungen und
1 Anwendungsbereich......................................................... 7 Schutzmaßnahmen bei explosions-
fähigen Atmosphären............................................. 31
2 Begriffsbestimmungen................................................... 8 Anhang 2 Hinweise zur Beurteilung des Auftretens
von explosions- und feuergefährdeten
3 Brand- und Explosionsgefahren Bereichen und zur Zoneneinteilung ............... 32
beim Schleifen, Bürsten und Polieren Anhang 3 Beispiel eines Explosionsschutz-
von Aluminium..................................................................... 11 dokuments ................................................................... 36
3.1 Aluminiumstaub/Luft-Gemische................................ 11 Anhang 4 Beispiel eines Reinigungs- und
3.2 Wasserstoffgas/Luft-Gemische................................... 11 Wartungsplans mit Dokumentation
3.3 Aluminiumstaub/Selbsterwärmung/ der Arbeiten ................................................................ 43
Selbstentzündung ............................................................. 11 Anhang 5 Beispiel einer Betriebsanweisung
für Gefahrstoffe ......................................................... 48
4 Maßnahmen zur Verhütung von Anhang 6 Beispiel einer arbeitsmittelbezogenen
Brand- und Explosionsgefahren................................. 12 Betriebsanweisung.................................................. 49
4.1 Allgemeines........................................................................... 12 Anhang 7 Auswahl des erforderlichen Performance
4.2 Verfahrenstechnische Maßnahmen.......................... 13 Levels für Sicherheitsfunktionen gemäß
4.3 Bearbeiten und Abscheiden DIN EN ISO 13849-1 ............................................... 50
unterschiedlicher Werkstoffe....................................... 18 Anhang 8 Vorschriften und Regeln ....................................... 51
4.4 Erfassen, Fördern und Sammeln
des Staubs und Schlamms............................................ 19
4.5 Lagern und Transportieren des Staubs
und Schlamms...................................................................... 20
4.6 Vermeidung von Zündquellen...................................... 21
4.7 Arbeits- und Lagerräume/Lager im Freien............. 23
4.8 Löscheinrichtungen und Löschen
von Bränden.......................................................................... 24
4.9 Organisatorische Maßnahmen.................................... 25
4.10 Prüfung..................................................................................... 29
Vorbemerkung
Aluminiumwerkstoffe werden besonders dort eingesetzt, Die DGUV Regel gibt Hinweise, die auch der Hersteller
wo es auf geringes Gewicht der Bauteile ankommt. Da ein beim Inverkehrbringen einer Maschine berücksichti-
geringes Gewicht, vor allem aus Gründen der Energieef- gen sollte, um die Anforderungen der Maschinenrichtli-
fizienz, bei vielen Anwendungen an Bedeutung gewinnt, nie zum Brand- und Explosionsschutz zu erfüllen (siehe
nimmt auch der Einsatz von Aluminiumwerkstoffen zu. Maschinenrichtlinie 2006/43/EG Anhang 1 Nr. 1.5.6 und
Allerdings treten beim Schleifen, Bürsten und Polieren 1.5.7). Zu dieser Thematik gibt es derzeit noch keine spezi-
von Aluminium erhebliche Brand- und Explosionsge fische Norm, die auf Maschinen zur Bearbeitung von Alu-
fahren auf. miniumwerkstoffen anzuwenden ist.
Diese DGUV Regel richtet sich an Unternehmerinnen und Die in dieser DGUV Regel aufgeführten und dargestell-
Unternehmer, die in ihren Betrieben Aluminium schleifen, ten Produkte sind lediglich Beispiele. Es gibt weitere ge-
bürsten oder polieren. Sie beschreibt Schutzmaßnahmen eignete Produkte auf dem Markt. Die DGUV spricht durch
gegen Brand- und Explosionsgefahren und gibt Hinweise die Nennung keine Empfehlung aus.
zur Verwendung geeigneter persönlicher Schutzausrüstung.
6
1 Anwendungsbereich
Diese DGUV Regel gilt für das Schleifen, Bürsten und Zugehörige Einrichtungen sind zum Beispiel:
Polieren von Aluminium mit Bearbeitungsmaschi- • Absaugeinrichtungen mit Hauben, Rohrleitungen und
nen und zugehörigen Einrichtungen. Sie behandelt Ventilatoren
ausschließlich die damit verbundenen Brand- und • Abscheider
Explosionsgefährdungen. • Behälter zum Lagern und Transportieren von
Aluminiumstäuben
Bearbeitungsmaschinen sind zum Beispiel ortsfeste und • geeignete Feuerlöscheinrichtungen
handgeführte Maschinen: • Industriestaubsauger und Entstauber
• Ortsfeste Maschinen sind zum Beispiel Bandschleif
maschinen mit manueller Werkstückzuführung,
Bearbeitungszentren, Entgratmaschinen,
• Handgeführte Maschinen sind zum Beispiel Schwing-,
Exzenter-, Band-, Winkel- und Geradschleifer mit elek
trischem oder pneumatischem Antrieb.
7
2 Begriffsbestimmungen
Im Sinne dieser DGUV Regel werden folgende Begriffe 6. Explosionsgefährdete Bereiche können nach Häufig-
bestimmt: keit und Dauer des Auftretens von gefährlicher explo-
sionsfähiger Atmosphäre in Zonen eingeteilt werden
1. Aluminium bezeichnet in dieser Schrift reines Alumi- (GefStoffV Anhang 1 Nr. 1, TRGS 720).
nium und Aluminiumlegierungen (DIN EN 573 Teil 1).
Zone 0 ist ein Bereich, in dem gefährliche explosions
2. Aluminiumstäube sind die beim Schleifen, Bürsten und fähige Atmosphäre als Gemisch aus Luft und brenn
Polieren von Teilen aus Aluminium anfallenden feinkör- baren Gasen, Dämpfen oder Nebel ständig, über lange
nigen Feststoffe mit einem Teilchendurchmesser klei- Zeiträume oder häufig vorhanden ist.
ner als 500 µm.
Bemerkung: Der Begriff „häufig“ ist im Sinne von
3. Explosionsfähige Atmosphäre ist ein Gemisch aus Luft „zeitlich überwiegend“ zu verwenden.
und brennbaren Gasen, Dämpfen, Nebeln oder aufge-
wirbelten Stäuben unter atmosphärischen Bedingun- Zone 1 ist ein Bereich, in dem sich bei Normalbetrieb
gen, in dem sich der Verbrennungsvorgang nach erfolg- gelegentlich eine gefährliche explosionsfähige Atmo
ter Entzündung auf das gesamte unverbrannte Gemisch sphäre als Gemisch aus Luft und brennbaren Gasen,
überträgt. Dämpfen oder Nebel bilden kann.
Als atmosphärische Bedingungen gelten Gesamtdrücke Zone 2 ist ein Bereich, in dem sich bei Normalbetrieb
von 0,8 bar bis 1,1 bar und Gemischtemperaturen von eine gefährliche explosionsfähige Atmosphäre als Ge
−20 °C bis +60 °C. misch aus Luft und brennbarem Gasen, Dämpfen oder
Nebel normalerweise nicht bilden kann oder aber nur
„Übertragung auf das gesamte unverbrannte Gemisch“ kurzzeitig auftritt.
ist im Sinne einer selbstständigen Fortpflanzung der
Reaktion zu verstehen. Bemerkung: Dies ist gleichbedeutend damit, dass ge
fährliche explosionsfähige Atmosphäre nur selten und
Nicht atmosphärische Bedingungen (Gefahrstoffver auch nur kurzzeitig auftritt.
ordnung (GefStoffV)) beim Schleifen, Bürsten und
Polieren von Aluminium werden in dieser Schrift nicht Zone 20 ist ein Bereich, in dem gefährliche explosions
berücksichtigt. fähige Atmosphäre in Form einer Wolke aus in der Luft
enthaltenem brennbarem Staub ständig, über lange
Anstelle des Begriffs „explosionsfähige Atmosphäre“ Zeiträume oder häufig vorhanden ist.
sind in der Praxis auch die Begriffe „explosionsfähi
ge Staub/Luft-Gemische“ und „explosionsfähige Gas/ Bemerkung: Der Begriff „häufig“ ist im Sinne von
Luft-Gemische“ gebräuchlich. „zeitlich überwiegend“ zu verwenden.
4. Gefährliche explosionsfähige Atmosphäre ist eine Zone 21 ist ein Bereich, in dem sich bei Normalbetrieb
explosionsfähige Atmosphäre, die in einer solchen gelegentlich eine gefährliche explosionsfähige Atmo
Menge (gefahrdrohende Menge) auftritt, dass beson- sphäre in Form einer Wolke aus in der Luft enthaltenem
dere Schutzmaßnahmen für die Aufrechterhaltung des brennbarem Staub bilden kann.
Schutzes von Sicherheit und Gesundheit der Beschäf-
tigten oder Dritter erforderlich werden. Zone 22 ist ein Bereich, in dem bei Normalbetrieb eine
gefährliche explosionsfähige Atmosphäre in Form einer
5. Explosionsgefährdeter Bereich ist ein Bereich, in dem Wolke aus in der Luft enthaltenem brennbaren Staub
gefährliche explosionsfähige Atmosphäre auftreten normalerweise nicht oder aber nur kurzzeitig auftritt.
kann. Dabei werden Schutzmaßnahmen wie Absau
gungen für die Beurteilung nicht berücksichtigt.
8
Begriffsbestimmungen
Bemerkung: Dies ist gleichbedeutend damit, dass ge 10. Explosionsgrenzen sind Konzentrationsgrenzen des
fährliche explosionsfähige Atmosphäre nur selten und Explosionsbereichs. Die Untere Explosionsgrenze
auch nur kurzzeitig auftritt. (UEG) ist die niedrigste Konzentration, bei der eine
Explosion auftreten kann. Die sichere Unterschrei-
Schichten, Ablagerungen und Anhäufungen von brenn tung der UEG ohne technische Maßnahmen führt zur
barem Staub sind wie jede andere Ursache, die zur Einstufung als „nicht explosionsfähige Atmosphäre“.
Bildung gefährlicher explosionsfähiger Atmosphäre Die Obere Explosionsgrenze (OEG) ist die höchste
führen kann, zu berücksichtigen. Als einfache Re Konzentration, bei der eine Explosion auftreten kann.
gel gilt: Die Schichtdicke von 1 mm eines brennbaren Anders als bei Gasen und Dämpfen kann die siche-
Staubs kann durch Aufwirbeln eine gefährliche explo re Überschreitung der OEG bei Stäuben als Folge von
sionsfähige Atmosphäre bilden. Inhomogenitäten im Staub/Luft-Gemisch nicht als
Schutzmaßnahme verwendet werden.
7. Arbeitsmittel einschließlich der Anlagen, Geräte und
dazugehörigen Verbindungsvorrichtungen zur Verwen- 11. Explosionsfeste Bauweise ist eine Bauweise, bei der
dung in explosionsgefährdeten Bereichen werden nach Anlagenteile wie Behälter, Apparate, Rohrleitungen,
2014/34/EU in 3 Kategorien eingeteilt. so gebaut sind, dass sie dem zu erwartenden Explo-
Zone 0 oder Zone 20 = Kategorie 1G oder 1D sionsdruck im Innern standhalten, ohne aufzureißen.
Zone 1 oder Zone 21 = Kategorie 2G/2D oder 1G/1D Anlagenteile sind explosionsdruckfest, wenn sie dem
Zone 2 oder Zone 22 = Kategorie 3G/3D oder G1/D1 zu erwartenden Explosionsdruck standhalten, ohne
bzw. G2/D2 sich bleibend zu verformen. Anlagenteile sind explo-
G: steht für Gase und Dämpfe sionsdruckstoßfest, wenn sie dem zu erwartenden Ex-
D: steht für Stäube plosionsdruck standhalten, ohne aufzureißen, wobei
jedoch bleibende Verformungen zulässig sind.
Für Arbeiten, bei denen keine Zoneneinteilung durch
geführt werden kann (z. B. zeitlich und örtlich begrenzte 12. Reduzierter Explosionsdruck ist der in einem durch
Tätigkeiten), muss in der Gefährdungsbeurteilung die Explosionsdruckentlastung oder Explosionsunterdrü-
geforderte Gerätekategorie dokumentiert werden. ckung geschützten Behälter auftretende Explosions-
druck.
8. Überwachungsbedürftige Anlagen im Sinne der Be- Explosionsunterdrückung ist eine Maßnahme, bei
triebssicherheitsverordnung (BetrSichV) sind Anlagen, der die Verbrennung einer explosionsfähigen Atmo-
Geräte, Schutzsysteme und die dazugehörigen Verbin- sphäre in einem geschlossenen oder im Wesentlichen
dungsvorrichtungen zur Verwendung in explosionsge- geschlossenen Volumen erkannt und in der Anfangs-
fährdeten Bereichen. Hieraus ergeben sich die entspre- phase durch Zugabe eines geeigneten Löschmittels
chenden Prüfpflichten und Prüfintervalle. abgebrochen wird, so dass es nicht zu einem gefähr-
lichen Druckaufbau kommt. Die hohe Reaktivität von
9. Feuergefährdeter Bereich ist ein Bereich, in dem die Aluminiumstäuben stellt erhöhte Anforderungen an
vorhandenen Materialien zu einer erhöhten Brandlast das schnelle Einblasen von Löschmittel. Eine Explo-
führen. Feuergefährdete Bereiche sind: sion gilt dann als unterdrückt, wenn es möglich ist,
den maximalen Explosionsdruck auf einen reduzier-
–– Bereiche, die nach Nummer 6 in Zonen eingeteilt ten Explosionsdruck zu begrenzen, das heißt, der zu
sind und der Umkreis von 1 m um diese Zonen, erwartende Explosionsdruck wird verringert.
–– der Umkreis von 1 m um die Entstehungsstelle des
Aluminiumstaubs, 13. Mess-Steuer-Regelungstechnik (kurz: MSR) nach
–– Räume, in denen Aluminiumstäube gelagert werden, TRGS 725 bezeichnet die sichere Steuerung und Ver-
–– der Umkreis von 5 m um Lager für Aluminiumstäube schaltung von Geräten, Schutzsystemen und Funk-
im Freien. tionseinheiten in explosionsgefährdeten Bereichen.
Hierzu zählen unter anderem Mikroprozessoren,
9
Begriffsbestimmungen
15. Feststoffinertisierung ist eine Maßnahme, bei der 19. Maximaler Explosionsdruck (pmax) ist der Höchst-
durch Einleiten eines inerten Feststoffs in einen Be- wert des Explosionsdrucks, der bei den Prüfungen
hälter der Anteil an brennbarem Staub soweit redu- des Explosionsdrucks gemessen wird, wenn der An-
ziert wird, dass die Bildung explosionsfähiger Atmo- teil an brennbaren Stoffen im Gemisch variiert wird
sphäre in einem Behälter verhindert wird. (DIN EN 13237). Dieser Wert wird für die Berechnung
der Druckentlastungsflächen benötigt.
16. Selbstentzündung tritt auf, wenn innerhalb einer
Staubschüttung abhängig vom Volumen die reaktive 20. Maximaler zeitlicher Explosionsdruckanstieg
Wärmeentwicklung durch Oxidation höher ist als die (dp/dt)max ist der Höchstwert des zeitlichen Explo-
Wärmeabfuhr. Die Selbstentzündung kann in Spä- sionsanstiegs, der bei den Prüfungen des Explosions-
ne- und Lagerbehältern auftreten und als Zündquelle drucks gemessen wird, wenn der Anteil an brenn
dienen. baren Stoffen im Gemisch variiert wird. Dieser Wert
wird für die Berechnung der Druckentlastungsflächen
benötigt.
10
3 Brand- und Explosionsgefahren
beim Schleifen, Bürsten und Polieren
von Aluminium
11
4 Maßnahmen zur Verhütung von
Brand- und Explosionsgefahren
Zur Beschaffenheit von Bearbeitungsmaschinen Hinweise zur Beurteilung des Auftretens von ex
und zugehörigen Einrichtungen siehe § 7 der plosionsgefährdeten Bereichen und zur Zonen
Betriebssicherheitsverordnung. einteilung beim Schleifen, Bürsten und Polieren
von Aluminium siehe Anhang 2.
Beschaffenheitsanforderungen an ortsfeste Ma
schinen zum Schleifen von Aluminium siehe zum 4.1.3 Im Rahmen der Dokumentation der Gefährdungs-
Beispiel DIN EN ISO 16089 „Werkzeugmaschinen; beurteilung müssen die Beurteilung und bei Be-
Sicherheit; Ortsfeste Schleifmaschinen“. darf das Schutzkonzept zum Explosionsschutz ge-
mäß § 6 Abs. 9 der Gefahrstoffverordnung separat
Zum Stand der Technik siehe die im Anhang 8 in einem Explosionsschutzdokument ausgewiesen
aufgeführten Normen und technischen Spezifi werden.
kationen.
12
Maßnahmen zur Verhütung von Brand- und Explosionsgefahren
Zum Explosionsschutzdokument siehe DGUV Infor Bei allen Verfahren müssen Funktionen genutzt werden
mation 213-106 „Explosionsschutzdokument“. (z. B. Überwachung der Strömungsgeschwindigkeit der
Absaugung), an deren Zuverlässigkeit bestimmte Anfor-
Muster eines Explosionsschutzdokuments siehe derungen zu stellen sind. Die entsprechenden Anforde-
Anhang 3. rungen an die Zuverlässigkeit von sicherheitsrelevanten
Funktionen sind in TRGS 725 „Gefährliche explosions-
4.1.4 Bearbeitungsmaschinen, die ausschließlich für fähige Atmosphäre – Mess-, Steuer- und Regeleinrich-
die Bearbeitung von Aluminium vorgesehen sind tungen im Rahmen von Explosionsschutzmaßnahmen“
und auch nur über für diese spezielle Anwendung f estgelegt.
ausgelegte Schutzmaßnahmen verfügen, sind
entsprechend zu kennzeichnen. Speziell bei der Beschaffung von neuen Anlagen emp-
fiehlt es sich für den Betreiber, bereits bei der Bestellung
Sollten an den Maschinen auch andere Stoffe, zum die Zuverlässigkeit von sicherheitsrelevanten Steuerungs-
Beispiel Stahl, bearbeitet werden, kann es sonst funktionen einzufordern. Als Hilfestellung sind in An-
aufgrund der für diesen Anwendungsfall fehlen hang 7 dieser DGUV Regel Beispiele für erforderliche Per-
den Schutzmaßnahmen zur Explosion kommen. formance Level nach DIN EN ISO 13849-1 festgelegt. Der
Siehe hierzu die Vorgaben zur Mischbearbeitung Nachweis über die Erfüllung dieser Anforderungen ist von
unter Nr. 4.3. denjenigen zu führen, die die Anlagen in Verkehr bringen.
Der Unternehmer oder die Unternehmerin kann Andere Staubbeseitigungsverfahren (z. B. Aufsaugen
diese Kennzeichnung zum Beispiel durch ein Hin oder Fegen mit staubbindenden Mitteln) sind anwendbar,
weiszeichen an der Maschine mit der Aufschrift wenn Unternehmer und Unternehmerinnen im Rahmen
„Nur für Aluminiumbearbeitung“ umsetzen. der Gefährdungsbeurteilung deren Eignung zum Errei
chen des Schutzziels nachweisen. Das kann besonders
bei Schleif-, Polier- und Bürstarbeiten auf Baustellen mög
4.2 Verfahrenstechnische Maßnahmen lich sein, wenn die Arbeiten von kurzer Dauer (< 15 min)
sind oder bei diesen Arbeiten nur geringe Abtragsmengen
4.2.1 Allgemeines (in Summe weniger als 10 g) anfallen.
13
Maßnahmen zur Verhütung von Brand- und Explosionsgefahren
4.2.3.2 Bearbeitungsmaschine und Flüssigkeitszugabe 4.2.4.2 Die Bearbeitungsmaschinen können nur betrieben
sind so miteinander verriegelt, dass ein Trocken- werden, wenn die Nassabscheidung und die Ab-
betrieb nicht möglich ist. saugung wirksam sind. Bei unzureichender Absau-
gung oder Abscheidung schalten sich die Bearbei-
tungsmaschinen selbsttätig ab. Bei der zentralen
Absaugung mehrerer Maschinen werden idealer-
weise alle Einzelrohrleitungen überwacht. Wenn
die Risikobeurteilung ergibt, dass kein Ausfall
14
Maßnahmen zur Verhütung von Brand- und Explosionsgefahren
Absaugung
ist dem Aspekt der langfristigen Staubanreicherung
durch Ablagerung bei Luftrückführung besondere
Aufmerksamkeit zu w idmen und er muss bei der Fest
legung von Reinigungsintervallen nach Abschnitt 4.9
berücksichtigt werden.
Eine Überwachung der Absaugung ist zum Beispiel 4.2.5 Trockenverfahren und Trockenabscheidung
durch Druckwächter möglich. Eine Überwachung
der Abscheidung ist durch einen Trockenlaufschutz 4.2.5.1 Beim Trockenverfahren mit Trockenabscheidung
möglich, zum Beispiel einen Wassermangelschalter. des Staubs wird der anfallende trockene Staub an
der Entstehungsstelle möglichst vollständig ab
4.2.4.3 Die Ventilatoren sind auf der Reinluftseite angeord- gesaugt und einem Trockenabscheider zugeführt.
net und laufen nach Abschalten der Bearbeitungs-
maschine so lange nach, dass Ablagerungen in den 4.2.5.2 Durch Maßnahmen des konstruktiven Explosions-
Rohrleitungen weitestgehend vermieden werden. schutzes werden die möglichen Auswirkungen
einer Explosion im Abscheider auf ein unbedenk-
4.2.4.4 Der Aufstellungsort des Nassabscheiders ist so liches Maß begrenzt.
gewählt, dass eine (unzulässige) Anreicherung
der Staubkonzentration im Arbeitsraum durch den Eine geeignete Maßnahme für den konstruktiven
Reststaubgehalt der Reinluft und Gefahren durch Explosionsschutz ist zum Beispiel die explosions
entstehendes Wasserstoffgas während des Betriebs druckstoßfeste Bauweise für den reduzierten Ex
und im Stillstand des Abscheiders vermieden wer- plosionsdruck in Kombination mit Explosions
den (ausreichende Luftwechselrate von min. 1/h). druckentlastung oder -unterdrückung; siehe auch:
• VDI 3673 „Druckentlastung von Staubexplo
Das wird zum Beispiel durch Aufstellung des sionen“
Abscheiders im Freien und einen Verzicht auf • DIN EN 14491 “Schutzsysteme zur Druckent
die Rückführung der Reinluft in den Arbeitsraum lastung von Staubexplosionen“
erreicht. • VDI 2263 Blatt 3 „Staubbrände und Staubex
plosionen; Gefahren, Beurteilung, Schutzmaß
Eine Rückführung der Reinluft in den Arbeitsraum nahmen; Explosionsdruckstoßfeste Behälter
setzt voraus, dass die zurückgeführte Luft ausreichend und Apparate; Berechnung, Bau und Prüfung“
gereinigt ist, siehe zum Beispiel DGUV R egel 109-002 • DIN EN 14460 „Explosionsfeste Geräte“
„Arbeitsplatzlüftung – Lufttechnische Maßnahmen“. • DIN EN 14373 „Explosions-Unterdrückungs
Neben der Einhaltung der Arbeitsplatzgrenzwerte systeme“
15
Maßnahmen zur Verhütung von Brand- und Explosionsgefahren
Hinweis: Bei allen konstruktiven Explosionsschutz nung (11. ProdSV)) von einer benannten Stelle vor
maßnahmen ist zu beachten, dass die Systeme liegt und die bestimmungsgemäße Verwendung
nicht nur für die entsprechenden Explosions für den Einzelfall gewährleistet ist.
kenngrößen zertifiziert sind, sondern auch einen
Eignungsnachweis für Metallstäube haben. In der Praxis haben sich zum Beispiel bewährt:
• Rohluftseite mit Schnellschlussschieber oder
4.2.5.3 Zusätzlich zu den Maßnahmen nach Ab- Rückschlagklappe
schnitt 4.2.5.2 müssen geeignete Schutzsysteme • Staubaustrag über explosionsfeste und flam
vorhanden sein, die eine Explosionsübertragung mendurchschlagsichere Zellenradschleuse
aus dem Abscheider in angrenzende Bereiche, • Reinluftseite mit flammdurchschlagssicheren
zum Beispiel in den Arbeitsraum, verhindern Filtern oder Explosionsschutzventil
(explosionstechnische Entkopplung).
Bei Luftfortführung in sichere Bereiche ist auf der
Geeignete Schutzsysteme können zum Beispiel Reinluftseite keine Entkopplung erforderlich.
sein: Rückschlagklappe, Entlastungsschlot, Zellen
radschleuse, Schnellschlussschieber, Explosions 4.2.5.4 Anstelle der konstruktiven Explosionsschutzmaß-
schutzventile, flammdurchschlagssichere Filter, nahmen nach den Abschnitten 4.2.5.2 und 4.2.5.3
Löschmittelsperren; siehe auch: kann durch Feststoffinertisierung das Entstehen
• Abschnitt 10 der VDI 3673 von explosionsfähiger Atmosphäre im Abscheider
• Abschnitt 5.7.4 der VDI 2263 vermieden werden. In der Regel müssen bei einer
• DIN EN 1127-1 „Explosionsfähige Atmosphä Feststoffinertisierung bis zu 80 Masse-% Inert
ren; Explosionsschutz; Teil 1: Grundlagen und material zugemischt werden.
Methodik“
• DIN EN 15089 „Explosionsentkopplungs- Bei diesem Verfahren wird ein staubförmiger In
Systeme“ ertstoff, zum Beispiel Calciumcarbonat (Kalk), in
• DIN EN 16447 „Rückschlagklappen zur explo den Abscheider eingebracht. Dadurch wird der
sionstechnischen Entkopplung“ (siehe Abb. 5) Aluminiumstaub-Gewichtsanteil soweit reduziert,
Schutzsysteme gelten als geeignet, wenn eine dass sich das Gemisch nicht mehr entzünden
Bestätigung ihrer Übereinstimmung mit den ein kann. Das zulässige Mischungsverhältnis Inert
schlägigen Vorschriften der ATEX-Produktrichtlinie stoff/Aluminiumstaub wird durch eine geeignete
2014/34/EU (Explosionsschutzprodukteverord Überwachung sichergestellt.
16
Maßnahmen zur Verhütung von Brand- und Explosionsgefahren
Dieses Verfahren eignet sich besonders für An sauger hingegen dienen ausschließlich zum Aufsaugen
wendungen, bei denen geringe Mengen an Alu abgelagerter Stäube.
miniumstaub anfallen. Außerdem dient es der
Reduzierung der Brandgefahr. Mobile Absauganlagen sollten nur für folgende Anwen-
dungen zum Einsatz kommen:
4.2.5.5 Bearbeitungsmaschine und Absaugungen sind • kurze Einsatzzeit (< 60 Minuten pro Schicht) und
steuerungstechnisch zu koppeln. Dadurch können • geringe Staubmengen (< 100 g je Schicht) und
die Bearbeitungsmaschinen nur betrieben werden, • kleine Luftleistung (< 500 m³/h) oder
wenn die Absaugung wirksam ist. • mobiler Einsatzort (Werkstatt, Baustelle)
Eine Überwachung der Absaugung ist zum Bei Anstelle der in Abschnitt 4.2.5 genannten Anforderungen
spiel mit Druckwächtern möglich. gelten für mobile Absauganlagen folgende Anforderungen:
• Sie müssen der DIN EN 60335-2-69 Anhang AA und CC
4.2.5.6 Die Ventilatoren sind auf der Reinluftseite (Abluft- entsprechen.
seite) angeordnet und laufen nach Abschalten der • Sie dürfen nicht im laufenden Betrieb abreinigen.
Bearbeitungsmaschine solange nach, dass Ab • Kann das Einsaugen von Zündquellen nicht sicher aus-
lagerungen in den Rohrleitungen weitestgehend geschlossen werden, sind zusätzliche Schutzmaß
vermieden werden. nahmen (z. B. ein Funkenvorabscheider) erforderlich.
• Hinweis in der Betriebsanleitung: „Nach jeder Schicht
ist der Filter abzureinigen und der Staubsammel
4.2.6 Mobile Absauganlagen behälter zu entleeren.“
Als mobile Absauganlagen gelten so genannte Entstauber. Weitere Informationen siehe DGUV Information 209-084
Sie sind ausdrücklich für das Absaugen von Schweb- „Industriestaubsauger und Entstauber“.
staub bzw. Staubwolken zugelassen. Industriestaub
17
Maßnahmen zur Verhütung von Brand- und Explosionsgefahren
18
Maßnahmen zur Verhütung von Brand- und Explosionsgefahren
• die Erfassungseinrichtung und die Absaug 4.3.2.4 Anstelle der Nassabscheidung nach Abschnitt
leitungen frei von Staubablagerungen sind. 4.2.4 kann auch eine Trockenabscheidung mit
Das wird zum Beispiel erreicht durch: Maßnahmen zur Vermeidung einer explosions
–– einen ausreichenden Erfassungsgrad der ent- fähigen Atmosphäre durch Feststoffinertisierung
stehenden Stäube durch geeignete Kapselung nach Abschnitt 4.2.5.4 angewendet werden.
des Bearbeitungsprozesses und/oder Gestal-
tung geeigneter Erfassungseinrichtungen
–– Sicherstellung einer ausreichenden Absaug 4.4 Erfassen, Fördern und Sammeln des Staubs
leistung und Schlamms
–– eine dauerhafte Strömungsgeschwindigkeit
in den Absaugleitungen von mindestens 4.4.1 Bei den Verfahren nach den Abschnitten 4.2.2 und
20 m/s 4.2.3 sind der Bearbeitungsraum der Maschine
–– ein strömungstechnisch optimiertes Erfas- und die Erfassungseinrichtungen, zum Beispiel
sungs- und Rohrleitungssystem, um Staub- Hauben, Fördereinrichtungen und Sammelrinnen,
ablagerungen auszuschließen, z. B. durch für den nass gebundene Aluminiumstaub so ge-
den Einsatz von Drossel- und Absperreinrich- staltet, dass Schlammablagerungen und Schlamm
tungen nur in vertikalen Abschnitten oder anbackungen auf ein Mindestmaß reduziert
Zusammenführung von Abluftleitungen nur werden. Die Einrichtungen lassen sich einfach rei-
über schrägverlaufende Anbindungen mit nigen, zum Beispiel durch Abspülen mit Wasser.
Winkeln kleiner 45°
–– eine vollständige Reinigbarkeit des Erfas- Das wird zum Beispiel erreicht durch glatte Ober
sungs- und Rohrleitungssystems, z. B. über flächen, schräge Flächen mit ausreichendem
eine ausreichende Zugänglichkeit und An- Neigungswinkel und durch Vermeidung waage
zahl von Revisionsöffnungen rechter Flächen.
–– regelmäßige Kontrolle und ggf. Reinigung des
gesamten Rohrleitungssystems, einschließ- 4.4.2 Der anfallende, nass gebundene Aluminiumstaub
lich der Erfassungseinrichtung der Stäube, wird kontinuierlich einem Schlammsammelbe-
z. B. über eine ausreichende Anzahl Revi- hälter zugeführt. Der Schlammsammelbehälter ist
sionsöffnungen nicht dicht abgedeckt und ausreichend belüftet.
Die Festlegung der Reinigungsintervalle richtet 4.4.3 Gefährliche Anreicherungen von Wasserstoffgas,
sich im Wesentlichen nach der anfallenden Staub zum Beispiel in den Erfassungs- und Fördereinrich-
menge und dem zu erwartenden Grad der Ver tungen sowie in den Sammelrinnen, sind durch
schmutzung. Die Intervalle müssen von Unterneh geeignete Maßnahmen ausgeschlossen.
merinnen und Unternehmern regelmäßig geprüft
und bei Bedarf an die jeweiligen betrieblichen Geeignete Maßnahmen beinhalten zum Beispiel,
Verhältnisse angepasst werden. dass die Einrichtungen soweit wie möglich offen
gestaltet oder dass an den höchsten Stellen ent
4.3.2.3 Bei Anwendung der Trockenabscheidung ist zu- sprechende Entlüftungen vorgesehen werden, wenn
sätzlich zu den Schutzmaßnahmen nach Ab- das Wasserstoffgas nicht frei entweichen kann.
schnitt 4.2.5 ein geeigneter Funkenvorabscheider
in der Absaugleitung vorzusehen. 4.4.4 Bei den Verfahren nach den Abschnitten 4.2.4 und
4.2.5 sind der Bearbeitungsraum der Maschine,
Ein geeigneter Funkenvorabscheider ist zum Bei- die Erfassungseinrichtungen und Rohrleitungen
spiel ein Zyklonabscheider mit separatem Par- zur Abführung des trockenen Aluminiumstaubs
tikelaustrag, der besonders große, nicht leicht so ausgeführt, dass Staubablagerungen in und
entzündbare Partikel von leichter entzündbaren an ihnen weitestgehend vermieden sind.
feineren Partikeln separiert.
19
Maßnahmen zur Verhütung von Brand- und Explosionsgefahren
20
Maßnahmen zur Verhütung von Brand- und Explosionsgefahren
Kennzeichnungsbeispiel für trockene Aluminium 4.5.7 Behälter dürfen nicht in Lagerräumen, sondern nur
stäube: im Freien gelagert werden, wenn die Gefahr der
Selbstentzündung nicht ausgeschlossen werden
Aluminium (Pulver) kann. Dabei müssen die Bedingungen nach Ab-
schnitt 4.5.6 eingehalten werden.
Der Abstand zu Gebäuden ist nicht eindeutig fest 4.6.2 In explosionsgefährdeten Bereichen müssen alle
gelegt. Im Baugenehmigungsverfahren wird der elektrisch leitfähigen Anlagenteile elektrostatisch
Abstand unter anderem nach dem Grad der Ge geerdet sein.
fährdung mit den für den Brandschutz zuständi
gen Stellen abzustimmen sein. Solche Anlagenteile sind zum Beispiel Absaug
hauben und Absaugkanäle.
Siehe auch TRGS 727 „Vermeidung von Zündge
fahren infolge elektrostatischer Aufladungen“.
21
Maßnahmen zur Verhütung von Brand- und Explosionsgefahren
22
Maßnahmen zur Verhütung von Brand- und Explosionsgefahren
4.7 Arbeits- und Lagerräume/Lager im Freien 4.7.4 In Räumen mit feuergefährdeten Bereichen müs-
sen elektrische Betriebsmittel und Gas oder Flüs-
4.7.1 Wände, Decken und Fußböden in feuergefährde- sigkeit fördernde Leitungen für diese Bereiche bei
ten Bereichen müssen aus nicht brennbaren Bau- Gefahr von einer nicht gefährdeten, leicht erreich-
stoffen bestehen. Bei zu erwartender Staubent- baren Stelle aus abgeschaltet werden können.
wicklung müssen sie so gestaltet sein, dass sich Die Schaltanlagen müssen entsprechend ihrer
möglichst wenig Staub ablagern oder festsetzen Funktion und ihrem Schaltzustand deutlich er-
kann; sie müssen leicht zu reinigen sein. kennbar gekennzeichnet sein.
Siehe auch Blatt 6.1 der VDI 2263. Errichtung elektrischer Anlagen siehe
• DIN VDE 0100 „Errichten von Starkstromanlagen
Nicht brennbare Baustoffe siehe DIN 4102 „Brand mit Nennspannungen bis 1000 V“
verhalten von Baustoffen und Bauteilen“. • DIN EN 60079-14 „Explosionsgefährdete Be
reiche – Teil 14: Projektierung, Auswahl und
4.7.2 In begehbaren Räumen müssen Türen und Tore so Errichtung elektrischer Anlagen“
angeordnet sein, dass von jeder Stelle des Raums
eine bestimmte Entfernung zum nächstgelege- 4.7.5 Räume und Lager im Freien mit feuergefährdeten
nen Ausgang nicht überschritten wird. Die in der Bereichen müssen an geeigneten Stellen, beson-
Luftlinie gemessene Entfernung soll höchstens ders an den Zugängen, mit den Verbotszeichen
betragen: P003 „Feuer, offenes Licht und Rauchen verboten“
• in Räumen mit erhöhter Brandgefährdung und DP006 „Zutritt für Unbefugte verboten“, ex-
i. d. R. 25 m, plosionsgefährdete Bereiche zusätzlich mit dem
• in explosionsgefährdeten Räumen 20 m. Warnzeichen D-W021 „Warnung vor explosionsfä-
higer Atmosphäre“ gekennzeichnet sein. Die Zei-
Siehe auch Technische Regel für Arbeitsstätten chen müssen der ASR A1.3 entsprechen.
ASR A2.3 „Fluchtwege und Notausgänge“
4.7.6 Lagerräume und Lager im Freien, in denen Alu-
Bei Räumen mit mehreren Türen sollen sich die miniumstäube gelagert sind, müssen zusätzlich
Ausgänge möglichst in gegenüberliegenden zur Kennzeichnung nach Abschnitt 4.7.5 mit dem
Wänden befinden. Warnzeichen W021 „Warnung vor feuergefähr
lichen Stoffen“ gekennzeichnet sein. Die Zeichen
Siehe auch DGUV Information 208-022 „Türen und müssen der ASR A1.3 entsprechen.
Tore“ oder Regel für Arbeitsstätten ASR A1.7 „Türen
und Tore“. 4.7.7 An Arbeitsplätzen, in Arbeits- und Lagerräumen
sowie in Lagern im Freien sind Ablagerungen von
4.7.3 Einrichtungen in Bereichen, in denen mit Staub Aluminiumstäuben so gering wie möglich zu hal-
anfall zu rechnen ist, sind so zu gestalten und ten. Sofern das betriebsmäßige Auftreten von Ab-
aufzustellen, dass Staubablagerungen weitge- lagerungen nicht vollständig verhindert werden
hend vermieden werden und eine Reinigung leicht kann, ist eine Beseitigung der Ablagerungen in
möglich ist. auf den Staubanfall abgestimmten Zeitintervallen
vorzunehmen.
Vermeiden waagerechter Flächen verringert
die Staubablagemöglichkeit. Bei den meisten brennbaren Stäuben reicht bereits
eine gleichmäßig über die gesamte Bodenfläche
verteilte Staubablagerung von weniger als 1 mm
Schichtdicke aus, um beim Aufwirbeln einen Raum
23
Maßnahmen zur Verhütung von Brand- und Explosionsgefahren
normaler Höhe mit explosionsfähigem Staub/ Wasser und wasserhaltige Feuerlöschmittel kön
Luft-Gemisch vollständig auszufüllen, siehe auch nen bei brennendem Aluminium zu gefährlichen
Abschnitt 3.4.1 der Technischen Regel für Gefahr Reaktionen (Knallgasbildung) führen!
stoffe TRGS 721.
Geeignete Feuerlöscheinrichtungen sind zum Bei
4.7.8 Aluminiumstäube an den Arbeitsplätzen sind in spiel Feuerlöscher der Brandklasse D mit Pulver
Behältern nach Abschnitt 4.5 zu sammeln und zur brause.
Einschränkung der Brandlast in angemessenen
Zeitabständen aus dem Arbeitsbereich zu ent Siehe
fernen und ins Lager zu schaffen. • DIN EN 2 „Brandklassen“
• DIN EN 3 „Tragbare Feuerlöscher“
Die Entfernung der Stäube in angemessenen Zeit
abständen bedeutet, dass sie in der Regel nach Sauerstoffverdrängende Gase, wie Argon oder
Arbeitsende – spätestens nach Schichtende – andere Gase oder Gasgemische, für die die Lösch
entfernt werden, solange nicht nur sehr geringe wirksamkeit bei Aluminiumbränden nachgewie
Staubmengen zusammenkommen, deren Verblei sen ist, sind nur für die Anwendung in begrenzten
ben am Arbeitsplatz in geschlossenen Behältern geschlossenen Räumen (Behälter, technische An
unkritisch ist. lagen) geeignet, wenn eine löschwirksame Kon
zentration des Gases über eine ausreichend lange
Zeit aufrechterhalten wird.
4.8 Löscheinrichtungen und Löschen
von Bränden Der für eine Löschwirkung zu unterschreitende
Restsauerstoffgehalt liegt bei Aluminiumbränden
4.8.1 In feuergefährdeten Bereichen müssen für Alumi- weit unter dem von Bränden organischer Stoffe,
niumbrände geeignete Feuerlöschmittel und ge- zum Beispiel Öle.
eignete Feuerlöscheinrichtungen in ausreichender
Menge bereitgestellt sein. Sie müssen gekenn- Die für eine Löschwirkung notwendige Löschdau
zeichnet, leicht zugänglich und leicht zu hand er liegt bei Aluminiumbränden weit über der von
haben sein und im Brandfall benutzt werden. Bränden organischer Stoffe, zum Beispiel Öle.
Beim Löschen muss das Aufwirbeln von Staub ver-
mieden werden. Die Verwendung von Wasser und Zu Maßnahmen des Personenschutzes bei
wasserhaltigen Feuerlöschmitteln ist verboten. Feuerlöschanlagen für begehbare Räume siehe
DGUV Information 205-026 „Sicherheit und Ge
Geeignete Feuerlöschmittel sind zum Beispiel: sundheitsschutz beim Einsatz von Feuerlösch
• Löschpulver der Brandklasse D anlagen mit Löschgasen“.
• trockene Abdecksalze
• trockene rostfreie Graugussspäne Beim Nassverfahren mit Verwendung nichtwasser
• trockener Sand sowie Zement mischbarer Kühlschmierstoffe können auch ande
• poröses Hohlglasgranulat (beispielsweise re als die oben als geeignet bezeichneten Lösch
P
yrobubbles) mittel angewendet werden.
Ungeeignete Feuerlöschmittel sind zum Beispiel: 4.8.2 Abweichend von Abschnitt 4.8.1 kann es bei klei-
• Wasser und wasserhaltige Stoffe nen Brandherden zweckmäßig sein, auf Feuer-
• Löschpulver der Brandklassen A, B, C, löschmitteleinsatz zu verzichten und stattdessen
• Kohlendioxid das brennende Aluminium in geeigneter Weise
• Stickstoff aufzunehmen und an sicherer Stelle ausbrennen
zu lassen.
24
Maßnahmen zur Verhütung von Brand- und Explosionsgefahren
4.8.3 In feuergefährdeten Bereichen dürfen für das Lö- 4.9.1.3 Der Reinigungsplan sollte mindestens folgende
schen anderer Brände als Aluminiumbrände keine Angaben enthalten:
Feuerlöscheinrichtungen mit Wasser oder wasser- 1. Reinigung der Arbeitsplätze und des unmittel-
haltigem Feuerlöschmittel vorhanden sein. baren Bearbeitungsbereichs sowie der Um-
gebung von bestimmungsgemäßen Austrags
Für andere Brände als Aluminiumbrände geeigne stellen für trockenen Aluminiumstaub, zum
te Feuerlöschmittel sind zum Beispiel: Beispiel nach Beendigung jeder Schicht
• Löschpulver für die Brandklassen A, B und C 2. Reinigung der Schutz- und Absaughauben
• Löschpulver für die Brandklassen B und C der benutzten Bearbeitungsmaschinen, zum
• sauerstoffverdrängende Löschgase, wie CO2 Beispiel wöchentlich
und N2 3. Reinigung der schlammführenden Leitungen,
der in Nassabscheidern integrierten Schlamm-
4.8.4 Auf das Verbot des Einsatzes von Wasser als Feuer- auffangeinrichtungen, anderer in Räumen be-
löschmittel muss durch das Verbotszeichen P04 findlicher Schlammauffangeinrichtungen und
„Mit Wasser löschen verboten“ hingewiesen sein. Luftrückführungen in den Räumen, zum Bei-
spiel wöchentlich
4.8.5 Zum Löschen in Brand geratener Kleidung müssen 4. Reinigung der gesamten Absaugeinrichtung
geeignete Feuerlöscheinrichtungen vorhanden einschließlich vorhandener Schallschutzein-
sein. In Brand geratene aluminiumstaubbehafte- richtungen sowie aller Sammelrinnen nach
te Kleidung ist vorzugsweise abzuwerfen oder mit Bedarf, zum Beispiel vierteljährlich
den dafür bestimmten Feuerlöscheinrichtungen 5. Reinigung von Schlammbecken außerhalb des
zu löschen. Arbeitsraums, zum Beispiel halbjährlich
6. Reinigung der Arbeitsräume und Aufstellungs-
bereiche (alle Flächen, auf denen sich Staub
4.9 Organisatorische Maßnahmen ablagern kann), zum Beispiel jährlich
25
Maßnahmen zur Verhütung von Brand- und Explosionsgefahren
4.9.1.4 Der Wartungsplan sollte mindestens folgende 4.9.1.6 Bei Reinigungs- und Wartungsarbeiten in feuer
Angaben enthalten: gefährdeten Bereichen sind Zündgefahren zu
1. Tägliche Wasserstandskontrolle der Nass vermeiden.
abscheider
2. Kontrolle aller bewegten Teile in explosions 4.9.1.7 Bei Reinigungs- und Wartungsarbeiten in explo-
gefährdeten Bereichen auf Funktionsfähigkeit sionsgefährdeten Bereichen dürfen Besen und
und Reibungsfreiheit, zum Beispiel monatlich Bürsten aus funkenreißenden Werkstoffen nicht
3. Sichtkontrolle der gesamten Anlage, besonders verwendet werden.
der Sammelbehälter für Aluminiumstaub/
-schlamm auf Roststellen und Beseitigung des 4.9.1.8 Bei Reinigungsarbeiten ist das Aufwirbeln von
Staubs und Schlamms, zum Beispiel monatlich Staub zu vermeiden.
4. Sicht- und Funktionskontrolle aller der Sicher-
heit dienenden Einrichtungen, zum Beispiel Das bedeutet auch, dass in Bereichen, in denen
monatlich Staubablagerungen zu erwarten sind, keine Druck
luft zum Reinigen benutzt werden darf.
Die Kontrolle aller bewegten Teile sollte sich zum
Beispiel auf Lager und Ventilatoren erstrecken. 4.9.1.9 Zum Aufsaugen abgelagerter Stäube dürfen nur
geeignete Staubsauger verwendet werden.
Der Sicherheit dienende Einrichtungen sind zum
Beispiel: Geeignete Staubsauger sind zum Beispiel:
• Überwachungseinrichtungen des Luftdurch • Handgeführte Sauger, die an eine stationäre
satzes von Absaugeinrichtungen Absaugeinrichtung mit Nassabscheider ange
• Überwachungseinrichtungen der Flüssigkeits schlossen sind
versorgung oder
• Staubsauger, die mindestens frei von inneren
Die Angaben zur Häufigkeit der Wartungsarbeiten Zündquellen sind. Ist der Arbeitsbereich als ex
unter Nummern 1 bis 4 sind Orientierungswerte plosionsgefährdeter Bereich definiert, muss
aus der bisherigen Praxis. Sie sind von Unterneh der Sauger nach Betriebsanleitung und Kenn
merinnen und Unternehmern an die jeweiligen zeichnung des Herstellers für den Einsatz in der
betrieblichen Verhältnisse anzupassen. entsprechenden Zone geeignet sein. Beispiels
weise muss bei Handschleifarbeitsplätzen, bei
Beispiel eines Reinigungs- und Wartungsplans denen mit sichtbaren Staubablagerungen zu
siehe Anhang 4. rechnen ist, ein Staubsauger verwendet wer
den, der für Zone 22 geeignet ist.
Reinigung und Instandhaltung lufttechnischer
Anlagen siehe auch DGUV Regel 109-002 „Arbeits Bei ihrem Einsatz ist Folgendes zu beachten:
platzlüftung – Lufttechnische Maßnahmen“. Potenzielle Zündquellen (z. B. glühende Schweiß
perlen) dürfen nicht aufgesaugt werden.
4.9.1.5 Die Durchführung der Reinigungs- und Wartungs Aufgrund der Gefahr von Wasserstoffbildung
arbeiten, mit Ausnahme der Arbeiten nach und Selbstentzündung dürfen keine Flüssigkei
Abschnitt 4.9.1.3 Nr. 1, ist zu dokumentieren. ten oder feuchten Stäube aufgesaugt werden und
der Staubsammelbehälter ist nach Schichtende zu
Beispiel für die Dokumentation von durchgeführ entleeren.
ten Reinigungs- und Wartungsarbeiten siehe
Anhang 4.
26
Maßnahmen zur Verhütung von Brand- und Explosionsgefahren
4.9.1.10 Verwendete Reinigungsmittel dürfen nicht gefähr- • DGUV Regel 112-194 „Benutzung von Gehörschutz“
lich mit Aluminium reagieren. Zum Beispiel kann • DGUV Regel 112-195 und 112-995 „Benutzung
eine Reaktion mit starken Säuren oder Basen von Schutzhandschuhen“
erfolgen.
4.9.2.2 Die Versicherten haben die zur Verfügung gestell-
Die hierzu erforderlichen Informationen sind beim ten persönlichen Schutzausrüstungen bestim-
Hersteller einzuholen. Siehe Sicherheitsdaten mungsgemäß zu benutzen.
blatt nach der Technischen Regel für Gefahrstoffe
TRGS 220 „Nationale Aspekte beim Erstellen von Siehe auch § 30 der DGUV Vorschrift 1 „Grundsätze
Sicherheitsdatenblättern“. der Prävention“
27
Maßnahmen zur Verhütung von Brand- und Explosionsgefahren
Beispiel einer werkstoffbezogenen Betriebsanwei Siehe auch § 15 Abs. 1 der DGUV Vorschrift 1
sung siehe Anhang 5. Siehe auch: „Grundsätze der Prävention“.
• § 14 der Gefahrstoffverordnung
• Technische Regel für Gefahrstoffe TRGS 555
„Betriebsanweisung und Unterweisung“ 4.9.4 Unterweisung
• DGUV Information 211-010 „Sicherheit durch
Betriebsanweisungen“ 4.9.4.1 Unternehmer und Unternehmerinnen müssen die
Versicherten, die mit dem Schleifen, Bürsten und
4.9.3.2 Unternehmerinnen und Unternehmer müssen für Polieren von Aluminium beschäftigt werden, an-
Bearbeitungsmaschinen und zugehörige Einrich- hand der Betriebsanweisungen zu den auftretenden
tungen zum Schleifen, Polieren und Bürsten von Gefährdungen und entsprechenden Schutzmaßnah-
Aluminium arbeitsmittelbezogene Betriebsan men mündlich unterweisen. Die Unterweisung muss
weisungen unter Berücksichtigung der von den vor Aufnahme der Beschäftigung und danach min-
Herstellern mitgelieferten Betriebsanleitungen er- destens jährlich arbeitsplatzbezogen erfolgen.
stellen. In diesen Betriebsanweisungen sind alle
über die in werkstoffbezogenen Betriebsanwei Siehe auch:
sungen nach Abschnitt 4.9.3.1 hinausgehenden • § 14 Abs. 2 der Gefahrstoffverordnung
sicherheitstechnischen Hinweise aufzunehmen, • Technische Regel für Gefahrstoffe TRGS 555
besonders • § 12 der Betriebssicherheitsverordnung
• für die Inbetriebnahme, • § 4 Abs. 1 der DGUV Vorschrift 1 „Grundsätze
• für die Reinigung, Wartung und Instandhaltung, der Prävention“
• für das Verhalten bei Störungen und Prüfungen, • DGUV Information 211-005 „Unterweisung –
• für das Verhalten bei Bränden. Bestandteil des betrieblichen Arbeitsschutzes“
Siehe auch § 12 der Betriebssicherheitsver 4.9.4.2 Unternehmer und Unternehmerinnen müssen die
ordnung. Versicherten zusätzlich zu den Maßnahmen zur
Bekämpfung von Aluminium-Entstehungsbränden
Beispiel einer arbeitsmittelbezogenen Betriebs unterweisen. Eine ausreichende Anzahl von be-
anweisung siehe Anhang 6. nannten Versicherten ist mit den Methoden der
Brandbekämpfung vertraut zu machen. Die Unter-
Betriebsanweisungen nach den Abschnitten weisungen sind regelmäßig, mindestens jedoch
4.9.3.1 und 4.9.3.2 können zur einheitlichen einmal jährlich, zu wiederholen.
Betrachtung der im Arbeitsbereich bestehen
den Gefahren auch zu einer Betriebsanweisung Die Anzahl von Brandschutzhelferinnen und
zusammengefasst werden, siehe auch Ab Brandschutzhelfern ergibt sich aus der Gefähr-
schnitt 3.1 der Technischen Regeln für Gefahrstoffe dungsbeurteilung. Ein Anteil von 5 % der Be-
TRGS 555. schäftigten ist in der Regel bei normaler Brand-
28
Maßnahmen zur Verhütung von Brand- und Explosionsgefahren
gefährdung ausreichend. Eine größere Anzahl von Prüfungen durch unterwiesene Personen in Sin
Brandschutzhelfenden kann z. B. in Bereichen mit ne von Abschnitt 3.3.1 der Technischen Regel für
erhöhter Brandgefährdung, bei der Anwesenheit Betriebssicherheit TRBS 1201 „Prüfungen von
vieler Personen, Personen mit eingeschränkter Arbeitsmitteln und überwachungsbedürftigen An
Mobilität sowie bei großer räumlicher Ausdehnung lagen“ sind zum Beispiel die in Abschnitt 4.9.1.4
der Arbeitsstätte erforderlich sein. aufgeführten Sicht- und Funktionskontrollen.
Zu den Prüfungen von Arbeitsmitteln und überwa 4.10.3 Wenn überwachungsbedürftige Anlagen im Sinne
chungsbedürftigen Anlagen siehe auch TRBS 1201 des § 2 Abs. 13 der Betriebssicherheitsverordnung
und TRBS 1201 Teil 1. betrieben werden, müssen sie vor der Inbetrieb-
nahme entsprechend § 15 und wiederkehrend ent-
Zu den allgemeinen Anforderungen, die die von sprechend § 16 der Betriebssicherheitsverordnung
den Unternehmerinnen und Unternehmern mit von einer zur Prüfung befähigten Person geprüft
Prüfungen beauftragten Personen (zur Prüfung werden.
befähigte Personen) zu erfüllen haben, siehe auch Die Fristen zur wiederkehrenden Prüfung sind in
§ 2 Abs. 6 der Betriebssicherheitsverordnung und Anhang 2 Abschnitt 3 BetrSichV aufgeführt.
Technische Regel für Betriebssicherheit TRBS 1203
„Zur Prüfung befähigte Personen; Allgemeine An
forderungen“.
29
Maßnahmen zur Verhütung von Brand- und Explosionsgefahren
Siehe auch Technische Regel für Betriebssicherheit Überwachungsbedürftige Anlagen im Sinne der
TRBS 1201 Teil 1. Zu den besonderen Anforderun Betriebssicherheitsverordnung sind zum Beispiel
gen, die die zur Prüfung befähigte Person zu erfül elektrische Betriebsmittel in explosionsgefährde
len hat, siehe Technische Regel für Betriebssicher ten Bereichen, wie Leuchten, Schutzsysteme wie
heit TRBS 1201 Teil 1 Nummer 3 und Anhang 4. Zellenradschleusen, Schnellschlussschieber, Ex
plosionsschutzventile und Absauganlagen.
30
Anhang
Anhang 1
Explosionsgefährdungen und Schutzmaßnahmen bei explosionsfähigen Atmosphären
Beurteilung
• der Wahrscheinlichkeit und Dauer des Auftretens gefährlicher explosions-
fähiger Atmosphären
*3 Anhang 1, 1.6 (2) • der Wahrscheinlichkeit des Vorhandenseins, der Entstehung und des Wirk-
GefStoffV samwerdens von Zündquellen*3
Ist die Entzündung gefährlicher Dokumentation des Explosionsschutzkonzeptes und der Schutzmaß-
explosionsfähiger Atmosphären nach dem ja nahmen im Explosionsschutzdokument, Festlegung der Prüfverpflich-
Stand der Technik verhindert? tungen nach Anhang 2 Abschnitt 3 BetrSichV
nein
31
Anhang 2
Hinweise zur Beurteilung des Auftretens von explosions- und
feuergefährdeten Bereichen und zur Zoneneinteilung
In den folgenden Abschnitten sind für die Verfahren nach • das Wasserstoffgas frei abströmen kann (z. B. durch
Abschnitt 4.2 dieser DGUV Regel Hinweise zur Beurtei- Öffnungen am höchsten Raumpunkt, durch den Einsatz
lung des Auftretens von explosions- und feuergefährdeten technischer Lüftung).
Bereichen und zur gegebenenfalls erforderlichen Zonen-
einteilung gegeben. Die aufgezeigten Hinweise sind als Sofern die vorgenannten Bedingungen eingehalten
beispielhaft anzusehen. Sie gelten nur unter den genann- werden, ist bei Anwendung des Nassverfahrens keine
ten Randbedingungen. Sie lassen sich nicht generell auf Zoneneinteilung erforderlich.
die genannten Verfahren übertragen.
Für die Beurteilung des Einzelfalls müssen Unternehmer 2 Trockenverfahren mit Nassabscheidung
und Unternehmerinnen immer die tatsächlich vorhandenen durch sofortiges Benetzen
örtlichen und betrieblichen Verhältnisse zugrunde legen.
Ziel des Verfahrens nach Abschnitt 4.2.3 ist, den Ab-
rieb unmittelbar nach der Entstehung so zu binden, dass
1 Nassverfahren kein Staub in nennenswerter Menge freigesetzt wird. Die
Gefährdungsbeurteilung entspricht der für das Verfah-
Ziel des Verfahrens nach Abschnitt 4.2.2 ist, den Abrieb ren nach Abschnitt 1 dieses Anhangs mit folgenden Ein-
unmittelbar bei der Entstehung so zu binden, dass er voll- schränkungen:
ständig als Schlamm anfällt. Ist diese Bedingung erfüllt, • Bei dem Verfahren besteht eine verstärkte Gefahr
sind sowohl im unmittelbaren Arbeitsbereich als auch in der Bildung von Anbackungen im Inneren der Haube.
der weiteren Umgebung keine explosionsfähigen Staub/ Wenn eine regelmäßige Reinigung entsprechend Ab-
Luft-Gemische zu erwarten. schnitt 4.9.1 durchgeführt wird und die Haube ent-
sprechend Abschnitt 4.4.3 ein Entweichen des ent-
Bei Einsatz nicht wassermischbarer (wasserfreier) Kühl- stehenden Wasserstoffgases an der höchsten Stelle
schmierstoffe ist eine Bildung von Wasserstoffgas nicht ermöglicht, kann im Allgemeinen davon ausgegan-
gegeben. gen werden, dass keine gefährliche explosionsfähige
Atmosphäre durch Wasserstoffgas im Haubeninnen-
Bei Verwendung von Wasser oder wasserhaltigen Kühl- raum entsteht.
schmierstoffen kann Wasserstoffgas entstehen. Wenn die • Der entstehende Staub wird bei diesem Verfahren im All-
Möglichkeit des Abströmens des Wasserstoffgases aus gemeinen nicht vollständig erfasst und als Schlamm ge-
dem unmittelbaren Arbeitsbereich besteht und eine An- bunden, so dass es zu Staubablagerungen im unmittel-
sammlung (Konzentrationsanreicherung) nicht gegeben baren Arbeitsbereich kommt. Die regelmäßige Reinigung
ist, ist im Allgemeinen im unmittelbaren Arbeitsbereich entsprechend Abschnitt 4.9.1 muss daher besonders
nicht mit dem Auftreten gefährlicher explosionsfähiger auch die Beseitigung des Reststaubs aus dem unmit-
Atmosphäre zu rechnen. telbaren Arbeitsbereich beinhalten, um die Bildung ge-
fährlicher explosionsfähiger Staub/Luft-Gemische durch
Mit dem Auftreten von gefährlicher explosionsfähiger aufgewirbelten Staub ausschließen zu können.
Atmosphäre im Raum während der Bearbeitung und im
Stillstand der Anlagen ist nicht zu rechnen, wenn Wenn die vorgenannten Bedingungen eingehalten wer-
• die Erfassungseinrichtungen und Sammelrinnen für den, ist bei Anwendung des Nassverfahrens mit sofortiger
den nass gebundenen Aluminiumstaub entsprechend Benetzung nicht mit dem Auftreten explosionsgefährdeter
Abschnitt 4.4 gestaltet sind und Bereiche zu rechnen. Eine Zoneneinteilung ist nicht er
• die Reinigungsarbeiten entsprechend Abschnitt 4.9.1 forderlich.
durchgeführt und besonders die Anbackungen in den
Erfassungseinrichtungen und Sammelrinnen beseitigt
werden und
32
Anhang
Wenn durch regelmäßige Reinigung sichergestellt wird, Bei der Betrachtung aller Betriebszustände sind das
dass das Auftreten von gefährlichen explosionsfähigen An- und Abfahren der Anlage und diskontinuierliche Be
Staub/Luft-Gemischen durch aufgewirbelten Staub aus- triebszustände, zum Beispiel das Aufsaugen von größeren
geschlossen ist, führt die Gefährdungsbeurteilung zu der Staubmengen, zu berücksichtigen.
Feststellung, dass keine Zone vorhanden ist. Anderenfalls
ist eine Zone festzulegen. Keine gefährlichen Staubablagerungen sind zu erwar
ten, wenn die Rohrleitungen die Anforderungen nach Ab
Folgende Bereiche sind als feuergefährdet anzusehen: schnitt 4.4.4 erfüllen und sie entsprechend Abschnitt 4.9.1
• Bereiche, die als EX-Bereich eingestuft sind und in den betrieblichen Verhältnissen angepassten Inter
der Umkreis von 1 m um diese Zonen vallen gereinigt werden.
• der Umkreis von 1 m um die Entstehungsstelle
des Aluminiumstaubs Sind die Anforderungen an die konstruktive Gestaltung
und den Aufstellungsort des Nassabscheiders entspre-
chend Abschnitt 4.2.4 erfüllt und wird er entsprechend
3 Trockenverfahren mit Nassabscheidung den Vorgaben in Abschnitt 4.9.1 gewartet, ist die Bildung
im Nassabscheider von gefährlichen explosionsfähigen Wasserstoffgas/
Luft-Gemischen weder im Abscheider selbst noch in sei-
Ziel des Verfahrens nach Abschnitt 4.2.4 ist es, den an- ner Umgebung – weder während des Betriebs noch im
fallenden trockenen Staub an der Entstehungsstelle mög- Stillstand – zu erwarten. Sind diese Bedingungen erfüllt,
lichst vollständig abzusaugen und einem Nassabscheider ist eine Zoneneinteilung für den Nassabscheider und den
zuzuführen. Die Einteilung in Zonen erfolgt in Abhängig- Aufstellungsort nicht erforderlich.
keit von den anfallenden Staubmengen, den Erfassungs-
und Strömungsgeschwindigkeiten und der Rohrleitungs- Weiterführende Hinweise zur Zoneneinteilung können
führung. den unter Abschnitt 4.1.2 dieser DGUV Regel aufgeführten
Regeln entnommen werden.
Ist sichergestellt, dass der Staub an der Entstehungsstel-
le vollständig erfasst wird, ist dieser Bereich zonenfrei. Im Folgende Bereiche sind als feuergefährdet anzusehen:
Allgemeinen wird bei diesem Verfahren der entstehende • Bereiche, die in Zonen eingeteilt sind und der Umkreis
Staub aber nicht vollständig erfasst, so dass es zu Staub- von 1 m um diese Zonen
ablagerungen in der Umgebung der Staubentstehungs- • der Umkreis von 1 m um die Entstehungsstelle des
stelle kommt. Wenn durch regelmäßige Reinigung nicht Aluminiumstaubs
sichergestellt wird, dass das Auftreten von gefährlichen
explosionsfähigen Staub/Luft-Gemischen durch aufge
wirbelten Staub ausgeschlossen ist, ist eine Zonenein 4 Trockenverfahren und Trockenabscheidung
teilung um die Entstehungsstelle erforderlich.
Ziel des Verfahrens nach Abschnitt 4.2.5 ist es, den an-
Ist für alle Betriebszustände sichergestellt, dass die unte- fallenden trockenen Staub an der Entstehungsstelle
re Explosionsgrenze an allen Stellen der Rohgasleitung möglichst vollständig abzusaugen und einem Trocken
sicher unterschritten ist und keine gefährlichen Staubab- abscheider zuzuführen. Die Einteilung in Zonen erfolgt in
lagerungen vorhanden sind und dass die Anforderungen Abhängigkeit von den betrieblichen Randbedingungen,
nach Abschnitt 4.4.3 in Bezug auf die Bildung von gefähr- zum Beispiel den anfallenden Staubmengen, Erfassungs-
lichen explosionsfähigen Wasserstoffgas/Luft-Gemischen und Strömungsgeschwindigkeiten, der Rohrleitungs
erfüllt sind, wird der Rohgasleitung keine Zone zugeord- führung und den Abreinigungsintervallen.
net. In allen anderen Fällen ist eine Zoneneinteilung für
die Rohgasleitung erforderlich.
33
Anhang
34
Anhang
Die Zoneneinteilung des Reingasbereichs ist abhängig 5 Bearbeiten und Abscheiden unter
von der möglichen Staubmenge bei einem Filterdurch- schiedlicher Werkstoffe
bruch, den eingesetzten Überwachungssystemen, den
eingesetzten Sicherheitsfiltern sowie den organisatori- Die Mischbearbeitung unterschiedlicher Werkstoffe
schen Maßnahmen. setzt nach Abschnitt 4.3.3.2 voraus, dass eine
explosionsfähige Atmosphäre an der Entstehungsstelle
Der Bereich um mögliche Staubaustrittsstellen, zum Bei- und in den Absaugleitungen wirksam verhindert ist. Diese
spiel beim Staubbehälterwechsel, an Revisionsöffnungen Bereiche sind daher zonenfrei.
und an Staubaustragssystemen, ist zonenfrei bei tech-
nisch staubdichtem Austrag oder sofortiger Reinigung Der Bereich des Abscheiders ist je nach angewendeten
bei Staubaustritt. In allen anderen Fällen ist eine Zonen Verfahren bei der gleichzeitigen Bearbeitung unterschied-
einteilung um die Freisetzungsstelle erforderlich. licher Werkstoffe entsprechend den Angaben in den Ab-
schnitten 3, 4.1 und 4.2 dieses Anhangs zu beurteilen.
Weiterführende Hinweise zur Zoneneinteilung können
den unter Abschnitt 4.1.2 dieser DGUV Regel aufgeführten
Regeln entnommen werden. 6 Lagerung
35
Anhang 3
Beispiel eines Explosionsschutzdokuments
Explosionsschutzdokument
nach Gefahrstoffverordnung
Beurteilung der Explosionsgefahr beim Schleifen von Werkstücken aus Aluminium
Beschreibung des Verfahrens und der Arbeitsabläufe einschließlich Auslegungs- und Betriebsdaten:
Trockenschleifen von Aluminiumwerkstücken mit druckluftbetriebenen Handschleifmaschinen in einer
geschlossenen Kabine. Absaugung der entstehenden Al-Stäube über eine Absaugwand, die über eine
Rohrleitung mit einem Trockenabscheider verbunden ist. Zuluftnachführung an der der Absaugwand
gegenüberliegenden Seite der Kabine über geeignete Einströmöffnungen.
Auslegungs- und Betriebsdaten: Atmosphärische Bedingungen, Raumtemperatur 20 bis 25 °C, Arbeits-
raumvolumen (Kabine) 60 m³, Luftwechselzahl 120 1/h, Luftleistung Trockenabscheider 7200 m³/h,
Rohgaskonzentration maximal 100 mg/m³, zusätzlich Staubabsaugeinrichtung für Kabinenreinigung
mit Anschluss an den Trockenabscheider.
Arbeitskabine: Zugang über automatisches, elektr. angetriebenes Rolltor. Innenwände der Kabine und
Werkstückauflagen aus nicht funkenreißendem Material. Betrieb der Handmaschinen nur bei geschlos-
senem Tor und eingeschalteter Absaugung möglich (Unterdruck). Alle eingesetzten Arbeitsmittel ent-
sprechen der Gerätegruppe II, Kategorie 3 D gemäß 2014/34/EU.
Arbeitsablauf: Zuführung der Werkstücke durch geöffnetes Rolltor. Bearbeitung erst möglich bei ge-
schlossenem Rolltor und eingeschalteter Absaugung. Bearbeitung unmittelbar vor der Absaugwand.
Reinigung der Arbeitskabine und des Zugangsbereichs zur Arbeitskabine mit Staubsaugeinrichtung bei
eingeschalteter Absaugung jeweils nach Schichtende. Kontrolle und gegebenenfalls Entsorgung des
gekennzeichneten Staubsammelbehälters nach Schichtende und Lagerung der geschlossenen Behäl-
ter in ausgewiesenen gekennzeichneten Bereichen.
Trockenabscheider: Aufstellung außerhalb des Gebäudes an der Außenwand. Explosionsdruckstoßfest
für einen reduzierten Explosionsüberdruck von 0,4 bar einschließlich der reingasseitig angeordneten
Anlagenteile, rohgasseitige Entkoppelung über Schnellschlussschieber, Druckentlastung des Filter
gehäuses über Berstscheibe, Druckentlastung so, dass Gefährdungen für Beschäftigte und Dritte – z. B.
durch Flammen- und Druckwirkung – verhindert ist, Überwachung der Filtereinheit mit Durchbruch
wächter, Staubaustrag über explosionsfeste und flammendurchschlagsichere Zellenradschleuse.
Abluft wird über Dach abgeführt.
36
Anhang
Korngröße (Medianwert) 10 µm 20 µm 10 µm
KSt-Wert/Staubexplosionsklasse 250 bar m/s (St 2) 180 bar m/s (St 1) 250 bar m/s
(St 2)
Kann sich im Inneren von Apparaturen eine gefährliche Begründung siehe Abschnitt „Einteilung
explosionsfähige Atmosphäre bilden? des Betriebs- und Arbeitsbereichs in
Zonen“
Kann sich im Aufstellungsbereich von Apparaturen
eine gefährliche explosionsfähige Atmosphäre bilden?
37
Anhang
Werden Maßnahmen getroffen, die die Bildung einer explosions- Siehe unten
fähigen Atmosphäre verhindern oder einschränken?
Allgemeine Maßnahmen:
• Ersatz durch anderes oder gröberes Produkt
• Mengenbegrenzung
Kann durch die ergriffenen Maßnahmen das Auftreten einer Begründung siehe Abschnitt „Einteilung
efährlichen explosionsfähigen Atmosphäre sicher verhindert
g in Zonen“
werden?
38
Anhang
Entsprechen alle elektrischen Arbeitsmittel (Geräte) den An- Anlage: Betriebsanleitungen und Konformitäts-
forderungen für die jeweilige Zone? erklärungen
39
Anhang
• Chemische Reaktionen (z. B. Selbstentzündung, Der anfallende Staub neigt bei Umgebungstem-
Glimmnester) peratur nicht zur Selbstentzündung; Bildung von
Glimmnestern in der Kabine aufgrund der Brenn-
zahl des Staubs und der geringen Schichtdicke
unwahrscheinlich. Bei Einsatz der zusätzlichen
Absaugeinrichtung wird darauf geachtet, dass
keine Glimmnester oder glimmenden Partikel
eingesaugt werden.
Anlage: Betriebsanweisung
Kann unter Berücksichtigung aller wirksamen Zündquellen Siehe Bemerkung zu „mechanisch erzeugten
das Entzünden explosionsfähiger Atmosphäre hinreichend Funken.“
sicher verhindert werden?
• Explosionsunterdrückung
40
Anhang
Existieren für alle explosionsgefährdeten Bereiche schriftliche Anlage: Werkstoff- und arbeitsmittelbezogene
Betriebsanweisungen? Betriebsanweisungen, Betriebsanleitungen
Werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Aufnahme Anlage: Dokumentation der Unterweisungen
der Beschäftigung und danach in regelmäßigen Abständen
unterwiesen?
• Nichtelektrischen Betriebsmitteln
• Schutzeinrichtungen
Werden besondere Gefährdungen, die bei Instandhaltungs- Anlage: Wartungsplan mit Gefährdungs
arbeiten auftreten können, analysiert und dokumentiert? beurteilung
Existiert ein Arbeitsfreigabesystem mit Erlaubnisscheinen für Anlage: Arbeitsanweisung und Erlaubnisschein
Arbeiten mit Zündgefahr?
Sind alle explosionsgefährdeten Bereiche gekennzeichnet: Anlage: Lage- und Aufstellplan mit Kennzeich-
• Warnung vor explosionsfähiger nung der festgelegten Bereiche
Atmosphäre (Warnzeichen D-W021*)
Sind ausreichend Flucht- und Rettungswege vorhanden und Anlage: Flucht- und Rettungsplan
gekennzeichnet?
Erfolgte eine Prüfung der Apparatur/Anlage vor der ersten Anlage: Prüfdokumentation „Erstprüfung“
Inbetriebnahme?
41
Anhang
Anlagen*
* Die Anlagen sind dem Explosionsschutzdokument beizufügen oder der Aufbewahrungsort ist anzugeben
42
Anhang 4
Beispiel eines Reinigungs- und Wartungsplans mit Dokumentation
der Arbeiten
Bereich: Schleiferei
Arbeitsplatz: Doppelseitiger Bandschleifer
Anlagenbezeichnung: Bandschleifmaschine Typ BS mit Nassabscheider Typ XY
Instandhaltungs-
Schleifpersonal
vierteljährl.
monatlich
wöchentl.
halbjährl.
personal
jährlich
täglich
lfd.
Nr.
2 Wasserstandskontrolle am Nass x x
abscheider
3 Funktionsprüfung Schwimmerschalter x x
am Nassabscheider
9 Ventilatorlaufrad am Ventilatorge
häuse auf Schwingungsfreiheit prüfen x x
(Tastprüfung).
43
Anhang
Bereich: Schleiferei
Arbeitsplatz: Doppelseitiger Bandschleifer
Anlagenbezeichnung: Bandschleifmaschine Typ BS mit Nassabscheider Typ XY
Instandhaltungs-
Schleifpersonal
vierteljährl.
monatlich
wöchentl.
halbjährl.
personal
jährlich
täglich
lfd.
Nr.
1 Die Angaben zur Art und Häufigkeit der Reinigungs-, Inspektions- und Wartungsarbeiten sind Orientierungshilfen. Sie sind vom
Unternehmer oder von der Unternehmerin unter Beachtung der Herstellerangaben an die betrieblichen Verhältnisse anzupassen.
2 Prüfungen nach der DGUV Vorschrift 3 und 4 „Elektrische Anlagen und Betriebsmittel“ sind hier nicht b
erücksichtigt.
44
Anhang
Bereich: Schleiferei
Arbeitsplatz: Doppelseitiger Bandschleifer
Anlagenbezeichnung: Bandschleifmaschine Typ BS mit Nassabscheider Typ XY
1 i. O.1 n. i. O.1 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
2 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
3 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
4 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
5 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
6 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
7 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
8 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
9 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
10 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
11 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
12 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
13 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
14 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
15 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
16 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
17 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
18 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
19 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
20 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
21 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
22 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
23 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
45
Anhang
24 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
25 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
26 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
27 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
28 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
29 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
30 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
31 i. O. n. i. O. i. O. n. i. O. i. O. n. i. O.
1 i. O. = in Ordnung
n. i. O. = nicht in Ordnung
KW 1 i. O.1) n. i. O.1) KW 14 i. O. n. i. O. KW 27 i. O. n. i. O. KW 40 i. O. n. i. O.
KW 2 i. O. n. i. O. KW 15 i. O. n. i. O. KW 28 i. O. n. i. O. KW 41 i. O. n. i. O.
KW 3 i. O. n. i. O. KW 16 i. O. n. i. O. KW 29 i. O. n. i. O. KW 42 i. O. n. i. O.
KW 4 i. O. n. i. O. KW 17 i. O. n. i. O. KW 30 i. O. n. i. O. KW 43 i. O. n. i. O.
KW 5 i. O. n. i. O. KW 18 i. O. n. i. O. KW 31 i. O. n. i. O. KW 44 i. O. n. i. O.
KW 6 i. O. n. i. O. KW 19 i. O. n. i. O. KW 32 i. O. n. i. O. KW 45 i. O. n. i. O.
KW 7 i. O. n. i. O. KW 20 i. O. n. i. O. KW 33 i. O. n. i. O. KW 46 i. O. n. i. O.
KW 8 i. O. n. i. O. KW 21 i. O. n. i. O. KW 34 i. O. n. i. O. KW 47 i. O. n. i. O.
KW 9 i. O. n. i. O. KW 22 i. O. n. i. O. KW 35 i. O. n. i. O. KW 48 i. O. n. i. O.
KW 10 i. O. n. i. O. KW 23 i. O. n. i. O. KW 36 i. O. n. i. O. KW 49 i. O. n. i. O.
KW 11 i. O. n. i. O. KW 24 i. O. n. i. O. KW 37 i. O. n. i. O. KW 50 i. O. n. i. O.
KW 12 i. O. n. i. O. KW 25 i. O. n. i. O. KW 38 i. O. n. i. O. KW 51 i. O. n. i. O.
KW 13 i. O. n. i. O. KW 26 i. O. n. i. O. KW 39 i. O. n. i. O. KW 52 i. O. n. i. O.
46
Anhang
Bereich: Schleiferei
Arbeitsplatz: Doppelseitiger Bandschleifer
Anlagenbezeichnung: Bandschleifmaschine Typ BS mit Nassabscheider Typ XY
1. Quartal i. O. n. i. O. 3. Quartal i. O. n. i. O.
2. Quartal i. O. n. i. O. 4. Quartal i. O. n. i. O.
1. Halbjahr i. O. n. i. O. 2. Halbjahr i. O. n. i. O.
Jährlich i. O. n. i. O.
1 i. O. = in Ordnung
n. i. O. = nicht in Ordnung
47
Anhang 5
Beispiel einer Betriebsanweisung für Gefahrstoffe
Nummer: Betrieb:
Bearbeitungsstand:
Betriebsanweisung
Arbeitsplatz/Tätigkeitsbereich: gem. GefStoffV
1. Gefahrstoffbezeichnung
Aluminium, Schleifstäube
Gilt für: Trockenschleifen von Aluminium-Bauteilen
2. Gefahren für Mensch und Umwelt
• H 228 Entzündbarer Feststoff
• H 251 Selbsterhitzungsfähig; kann in Brand geraten.
• H 261 In Berührung mit Wasser entstehen entzündbare Gase.
5. Erste Hilfe
• Bei Verbrennungen mit viel Wasser kühlen und spülen.
• Nach Augenkontakt: Mit Wasser bei geöffnetem Lidspalt mindestens 10 Minuten lang ausspülen.
Ggf. Augenarzt/Augenärztin hinzuziehen.
• Ersthelferin/Ersthelfer: _____________
• Unfallärztin/Unfallarzt: _____________
6. Sachgerechte Entsorgung
• Sammeln der Stäube und Schlämme getrennt in gekennzeichneten und nicht brennbaren Behältern
• Feuchte Schlämme in Behältern mit Entlüftung außerhalb des Arbeitsbereichs lagern.
• Achtung: Gefahr der Selbstentzündung beachten!
Datum:
Nächster Überprüfungstermin: Unterschrift:
Unternehmensleitung/Geschäftsleitung
48
Anhang 6
Beispiel einer arbeitsmittelbezogenen Betriebsanweisung
Firma
Betriebsanweisung Nummer:
1. Anwendungsbereich
Arbeitsbereich: Schleiferei, Halle…
Arbeitsplatz: Bandschleifmaschine
Tätigkeit: Schleifen/Polieren von Aluminiumteilen mit Stauberfassung und Abscheidung im Nassabscheider
2. Gefahren für Mensch und Umwelt
• Aluminiumstaub ist brennbar und kann mit Luft explosionsfähige Atmosphäre bilden.
• Beim Kontakt von Aluminiumstaub mit Wasser, z. B. im Nassabscheider, kann Wasserstoffgas entstehen.
• Wasserstoffgas/Luft-Gemische sind explosionsgefährlich (Knallgas).
• Augenverletzungen durch Schleifpartikel
• Lärm durch Schleifvorgang
• Einatmen und Verschlucken von Aluminiumstaub kann zu Gesundheitsschäden führen.
• Aluminiumstaub kann zu Augen- und Hautreizungen führen.
• Bei Berührung mit dem umlaufenden Schleifband besteht Verletzungsgefahr.
3. Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln
• Im Umkreis von 1 m um die Schleifmaschine und den Nassabscheider sind Feuer,
offenes Licht und Rauchen verboten.
• Achten Sie darauf, dass die Absaugung stets in Betrieb ist, so dass der beim Schleifen
entstehende Staub abgesaugt wird.
• Keine funkenreißenden Materialien (z. B. Eisen, Stahl) schleifen.
• Staubaufwirbelungen vermeiden. Insbesondere ist die Reinigung des Arbeitsbereichs
mit Druckluft verboten.
• Im Arbeitsbereich nicht essen, trinken und keine Lebensmittel aufbewahren.
• Schleifen nur mit Augen- und Gehörschutz sowie nicht brennbarer Kleidung.
• Halten Sie Ihren Arbeitsplatz stets sauber und frei von Staub. Der festgelegte Reinigungsplan ist einzuhalten.
Für die Reinigung des Arbeitsplatzes ist ausschließlich der bereitgestellte Industriesauger zu verwenden.
• Ausschließlich die bereitgestellten Reinigungsmittel verwenden, die nicht gefährlich mit Aluminium
reagieren.
4. Verhalten bei Störungen und im Gefahrfall / Notruf: 112 bzw. betriebseigene Notrufnummer
• Herrn/Frau ____ ________ Tel. __________________ verständigen.
• Störungsbeseitigungen sind nur durch eingewiesenes Personal vorzunehmen.
Im Brandfall
• Im Brandfall nur Löscher mit Metallbrandpulver, Brandklasse D oder trockenen Sand verwenden –
kein Wasser verwenden.
• Staubaufwirbelungen vermeiden.
• Nicht mit Lösch- und Rettungsarbeiten betraute Personen müssen unverzüglich den Gefahrbereich
verlassen.
• Im Brandfall sofort Vorgesetzte(n) informieren und Benachrichtigung Hausruf Nr. ________
oder Feuerwehr Notruf 112.
5. Verhalten bei Unfällen – Erste Hilfe / Notruf: 112 bzw. betriebseigene Notrufnummer
• Augenkontakt: Mit Wasser bei geöffnetem Lidspalt mindestens 10 Minuten lang ausspülen.
Augenarzt/Augenärztin hinzuziehen.
• Brandfall: Brandfall: Personenbrände mit Feuerlöscher löschen; kleinflächige Verbrennungen
mit handwarmem Wasser kühlen und steril abdecken.
• Ersthelfer: Herr/Frau _____________ Tel.: _____________
• Unfallarzt: Herr/Frau _____________ Tel.: _____________ Notruf: __________________________
6. Instandhaltung, Entsorgung
• Wartung und Instandhaltung von Schleifmaschine und Abscheider nur durch beauftragtes Personal
(Abtl. _____________, Herr/Frau _____________)
• Entsorgung des Schleifschlamms aus dem Nassabscheider nur durch beauftragtes Personal
(Herr/Frau _____________)
Datum: Unterschrift
49
Anhang 7
Auswahl des erforderlichen Performance Levels für Sicherheitsfunktionen
gemäß DIN EN ISO 13849-1
Die folgenden Beispiele dienen lediglich der Orientierung und ersetzen nicht die individuelle Bewertung der Risiken.
Sicherheitsfunktion Risikobeurteilung PL
S2/F1/P2 3 c*
Trockenabscheider: S2/F1/P2 c*
Überwachung der Filterfunktion5
Weitere Performance Level für Sicherheitsfunktionen, z. B. zur Vermeidung von mechanischen Gefährdungen, sind
in den einschlägigen Normen, z. B. der DIN EN ISO 16089 „Ortsfeste Schleifmaschinen“, festgelegt.
50
Anhang 8
Vorschriften und Regeln
Zusammenstellung gesetzlicher Vorschriften, Regeln, –– TRBS 2152 Teil 1 „Gefährliche explosionsfähige At-
Normen und Informationsschriften mosphäre; Beurteilung der Explosionsgefährdung“
–– TRBS 2152 Teil 2 „Gefährliche explosionsfähige
Atmosphäre; Vermeidung oder Einschränkung ge-
1. Gesetze, Verordnungen fährlicher explosionsfähiger Atmosphäre“
• Arbeitsstättenverordnung mit zugehörigen Technischen
• Arbeitsschutzgesetz Richtlinie 2014/34/EU zur Harmo- Regeln für Arbeitsstätten (ASR), besonders:
nisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten –– ASR A1.3 „Sicherheits- und Gesundheitsschutz
für Geräte und Schutzsysteme zur bestimmungsgemä- kennzeichnung“
ßen Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen –– ASR A1.7 „Türen und Tore“
(ATEX) –– ASR A2.2 „Maßnahmen gegen Brände“.
• Explosionsschutzprodukteverordnung (11. ProdSV) –– ASR A2.3 „Fluchtwege und Notausgänge“
• Gefahrstoffverordnung mit zugehörigen Technischen • Europäisches Übereinkommen über die internationale
Regeln für Gefahrstoffe (TRGS), besonders: Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße (ADR)
-- TRGS 220 „Nationale Aspekte beim Erstellen von • Verordnung über die innerstaatliche und grenzüber-
Sicherheitsdatenblättern“ schreitende Beförderung gefährlicher Güter auf der
-- TRGS 555 „Betriebsanweisung und Information Straße, mit Eisenbahnen und auf Binnengewässern
der Beschäftigten“ (Gefahrgutverordnung Straße, Eisenbahn und Binnen-
-- TRGS 720 „Gefährliche explosionsfähige Atmosphä- schifffahrt – GGVSEB)
re; Allgemeines“
-- TRGS 721 „Gefährliche explosionsfähige Atmosphä-
re; Beurteilung der Explosionsgefährdung“ 2. DGUV Vorschriften, Regeln und Informa
-- TRGS 722 „Vermeidung oder Einschränkung gefähr tionen für Sicherheit und Gesundheit
licher explosionsfähiger Atmosphäre“ bei der Arbeit
-- TRGS 723 „Gefährliche explosionsfähige Gemi-
sche – Vermeidung der Entzündung gefährlicher DGUV Vorschriften
explosionsfähiger Gemische“
-- TRGS 724 „Gefährliche explosionsfähige Gemische – • DGUV Vorschrift 1 „Grundsätze der Prävention“
Maßnahmen des konstruktiven Explosionsschutzes, • DGUV Vorschrift 3 und 4 „Elektrische Anlagen und
welche die Auswirkung einer Explosion auf ein Betriebsmittel“
unbedenkliches Maß beschränken“
-- TRGS 725 „Gefährliche explosionsfähige Atmosphä- DGUV Regeln
re – Mess-, Steuer- und Regeleinrichtungen im Rah-
men von Explosionsschutzmaßnahmen“ • DGUV Regel 100-001 „Grundsätze der Prävention“
-- TRGS 727 „Vermeidung von Zündgefahren infolge • DGUV Regel 100-500 und 100-501 „Betreiben von
elektrostatischer Aufladung“ Arbeitsmitteln“
-- TRGS 800 „Brandschutzmaßnahmen“ • DGUV Regel 109-002 „Arbeitsplatzlüftung – Luft
• Betriebssicherheitsverordnung mit zugehörigen Techni- technische Maßnahmen“
schen Regeln für Betriebssicherheit (TRBS), besonders: • DGUV Regel 112-189 und 112-989 „Benutzung von
–– TRBS 1201 „Prüfungen von Arbeitsmitteln und Schutzkleidung“
überwachungsbedürftigen Anlagen“ • DGUV Regel 112-190 „Benutzung von Atemschutz
–– TRBS 1201 Teil 1 „Prüfung von Anlagen in explo- geräten“
sionsgefährdeten Bereichen und Überprüfung von • DGUV Regel 112-191 und 112-991 „Benutzung von Fuß-
Arbeitsplätzen in explosionsgefährdeten Bereichen“ und Knieschutz“
–– TRBS 1203 „Zur Prüfung befähigte Personen“ • DGUV Regel 112-192 und 112-992 „Benutzung von
–– TRBS 2152 „Gefährliche explosionsfähige Atmosphä- Augen- und Gesichtsschutz“
re; Allgemeines“ • DGUV Regel 112-193 und 112-993 „Benutzung von
Kopfschutz“
51
Anhang
• DGUV Regel 112-194 „Benutzung von Gehörschutz“ • DIN EN 16447:2014-09 „Rückschlagklappen zur
• DGUV Regel 112-195 und 112-995 „Benutzung von explosionstechnischen Entkopplung“
Schutzhandschuhen“ • DIN EN 60335-2-69:2015-07 „Sicherheit elektrischer
• DGUV Regel 113-001 „Explosionsschutz-Regeln (EX-RL)“ Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke;
Teil 2-69: Besondere Anforderungen für Staub- und
DGUV Informationen Wassersauger einschließlich kraftbetriebener Bürsten
für industrielle und gewerbliche Zwecke“
• DGUV Information 205-023 „Brandschutzhelfer – • DIN EN 60529:2014-09 „Schutzarten durch Gehäuse
Ausbildung und Befähigung“ (IP-Code)“
• DGUV Information 205-025 „Feuerlöscher richtig • DIN EN 60079-10-2:2015-10 „Explosionsgefährdete
einsetzen“ Bereiche −Teil 10-2: Einteilung der Bereiche − Staub
• DGUV Information 205-026 „Sicherheit und Gesund- explosionsgefährdete Bereiche“
heitsschutz beim Einsatz von Feuerlöschanlagen • DIN EN 60079-14:2014-10 „Explosionsgefährdete Be-
mit Löschgasen“ reiche - Teil 14: Projektierung, Auswahl und Errichtung
• DGUV Information 205-033 „Alarmierung und Eva elektrischer Anlagen“
kuierung“ • DIN EN ISO 13849-1:2020-08 „Sicherheit von M aschinen –
• DGUV Information 208-022 „Türen und Tore“ Sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen – Teil 1:
• DGUV Information 209-026 „Brand- und Explosions- Allgemeine Gestaltungsleitsätze“
schutz an Werkzeugmaschinen“ • DIN EN ISO 16089:2016-06 „Werkzeugmaschinen;
• DGUV Information 209-084 „Industriestaubsauger und Sicherheit; Ortsfeste Schleifmaschinen“
Entstauber“ • DIN 4102-1:1998-05 „Brandverhalten von Baustoffen
• DGUV Information 211-005 „Unterweisung – Bestand- und Bauteilen“
teil des betrieblichen Arbeitsschutzes“ • DIN 51385:2013-12 „Schmierstoffe − Bearbeitungs
• DGUV Information 211-010 „Sicherheit durch Betriebs- medien für die Umformung und Zerspanung von Werk
anweisungen“ stoffen – Begriffe“
• DGUV Information 213-106 „Explosionsschutz • DIN VDE 0100-100:2009-06 „Errichten von Nieder
dokument“ spannungsanlagen“
• VDI 2263:2018-07 „Staubbrände und Staubexplo
sionen; Gefahren, Beurteilung, Schutzmaßnahmen“
3. Normen • VDI 2263 Blatt 2:1992-05 „Inertisierung“
• VDI 2263 Blatt 3:1990-05 „Explosionsdruckstoßfeste
• DIN EN 2:2005-02 „Brandklassen“ Behälter und Apparate; Berechnung, Bau und Prüfung“
• DIN EN 3-7:2007-10 „Tragbare Feuerlöscher“ • VDI 2263 Blatt 6:2017-08 „Staubbrände und Staubex-
• DIN EN 573-1:2005-02 „Aluminium und Aluminiumlegie plosionen; Gefahren; Beurteilung; Schutzmaßnahmen;
rungen – Chemische Zusammensetzung und Form von Brand- und Explosionsschutz an Entstaubungs
Halbzeug – Teil 1: Numerisches Bezeichnungssystem“ anlagen“
• DIN EN 1127-1:2017-12 „Explosionsfähige Atmosphäre; • VDI 2263 Blatt 6.1:2017-08 „Staubbrände und Staub
Explosionsschutz, Teil 1: Grundlagen und Methodik“ explosionen; Gefahren; Beurteilung; Schutzmaß
• DIN EN 13237:2013-01 „Explosionsgefährdete Bereiche – nahmen; Brand und Explosionsschutz an
Begriffe für Geräte und Schutzsysteme zur Verwendung Entstaubungsanlagen – Beispiele“
in explosionsgefährdeten Bereichen“ • VDI 3673:2002/11 „Druckentlastung von Staub
• DIN EN 14373:2019-03 „Explosions-Unterdrückungs explosionen“
systeme“ • VDI 3679 Blatt 1 „Nassabscheider - Grundlagen,
• DIN EN 14460:2018-04 „Explosionsfeste Geräte“ Abgasreinigung von partikelförmigen Stoffen“
• DIN EN 14491:2012-10 „Schutzsysteme zur Druck
entlastung von Staubexplosionen“
• DIN EN 15089:2009-07 „Explosionsentkopplungs-
Systeme“
52
Notizen
Notizen
Deutsche Gesetzliche
Unfallversicherung e.V. (DGUV)
Glinkastraße 40
10117 Berlin
Telefon: 030 13001-0 (Zentrale)
Fax: 030 13001-9876
E-Mail: info@dguv.de
Internet: www.dguv.de