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DIE MODERNE 1890 – 1925

Die deutsche Literatur wurde im 19. Jahrhundert vor allem von Schriftstellern bestimmt, die in
Europa fast unbekannt waren, und das gilt besonders für die Schriftsteller der Biedermeierzeit und
des „poetischen“ Realismus, weil sie in erster Linie für ihre kleine Gemeinschaft schrieben.

Bis 1880 hatte die deutsche Literatur keinen groβen Einfluss auf die europäische Kultur. Im
Gegenteil zeigen die literarischen Bewegungen der Jahrhundertswende einen europäischen
Charakter. Nach 1880 gewann Deutschland seine kulturell wichtige Rolle innerhalb der
europäischen Kultur wieder.

Die französische, russische und skandinavische Schriftsteller beeinflussten in dieser Zeit die
deutsche Kultur. Es ist aber unmöglich, die Grenzen der zahlreichen, europäischen und
deutschen Bewegungen zu bestimmen, die sich Ende des neunzehnten Jahrhunderts
entwickelten; viele dieser literarischen, kulturellen Bewegungen entstanden fast gleichzeitig.

Geschichte

Fast die ganze zweite Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts ist von der Politik Bismarks bestimmt.
Die politische Lage Deutschlands war in den 50er Jahren unklar und widersprüchlich. Der Kontrast
zwischen "Groβen“ und „kleinen Deutschen“ (die „kleinen Deutschen“ wollten die Verwirklichung
eines Bundesstates unter der Führung Preuβens ; die "Groβen“ dagegen forderten einen
Bundesstaat unter der Führung Österreichs) wurde von Bismarks durch eine Politik gelöst, die sich
gegen Österreich wehrte. Das zweite deutsche Reich wurde 1871 proklamiert. Der König
Preuβens Wihlhelm der Erste wurde so Kaiser des deutschen Reiches.

Die Politik Bismarks wurde „Realpolitik“ genannt, , in dem Sinne, dass Bismarks immer die Kraft
der realen Umstände erkannte und immer wieder Kompromisslösungen versuchte, um das
Gleichgewicht zu halten. In der Zeit Bismarks wurde Deutschland ein hoch entwickelter
Industriestaat und infolgedessen wuchs auch die Zahl der Lohnarbeiter. Das Proletariat ist die
neue Realität mit dem die deutsche Gesellschaft und die Regierung zu tun hatten. Das Proletariat
organisierte in einer Partei, so stellte für den mittleren Stand, für das Bürgertum, eine soziale
Gefährdung dar.

Bismark erklärt die sozialistische Partei und alle sozialistischen Vereine und Zeitschriften als
illegal. Er macht etwas auch für die Arbeiter, zum ersten Mal wurden sie gegen Krankheit und
Unfall versichert.

Die “Wilhelminische Ära“, nach dem Namen des Kaisers Wilhelm II ist die Zeit zwischen 1890 und
1914. In dieser Zeit erreichte die Industrialisierung in Deutschland ihren Höhepunkt. Schon um
1900 avancierte Deutschland zur ersten europäischen Industrienation sowohl innenpolitisch, als
auch auβenpolitisch. Wichtige Konzerne vor allem in der Branche der Chemie und der
Schwerindustrie wurden gegründet. Die Bevölkerung wuchs und darauf folgte einen schnellen
Urbanisierungsprozess. Bismarck wurde entlassen (1890).

Die Bourgoisie wurde immer reicher und wollte aufsteigen aber anderseits verarmte die
kleinbürgerliche Gewerbe (attività, mestiere) und entstand der neue, elende Stand des Proletariats,
das nicht weniger als 12 Stunde täglich arbeitete und in die sogenannte „Mietkaserne“ der Vorstadt
wohnte. Die zwei gegensätzlichen Seiten dieser Epoche mit Doppelgesicht sind die Euphorie des
wirtschaftlichen Fortschritts einerseits und das enorme soziale Elend andererseits.

Seither verlieβ Wilhelm II die Bündnispolitik (politica delle alleanze) Bismarks und führte eine
offensive militärische Politik zusammen mit imperialistischen Unternehmungen in Afrika (Namibia),
Asien und Ozeanien. Wilhelm II war von einem masslosen Willen zur Macht getragen und
versuchte durch seine Kolonialpolitik das nationale Reich Bismarks zu einem richtigen
Weltkaiserreich werden zu lassen. Man hatte 1890 eine groβe Wende: Deutschland öffnete sich
dem Welthandel durch eine liberalistische Handelspolitik, (politica commerciale) die natürlich mit
einer aggressiven imperialistischen Groβmachtpolitik eng verbunden (legato) war. Wilhelm glaubte
nun, Deutschland sei mächtig genug, eine wichtigere Rolle zu spielen. „Weltpolitik“ hieβ das neue
Wort der Wihlelminische Ära.

Frankreich, Russland und Groβbritannien alliierten sich um Deutschland und Österreich politisch
und militärisch zu isolieren. Deutschland stand mit schwachen Verbündeten (Österreich und
Italien) fast isoliert. Die internationale Lage, das Wettrüste (corsa agli armamenti) und das
gegenseitige Misstrauen (sfiducia) der europäischen Regierungen lassen einen Krieg annähern.

Das Attentat von Sarajevo (28. Juni 1914) auf den österreichen Thronfolger Franz Ferdinand und
seine Gehmählin (compagna) war in dieser zugespitzten (acuita) Lage die Ursache für den
Ausbruch der Ersten Weltkrieg. Am 28. Juli 1914 erklärte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg.
Zunächst waren Soldaten und Zivilbevölkerung begeistert, aber nach dem Schlacht von Verdun
schlug die Stimmung um.(umschlagen = abbattere)

1918 musste Deutschland kapitulieren, Wilhelm II ging nach Holland ins Exil. In Deutschland war
jetzt der Weg frei, die monarchische durch die parlamentarische Regierungsform zu ersetzen.

Antworte:

1. Warum waren die Schriftsteller des Realismus in Europa nicht bekannt?


2. Wann gewann die deutsche Literatur einen europäischen Charakter?
3. Welche Schriftsteller beeinflussten die deutsche Kultur?
4. Warum war die politische Lage in den 50er Jahre (19. J.) widersprüchlich?
5. Sprich von Bismark und seine Politik.
6. Sprich über die Industrialisierung Deutschlands.
7. Wie ist die Lage (Situation) Deutschlands in der Wihlelminische Ära?
8. Wie war die Politik von Wilhelm II?
9. Was machten die anderen europäischen Länder?
10. Was geschiet am 28. Juni 1914?

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