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Abruf-Nr. 779.1
HandlungsanleitungmitPDF 25.05.2004 12:49 Uhr Seite 24
Herausgeber:
Tiefbau-Berufsgenossenschaft
Technischer Aufsichtsdienst
Landsberger Straße 309
80687 München
Tel. 089/8897-701
Fax 089/8897-829
www.tiefbaubg.de
1 Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
2 Anwendungsbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
3 Begriffsbestimmungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
6 Schutzmaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
6.1 Schutzmaßnahmen der Schutzstufe 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
6.2 Schutzmaßnahmen der Schutzstufe 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
6.2.1 Technische und organisatorische Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
6.2.2 Persönliche Schutzausrüstung (Grundausstattung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
6.2.3 Persönliche Schutzausrüstung (Zusätzliche Ausstattung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
6.3 Betriebsanweisung, Unterweisung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
6.4 Überprüfung der Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
6.5 Dokumentation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Anhang 5: Musterbetriebsanweisung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Anhang 6: Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
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– Zusätzlich zu den möglichen gesundheitlichen lokal entzündliche, in seltenen Fällen allergische Reak-
Beeinträchtigungen durch die Inhalation von tionen mit Rötung, Schwellung und Juckreiz durch
Stäuben und Aerosolen, muss deshalb auch Parasiten von Tauben möglich.
das infektiöse bzw. sensibilisierende und toxi-
sche Potenzial der Bioaerosolbestandteile be-
rücksichtigt werden.
5 Gefährdungsbeurteilung
• Aufnahme über den Mund
– Sie erfolgt durch Berühren des Mundes mit
bei Tätigkeiten
verschmutzten Händen, Handschuhen oder in Arbeitsbereichen, die mit
Gegenständen, insbesondere beim Essen, Taubenkot kontaminiert sind
Trinken oder Rauchen ohne vorherige Reini-
gung der Hände. Tätigkeiten mit Kontakt zu Taubenkot sind nicht ge-
– Verzehr von Nahrungsmitteln, die durch Auf- zielte Tätigkeiten im Sinne der BioStoffV. Es ist eine
bewahren in verschmutzten Bereichen konta- Gefährdungsbeurteilung entsprechend § 7 der Bio-
miniert wurden. StoffV durchzuführen.
Maßgeblich für eine Gefährdung der Beschäftigten ist
• Aufnahme über die Haut oder die Schleimhäute
die Exposition. So führt Fegen, Bürsten, Schaufeln des
– Verletzungen der Haut ermöglichen Mikro- trockenen Taubenkots vor allem in geschlossenen
organismen das Eindringen in den Körper. Räumen zu einer starken Staubentwicklung (Abb. 1).
– Aufgeweichte Haut bei Feuchtarbeiten sowie Dies stellt die Hauptgefahrenquelle für die Beschäf-
Spritzer in die Augen stellen ebenfalls mög- tigten dar. Die in der natürlichen Umgebung gemes-
liche Eintrittspforten dar. senen Hintergrundwerte wurden bei Untersuchungen
durch die TBG zur Belastung der Beschäftigten bei
4.5 Symptome einer Infektion
oder einer Allergie Abb. 1: Staubbildung beim Kehren mit Besen
Symptome für eine Infektion können das Auftreten von
schwerem, wässerigem und zuweilen blutigem Durch-
fall, krampfartige Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbre-
chen, Fieber, Kreislaufschwäche, Magen-, Kopf- oder
Muskelschmerzen sein. Treten solche Krankheitsbilder
innerhalb von 2–5 Tagen nach Tätigkeiten an einem
mit Taubenkot verunreinigtem Ort auf, muss unverzüg-
lich ein Arzt aufgesucht werden, dem der Umgang mit
Taubenkot mitzuteilen ist. Besondere Vorsicht ist ge-
boten, wenn nach etwa 1–3 Wochen Fieber, Schüttel-
frost, Kopfschmerzen und ein quälender Hustenreiz
auftreten. Ein solches Krankheitsbild kann auf eine
Ornithose hinweisen, die einerseits nahezu ohne
Symptome oder mit der Symptomatik einer Erkältung
andererseits jedoch auch tödlich verlaufen kann.
Ornithosen (Chlamydiosen), zu denen auch die durch
den bereits in 4.1 genannten Erreger Chlamydophila
psittaci hervorgerufene Papageienkrankheit, sind mit
Antibiotika behandelbar. Das unverzügliche Aufsuchen
eines Arztes und der Hinweis auf Umgang mit
Taubenkot kann in solchen Fällen lebenswichtig sein.
Fieber, Husten, Schüttelfrost, Atemnot, Mattigkeit und
Übelkeit können auch mehrere Wochen nach Kontakt
Hinweiszeichen auf eine allergische Reaktion der
Lunge (Vogelhalterlunge) sein. Darüber hinaus sind
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Ausübung der o.g. Tätigkeiten um das tausend- bis 5.1 Tätigkeiten in Arbeitsbereichen
hunderttausendfache überschritten [Albrecht et. al., ohne direkten Taubenkotkontakt
2002]. Dieser Staub kann neben Pilzsporen auch
Infektionserreger enthalten. So konnten in entspre- Oftmals werden Arbeiten in Bereichen durchgeführt,
chenden Luftproben auch Chlamydien (Chlamydophila die zwar mit Taubenkot kontaminiert sind, bei denen
psittaci, Erreger der Papageienkrankheit) nachgewie- der Beschäftigte damit aber nicht in Kontakt kommt,
sen werden. z.B. bei Begehungen.
Die Staubentwicklung ist bei feuchtem Taubenkot Diese Tätigkeiten können der Schutzstufe 1 zugeord-
geringer. Jedoch stellen Arbeiten, bei denen tätigkeits- net werden, Schutzmaßnahmen der TRBA 500 „Allge-
bedingt der Abstand des Gesichtes zu der Verschmut- meine Hygienemaßnahmen: Mindestanforderungen“
zung weniger als eine Armlänge beträgt, ebenfalls eine (vgl. Abschnitt 6.1) sind ausreichend.
Gefährdung dar, weil in Flüssigkeitspartikeln enthal-
tene Mikroorganismen eingeatmet werden können. 5.2 Tätigkeiten in Bereichen, die
Dabei ist, wie in Abschnitt 4.1 erwähnt, zu beachten, geringfügig mit Taubenkot
dass frischer Taubenkot i.d.R. ein höheres infektiöses verunreinigt sind
Potenzial besitzt als Taubenkot, der bereits über Werden Tätigkeiten mit Kontakt zu Taubenkot durch-
Wochen oder Monate lagert und dabei austrocknet. geführt, sind diese Tätigkeiten entsprechend der
Neben der Infektionsgefährdung ist auch die sensibili- BioStoffV der Schutzstufe 2 zuzuordnen.
sierende und toxische Wirkung zu berücksichtigen.
Bei der Auswahl der Schutzmaßnahmen ist zu unter-
Darüber hinaus besitzt Taubenkot auch eine ätzende
scheiden zwischen Tätigkeiten mit geringfügiger
Wirkung.
Exposition und Tätigkeiten mit erhöhter Exposition. Um
Eine Hilfestellung zur Gefährdungsbeurteilung bietet geringfügige Exposition handelt es sich, wenn es nur
dabei das Fließschema in Anhang 2. für kurze Zeit zu einem Kontakt mit geringen Mengen
an Taubenkot kommt, wie z.B. das Entfernen einzel-
Abb. 2: Reinigung mit Bürsten
ner Nester und die Durchführung von Wartungs- und
Reparaturarbeiten, sofern dabei nur in geringem Aus-
maß Staub und Aerosole freigesetzt werden.
Bei diesen kurzfristigen Arbeiten müssen keine zusätz-
lichen Reinigungsarbeiten durchgeführt werden. Je-
doch ist auch hier auf besondere Hygienemaßnahmen
zu achten. Die persönlichen Schutzmaßnahmen ent-
sprechend Abschnitt 6.2.2 sind zu beachten.
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Anhang 1:
Anforderungen und Anwendung der Biostoffverordnung
bezüglich der Gefährdungsbeurteilung
Die Biostoffverordnung (BioStoffV) regelt die Vor- • Risikogruppe 2:
gehensweise bei Tätigkeiten mit biologischen Arbeits- Biologische Arbeitsstoffe, die eine Krankheit beim
stoffen und ist deshalb auch in mit Taubenkot kontami- Menschen hervorrufen können und eine Gefahr für
nierten Bereichen anzuwenden, da diese mit Mikro- Beschäftigte darstellen können; eine Verbreitung
organismen belastet sind. der Stoffe in der Bevölkerung ist unwahrscheinlich;
Für die Gefährdungsbeurteilung entsprechend § 5 eine wirksame Vorbeugung oder Behandlung ist
Abs. 1 der BioStoffV hat sich der Arbeitgeber ausrei- normalerweise möglich.
chende Informationen zu beschaffen. Zu berücksich-
tigen sind dabei: • Risikogruppe 3:
1. Die ihm zugänglichen, tätigkeitsbezogenen Infor- Biologische Arbeitsstoffe, die eine schwere Krank-
mationen über die Identität, die Einstufung und das heit beim Menschen hervorrufen können und
Infektionspotenzial der vorkommenden biologi- eine ernste Gefahr für die Beschäftigten dar-
schen Arbeitsstoffe sowie die von ihnen ausgehen- stellen; die Gefahr einer Verbreitung in der Bevöl-
den sensibilisierenden und toxischen Wirkungen. kerung kann bestehen, doch ist normalerweise
2. Tätigkeitsbezogene Informationen über Betriebs- eine wirksame Vorbeugung oder Behandlung mög-
abläufe und Arbeitsverfahren. lich.
3. Art und Dauer der Tätigkeiten und damit verbun- • Risikogruppe 4:
dene Übertragungswege sowie Informationen über
Biologische Arbeitsstoffe, die eine schwere Krank-
eine Exposition der Beschäftigten.
heit beim Menschen hervorrufen können und eine
4. Erfahrung aus vergleichbaren Tätigkeiten, Belas-
ernste Gefahr für die Beschäftigten darstellen; die
tungen und Expositionssituationen und über be-
Gefahr einer Verbreitung in der Bevölkerung ist
kannte tätigkeitsbezogene Erkrankungen sowie
unter Umständen groß; normalerweise ist eine
die ergriffenen Gegenmaßnahmen.
wirksame Vorbeugung oder Behandlung nicht
Als Ergebnis aus der Bearbeitung der o.g. Punkte sind möglich.
die einzelnen Tätigkeiten einer Schutzstufe nach
BioStoffV zuzuordnen. Die Sicherheitsfachkräfte und Zur Eingruppierung biologischer Arbeitsstoffe in
Betriebsärzte sind entsprechend § 8 der BioStoffV an Risikogruppen sind die Merkblätter „Sichere Bio-
der Gefährdungsbeurteilung zu beteiligen. technologie: Eingruppierung biologischer Agenzien“
Ist die Zuordnung zu einer Schutzstufe z.B. aufgrund (BGI 631–634) der Berufsgenossenschaft der Che-
nicht ausreichender Informationen nicht möglich, sind mischen Industrie oder die Technischen Regeln für
nach dem Stand der Technik Art, Ausmaß und Dauer Biologische Arbeitsstoffe (TRBA) 460–466 zu beach-
der Exposition der Beschäftigten gegenüber biologi- ten.
schen Arbeitsstoffen zu ermitteln und die erforderli- In der Regel treten bei Tätigkeiten mit Kontakt zu
chen Schutzmaßnahmen festzulegen. Dabei sind sen- Taubenkot überwiegend Mikroorganismen der Risiko-
sibilisierende und toxische Wirkungen von biologi- gruppen 1 und 2 auf. Mikroorganismen der Risiko-
schen Arbeitsstoffen zusätzlich zur Infektionsgefähr- gruppe 3 können ebenfalls vorkommen. Mikroorganis-
dung zu berücksichtigen. men der Risikogruppe 4 kommen natürlicherweise in
Deutschland nicht vor.
Eingruppierung der Mikroorganismen
Die Risikogruppe 2 ist sehr vielfältig. Sie reicht von
Entsprechend der Biostoffverordnung werden biologi-
Erregern, die Krankheiten verursachen können, gegen
sche Arbeitsstoffe anhand des von ihnen ausgehenden
die jedoch wirksame Therapien oder Impfmöglichkei-
Infektionsrisikos in vier Risikogruppen unterteilt:
ten vorhanden sind, bis zu Mikroorganismen, die nur
• Risikogruppe 1: unter besonderen Voraussetzungen Infektionen aus-
Biologische Arbeitsstoffe, bei denen es unwahr- lösen können. Sie kommen als normale Besiedler, z.B.
scheinlich ist, dass sie beim Menschen eine Krank- auch auf der Haut oder im Darm des Menschen und
heit verursachen. anderer Lebewesen vor.
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Anhang 2:
Entscheidungsdiagramm für die Auswahl von Schutzmaßnahmen
Schutzstufe 2
Exposition durch ja PSA ja Geringfügige
Staubbelastung (GA) Exposition
Tätigkeiten nach Abs. 5.2 nein
nein
Tätigkeiten nach Abs. 5.3
Tätigkeiten S/W-
nach Abs. 5.1 Schleuse
Taubenkot Staub-
Schutzstufe 1 absaugen minderung
s. 6.2.1
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Anhang 3:
Auszüge aus der TRBA 500
TRBA 500
„Allgemeine Hygienemaßnahmen: Mindestanforderungen“
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Anhang 4:
Hygiene- und Hautschutzplan
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Anhang 5:
Musterbetriebsanweisung
BETRIEBSANWEISUNG
(gem. § 12 BioStoffV, §20 (1) GefStoffV)
Taubenkot- Reinigungsarbeiten Brücke [Name] in [Ort]
ARBEITSBEREICH: Brückenhohlkasten und Brückenpfeiler DATUM:
TÄTIGKEITEN: Entfernen des Taubenkotes
Biologische Arbeitsstoffe:
Im Taubenkot sind u.a. viele Infektionserreger enthalten. Diese können Lungen- oder Darmerkrankungen
verursachen, die zum Teil erst nach 3 bis 4 Wochen auftreten. Hinzu kommen Parasiten, wie die
Taubenzecke oder Milbe, die auch den Menschen befallen können.
Durch Aufwirbelung des Taubenkotes beim Reinigen können diese Erreger in die Luft gelangen.
Durch die Staubbildung bedingt können auch Schimmelpilzsporen in hohen Konzentrationen in der Luft
vorhanden sein. Dies kann zusätzlich zu allergischen Reaktionen insbesondere der Atemwege führen.
Gefahrstoffe:
Taubenkot hat aufgrund seines hohen pH-Wertes eine ätzende Wirkung.
Allgemeine Gefahren:
[Auf weitere Gefahren der Baustelle, wie Absturzgefahr, elektrischer Strom, ... ist vom Unternehmer
hinzuweisen]
Gesundheitsgefahren:
• Lungen- oder Darmerkrankungen durch Infektionserreger
• Allergische und toxische Wirkung durch Schimmelpilze, Endotoxine und Parasiten
• Brand- und Explosionsgefahr bei sehr trockenem, aufgewirbeltem Taubenkot
• [weitere Gesundheitsgefahren sind vom Unternehmer gemäß Gefahrenanalyse zu
ergänzen]
Aufnahmepfade:
• Atemluft (Infektionserreger, Stäube)
• Haut, Schleimhaut (besonders bei Riss- und Schnittverletzungen oder vorgeschädigter
Haut)
• Mund
Allg. Hinweis:
Der Taubenkot kann durch verschmutze Gegenstände oder Kleidung in Sozialräume und Fahrerkabinen
von Baumaschinen verschleppt werden.
SCHUTZMASSNAHMEN/VERHALTENSREGELN
TECHNISCHE SCHUTZMASSNAHMEN
• Zum Entfernen des Taubenkotes soweit möglich Sauger XY [ Kategorie H] verwenden.
ORGANISATORISCHE SCHUTZMASSNAHMEN
• Betreten des Schwarzbereiches nur mit Schutzkleidung
• Staubbildung ist zu vermeiden. Hierfür muss der Taubenkot mit Sprinkler leicht benässt werden.
• Alleinarbeit ist untersagt.
• Rauchen, Essen, Trinken und Schnupfen ist nur im Weißbereich gestattet.
• Erste-Hilfe-Material einschließlich Augenspülflasche ist in der Schwarz-/Weißanlage staubgeschützt
vorzuhalten
• Erste-Hilfe-Material einschließlich Augenspülflasche ist zusätzlich staubgeschützt am Arbeitsplatz
vorzuhalten.
• Hautschutzcreme XY [vom Unternehmer zu ergänzen] ist vor dem Anziehen der Schutzhandschuhe und
nach Reinigung der Hände (siehe Hautschutzplan) anwenden.
• Im Schwarzbereich eingesetzte Geräte sind vor Verbringen in den Weißbereich mit [vom Unternehmer
auszufüllen] zu reinigen.
• Nach Verlassen des Schwarzbereichs Stiefelwaschanlage benutzen.
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PERSÖNLICHE SCHUTZAUSRÜSTUNG
Im gesamten Bereich ist folgende Schutzausrüstung zu tragen:
• Grundausrüstung [vom Unternehmer zu konkretisieren]:
• Schutzstiefel S2/II
• Nitrilgetränkte [....] Schutzhandschuhe
• [....] Einwegschutzanzüge
• Atemschutz:
• Gebläseunterstütze Vollmaske mit Partikelfilter P2 (TMP2)
VERHALTEN IM GEFAHRFALL
• Beim Auftreten von Unregelmäßigkeiten (z.B. Auftreten unbekannter Gerüche, Auffinden von
Fremdkörpern, Entwicklung von Rauch oder Dämpfen) ist der Gefahrenbereich sofort zu verlassen und
der verantwortliche Bauleiter [Name ...] zu informieren.
• Bei Brand ist der Arbeitsbereich unverzüglich zu verlassen. Die örtliche Leitstelle der Feuerwehr [Tel.-
Nr.: ......] ist zu informieren.
ERSTE HILFE
• Auf der Baustelle hat ein ausgebildeter Ersthelfer [Name] ständig anwesend zu sein.
• Bei Auftreten von Unwohlsein, Durchfall, Schwindel oder Erbrechen ist der Vorgesetzte zu informieren
und der Arzt zu konsultieren.
• Bei Spritzern ins Auge ist dieses mit [.....] zu spülen.
• Bei Bergung der Verletzten ist auf die eigene Sicherheit zu achten.
• Transportmittel XY [vom Unternehmer zu spezifizieren] ist vorzuhalten.
• Bei Lagerung und Transport des Verletzten ist für Frischluftzufuhr zu sorgen.
• Bei Verletzungen mit Kontamination ist dies den Rettungssanitätern mitzuteilen.
• Die Telefonnummer der Rettungsleitstelle lautet: [........]
• Alle Verletzungen sind im Verbandbuch einzutragen.
ENTSORGUNG
Verwendete Filter aus dem Atemschutzgeräten, Einwegschutzkleidung (Schutzanzüge und -handschuhe)
sind in die gekennzeichneten Sammelbehälter vor der Schwarz-/Weißanlage zu entsorgen.
Taubenkot ist in den XY- Behältern zur Entsorgung bereitzustellen.
Behälter sind nach der Befüllung mit gelbem Klebeband zu verschließen und mit „Biogefährdung“ zu
kennzeichnen.
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Anhang 6:
Glossar
Aerosole Systeme aus Luft und darin fein Exposition Einwirkung eines Stoffes oder einer
verteilten kleinen festen (Stäube Strahlung ausgesetzt sein. Grund-
oder Rauche) oder flüssigen (Nebel) voraussetzung für die Beurteilung
Teilchen des Risikos eines biologischen
Arbeitsstoffes sind Kenntnisse so-
Allergie Bereitschaft eines Organismus, wohl des Ausmaßes der Exposition
gegen einen als fremd erkannten als auch der Wirkungen. Ein sehr
Stoff mit einer Überreaktion des pathogener Mikroorganismus stellt
lmmunsystems zu antworten. daher auch bei E = null kein Risiko
Die Reaktion kann sofort oder dar, hingegen kann ein wenig
auch verzögert einsetzen pathogener bei sehr hoher E ein
beträchtliches Risiko durch eine
Antibiotikum Substanz, die bereits in geringen allergisierende Wirkung darstellen
Konzentrationen Mikroorganismen
abtötet oder in ihrem Wachstum Hygiene vorbeugende Maßnahmen für
hemmt die Gesunderhaltung einzelner
Menschen und Gruppen, um
Art Grundeinheit der Klassifikation körperliche Erkrankungen fern-
von Organismen (s. Taxonomie) zuhalten und Menschen und
Gesellschaften so widerstandsfähig
Bakterien mikroskopisch kleine, einzellige gegen die Entstehung körperlicher
Lebewesen, deren Chromosom Erkrankungen zu machen
nicht von einer Membran umhüllt ist,
die also keinen echten Zellkern Hefe Pilze, die (auch) einzellig wachsen
haben können. Die vegetative Vermehrung
erfolgt durch Sprossung oder
Desinfektion Abtötung oder Inaktivierung von Spaltung
Mikroorganismen, so dass keine
Gefährdung mehr von ihnen Human- krankheitserregend für den
ausgeht. Bei der Desinfektion pathogen Menschen
handelt es sich um eine Maß-
nahme zur gezielten Verminde- Infektion Eindringen und Vermehrung von
rung der Keimzahl, die normaler- Fremdorganismen in biologische(n)
weise nicht zur Sterilität führt Systeme(n)
(s. auch Sterilisation).
Zur Desinfektion werden Mikro- 1. Viren, Bakterien, mikroskopisch
Chemikalien (Desinfektionsmittel) organismen kleine ein- oder mehrzellige Algen
eingesetzt, oder auch physika- oder Pilze oder mikroskopisch
lische Verfahren wie Behandlung kleine tierische Mehrzeller
in drucklos strömendem Dampf, (§ 3 Nr. 1 GenTSV)
Bestrahlung oder Hitze 2. Alle zellulären oder nicht-
zellulären mikrobiologischen
Elektrolyte Verbindungen, die in wässriger Einheiten, die zur Vermehrung
Lösung in Ionen zerfallen oder zur Weitergabe von
genetischem Material fähig sind
Elektrolyt- für den Ablauf vitaler Vorgänge ist
haushalt ein definierter Elektrolytbestand Nebel Ein Gas, vor allem Luft, in dem kleine
des Organismus Voraussetzung. Flüssigkeitströpfchen schweben
Die Regulation der Elektrolyte
steht in engem Zusammenhang oral 1. durch den Mund
mit dem Wasserhaushalt 2. den Mund betreffend
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Parasit Lebewesen, die sich auf dem Species Art, taxonomische Einheit
oder im Körper anderer
Individuen (Wirte) vorübergehend Spore allgemeiner Begriff für eine
oder dauernd aufhalten und sich Verbreitungs-, Überdauerungs- oder
auf deren Kosten ernähren Vermehrungseinheit von
Mikroorganismen
Potenzial prinzipielle Fähigkeit eines Agens,
eine (toxische, sensibilisierende Sterilisation Entkeimung, Befreiung eines Materials
oder infektiöse) Wirkung auszu- von lebenden Mikroorganismen oder
lösen deren Ruhestadien
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Anhang 7:
Vorschriften und Regeln
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