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Woyzeck-Charakterisierung

Das Drama „Woyzeck“ wurde in dem Jahr 1879 komplett veröffentlicht und handelt von dem
Protagonisten Franz Woyzeck, welcher von Wahnvorstellungen leidet. Er realisiert, dass ihm seine
Freundin Marie mit dem Tambourmajor ihm betrogen hat und lässt sich von Stimmen, die er zu
hören scheint, dazu verleiten Marie umzubringen.

Der 30 Jahre alte Franz Woyzeck ist ein etwas ärmeres Mitglied der Gesellschaft, er ist ein Soldat, der
auch der Friseur seines Hauptmann ist, um ein bisschen mehr Geld zu verdienen. Damit er weiter
zusätzlich Geld verdient, nimmt er teil in einige experimente des Doktors, wie zum Beispiel eine
Erbsen-Diät. Der Doktor möchte die Effekte dieser Diät testen, und obwohl er es für einen Erfolg
hält, verursagt diese Diät bei Franz massive gesundheitliche Probleme. Ein Beispiel dafür ist die
Entstehung von Wahnvorstellungen. Woyzecks Verhalten ist von der Person mit der er sich umgibt
abhängig, deshalb teilt er nicht viel mit in Gesprächen mit dem Hauptmann, sondern stimmt er den
Worten des Hauptmannes mit „Ja wohl, Herr Hauptmann“ zu. Wenn er über persönlichere Dinge mit
dem Hauptmann redet, dann spricht er über Gott und der Bibel.

Franz spricht weniger abweisend mit Marie, aber seine Haltung mit Marie ändert sich im Laufe des
Dramas. Zu Beginn vertraut er Marie. Im Verlaufe des Dramas ereignen sich jedoch immer wieder
Dinge, die sein Misstrauen wecken. Er fängt an die Wahrheit zu suchen und trifft dabei auf
schreckliche Bilder. Obwohl die Erbsen-Diät zu den Wahnvorstellungen und
Persönlichkeitsveränderungen beitrugen, förderte Maries ständiger Versuch ihre Untreue zu
verstecken, in dem Sie von Franz´ Psyche redet, die Weiterentwicklung seiner Probleme. Franz ist
von seinen Emotionen geleitet, und deswegen empfindet er eine Abneigung gegen Marie und ihre
Untreue, träumt in derselben Nacht davon, sie umzubringen und steht im nächsten Moment bei
dem Juden im Geschäft um die Mordwaffe zu kaufen.

Franz Woyzeck ist ein von Emotionen geleiteter junger Mann, der mit der Untreue seiner Geliebten
nicht fertig wird, der mit Stimmen in seinem Kopf kämpfen soll und schließlich den Kampf gegen
diese verliert.
Charakterisierung Taugenichts
Die Novelle “Aus dem Leben eines Taugenichts“ ist geschrieben von Joseph von Eichendorff und
der Protagonist ist Sohn eines Müllers. Er ist von seinem Vater, der ihn „Taugenichts“ nennt, in den
Welt geschickt, damit er seinen Lebensunterhalt verdient.

Auf seiner Reise lernt er alle gesellschaftlichen Schichten kennen. Die „gnädige Herrschaft” lässt
den Jungen am Schloss als Gärtner arbeiten und nach kurzer Zeit wird er Zohleinnehmer, weil er gut
als Gärtner gearbeitet hat. Der Taugenichts liebt die Natur, was man deutlich an seinen Reisen
erkennen kann.

Mit seiner unbeschwerten, optimistischen und fröhlichen Lebensstimmung wird Taugenichts in


Stelle den romantischen Menschen dargestellt. Der Gegenpart zu dieser Lebenseinstellung wird
durch den Vater des Taugenichts, den Gärtner, den Portier und den Bauern deutlich: Diese Philister
sind konservativ und nur um ihre tägliche Arbeit bemüht. Der Vater bezeichnet den Taugenichts als
faul, gleicher Meinung sind der Gärtner und der Bauer auch: „fauler Bengel“, „Faulenzer“. Der
Taugenichts ist auch als mutig betrachtet, indem er sich ohne Geld oder Essen immer wieder auf den
Weg zu einem neuen Ziel macht. Dieses „Risiko“, die zu dem „alternativen“ Lebensstil gehört, ist
aber eine Marke des Taugenichts. Er braucht nicht viel Geld, um sich sicher zu fühlen. Die Sehnsucht
wird durch die Natur thematisiert. Die Liedern, welche er durch seiner Reise singt, sind auch Motive
der Sehnsucht.

Der Taugenichts ist ein romantischer, sympathischer Junge, der die Welt erkunden will und
seinen Sehnsüchten folgt.
Antiheld
Die Hauptfigur einer Geschichte oder Legende, die über ungewöhnliche körperliche oder seelische
Kräfte besitzt und die eine oder mehrere heroische Taten ausführt, wird als ein Held charakterisiert.
Der Antiheld besitzt im Gegensatz dazu nicht die Qualitäten eines Kraftmenschen und wird als
inaktive, negative oder passive Hauptfigur in Literatur dargestellt. Dem Antihelden fehlen die
heroischen Eigenschaften, die den Protagonisten in eine bewunderte Identifikationsfigur verwandeln
können. Woyzeck ist ein armer, einfacher Soldat, der am Rande der Gesellschaft lebt und zur
unteren sozialen Schicht gehört. Damit er ein bisschen mehr Geld verdient muss er für medizinische
Experimente seinen Körper zur Verfügung stellen. Statt zu rebellieren und sich zu emanzipieren,
verhält sich Woyzeck passiv, weil er eigentlich weiß, dass er als einfacher Soldat keine
Aufstiegsmöglichkeiten hat.
Auf einer Seite erweist er sich als eine hilflose, arme Seele und auf einer anderen Seite als ein
aufrechter und selbstloser Mensch. Woyzeck sorgt für die Versorgung von Marie und dem Kind und
für das Überleben der Familie und liegt sein persönliches Leid in den Hintergrund. Er liebt Marie
sehr, also wann sie ihn betrügt, ist sein Lebensinhalt zerstört. Obwohl Woyzeck ständig von seinen
hierarchischen Vorgesetzten erniedrigt und ausgebeutet wird, akzeptiert er diese Beleidigungen und
Kränkungen als sein Schicksal.
Er ist durch die Erbsendiät und die damit verbundene Unterernährung geschwächt und besitzt auch
dadurch nicht die physische und mentale Stärke eines klassischen Helden. Seine kurze, durch
Eifersucht begründete Rebellion gegen den Tambourmajor funktioniert gar nicht. Seine
Kommunikationsunfähigkeit erlauben es ihm auch nicht, eine bessere Problemlösung zu finden, als
schließlich einen sinnlosen Mord zu begehen.
Es stellt sich die Frage, ob der Protagonist nach der Erscheinung der Erzählung 1879 Bewunderung
oder eher Mitleid und Mitgefühl bei dem Publikum weckte. Woyzeck erweist sich als richtiger
Antiheld, der den Verlauf der Geschichte zu keinem Zeitpunkt ändern kann. Er resigniert und fügt
sich seinem Schicksal, das von Stimmen bestimmt zu sein scheint.

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