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Verwendung von
Flüssiggas
Dezember 2022
Impressum
Aufgrund ihres besonderen Entstehungsverfahrens und ihrer inhaltlichen Ausrichtung auf kon-
krete betriebliche Abläufe oder Einsatzbereiche (Branchen-/ Betriebsarten-/Bereichsorientie-
rung) sind DGUV Regeln fachliche Empfehlungen zur Gewährleistung von Sicherheit und Ge-
sundheit. Sie haben einen hohen Praxisbezug und Erkenntniswert, werden von den beteiligten
Kreisen mehrheitlich für erforderlich gehalten und können deshalb als geeignete Richtschnur
für das betriebliche Präventionshandeln herangezogen werden. Eine Vermutungswirkung ent-
steht bei DGUV Regeln nicht.
Inhaltsverzeichnis
Seite Seite
Seite
Anhang 1
Tabellen und Diagramme................................................................ 107
1. Eigenschaften der Flüssiggase................................................ 107
2. Dampfdruckdiagramm................................................................ 109
Anhang 2
Technische Normen........................................................................... 110
Anhang 3
Stichwortverzeichnis........................................................................ 112
1 Wozu diese DGUV Regel?
Was ist eine DGUV Regel? An wen wendet sich diese branchenübergreifende
DGUV Regel?
Arbeitsschutzmaßnahmen passgenau für das Verwenden
von Flüssiggas – dabei unterstützt Sie diese DGUV Regel. Mit dieser DGUV Regel sind in erster Linie Sie als Unter-
DGUV Regeln werden von Fachleuten der gesetzlichen Un- nehmerin oder Unternehmer angesprochen. Denn Sie
fallversicherung sowie weiteren Expertinnen und Experten sind für die Sicherheit und Gesundheit Ihrer Beschäftigten
zum Arbeitsschutz verfasst, die den betrieblichen Alltag verantwortlich. Durch den hohen Praxisbezug bietet diese
in Unternehmen beim Verwenden von Flüssiggas kennen DGUV Regel aber auch großen Nutzen für alle weiteren Ak-
und wissen, wo die Gefahren für Sicherheit und Gesund- teurinnen und Akteure in Ihrem Unternehmen, etwa Ihren
heit der Beschäftigten liegen. Personal- und Betriebsrat, Ihre Fachkräfte für Arbeitssi-
cherheit sowie Ihre Sicherheitsbeauftragten.
Diese branchenübergreifende DGUV Regel hilft Ihnen,
staatliche Arbeitsschutzvorschriften wie z. B. die Betriebs- Darüber hinaus bietet sie auch umfangreiche Informatio-
sicherheitsverordnung, Unfallverhütungsvorschriften, nen für Errichter von Flüssiggasanlagen, für zur Prüfung
Normen und viele verbindliche gesetzliche Regelungen von Flüssiggasanlagen befähigte Personen und Aufsichts-
konkret anzuwenden. Diese sind oft komplex und allge- personen der Unfallversicherungsträger und für die Ver
mein formuliert. DGUV Regeln erläutern Ihnen dagegen treter staatlicher Aufsichtsbehörden.
anschaulich, welche dieser Vorgaben wo in Ihrem Unter-
nehmen angewendet werden müssen. Daneben erhalten Die vorliegende DGUV Regel bietet branchenübergreifend
Sie auch zahlreiche praktische Tipps und Hinweise für konkrete Hilfestellungen bei den Arbeitsschutzmaßnah-
einen erfolgreichen Arbeitsschutz in Ihrem Unternehmen. men im Rahmen der Verwendung von Flüssiggas. Sie
umfasst die wichtigsten Präventionsmaßnahmen, um
die gesetzlich vorgeschriebenen Schutzziele für Ihr Unter-
nehmen und Ihre Beschäftigten zu erreichen.
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2 Geltungsbereich dieser DGUV Regel
2.1 Diese DGUV Regel gilt für 2.2 Diese DGUV Regel gilt nicht für
1. die gewerbliche Verwendung von Flüssiggas zu Brenn- die folgenden Anlagen und die Verwendung von Flüssig-
zwecken. gas zu Brennzwecken in diesen Anlagen:
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3 Begriffsbestimmungen
A B
Anschlusswert Batterieanlage
Anschlusswert ist der Gasverbrauch in kg/h oder g/h Die Batterieanlage ist ein Zusammenschluss von Flüssig-
einer Verbrauchseinrichtung bei Nennwärmebelastung; er gasflaschen (Flaschenbündel) zum Zweck der gemein
wird auf den unteren Heizwert (Hi) bezogen. samen Entleerung.
Brenngastank
Der Brenngastank ist ein fest mit dem Fahrzeug verbun-
dener Druckgasbehälter, in dem Flüssiggas zu Brennzwe-
cken in Fahrzeugen bereitgehalten wird (nicht zum Antrieb
für Fahrzeuge mit Flüssiggas-Verbrennungsmotor). Das
Flüssiggas wird aus der Gasphase entnommen.
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Begriffsbestimmungen
D F
Druckgasbehälter Fachkundig
Druckgasbehälter sind Druckbehälter für Gase, unab- Fachkundig nach § 2 Abs. 5 BetrSichV ist, wer zur Aus-
hängig vom Druck. Zum Druckgasbehälter gehören sei- übung einer bestimmten Aufgabe an einer Flüssiggasan-
ne Ausrüstungsteile, die dessen Sicherheit beeinflussen lage über die erforderlichen Fachkenntnisse verfügt. Die
können. Es werden ortsbewegliche und ortsfeste Druck- Anforderungen an die Fachkunde sind abhängig von der
gasbehälter unterschieden (siehe TRGS 407 „Tätigkeiten jeweiligen Art der Aufgabe. Zu den Anforderungen zählen
mit Gasen – Gefährdungsbeurteilung“). eine entsprechende Berufsausbildung, Berufserfahrung
oder eine zeitnah ausgeübte entsprechende berufliche
Druckregeleinrichtung Tätigkeit. Die Fachkenntnisse sind durch Teilnahme an
Die Druckregeleinrichtung ist ein Druckregelgerät oder Schulungen auf aktuellem Stand zu halten.
eine automatische Umschalteinrichtung oder eine Kombi-
nation aus beiden. Feuer- und Heißarbeiten
Feuer- und Heißarbeiten sind alle Arbeiten, bei denen
Druckregler sind Druckregelgeräte, die als Einrichtung den eine Wärmeeinbringung beziehungsweise eine Funken-
Ausgangsdruck unabhängig von Schwankungen des Ein- oder Flammenbildung stattfindet. Hierzu zählen ins-
gangsdruckes und/oder Änderungen von Durchfluss und besondere Schweißen, Schneiden, Anwärmen und alle
Temperatur innerhalb festgelegter Grenzen konstant halten. Arbeiten mit starkem Funkenflug.
Feuerwiderstandsklassen
E Der Feuerwiderstand eines Bauteils beschreibt die Dauer,
während der ein Bauteil im Brandfall seine Funktion be-
Einwegbehälter hält. Dabei muss es mindestens seine Tragfähigkeit und
Einwegbehälter sind Druckgaskartuschen und metallische die Verhinderung der Brand- oder Rauchausbreitung, den
Einwegflaschen. sogenannten Raumabschluss, für die angegebene Zeit ge-
währleisten. Nach der nationalen Norm DIN 4102 werden
Erstellung geprüfte Bauteile mit einem Großbuchstaben und der Feu-
Die Erstellung der Flüssiggasanlage umfasst die Gesamt- erwiderstandsdauer in Minuten gekennzeichnet, wie z. B.
heit der Maßnahmen für die Installation der Flüssiggas- F 30. So bezeichnet z. B. die Klasse F 30-A ein Bauteil der
anlage. Feuerwiderstandsklasse F 30, das aus nichtbrennbaren
Baustoffen besteht.
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Begriffsbestimmungen
Flammenüberwachungen Flaschenanlage
Flammenüberwachungen sind Sicherheitseinrichtungen, die Die Flaschenanlage ist eine Flüssiggasanlage, die aus
• den Gasweg in Abhängigkeit von der Steuerwirkung eines einer oder mehreren Flüssiggasflaschen versorgt wird.
Flammenfühlers offenhalten und nach dem Erlöschen der
Flammen wieder schließen (umgangssprachlich thermo- Flüssiggasanlagen
elektrische Zündsicherung, siehe Abbildung 7), Flüssiggasanlagen bestehen aus Verbrauchsanlagen
• von einem Steuerkreis beeinflusst, das Vorhanden- für Brennzwecke bzw. zum Schweißen, Schneiden und
sein einer Flamme überwachen und davon abhängig verwandte Verfahren sowie deren Versorgungsanlagen
den Gasweg zu einem Brenner öffnen oder schließen (siehe beispielhafte Abbildungen 2 bis 5).
(automatische und teilautomatische thermoelektrische
Zündsicherung), Flüssiggase
• einem Steuergerät oder einem Stellglied das Vorhan- Flüssiggase sind die unter Druck verflüssigten brennbaren
densein oder das Ausbleiben bzw. das Abreißen einer Gase Propan, Propen (Propylen), Butan, Buten (Butylen)
Flamme melden (Flammenwächterteilautomaten) oder und deren Gemische nach DIN 51622, DIN 51629 bzw.
• auf Befehl eines damit zusammengehörenden Flam- DIN EN 589.
menwächters beim Ausbleiben der Flamme die Gas-
zufuhr zum Stellglied innerhalb der Sicherheitszone Flüssigphase
unterbrechen und den Gasweg absperren und darüber Die Flüssigphase ist der unterhalb der Gasphase befind
hinaus auf Befehl von Reglern, Wächtern und Begren- liche flüssige Anteil des Gases innerhalb eines orts
zern ansprechen und die In- und Außerbetriebnahme beweglichen oder eines ortsfesten Druckgasbehälters.
von Brennern nach einem vorgesehenen Programm
veranlassen (Gasfeuerungsautomaten).
Gasphase
Flüssigphase
Abb. 1
Flüssiggasflasche mit Gasphase
und Flüssigphase
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Begriffsbestimmungen
Flüssiggasanlage
Versorgungsanlage Verbrauchsanlage
Flaschenventil
ist gleichzeitig Druckregel-
Hauptabsperr- einrichtung
einrichtung
(HAE)
Mehrfach-
stellgerät
Verbrauchseinrichtung,
z. B.:
Flämmgerät
Gasherd
Grillgerät
Heizgerät
Druckgasbehälter Räuchergerät
Abb. 2
(Flüssiggasflasche) Trocknungsgerät
Flüssiggasanlage zur Versorgung
von Verbrauchseinrichtungen aus einer
Flüssiggasflasche
Flüssiggasanlage
Versorgungsanlage Verbrauchsanlage
Hauptabsperrein-
Druckregel- richtung (HAE)
einrichtung
Umschalt-
einrichtung
Mehrfach-
stellgerät
Verbrauchseinrichtung,
z. B.:
Flämmgerät
Gasherd
Grillgerät
Heizgerät
Räuchergerät
Trocknungsgerät Abb. 3
Flüssiggasanlage mit Umschalteinrich-
tung zur Versorgung von Verbrauchsein-
richtungen aus einer und bereitgehaltener
Druckgasbehälter zweiter Flüssiggasflasche
(Flüssiggasflaschen)
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Begriffsbestimmungen
Flüssiggasanlage
Versorgungsanlage Verbrauchsanlage
Flüssiggasanlage
Versorgungsanlage Verbrauchsanlage
Verbrauchseinrichtung,
z. B.:
Flämmgerät Abb. 5
Gasherd Flüssiggasanlage mit Versorgung aus
Grillgerät ortsfestem Druckgasbehälter (Flüssiggas
Härteofen behälter)
Industriefeuerungsgerät (Druckregeleinrichtung 1. Stufe als
Keramikofen Bestandteil der Versorgungsanlage
Druckgasbehälter (ortsfest) Räuchergerät und Druckregeleinrichtung 2. Stufe
Folienschrumpfsäule als Bestandteil der Verbrauchsanlage,
Trocknungsgerät Verzicht auf Darstellung des Behälter
absperrventils)
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Begriffsbestimmungen
Gefahrenbereich M
Der Gefahrenbereich im Sinne dieser DGUV Regel ist der
Bereich, in dem auf Grund der örtlichen und betrieblichen Maximal zulässiger Druck PS
Verhältnisse gefährliche Gaskonzentrationen nicht aus- Der maximal zulässige Druck (PS) ist der vom Hersteller
geschlossen werden können, z. B. infolge betriebsbeding- angegebene höchste Druck, für den das Druckgerät aus-
ter Freisetzung von Flüssiggas beim Anschließen oder gelegt ist und der für eine vom Hersteller vorgegebene
Lösen von Rohrleitungsverbindungen oder beim Öffnen Stelle festgelegt ist, wobei es sich entweder um die An-
von Peilventilen. In Bezug auf die Explosionsgefahr ist schlussstelle der Ausrüstungsteile mit Sicherheitsfunk-
der Gefahrenbereich dem explosionsgefährdeten Bereich tion oder um den höchsten Punkt des Druckgerätes oder,
(Zone) gleichzusetzen. falls nicht geeignet, um eine andere angegebene Stelle
handelt. Der maximal zulässige Druck (PS) wird in der
Regel als Überdruck angegeben.
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Begriffsbestimmungen
Niederdruck P
Niederdruck ist der Betriebsdruck bis maximal 100 mbar.
Prüfdruck
Der Prüfdruck PP ist der auf der Grundlage des zulässigen
O Betriebsdruckes PB der Anlagenteile und des Prüfdruck-
faktors (FP) zu ermittelnde Druck für die Durchführung der
OPSO – Sicherheitsabsperreinrichtung Druckprobe. Er ermittelt sich aus PP = FP x PB. Der Prüf-
Eine Sicherheitsabsperreinrichtung (OPSO, over pressure druck wird in der Regel als Überdruck angegeben.
shut-off, bisherige Bezeichnung: Sicherheitsabsperrventil
(SAV)) ist eine Einrichtung, die im Betrieb geöffnet (betriebs-
bereit) ist und die Aufgabe hat, den Gasstrom selbsttätig ab- R
zusperren, sobald der eingestellte Ansprechdruck hinter der
nachgeschalteten Druckregeleinrichtung überschritten wird. Räume unter Erdgleiche
Sie öffnet nach dem Sperren nicht selbsttätig. Räume unter Erdgleiche sind Räume, deren Böden allsei-
tig tiefer als 1,0 m unter der umgebenden Geländeober-
OPSO/UPSO – kombinierte Überdruck-Unterdruck- fläche liegen. Diesen Räumen stehen Orte gleich, die all-
Sicherheitsabsperreinrichtung seitig von dichten, öffnungslosen Wänden von min. 1,0 m
Diese kombinierte Sicherheitsabsperreinrichtung be- Höhe umschlossen werden.
steht aus einem OPSO und einem UPSO, die den weiteren
Gasstrom bei unzulässig hohem und unzulässig niedri-
gem Druck in der Rohrleitung zur angeschlossenen Ver-
brauchseinrichtung absperren.
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Begriffsbestimmungen
Treibgasbehälter
S Treibgasbehälter sind Treibgasflaschen oder fest mit
dem Fahrzeug verbundene Treibgastanks, in denen
S2SR Flüssiggas zum Antrieb von Verbrennungsmotoren bereit-
S2SR (engl. Safety two Stages Regulator) ist eine zweistu- gehalten wird, siehe Abbildung 6.
fige Sicherheitsdruckregeleinrichtung.
Gasphase
Schlauch
Flüssigphase
Ein Schlauch besteht aus Gummi oder Kunststoff mit einer
Verstärkung, hergestellt aus natürlichen oder synthetischen
Textilien, ohne funktionsfähige Schlaucharmaturen. Siehe
DIN EN 16436-1.
Schlauchleitung
Die Schlauchleitung ist ein festeingebundener Schlauch,
der funktionsfähig an einem oder beiden Enden mit
Schlaucharmaturen verbunden ist. Siehe DIN EN 16436-2.
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Begriffsbestimmungen
V Verfahrenstechnische Anlagen
Verfahrenstechnische Anlagen beinhalten die Gesamtheit
Verbrauchsanlage aller notwendigen Einrichtungen für die Durchführung des
Eine Verbrauchsanlage umfasst die Verbrauchseinrich- Ablaufes von chemischen, physikalischen oder biologi-
tung für Brennzwecke einschließlich der Rohrleitungen schen Vorgängen zur Gewinnung, Herstellung oder Besei-
und der Ausrüstungsteile hinter der Hauptabsperreinrich- tigung von Stoffen oder Produkten.
tung (siehe Abbildungen 2–5, 7).
Abb. 7
Beispielhafte ortsveränderliche Nieder-
druck-Verbrauchsanlage hinter HAE mit
Ausrüstungsteilen (Verzicht auf Darstel-
lung der Flüssiggasflasche) besteht aus
zweistufiger Sicherheitsdruckregelein-
richtung „S2SR“ mit thermisch auslö-
sender Absperreinrichtung (TAE) für den
Betrieb in Räumen, Schlauchbruchsiche-
rung, Schlauchleitung und Verbrauchs
einrichtung mit Flammenüberwachung
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Begriffsbestimmungen
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4 Grundlagen für den Arbeitsschutz
4.1 Was für alle gilt
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Grundlagen für den Arbeitsschutz
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Grundlagen für den Arbeitsschutz
Bei der Erstellung der Betriebsanweisung können Sie Weitere Informationen und Muster-Betriebsanweisungen
die vom Hersteller mitgelieferten Betriebsanleitungen finden Sie unter BGN Branchenwissen, Wissen Kompakt
verwenden. Die Betriebsanweisungen müssen regelmäßig Flüssiggas www.bgn.de/754.
überprüft und gegebenenfalls auf Ihre Arbeitsbedingun-
gen vor Ort angepasst werden.
Nummer: Betriebsanweisung
Nummer: bitte eintragen Wechsel von Name / Logo
Datum: bitte eintragen Flüssiggasflaschen des Betriebes
Verantwortlich: Name / Telefonnummer
Arbeitsplatz/Tätigkeitsbereich: Hier den Geltungsbereich
<Bezeichnung (z. B.einfügen>
Gerät/Anlage Abteilung, Arbeitsplatz, Raum) eintragen
1. Anwendungsbereich
Sachgemäßer und sicherer Wechsel von Flüssiggasflaschen
2. Gefahren für Mensch und Umwelt
• Extrem entzündbares, farbloses Gas, mit wahrnehmbarem Geruch
• Flüssiggas ist schwerer als Luft
• Bei geringer Vermischung mit der Umgebungsluft zündfähig
• Flaschendruck ist abhängig von der Gas- bzw. Umgebungstemperatur
• Brand-, Verpuffungs- und Explosionsgefahr
Flaschenventil Flaschenventil
33 kg Flasche 5-, 11 kg Flasche
• Achtung unterschiedliches Dichtsysteme: 5-, 11-kg-Flaschenventile (Dichtring befindet sich im Entnahmestutzen des Flaschenventils),
33-kg-Flaschenventilen (hier gibt es keinen Dichtring, nur metallische Flachdichtfläche).
• Vor dem Anschließen einer Flüssiggasflasche ist der Dichtring auf Beschädigungen zu überprüfen. Der Dichtring befindet sich im
Entnahmestutzen des Flaschenventils oder in der Druckregeleinrichtung bzw. in der Hochdruckschlauchleitung.
• Das Festschrauben der Druckregeleinrichtung bzw. der Hochdruckschlauchleitung an das Flaschenventil erfolgt in Drehrichtung
links (gegen Uhrzeigersinn).
• Nach jedem Flaschenwechsel sind die Anschlussverbindungen (Flaschenventil / Druckregeleinrichtung oder Flaschenventil /
Hochdruckschlauchleitung) bei geöffnetem Flaschenventil auf Dichtheit zu kontrollieren. Das kann z. B. mittels Lecksuchspray bei
geöffnetem Flaschenventil und „Geschlossenstellung“ des Regelknopf des Gasgerätes erfolgen.
• Bei Blasenbildung ist die Verbindung zu kontrollieren und die Undichtheit zu beheben.
4. Verhalten bei Störungen
• Bei Undichtheiten ist die Gaszufuhr abzusperren, der Raum gut zu lüften und der Bereich sofort zu verlassen. Feuerwehr
verständigen, Zündquellen sind fernzuhalten, es ist strengstens verboten zu rauchen und elektrische Schalter o. ä. zu betätigen.
• Bei Gasbrand sind geeignete Feuerlöscher der Brandklasse C einzusetzen (Selbstschutz beachten), wie z. B. ABC- oder BC-
Pulverlöscher. Löschtaktik für Gasbrände beachten! Weiterführende Informationen sind der DGUV Information 205-030 „Umgang mit
ortsbeweglichen Flüssiggasflaschen im Brandeinsatz“ zu entnehmen“
• Feuerwehr über vorhandene Flüssiggasflaschen informieren.
5. Erste Hilfe
• Ruhe bewahren.
• Notruf: 112
• Unfall melden, Unfallstelle sichern, Erste-Hilfe-Maßnahme durchführen (Selbstschutz beachten).
• Ersthelfer und vorgesetzte Person verständigen.
Freigabedatum:
Nächster Überprüfungstermin dieser Unterschrift:
Betriebsanweisung: Geschäftsleitung/Vorgesetzte Person
Diese Musterbetriebsanweisung muss auf die Gegebenheiten des jeweiligen Betriebes angeglichen werden!
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Grundlagen für den Arbeitsschutz
BETRIEBSANWEISUNG Stand:
gemäß §14 GefStoffV 2022/09
• Unkontrollierter Gasaustritt
• Brand-, Explosions- und Verpuffungsgefahr
• Bei Hautkontakt mit flüssigem Gas (Kälteverbrennung)
• Einatmen von Flüssiggas sowie entstehender Verbrennungsgase
• Explosion der Flasche bei Temperaturerhöhung (Brand, Sonneneinstrahlung)
Sachgerechte Entsorgung
• Restgasmengen nicht in die Atmosphäre abblasen.
• Beschädigte Flüssiggasflasche kennzeichnen und Lieferanten entsprechend informieren.
• Zum Schutz des Flaschenventils sind die Verschlussmutter und Ventilschutzkappe vor dem Transport aufzubringen.
Freigabedatum:
Nächster Überprüfungstermin dieser Unterschrift:
Betriebsanweisung: Geschäftsleitung/Vorgesetzte Person
Diese Musterbetriebsanweisung muss auf die Gegebenheiten des jeweiligen Betriebes angeglichen
werden!
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Grundlagen für den Arbeitsschutz
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Grundlagen für den Arbeitsschutz
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4.2 Was für das Verwenden von Flüssiggas gilt
Rechtliche Grundlagen
• Richtlinie 2010/35/EU des Europäischen Parlaments • TRGS 555 „Betriebsanweisung und Information der
und des Rates vom 16. Juni 2010 über ortsbewegli- Beschäftigten“
che Druckgeräte und zur Aufhebung der Richtlinien • TRGS 720 „Gefährliche explosionsfähige Gemische –
des Rates 76/767/EWG, 84/525/EWG, 84/526/EWG, Allgemeines“
84/527/EWG und 1999/36/EG • TRGS 721 „Gefährliche explosionsfähige Gemische –
• Richtlinie 2014/34/EU des Europäischen Parlaments Beurteilung der Explosionsgefährdung“
und des Rates vom 26. Februar 2014 zur Harmoni- • TRGS 722 „Vermeidung oder Einschränkung gefährli-
sierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten cher explosionsfähiger Gemische“
für Geräte und Schutzsysteme zur bestimmungs • TRGS 800 „Brandschutzmaßnahmen“
gemäßen Verwendung in explosionsgefährdeten
Bereichen • DGUV Regel 113-001 „Explosionsschutz-Regeln
• Richtlinie 2014/68/EU des Europäischen Parlaments (EX-RL)“ – Sammlung technischer Regeln für das
und des Rates vom 15. Mai 2014 zur Harmonisierung Vermeiden der Gefahren durch explosionsfähige
der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Atmosphäre mit Beispielsammlung zur Einteilung ex-
Bereitstellung von Druckgeräten auf dem Markt plosionsgefährdeter Bereiche in Zonen
• Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 über die Einstufung, • DGUV Grundsatz 310-003 „Prüfaufzeichnung über die
Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Prüfung von Flüssiggasanlagen zu Brennzwecken in
Gemischen (CLP-VO) oder an Fahrzeugen“
• Verordnung (EU) 2016/426 „Geräte zur Verbrennung • DGUV Grundsatz 310-004 „Prüfaufzeichnung über die
gasförmiger Brennstoffe“ Prüfung von Flurförderzeugen und anderen mobilen
• Musterfeuerungsverordnung (MFeuV) Arbeitsmitteln mit Flüssiggas-Verbrennungsmotoren“
• DGUV Grundsatz 310-005 „Prüfaufzeichnung über die
• TRBS 1201 „Prüfungen und Kontrollen von Arbeitsmit- Prüfung von Flüssiggasanlagen zu Brennzwecken,
teln und überwachungsbedürftigen Anlagen“ soweit sie aus Flüssiggasflaschen versorgt werden,
• TRBS 1203 „Zur Prüfung befähigte Personen“ oder für Flüssiggasverbrauchsanlagen zu Brenn
• TRBS 2141 „Gefährdungen durch Dampf und Druck“ zwecken, soweit sie aus ortsfesten Druckgas
• TRBS 3145/TRGS 745 „Ortsbewegliche Druckgas behältern versorgt werden“
behälter – Füllen, Bereithalten, innerbetriebliche
Beförderung, Entleeren“ • DGUV Information 205-030 „Umgang mit ortsbeweg-
• TRBS 3146/TRGS 746 „Ortsfeste Druckanlagen für lichen Flüssiggasflaschen im Brandeinsatz“
Gase“ • DGUV Information 210-001 „Beförderung von Flüssig-
• TRBS 3151/TRGS 751 „Vermeidung von Brand-, Explo- gas mit Fahrzeugen auf der Straße“
sions- und Druckgefährdungen an Tankstellen und • DGUV Information 213-085 „Lagerung von Gefahr
Gasfüllanlagen zur Befüllung von Landfahrzeugen“ stoffen – Antworten auf häufig gestellte Fragen“
• DGUV Information 213-106 „Explosionsschutz
• TRGS 201 „Einstufung und Kennzeichnung bei Tätig- dokument“
keiten mit Gefahrstoffen“ • DVGW/DVFG „Technische Regel Flüssiggas“ TRF 2021
• TRGS 400 „Gefährdungsbeurteilung für Tätigkeiten
mit Gefahrstoffen“ • DVGW Arbeitsblatt G 600 (A) – „Technische Regel für
• TRGS 407 „Tätigkeiten mit Gasen – Gefährdungsbe- Gasinstallation (DVGW-TRGI)
urteilung“ • DVGW Arbeitsblatt G 607 (A) – „Flüssiggas-Anlagen
• TRGS 510 „Lagerung von Gefahrstoffen in ortsbeweg- mit einem Höchstverbrauch von 1,5 kg/h in Freizeit-
lichen Behältern“ fahrzeugen, Mobilheimen und zu Wohnzwecken in
anderen Fahrzeugen; Betrieb und Prüfung“
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Grundlagen für den Arbeitsschutz
• DVGW Arbeitsblatt G 621 – „Gasinstallationen in La- • VDI 2052 – „Raumlufttechnische Anlagen für
borräumen und naturwissenschaftlichen Unterrichts- Küchen“ (VDI-Lüftungsanlagen)
räumen – Planung, Erstellung, Änderung, Instandhal-
tung und Betrieb“ • AD 2000 Regelwerk – Beuth Verlag GmbH
• DVGW Arbeitsblatt G 631 (A) – „Installation von ge-
werblichen Gasgeräten in Anlagen für Bäckerei und • DIN EN 14470-2 “Feuerwiderstandsfähige Lager-
Konditorei, Fleischerei, Gastronomie und Küche, Räu- schränke – Teil 2: Sicherheitsschränke für Druckgas-
cherei, Reifung, Trocknung sowie Wäscherei“ flaschen”
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Grundlagen für den Arbeitsschutz
Checkliste Gefährdungsbeurteilung
An welchem Ort planen Sie die Aufstellung Ihrer Flüs Gibt es heiße Oberflächen an der Verbrauchsein-
siggasflaschen, um Ihr Restrisiko zu minimieren? richtung oder offene Flammen, an denen man sich
Haben Sie hierbei die „Aufstellungspriorität“ nach verbrennen kann? Siehe 5.1.10 Oberflächentempe-
5.1.3.1 Aufstellung von Flüssiggasflaschenanlagen raturen.
beachtet?
Sind Maßnahmen gegen den Hautkontakt von
Erfüllen Ihre Verbrauchseinrichtungen die Bedin- austretendem Flüssiggas aus der Flüssigphase
gungen für den gewerblichen Einsatz nach z. B. beim Betanken von Flurförderzeugen getrof-
5.1.9 Betreiben von Verbrauchsanlagen (siehe auch fen worden? Siehe 5.2.7 (8) Flurförderzeuge und
Betriebsanleitung des Geräteherstellers)? andere mobile Arbeitsmittel mit Flüssiggas-Ver-
brennungsmotor.
Wo erfolgt der Einsatz der Verbrauchseinrichtun-
gen? Im Freien, in Räumen oder unter Erdgleiche? Haben Sie die Prüffristen für Ihre Flüssiggasanla-
Siehe 5.1.3 Aufstellung von Flüssiggasanlagen. ge ermittelt und in Ihrer Gefährdungsbeurteilung
dokumentiert? Siehe 6 Prüfungen und Prüffristen
Welche Verbrauchseinrichtungen/Gasgeräte möch- von Flüssiggasanlagen zu Brennzwecken.
ten Sie betreiben und welche Gesamtnennwär-
mebelastung ergibt sich daraus? Siehe 5.1.12 Lüf- Wer führt die Prüfungen durch?
tungseinrichtungen/Abgasleitungen. Siehe 6 Prüfungen und Prüffristen von Flüssiggas-
anlagen zu Brennzwecken.
Mit welcher Flaschengröße und Anzahl kann ein
Dauerbetrieb der Verbrauchseinrichtungen sicher Wer führt die notwendige Dichtheitskontrolle
ermöglicht werden? Haben Sie dazu die entspre- und die Inaugenscheinnahme auf offensichtliche
chende Dimensionierung Ihrer Anlage nach 5.1.4 Mängel vor der Verwendung durch? Siehe
Anschluss von Verbrauchsanlagen errechnet bzw. 5.1.11 Kontrolle der Dichtheit/Feststellung von
sich fachkundig beraten lassen? Undichtheiten.
Haben Sie dafür gesorgt, dass nur zuverlässige, Haben Sie die notwendigen Instandhaltungs
mit den Tätigkeiten, den dabei auftretenden Ge- maßnahmen für Ihre Flüssiggasanlage – unter
fährdungen und den erforderlichen Schutzmaß- Verwendung der Herstellerangaben – ermittelt?
nahmen vertraute und entsprechend unterwiesene Siehe 5.1.16 Instandhaltung.
Beschäftigte die Flüssiggasanlage verwenden?
Siehe 4.1 Was für alle gilt! Sind in Ihrer Gefährdungsbeurteilung Maßnah-
men für vorhersehbare Störungen enthalten?
Haben Sie Maßnahmen zur Vermeidung von Brand- Siehe 5.1.17 Verhalten bei Störungen.
und Explosionsgefährdungen getroffen, z. B. Ge-
fahrenbereiche und Zonen festgelegt? Siehe 5.1.1 Haben Sie die Überprüfung der Gefährdungsbe-
Gefahrenbereiche und Zonen und 5.1.2 Explosions- urteilung unter Angabe des Datums dokumen-
schutzdokument. tiert? Haben Sie einen Änderungsbedarf festge-
stellt? Haben Sie in diesem Fall die erforderlichen
Haben Sie die Anforderungen an die Be- und Maßnahmen festgelegt und umgesetzt?
Entlüftung des Arbeitsraumes erfüllt, z. B. aus Siehe 4.1 Was für alle gilt!
reichende Belüftung des Raumes, entsprechen-
der Luftwechsel, Verwendungsverbote? Siehe Haben sich Gesetze, Vorschriften, DGUV Regeln,
5.1.12 Lüftungseinrichtungen/Abgasleitungen. Normen oder andere Regelwerke geändert?
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Grundlagen für den Arbeitsschutz
Prüfung und Kontrolle der Gemäß Anhang 3 Abschnitt 2 BetrSichV sind Prüfaufzeich-
Flüssiggasanlagen nungen abweichend von § 14 Abs. 7 Satz 1 BetrSichV über
Schäden an Flüssiggasanlagen können zu Unfällen füh- die gesamte Verwendungsdauer der Flüssiggasanlage auf-
ren. Daher müssen die in Ihrem Unternehmen eingesetz- zubewahren. Dies betrifft die Prüfaufzeichnungen gemäß
ten Flüssiggasanlagen regelmäßig geprüft und kontrolliert den DGUV Grundsätzen 310-003, 310-004 und 310-005.
werden.
Eine Kontrolle ist vor Beginn der täglichen Arbeiten durch
Für die Durchführung der festgelegten Prüfungen müs- eine unterwiesene Mitarbeiterin oder einen unterwiese-
sen Sie eine zur Prüfung befähigte Person für Flüssiggas- nen Mitarbeiter Ihres Betriebes durchzuführen. Offen-
anlagen (bP) oder eine zugelassene Überwachungsstelle sichtliche Mängel können so schnell entdeckt werden.
(ZÜS) nach den Vorgaben der Betriebssicherheitsverord-
nung beauftragen (6 Prüfungen und Prüffristen von Flüs-
siggasanlagen zu Brennzwecken).
27
5 Gefährdungen und Maßnahmen
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5.1 Gemeinsame Regeln für alle Flüssiggasanlagen
5.1.1 Gefahrenbereiche und Zonen
Zur Erläuterung dieser Themen sind in den nachfolgen- zu verhindern, dürfen sich im Gefahrenbereich um be-
den Abschnitten die theoretischen Grundlagen zu Ge- triebsbedingte Freisetzungsstellen der Versorgungsanlage
fahrenbereichen und Zoneneinteilungen beschrieben. bzw. des Druckgasbehälters, z. B. um das Flüssiggas
Die praktische Umsetzung wird in 5.1.1.3 Beispielhafte flaschenventil, keine Öffnungen zu o. g. Einrichtungen
Einteilung von Gefahrenbereichen und Zonen für unter- befinden.
schiedliche Flüssiggasanlagen und gegebenenfalls 5.1.19
Lagerung von Flüssiggasflaschen mit Hilfe von grafischen
Darstellungen erläutert. 5.1.1.2 Zoneneinteilung im Freien und
in Räumen
29
Gefährdungen und Maßnahmen
Gefährliche explosionsfähige Atmosphäre (g. e. A.) Zone 0 ist ein Bereich, in dem gefährliche explosionsfähige
Mehr als 10 Liter zusammenhängende explosionsfähige Atmosphäre als Gemisch aus Luft und brennbaren
Atmosphäre müssen in geschlossenen Räumen unab- Gasen, Dämpfen oder Nebel ständig, über lange Zeit-
hängig von der Raumgröße grundsätzlich als gefährliche räume oder häufig vorhanden ist.
explosionsfähige Atmosphäre angesehen werden. Auch Zone 1 ist ein Bereich, in dem sich im Normalbetrieb ge-
kleinere Mengen können bereits gefahrdrohend sein, legentlich eine gefährliche explosionsfähige Atmo-
wenn sie sich in unmittelbarer Nähe von Menschen be- sphäre als Gemisch aus Luft und brennbaren Gasen,
finden. In Räumen von weniger als 100 m3 kann auch Dämpfen oder Nebel bilden kann.
eine kleinere Menge als 10 Liter gefahrdrohend sein.
Zone 2 ist ein Bereich, in dem im Normalbetrieb eine gefähr-
Eine grobe Abschätzung hierzu ist mit Hilfe der Faust- liche explosionsfähige Atmosphäre als Gemisch aus
regel möglich, die in solchen Räumen explosionsfähige Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen oder Nebel
Atmosphäre von mehr als einem Zehntausendstel des normalerweise nicht auftritt, und wenn doch, dann
Raumvolumens als gefahrdrohend ausweist, so dass nur selten und für kurze Zeit.
z. B. in einem Raum von 80 m3 bereits 8 Liter eine ge-
fährliche explosionsfähige Atmosphäre bilden. Bei der Zoneneinteilung ist der Normalbetrieb einschließ-
lich vorhersehbarer Tätigkeiten, z. B. Flaschenwechsel, zu
Weitere Angaben zur Beurteilung der Gefährlichkeit betrachten. Störungsbedingte Austritte von Flüssiggas,
explosionsfähiger Atmosphäre sind in der TRGS 721 z. B. infolge von mechanischen Beschädigungen, gehören
„Gefährliche explosionsfähige Gemische – Beurtei- nicht zum Normalbetrieb.
lung der Explosionsgefährdung“ zu finden.
Für den bestimmungsgemäßen Einsatz in explosionsge-
fährdeten Bereichen (Zonen) dürfen grundsätzlich nur Ge-
Gemäß den Anforderungen der GefStoffV können Unter- räte der Kategorien
nehmerinnen oder Unternehmer explosionsgefährdete • II 1 G (für alle Zonen),
Bereiche in Zonen einteilen. • II 2 G (für Zone 1 oder 2) und
• II 3 G (nur für Zone 2)
Wird auf eine Zoneneinteilung verzichtet, sind für den ge- gemäß der Richtlinie 2014/34/EU für Geräte und Schutzsys-
samten Gefahrenbereich die Anforderungen für die höchs- teme zur bestimmungsgemäßen Verwendung in explosions-
te Kategorie für alle elektrischen und nicht elektrischen gefährdeten Bereichen eingesetzt werden. Ausgenommen
Geräte gemäß der Richtlinie 2014/34/EU zu erfüllen, sie- sind Geräte, die keine eigene Zündquelle besitzen.
he Tabelle 2. Dies ist in der Regel nicht sinnvoll, da damit
auf ein risikobasiertes Explosionsschutzkonzept verzich- Die Kategorien spiegeln die sicherheitstechnischen Anfor-
tet wird und unnötige Kosten für den Betreiber entstehen. derungen an Geräte für die Verwendung in einer bestimm-
ten Zone wider.
Es ist daher vorteilhaft, eine Zoneneinteilung für die Berei- Nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht über die Zuord-
che vorzunehmen, in denen mit dem Auftreten von gefähr- nung der Gerätekategorie zur Zone.
30
Gefährdungen und Maßnahmen
Bei der Beurteilung von Gefahrenbereich und Zone wird Abb. 10 Einflaschenanlage mit direkt angeschraubter
unterschieden, ob sich die Druckgasbehälter im Freien Druckregeleinrichtung (keine Zone nach Kontrolle
oder in Räumen befinden. der Dichtheit)
31
Gefährdungen und Maßnahmen
Gefahrenbereich
a. im Freien
0,5 m um jede Anschlussstelle und kegelförmig bis zum
Boden, am Boden r1/1 = 1 m
b. in Räumen
1 m um jede Anschlussstelle und kegelförmig bis zum
Boden, am Boden r2/1 = 2 m
Bei Erfüllung der Anforderungen entsprechend Bei Erfüllung der Anforderungen entsprechend
DGUV Regel 113-001 „Explosionsschutz-Regeln (EX-RL)“ DGUV Regel 113-001 „Explosionsschutz-Regeln (EX-RL)“
wird folgende Zoneneinteilung bei Mehrflaschenanlagen wird folgende Zoneneinteilung bei Mehrflaschenanlagen
im Flaschenschrank vorgenommen: im Aufstellungsraum vorgenommen:
Zone 1: Zone 1:
im Innern des Flaschenschranks 0,5 m um jede Anschlussstelle und kegelförmig bis zum
Boden, am Boden r = 1 m
Zone 2:
in der Umgebung r = 0,5 m um den Flaschenschrank bis Zone 2:
Oberkante Flaschenschrank übriger Raum sowie außen 0,5 m um die Lüftungsöffnungen
Gefahrenbereich: Gefahrenbereich:
Im Innern des Flaschenschranks und in der Umgebung Gesamter Raum sowie außen 0,5 m um die Lüftungs
mit r = 0,5 m um den Flaschenschrank bis Oberkante öffnungen
Flaschenschrank
Hinweis: Entsprechend DGUV Regel 113-001 „Explosions- Die Abbildung 14 zeigt eine Mehrflaschenanlage im Auf-
schutz-Regeln (EX-RL)“ müssen Flaschenschränke je eine stellungsraum mit nicht direkt angeschlossener Druck-
Lüftungsöffnung im Boden- und Deckenbereich mit einer regeleinrichtung an der Flüssiggasflasche. Ungeregelter
Größe von 1 % der Grundfläche, mindestens jedoch von je Druck steht von den zum Entleeren angeschlossenen
100 cm² besitzen und aus nichtbrennbaren Werkstoffen Flüssiggasflaschen, den Absperrarmaturen über die
bestehen. Hochdruckschlauchleitungen und die jeweilige Seite des
Sammelrohres bis zur Druckregeleinrichtung an.
33
Gefährdungen und Maßnahmen
Abb. 14
Mehrflaschen
anlage im Auf
stellungsraum
34
Gefährdungen und Maßnahmen
Ortsfeste Flüssiggasanlage Eine geeignete Maßnahme kann die Kontrolle des Zonen-
bereiches auf Abwesenheit wirksamer Zündquellen sein.
Bei Erfüllung der Anforderungen entsprechend Wird die gefährliche explosive Atmosphäre (g. e. A.) nur
DGUV Regel 113-001 „Explosionsschutz-Regeln (EX-RL)“ während des Befüllvorganges erzeugt und können Frei-
wird folgende Zoneneinteilung bei einem oberirdisch auf- setzungen zu anderen Zeiten, etwa durch Dichtheitsprü-
gestellten ortsfesten Druckgasbehälter vorgenommen. fungen, ausgeschlossen werden, so können potenziell
wirksame Zündquellen in der ausgewiesenen Zone nach
Zone 1: Einzelprüfung (Gefährdungsbeurteilung) zulässig sein,
In einem Radius r = 1 m um das Füllventil bei häufiger z. B. der Betrieb eines Rasenmähers. Bei wiederkehrenden
Befüllung (> 12 mal im Jahr) gleichartigen Tätigkeiten mit Auftreten potenziell wirksamer
Zündquellen innerhalb des Zonenbereiches, z. B. Rasen
Zone 2: mähen, ist die Gefährdungsbeurteilung in der Regel nur vor
1 m um das Füllventil und kegelförmig bis zum Boden, am der erstmaligen Ausführung der Tätigkeit erforderlich.
Boden r = 3 m
Erstreckt sich die Zone 2 auf Nachbargrundstücke, so ist
Für Gasfüllanlagen („Flüssiggastankstellen“) gelten gemäß während des Befüllvorganges der explosionsgefährdete
TRBS 3151/TRGS 751 abweichende Regelungen (Zone 1). Bereich entweder durch
• bauliche Maßnahmen, z. B. Einschränkung der Freiset-
Durch geeignete Maßnahmen muss sichergestellt sein, zungsausbreitung an maximal zwei Seiten durch etwa
dass die Anforderungen gemäß DGUV Regel 113-001 „Ex- öffnungslose, mindestens einseitig verputzte Wände
plosionsschutz-Regeln (EX-RL)“ für die Zone 2 während oder
der Dauer des Befüllvorganges eingehalten sind. • andere schwadenhemmende Abtrennungen
zu begrenzen oder es sind entsprechende vertragliche
Nutzungsvereinbarungen mit den Nachbarn zu treffen.
Abb. 15
Geometrische A bmessungen
der Zone eines ortsfesten
Druckgasbehälters im Freien
(Verzicht auf Darstellung von
Druckregeleinrichtung, Rohr-
leitung und Verbrauchsein-
richtung)
35
Gefährdungen und Maßnahmen
36
5.1.2 Explosionsschutzdokument
Sobald das Auftreten von gefährlicher explosionsfähi- Vor der Durchführung von Feuer- und Heißarbeiten in ex-
ger Atmosphäre nicht sicher verhindert werden kann, ist plosionsgefährdeten Bereichen ist auf Grundlage der
ein Explosionsschutzdokument nach § 6 (9) der Gefahr- TRBS 1112 Teil 1 eine Gefährdungsbeurteilung für die In-
stoffverordnung (GefStoffV) zu erstellen. Das Explosions- standhaltungsarbeiten durchzuführen. Für die Arbeiten
schutzdokument enthält das Ergebnis der Beurteilung der ist ein dokumentiertes Freigabeverfahren vorzusehen,
Gefährdungen durch explosionsfähige Gemische und, erforderlichenfalls durch Freimessen des betroffenen
falls erforderlich, die Zoneneinteilung sowie die festgeleg- Bereiches, siehe DGUV Veröffentlichung FBFHB-008
ten Schutzmaßnahmen zur Vermeidung von Explosionen, „Erlaubnisschein für Schweiß-, Schneid-, Löt-, Auftau-
u. a. zur Vermeidung von Zündquellen, sowie die Festle- und Trennschleifarbeiten“ www.dguv.de › W ebcode:
gungen zu den erforderlichen Prüfungen. p021360.
i Weitere Informationen
Es ist zweckmäßig, den Erlaubnisschein inklusive mögli-
cher Anlagen als Nachweis einer systematischen Doku-
mentation mindestens 10 Jahre aufzubewahren, siehe
Muster-Explosionsschutzdokumente siehe BGN hierzu BGN Branchenwissen, Wissen Kompakt Flüssiggas
Branchenwissen, Wissen Kompakt Flüssiggas www.bgn.de/754.
www.bgn.de/754
37
5.1.3 Aufstellung von Flüssiggasanlagen
Flüssiggasanlagen bestehen aus der Versorgungs- und 5.1.3.1 Aufstellung von Flüssiggasflaschen
Verbrauchsanlage (siehe Abbildungen unter 3 Begriffs- anlagen
bestimmungen).
Aufstellungsräume und Aufstellplätze im Freien für Flüs-
Neben der Beachtung der Regelungen zur Aufstellung (sie- siggasflaschen, z. B. Flaschenschränke, müssen entspre-
he 5.1.3.1 Aufstellung von Flüssiggasflaschenanlagen und chend TRBS 3145/TRGS 745 mit den Warnzeichen W029
5.1.3.2 Aufstellung von ortsfesten Flüssiggasanlagen) ist „Warnung vor Gasflaschen“, D-W021 „Warnung vor explo-
am Aufstellungsort der Flüssiggasanlage eine Sicherheits- sionsfähiger Atmosphäre“ und W021 „Warnung vor feuer-
und Gesundheitsschutzkennzeichnung vorzunehmen. gefährlichen Stoffen“ sowie den Verbotszeichen D-P006
Diese wird z. B. auf dem ortsfesten Druckgasbehälter oder „Zutritt für Unbefugte verboten“ und P003 „Keine offene
an der Tür des Aufstellungsraumes dauerhaft angebracht Flamme; Feuer, offene Zündquelle und Rauchen verbo-
(siehe Abbildung 16). ten“ entsprechend ASR A1.3 versehen sein (siehe auch
5.1.19 Lagerung von Flüssiggasflaschen).
38
Gefährdungen und Maßnahmen
1 verschließbarer Flaschen-
schrank
2 Hochdruckschlauchleitungen
(maximal 40 cm)
3 Umschalteinrichtung
4 Druckregeleinrichtung mit
kombinierter Überdruck-Unter-
druck-Sicherheitsabsperrein-
richtung (OPSO/UPSO) und
Überdruck-Abblaseventil (PRV)
5 Hauptabsperreinrichtung (HAE)
6 fest verlegte Rohrleitung
7 thermisch auslösende Absperr-
einrichtung (TAE)
8 Geräteabsperrarmatur
9 Gasherd mit Flammenüberwa-
chungseinrichtungen (Thermo-
elektrische Zündsicherungen)
Ist die Aufstellung im Freien nicht möglich, muss ob für die Aufstellung von Flüssiggasflaschen ein
dies in der Gefährdungsbeurteilung begründet und separater Aufstellungsraum zur Verfügung gestellt
dokumentiert werden. In diesem Fall ist zu prüfen, werden kann.
39
Gefährdungen und Maßnahmen
Kriterien für den separaten Aufstellungsraum sind: Lüftung unter Beachtung der Ex-Schutz-Anforde-
• Dieser Raum dient ausschließlich der Aufstel- rungen (Zu- und Abluftanlage). Eine natürliche
lung von Flüssiggasflaschen. Lüftung dieses Raumes ist ausreichend, wenn
• Dieser Raum ist kein Arbeitsraum bzw. anderwei- bei einer Querlüftung jede Öffnungsfläche min-
tiger Lagerraum. destens 1 % der Bodenfläche groß ist, mindes-
• Dieser Raum verfügt über eine ausreichende na- tens aber jeweils 100 cm².
türliche Be- und Entlüftung oder eine technische
Ergibt die Gefährdungsbeurteilung, dass die Auf- Gefährdungsbeurteilung zu begründen und zu do-
stellung in Form der beiden vorgenannten Priori- kumentieren. Nur in diesem Fall dürfen in einem
täten (Aufstellung im Freien bzw. in einem Auf- Arbeitsraum Flüssiggasflaschen aufgestellt werden.
stellungsraum) nicht möglich ist, ist dies in der
40
Gefährdungen und Maßnahmen
41
Gefährdungen und Maßnahmen
Bei der Aufstellung von Flüssiggasflaschenanlagen Von den geringeren Abständen (Spalte 3 der Tabelle 3)
müssen weitere Anforderungen beachtet werden: kann nur dann ausgegangen werden, wenn durch den
Strahlungsschutz nachweislich keine unzulässige Er-
1. Verbrauchsanlagen dürfen nur an höchstens 8 Flüssig- wärmung (höher als 40 °C) eintritt, z. B. durch
gasflaschen zur gleichzeitigen Entleerung angeschlos- • ausreichend große Dimensionierung unter Beach-
sen werden. tung der Größe der Flüssiggasflasche
• die Verwendung eines Strahlungsschutzes, der aus
2. Flüssiggasanlagen müssen so errichtet und aufgestellt nichtbrennbaren Stoffen besteht,
werden, dass sie sicher betrieben und instandgehalten • die feste Montage zwischen Wärmequelle und Flüs-
werden können. siggasflasche.
von Gasherden und ähnlichen 0,30 m 0,10 m Ständige Beaufsichtigung bedeutet, dass sich an
Wärmequellen jeder durch Dritte zugänglichen Anlage mindestens
ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin immer in der
a) aus nichtbrennbarem Material z. B. ein Strahlungsschutzblech
b) bei Vorlauftemperaturen von unter 60 °C ist ein Abstand von 10 cm Nähe aufhalten, die beauftragt und unterwiesen sind
ohne Strahlungsschutz ausreichend oder
(Quelle: TRF 2021) durch die Arbeitsweise eine ständige Beobachtung
gewährleistet ist, z. B. bei Arbeiten mit Handbrennern.
42
Gefährdungen und Maßnahmen
6. Flüssiggasanlagen dürfen nicht in Räumen unter Erd- Dies bedeutet in der Praxis:
gleiche aufgestellt werden. Dies gilt nicht • Die Aufstellfläche muss eben sein und
• für ortsfeste Verbrauchsanlagen, wenn die Festle- • soweit Zugbeanspruchung über Schlauchleitungen
gungen unter 5.2.9 Aufstellung von ortsfesten Ver- nicht ausgeschlossen ist, müssen die Flüssiggasfla-
brauchsanlagen in Räumen unter Erdgleiche einge- schen gegen Umfallen gesichert werden, z. B. durch
halten sind, Ketten.
• für in Gebrauch befindliche Handwerkerflaschen
bzw. Ventilkartuschen mit einem Rauminhalt von Aus den genannten Gründen müssen daher insbeson-
nicht mehr als 1 Liter, dere die 33-kg-Flüssiggasflaschen aufgrund ihrer ho-
• wenn das Aufstellen von Verbrauchsanlagen, die aus hen Kippgefährdung gegen Umfallen gesichert werden.
Flüssiggasflaschen versorgt werden, zur Ausführung
von Arbeiten dort vorübergehend notwendig ist und So genannte Handwerkerflaschen sind 1-Liter-Fla-
besondere Schutzmaßnahmen getroffen sind, siehe schen. Da die Entnahme aus der Gasphase erfolgt, dür-
auch fen diese nur aufrechtstehend oder hängend betrieben
5.1.8 Schlauchleitungen/Sicherungen bei Schlauch- werden.
beschädigungen.
10. In Nischen von weniger als 2 m² Bodenfläche ist die
7. In Treppenräumen, engen Höfen sowie Durchgängen Aufstellung von Flüssiggasflaschen weder in Flaschen-
und Durchfahrten oder in deren unmittelbarer Nähe schränken noch im Freien zulässig, sofern infolge
dürfen Flüssiggasflaschen nur aufgestellt werden, Undichtheiten ausströmendes Gas nicht gefahrlos
wenn dies zur Ausführung von Arbeiten dort vorüber- abfließen kann.
gehend notwendig ist und besondere Sicherheitsmaß-
nahmen durch die Unternehmerin oder den Unterneh- 11. Durch ausreichende Abstände oder andere geeigne-
mer getroffen sind. te Schutzmaßnahmen ist sicherzustellen, dass durch
Verbrauchsanlagen keine unzulässigen Temperaturen
Vorübergehendes Aufstellen ist z. B. bei Instandhal- an Bauteilen aus brennbaren Stoffen entstehen.
tungsarbeiten erforderlich.
Dies ist z. B. sichergestellt, wenn an den Oberflächen
Besondere Sicherheitsmaßnahmen sind z. B. von Bauteilen mit brennbaren Stoffen bei Nennwärme-
• Absperrungen, Sicherung des Flucht- und Rettungs- belastung keine höheren Temperaturen als 85 °C auf-
weges, treten können.
• Lüftungsmaßnahmen.
Bei abgasführenden Teilen ist diese Forderung erfah-
8. Verbrauchseinrichtungen müssen standsicher aufge- rungsgemäß erfüllt, wenn z. B. ein Abstand von 0,1 m
stellt werden. Dies gilt nicht für solche Verbrauchsein- zu Bauteilen aus brennbaren Stoffen eingehalten ist.
richtungen, die während des Betriebes von Hand ge-
führt werden. Bei Durchbrüchen durch Bauteile ist diese Forderung
z. B. erfüllt, wenn der Abstand durch Schutzrohre mit
9. Bei Verbrauchsanlagen mit angeschlossenen Flüssig- Abstandshaltern eingehalten und der Zwischenraum
gasflaschen ab 1 Liter Inhalt, denen Gas aus der Gas- mit nichtbrennbaren, formbeständigen Baustoffen ge-
phase entnommen wird, müssen die Flüssiggasfla- ringer Wärmeleitfähigkeit ausgefüllt ist.
schen aufrechtstehend und standsicher aufgestellt
werden. Andere Schutzmaßnahmen sind z. B. Wärmedämmung
oder Belüftung gegen Wärmestrahlung.
43
Gefährdungen und Maßnahmen
Zu den Bauteilen aus brennbaren Baustoffen zählen Bei der Auswahl des Aufstellungsortes sind insbesondere
z. B. auch Einbaumöbel. folgende Punkte zu beachten:
Unzulässige Temperaturen können entstehen durch • Schutz des ortsfesten Druckgasbehälters vor dem Ein-
• Wärmebelastung, griff Unbefugter. Dies kann z. B. erreicht werden durch
• Wärmestrahlung, Umfriedung des ortsfesten Druckgasbehälters und Ein-
• Glimmstellen, schluss der Armaturen, z. B. mit einem abschließbaren
• Funkenflug Domdeckel.
oder
• Flammeneinwirkung. • Die erforderlichen Sicherheits- und Schutzabstände
gemäß TRF 2021 Ziffer 5.3.5.2 müssen eingehalten
12. In Räumen und Bereichen, in denen mit explosions- werden.
fähiger Atmosphäre gerechnet werden muss, dürfen
Verbrauchseinrichtungen nur unter Beachtung der • In Durchgängen, Durchfahrten, allgemein zugänglichen
Explosionsschutzmaßnahmen in Betrieb genommen Fluren, Treppenräumen oder an Treppen von Freianla-
werden, siehe 5.1.1 Gefahrenbereiche und Zonen. gen dürfen ortsfeste Druckgasbehälter nicht aufgestellt
werden. Ferner dürfen Verkehrswege und Fluchtwege
13. Außerdem ist sicherzustellen, dass Verbrauchsanla- nicht eingeschränkt werden. Ortsfeste Druckgasbehälter
gen, bei denen ein Austritt unverbrannten Gases und müssen für befugte Personen immer zugänglich sein.
die Bildung einer gefährlichen explosionsfähigen At-
mosphäre nicht sicher verhindert ist, so aufgestellt • Es müssen ausreichende Abstände – zum nächsten
werden, dass die Gefahrenbereiche und Zonen um Druckgasbehälter oder zu einer Wand – für die Reini-
• mögliche Gasaustrittstellen und gung, die Prüfung und die Instandhaltung, für Flucht-
• Lüftungsöffnungen von Aufstellungsräumen und Rettungswege sowie für die Maßnahmen zur Küh-
eingehalten werden. lung vorhanden sein. In der Regel sind
1. mindestens 1 m und
Der Gefahrenbereich darf nur durch bauliche oder 2. bei Druckgasbehälterwandungen ohne Öffnung
gleichwertige Maßnahmen begrenzt sein, wenn die mindestens 0,5 m
Lüftung nicht unzulässig behindert wird, siehe 5.1.1 ausreichend, sofern die jeweiligen betrieblichen Be-
Gefahrenbereiche und Zonen. lange nicht einen größeren Abstand erfordern.
14. Die gewerbliche Verwendung von Flüssiggasflaschen • Ortsfeste Flüssiggasanlagen müssen für Prüfungen,
mit innenliegendem Ventil nach DIN EN ISO 14245 ist Wartungen und Instandhaltungen zugänglich sein oder
verboten. Bei den im Gewerbe bekannten Flüssiggas- zugänglich gemacht werden können. Das Typenschild
flaschen sind Flaschenventile inkl. Sicherheitsventile muss gut erkennbar sein.
bereits im Auslieferungszustand dicht eingebaut, dies
ist bei den Flüssiggasflaschen mit innenliegendem • Ortsfeste Flüssiggasanlagen und deren Ausrüstung
Ventil nicht der Fall. müssen gegen mechanische Einwirkungen von außen,
z. B. infolge Fahrzeuganprall, so geschützt werden,
dass Beschädigungen vermieden werden.
5.1.3.2 Aufstellung von ortsfesten
Flüssiggasanlagen • Ortsfeste Flüssiggasanlagen sind gegen eine unzulässige
Eigen- oder Fremderwärmung zu schützen.
Vor der Aufstellung und Inbetriebnahme einer ortsfesten
Flüssiggasanlage hat die Unternehmerin oder der Unter- Die Unternehmerin oder der Unternehmer hat bereits bei
nehmer im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung die Flüs- der Planung der Flüssiggasanlage im Rahmen der Gefähr-
siggasanlage zu beurteilen und die notwendigen Maß dungsbeurteilung den geeigneten Aufstellungsort zu er-
nahmen festzulegen. mitteln und festzulegen.
44
5.1.4 Anschluss von Verbrauchsanlagen
Bei der Planung einer Flüssiggasanlage muss die Dimen- Aus den vorgenannten Gründen muss dafür gesorgt wer-
sionierung der Versorgungsanlage auf die Verbrauchs- den, dass Verbrauchsanlagen an Versorgungsanlagen nur
anlage abgestimmt werden. Hierfür ist eine fachkundige angeschlossen werden, wenn unter Berücksichtigung der
Beratung notwendig. Dies ist wichtig, um einen störungs- Gesamtnennwärmebelastung aller Verbrauchseinrich-
freien Betrieb ohne Vereisung der Flüssiggasflasche und tungen und der Entnahmeart keine den Betriebsablauf
des Flaschenventils zu gewährleisten. Die Vereisung stellt störende Unterkühlung der Versorgungsanlage eintritt.
sich immer dann ein, wenn zu hohe Gasmengen aus der
Gasphase entnommen werden. Vereisungen, die infolge zu hoher Gasentnahme
entstanden sind, dürfen nur durch langsames Auf-
Eine vereiste Flüssiggasflasche ist nicht leer! Es tauen beseitigt werden. Offenes Feuer, glühende Gegen-
kann weiter zum Austritt von Flüssiggas kommen. stände und Strahler dürfen zum Auftauen nicht verwen-
Auch deshalb muss vor jedem Flaschenwechsel zur det werden. Vereisungen dürfen nicht abgeschlagen
Sicherheit das Flaschenventil zugedreht werden! werden.
Mit der optimalen Auswahl der Flaschengröße sowie der Das Auftauen von Vereisungen oder die Erwärmung von
Anzahl der parallel installierten Flüssiggasflaschen kann Flüssiggasflaschen erfolgt zweckmäßigerweise mit Warm-
unter Berücksichtigung der Entnahmeart ein störungs luft oder Warmwasser mit einer überwachten Temperatur
freier Betrieb erreicht werden, siehe Tabelle 4. von maximal 40 °C.
5 kg 11 kg 33 kg
Kurzzeitige bzw. bei stoßweiser Entnahme (ca. 20 Min.) 1,5 kg/h 2,0 kg/h 3,0 kg/h
Periodische Entnahme bzw. bei 50 % Unterbrechungen 0,5 kg/h 0,8 kg/h 1,8 kg/h
45
Gefährdungen und Maßnahmen
Gelangt Flüssiggas in der Flüssigphase in die Druckregel- Für den Betrieb aus der Flüssigphase sind z. B. Zerstäu-
einrichtung, so durchfließt es diese und expandiert erst bungsbrenner geeignet, siehe 5.2.6 Verbrauchsanlagen
in der Rohrleitung vor den Gasgeräten. Dadurch kommt es mit Zerstäubungsbrennern.
zu einem unzulässig hohen Druck im Rohrleitungssystem.
Aus diesem Grund muss beim Anschluss der Verbrauchs- • Verbrauchsanlagen dürfen nur an Versorgungsanlagen
anlage an die Versorgungsanlage sichergestellt werden, angeschlossen werden, wenn sie den zu erwartenden
dass Flüssiggas nicht unbeabsichtigt in flüssiger Phase in Beanspruchungen insoweit genügen, dass Beschäftig-
die Rohrleitung gelangt. te nicht gefährdet werden. Diese Forderung schließt bei
Einwegbehältern (Kartuschen) ein, dass ausschließlich
Dies wird sichergestellt, indem Flüssiggas nur aus solche mit Entnahmeventil verwendet werden.
• der aufrechtstehenden Flüssiggasflasche oder
• aufrechtgehaltenen Einwegbehältern • Verbrauchseinrichtungen dürfen nicht direkt an den
entnommen wird und Treibgasflaschen nur für Treibgas- Anschlussstutzen des Ventils der Flüssiggasflasche
zwecke verwendet werden. angeschlossen werden.
46
5.1.5 Montage/Anschluss der Druckregeleinrichtungen oder
der Hochdruckschlauchleitungen an Flüssiggasflaschen
Nach der Herstellung der Anschlussverbindung (Druck- Kleinflaschen (3 kg ≤ Füllgewicht ≤ 16 kg) haben ein Fla-
regeleinrichtung an Flaschenventil bzw. Hochdruckschlauch schenventil, bei dem sich ausgangsseitig ein Gummi-
an Flaschenventil) muss diese bei geöffnetem Flüssiggasfla- dichtring im Entnahmestutzen befindet, der zur Aus-
schen-Absperrventil und geschlossenem Mehrfachstellgerät rüstung des Ventils gehört (siehe Abbildung 21). Die
auf Dichtheit kontrolliert werden, z. B. mit schaumbildenden Abdichtung gegen den Gummidichtring erfolgt durch
Mitteln. Die Dichtheitskontrolle ist vor Inbetriebnahme der einen metallischen Vorsprung an der Druckregeleinrich-
Flüssiggasanlage durchzuführen (siehe 5.1.11 Kontrolle der tung (S2SR), indem die Überwurfmutter der Druckregel-
Dichtheit/Feststellung von Undichtheiten). einrichtung oder des Hochdruckschlauches mit Handkraft
an das Flaschenventil angeschraubt wird.
Aufgrund der unterschiedlichen Dichtsysteme
bei gleicher Gewindegröße der Flaschenventil- Bei einem Fehlen des Gummidichtringes im
Ausgangsanschlüsse ist zu unterscheiden zwischen Flaschenventil kann keine dichte Verbindung
• dem Flaschenventil für Flüssiggasflaschen ≤ 16 kg zwischen Druckregeleinrichtung und Flaschenventil
Füllgewicht, auch Kleinflaschenventil genannt, und hergestellt werden. Das Vorhandensein und der Zustand
• dem Flaschenventil für Flüssiggasflaschen > 16 kg des Gummidichtringes müssen vor dem Anschließen
Füllgewicht, auch Großflaschenventil genannt. kontrolliert werden.
i Weitere Informationen
Muster-Betriebsanweisung „Wechsel von Flüssiggasfla-
schen“ siehe BGN Branchenwissen, Wissen Kompakt
Flüssiggas www.bgn.de/754
47
Gefährdungen und Maßnahmen
48
5.1.6 Druckregeleinrichtungen und Sicherheitseinrichtungen
Die Druckregeleinrichtung und die zugehörigen Sicherheits- Bei Niederdruckanlagen darf als Umschalteinrichtung
einrichtungen haben die Aufgabe, den ungeregelten Druck keine Absperrarmatur mit Handrad installiert sein,
der Versorgungsanlage auf den erforderlichen Betriebsdruck weil eine dichte Sperrstellung optisch nicht erkennbar ist.
der Verbrauchsanlage zu regeln. So muss z. B. der Nenn-
ausgangsdruck der Druckregeleinrichtung mit dem Nenn
betriebsdruck des Gasverbrauchsgerätes übereinstimmen. 5.1.6.1 Druckregeleinrichtungen in Niederdruck-
anlagen mit Flüssiggasflaschen
Beim Betrieb von Flüssiggasanlagen im Druckbereich
größer 100 mbar sind spezielle Anforderungen an die Entnahmemengen ≤ 1,5 kg/h
Druckregeleinrichtungen zu beachten, siehe 5.1.6.2
Druckregeleinrichtungen in Mitteldruckanlagen mit Flüs- Bei der Versorgung aus einer Kleinflasche (bis 16 kg) muss
siggasflaschen. die Absicherung der Verbrauchseinrichtung grundsätzlich
durch eine zweistufige Sicherheitsdruckregeleinrichtung
Die DIN 4811 „Flüssiggas-Druckregelgeräte und Sicher- „S2SR“ (bisherige Bezeichnung: Überdrucksicherheits-
heitseinrichtungen – Anforderungen“ legt als Auswahl- einrichtung (ÜDS)) mit einer maximalen Entnahmemenge
norm für die Verwendung der Druckregeleinrichtungen in von 1,5 kg/h erfolgen.
Deutschland die Anforderungen und Betriebsbedingungen
an Flüssiggasdruckregeleinrichtungen und deren Sicher- Bei Druckregeleinrichtungen mit Anzeigevorrich-
heitseinrichtungen fest. Basis hierfür ist die DIN EN 16129 tung, z. B. einer Rot-/Grün-Sichtanzeige, erkennt
„Druckregelgeräte, automatische Umschaltanlagen mit der Betreiber, dass die defekte Druckregeleinrichtung
einem höchsten Ausgangsdruck bis einschließlich 4 bar (Sichtanzeige rot) ausgetauscht werden muss, siehe Ab-
und einem maximalen Durchfluss von 150 kg/h sowie die bildung 23. Nach Austausch und vor Wiederinbetriebnah-
dazugehörigen Sicherheitseinrichtungen und Übergangs- me muss eine Prüfung durch eine zur Prüfung befähigte
stücke für Butan, Propan und deren Gemische“. Person für Flüssiggasanlagen durchgeführt werden.
Umschalteinrichtungen
Zur Erhöhung der Entnahmeleistung kann die Anzahl der
Flüssiggasflaschen, aus denen parallel entnommen wird,
erhöht werden (siehe 5.1.4 Anschluss von Verbrauchsan-
lagen). Um einen unterbrechungsfreien Betrieb der Ver-
brauchsanlage zu ermöglichen, können automatische
oder manuelle Umschalteinrichtungen verwendet werden.
Automatische Umschalteinrichtungen sind Druckregel-
einrichtungen, die als Kombination mit einem integrier-
ten Niederdruckregler ausgerüstet sind oder mit einem
Niederdruckregler ergänzt werden müssen. Automatische
Umschalteinrichtungen schalten automatisch von der lee-
ren Betriebs- auf die volle Reserveseite um. Abbildung 17
zeigt beispielhaft eine Zweiflaschenanlage mit einer auto-
matischen Umschalteinrichtung.
Abb. 23 Druckregeleinrichtung S2SR mit TAE,
Alternativ können auch manuelle Umschalteinrichtun- Manometer und Sichtanzeige;
gen eingesetzt werden, bei denen wahlweise aus der Be- Sichtanzeige:
triebs- oder Reserveseite entnommen wird. grün bei 50 mbar Betriebsdruck
rot bei Ausgangsdruck über 80 mbar
49
Gefährdungen und Maßnahmen
Steht die Flüssiggasflasche in einem Gebäude, wird zu- Entnahmemengen > 1,5 kg/h
sätzlich eine thermisch auslösende Absperreinrichtung
(TAE) benötigt (Kennzeichnung der Druckregeleinrichtung Bei größeren Entnahmemengen als 1,5 kg/h sind Druck-
mit „T“ oder „F1-t“), die integriert am Eingang der Druckre- regeleinrichtungen mit zusätzlicher Überdruck-Sicher-
geleinrichtung angebracht ist. heitsabsperreinrichtung (englisch: Over-Pressure Shut Off
(OPSO); bisherige Bezeichnung: Sicherheitsabsperrventil
Aus einer Flüssiggasflasche ≤ 16 kg Füllgewicht ist nur (SAV)) sowie einem Überdruck-Abblaseventil mit begrenz-
kurzzeitig eine Entnahme von 1,5 kg/h möglich. tem Durchfluss (PRV) erforderlich. Die Sicherheitsabsperr
einrichtung (OPSO) ist eine Einrichtung, die im normalen
Betrieb geöffnet (betriebsbereit) ist und die Aufgabe hat,
Die zweistufige Sicherheitsdruckregeleinrichtung den Gasstrom selbsttätig abzusperren, sobald der Druck
verfügt eingangsseitig über eine Überwurfmutter für in dem abzusichernden System einen oberen Ansprech-
den Anschluss an Flüssiggasflaschen ≤ 16 kg Füllge- druck erreicht. Sie öffnet sich nach dem Sperren nicht
wicht, den sogenannten Kleinflaschenanschluss. selbsttätig.
i Weitere Informationen
Muster-Betriebsanweisung „Wechsel von Flüssig
gasflaschen“ siehe BGN Branchenwissen, Wissen
Kompakt Flüssiggas www.bgn.de/754
50
Gefährdungen und Maßnahmen
Abb. 24 OPSO/UPSO Druckregeleinrichtung mit Überdruck- Abb. 25 OPSO/UPSO Druckregeleinrichtung mit Überdruck-
Abblaseventil mit begrenztem Durchfluss (Pressure Abblaseventil mit begrenztem Durchfluss (Pressure
Relief Valve (PRV)) und einer Versorgungsleistung von Relief Valve (PRV)) und einer Versorgungsleistung von
z. B. 4 kg/h z. B. 12 kg/h
5.1.6.2 Druckregeleinrichtungen in Mitteldruck- und falls Schlauchleitungen > 0,4 m direkt an die Druck-
anlagen mit Flüssiggasflaschen regeleinrichtung angeschlossen werden, je nach Einsatz-
zweck (siehe 5.1.8 Schlauchleitungen/Sicherungen bei
Bei allen Flüssiggasanlagen, die mit einem festen oder Schlauchbeschädigungen):
verstellbaren Ausgangsdruck > 100 mbar bis 4 bar (Mittel- • Strömungswächter (EFV) nach DIN EN 16129: A.4
druck) betrieben werden, benötigt die Druckregeleinrich- oder
tung nach DIN 4811 Abschnitt 4.5 wahlweise (je nach Ein- • Leckgassicherung nach Anhang E, DIN 4811, z. B.
satzgebiet) folgende Sicherheitseinrichtung: im Falle von Arbeiten unter Erdgleiche.
• OPSO nach DIN EN 16129: A.2, in Verbindung mit einem
Überdruck-Abblaseventil mit begrenztem Durchfluss Die Nennansprechdrücke von OPSO und PRV sind in
(Pressure Relief Valve (PRV)) nach DIN EN 16129: A.1 Tabelle 7 der DIN 4811 festgelegt.
51
Gefährdungen und Maßnahmen
An einer Druckregeleinrichtung, die an eine Flüssiggas Als sicherheitsrelevante Ausrüstung wird für die Verwen-
flasche oder -flaschenanlage angeschlossen wird und dung im gewerblichen Bereich eine automatisch wirkende
einen verstellbaren Ausgangsdruck besitzt, muss zur re- kombinierte Überdruck-Unterdruck-Sicherheitsabsperr
produzierbaren Einstellung und Anzeige des eingestell- einrichtung (OPSO/UPSO) empfohlen. Bei der Verwen-
ten Betriebsdrucks entweder eine Zahlenskala oder ein dung dieser Druckregeleinrichtungen im Arbeitsraum
Manometer vorhanden sein, siehe Abbildung 26. muss eine Abblaseleitung ins Freie verlegt werden.
52
5.1.7 Rohrleitungen
Fest verlegte Rohrleitungen sind vorrangig vor Schlauch- nlagenspezifische fachkundige Beratung notwendig.
a
leitungen zu verwenden. Die Unternehmerin oder der Die gewählte technische Maßnahme gegen den nicht-
Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass die Verbrauchs- bestimmungsgemäßen Gasaustritt ist in der Gefähr-
einrichtungen nur unter Verwendung geeigneter Rohrlei- dungsbeurteilung zu dokumentieren.
tungen an Versorgungsanlagen angeschlossen werden.
Das beinhaltet die Auswahl der Werkstoffe, Dichtwerk 2. Zwischen Versorgungsanlage und Verbrauchseinrich-
stoffe und weiterer Ausrüstungsteile: tungen müssen Rohrleitungen so verlegt werden, dass
• Rohrleitungen müssen aus geeigneten Materialien und sie gegen chemische, thermische und mechanische
Verbindungen bestehen, damit sie für den jeweiligen Beschädigungen von außen geschützt sind und eine
Anwendungsfall und unter Berücksichtigung der Ein- dauerhafte Dichtheit sichergestellt ist. Muss mit mecha-
satzbedingungen geeignet sind. Geeignete Materialien nischen Einwirkungen gerechnet werden, z. B. infolge
sind z. B. Kupfer, Stahl und Edelstahl. Bei Erfordernis von Verkehrs- und Transportvorgängen im Aufstellungs-
sind korrosionsgeschützte Rohrleitungen zu verwenden. bereich der Flüssiggasanlage, so ist die Versorgungsan-
• Bevorzugte Verbindungen sind z. B. für Stahl- und Edel- lage durch einen stabilen Anfahrschutz zu schützen.
stahlrohrleitungen Schweißverbindungen, sowie für
Kupferrohrleitungen Hartlötverbindungen. 3. Nur beim Vorliegen besonderer betriebstechnischer
• Es können auch andere geeignete Materialien und Ver- Gründe (siehe 5.1.8 Schlauchleitungen/Sicherungen
bindungsmöglichkeiten genutzt werden, die für den je- bei Schlauchbeschädigungen) und nach entsprechen-
weiligen Anwendungsfall der „Technischen Regel Flüs- der Abwägung im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung
siggas“ (TRF 2021) oder dem „AD 2000“ (Regelwerk der dürfen anstelle von fest verlegten Rohrleitungen auch
Arbeitsgemeinschaft Druckgeräte) entnommen werden Schlauchleitungen verwendet werden, z. B. bei der Ver-
können. wendung von Flüssiggas
• auf Baustellen,
Folgende Anforderungen sind zu erfüllen: • in der Gastronomie,
• bei Fliegenden Bauten (z. B. auf Zirkusveranstaltun-
1. Zur Vermeidung eines nichtbestimmungsgemäßen gen, Volksfesten und Märkten) oder
Gasaustrittes bei Niederdruckanlagen gilt für ortsfeste • in Laboratorien sowie naturwissenschaftlichen
Flüssiggasanlagen sowie für Großflaschenanlagen Unterrichtsräumen in Schulen.
(> 16 kg Füllgewicht), deren fest verlegte Rohrleitung
durch die Gebäudewand oder Decke geführt wird, Durch die Aufstellung an wechselnden Standorten ist
folgende Regelung: wegen der unterschiedlichen Betriebsverhältnisse –
ständiger Auf- und Abbau – die Verlegung fester Rohr-
Die Rohrleitung der Flüssiggasanlage muss über eine leitungen nicht immer möglich bzw. sicherheitstech-
technische Einrichtung verfügen, die im Falle des nicht- nisch nicht sinnvoll.
bestimmungsgemäßen Gasaustrittes aus der Rohrlei-
tung, z. B. bei einer mechanischen Beschädigung der Besondere betriebstechnische Gründe können auch
Rohrleitung, selbstständig dafür sorgt, dass der Gas- vorliegen bei
durchfluss gesperrt wird. Damit ein größtmöglicher • Verbrauchsanlagen, die sich bestimmungsgemäß
Schutz gegen einen nichtbestimmungsgemäßen Gas- bewegen, z. B. Brennerbewegungen,
austritt aus der gesamten Niederdruck-Rohrleitung der • Verbrauchsanlagen oder -einrichtungen, die Schwin-
Flüssiggasanlage gewährleistet ist, sollte die Installa- gungen, Vibrationen, Erschütterungen ausgesetzt
tion dieser technischen Einrichtung direkt am Anfang sind,
der Niederdruck-Rohrleitung erfolgen. Hierbei gelten • kippbaren oder anhebbaren Fahrzeugaufbauten.
die in der TRF 2021 genannten Grenzen der Eingangs
belastung und Streckenbelastungen. Mit Schwingungen, Vibrationen, Erschütterungen ist z. B.
bei folgenden Verbrauchseinrichtungen zu rechnen:
Bei der Auswahl der Ausrüstungsteile ist der Stand • Flämmanlagen, Abflämm- und Enthaarungsmaschinen,
der Technik zu beachten, gegebenenfalls ist eine • Vorwärmgeräte für Straßenbeläge.
53
Gefährdungen und Maßnahmen
4. Ortsfeste Verbrauchseinrichtungen dürfen nur betrie- 9. Muss aus besonderen betrieblichen Gründen Flüssig-
ben werden, wenn sie an fest verlegten Rohrleitungen gas zum Ausblasen verwendet werden, muss sicher-
der Verbrauchsanlage angeschlossen sind. Unter einem gestellt sein, dass austretendes Gas bzw. Gas-Luft-
festen Anschluss wird z. B. auch ein Anschluss mit- Gemisch gefahrlos ins Freie abgeleitet wird.
tels gewellten Metallschlauchleitungen für brennbare
Gase nach DIN EN 16617 verstanden. Flüssiggasanlagen 10. Während der Entlüftung von Rohrleitungen sind die Gase
in Fahrzeugen dürfen nur dann mit gewellten Metall- über einen Schlauch gefahrlos ins Freie abzuleiten. Er-
schlauchleitungen für brennbare Gase nach DIN EN 16617 folgt die Entlüftung von Rohrleitungen aus besonderen
angeschlossen werden, wenn der Hersteller die bestim- betrieblichen Gründen in Aufstellungsräumen, muss mit
mungsgemäße Verwendung hierfür freigegeben hat. einem geeigneten Gas-Messgerät festgestellt werden, ob
gegebenenfalls explosionsfähige Atmosphäre vorliegt.
5. Abweichend von Absatz 4 dürfen ortsfeste Verbrauchs-
einrichtungen auch lösbar angeschlossen werden, 11. Die Unternehmerin oder der Unternehmer hat dafür
wenn dies aus betriebstechnischen Gründen notwen- zu sorgen, dass bei absperrbaren Rohrleitungen oder
dig ist, z. B. wenn Rohrleitungsabschnitten kein Gas in flüssigem Zu-
• ortsfeste Verbrauchseinrichtungen aus hygienischen stand eingeschlossen werden kann.
bzw. reinigungstechnischen Gründen häufiger um-
gestellt werden müssen 12. Bei Verdampfern sind die Anforderungen der
oder wenn TRBS 3146/TRGS 746 einzuhalten.
• Verbrauchseinrichtungen an wechselnden Standor-
ten, z. B. auf Baustellen, in Baustellenunterkünften 13. Nach der Demontage einer Verbrauchseinrichtung ist die
oder in Fliegenden Bauten, nicht mehr verwendete Anschlussstelle der Rohrleitung
• Brenner in Laboratorien sowie naturwissenschaft sicher zu verwahren. Anschließend ist die Rohrleitung
lichen Unterrichtsräumen in Schulen auf Dichtheit durch eine zur Prüfung b
efähigte Person
aufgestellt werden. für Flüssiggasanlagen zu prüfen (siehe 6 Prüfungen und
Prüffristen von Flüssiggasanlagen zu Brennzwecken).
Unter einem lösbaren Anschluss wird z. B. bei Ver-
brauchsanlagen mit einem Betriebsdruck von 50 mbar Erstellung von Rohrleitungen ≤ 0,5 bar
die sicherheitstechnische Anschlussarmatur und die Bei der Erstellung von Rohrleitungen mit einem maximal
Sicherheits-Schlauchleitung mit Anschlussstecker nach zulässigen Druck PS ≤ 0,5 bar kann auf Inhalte der „Tech-
DIN 3383-1 „Anschluss von Gasgeräten – Teil 1: Gassteck- nischen Regel Flüssiggas“ (TRF 2021) zurückgegriffen wer-
dosen, Sicherheits-Gasschlauchleitungen“ verstanden. den, sofern in dieser DGUV Regel keine anderen oder er-
weiterten Anforderungen genannt werden. Der Verweis
6. Anschlüsse nach den Absätzen 4 und 5 dürfen durch den auf die TRF gilt nicht für gewerblich genutzte Fahrzeuge
Betrieb der ortsfesten Verbrauchseinrichtungen nicht (siehe 5.2.8 Flüssiggasanlagen zu Brennzwecken in oder
Temperaturen über 40 °C ausgesetzt werden. Anschlüsse an Fahrzeugen).
dürfen nicht von heißen Abgasen berührt werden.
Erstellung von Rohrleitungen > 0,5 bar
7. Lösbare Rohrleitungsverbindungen, die dynamisch be- Bei der Erstellung von Rohrleitungen mit einem maximal
ansprucht werden, müssen freiliegend verlegt werden. zulässigen Druck PS > 0,5 bar sind die Regelungen der
Richtlinie 2014/68/EU „Druckgeräterichtlinie“ zu beachten.
8. Die Rohrleitungen sind vor dem erstmaligen Anschlie-
ßen gefahrlos durch Ausblasen zu reinigen. Für das Prüfungen von Rohrleitungen
Ausblasen sollten Luft bzw. Stickstoff verwendet wer- Die Unternehmerin oder der Unternehmer hat in der Gefähr-
den. Sofern Stickstoff verwendet wird, muss dieser ge- dungsbeurteilung nach § 3 (6) Betriebssicherheitsverord-
fahrlos ins Freie abgeleitet werden. nung Prüfinhalte, Prüfzuständigkeiten und Prüffristen der
Rohrleitungen festzulegen (siehe 6 Prüfungen und Prüffris-
ten von Flüssiggasanlagen zu Brennzwecken).
54
5.1.8 Schlauchleitungen/Sicherungen bei Schlauchbeschädigungen
Abweichend von der Regelung gemäß 5.1.7 Rohrlei- Folgende Anforderungen sind zu erfüllen:
tungen – festverlegte Rohrleitungen sind vorrangig vor
Schlauchleitungen zu verwenden – dürfen bei ortsveränder- 1. Es ist dafür zu sorgen, dass Schlauchleitungen,
lichen Flüssiggasanlagen oder beim Vorliegen besonderer Schlauchanschlüsse und Schlauchverbindungen ver-
betriebstechnischer Gründe auch Schlauchleitungen zur wendet werden, die einen dichten Anschluss gewähr-
Installation von Flüssiggasanlagen verwendet werden. leisten und so ausgeführt sind, dass sie sich nicht
unbeabsichtigt lösen können.
Besondere betriebstechnische Gründe können vorliegen
bei der Verwendung von Flüssiggas für • Es dürfen nur Schlauchleitungen verwendet wer-
• Fliegende Bauten, z. B. auf Zirkusveranstaltungen, den, die gegen die Einwirkungen von Flüssiggas in
Volksfesten und Märkten, gasförmiger oder flüssiger Phase beständig sind.
• Baustellen, Schlauchleitungen nach der Klasse 1 dürfen nicht
• Laboratorien und Schulen, verwendet werden, da sie nur für einen maximalen
• Verbrauchsanlagen, die sich bestimmungsgemäß be- Betriebsdruck von 0,2 bar ausgelegt sind.
wegen, z. B. Brennerbewegungen, sowie Schwingun- • Bei Einsatz zwischen Druckregeleinrichtung und Ver-
gen, Vibrationen und Erschütterungen ausgesetzt sind, brauchseinrichtung müssen die Schlauchleitungen
z. B. Vorwärmgeräte für Straßenbeläge, dem maximalen Ausgangsdruck der Druckregelein-
• kippbare oder anhebbare Fahrzeugbauten, richtung entsprechend ausgelegt sein (mindestens
• ausziehbare Fahrzeugteile (Slide-Outs), Klasse 2, maximaler Betriebsdruck 10 bar).
• Verbrauchseinrichtungen, die aus hygienischen oder • Bei Einsatz zwischen Ventil der Flüssiggasflasche und
reinigungstechnischen Gründen häufiger umgestellt Druckregeleinrichtung müssen die Schlauchleitungen
werden müssen, z. B. Verbrauchseinrichtungen in der entsprechend dem Druck der Hochdruckseite ausge-
Gastronomie, legt sein (Klasse 3, maximaler Betriebsdruck 30 bar).
• handgeführte Verbrauchsgeräte, z. B. Lötanlagen. • Das Datum der Herstellung und die vom Hersteller
angegebene Verwendungsdauer der Schlauchleitung
Grundsätzlich gilt für die Verlegung von Schlauchleitungen: (siehe 5.1.16 Instandhaltung) ist zu beachten.
• die Schlauchleitungen so kurz wie möglich, aber so
lang wie nötig ausführen, Grundsätzlich dürfen selbst eingebundene
• keine Verlegung durch Decken, Wanddurchlässe, um Schlauchleitungen mit Schlauchtüllen und
scharfe Kanten herum, etc. Schlauchklemmen nicht verwendet werden (siehe
• Schlauchleitungen nicht knicken, stauchen oder ver- DIN EN 16436-2 (Tabelle A.2)).
drehen; Scheuerstellen vermeiden,
• Schlauchleitungen so anschließen, dass die Schlauch- Ausschließlich für die Anwendung von Gasbrennern/
anschlüsse nicht unzulässig mechanisch und ther- Bunsenbrennern in Laboratorien und Schulen sind
misch belastet werden. Schläuche nach DIN 30664-1 zu verwenden. Wenn die-
se Schläuche nicht festeingebunden sind, z. B. nicht
Zu den grundsätzlichen Sicherheitsmaßnahmen gehört über Endmuffen/ Griffmuffen verfügen, bzw. wenn Me-
außerdem: terware verwendet wird, sind sie mit Schlauchklemmen
• bei Aufstellung über Erdgleiche: gegen unbeabsichtigtes Abrutschen von den Tüllen zu
die Verwendung von Schlauchbruchsicherungen nach sichern.
DIN 30693 oder die Verwendung von Druckregeleinrich-
tungen mit integrierter Schlauchbruchsicherung nach • Schlauchleitungen nach DIN EN 16436-2 sowie
DIN EN 16129. Schlauchleitungen aus nicht rostendem Stahl nach
• bei Aufstellung unter Erdgleiche: DIN EN 16617 mit ihren entsprechend genannten
die Verwendung von Leckgassicherungen nach Druckanforderungen sind für den Betrieb mit Flüs-
DIN 4811 in Verbindung mit doppelwandigen Schlauch- siggas in der gasförmigen Phase geeignet.
leitungen nach DIN 4815-6 bei Mitteldruckanlagen, die • Für Treibgasanlagen in Fahrzeugen sind Schlauch
schon bei kleinen Schlauchbeschädigungen (Leckgas- leitungen nach DIN 4815-4 zu verwenden.
mengen) die Gaszufuhr abstellen.
55
Gefährdungen und Maßnahmen
• Bei der Verwendung von Bunsenbrennern sind 3. Schlauchleitungen und Schlauchverbindungen müs-
Schläuche nach DIN 30664-1 einzusetzen. sen so verlegt werden, dass sie gegen Beanspruchun-
• Bei besonderen Bedingungen, z. B. Verklemmungs- gen geschützt sind oder, wenn dies nicht möglich ist,
gefahr bei Bauarbeiten oder Verlegung in Werkstät- durch zusätzliche Isolierung gegen zu erwartende
ten, sind nur solche Schlauchanschlusskupplungen Beanspruchungen geschützt werden. Beanspruchun-
einzusetzen, die sich auch bei Verklemmung nicht gen können mechanische Beschädigungen sowie ther-
unbeabsichtigt lösen. mische und chemische Einwirkungen von außen sein.
2. Es dürfen grundsätzlich nur Schlauchleitungen mit Mechanische Beschädigungen sind unter anderem zu
einer Länge von maximal 0,4 m verwendet werden. erwarten, wenn
• Schlauchleitungen im Bereich von Verkehrswegen
Ist der Einsatz von längeren Schlauchleitungen unver- verlegt werden müssen,
meidbar, so dürfen diese nur an Verbrauchseinrich- • es nicht vermieden werden kann, Schlauchleitungen
tungen angeschlossen werden, wenn besondere be- über scharfe Kanten zu ziehen,
triebstechnische Gründe vorliegen und die folgenden • mit dem Herabfallen von Gegenständen zu rechnen
Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden: ist.
• die Verwendung einer auf den Betriebsdruck abge-
stimmten Schlauchbruchsicherung (SBS) als Maßnah- Zu den unzulässigen thermischen Einwirkungen zählen
me gegen Gasaustritt bei Schlauchbeschädigungen, z. B.:
• eine gegen Beschädigung besonders geschützte • offene Flammen,
Schlauchverlegung, z. B. Überfahrschutz, Anfahr- • Strahlungswärme,
schutz, Abdeckungen, • Berührung mit heißen Oberflächen,
• bei Fliegenden Bauten eine für die Leckkontrolle • herabfallende heiße Massen, z. B. Bitumen.
zugängliche und gegen die mutwillige Beschädigung
durch Dritte geschützte Verlegung von Schlauch Zu den unzulässigen chemischen Beanspruchungen
leitungen, zählen z. B. die Einwirkung von
• die sichtbare Verlegung von Schlauchleitungen bei • Fetten, Ölen,
der Verwendung von Bunsenbrennern als besondere • sauren und basischen Stoffen.
Sicherheitsmaßnahme.
56
Gefährdungen und Maßnahmen
4. Die Schlauchleitungen sind vor dem erstmaligen An- 10. Beim Betrieb von Verbrauchsanlagen, in denen
schließen gefahrlos durch Ausblasen zu reinigen. Für Schlauchleitungen verwendet werden, die beson-
das Ausblasen sollten Luft bzw. Stickstoff verwendet deren chemischen, thermischen und mechanischen
werden. Sofern Stickstoff verwendet wird, muss dieser Beanspruchungen unterliegen, sind die im Absatz 2
gefahrlos ins Freie abgeleitet werden. genanntenSicherheitsmaßnahmen zu treffen, die ver-
hindern, dass bei einer Schlauchleitungsbeschädi-
5. Muss aus besonderen betrieblichen Gründen, z. B. bei gung Gas in gefahrdrohender Menge entweichen kann.
der Reinigung von Schlauchleitungen, Flüssiggas zum
Ausblasen verwendet werden, muss sichergestellt sein, Besondere chemische, thermische oder
dass austretendes Gas bzw. Gas-Luft-Gemisch gefahr- mechanische Beanspruchungen liegen vor,
los ins Freie abgeleitet wird. wenn Schlauchleitungen z. B.
• aggressiven Medien ausgesetzt sind,
6. Während der Entlüftung von Schlauchleitungen sind • in Berührung mit heißen Teilen, Gasen oder
die Gase über einen Schlauch gefahrlos ins Freie ab- Brennerflammen kommen können,
zuleiten. Erfolgt die Entlüftung von Schlauchleitungen • Biegewechselbeanspruchungen ausgesetzt sind,
im Ausnahmefall in Aufstellungsräumen, muss mit • geknickt oder überfahren werden können.
einem geeigneten Gas-Messgerät festgestellt werden,
ob gegebenenfalls eine explosionsfähige Atmosphäre Bei den nachfolgenden beispielhaft genannten
vorliegt. Arbeiten sollte mit besonderen Beanspruchungen
gerechnet werden:
7. Schlauchverbindungen dürfen nicht unzulässig mecha- • Bauarbeiten,
nisch belastet werden. Diese Forderung schließt ein, • Schaustellerarbeiten,
dass die Schlauchverbindung zwischen der Druckre- • Arbeiten mit Handschrumpfgeräten,
geleinrichtung und der fest verlegten Rohrleitung, z. B. • Arbeiten in Schlacht- und Fleischverarbeitungs
beim Flaschenwechsel, durch das Gewicht der Druck- betrieben.
regeleinrichtung oder der Flasche nicht belastet werden
darf. Diese Forderung kann z. B. durch Verwendung von Schlauchleitungen bis 0,4 m Länge zwischen Versor-
Stützvorrichtungen in Form von Konsolen oder Haltevor- gungsanlagen und fest verlegten Rohrleitungen sowie
richtungen für die Druckregeleinrichtung erfüllt werden. zwischen fest verlegten Rohrleitungen und ortsfesten
Verbrauchseinrichtungen sind in der Regel keinen
8. Schadhafte Schlauchleitungen dürfen nicht verwendet besonderen chemischen, thermischen oder mecha
werden. Auch poröse, brüchige oder aufgequollene nischen Beanspruchungen ausgesetzt.
Schlauchleitungen gelten als schadhaft. Es ist dafür
zu sorgen, dass schadhafte Schlauchleitungen ausge- Prüfungen von Schlauchleitungen
tauscht und anschließend die gelösten Verbindungen Schlauchleitungen werden hinsichtlich ihrer Prüfzustän-
auf Dichtheit durch eine zur Prüfung befähigte Person digkeiten und Prüfungshöchstfristen entsprechend Be-
für Flüssiggasanlagen geprüft werden. Abweichend triebssicherheitsverordnung wie Rohrleitungen angesehen.
hiervon darf bei Austausch von identischen oder bau- Prüfinhalte und Prüffristen müssen aber die speziellen
gleichen Schlauchleitungen die Kontrolle auf Dichtheit Eigenschaften von Schlauchleitungen berücksichtigen. Sie-
durch besonders von Unternehmerinnen und Unter- he hierzu 5.1.7 Rohrleitungen und 6 Prüfungen und Prüf-
nehmern unterwiesene fachkundige Beschäftigte erfol- fristen von Flüssiggasanlagen zu Brennzwecken.
gen (siehe 5.1.16 Instandhaltung).
57
5.1.9 Betreiben von Verbrauchsanlagen
58
Gefährdungen und Maßnahmen
• bei Industrieöfen, die im Langzeitbetrieb und kon- 2. Verbrauchsanlagen dürfen nur mit einem gleichmäßi-
tinuierlich mit einer Arbeitstemperatur über 650 °C gen, auf die Verbrauchseinrichtungen abgestimmten
betrieben werden Betriebsdruck betrieben werden.
– beim Anheizvorgang,
– bei Arbeitstemperaturen unter 650 °C, Ein gleichmäßiger Betriebsdruck kann z. B. gewährleis-
– in Ofenzonen unter 650 °C Arbeitstemperatur tet werden durch die Verwendung einer Druckregelein-
eine selbsttätige Flammenüberwachung wirksam richtung entsprechend 5.1.6.1 Druckregeleinrichtungen
ist und bei einem Betriebsdruck von 50 mbar eine in Niederdruckanlagen mit Flüssiggasflaschen,
kombinierte Überdruck-Unterdruck-Sicherheitsab- • die unmittelbar am Flaschenventil (HAE) installiert
sperreinrichtung (OPSO/UPSO), bei anderen Be- wird und
triebsdrücken (> 50 mbar) mindestens eine OPSO • deren Betriebsdruck auf die Verbrauchseinrichtung
Sicherheitsabsperreinrichtung vorhanden ist. abgestimmt ist.
Langzeitbetrieb bei Öfen liegt dann vor, wenn die Eine unzulässige Änderung des Betriebsdruckes ist
arbeitsablaufbedingte Betriebsphase (Zeit zwischen nicht anzunehmen
Anheizen und Abstellen des Ofens) 7 Tage über- • bei Verbrauchsanlagen, die aus Einwegbehältern
schreitet. Langzeitbetrieb kann vorliegen z. B. bei versorgt werden,
Öfen der Glas- und Keramikindustrie. • bei Verbrauchsanlagen, denen das Gas bestim-
mungsgemäß flüssig zugeführt wird, wenn diese
Kontinuierlich werden Öfen dann betrieben, wenn Anlagen mit geeigneten Einrichtungen ausgerüstet
die im Ofen zu behandelnden Produkte ohne Unter- sind, die einen konstanten Betriebsdruck gewähr-
brechung des Arbeitsablaufes in den Ofen einge- leisten, z. B. mit einer Druckregeleinrichtung für
bracht, während des Erwärmens durch den Ofen ge- flüssige und gasförmige Anwendungen sowie mit
fördert und aus dem Ofenraum ausgetragen werden. einem entsprechendem Verdampfungsbrenner,
• wenn an der Hauptabsperreinrichtung bereits der
Die Arbeitstemperatur ist die Temperatur, die zur Betriebsdruck ansteht.
Durchführung eines bestimmten Wärmevorganges
benötigt wird. Je nach Konstruktion oder Betriebs- Wird eine Sicherheits-, Regel- und Absperreinrichtung
weise können bereichs- oder zeitweise unterschied- mit Hilfsenergie betrieben, so muss gemäß Anhang I
liche Arbeitstemperaturen vorliegen. Für eine sichere der Verordnung (EU) 2016/426
Zündung ist die Wandungstemperatur im Brennraum • bei normaler Schwankung der Hilfsenergie die Ver-
maßgebend. Die Arbeitstemperatur muss nicht mit brauchseinrichtung weiterhin sicher funktionieren
der Temperatur des Arbeitsgutes identisch sein. und
• bei unzulässiger Schwankung oder Ausfall der Hilfs-
• Handbrenner, Flämmgeräte und gleichartige Ver- energie die Gaszufuhr zu den Brennern der Ver-
brauchseinrichtungen benutzt werden, bei denen brauchseinrichtung zwangsläufig absperren.
Flammenstabilität gewährleistet ist und die beim
Arbeitsvorgang ständig beobachtet werden.
i Weiterführende Informationen zu
Flammenüberwachungen
Druckregeleinrichtungen haben die Aufgabe, ihren Aus- Zum sicheren Zünden gehören
gangsdruck innerhalb der festgelegten Grenzen konstant • das Verwenden von Verbrauchseinrichtungen mit fest
zu halten. installierten Zündeinrichtungen, z. B. Piezozünder,
• die Benutzung vorhandener Zündeinrichtungen, die
i Weiterführende Informationen
in den Sicherheitskreis der Flammenüberwachung
einbezogen sind,
zu Druckregeleinrichtungen • die Einhaltung von Zündpausen und eventuellen
Spülvorgängen bei wiederholten Zündvorgängen,
• DIN 4811 „Flüssiggasdruckregelgeräte und Sicher- • das Verwenden geeigneter Gasanzünder, z. B. Zünd-
heitseinrichtungen – Anforderungen“ lanzen.
• DIN EN 16129 „Druckregelgeräte, automatische Um-
schaltanlagen mit einem höchsten Ausgangsdruck 7. Bei zwangsluftbetriebenen Brennern von Verbrauchs-
bis einschließlich 4 bar und einem maximalen Durch- einrichtungen muss bei Druckabfall oder Ausfall der
fluss von 150 kg/h sowie die dazugehörigen Sicher- Verbrennungsluft die Gaszufuhr abgesperrt werden.
heitseinrichtungen und Übergangsstücke für Butan, Dies kann z. B. durch eine Einrichtung gewährleistet
Propan und deren Gemische“ werden, die
• in der Verbrauchseinrichtung integriert oder
• der Verbrauchseinrichtung vorgeschaltet ist.
3. Bei Verbrauchsanlagen, bei denen die Verbrauchsein-
richtungen nicht dem ungeregelten Druck standhalten, 8. Verbrauchseinrichtungen, in denen Heißluft oder Ver-
müssen Einrichtungen gegen unzulässig hohen Druck- brennungsgase umgewälzt oder aus denen Abgase
anstieg verwendet werden. mechanisch abgesaugt werden, müssen so betrieben
werden, dass beim Ausfall der Umwälz- oder Abgas-
Ein unzulässig hoher Druckanstieg kann z. B. verhin- anlagen die Gaszufuhr zu den Brennern abgeschaltet
dert werden durch die Verwendung von Sicherheitsein- wird.
richtungen entsprechend 5.1.6.1 Druckregeleinrichtun-
gen in Niederdruckanlagen mit Flüssiggasflaschen. Für 9. Bei Verbrauchseinrichtungen, die gleichzeitig mit ver-
andere Anwendungen siehe 5.1.6.2 bis 5.1.6.4. schiedenen brennbaren oder die Verbrennung fördern-
den Gasen gespeist werden können, muss die Unter-
4. Verbrauchsanlagen müssen so betrieben werden, dass nehmerin oder der Unternehmer dafür sorgen, dass
eine Brandgefahr verhindert ist und Verbrennungen eine Gas-Art nicht in die Rohrleitung der anderen Gas-
oder Verbrühungen vermieden werden, siehe 5.1.15 Art eindringen kann.
Brandschutz bei Flüssiggasanlagen.
10. Verbrauchseinrichtungen dürfen nur aus der Gasphase
5. Die Unternehmerin oder der Unternehmer hat dafür zu betrieben werden. Dies gilt nicht für Verbrauchsein-
sorgen, dass nur Verbrauchseinrichtungen betrieben richtungen, die für den Betrieb aus der Flüssigphase
werden, bei denen das Zünden sicher erfolgen kann konstruiert sind.
und Flammen weder zurückschlagen noch abheben
können. Diese Forderung beinhaltet, dass das Ausströ- 11. Bei Betrieb aus der Gasphase muss sichergestellt
men von Gas in jedem Betriebszustand begrenzt ist, sein, dass in den Rohrleitungen keine Rückkonden-
damit eine gefährliche Ansammlung von unverbrann- sation erfolgen kann. Abhängig von den zu erwarten-
tem Gas in dem Gerät verhindert wird (siehe Anhang I den niedrigsten Umgebungstemperaturen, denen die
der Verordnung (EU) 2016/426). Rohrleitungen ausgesetzt sind, kann dies durch ent-
sprechende Druckregelung bzw. -begrenzung unter
6. Brenner müssen auf sichere Art gezündet werden. Berücksichtigung des Gases (Propan, Butan oder Pro-
Hierzu müssen von der Unternehmerin oder dem Unter- pan-Butan-Gemisch) und dessen druckabhängigem
nehmer geeignete Gasanzünder zur Verfügung gestellt Taupunkt erfolgen. Der Druck ist so zu wählen, dass
werden. die minimal auftretende Gastemperatur immer größer
60
Gefährdungen und Maßnahmen
als der gegebene Taupunkt ist. Kann dies nicht sicher- 15. Handbrenner mit Flammenkleinstellung müssen
gestellt werden, sind Rohrleitungen gegebenenfalls zu so eingestellt werden (Einstellschraube), dass die
beheizen und/oder zu isolieren. Kleinflammen auch im Freien stabil brennen. Hin-
weise zur Windstabilität siehe DIN EN ISO 9012
12. Verbrauchseinrichtungen müssen so betrieben wer- „Gasschweißgeräte; Handbrenner für angesaugte Luft;
den, dass die Verbrennung einwandfrei ist und die Anforderungen und Prüfungen“.
Flammenstabilität gewährleistet ist. Eine einwandfreie
Verbrennung liegt vor, wenn z. B. bei geschlossenem 16. Stellteile von Verbrauchsanlagen sind Elemente zum
Brennraum der CO-Gehalt im unverdünnten Abgas Verstellen von Steuer- und Regeleinrichtungen. Diese
0,1 Vol.-% nicht übersteigt. müssen leicht und gefahrlos erreichbar sein und den
betriebstechnischen Erfordernissen entsprechend
Bei Benutzung von Verbrauchseinrichtungen in Räumen, von Stellen betätigt werden können, von denen die zu
Kellern und Gräben ist die Einhaltung der geltenden steuernden Funktionen eingesehen werden können.
Arbeitsplatzgrenzwerte zu beachten und gegebenen-
falls zu überwachen (siehe hierzu TRGS 402 und 900). „Leicht erreichbar“ bedeutet, ohne Behinderung das
Stellteil zu erreichen. Diese Forderung beinhaltet,
Eine einwandfreie Verbrennung liegt auch vor, wenn • dass der Zugang zu Stellteilen freigehalten werden
verfahrenstechnisch bedingt temporär mit sauerstoff- muss,
reduzierter Atmosphäre gearbeitet werden muss und • dass Stellteile von Verbrauchsanlagen in der
geeignete Sicherheitsmaßnahmen (z. B. Absperrmaß- Fleischwirtschaft nicht im Inneren von Räucherräu-
nahmen) getroffen sind. men, -kammern oder -türmen angebracht werden.
Diese Anforderung beinhaltet, dass verschmutzte 17. Stellteile von Verbrauchsanlagen dürfen nicht unbe-
Brenner zu reinigen sind. absichtigt betätigt werden können. Unbeabsichtigtes
Betätigen von Stellteilen ist z. B. möglich durch An-
13. Nur solche Verbrauchseinrichtungen dürfen ver- stoßen, Hängenbleiben mit Kleidung und Fallen von
wendet werden, bei denen bei unbeabsichtigter Be- Gegenständen auf Hebelschalter.
einflussung der Primärluft keine gefährliche Flam-
menänderung eintritt. Diese Forderung ist z. B. bei Die Forderung nach einem Schutz gegen unbeabsich-
Handbrennern erfüllt durch tigtes Betätigen der Stellteile kann z. B. erfüllt werden
• Bohrungen im Injektor oder durch geeignete Anordnung der Stellteile bzw. Auf
• Ausbildung des Lufteintrittes am Injektorrohr der- stellung der Verbrauchseinrichtungen.
art, dass eine großflächige Abdeckung, die die Luft-
zufuhr verhindert, nicht möglich ist. 18. Verbrauchsanlagen dürfen erst von Versorgungsanla-
gen getrennt werden, wenn sicher gewährleistet ist,
14. Handbrenner müssen bei Arbeitsunterbrechungen dass kein weiterer Gasaustritt erfolgen kann. Dies ist
sicher abgelegt oder aufgehängt werden. Ein sicheres z. B. dadurch zu erreichen, dass bei laufendem Betrieb
Ablegen von Handbrennern ist möglich, wenn diese der Verbrauchseinrichtung das Hauptabsperrventil
mit einer Ablegevorrichtung (z. B. einer Federstütze) der Versorgungsanlage abgesperrt wird und das in der
ausgerüstet sind, die so gestaltet ist, dass die Klein- Leitung vorhandene Flüssiggas noch sicher verbraucht
flamme (auch Wachflamme genannt) bei ordnungs- (verbrannt) wird.
gemäßem Ablegen oder Abstellen des Brenners nicht
auf die Abstellfläche gerichtet ist. Das Aufhängen oder 19. Verbrauchsanlagen dürfen nur betrieben werden,
Ablegen von Handbrennern und Schlauchleitungen an wenn eine ausreichende Belüftung der Räume, in
Druckgasbehältern und anderen gasführenden Ein- denen die Verbrauchseinrichtungen aufgestellt sind,
richtungen ist kein sicheres Aufhängen und deshalb gewährleistet ist (siehe 5.1.12 Lüftungseinrichtungen/
verboten. Abgasleitungen).
61
5.1.10 Oberflächentemperaturen
Es ist dafür zu sorgen, dass heiße Oberflächen, die nicht Tabelle 5
Verbrennungsschwellen für Kontaktdauern
unmittelbar für den Arbeitsvorgang erforderlich sind und von 1 min und länger
im Arbeits- und Verkehrsbereich liegen, gegen zufälliges
Material Verbrennungsschwellen für Kontaktdauern
Berühren so gesichert und gekennzeichnet werden, dass
von
Verletzungen verhindert werden. Teile von Verbrauchsein-
richtungen, bei denen die Gefahr durch Verbrennung er- 1 min 10 min 8 h und länger
kennbar ist, benötigen keine gesonderte Kennzeichnung Unbeschich- 51 °C 48 °C 43 °C
der hohen Oberflächentemperaturen. tete Metalle
i
Keramische, 56 °C 48 °C 43 °C
Weiterführende Informationen glas- und
steinartige
Hinsichtlich Oberflächentemperaturen siehe Materialien
DIN EN ISO 13732-1 „Ergonomie der thermischen
Kunststoffe 60 °C 48 °C 43 °C
Umgebung – Bewertungsverfahren für menschliche und Holz
Reaktionen bei Kontakt mit Oberflächen – Teil 1:
Heiße Oberflächen“. Quelle: DIN EN ISO 13732-1
Bei einer angenommenen Kontaktdauer zum Material von Zu den heißen Teilen, bei denen die Gefahr durch Ver-
1 Sekunde kann die Haut ab einer Oberflächentemperatur brennung besteht, zählen z. B.
von 65 °C Verbrennungen aufweisen. • Brennerflansche und Abgasstutzen,
• Ausblashauben von Warmlufterzeugern,
Bei längeren Kontaktdauern können Verbrennungen • Brennkammern, Strahlflächen und Abstandsbügel
schon bei geringeren Oberflächentemperaturen auftreten von Heizstrahlern,
(siehe Tabelle 5). • Brennkammern und Gasrückführleitungen von
Bautrocknern mit Verdampfungsbrennern,
• Türen von Industrieöfen,
• Reflektoren von Terrassenheizstrahlern.
62
5.1.11 Kontrolle der Dichtheit/Feststellung von Undichtheiten
63
Gefährdungen und Maßnahmen
Hierzu wird nach der Herstellung der Anschlussverbin- 6. Druckregeleinrichtungen mit verschlissenen oder be-
dung (Druckregeleinrichtung an Flaschenventil bzw. schädigten Dichtungen dürfen nicht angeschlossen
Hochdruckschlauchleitung an Flaschenventil) diese bei werden. Verschlissene oder beschädigte Dichtungen
geöffnetem Flaschenventil und in „Nullstellung“ be- müssen fachkundig ersetzt werden.
findlichem Mehrfachstellgerät der Verbrauchseinrich-
tung auf Dichtheit kontrolliert (siehe Abbildung 29). 7. Flüssiggasflaschen mit verschlissenen oder beschä-
digten Dichtungen sind der Verwendung zu entziehen.
ie Dichtheitskontrolle an Flüssiggasanlagen
D Diese müssen durch den Gaslieferanten instandgesetzt
kann z. B. erfolgen werden.
• mit einem schaumbildenden Mittel, z. B. Lecksuch-
spray (siehe DIN EN 14291) oder Unabhängig von den oben genannten Kontrollen sind
• mit Lecksuch- oder Anzeigegeräten, durch die even- die Prüfungen vor Inbetriebnahme, vor Wiederinbe-
tuell ausströmendes Gas nicht entzündet wird. triebnahme nach prüfpflichtigen Änderungen und die
wiederkehrenden Prüfungen von Flüssiggasanlagen ent-
Die Dichtheit darf niemals mit offenem Feuer sprechend 6 Prüfungen und Prüffristen von Flüssiggasan-
oder anderen Zündquellen kontrolliert werden! lagen zu Brennzwecken durchzuführen.
64
5.1.12 Lüftungseinrichtungen/Abgasleitungen
Bei der Verbrennung von Flüssiggas besteht die größte Übergeordnet sind die nachfolgenden Anforderungen zu
Gefahr in der Bildung von giftigem Kohlenmonoxid (CO) berücksichtigen:
durch unvollständige Verbrennung (zu geringe Luftzufuhr) 1. Räume, in denen Gasgeräte der Arten A und B betrie-
infolge mangelhafter Wartung der Verbrauchseinrichtung ben werden, sind so zu be- und entlüften, dass in der
(z. B. verstopfte Düsen) und unzureichender Be- und Ent- Raumluft keine gefährliche explosionsfähige Atmo-
lüftung. Außerdem werden bei der Verbrennung große sphäre, keine Anreicherung von Abgasen (insbeson-
Mengen von Kohlendioxid (CO2) und Wasser freigesetzt. dere CO und CO2) und kein Sauerstoffmangel auftreten
können.
Diese Stoffe müssen durch eine wirksame Be- und Ent
lüftung des Arbeitsraumes beseitigt werden. 2. Zu erreichen ist dies durch technische Lüftungseinrich-
tungen (z. B. Dunstabzugshauben). Diese müssen vor
Inbetriebnahme der Verbrauchseinrichtungen in Funk-
Berechnungsbeispiel: tion gesetzt werden.
Verpflichtend ist eine Armaturenkombination aus
Für die vollständige Verbrennung von 1 kg Flüssiggas Druckwächter, zentraler Steuereinheit und Magnet
werden ca. 15 m³ Verbrennungsluft benötigt. Hierbei ventilen, wenn
entstehen 3 kg CO2 und 1,6 kg Wasser. • die Nennwärmebelastung der angeschlossenen
Gasgeräte mehr als 14 kW beträgt
Um den Arbeitsplatzgrenzwert von CO2 (0,5 Vol. %) und
als Leitkomponente einhalten zu können, sind pro kg • die Versorgungsanlage so dimensioniert ist, dass
Brenngas ca. 330 m³ Luft (Zu- bzw. Abluftmenge) not- sie die notwendige Verdampfungsleistung dauerhaft
wendig. bereitstellen kann.
Unter Berücksichtigung des Heizwertes von Propan Hierbei ist die „Beratungshilfe zur Sicherstellung
ergibt sich ein erforderlicher Luftvolumenstrom von der Abgasführung von Gasgeräten bei Neuanlagen
26 m³/h je kW Leistung. Ein freistehender Hockerko- und bestehenden Anlagen“ der BGN zum DVGW
cher mit z. B. 12,5 kW Nennwärmebelastung benötigt Arbeitsblatt G 631 (A) zu berücksichtigen, siehe
bei Volllast 325 m³/h Zu- und Abluft. BGN Branchenwissen, Wissen Kompakt Flüssiggas
www.bgn.de/754.
Kann dies nicht allein durch natürliche Lüftung, wie z. B. 3. Bei besonders günstigen Verhältnissen kann zu Guns-
durch Fenster und Türen, gewährleistet werden, so muss ten einer natürlichen Raumlüftung auf eine technische
mindestens eine Abluftanlage mit freier Nachströmung Lüftungsanlage verzichtet werden. Solche günstigen
von Außenluft oder gegebenenfalls auch eine raumluft- Verhältnisse können vorliegen, wenn Räume über zwei
technische Anlage mit Zu- und Abluft vorhanden sein. in unterschiedlicher Höhe angeordnete, ständig offe-
ne Lüftungsöffnungen in gegenüberliegenden Wänden
Schon vor der Anschaffung der geplanten Gasgeräte verfügen. Dabei muss sich eine Öffnung in Fußboden-
(A, B oder C, siehe Begriffsbestimmungen) ist deren Art nähe befinden und die Querschnitte müssen so groß
gegebenenfalls unter Hinzuziehung von Fachleuten fest- sein, dass ein ausreichender Austausch der Raum-
zulegen. luft gewährleistet ist. Eine natürliche Lüftung ist bis zu
einer Nennwärmebelastung von 50 kW ausreichend,
Für den Einsatz von Geräten in Küchenbetrieben sind fer- wenn bei einer Querlüftung jede Öffnungsfläche min-
ner u. a. die VDI 2052 „Raumlufttechnische Anlagen für destens 1 % der Bodenfläche groß ist (jedoch nicht
Küchen“ (VDI-Lüftungsregeln) zu beachten. kleiner als 100 cm² je Öffnung). Weitere Festlegungen
zur Verbrennungsluftversorgung und zur Größe der
Lüftungsöffnungen sind u. a. dem § 3 der Musterfeue-
rungsverordnung zu entnehmen.
65
Gefährdungen und Maßnahmen
66
5.1.13 Außerbetriebnahme von Verbrauchsanlagen
Die Unternehmerin oder der Unternehmer hat dafür zu Bei der Außerbetriebnahme von Flüssiggasanlagen ist
sorgen, dass die Gaszufuhr zur Verbrauchsanlage bei zwischen zwei Aufstellungsvarianten (Versorgungsanlage
Außerbetriebnahme, Betriebsruhe sowie im Gefahrfall und Verbrauchseinrichtung) zu unterscheiden.
leicht unterbrochen werden kann, um einen unkontrollier-
ten Gasaustritt zu vermeiden. Für beide nachfolgenden Varianten gilt:
Vor jeder Verbrauchsanlage (dies kann eine Verbrauchs-
Die Gaszufuhr zu den Verbrauchseinrichtungen und zur einrichtung oder mehrere einzelne Verbrauchseinrich-
Verbrauchsanlage muss tungen sein) muss eine leicht zugängliche Hauptabsperr
• zum Arbeitsschluss einrichtung (HAE) eingebaut sein, mit der ein sofortiges
• bei längeren Arbeitsunterbrechungen (z. B. während Absperren der gesamten Verbrauchsanlage möglich ist.
der üblichen Pausen)
• zur Beendigung des durchgehenden Betriebes
• nach Verbrauch des Flüssiggases
• vor dem Abschrauben der Druckregeleinrichtung Variante 1:
• vor dem Lösen der Rohrleitungen Versorgungsanlage und Verbrauchseinrichtung
• bei Störungen oder in Gefahrfällen im selben Raum
unterbrochen werden, z. B. durch Schließen des Flaschen-
ventils oder der Hauptabsperreinrichtung und der Absperr- Sofern sich die gesamte Flüssiggasanlage (Flüssiggas-
einrichtung vor der Verbrauchseinrichtung. Jede angeschlos- flasche, Rohrleitungen, Gasgerät etc.) im Arbeitsraum
sene Verbrauchseinrichtung muss für sich einzeln absperrbar befindet, ist die Absperreinrichtung der Versorgungs-
sein und zwar am Ende der fest verlegten Rohrleitungen. Die anlage (z. B. Flaschenventil) als Hauptabsperreinrich-
Absperreinrichtungen müssen jederzeit zugänglich sein. tung zur Absperrung der Gaszufuhr zu verwenden.
Siehe Abbildung 30.
Hierzu gehört auch, dass nach dem Verbrauch des Flüs-
siggases oder nach dem Abschrauben der Druckregelein-
richtung vom Flaschenventil die Ventilverschlussmutter
aufgeschraubt und die Ventilschutzkappe wieder ange-
bracht wird.
67
Gefährdungen und Maßnahmen
Variante 2:
Versorgungsanlage und Verbrauchseinrichtung räumlich getrennt
Bei räumlicher Trennung der Versorgungsanlage von Außerdem muss nach Einführung der fest verlegten
der Verbrauchseinrichtung (z. B. Versorgungsanla- Rohrleitung in den Arbeitsraum eine thermisch aus-
ge im Freien, Verbrauchseinrichtung im Arbeitsraum lösende Absperreinrichtung (TAE) zur automatischen
oder Aufstellung der Versorgungsanlage in einem Absperrung der Gaszufuhr im Brandfall installiert
separaten Aufstellungsraum), ist eine Hauptabsperr sein. Siehe Abbildung 31.
einrichtung (HAE) unmittelbar vor oder nach dem
Eintritt der fest verlegten Rohrleitung in das Gebäude
an leicht zugänglicher Stelle zu installieren.
1 verschließbarer Flaschen-
schrank
2 Hochdruckschlauchleitungen
(maximal 40 cm)
3 Umschalteinrichtung
4 Druckregeleinrichtung mit
kombinierter Überdruck-Unter-
druck-Sicherheitsabsperrein-
richtung (OPSO/UPSO) und
Überdruck-Abblaseventil (PRV)
5 Hauptabsperreinrichtung (HAE)
6 fest verlegte Rohrleitung
7 thermisch auslösende Absperr-
einrichtung (TAE)
8 Geräteabsperrarmatur
9 Gasherd mit Flammenüberwa-
chungseinrichtungen (Thermo-
elektrische Zündsicherungen)
68
5.1.14 Innerbetriebliche Beförderung von Flüssiggasanlagen
1. Flüssiggasflaschen dürfen nur mit solchen Transport- Zur Beachtung der Regelungen für die Beförderung
einrichtungen (z. B. Flaschenwagen) befördert werden, von Flüssiggas auf öffentlichen Straßen siehe
die einen sicheren Transport gewährleisten. Unter Be- ADR „Übereinkommen über die internationale
fördern wird das Umsetzen von Flüssiggasflaschen ver- Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße“ und
standen (siehe TRBS 3145/TRGS 745 „Ortsbewegliche DGUV Information 210-001 „Beförderung von Flüssig
Druckgasbehälter – Füllen, Bereithalten, innerbetrieb- gas mit Fahrzeugen auf der Straße“.
liche Beförderung, Entleeren“).
69
5.1.15 Brandschutz bei Flüssiggasanlagen
Die Unternehmerin oder der Unternehmer ermittelt in der Für das Löschen von Flüssiggasbränden (Brandklasse C
Gefährdungsbeurteilung, ob beim Einsatz der Flüssiggas- nach DIN EN 2) sind geeignete und zugelassene Feuer-
anlage Brandgefahr besteht oder sich gefährliche explo- löscher, z. B. Pulverlöscher mit ABC- oder BC-Löschpulver
sionsfähige Atmosphäre (g. e. A.) bilden kann. Die Flüs- (nach DIN EN 3-7) entsprechend der Technischen Regel
siggasanlagen müssen so betrieben werden, dass eine für Arbeitsstätten „Maßnahmen gegen Brände“ ASR A2.2
Brand- und Explosionsgefahr verhindert ist und Verbren- leicht erreichbar bereit zu stellen. Siehe auch DGUV Infor-
nungen oder Verbrühungen vermieden werden (siehe 5.1.1 mation 205-025 „Feuerlöscher richtig einsetzen“.
Gefahrenbereiche und Zonen).
Auszugsweise gibt die Tabelle 6 einen Überblick über
Die Unternehmerin oder der Unternehmer hat dafür zu sor- geeignete Feuerlöscheinrichtungen für das Löschen von
gen, dass Verbrauchseinrichtungen in Räumen und Berei- Gasbränden (Brandklasse C).
chen, in denen mit gefährlicher explosionsfähiger Atmo-
sphäre gerechnet werden muss, nur unter Beachtung der Alle Arten von Feuerlöschern sind mindestens alle 2 Jah-
Brand- und Explosionsschutzmaßnahmen betrieben werden. re zu prüfen. Als Nachweis dienen z. B. Prüfvermerke am
Feuerlöscher.
i Weitere Informationen
Maßnahmen im Brandfall
Zur Unterstützung der Gefährdungsbeurteilung und Wenn ein extrem entzündbares Gas unkontrolliert frei-
für die Festlegung von Maßnahmen zum Brandschutz gesetzt wird, muss – solange es noch ohne Gefährdung
wird auf die TRGS 800 „Brandschutzmaßnahmen“ und möglich ist – die Gaszufuhr unterbrochen werden.
TRGS 510 „Lagerung von Gefahrstoffen in ortsbeweg
lichen Behältern“ hingewiesen. Brennt das ausströmende Gas und die Gaszufuhr kann
nicht unterbrochen werden, dann ist das brennende Gas
Geeignete Sicherheitsmaßnahmen sind z. B.: nicht zu löschen, um die Bildung explosionsfähiger Atmo-
• Fernhalten brennbarer Stoffe und Gegenstände von sphäre als Folge der Freisetzung des unverbrannten Gases
den Verbrauchseinrichtungen, zu vermeiden.
• Abschirmen oder Abdecken verbleibender Gegen
stände oder Stoffe vor Beginn der Arbeiten, Im Brandfall sind die Flüssiggasflaschen aus dem brand-
• Aufstellen von Verbrauchseinrichtungen auf nicht- gefährdeten Bereich zu entfernen, sofern dies ohne Ge-
brennbaren Unterlagen, fährdung möglich ist. Mit dem Bersten der Flaschen muss
• Kontrolle der brandgefährdeten Bereiche und ihrer bei Brandeinwirkung gerechnet werden. Weiterführende
Umgebung nach Durchführung der Arbeiten, Informationen für Feuerwehren und Einsatzkräfte sind in
• Freihalten abgasführender Teile von Verbrauchsein- der DGUV Information 205-030 „Umgang mit ortsbewegli-
richtungen von Gegenständen und Stoffen, die sich chen Flüssiggasflaschen im Brandeinsatz“ beschrieben.
an Wandungen der Abgasrohre, Abgasleitungen und
Kaminen entzünden können, Beim kontrollierten Abbrand von austretendem Flüssig-
• Festlegen der Flucht- und Rettungswege und der Sam- gas, das nicht abgestellt werden kann, muss seitens der
melstelle, Feuerwehr eine schnelle und ausreichende Kühlung, z. B.
• Abdichten von Öffnungen im gefährdeten Bereich und von Flüssiggasflaschen, Behälterwandungen und Rohrlei-
• Bereithalten geeigneter Feuerlöscheinrichtungen tungen, die im Einflussbereich des Feuers sind, durchge-
(z. B. Pulverlöscher). führt werden. Kühlmaßnahmen sind auch beim Brand im
Bereich von ortsfesten Behältern erforderlich.
70
Gefährdungen und Maßnahmen
Brandklassen DIN EN 2
A B C D F
Arten von Feuer Feste, glut- Flüssige oder Gasförmige Brennbare M etalle Brände von
löschern bildende Stoffe flüssig werdende Stoffe, auch unter (Einsatz nur mit Speiseöl und
Stoffe Druck Pulver-brause) Speisefetten
Kohlendioxidlöscher*) – + – – –
Wasserlöscher auch
mit Zusätzen, z. B.
Netzmittel, Frost- + – – – –
schutzmittel oder Kor-
rosionsschutzmittel
Wasserlöscher mit
Zusätzen, die in Ver-
bindung mit Wasser + + – – –
auch Brände der
Brandklasse B löschen
Fettbrandlöscher
(Speziallöschmittel)
(+) (+) – – +
Schaumlöscher + + – – –
+ = geeignet; – = nicht geeignet; (+) Mögliche Brandklassen-Kombination mit der Brandklasse F nach geprüfter Eignung und Zulassung
*) Beim Einsatz in kleinen, engen Räumen besteht Erstickungsgefahr
Quelle: BGN
71
Gefährdungen und Maßnahmen
Besteht die Gefahr, dass ausströmendes Gas nicht mehr Es ist wichtig, bei der Meldung eines Brandes auf
unter Kontrolle gebracht werden kann, oder die Gefahr mögliche Gefahrenstellen hinzuweisen, wie z. B.:
eines Brandes im Bereich von Verbrauchs- und Versor- • Vorhandensein von Flüssiggasflaschen,
gungsanlagen, • Anlagenteile, die unter Spannung stehen.
• muss die Feuerwehr unverzüglich alarmiert werden mit
Hinweis auf die Flüssiggasanlage, Grundsätzlich gilt:
• müssen, soweit gefahrlos durchführbar, Zündquellen be- • Menschenrettung geht vor Brandbekämpfung,
seitigt werden und die gesamte elektrische Anlage von • Erst melden, dann löschen.
sicherer Stelle aus spannungsfrei geschaltet werden,
• muss der Gefahrbereich von Menschen geräumt werden. Flüssiggasflaschen, die gebrannt haben, örtlich erhitzt
oder der Brandhitze ausgesetzt waren, müssen deutlich
Die Feuerwehr muss im Einsatzfall über das Vorhanden- entsprechend gekennzeichnet werden, damit sie nicht
sein von Flüssiggasflaschen im Brandbereich oder dessen wiederverwendet werden. Sie müssen an den Lieferanten
Nähe informiert werden. bzw. an das Füllwerk zurückgegeben werden.
72
5.1.16 Instandhaltung
Die Unternehmerin oder der Unternehmer hat dafür zu In der Gefährdungsbeurteilung ist zu ermitteln, ob eine
sorgen, dass die erforderlichen Instandhaltungsarbeiten Instandhaltungsmaßnahme an der Flüssiggasanlage
durchgeführt werden, um die Flüssiggasanlage in einem prüfpflichtig ist. Bei Flüssiggasanlagen gemäß Anhang 3
sicheren Zustand zu erhalten. Hinsichtlich der Nutzungs- Abschnitt 2 BetrSichV sind nach Austausch von Ausrüs-
dauer von Ausrüstungsteilen, z. B. Druckregeleinrichtun- tungsteilen der Verbrauchsanlage, soweit deren sichere
gen sowie Rohrleitungen, sind die Angaben der Hersteller Verwendung von den Montagebedingungen abhängt,
zu beachten. Entsprechend der Gefährdungsbeurteilung – oder die schädigenden Einflüssen unterliegen, grund-
aber spätestens nach 10 Jahren – sind die Druckregelein- sätzlich Prüfungen gemäß § 14 BetrSichV durchzuführen
richtungen, Leckgassicherungen und Schlauchleitungen (siehe TRBS 1201 „Prüfungen und Kontrollen von Arbeits-
der Flüssiggasanlage auszutauschen. Notwendige In- mitteln und überwachungsbedürftigen Anlagen“).
standhaltungsarbeiten sind unverzüglich durchzuführen
und die dabei erforderlichen Schutzmaßnahmen zu tref- Hiervon betroffen ist z. B. der Austausch von
fen. Für die Instandhaltung sind insbesondere die Rege- • Druckregeleinrichtungen,
lungen des § 10 der BetrSichV zu beachten. • Überdruck-Unterdruck-Sicherheitsabsperrein
richtungen (OPSO/UPSO), Gasströmungswächtern
Für die Instandhaltung dürfen nur geeignete Ersatzteile und oder Schlauchbruchsicherungen,
Hilfsmittel zur Verfügung gestellt und verwendet werden. • fest verlegten Rohrleitungen oder Schlauchleitungen,
• Verbrauchseinrichtungen.
Die Forderung nach geeigneten Ersatzteilen ist erfüllt
durch Verwendung von Notwendige Prüfungen im Rahmen von Instandhal-
• Original-Ersatzteilen des Herstellers, tungsarbeiten an Flüssiggasanlagen gemäß Anhang 3
• Ersatzteilen, die nach den kompletten Fertigungsunter- Abschnitt 2 BetrSichV sind von einer zur Prüfung be-
lagen des Herstellers der Originalteile gefertigt worden fähigten Person für Flüssiggasanlagen durchzuführen
sind, oder (siehe 6 Prüfungen und Prüffristen von Flüssiggasan-
• anderen Ersatzteilen und anschließender Prüfung lagen zu Brennzwecken).
durch die zur Prüfung befähigte Person für Flüssiggas-
anlagen nach der entsprechenden Geräte-Norm sowie Werden im Rahmen von Instandsetzungsmaßnahmen
Aufzeichnung des Prüfergebnisses. an Verbrauchsanlagen gemäß TRBS 1112 Schlauchlei-
tungen durch identische oder baugleiche (mit identi-
Geeignete Hilfsmittel sind z. B. schen Sicherheits- und Betriebsparametern) ausge-
• Pumpen, tauscht, ist dies keine prüfpflichtige Änderung, wenn:
• Verdichter, a. die Maßnahmen keine Folgewirkungen auf die
• Messeinrichtungen, Sicherheit des Arbeitsmittels haben und
• Ableitungsschläuche, b. die Montage durch fachkundige unterwiesene
• Inertgase, und beauftragte Personen erfolgt und
• schaumbildende Mittel, c. sowohl die Montage-, Installations- und Auf-
• Blasensetzgeräte. stellbedingungen als auch die sichere Funktion
unverändert bleiben und
Bei Mängeln an Ausrüstungsteilen von Flüssiggasfla- d. die Unternehmerin oder der Unternehmer die Ver-
schen, z. B. Flaschenventile, die sich nicht mehr von Hand wendung der Ersatzteile und deren ordnungsge-
bedienen lassen, ist die Instandhaltung der Flüssiggas mäße Montage und Installation durch definierte
flaschen durch den Flüssiggasversorger durchzuführen. organisatorische Abläufe sicherstellt.
73
5.1.17 Verhalten bei Störungen 5.1.18 Anzeigen von Unfällen
und Schadensfällen
Die Gaszufuhr zu den Verbrauchseinrichtungen und zur Die Unternehmerin oder der Unternehmer muss gemäß
Verbrauchsanlage muss bei Störungen, z. B. unvollstän- § 19 BetrSichV der zuständigen Behörde folgende Ereig-
diger Verbrennung oder ungewolltem Austritt von unver- nisse an Flüssiggasanlagen unverzüglich anzeigen:
branntem Flüssiggas, sofort unterbrochen werden. • jeden Unfall, bei dem ein Mensch getötet oder erheb-
lich verletzt worden ist, und
In diesem Fall ist die zugehörige Absperreinrichtung un- • jeden Schadensfall, bei dem Bauteile oder sicherheits-
verzüglich zu schließen, wenn dies ohne Gefährdung technische Einrichtungen versagt haben.
möglich ist. Falls aus verfahrenstechnischen Gründen
andere Absperrmaßnahmen getroffen werden müssen, ist
dies in der Gefährdungsbeurteilung zu berücksichtigen
und in die Betriebsanweisung aufzunehmen.
74
5.1.19 Lagerung von Flüssiggasflaschen
Unter Lagern von Flüssiggasflaschen wird das Aufbewah- Wegen der extremen Entzündbarkeit und Explosionsge-
ren zur späteren Verwendung sowie zur Abgabe an andere fahr von Flüssiggas werden an die verschiedenen Arten
verstanden. Es schließt die Bereitstellung zur Beförderung der Lagerung bestimmte Anforderungen gestellt.
ein, wenn die Beförderung nicht innerhalb von 24 Stun-
den nach der Bereitstellung oder am darauffolgenden Darüber hinaus sind, abhängig von der gelagerten Menge
Werktag erfolgt. Ist dieser Werktag ein Samstag, so endet an Flüssiggas, weitere Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
die Frist mit Ablauf des nächsten Werktags. Dabei werden drei Mengen-Bereiche unterschieden:
Generell gilt, dass bei mehr als einer Flasche oder mehr *) Beim Überschreiten einer der beiden Mengen ist die nächste Spalte
als 50 kg Flüssiggas die Flüssiggasflaschen in einem Lager anzuwenden.
aufbewahrt werden müssen. Zur Lagerung von Einwegbe-
hältern (Druckgaskartuschen) siehe 5.2.2 Flüssiggasanla-
gen mit Einwegbehältern (Druckgaskartuschen).
75
Gefährdungen und Maßnahmen
Tabelle 8
Verbindliches Element zur
Gefahrgutkennzeichnung
76
Gefährdungen und Maßnahmen
Organisatorische Sicherheitsmaßnahmen:
• übersichtliche Lagerung
• Lagereinrichtungen regelmäßig überprüfen Lagerung entleerter Flüssiggasflaschen:
(entsprechend der Gefährdungsbeurteilung) Erfahrungsgemäß sind entleerte Gebinde niemals ganz
• Bereithaltung stoffspezifischer Informationen leer – dies gilt auch für Flüssiggasflaschen. Auch entleer-
wie S icherheitsdatenblätter te Flüssiggasflaschen können umfallen, wenn sie nicht
• Erstellen von Betriebsanweisungen gesichert stehen. Weiterhin ist darauf zu achten, dass bei
• Übertragung der Lager-Tätigkeiten an unterwiesene der Lagerung und dem Transport die Flaschenventile fest
Beschäftigte verschlossen sind, Ventilverschlussmuttern von Kleinfla-
• Erstellen eines Gefahrstoffverzeichnisses schen aufgeschraubt und Schutzkappen von Flüssiggas-
• keine Umfüllarbeiten sowie keine Instandhaltungs- flaschen angebracht sind. Darüber hinaus sind entleerte
arbeiten an Druckgasbehältern Flüssiggasflaschen vor gefährlicher Erwärmung von über
40 °C, z. B. durch Heizkörper oder Heizgeräte mit offener
Zusammenlagerung: Flamme, zu schützen.
Bei Lagerung von mehr als einer Flüssiggasflasche oder
Mengen größer 50 kg sind die Zusammenlagerungsregeln
des Kapitels der TRGS 510 „Zusammenlagerung, Getrennt-
lagerung und Separatlagerung“ zu beachten, wenn die
Gesamtmenge aller Gefahrstoffe 200 kg überschreitet.
Grundsätzlich gilt:
Flüssiggas ist der Lagerklasse 2 A zugeordnet. Flüssiggas-
flaschen dürfen ohne weitere Sicherheitsmaßnahmen
mit nichtbrennbaren Stoffen zusammen gelagert werden,
jedoch nicht mit brennbaren Stoffen, wie beispielsweise
Papier, Holz oder brennbaren Flüssigkeiten sowie mit gif-
tigen Stoffen.
77
Gefährdungen und Maßnahmen
Beim Lagern im Freien gelten im Gegensatz zum Lagern in Zu beachten: Insbesondere beim Lagern im Freien
Räumen weitaus weniger strenge Anforderungen, da hier kann es bei direkter Sonneneinstrahlung durch Tempe-
insbesondere die Belüftung durch die Bauart leichter zu raturanstieg zu einem starken Druckanstieg in der Flüs-
realisieren ist. Jedoch werden auch an diese Art von La- siggasflasche kommen (siehe Anhang 1, Diagramm 1
gerung weitere Anforderungen gestellt, die im Folgenden „Dampfdruckdiagramm“).
aufgeführt werden.
Maße der Gefahrenbereiche beim Lagern im Freien
• Der Gefahrenbereich darf an höchstens zwei Seiten
durch mind. 2,0 m hohe Schutzwände eingeengt werden.
• Der Gefahrenbereich darf sich nicht auf Nachbargrund-
stücke und öffentliche Verkehrsflächen erstrecken.
78
Gefährdungen und Maßnahmen
79
Gefährdungen und Maßnahmen
Abb. 35
Geometrische Abmessun-
gen für den Gefahrenbereich
im Lagerraum ≥ 20 m²
80
5.2 Zusätzliche Regeln für besondere Flüssiggasanlagen
Für alle unter diesem Abschnitt behandelten besonderen Flüssiggasanlagen gelten grundsätz-
lich auch alle Regeln, die unter Abschnitt 5.1 Gemeinsame Regeln für alle Flüssiggasanlagen
beschrieben sind.
5.2.1.1 Besondere Flüssiggasanlagen für 5.2.1.2 Geräte zum Heizen und Trocknen
Bauarbeiten unter Erdgleiche und in
engen Räumen Heizgeräte zum Austrocknen dürfen nur in Räumen
mit einer für die Verbrennung ausreichenden Luftzu-
Der Einsatz von Flüssiggasanlagen im Bauwesen ist von fuhr betrieben werden (siehe 5.1.12 Lüftungseinrichtungen/
einer hohen Mobilität der Anlagen und von besonde- Abgasleitungen). In diesen Räumen ist der ständige
ren örtlichen und zeitlichen Gegebenheiten geprägt. Die Aufenthalt von Personen verboten.
Unternehmerin oder der Unternehmer hat bei Bauarbei-
ten die Möglichkeit, abweichend von 5.1.3.1 Aufstellung Auf das Verbot ist an den Eingängen der Räume durch das
von Flüssiggasflaschenanlagen (6) Flüssiggasflaschen- allgemeine Verbotszeichen mit einem Zusatzzeichen mit der
anlagen auch in Bereichen unter Erdgleiche und in engen Aufschrift „Der ständige Aufenthalt von Personen ist in die-
Räumen einzusetzen, wenn dies aus betriebstechnischen sen Räumen verboten“ hinzuweisen (nach ASR A1.3 „Sicher-
Gründen notwendig ist. heits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung“ D-P006).
Wenn der Einsatz unter Erdgleiche oder in engen Räumen Tabelle 12 Allgemeines Verbotszeichen an Räumen
geplant ist, müssen folgende zusätzliche Voraussetzun- mit Heizgeräten
gen gegeben sein:
Piktogramm ID Wortlaut
• eine spezielle Betriebsanweisung für die durchzufüh-
renden Arbeiten, D-P006 Zutritt für Unbefugte verboten
• geeignete Ausrüstungsteile, wie zum Beispiel eine
Druckregeleinrichtung mit Leckgassicherung und dop-
pelwandiger Schlauchleitung,
• keine Lagerung von Flüssiggas unter Erdgleiche,
• kein Flaschenwechsel unter Erdgleiche,
• ständige Beaufsichtigung der Flüssiggasanlage. Wenn geplant ist, in Räumen über Erdgleiche Verbrauchs-
einrichtungen zum Austrocknen und Heizen im durchge-
Bei der Dimensionierung der Anlage ist darauf zu achten, henden Betrieb einzusetzen, muss folgendes beachtet
dass sich im Arbeitsbereich nur die angeschlossene Fla- werden:
sche befindet. Es darf abweichend von den Regelungen • die Flüssiggasflaschen über Erdgleiche aufstellen,
der TRBS 3145/TRGS 745 kein Bereithalten und auch kein • Druckregeleinrichtung mit Leckgassicherung und dop-
Flaschenwechsel im Arbeitsbereich stattfinden. pelwandigen Schlauchleitungen verwenden und
• die Flüssiggasanlage von einer von der Unternehme-
Trotz der möglichen Abweichungen ist das Arbeiten rin oder dem Unternehmer beauftragten fachkundigen
mit Flüssiggas in Bohrungen und bei Arbeiten unter Person mindestens einmal täglich kontrollieren lassen.
Druckluft nicht zulässig!
Inhalt der Kontrolle ist insbesondere
– die sichere Aufstellung der Flüssiggasflaschen und
ortsfesten Druckgasbehälter,
– Verlegung, Anschluss und Dichtheit der Rohr
leitungen sowie
– die Aufstellung des Bautrockners oder der Heizung
nach Herstellerangabe.
81
Gefährdungen und Maßnahmen
82
Gefährdungen und Maßnahmen
5.2.1.5 Mobile Verbrauchsanlagen mit Entnahme Die Unternehmerin oder der Unternehmer hat dafür zu
von Flüssiggas aus der Flüssigphase sorgen, dass abweichend von der TRBS 3145/TRGS 745
„Ortsbewegliche Druckgasbehälter – Füllen, Bereithalten,
Die Unternehmerin oder der Unternehmer hat dafür zu innerbetriebliche Beförderung, Entleeren“ die Verbrauchs-
sorgen, dass mobile Verbrauchsanlagen mit Entnahme anlagen mit Entnahme von Flüssiggas aus der Flüssigphase
des Flüssiggases aus der Flüssigphase nur dann in Be- • entsprechend den Einsatzbedingungen und betrieb
trieb genommen werden, wenn sie den zu erwartenden lichen Verhältnissen,
Beanspruchungen sicher genügen. Beschäftigte dürfen • nach Bedarf und außergewöhnlichen Betriebsereignissen,
bei deren Betrieb zu keiner Zeit gefährdet werden. • mindestens jedoch einmal jährlich,
durch eine zur Prüfung befähigte Person für Flüssiggasan-
Grundsätzlich sind vor jeder Inbetriebnahme der Ver- lagen gemäß TRBS 1203 „Zur Prüfung befähigte Personen“
brauchseinrichtung alle Anschlüsse auf Dichtheit zu auf ihren betriebstechnischen Zustand geprüft werden
kontrollieren. (siehe 6 Prüfungen und Prüffristen von Flüssiggasanla-
gen zu Brennzwecken). Die Prüfergebnisse sind schriftlich
Verbrauchsanlagen mit Entnahme von Flüssiggas aus der zu dokumentieren und an der Verwendungsstelle vorzu-
Flüssigphase müssen nach jedem Absperren der Gaszu- halten.
fuhr restlos entleert werden. Die Nachbrennzeit muss so
bemessen sein, dass die ausdampfende Restgasmenge An Verbrauchsanlagen mit Entnahme von Flüssiggas aus
auf ein nicht zündfähiges Gemisch reduziert wird. der Flüssigphase sind vorhandene Feuerlöscher jährlich
zu prüfen.
Die Unternehmerin oder der Unternehmer muss sicher-
stellen, dass ausschließlich Verbrauchsanlagen zum Ein-
satz kommen, bei denen die Gaszufuhr zu den Verdamp-
fungsbrennern jederzeit unterbrochen werden kann.
83
5.2.2 Flüssiggasanlagen mit Einwegbehältern
(Druckgaskartuschen)
Die Verwendung einer Flüssiggasanlage mit Versor- Bei der Lagerung von Flüssiggas in Einwegbehältern
gung aus einer „Anstechkartusche“ ist im gewerb (Druckgaskartuschen) müssen diese ab einer Menge von
lichen Bereich verboten. mehr als 20 Kilogramm oder mehr als 50 Stück (nach Wahl
der Unternehmerin oder des Unternehmers) in einem
Begründung: Lager aufbewahrt werden.
Beim Aufschrauben der in der Halterung befindlichen An-
stechkartusche wird diese durch einen in der Verbrauchs- Das Auswechseln des Einwegbehälters ist im Freien oder in
einrichtung befindlichen Dorn geöffnet und kann danach besonders geschützten Bereichen (z. B. unter Laborabzü-
nicht wieder dicht verschlossen werden. Dadurch besitzt gen) und in Bereichen ohne Zündquellen durchzuführen.
die Anstechkartusche kein Hauptabsperrventil, das z. B.
zum Arbeitsschluss geschlossen werden muss (siehe Der Einwegbehälter ist vor der Entsorgung zu entleeren.
5.1.13 Außerbetriebnahme von Verbrauchsanlagen). Bei
einer entstehenden Undichtheit können z. B. aus einer Verwendung von tragbaren Tischkochern
Anstechkartusche mit 190 g Flüssiggas ca. 6 m3 explo- (mit Einwegbehältern)
sionsfähiges Gas-Luft-Gemisch entstehen. Vor der Verwendung von „tragbaren Tischkochern“ be-
steht die Pflicht zu ermitteln, ob die Verbrauchseinrich-
Im gewerblichen Bereich erlaubt ist die Verwendung von tung vom Hersteller für die gewerbliche Verwendung vor-
Einwegbehältern, wie Ventilkartusche und metallische gesehen ist.
Einwegflasche.
Oft sind solche Produkte nur für die private Verwen-
Eine Flüssiggasanlage mit Einwegbehälter darf nur betrie- dung im Freien (z. B. Camping) vorgesehen. Herstel-
ben werden, wenn lerangaben wie z. B. „eignet sich hervorragend für Pick-
• keine unzulässige Erwärmung des Einwegbehälters nicks, Tagesausflüge und alle Gelegenheiten, bei denen
auftreten kann, man unterwegs nicht auf eine frisch zubereitete Mahlzeit
• ein unbeabsichtigtes Lösen des Einwegbehälters ver- verzichten möchte“, deuten darauf hin.
hindert ist
und Die Verbrauchseinrichtung muss den wesentlichen An-
• der Einwegbehälter so eingesetzt wird, dass die auf- forderungen des Anhang I der Verordnung (EU) 2016/426
gebrachten Sicherheitshinweise auch im eingesetzten über Geräte zur Verbrennung gasförmiger Brennstoffe
Zustand lesbar bleiben oder Sicherheitshinweise an entsprechen. Hier ist u. a. festgelegt, dass die Freiset-
der Verbrauchsanlage jederzeit lesbar angebracht sind. zung von unverbranntem Gas in allen Situationen ver-
hindert wird, die zu einer gefährlichen Ansammlung
Eine Flüssiggasanlage mit Einwegbehälter muss von unverbranntem Gas führen können. Daher muss
nach jeder Benutzung auf das geschlossene Nadel- die Verbrauchseinrichtung z. B. mit einer Flammenüber
ventil des Brenners der Verbrauchseinrichtung sowie auf wachung ausgestattet sein.
äußerlich erkennbare Mängel kontrolliert werden.
Bevor ein tragbarer Tischkocher eingesetzt werden
Die Einwegbehälter und Flüssiggasanlagen mit eingesetz- soll, ist darauf zu achten, dass nur Kochgefäße zu-
ten Einwegbehältern dürfen nicht an folgenden Orten gehöriger Größe verwendet werden. Die Verwendung
gelagert werden: größerer Kochgefäße (größerer Durchmesser) führt zu
• Orte, an denen Gefahr für diese Flüssiggasanlagen einer unzulässigen Temperaturerhöhung, die auf den
besteht (z. B. Schubladen und Werkzeugkästen), Einwegbehälter einwirkt und diesen zum Bersten bringen
• in Räumen unter Erdgleiche, kann. Durch den plötzlichen Austritt des Flüssiggases ist
• in unbelüfteten Behältnissen (z. B. unbelüftete mit schwersten Brandverletzungen zu rechnen.
Schränke).
Tischkocher dürfen nicht mit brennender Flamme
transportiert werden.
84
5.2.3 Verbrauchsanlagen in 5.2.4 Flüssiggasanlagen in
Laboratorien Einrichtungen für das
Unterrichtswesen
Die Unternehmerin oder der Unternehmer haben in Labo- Hinsichtlich Aufstellung, Installation und Betrieb der
ratorien Maßnahmen gegen den unbefugten Betrieb von Flüssiggasanlagen sind grundsätzlich die Anforderun-
Verbrauchsanlagen in Räumen zu treffen. gen dieser DGUV Regel zu beachten. Bei Flüssiggasanla-
gen für das Unterrichtswesen ist zusätzlich das DVGW-
Dies kann z. B. erreicht werden durch Absperreinrich- Arbeitsblatt G 621 „Gasinstallationen in Laborräumen und
tungen vor den Räumen. Die Absperreinrichtungen sind naturwissenschaftlichen Unterrichtsräumen – Planung,
gegen unbeabsichtigtes Öffnen zu sichern. Erstellung, Änderung, Instandhaltung und Betrieb“ zu
beachten.
i Weitere Informationen Für die Lagerung von Behältern mit Flüssiggas im Unter-
richtswesen gelten die Anforderungen der TRGS 510 „La-
Hinsichtlich der Gasinstallationen von Verbrauchs gerung von Gefahrstoffen in ortsbeweglichen Behältern“.
anlagen in Laboratorien siehe DVGW-Arbeitsblatt G 621
„Gasinstallationen in Laborräumen und naturwissen- Prüfungen der Flüssiggasanlagen in Unterrichtsräumen
schaftlichen Unterrichtsräumen – Planung, Erstellung, sind entsprechend 6 Prüfungen und Prüffristen von Flüs-
Änderung, Instandhaltung und Betrieb“. siggasanlagen zu Brennzwecken vorzunehmen.
85
Gefährdungen und Maßnahmen
Die Flüssiggasflasche ist in einem verschließbaren Die zentrale Absperreinrichtung oder (besser) die Zwi-
Schrank aufzustellen, der den Luftaustausch mit der schen-Absperreinrichtung ist mit einer Geschlossenstel-
Raumluft erlaubt, z. B. durch unversperrbare Öffnungen in lungskontrolle zu versehen. Dies ist eine Sicherheitsein-
Bodennähe (freier Querschnitt mindestens 100 cm2). Der richtung, welche sicherstellen soll, dass nur dann Gas
Schrank, in dem die Flüssiggasflasche aufgestellt wird, eingelassen werden kann, wenn alle Geräteanschluss
muss frei von Zündquellen sein (z. B. Boiler). armaturen geschlossen sind. Dabei dürfen Absperrein-
richtung und Sicherheitseinrichtung eine kombinierte
Flüssiggasflaschen dürfen grundsätzlich nicht in Räumen Einrichtung sein.
unter Erdgleiche aufbewahrt werden.
Die Unternehmerin oder der Unternehmer (Schulleitung)
Versorgungs- und Verbrauchseinrichtungen dürfen grund- hat dafür zu sorgen, z. B. durch Unterweisung der Lehr-
sätzlich nur an Schlauchleitungen mit einer Länge von kräfte, dass nach Betriebsende, z. B. am Schluss der
maximal 0,4 m angeschlossen werden. Falls der Ein- jeweiligen Unterrichtsstunde, die Gaszufuhr zu der ge-
satz von längeren Schlauchleitungen unvermeidbar ist, samten Gasanlage des Raumes unterbrochen und gegen
sind weitere Sicherheitsmaßnahmen zu treffen, z. B. die unbefugtes Öffnen gesichert wird, z. B. durch Abschließen
Benutzung von Schlauchbruchsicherungen (siehe auch mit Schlüsselschalter.
5.1.8 Schlauchleitungen/Sicherungen bei Schlauchbe-
schädigungen). Einsatz von Flüssiggasanlagen mit Einwegbehältern (Kar-
tuschenbrenner) in Einrichtungen des Unterrichtswesens
Besondere Sicherungsmaßnahmen für Flüssiggas Für den Einsatz von Kartuschenbrennern im Unterrichts-
anlagen in Einrichtungen des Unterrichtswesens wesen gelten folgende Anforderungen:
Die Unternehmerin oder der Unternehmer (Sachkosten
träger und Schulleitung) hat dafür zu sorgen, dass in Lehr-, • Flüssiggasanlagen mit Versorgung aus ortsfesten
Unterrichts- und Übungsräumen und an Schülerplätzen mit Druckgasbehältern oder ortsbeweglichen Druckgasbe-
Gasentnahmestellen Maßnahmen gegen den unbefugten hältern (Flüssiggasflaschen) sind Kartuschenbrennern
Betrieb von Verbrauchsanlagen getroffen werden. vorzuziehen.
Unterrichtsräume müssen daher mit einer zentralen Ab- • Kartuschenbrenner mit einem Rauminhalt der Druckgas-
sperreinrichtung versehen sein, durch deren Betätigung kartusche von nicht mehr als 1 Liter dürfen in Räumen
die Gasversorgung zu allen Gasentnahmestellen des ent- unter Erdgleiche benutzt werden, wenn sie nach Ge-
sprechenden Raumes abgesperrt wird. Diese zentrale Ab- brauch in Räumen über Erdgleiche aufbewahrt werden.
sperreinrichtung muss aus zwei hintereinander geschal-
teten Sicherheitsventilen nach DIN EN 161, mindestens • Druckgaskartuschen dürfen grundsätzlich nicht in
der Klasse C bestehen. Das Bedienteil muss sich an einer Räumen unter Erdgleiche aufbewahrt werden.
leicht zu erreichenden und zugänglichen Stelle im Raum
(z. B. am Lehrertisch) befinden. Weiterhin ist es gegen un- • Stechkartuschen, d. h. Einwegbehälter ohne Ventil,
befugtes Öffnen zu sichern (z. B. Schlüsselschalter). die z. B. mittels Dorn angestochen werden müssen,
dürfen zur Versorgung des Kartuschenbrenners nicht
Neben der zentralen Absperreinrichtung ist – sofern an verwendet werden.
den Schülerübungstischen eine Gasversorgung vorhanden
ist – zusätzlich eine weitere Zwischen-Absperreinrichtung • Schülerinnen und Schüler dürfen im Unterricht pro
am Lehrertisch einzubauen. Sie soll gewährleisten, dass Raum nur mit maximal 8 Kartuschenbrennern in Ein-
am Schülerübungstisch ein unbefugtes Öffnen der Gasver- wegbehältern (Ventilkartuschen) arbeiten, bei denen
sorgung nicht erfolgen kann. Lehrer- und Schülerbereich ein Entnahmeventil eingesetzt ist.
müssen dabei getrennt voneinander schaltbar sein.
86
Gefährdungen und Maßnahmen
• Kartuschenbrenner müssen so betrieben werden, dass Müssen Kartuschenbrenner mit angeschlossener Entnah-
keine unzulässige Erwärmung der Druckgaskartuschen meeinrichtung und angebrochenem Einwegbehälter (Ven-
auftreten kann. tilkartusche) gelagert werden, dürfen diese wegen evtl.
Undichtheiten an den Anschlüssen nur mit zusätzlichen
• Kartuschenbrenner dürfen nur in solcher Gebrauchs- Schutzmaßnahmen zur Vermeidung der Bildung explo-
lage betrieben werden, dass das Flüssiggas nicht aus- sionsfähiger Atmosphäre gelagert werden, wie z. B. bei
laufen kann. ausreichender Lüftung des Raumes oder in einem Sicher-
heitsschrank mit ausreichender Lüftung.
• Kartuschenbrenner müssen nach jeder Benutzung
auf geschlossene Ventile und äußerlich erkennbare Ventilkartuschen in schulüblichen Mengen (Mengenbe-
Mängel kontrolliert werden. grenzungen der TRGS 510 sind zu beachten) sind in einem
Sicherheitsschrank nach DIN EN 14470 zu lagern.
• Bei Kartuschenbrennern dürfen nur die von Unterneh-
merinnen oder Unternehmern beauftragten Lehrkräfte
die Kartuschen (Einwegbehälter) auswechseln.
87
5.2.5 Schrumpfsäulen, Schrumpfrahmen und Handschrumpfgeräte
Zusätzliche mechanische Gefährdungen ergeben sich aus • In Fließrichtung vor der Schlauchleitung muss eine
bewegten Teilen von kraftbetriebenen Schrumpfsäulen Schlauchbruchsicherung installiert sein.
und Schrumpfrahmen.
Abb.36
Schrumpfen mittels
Handschrumpfgerät
88
Gefährdungen und Maßnahmen
• Schlauchleitungen dürfen nur so lang sein, wie es für Zusätzliche Schutzmaßnahmen bei Schrumpfsäulen
die Bewegungsfreiheit der bedienenden Person not- und Schrumpfrahmen
wendig ist, um ein ungehindertes Schrumpfen durch- • Der Betrieb ist so zu gestalten, dass das Eingreifen in
führen zu können. Eine Überschreitung der maximalen den Einwirkbereich der Flammen und bewegter Bau
Schlauchlänge von 8 m ist nicht zulässig. teile nicht möglich ist. Dies kann z. B. durch bauliche
Abtrennung realisiert werden.
• Es muss eine Schlauchleitung verwendet werden, die
gegen die Einwirkungen von Flüssiggas in gasförmiger • Störungen im Bewegungsablauf zwischen Brenner
oder flüssiger Phase beständig ist, z. B. Schlauchleitun- und Packgut müssen dazu führen, dass die Gaszufuhr
gen, die der DIN EN 16436-2 entsprechen. abgesperrt wird.
• Schadhafte und undichte Schlauchleitungen müssen • Schlauchleitungen dürfen nicht durch Flammen oder
sofort fachgerecht ausgetauscht und anschließend die bewegte Bauteile beschädigt werden können.
dabei gelösten Verbindungen auf Dichtheit durch eine
zur Prüfung befähigte Person für Flüssiggasanlagen ge- Schutzmaßnahmen für Beschäftigte
prüft werden. • Um Verbrennungen zu vermeiden, ist das Tragen von
hitzebeständigen Arbeitshandschuhen und schwer
• Die Flüssiggasflasche und die Schlauchleitung müssen entflammbarer Kleidung zu empfehlen.
gegen Beschädigungen geschützt sein. Dies kann z. B.
durch das Befestigen der Flüssiggasflasche auf einem • Um eine Schädigung durch Lärm zu vermeiden, muss
geeigneten Transportwagen erfolgen. ab einem Schalldruckpegel von 80 dB(A) ein Gehör-
schutz zur Verfügung gestellt werden, der ab einem
• Es muss eine Betriebsanweisung für das Hand- Schalldruckpegel von 85 dB(A) verpflichtend zu benut-
schrumpfgerät vorhanden sein, die den Beschäftigten zen ist.
zugänglich und für diese verständlich ist.
• Nur Beschäftigte, die anhand der Betriebsanweisung
• Bei Beendigung der Arbeit und bei längeren Arbeits- unterwiesen wurden, dürfen das Handschrumpfgerät
pausen muss das Ventil der Flüssiggasflasche fest ver- bedienen.
schlossen werden und das Gas, welches sich noch im
Schlauch befindet, muss abgeflammt werden. • Die Flüssiggasflasche darf nur von unterwiesenen Be-
schäftigten gewechselt werden.
• Transportwagen für flüssiggasbetriebene Hand-
schrumpfgeräte müssen gegen Umfallen des Behälters • Diese Beschäftigten müssen nach dem Wechsel der
so gesichert und gebaut sein, dass sich Gas nicht in ge- Flüssiggasflasche mit geeigneten Mitteln kontrollieren,
fährlichen Mengen ansammeln kann. ob die Anschlussverbindung dicht ist, z. B. mit einem
Lecksuchspray.
• Das Gerät muss über eine Einrichtung verfügen, die das
sichere Einhängen oder Ablegen der Schrumpfpistole
ermöglicht.
89
5.2.6 Verbrauchsanlagen mit Zerstäubungsbrennern
Zerstäubungsbrenner im Sinne dieser DGUV Regel sind 4. In Aufstellungsräumen von Zerstäubungsbrennern dür-
Brenner, die mit Gas aus der flüssigen Phase betrieben fen keine Pumpen und Verdampfer aufgestellt werden.
werden. Das Gas verlässt die Brenndüse im flüssigen
Zustand. 5. In Aufstellungsräumen von Zerstäubungsbrennern
muss der für die Atemluft notwendige Sauerstoffgehalt
Folgende Anforderungen sind zu beachten: durch ausreichenden Luftwechsel – unter Berücksich-
tigung der Verbrennungsluftversorgung – gewährleistet
1. Die Unternehmerin oder der Unternehmer hat dafür sein. Hierzu beraten Fachbetriebe der Lüftungstechnik.
zu sorgen, dass nur Zerstäubungsbrenner in Betrieb
genommen werden, die den zu erwartenden Bean- 6. In Räumen, die technologisch bedingte Bodenvertie-
spruchungen sicher genügen und bei deren Betrieb fungen haben, muss in diesen Vertiefungen ein ausrei-
Beschäftigte nicht gefährdet werden. Dies kann z. B. chender Luftwechsel stattfinden.
durch zwei unabhängig voneinander selbsttätig aus-
lösende Sicherheitsabsperrventile erreicht werden, 7. In Räumen mit Kanaleinläufen dürfen Zerstäubungs-
die hinter den Zerstäubungsbrennern verwendet wer- brenner nur aufgestellt werden, wenn die Kanaleinläufe
den, und dadurch, dass das Düsensystem so kurz wie gasdicht ausgeführt sind.
möglich gehalten wird. Sicherheitstechnische Anfor-
derungen an selbsttätige Brennerabsperrventile siehe 8. Zerstäubungsbrenner dürfen nur in Räumen aufgestellt
DIN EN ISO 23553-1: „Sicherheits-, Regel- und Steuer- werden, die so ausgeführt sind, dass bei Leckagen Gas
einrichtungen für Ölbrenner und Öl verbrennende Ge- nicht in andere Räume gelangen kann. Diese Forderung
räte – Spezielle Anforderungen – Teil 1: Automatische beinhaltet, dass z. B.
und halbautomatische Ventile“. • Rohrdurchbrüche abgedichtet werden und
• Türen selbstschließend ausgeführt sind.
2. Vor jeder Inbetriebnahme der Flüssiggasanlage müs-
sen die Abgaswege entsprechend den Vorgaben der
Anlagenhersteller ausreichend durchlüftet werden
(siehe DIN EN 746-2: „Industrielle Thermoprozessanla-
gen – Teil 2: Sicherheitsanforderungen an Feuerungen
und Brennstoffführungssysteme“; Deutsche Fassung
EN 746-2: 2010).
90
5.2.7 Flurförderzeuge und andere mobile Arbeitsmittel
mit Flüssiggas-Verbrennungsmotor
Treibgasanlagen sind Anlagen, in denen Flüssiggas als 7. Flüssigphase führende Rohrleitungen und deren Aus-
Kraftstoff für Verbrennungsmotoren von Fahrzeugen ver- rüstungsteile sowie Treibgasbehälter dürfen keiner un-
wendet wird. zulässigen Wärmeeinwirkung ausgesetzt werden.
1. Treibgasanlagen von Fahrzeugen dürfen nur betrieben Dies ist für Treibgasbehälter z. B. dann gewährleistet,
werden, wenn diese sich in einem ordnungsgemäßen wenn
Zustand befinden. • der Treibgasbehälter außerhalb des Motorraumes
angeordnet und nicht der Abluft durch die Motorküh-
2. Treibgasbehälter müssen sicher am Fahrzeug befes- lung sowie dem Abgas ausgesetzt ist,
tigt werden. Verwindungen des Fahrzeugrahmens und • der Abstand des Treibgasbehälters zur Auspuff
-aufbaues dürfen auf die Treibgasbehälter und Rohrlei- anlage mindestens 100 mm beträgt oder geeignete
tungen sowie deren Befestigungseinrichtungen keinen Abschirmungen vorhanden sind.
schädlichen Einfluss ausüben.
Dies ist für fest verlegte Rohrleitungen erfüllt, wenn der
Ein sicheres Befestigen ist gewährleistet bei Verwen- Abstand zur Auspuffanlage mindestens 100 mm beträgt
dung von: oder geeignete Abschirmungen vorhanden sind.
• Spannmitteln wie Spannbügeln oder Spannbändern,
z. B. Stahlbänder mit einem Mindestquerschnitt von Dies ist für Schlauchleitungen erfüllt, wenn der Ab-
20 mm², keine Stahlseile, stand zur Auspuffanlage mindestens 300 mm beträgt
• geeigneten Gegenlagern und oder geeignete Abschirmungen vorhanden sind.
• korrosionshemmenden Zwischenlagen zwischen
Treibgasbehälter und Befestigungseinrichtung. 8. Das Betanken von Treibgastanks muss von außen si-
cher und leicht durchgeführt werden können. Hierbei
3. Treibgastanks müssen entsprechend ihrer Kennzeich- sind neben geeigneter Arbeitsschutzkleidung (lange
nung positioniert eingebaut werden. Hose, lange Ärmel) insbesondere Kälte-Schutzhand-
schuhe und Augen- oder Gesichtsschutz zu benutzen.
4. Treibgasflaschen müssen am Fahrzeug so positioniert
werden, dass diese waagerecht liegend betrieben und Bei der Positionierung von Treibgasflaschen sind
mit der Kragenöffnung (Entnahmeventil) nach unten ergonomische Erkenntnisse zu berücksichtigen,
(auf 6 Uhr) weisen. sodass der Treibgasflaschenwechsel sicher und leicht
durchgeführt werden kann.
5. Abweichend von Absatz 4 können die Treibgasfla-
schen – gemäß der vom Hersteller angegebenen be- 9. Treibgasbehälter und die zugehörigen Rohrleitungen
stimmungsgemäßen Verwendung – auch mit der Kra- dürfen nur dann in Gehäusen untergebracht werden,
genöffnung (Entnahmeventil) nach oben (auf 12 Uhr) wenn die Gehäuse nicht brennbar ausgeführt sind und
positioniert werden, wenn die Entnahme aus der Gas- an ihrer tiefsten Stelle unverschließbare Öffnungen von
phase erfolgen soll. mindestens 200 cm² freiem Querschnitt je Behälter vor-
handen sind und die Gehäuse gegenüber dem Führer-
Weitere Informationen haus oder dem Fahrgastraum gasdicht ausgeführt sind.
Im Regelfall wird der Kraftstoff der Treibgasanlage aus
der flüssigen Phase des Treibgasbehälters zugeführt. 10. Treibgasanlagen müssen so eingestellt werden, dass
In seltenen Fällen, z. B. bei kleinen Fahrersitzkehrsaug- der Schadstoffgehalt in den Abgasen so niedrig wie
maschinen, erfolgt die Entnahme aus der Gasphase. möglich gehalten wird. Eine Minimierung der Schad-
stoff-Gehalte in Abgasen ergibt sich, wenn z. B. eine ein-
6. Rohrleitungen dürfen durch die Fahrbeanspruchung wandfreie Verbrennung im Motor gewährleistet ist. Eine
nicht beschädigt oder undicht werden. Treibgasbe- einwandfreie Verbrennung liegt vor, wenn der CO-Gehalt
hälter, Schlauchleitungen und Armaturen dürfen nicht im unverdünnten Abgas 0,1 Vol.-% nicht übersteigt. Eine
über die Begrenzung des Fahrzeuges hinausragen. Minimierung der Schadstoffe kann e rfahrungsgemäß bei
91
Gefährdungen und Maßnahmen
Abb. 37
Gefahrenbereich um die
Treibgasflasche am abge-
stellten Flurförderzeug unter
Beachtung der unter Abs. 17
genannten Voraussetzungen
wechselweisem Betrieb mit Benzin nicht erreicht wer- Komponenten eine Gefährdung nicht aus. Zur Ver-
den. Für eine Minimierung der Schadstoffe ist es auch meidung gefährlicher Konzentrationen gesundheits-
erforderlich, dass Luftfilter von Motoren regelmäßig auf schädlicher Abgasbestandteile ist eine ausreichende
Sauberkeit kontrolliert und ggf. ersetzt werden. Be- und Entlüftung erforderlich, siehe 5.1.12 Lüftungs-
einrichtungen/Abgasleitungen.
11. Die Einstellvorrichtung für das Gas-Luft-Gemisch muss
gegen unbeabsichtigtes Verstellen gesichert werden. 15. Unter Erdgleiche dürfen Fahrzeuge mit Treibgasanla-
Das Sichern gegen unbeabsichtigtes Verstellen kann gen nur betrieben werden, wenn
durch Versiegeln oder Verplomben erfolgen. • natürliche oder technische Lüftung die Bildung
einer explosionsfähigen Atmosphäre verhindert,
12. Es dürfen nur solche Treibgasanlagen verwendet wer- • Treibgasflaschen nur über Erdgleiche gewechselt
den, bei denen das plötzliche Ausströmen eines gro- werden,
ßen Flüssiggas-Volumens verhindert wird. Dies ist z. B. • Treibgastanks mit einer automatisch arbeitenden
erfüllt, wenn unmittelbar am Entnahmeventil des Treib- Füllstandsbegrenzung ausgerüstet sind,
gasbehälters ein Rohrbruchventil angebracht wird, das • das Entnahmeventil des Treibgasbehälters mit einer
auf den maximalen Gasverbrauch abgestimmt ist. Einrichtung versehen ist, die bei Stillstand des Mo-
tors die Gaszufuhr zuverlässig absperrt,
13. Treibgasanlagen dürfen nicht gleichzeitig aus mehre- • Schlauchleitungen mit Einrichtungen versehen sind,
ren Treibgasbehältern versorgt werden. Besteht die die verhindern, dass bei Schlauchbeschädigungen
Versorgungsanlage aus mehreren Treibgasbehältern, Gas in gefahrdrohender Menge entweichen kann und
muss durch geeignete Maßnahmen, wie z. B. ein Hand- • ständige Aufsicht besteht.
umschaltventil oder Elektromagnetventil, sicherge-
stellt werden, dass ein Überströmen von Flüssiggas von 16. Abnehmbare Treibgasbehälter dürfen nur dann in Ein-
einem Treibgasbehälter in den anderen verhindert ist. stellräumen ausgewechselt werden, wenn die Bildung ge-
fährlicher explosionsfähiger Atmosphäre verhindert ist.
14. Fahrzeuge mit Treibgasanlagen dürfen nur dann in
ganz oder teilweise geschlossenen Räumen betrieben 17. Fahrzeuge mit Treibgasanlage sind sicher abzustellen.
werden, wenn in der Atemluft keine gefährlichen Kon-
zentrationen gesundheitsschädlicher Abgasbestand- Unter Abstellen wird die Außerbetriebnahme von Fahr-
teile entstehen können. Siehe auch zeugen für längere Zeit, z. B. zu Pausen oder nach
• § 54 Abs. 4 der DGUV Vorschrift 70 bzw. 71 Arbeitsschluss, verstanden.
„Fahrzeuge“
• § 21 der DGUV Vorschrift 67 bzw. 68 Sicher abstellen beinhaltet:
„Flurförderzeuge“, • ausreichende Be- und Entlüftung im Abstellbereich,
• TRGS 402 und 900. • Abstellen nur über Erdgleiche,
• Schließen des Entnahmeventils, soweit keine selbst-
Gefährliche Konzentrationen gesundheitsschädli- tätig wirkende Absperreinrichtung vorhanden ist,
cher Abgasbestandteile sind dann nicht anzuneh- • Einhalten eines Gefahrenbereiches nach Abbil-
men, wenn bei Messungen die in den Technischen dung 37, in dem sich keine Kelleröffnungen und
Regeln für Gefahrstoffe TRGS 900 „Arbeitsplatz- -zugänge, Gruben und ähnliche Hohlräume, Kanal-
grenzwerte“ angegebenen Werte für die einzelnen einläufe ohne Flüssigkeitsverschluss, Luft- und Licht-
Stoffe unterschritten werden. Bei Stoffgemischen schächte sowie brennbares Material befinden dürfen.
schließt die Einhaltung der Grenzwerte der einzelnen
92
5.2.8 Flüssiggasanlagen zu Brennzwecken in oder an Fahrzeugen
Flüssiggasanlagen zu Brennzwecken in oder an Fahrzeu- Im Brenngastank wird Flüssiggas zum Verbrennen be-
gen sowie Anhängerfahrzeugen sind z. B. Anlagen zum Ko- reitgehalten, z. B. zum Grillen, Heizen, Kochen und Küh-
chen, Grillen, Frittieren, Heizen, Beleuchten, Kühlen und len in Fahrzeugen, wobei die Entnahme aus der gasför-
für Feldkochherde. Der Betrieb dieser Anlagen ist nur bei migen Phase erfolgt.
ausreichender Luftzufuhr und sicherer Abgasabführung
erlaubt, z. B. mit geöffneten Verkaufsklappen, Fenstern, Wenn das Fahrzeug sowohl mit Flüssiggasflasche(n) als
Zwangsbelüftungen oder Dachluken. auch mit einem Brenngastank ausgerüstet ist, muss ein
handbetätigtes Umschaltventil eingebaut werden, das
Unter Fahrzeugen sind auch Fahrzeugaufbauten zu verste- wahlweise die Entnahme ausschließlich aus einer der
hen, die nur gelegentlich verfahren werden. Baucontainer beiden Flüssiggasversorgungsquellen (Brenngastank
zählen nicht zu den Fahrzeugen. oder Flüssiggasflasche) zulässt.
1. In Fahrzeugen mit Flüssiggasanlagen zu Brennzwecken 2. Abweichend von Absatz 1 darf bei einem Feldkochherd
darf Gas gleichzeitig aus Gas gleichzeitig aus maximal 4 Flüssiggasflaschen
• maximal 4 Flüssiggasflaschen mit je ≤ 16 kg mit je bis zu 33 kg zulässigem Füllgewicht entnommen
zulässigem Füllgewicht, werden. Unter Feldkochherden werden auch so ge-
• maximal 2 Flüssiggasflaschen mit je >16 kg ≤ 33 kg nannte Küchenwagen von Hilfsorganisationen bzw.
zulässigem Füllgewicht Feldküchen verstanden.
oder
• dauernd fest mit dem Fahrzeug verbundenen Brenn- 3. Bei der Aufstellung von Flüssiggasflaschen außerhalb
gastanks bis zu je 200 Liter Fassungsvermögen des Fahrzeuges dürfen höchstens 8 Flüssiggasflaschen
entnommen werden. zur gleichzeitigen Gasentnahme angeschlossen werden.
Abb. 38
Flüssiggasanlage zu
Brennzwecken im Fahrzeug
93
Gefährdungen und Maßnahmen
4. Die Flüssiggasflaschen nach Absatz 1 dürfen in oder an zugänglichen Kasten untergebracht werden. Die weite-
Fahrzeugen nur untergebracht werden ren Anforderungen des Absatzes 4 zur ausreichenden
• in von außen zugänglichen Schränken oder Kästen, Feuerwiderstandsfähigkeit, Zündquellenfreiheit, Lüf-
– die im Inneren zum Fahrzeug hin aus Baustoffen tungsöffnung im Kasten und Dichtheit des Kastens zum
mit ausreichender Feuerwiderstandsfähigkeit be- Fahrzeuginnenraum, sind einzuhalten. Die Dichtheit des
stehen. Die Forderung nach ausreichender Feu- Kastens kann gewährleistet werden, wenn ausschließ-
erwiderstandsfähigkeit ist grundsätzlich erfüllt, lich der obere Deckel zum Einstellen und Herausnehmen
wenn durch eine Brandeinwirkung vom Fahrzeug der Flasche beweglich gestaltet ist, z. B. mit Scharnier.
aus für eine Zeit von mindestens 20 Minuten,
durch die im Schrank oder Kasten eingebauten 6. Flüssiggasflaschen nach den Absätzen 1 und 2 müssen
Flüssiggasflaschen keine zusätzlichen Gefährdun- fest mit dem Fahrzeug verbunden und gegen Verdrehen
gen ausgehen. Die Forderung nach ausreichender gesichert werden, z. B. mit Spannvorrichtungen, siehe
Feuerwiderstandsfähigkeit schließt die Durchfüh- Abbildung 38.
rungen von Rohrleitungen sowie Bohrungen etc.
in den Schränken oder Kästen ein. 7. Flaschenventile dürfen nur dann vom Fahrzeuginnen-
raum betätigt werden können, wenn
Bei in Serie gefertigten Freizeitfahrzeugen (Wohn- • mit diesen Fahrzeugen keine Personen befördert
mobilen oder Wohnwagen), die gewerblich als werden,
Büro oder temporäre Unterkunft genutzt werden, • sich eine vorhandene Bedienungsöffnung oberhalb
ist die Ausführung des Flaschenkastens nach des Flaschenventiles befindet und durch eine selbst-
DIN EN 1949 ausreichend. tätig schließende Klappe gesichert ist.
– die so dicht ausgeführt sind, dass kein Flüssiggas 8. In Führerhäusern dürfen Flüssiggasflaschen oder Ein-
in den Fahrzeuginnenraum gelangen kann. wegbehälter (Druckgaskartuschen) weder vorhanden
noch aufgestellt sein. In Führerhäusern dürfen sich kei-
– in denen sich keine Zündquellen befinden. ne Öffnungen zu Aufstellungsräumen von Flüssiggas-
flaschen oder Einwegbehältern befinden.
– die in ihrer Unterseite oder unmittelbar über der
Bodenoberfläche ausreichend große Lüftungsöff- 9. Zur Versorgung der Verbrauchsanlagen in Fahrzeugen
nungen haben, die direkt ins Freie führen (siehe dürfen grundsätzlich nur Brenngastanks verwendet
5.1.12 Lüftungseinrichtungen/Abgasleitungen – werden, bei denen gewährleistet ist, dass das Flüssig-
mindestens 1 % der Bodenfläche, jedoch nicht gas aus der Gasphase entnommen wird.
kleiner als 100 cm² Öffnung). Die Lüftungsöffnung
darf weder von innen noch von außen verdeckt 10. In Fahrzeugen mit Brenngastanks sind diese wie folgt
werden, z. B. darf die Flüssiggasflasche nicht auf einzusetzen:
dem Lüftungsgitter stehen.
oder • Brenngastanks können wahlweise in einem Kasten
• außerhalb des Fahrzeuginnenraumes. im Bereich des Fahrzeugaufbaus oder unterhalb
des Fahrzeugaufbaus, z. B. direkt am unterseitigen
Bei einem direkt an der Fahrzeugaußenwand befestig- Rahmen, untergebracht werden.
ten Flaschenschrank muss der Flaschenschrank allsei-
tig (einschließlich der Rückwand) aus nichtbrennbaren • Bei einem Einbau in einem Kasten darf der Zugriff
Werkstoffen bestehen, z. B. aus verzinktem Stahlblech. nur von außen möglich sein. Der Kasten muss zum
Innern des Fahrzeuges hin aus Baustoffen mit aus-
5. Abweichend von Absatz 4 dürfen nur eine zur Gas- reichender Feuerwiderstandsfähigkeit bestehen.
entnahme angeschlossene und eine bereitgehalte-
ne Flüssiggasflasche mit einem jeweiligen zulässigen Die Forderung nach ausreichender Feuerwider-
Füllgewicht ≤ 16 kg im vom Fahrzeuginnenraum aus standsfähigkeit ist grundsätzlich erfüllt, wenn durch
94
Gefährdungen und Maßnahmen
eine Brandeinwirkung vom Fahrzeug aus für eine 13. Flüssiggasflaschen und Brenngastanks müssen so an-
Zeit von mindestens 20 Minuten durch die im Kas- geordnet werden, dass sie keiner unzulässigen Wär-
ten eingebauten Brenngastanks keine zusätzlichen meeinwirkung von über 40 °C ausgesetzt sind.
Gefährdungen ausgehen.
14. Damit vorhandene Druckregeleinrichtungen bei der
• Der Kasten muss so dicht ausgeführt sein, dass Dichtheitsprüfung nicht mit dem Prüfdruck beauf-
kein Flüssiggas in den Fahrzeuginnenraum gelan- schlagt werden, müssen Verbrauchsanlagen, die
gen kann. aus Brenngastanks oder über wandmontierte (feste)
Druckregeleinrichtungen versorgt werden, mit einer
• Der Kasten muss eine ausreichende Lüftungsöff- unmittelbar hinter der Druckregeleinrichtung instal-
nung von mindestens 100 cm2 in der Unterseite lierten Absperreinrichtung mit Prüfanschluss errichtet
oder unmittelbar über der Bodenfläche aufweisen, werden.
die direkt ins Freie führt. Im Kasten dürfen sich
keine Zündquellen befinden. 15. Werkstoffe für Rohrleitungen müssen für Fahrzeug
installationen geeignet sein. Rohrverbindungen müs-
• Für ein sicheres Betanken muss ein ausreichend sen den Fahrzeugbeanspruchungen standhalten. Dies
großer Zugriffs- und Bewegungsbereich um den wird z. B. durch die Verwendung der in DIN EN 1949
Füllanschluss vorhanden sein. bzw. im DVGW Arbeitsblatt G 607 gelisteten Werkstoffe
für Rohrleitungen mit den zulässigen Rohrverbindun-
• Beim Betanken auftretende Gasansammlungen gen erreicht.
oder aus Sicherheitsventilen ausströmendes Gas
dürfen nicht in den Fahrzeuginnenraum gelangen 16. Rohrleitungen dürfen durch die Fahrbeanspruchung
können. nicht beschädigt oder undicht werden. Bei der Verle-
gung von Rohrleitungen in Radkästen ist mit Beschä-
• Lüftungsöffnungen zum Fahrzeuginnenraum dür- digungen zu rechnen. Hinsichtlich Schlauchleitungen
fen nur in ausreichendem Abstand zu dem Füllan- schließt dies ein, dass nur normgerecht fest eingebun-
schluss oder den Lüftungsöffnungen des Kastens dene Schlauchanschlüsse, z. B. nach DIN EN 16436-2,
zur Aufnahme des Brenngastanks vorhanden sein. verwendet werden.
Als ausreichender Abstand zwischen Füllanschluss
und Lüftungsöffnungen gilt 0,5 m. 17. Bei kippbaren und anhebbaren Fahrzeugaufbauten
muss sichergestellt werden, dass infolge Zugbelas-
• Soll die Verbrauchsanlage in einem Fahrzeug wech- tung keine Beschädigungen an den Schlauchleitungen
selweise aus Flüssiggasflaschen wie auch aus entstehen können. Eine derartige Maßnahme ist z. B.
einem Brenngastank versorgt werden, so muss die Verwendung einer Schlauchabreißkupplung mit in-
durch ein Umschaltventil sichergestellt werden, tegriertem Rückschlagventil, die bei Zugbelastung die
dass eine gleichzeitige Entnahme aus Flüssiggas Schlauchleitung vor Beschädigung schützt sowie Gas-
flaschen und Brenngastank ausgeschlossen ist. austritt verhindert.
11. Brenngastanks sind entsprechend ihrer vorgegebe- 18. Verbrauchsanlagen müssen unverrückbar angebracht
nen Einbaulage für die gasförmige Entnahme einzu- und spannungsfrei an Rohrleitungen angeschlossen
bauen, siehe herstellerseitige Kennzeichnung. Hierbei werden. Hinweise für den Anschluss sind z. B. den Ein-
sind die in der UN/ECE R 67-01 genannten Anforderun- bauvorschriften der Hersteller zu entnehmen.
gen zu erfüllen. Die in der UN/ECE-Regelung Nr. 67-01
festgelegte Anforderung bezüglich der Aufnahme der Zu Gasgeräten und deren Einbau siehe DIN 30694-4
Beschleunigungskräfte ist erfüllt, wenn EN 12979 An- „Gasgeräte für Flüssiggas in Fahrzeugen; Koch-, Back-,
hang B entsprochen wird. Grill-, Kühl- und Gefriergeräte; Anforderungen und
Prüfung“.
12. Brenngastanks dürfen nicht überfüllt werden.
95
Gefährdungen und Maßnahmen
19. Im Fahrzeuginnenraum muss im Bodenbereich eine 24. Fahrzeuge mit Flüssiggasanlagen zu Brennzwecken
ständig (Tag und Nacht) offene Lüftungsöffnung von sind sicher abzustellen. Um abgestellte Fahrzeuge mit
mindestens 100 cm² Öffnung vorhanden sein. Flüssiggasanlagen zu Brennzwecken ist ein Gefahren-
bereich einzuhalten, in dem sich keine Kelleröffnun-
20. Verbrauchseinrichtungen dürfen nur mit einem An- gen und -zugänge, Gruben und ähnliche Hohlräume,
schlusswert von mehr als 50 g/h betrieben werden, Kanaleinläufe ohne Flüssigkeitsverschluss, Luft- und
wenn die Verbrennungsluft ausschließlich aus dem Lichtschächte sowie brennbares Material befinden
Freien entnommen wird und die Abgase unmittelbar dürfen.
ins Freie abgeführt werden. Hinsichtlich der Führung
von Abgasen ist darauf zu achten, dass die Herstel- Sicher abstellen beinhaltet
lervorgaben bezüglich der Abgasführung eingehalten • ausreichende Be- und Entlüftung im Abstellbereich,
werden. Im Allgemeinen bedeutet dies, dass diese • Abstellen über Erdgleiche,
Abgasrohre in allen Teilen steigend verlegt sind. • Schließen des Entnahmeventils,
• Einhalten des Gefahrenbereiches, siehe auch
Abweichend hiervon dürfen Verbrauchseinrichtungen 5.1.1 Gefahrenbereiche und Zonen.
mit einem Anschlusswert bis 50 g/h nur betrieben
werden, wenn in der Nähe eine unverschließbare Gegebenenfalls ist bei der Aufstellung des Fahrzeuges
Lüftungsöffnung von mindestens 100 cm2 Größe vor- auf einem Volksfest nach Absprache mit dem Markt-
handen ist. meister oder dem Ordnungsamt der in dem Gefahren-
bereich befindliche Kanaleinlauf gegen unbeabsich-
21. Geeignete Abgasrohre sind z. B. Edelstahlabgasrohre tigten Gaseintritt z. B. durch ein „Kanalabdichtkissen“
bzw. von den Herstellern für die Gasgeräte vorgesehe- gasdicht zu verschließen.
ne Abgasleitungen.
25. Vor dem Verfahren der Fahrzeuge und Befördern von
22. Abweichend von Absatz 20 dürfen Koch- und Grill- Flüssiggasanlagen müssen die Absperreinrichtungen
geräte mit offener Flamme oder transportable Lade- der Flüssiggasflaschen und der Verbrauchseinrichtun-
raumheizungen betrieben werden, wenn ausreichend gen geschlossen werden.
bemessene Be- und Entlüftungsöffnungen vorhanden
sind. Ausreichend bemessen sind Be- und Entlüf- Dies gilt nicht, wenn Verbrauchseinrichtungen wäh-
tungsöffnungen bei Verbrauchseinrichtungen mit rend der Beförderung mit Gas versorgt werden müssen
einem Anschlusswert > 50 g/h, wenn sie je 100 g/h und, soweit erforderlich, weitere Sicherheitsmaßnah-
Anschlusswert 50 cm² groß sind, mindestens jedoch men getroffen sind. Behälter mit brennbaren Flüssig-
150 cm². Die erforderliche Öffnung für Dunstschwaden keiten, z. B. Fritteusen mit heißem Fett in Fahrzeugen,
wird hierdurch nicht berührt. müssen mit einem gut verschließbaren, dichtschlie-
ßenden Deckel ausgerüstet sein, der sicherstellt,
Hinsichtlich der Anordnung der Be- und Entlüftungs- dass bei den zu erwartenden Beschleunigungen und
öffnungen siehe 5.1.12 Lüftungseinrichtungen/Abgas- Bremsvorgängen keine Flüssigkeit austreten kann.
leitungen sowie lüftungstechnische Anforderungen in
den Betriebsanleitungen der Gerätehersteller. 26. Soll in einem Fahrzeug auch während der Fahrt eine
Verbrauchseinrichtung betrieben werden, z. B. Kühl-
23. Kochgeräte dürfen nicht zur Beheizung des Fahrzeug- schrank oder Heizung, für die der Hersteller diese be-
innenraumes benutzt werden. stimmungsgemäße Verwendung vorgesehen hat, ist
eine Einrichtung vorzusehen, die bei einem Unfall die
Gaszufuhr stoppt.
96
5.2.9 Aufstellung von ortsfesten Verbrauchsanlagen
in Räumen unter Erdgleiche
Zum Betrieb von unter Erdgleiche aufgestellten Ver- • fest verlegte Rohrleitungsverbindungen durch Schwei-
brauchseinrichtungen hat die Unternehmerin oder der ßen, Hartlöten oder Schneidringverschraubungen bis
Unternehmer dafür zu sorgen, dass die über Erdgleiche maximal DN 32 oder als dauerhaft technisch dicht an-
aufgestellten Druckgasbehälter unter Beachtung der Ge- zusehende Flanschverbindungen hergestellt werden;
fahrenbereiche so aufgestellt werden, dass ausströmen- Schneidringverschraubungen und Flanschverbindun-
des Gas nicht in Räume unter Erdgleiche gelangen kann. gen müssen zugänglich sein.
Diese Forderung ist in der Regel erfüllt, wenn Druckgasbe- • Verbrauchsanlagen so beschaffen sind, dass sie nur
hälter unter Berücksichtigung der in 5.1.1 Gefahrenberei- benutzt werden können, wenn die technische Lüftung
che und Zonen festgelegten geometrischen Abmessungen wirksam in Betrieb ist, z. B. durch Kopplung der Ver-
aufgestellt sind. brauchseinrichtung mit der technischen Lüftung (siehe
5.1.12 Lüftungseinrichtungen/Abgasleitungen). Wird
Muss die Aufstellung der Druckgasbehälter an besonde- der geforderte Luftwechsel durch technische Lüftung
ren Stellen erfolgen, z. B. abfallend zu Gebäudeöffnungen, unterschritten oder die Verbrauchseinrichtung nicht
oder befinden sich Öffnungen, z. B. für Luftansaugeinrich- betrieben, muss sichergestellt werden, dass die Gas-
tungen, in der Nähe von Gefahrenbereichen und Zonen, zufuhr in der Rohrleitung vor Eintritt in den Raum und
können Kombinationen von mehreren Schutzmaßnahmen nicht unter Erdgleiche selbsttätig abgesperrt wird.
erforderlich sein. Diese sind z. B. Hochführen der Luftzu-
führkanäle oder gasdichte Schutzmauern in Verbindung • bei Feuerstätten Strömungssicherungen eingesetzt
mit einer Vergrößerung des „explosionsgefährdeten Be- werden, welche die technische Lüftung der Abgasfüh-
reiches“, in dem Schutzmaßnahmen gemäß 5.1.1 Gefah- rung nicht nachteilig beeinflussen können.
renbereiche und Zonen gelten. Ortsfeste Druckgasbehäl-
ter sind nach den Festlegungen der TRBS 3146/TRGS 746 • Aufstellungsräume mit einer technischen Lüftung aus-
„Ortsfeste Druckanlagen für Gase“ aufzustellen. gerüstet werden, die im gesamten Aufstellungsraum
einen mindestens 1,5-fachen Luftwechsel/h gewähr-
Zur Aufstellung von Flüssiggasanlagen in Räumen unter leistet.
Erdgleiche siehe auch 5.1.3 Aufstellung von Flüssiggas-
anlagen. Eine technische Lüftung ist nicht erforderlich
Außerdem ist dafür zu sorgen, dass Verbrauchseinrichtun- – bei Feuerstätten, wenn die erforderliche Verbren-
gen unter Erdgleiche nur aufgestellt werden, wenn durch nungsluft dem Aufstellungsraum der Feuerstätte ent-
besondere Schutzmaßnahmen sichergestellt ist, dass un- nommen wird und hierdurch der geforderte 1,5-fache
verbranntes Gas nicht ausströmen kann. Luftwechsel/h gewährleistet ist,
– bei einer Verbrauchseinrichtung mit einem An-
Die Forderung nach Durchführung besonderer Maßnah- schlusswert bis 500 g/h, wenn beim Erlöschen der
men ist in der Regel erfüllt, wenn Flammen die Gaszufuhr in der Rohrleitung vor Ein-
• Verbrauchseinrichtungen mit Flammenüberwachungen tritt in den Raum unter Erdgleiche selbsttätig abge-
ausgerüstet sind, die auch ein Ausströmen von unver- sperrt wird oder
branntem Gas an Zünd- bzw. Wachflammenbrennern – wenn sichergestellt ist, dass das aus einer eventuel-
verhindern. len Leckstelle ausströmende Gasvolumen 0,15 % des
Rauminhaltes des Aufstellungsraumes nicht über-
• Verbrauchseinrichtungen mittels fest verlegter Rohrlei- schreiten kann.
tungen an die Versorgungsanlage angeschlossen wer-
den; abweichend hiervon sind Schlauchleitungen für
erforderliche bewegliche Anschlüsse zulässig.
97
Gefährdungen und Maßnahmen
Die Forderung nach besonderen Bedingungen und Maß- Die Wirksamkeit einer technischen Lüftung kann z. B.
nahmen bei der Aufstellung von Verbrauchseinrichtungen durch Strömungsüberwachung festgestellt werden.
in Aufenthaltsräumen unter Erdgleiche ist erfüllt, wenn
• der Rauminhalt mindestens 20 m³ beträgt Eine nachteilige Beeinflussung der Abgasführung kann
und durch eine Sauglüftung hervorgerufen werden. Gegebe-
• über die oben genannten Maßnahmen hinaus zusätz- nenfalls ist eine Beratung durch Lüftungsexperten oder
lich ein zu öffnendes Fenster vorhanden ist, durch das -expertinnen erforderlich.
beim Betrieb der Verbrauchseinrichtung die notwendi-
ge Verbrennungsluft nachströmen kann (siehe Berech-
nungsgrundlagen in 5.1.12 Lüftungseinrichtungen/Ab-
gasleitungen)
98
6 Prüfungen und Prüffristen von
Flüssiggasanlagen zu Brennzwecken
6.1 Allgemeines Konkret regelt der Anhang 3 Abschnitt 2 BetrSichV die Prü-
fung der Aufstellung von Versorgungs- und Verbrauchs-
Flüssiggasanlagen sind vor ihrer erstmaligen Inbetrieb- anlagen sowie die Prüfungen der sicheren Installation,
nahme, vor Wiederinbetriebnahme nach prüfpflichtigen Dichtheit (inklusive der Verbindungsstelle zur Versorgungs-
Änderungen und wiederkehrend zu prüfen. anlage) und sicheren Funktion der Verbrauchsanlage.
Durch die Prüfungen sollen Beschädigungen sowie Män- Sind überwachungsbedürftige Druckanlagenteile Be-
gel an der Flüssiggasanlage rechtzeitig erkannt und beho- standteil der Flüssiggasanlage, so sind die Prüfungen der
ben werden. Dadurch wird das Risiko eines unbeabsich- überwachungsbedürftigen Druckanlagenteile entspre-
tigten Gasaustrittes aus der Flüssiggasanlage und damit chend Anhang 2 Abschnitt 4 BetrSichV durchzuführen.
verbundene Gefährdungen, z. B. durch Brand und Explo-
sion, minimiert. Die Prüfungen tragen somit zu einem Überwachungsbedürftige Druckanlagenteile entsprechend
sicheren Betrieb der Anlage bei. Anhang 2 Abschnitt 4 BetrSichV für Flüssiggas sind z. B.:
• Rohrleitungen mit DN > 25 mm und PS > 0,5 bar
Die Unternehmerin oder der Unternehmer hat Art und • Ortsfeste Druckgasbehälter mit V > 1,6 Liter bei PS von
Umfang erforderlicher Prüfungen von Flüssiggasanlagen 15,6 bar
nach Abschnitt 2 § 14 sowie Abschnitt 3 §§ 15 und 16 der • Ortsbewegliche Druckgasbehälter der Richtlinie
BetrSichV festzulegen. Die Fristen für die wiederkehren- 2010/35/EU, z. B. Flüssiggasflaschen
den Prüfungen sind nach den § 14 und § 16 BetrSichV
in einer Gefährdungsbeurteilung zu ermitteln und fest- Unabhängig davon, ob Bestandteile der Flüssiggasanlage
zulegen. Die BetrSichV enthält für Flüssiggasanlagen zu überwachungsbedürftig sind oder nicht, ist die Prüfung
beachtende Vorgaben für Prüfungen im Anhang 3 Ab- der Aufstellung der Flüssiggasanlage nach Anhang 3 Ab-
schnitt 2 (Flüssiggasanlagen), im Anhang 2 Abschnitt 4 schnitt 2 BetrSichV durchzuführen.
(Druckanlagen) sowie im Anhang 2 Abschnitt 3 (Explo-
sionsgefährdungen).
Flüssiggasanlage
Versorgungsanlage Verbrauchsanlage
Flaschenventil
ist gleichzeitig Druckregel-
Hauptabsperr- einrichtung
einrichtung
(HAE)
Mehrfach-
stellgerät
Verbrauchseinrichtung,
z. B.:
Flämmgerät
Gasherd
Grillgerät
Heizgerät
Druckgasbehälter Räuchergerät
(Flüssiggasflasche) Trocknungsgerät Abb. 39
Flüssiggasanlage mit Aufteilung in Ver
sorgungsanlage und Verbrauchsanlage
99
Prüfungen und Prüffristen von Flüssiggasanlagen zu Brennzwecken
Die Prüfungen von Flüssiggasflaschen gemäß der Richt 6.3 Anforderungen an die zur Prüfung
linie 2010/35/EU werden durch Verweis in der BetrSichV befähigte Person nach Anhang 3
im ADR-Recht (Übereinkommen über die internationale Abschnitt 2 BetrSichV
Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße) geregelt.
Die Anforderungen an die zur Prüfung befähigten Per-
Zur Prüfung werden die Flüssiggasflaschen an den Gas- sonen für Flüssiggasanlagen des Anhangs 3 Abschnitt 2
lieferanten zurückgeliefert. Aus Flüssiggasflaschen, deren BetrSichV sind in der TRBS 1203 „Zur Prüfung befähigte
Prüffrist abgelaufen ist, darf weiterhin Flüssiggas entnom- Personen“ konkretisiert.
men werden. Die Verwendung von Flüssiggas aus noch
nicht entleerten Flüssiggasflaschen mit abgelaufener Weitere Informationen für die Auswahl einer zur Prüfung
Prüffrist ist in der Regel ohne Qualitätsminderung mög- befähigten Person sind z. B. im BGN Branchenwissen, Wis-
lich. Die Zeit des Weiterbetriebes zur Entnahme ist durch sen Kompakt Flüssiggas www.bgn.de/754 zu finden.
die BetrSichV nicht genau begrenzt. Der Unternehmer/die
Unternehmerin hat aber den zulässigen Zeitraum in der
Gefährdungsbeurteilung (gegebenenfalls in Abstimmung 6.4 Festigkeitsprüfung der Rohrleitungen
mit dem Gaslieferanten) festzulegen, hierbei sind die Vor-
gaben der TRBS 3145/TRGS 745 zu beachten. Das Füllen Nach Erstellung der Rohrleitungen, prüfpflichtigen Än-
von Flüssiggasflaschen mit abgelaufener Prüffrist ist nicht derungen sowie außergewöhnlichen Ereignissen ist eine
erlaubt. Die Beförderung von Flüssiggasflaschen mit ab- Festigkeitsprüfung der Rohrleitungen durchzuführen. Hier-
gelaufener Prüffrist auf öffentlichen Straßen ist erlaubt, von unberührt bleiben die zu beachtenden Vorgaben für
wenn sie der Prüfung oder Entsorgung zugeführt werden wiederkehrende Festigkeitsprüfungen bei überwachungs-
und die Flüssiggasflaschen für den Transport geeignet bedürftigen Rohrleitungen nach Anhang 2 Abschnitt 4
(sicher) sind, so dass z. B. bei Leckagen an der Flüssiggas- BetrSichV (Rohrleitungen mit einem PS von > 0,5 bar und
flasche kein Flüssiggas mehr austritt. einem DN > 25). Beispiele für prüfpflichtige Änderungen
sowie außergewöhnliche Ereignisse siehe TRBS 1201.
Für die Zuordnung der Prüfzuständigkeiten und Die Festigkeitsprüfung an fest verlegten Rohrleitungen ist
-fristen entsprechend dem maximal zulässigen Druck wie folgt durchzuführen:
PS kann nach BetrSichV anstelle des vom Hersteller
angegebenen maximal zulässigen Drucks PS auch der • Zu prüfen sind fest verlegte Rohrleitungen mit Ausnah-
von der Unternehmerin oder dem Unternehmer fest- me der Druckregeleinrichtungen und Gaszähler bis zu
gelegte zulässige Betriebsdruck PB zugrunde gelegt den unmittelbar vor den Verbrauchseinrichtungen be-
werden. Dieser festgelegte zulässige Betriebsdruck PB findlichen geschlossenen Absperreinrichtungen.
ist in der Gefährdungsbeurteilung zu dokumentieren. • Nach Erstellung der festverlegten Rohrleitungen muss
vor dem Anbringen des Korrosionsschutzes sowie vor
dem Verputzen oder Abdecken eine Prüfung durchge-
führt werden.
6.2 Prüfzuständigkeiten • Prüfmedium ist Luft oder Stickstoff. Der Prüfdruck ist
das 1,1-fache des zulässigen Betriebsdrucks PB, min-
Die Unternehmerin oder der Unternehmer hat dafür zu destens aber 1 bar Überdruck.
sorgen, dass die Flüssiggasanlagen nach Anhang 3 Ab- • Nach einer Wartezeit von 10 Minuten für den Tempera-
schnitt 2 BetrSichV durch eine geeignete zur Prüfung befä- turausgleich darf der Prüfdruck während der anschlie-
higte Person für Flüssiggasanlagen oder eine zugelassene ßenden Prüfdauer von 10 Minuten nicht abfallen.
Überwachungsstelle geprüft werden.
Bei Niederdruck-Rohrleitungen in Fahrzeugen sind grund-
sätzlich keine Festigkeitsprüfungen durchzuführen.
100
Prüfungen und Prüffristen von Flüssiggasanlagen zu Brennzwecken
Diese Festigkeitsprüfung muss auch nicht für Schlauch- Folgende Höchstfristen für die wiederkehrenden Prüfun-
leitungen durchgeführt werden, da diese nach gen sind zu beachten:
DIN EN 16436-2: „Gummi- und Kunststoff-Schläuche und
-Schlauchleitungen mit und ohne Einlage zur Verwendung Tabelle 13 Höchstfristen für Prüfungen
mit Propan, Butan und deren Gemische in der Gaspha-
Flüssiggasanlage Wiederkehrende
se – Teil 2: Schlauchleitungen“ hergestellt wurden und Prüfung
deren Festigkeitsprüfung bereits herstellerseitig erfolgt
ist. Nach prüfpflichtigen Änderungen und außergewöhnli- ortsveränderliche Flüssiggasanlage mindestens alle
chen Ereignissen ist die Schlauchleitung durch eine neue 2 Jahre
Schlauchleitung zu ersetzen. ortsfeste Flüssiggasanlage mindestens alle
4 Jahre
101
Prüfungen und Prüffristen von Flüssiggasanlagen zu Brennzwecken
102
Prüfungen und Prüffristen von Flüssiggasanlagen zu Brennzwecken
Legende:
Rohrleitungsteil A
der Versorgungsanlage mit
einer empfohlenen Prüf-
frist von maximal 10 Jahren
(maximal zulässiger Druck
PS ≤ 0,5 bar oder DN ≤ 25)
Rohrleitungsteil B
der Verbrauchsanlage
(maximal zulässiger Druck
PS ≤ 0,5 bar oder DN ≤ 25)
mit maximalen Prüffristen
nach Anhang 3 Abschnitt 2
BetrSichV
103
Prüfungen und Prüffristen von Flüssiggasanlagen zu Brennzwecken
Der an einen Druckgasbehälter angeschlossene Rohrlei- 6.7 Prüfung einer Flüssiggasanlage mit über-
tungsteil ist bis einschließlich der HAE der Versorgungsan- wachungsbedürftigen Rohrleitungen
lage zuzurechnen, siehe A in Abbildung 40, und fällt nicht der Versorgungsanlage nach Anhang 2
unter die Prüffristen von Anhang 3 Abschnitt 2 Tabelle 1 Abschnitt 4 BetrSichV
BetrSichV (siehe Tabelle 13).
Überwachungsbedürftig nach Anhang 2 Abschnitt 4
Die Prüffrist und Prüfzuständigkeit für die Rohrleitung BetrSichV sind die Rohrleitungen der Flüssiggasanlage
der Versorgungsanlage ist für die nicht überwachungsbe- mit einem maximal zulässigen Druck PS von > 0,5 bar und
dürftigen Rohrleitungen (PS ≤ 0,5 bar oder DN ≤ 25) ent- einem DN > 25.
sprechend der Gefährdungsbeurteilung durch die Unter-
nehmerin oder den Unternehmer festzulegen. Hierbei Dies trifft nicht auf die Rohrleitungen der Verbrauchsanla-
wird empfohlen, sich an der Höchstfrist für wiederkehren- ge (siehe B in Abbildung 41) mit einem maximal zulässi-
de Prüfungen von 10 Jahren für überwachungsbedürfti- gen Druck PS von ≤ 0,5 bar oder einem DN ≤ 25 zu. Es trifft
ge Druckanlagenteile nach Anhang 2 Abschnitt 4 Nr. 5.9 jedoch in diesem Fall auf die Rohrleitung der Versorgungs-
BetrSichV zu orientieren, die von einer zur Prüfung befä- anlage (siehe A in Abbildung 41) mit einem maximal zuläs-
higten Person geprüft werden dürfen. sigen Druck PS von > 0,5 bar und einem DN > 25 zu, wel-
che überwachungsbedürftig nach Anhang 2 Abschnitt 4
BetrSichV ist.
Legende:
Überwachungsbedürftige
Anlage mit Rohrleitungsteil A
(PS > 0,5 bar und DN > 25) der
Versorgungsanlage mit ma-
ximalen Prüffristen nach An-
hang 2 Abschnitt 4 BetrSichV
Rohrleitungsteil B der Ver-
brauchsanlage (PS ≤ 0,5 bar
oder DN ≤ 25) mit maximalen
Prüffristen nach Anhang 3
Abschnitt 2 BetrSichV
104
Prüfungen und Prüffristen von Flüssiggasanlagen zu Brennzwecken
6.8 Prüfung der Explosionssicherheit von Weitere Informationen zur Prüfpflicht sind in der
Flüssiggasanlagen nach Anhang 2 TRBS 1201 „Prüfungen und Kontrollen von Arbeits
Abschnitt 3 BetrSichV mitteln und überwachungsbedürftigen Anlagen“ zu
finden.
Flüssiggasanlagen, die explosionsgefährdete Bereiche
beinhalten, sind überwachungsbedürftige Anlagen im
Sinne von § 2 Absatz 13 BetrSichV. Dies gilt insbesondere
für alle Anlagen, für die eine Zoneneinteilung vorgenom-
men wurde. Das betrifft u. a. Mehrflaschenanlagen sowie
Flüssiggasanlagen mit ortsfesten Druckgasbehältern.
105
Prüfungen und Prüffristen von Flüssiggasanlagen zu Brennzwecken
106
Anhang 1
Tabellen und Diagramme
107
Anhang 1
108
Anhang 1
2. Dampfdruckdiagramm
bar
Handelspropan
Propen Propan
Dampfdruck
n-Butan
°C
Temperatur
Diagramm 1 Dampfdruckdiagramm für Propan und n-Butan in Abhängigkeit
von der Temperatur (Überdruck)
109
Anhang 2
Technische Normen
DIN 3383-1:2013-08, Anschluss von Gasgeräten – Teil 1: DIN EN 3-7:2007-10, Tragbare Feuerlöscher – Teil 7: Eigen-
Gassteckdosen, Sicherheits-Gasschlauchleitungen schaften, Leistungsanforderungen und Prüfungen; Deut-
sche Fassung EN 3-7:2004 + A1:2007
DIN 4102-1:1998-05, Brandverhalten von Baustoffen und
Bauteilen – Teil 1: Baustoffe; Begriffe, Anforderungen und DIN EN 125:2016-01, Flammenüberwachungseinrichtun-
Prüfungen gen für Gasgeräte – Thermoelektrische Zündsicherungen;
Deutsche Fassung EN 125:2010+A1:2015
DIN 4811:2017-12, Flüssiggas-Druckregelgeräte und Sicher-
heitseinrichtungen-Anforderungen DIN EN 161:2013-04, Automatische Absperrventile für Gas-
brenner und Gasgeräte; Deutsche Fassung EN 161:2011 +
DIN 4815-4:1987-04, Schläuche für Flüssiggas; Schläuche A3:2013
und Schlauchleitungen für Treibgasanlagen in Fahrzeugen
DIN EN 298:2012-11, Feuerungsautomaten für Brenner und
DIN 4815-6:2017-12, Gummi- und Kunststoffschläuche für Brennstoffgeräte für gasförmige oder flüssige Brennstoffe;
Flüssiggas- Teil 6: Doppelwandige Schlauchleitungen zum Deutsche Fassung EN 298:2012
Anschluss an Leckgassicherungen nach DIN 4811
DIN EN 589:2019-03, Kraftstoffe-Flüssiggas-Anforderun-
DIN 4817-1:2021-08, Handbetätigte Absperrventile für gen und Prüfverfahren; Deutsche und Englische Fassung
Flüssiggas – Teil 1: Begriffe, sicherheitstechnische Anfor- prEN 589:2017
derungen, Prüfung, Kennzeichnung
DIN EN 676:2021 Gebläsebrenner für gasförmige Brenn-
DIN 30664-1:1994-12, Schläuche für Gasbrenner für Labo- stoffe; Deutsche und Englische Fassung EN 676:2020
ratorien, ohne Ummantelung und Armierung – Teil 1: Si-
cherheitstechnische Anforderungen und Prüfungen DIN EN 746-2: 2011-02, Industrielle Thermoprozessanla-
gen – Teil 2: Sicherheitsanforderungen an Feuerungen
DIN 30693:2011-06, Schlauchbruchsicherungen für und Brennstoffführungssysteme; Deutsche Fassung EN
Schlauchleitungen in Flüssiggasanlagen 746-2: 2010
DIN 30694-4:1990-03, Gasgeräte für Flüssiggas in Fahr- DIN EN 1442:2017-08, Flüssiggas-Geräte und Ausrüstungs-
zeugen; Koch-, Back-, Grill-, Kühl- und Gefriergeräte; An- teile – Ortsbewegliche, wiederbefüllbare, geschweißte
forderungen und Prüfung Flaschen aus Stahl für Flüssiggas (LPG) – Auslegung und
Bau; Deutsche Fassung EN 1442:2017
DIN 30695-1:2021-08, Ortsveränderliche Schmelzöfen mit
Flüssiggas-Feuerung – Teil 1: Sicherheitstechnische Anfor- DIN EN 1949:2021, Festlegungen für die Installation von
derungen, Prüfungen, Kennzeichnung Flüssiggasanlagen in bewohnbaren Freizeitfahrzeugen
und zu Wohnzwecken in anderen Fahrzeugen; Deutsche
DIN 51622:2020-09, Flüssiggas – Propan, Propen, Butan, Fassung EN 1949:2021
Buten und deren Gemische – Anforderungen
DIN EN 14291:2004 Schaumbildende Lösungen zur Leck-
DIN 51629:2020-09, Flüssiggase – Propan, Propen, Butan, suche an Gasinstallationen
Buten und deren Gemische mit einem maximalen Schwe-
felgehalt von 50 mg/kg – Anforderungen DIN EN 14470-2:2006-11, Feuerwiderstandsfähige Lager-
schränke – Teil 2: Sicherheitsschränke für Druckgasfla-
DIN EN 2:2005-01, Brandklassen; Deutsche Fassung EN schen; Deutsche Fassung EN 14470-2:2006
2:1992 + A1:2004
110
Anhang 2
DIN EN 16129:2018-08 – Entwurf, Druckregelgeräte, auto- DIN EN ISO 13732-1:2008-12, Ergonomie der thermischen
matische Umschaltanlagen mit einem höchsten Aus- Umgebung – Bewertungsverfahren für menschliche Reak-
gangsdruck bis einschließlich 4 bar und einem maximalen tionen bei Kontakt mit Oberflächen- Teil 1: Heiße Oberflä-
Durchfluss von 150 kg/h sowie die dazugehörigen Sicher- chen [ISO 13732-1:2006]; Deutsche Fassung EN ISO 13732-
heitseinrichtungen und Übergangsstücke für Butan, Pro- 1:2008
pan und deren Gemische
DIN EN ISO 14245:2021-09, Gasflaschen – Spezifikation
DIN EN 16436-1:2020-12 Gummi- und Kunststoff-Schläu- und Prüfung von Flaschenventilen für Flüssiggas (LPG) –
che und -Schlauchleitungen mit und ohne Einlage zur Ver- Selbstschließend (ISO 14245:2021), Deutsche Fassung EN
wendung mit Propan, Butan und deren Gemischen in der ISO 14245:2021
Gasphase – Teil 1: Schläuche mit und ohne Einlage; Deut-
sche Fassung EN 16436-1:2014+A3:2020 DIN EN ISO 23553-1:2014-09, Sicherheits-, Regel- und
Steuereinrichtungen für Ölbrenner und Öl verbrennende
DIN EN 16436-2:2019-10, Gummi- und Kunststoff-Schläu- Geräte – Spezielle Anforderungen – Teil 1: Automatische
che und -Schlauchleitungen mit und ohne Einlage zur Ver- und halbautomatische Ventile (ISO 23553-1:2014); Deut-
wendung mit Propan, Butan und deren Gemische in der sche Fassung EN ISO 23553-1:2014
Gasphase – Teil 2: Schlauchleitungen; Deutsche Fassung
EN 16436-2:2018
111
Anhang 3
Stichwortverzeichnis
A F
Abgasanlage 13 Fachkundig 9
Abgase 13, 42, 60, 96 Feuer- und Heißarbeiten 9, 37
Abgasführung 13, 16, 65, 96, 97, 98, 102 Feuerwiderstandsklassen 9
Anschlusswert 8, 96, 97 Flämmanlagen 53
Aufstellungsraum 33, 34, 39, 40, 68, 85, 97 Flammen 10, 25, 26, 32, 41, 56, 60, 89, 97
Ausgangsdruck 8, 9, 49, 51, 52, 55, 60, 111 Flammenstabilität 59, 61
Ausrüstungsteile 8, 9, 13, 14, 15, 16, 17, 25, 53, 58, 63, Flammenüberwachung 16, 58, 59, 60, 84
81, 91, 110 Flaschenanlage 10
Austrocknen 81 Flaschenschrank 33, 39, 68, 94
Flüssiggasflasche 8, 10, 11, 13, 14, 16, 28, 33, 41, 42, 45,
B 46, 50, 52, 55, 63, 64, 67, 75, 76, 77, 78, 85, 86, 89, 93, 94,
100
Batterieanlage 8 Flüssigphase 10, 13, 15, 25, 26, 46, 60, 83, 91, 101
Bereithalten 8, 24, 69, 70, 81, 83
Betriebsanweisung 19, 20, 21, 24, 47, 50, 74, 81, 82, 89 G
Betriebsdruck 8, 14, 17, 49, 52, 54, 55, 56, 59, 100, 102
Brandfall 9, 68, 70 Gasanzünder 60
Brandschutz 22, 70 Gasentnahmestellen 13, 86
Brenngastank 8, 93, 95 Gasphase 8, 10, 13, 14, 30, 43, 45, 60, 82, 91, 94, 101,
Brennzwecke 7, 10, 16 111
Gasströmungswächter 8, 15
D Gaszufuhr 10, 50, 55, 59, 60, 67, 68, 70, 74, 82, 83, 86,
89, 90, 92, 96, 97
Dichtheit 15, 26, 31, 32, 38, 47, 50, 53, 54, 57, 63, 64, 75, Gefahrenbereich 13, 29, 30, 31, 32, 33, 36, 44, 78, 79,
81, 82, 83, 89, 94, 99, 101, 102 80, 92, 96
Druck Gefährliche explosionsfähige Atmosphäre (g. e. A.) 13,
– maximal zulässiger Druck PS 103 29, 30, 31, 35, 70
– Prüfdruck 14, 95, 100, 102
– Zulässiger Betriebsdruck PB. Siehe Betriebsdruck H
Druckgasbehälter 8, 9, 12, 14, 17, 24, 28, 31, 35, 38, 44,
52, 63, 69, 81, 82, 83, 88, 97, 99, 104 Handbrenner 13, 59, 61, 82, 111
Druckregeleinrichtung 8, 9, 12, 14, 16, 31, 32, 33, 35, 39, Handschrumpfgeräte 57, 88, 89
46, 47, 48, 49, 50, 51, 52, 55, 57, 59, 63, 64, 67, 68, 81, 88, Hauptabsperreinrichtung (HAE) 13, 16, 17, 39, 59, 64, 67,
95, 102 68, 90, 103, 104
E
Einwegbehälter 9, 84, 86, 87, 94
Erstellung 9, 20, 25, 54, 85, 100
Erwärmung (unzulässige) 42, 44, 84, 87
Explosionsgefährdete Bereiche 17, 29
112
Anhang 3
I R
Instandhaltung 13, 18, 25, 26, 44, 73, 85 Rohrleitung 14, 32, 35, 39, 46, 50, 53, 54, 57, 60, 68, 97,
103, 104
K
S
Kennzeichnung 24, 50, 58, 62, 76, 77, 91, 95, 110, 111
Kontrolle 26, 27, 31, 35, 38, 47, 57, 63, 70, 72, 75, 81 Schlauchbruchsicherung 8, 16, 55, 56, 88
Schlauchleitung
L – Anschlüsse 47, 54, 82, 83, 97, 102
– Beschädigungen 30, 44, 53, 56, 85, 89, 95, 99, 103
Lagerung 24, 29, 70, 75, 76, 77, 78, 79, 80, 81, 84, 85 – Verbindungen 29, 36, 53, 57, 63, 79, 89
Leckgassicherung 51, 52, 81 Schmelzgeräte 82
Lehr-, Unterrichts-, Übungsräume 25, 53, 54, 85, 86 Sicherheitsabsperreinrichtung 8, 14, 16, 39, 50, 52, 59,
Lüftung (natürliche, technische) 14, 15, 18, 26, 43, 61, 68, 73
65, 77, 78, 79 Sicherheitsdruckregeleinrichtung 15, 16, 49, 50
Lüftungsöffnungen 33, 34, 44, 65, 66, 94, 95 Sicherheitseinrichtung 15, 51, 86
Luftwechsel 26, 90, 97 Sicherheitshinweise 84
Sicherheitsmaßnahmen 43, 55, 56, 61, 70, 77, 86, 96
M Stellteile 42, 61
113
Anhang 3
V W
Ventilschutzkappe 67 Wärmeeinwirkung 88, 91, 95
Ventilverschlussmutter 67 Warmhaltegeräte 82
Verbrauchsanlage 12, 13, 16, 38, 45, 46, 49, 54, 58, 67, Wiederinbetriebnahme 49, 63, 64, 74, 99, 101, 105
73, 74, 82, 84, 85, 95, 99, 103, 104
Verbrauchseinrichtung 8, 13, 14, 16, 26, 32, 35, 42, 45, Z
49, 54, 55, 58, 59, 60, 61, 64, 65, 67, 68, 83, 84, 96, 97, 98
Verbrennungsluft 13, 60, 65, 66, 96, 97, 98 Zerstäubungsbrenner 46, 90
Vereisung 45 Zone 13, 17, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 75, 105
Verschleiß und Alterung 103 Zugelassene Überwachungsstelle (ZÜS) 17, 27, 100
Versorgungsanlage 12, 13, 28, 29, 42, 45, 46, 49, 50, 53, Zünden 60
61, 65, 67, 68, 92, 97, 99, 103, 104 Zündquelle 30, 38, 76
Vorwärmgerät 82 Zündsicherung 10, 58
Zur Prüfung befähigte Person (bP) 17, 27, 100, 106
114
Deutsche Gesetzliche
Unfallversicherung e.V. (DGUV)
Glinkastraße 40
10117 Berlin
Telefon: 030 13001-0 (Zentrale)
E-Mail: info@dguv.de
Internet: www.dguv.de