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König-Wilhelm-Gymnasium

Facharbeit im Fach: Religion


Betreuerin: Frau Neumann
Verfasser: Maximillian Jacobs
Schuljahr: 2015/16

Gedanken zum Allmachtsparadoxon

Höxter, den 08.März 2016


Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung 2
2. Hauptteil 3
2.1. Erklärung des Allmachtsparadoxons durch Armin Kreiner 3
2.2. Das Leugnen des Leids 4
2.3. Die Zweifel an Gottes Güte 5
2.4. Ist Gott wirklich allmächtig? 6
3. Richard Swinburne: Das Argument der Willensfreiheit
7
4. Schluss 7
Literaturverzeichnis 9
Erklärung 10

Einleitung

1
Ich habe diese Thema gewählt, weil es mich selbst stark betrifft. Der Grund, aus dem ich
selbst zum Atheisten geworden bin, ist einerseits eine Entfremdung gegenüber der Kirche
und andererseits die Leitfrage der Theodizee. Warum lässt Gott trotz seiner Allmacht das
Leid auf der Welt zu und seine Kinder verzweifeln?
In dieser Facharbeit werde ich meine Gedanken zu den Antworten von Theologen darlegen.
Vielleicht verändert sich auch mein Gottesbild oder eher meine Beziehung zu Gott auf der
Suche nach Antworten. Die Antwortfindung von Armin Kreiner zum Allmachtsparadoxon
teilt sich in drei Behauptungen auf. Eine jede von ihnen wird angezweifelt; entweder das Leid
auf der Welt, Gottes Güte oder seine Allmacht. Man bestreitet also je eine These und erkennt
dann die anderen beiden wiederum an.
Einerseits die These, die besagt, dass es auf der Welt überhaupt Leid gibt. und demnach kein
Zweifel über Gottes Allmacht oder Güte besteht. Anders gesagt für Gott besteht nicht die
Notwendigkeit, etwas gegen das Leid in der Welt zu unternehmen, da es gar nicht existiert.
Beim Anzweifeln der zweite These zur Beantwortung des Problems erkennt man das Leid in
der Welt an und behauptet auch, dass Gott in seiner Allmacht uneingeschränkt ist, zweifelt
jedoch an seiner Güte. Also was ist, wenn Gott gar nichts gegen das Leid unternehmen will?
Und genau diese Fragestellung hat mich dazu gebracht, mich vom Glauben an Gott
abzuwenden, denn das erscheint für mich eigentlich am plausibelsten.
Zu guter Letzt die dritte These. Leugnet man sie, zweifelt man nicht an dem Leid in der Welt
oder an Gottes Güte beziehungsweise seinem Willen zu handeln, im Gegenteil. Leugnet man
die dritte These, besteht Gott einfach nicht die Möglichkeit, seine Kinder aus dem Leid zu
führen. Aus irgendeinem Grund hat der allmächtiger Schöpfer, Vater und Beschützer genau
diese Allmacht verloren und kann uns eben nicht mehr helfen. Er ist einfach nicht dazu in der
Lage.
Im weiteren Verlauf dieser Facharbeit werde ich das Allmachtsparadoxon und die Zweifel zu
den drei Thesen noch einmal detailter erklären und meine Gedanken dazu erläutern.
Die Antworten zum Allmachtsparadoxon lassen sich einfach dargestellt als Dreieck erklären.
Jede Ecke stellt eine Antwort dar. Und jede Seite steht für eine Möglichkeit der
Beantwortung. Steht man nun auf einer Seite und schaut zum Mittelpunkt des Dreiecks, so
sieht man wiederum eine Ecke des Dreiecks nicht. Genauso ist es ja mit dem
Allmachtsparadoxon. Stimmt man zwei der drei Aussagen zu, so muss man die dritte
aberkennen.

Hauptteil

Erklärung des Allmachtsparadoxons durch Armin Kreiner

2
In Armin Kreines “Die Preisgabe der Allmacht”¹ beginnt Kreiner mit der Aussage “Wenn
Gott tatsächlich allmächtig und gütig ist, dann dürfte es eigentlich nicht jenes Ausmaß in
unserer Welt geben, das wir faktisch vorfinden.”

Dies ist natürlich ein nachvollziehbarer Gedanke, denn unserer Welt ist voll von Leid und
Gott halte ja seine Hand über uns - seine Kinder. Also beschützt er uns. Demnach stellt sich
ja die Frage, warum Gott angesichts seiner Güte und Allmacht Leid, Übel und Schmerzen in
der Welt zulassen kann. Diese Frage ist auch die Leitfrage der Theodiezee, die sich mit genau
diesem Thema auseinander setzt. Warum nun also? Kreiner stellt in seiner theologischen
Arbeit dafür drei Behauptungen in Frage: “Entweder bestreitet man also die Allmacht Gottes.
Oder man gibt den Glauben an Gottes Güte auf. Oder aber man versucht, die Existenz von
Übel und Leid zu leugnen.”²
Wie schon erwähnt, kann man diese Art der Antwortfindung wie ein Dreieck betrachten. Jede
Ecke steht für eine von Kreiners anzuzweifelnden Behauptungen. Und jede Seite des
Dreiecks für einen Weg der Betrachtung. Steht man auf einer Seite, kann man die
gegenüberliegende Ecke nicht sehen; man leugnet sie.

Gottes Allmacht

Das Leid in der Welt Gottes Güte

Das Leugnen des Leids

Die Welt ist voll von Leid, Übel und Schmerzen. Doch genau das versucht man zu
ignorieren, wenn man die erste Behauptung Kreiners anzweifelt. Anfangs klang dieser
Versuch für mich lächerlich wenn nicht sogar verzweifelt. Ein gläubiger Mensch kann nicht

3
einfach sagen, dass Gott nicht allmächtig oder gütig ist. Da ist die Flucht jedoch dazu, das
Leid zu leugnen, schon naheliegend. Trotzdem zeugt dieser Weg schon von einer
Begrenztheit, auch wenn man ihn ernst nehmen möchte. Es wirkt so als ob der Gläubige sich
eine Art Scheuklappen aufgesetzt haben, die verhindern, das Leid zu sehen. Die Liebe, und
hier auch die Liebe zu Gott kann blind machen, aber ich bezweifle stark, dass jemand das
wirklich ernst meinen kann.
Solange man keine ernsthafte psychische Störung irgendeiner Art hat, ist ein Mensch dazu in
der Lage, Leid zu empfinden.
Selbst wenn der philosophische Versuch, zu sagen, dass alle Empfindungen nur Illusionen
sind, wahr ist, dann gäbe es dennoch die Ausnahmen. Und nach Kreiner wären das die
Empfindungen von Hunger, Schmerzen, Verzweiflung oder Trauer. Interessanterweise alles
Empfindungen von Leid. Also, selbst wenn alles, was wir fühlen, eine Illusion wäre, würden
wir dennoch Leid als wahres echtes Leid wahrnehmen. Egal wie unsere Empfindungen also
zustande kommen, Leid spüren wir immer als das, was es wirklich ist. Auf irgendeine Art und
Weise reizt mich jedoch die Ironie dahinter.
Selbst aber auch Schmerzen, die ein Mensch gar nicht spüren dürfte, würde man noch
empfinden. So etwas wird Phantomschmerzen genannt. Verliert eine Person zum Beispiel
durch einen Unfall ein Körperteil, dann kann es manchmal sein, dass diese Person in diesem
fehlenden Körperteil noch die Schmerzen des Unfalls spürt. Traurigerweise kann man diese
Art von Schmerzen kaum richtig behandeln, da sie ja eigentlich nicht existieren, aber
trotzdem da sind.
Ein anderer Gedanke, der sich bei mir hier auftut, ist ein Vergleich mit dem Buddhismus. Im
Buddhismus wird gelehrt, dass ein Mensch nur in diese Welt getreten ist, um Leid zu
empfinden. Und hier ist es ja das Ziel, das Leid vollkommen zu leugnen. Aber genau das
Leid ist ja nach der buddhistischen Lehre der einzige Grund, warum es den Menschen gibt.
Nimmt man ihm nun diese Daseinsberechtigung, was bleibt dann noch über? Warum gibt es
dann überhaupt noch Menschen? Eröffnet sich dann dadurch ein anderer Grund, wegen dem
es Menschen geben sollte? Oder viel eher gäbe es dann eine Identitätskrise der Menschheit,
da man den einzigen Grund ihrer Existenz leugnet - und damit auch die Menschheit an sich?

Zweifel an Gottes Güte

Nun eine zweite, für mich plausibler klingende Seite des Dreiecks. Das Leid zu leugnen ist
nun ja nicht wirklich gelungen. Demnach sollte man sich auch fragen, wie es mit Gottes Güte
aussieht und er uns wirklich helfen will. Es klingt sehr nachvollziehbar, wenn man bedenkt,
dass, wie schon erwähnt, das Leid nicht zu leugnen ist und Gott der allmächtige Schöpfer und

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Vater ist. Er hätte demnach zu Folge seine Allmacht und damit auch die Möglichkeit, uns zu
helfen. Und ein allmächtiges Wesen wie er es doch ist ist, ist ja eben nicht an Richtlinien oder
sonst etwas gebunden, das ihn von seinen Taten hindern würde. Aber dann stellt sich ja auch
die Frage, warum nun Gott uns nicht helfen will?
Da kommt mir eine sehr passende philosophische Gegenfrage in den Sinn: Ist der Mensch
wirklich die Krone der Schöpfung und das beste was Gott je geschaffen hat? Gut, nach all
dem Schlimmen, das der Mensch sich gegenseitig und vor allem dem Planten angetan hat, ist
es schon denkbar, dass Gott uns solange allein lässt - wenn nicht sogar auf schlechte Art und
Weise dabei mithilft -, bis wir uns selbst vernichten. Aber, wenn der Mensch doch so
schlecht, was ist dann mit Gott? Er hat uns - so die Bibel - nach seinem Abbild erschaffen.
Was aber ist bei so einem missratenen Ergebnis überhaupt das in jeder Hinsicht krassere
Vorbild dazu? Wer also oder eher was ist Gott?
Ich würde sogar noch weiter gehen, denn hierzu fällt mir ein Zitat ein, auf das ich gebracht
wurde. Es stellt meine Gedanken zu dieser Art, Gott zu sehen, sehr genau dar. Das Zitat ist
aus dem Song “Blasphemous Rumors” von Depesche Mode und lautet: “I don’t want to start
any blasphemous rumours, but I think that God’s got a sick sense of humour. And when I die
I expect to find him laughing.”³ Übersetzt bedeutet es in etwa: “Ich möchte keine
blasphemischen Unruhen starten, aber ich denke, dass Gott einen kranken Sinn für Humor
hat. Und wenn ich sterbe, erwarte ich, ihn lachend vorzufinden.” Es ist zwar eine sehr vor
schwarzem Humor triefende Sichtweise der Dinge, jedoch trägt sie meiner Meinung nach
auch einen Funken Wahrheit in sich. Außerdem ist es noch dazu eine Art, Gott und den
Teufel auf eine Stufe zu stellen, wenn nicht sogar als ein Wesen zu bezeichnen. Aber auch
Armin Kreiner sagt, das kein wirklicher Schnitt zwischen Gott und dem Teufel zu ziehen ist:
“In der Religionsgeschichte ist eine klare Unterscheidung zwischen dem Göttlichen und dem
Dämonischen nicht von Anfang an zu erkennen.”⁴
Ich würde noch dazu annehmen, dass diese klare Unterscheidung nicht nur Anfangs nicht zu
erkennen ist, sondern auch teilweise heute. So würde sich das Leid und Übel in der Welt
erklären lassen. Gott ist nicht ausschließlich gut. Aber auch ausschließlich böse ist er auch
nicht. Dies würde wiederum erklären, warum er uns nicht immer hilft. Leid und vor allem
Tod muss geschehen, damit die Menschheit nicht in Überpopulation endet. Vergleichbar
wäre dies auch mit der Geschichte von Noah, in der Gott die Menschheit auch auf einen
kleinen Teil dezimiert.
Jedoch lässt Gott auch Gutes zu, um uns Menschen nicht vollkommen verzweifeln zu lassen.
Gott hat zwar einen bösen wenn nicht sogar sehr schwarzen Sinn für Humor, aber genau das
ist ja das Nachvollziehbare dahinter. Ich möchte mich nicht mit Gott gleichsetzten, aber wenn
ich nach Tausenden von Jahren zusehen würde, was auf dieser Welt passiert, wäre mir nach
einer gewissen Zeit irgendwie langweilig. Ich würde auch anfangen, nach Belieben zu
experimentieren, zu tun, worauf ich Lust habe. In dieser Hinsicht könnte ich Gott verstehen.

Ist Gott wirklich allmächtig?

Wenn Gott wirklich vollkommen gut ist und man das Leid in der Welt nicht leugnet, dann
kommt die Frage: Was ist mit Gott, dass er uns nicht helfen kann? Da ist der Gedanke nah,

5
dass Gott die Allmacht, die er genutzt hat, um alles, was wir kennen, nicht mehr hat. Also
besteht die Tatsache, dass der allmächtige Schöpfer gar nicht so allmächtig ist.
Wenn dies so ist, besteht für die Menschheit also kaum mehr eine Chance, aus dieser
Verzweiflung und dem Leid zu entfliehen.
Ich kann mir den Grund, aus dem Gott seine Allmacht verliert beziehungsweise verloren hat,
nur so vorstellen, als dass die Tatsache, dass immer mehr Menschen sich vom Glauben
abwenden. Also dass Gott nur allmächtig bleibt oder seien kann, wenn genug Leute an ihn
glauben. Aber wie kann man dann zurück zum Glauben finden, wenn man weiß, dass der
Gott, auf den man sich verlassen will, keine Kraft hat, aber genau deshalb, weil man eben
nicht mehr an Gott glaubt. Also wenn man diesem Gedankengang folgt, so ist demnach der
Mensch wieder daran Schuld, das Gott schwach wird. Aber dann kommt wieder die Frage:
Wenn der Mensch zulässt, dass sein eigener Gott schwach wird, wie sieht es dann um Gott
aus, nach dessen Vorbild wir geschaffen sind? Ist es dann aber auch vom Menschen gerecht,
den eigenen Gott zu kritisieren und damit zu schwächen, weil er uns nach seinem Abbild
schuf und uns damit überhaupt erst die Möglichkeit dazu gab? Aber genau solche Fragen
bringen mich wieder dazu, wieder auch am Menschen zu zweifeln und mich zu fragen, ob es
nicht so gut ist, wie es ist. Also, dass die Menschheit Leid ausgesetzt ist, weil wir an unserem
Gott zweifeln.
Beim weiteren Nachdenken über einen geschwächten Gott kommt mir eine Frage, die
wiederum weitere Fragen dazu aufwerfen. Zunächst einmal, wie weit sich diese Schwäche
von Gott beziehungsweise der Verlust seiner Allmacht zieht. Und damit verbunden ist auch
die Frage, was passieren wird, wenn Gott dadurch beginnt, zu altern. Einerseits klingt das für
mich danach, dass Gott mehr oder weniger vom Menschen, aber auch der Mensch von Gott
abhängig ist. Anders gesagt ist dies also eine symbiotische Beziehung zwischen Gott und
Mensch. Ein anderer Gedanke, der mir dadurch erscheint, ist der, wenn immer weniger
Menschen an Gott glauben und er dadurch wirklich auf irgendeine Art altert, er dann auch
irgendwann sterben wird. Und dies ist nicht nur metaphorisch gemeint, dass er aus unseren
Gedanken verschwindet, sondern das Wesen Gott stirbt, genau weil er aus unseren Gedanken
verschwindet. Und wenn Gott stirbt, kommt bei mir eine Frage auf, und zwar die nach seinem
Nachfolger. Oder eher, wenn Gott dabei ist zu sterben, gibt es dann den Tag des jüngsten
Gerichts als eine Art Rache Gottes dafür, dass wir Sünder uns von Gott abgewandt haben?

Richard Swinburne: Das Argument der Willensfreiheit

Nach Swinburne soll aber auch der freie Wille, den Gott uns gegeben hat, einen wichtigen
Beitrag spielen. Die Gabe der Willensfreiheit sorgt seiner Meinung nach dafür, dass wir
Menschen selbst verantwortlich sind für das Leid, aber auch dafür, dass Gott seine
Verantwortung über uns abgibt. Swinburne argumentiert für den freien Willen damit, dass
wir zwischen verschiedenen Handlungssträngen entscheiden, ohne wirklich schon bestimmt
zu sein, einen auszuwählen, und ohne zu genau wissen, was dadurch geschieht.

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Dies hingegen würde jedoch eine effektive Lösung darstellen. Alle drei Behauptungen
Kreiners wären bewahrheitet und das Leid in der Welt wäre erklärt. Gott schafft hiermit eine
sogenannte “natürliche Möglichkeit”⁵ so Swinburne, dass das Übel geschehen kann oder
nicht. Mit dem erschaffen dieser Möglichkeit, hat Gott das Recht, Übel zuzulassen, da wir
Menschen dadurch den freien Willen erhalten. Hier finde ich nur, dass diese Lösung für mich
nicht wirklich befriedigend ist. Es klingt für mich eher nach einer Ausflucht als nach einer
Lösung. Das Argument, dass Gott uns den freien Willen gab und der Rest eigentlich ein
Selbstläufer ist, überzeugt mich einfach nicht. Es klingt für mich, als würde jemand
versuchen, Gott vor einer Rechtfertigung zu schützen. Doch Gott ist ja nach dieser
Auffassung allmächtig, wieso muss er sich überhaupt rechtfertigen und viel wichtiger vor
wem? Und selbst wenn, bräuchte Gott kaum jemanden, der ihn verteidigt -oder etwa doch?

Schluss

Ich habe während dieser Arbeit eine Sache über Theodizee und vor allem über Theologie
gelernt. Man sollte wenig bis keine Fragen stellen. Denn sobald man auch nur versucht, eine
Frage zu beantworten, öffnen sich mindestens zwei weitere. Dies führt zu einer endlosen
Kette von Fragen, die sich mit unserem Verständnis von Gott wohl kaum beantworten lassen
können.
Außerdem erscheint für mich der Ansatz, dass Gott nicht unbedingt vollkommen gut sein
muss am plausibelsten. Das Leid auf der Welt ist sicher nicht zu leugnen und irgendwoher
muss alles um uns herum kommen. Irgendetwas muss alles erschaffen haben. An sich glaube
ich als Atheist nicht an Gott, jedoch denke ich, dass irgendein transzendentes Wesen für
unser aller Leben verantwortlich ist.
Noch dazu ist es interessant Zweifel an Gott zu stellen, wenn nicht sogar ihn zu kritisieren.
Für solche Dinge wäre ich etwa 500 Jahre früher zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt
worden. Man hätte mich der Ketzerei und Gotteslästerung angeklagt und mein Leben wäre zu
Ende gewesen. Dies zeigt auch wieder, wie sich das Verhältnis zu Gott innerhalb der
Jahrhunderte verändert hat.
Aber auch ich habe gemerkt, wie sich meine Beziehung zu Gott verändert hat. Zu Anfang
dieser Arbeit habe ich mich eigentlich nur schulisch mit Gott auseinander gesetzt. Jetzt
hingegen ist mein Interesse geweckt. Wer und besonders was ist Gott? Und noch dazu wie
sehr hat die Bibel Jahwe zu dem Gott, den wir heute kennen gemacht? Ich habe mich nun
auch eher von der Kirche als von Gott abgewandt. Vielleicht aber auch durch den Grund, das
ich als Kind immer starke Kopfschmerzen von auch nur leichten Mengen an Weihrauch
bekam. Die Kirche an sich ist aber auch im Lauf der Jahre für mich immer weniger aktuell
geworden. Ich habe in meinem Leben leider schon viel Leid erlebt und gesehen. Das könnte
auch mit ein Grund gewesen sein, weswegen ich irgendwann angefangen habe, an Gott zu
zweifeln.
Letzten Endes weiß ich aber immer noch nicht wirklich wie ich zu Gott stehe. Ich bin mir
nicht ganz sicher. Ich würde es am ehesten als neutrale Koexistenz nennen. Ich bestreite
nicht, dass es Gott gibt, und sicher auch nicht, dass es Leid im Leben gibt. Nur mit Gott zu
tun habe ich bis auf die Schule immer noch nicht viel mehr. Gott hat uns nach seinem Abbild

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geschaffen. Und das bedeutet für mich, dass Gott auf irgendeine Weise auch nur ein Mensch
ist.

Literaturverzeichnis

¹), ²), ⁴) Armin Kreiner “Die Preisgabe der Allmacht” aus Armin Kreiner “Gott und das Leid”
Bonifatius Druckerei, Paderborn erste Auflage 1994, 2. Aufl. 1995, 3. Aufl. 1995, 4. Aufl.
1999, 5. Aufl. 2005. Seite 76f.

³) Depesche Mode “Blasphemous Rumors” 1984, aus dem Album “Some Great Reward”

⁵) Richrard Swinburne “Providence and the Problem of Evil” Oxford 1998

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Erklärung

Ich erkläre, dass ich die Facharbeit selbstständig verfasst und keine anderen als die
angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe. Stellen der Arbeit, die anderen Werken
dem Wortlaut oder Sinn nach entnommen sind, habe ich in jedem Fall kenntlich gemacht. Ich
bin darüber informiert, das ein Verstoß gegen diese Erklärung zur Ungültigkeit der
Facharbeit und zur Benotung “ungenügend” führt.

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Maximillian Jacobs

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