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Ein Zauberstab verspricht Heilung

Wie der Hochfrequenz-Apparat in den Zwischenkriegsjahren als


Allheilmittel inszeniert wurde

Stephanie Müller

Abstract
Wie wäre es, wenn es einen medizinischen Zauberstab gäbe, der unsere Krankheiten heilen
könnte? Und wenn man einen solchen Apparat noch kompakt in einem Koffer kaufen und ihn
im Wohnzimmer anwenden könnte? Ein solcher Apparat wurde in den Zwischenkriegsjahren
verkauft und mit dem Slogan «Aus Krankheit, Schmerz und Siechtum zu Gesundheit und
neuem Leben!» angepriesen. Was aus heutiger Sicht nach «Quacksalberei» klingt, war für
viele Menschen damals eine alternative Heilmethode.
In diesem Artikel wird ein Hochfrequenz-Apparat vorgestellt, der seit 1998 im Historischen
Museum Luzern weilt. Verschiedene Glaselektroden können am Apparat angesteckt werden,
wobei jede ihren eigenen Anwendungsbereich am Körper hat. Die Elektroden leuchten violett
und geben eine wärmende Strahlung ab, wenn der Apparat am Strom angeschlossen wird –
daher wurde auch der Name Violet Ray verwendet.
Dieser Artikel thematisiert, welche unterschiedlichen Voraussetzungen das Aufkommen des
Hochfrequenz-Apparates in den Zwischenkriegsjahren begünstigte und wie wichtig die
Inszenierung ebendieser Apparate in Werbebroschüren und weiteren Druckschriften war. Ob
der violett leuchtende Stab wirklich etwas nützte, sei dahingestellt.

Keywords
Technik und Wirtschaft, Medizin, Elektrotherapie, Hochfrequenz-Apparat, Violet Ray,
Lebensreform, Heilglaube

Dieser Text entstand im Rahmen des Seminars «Sachen machen: Dinge als Quellen der
Kulturanalyse» bei Prof. Dr. Marianne Sommer, Universität Luzern; durchgeführt in
Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum Luzern, 2020.

Creative Commons Lizenzvertrag

Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0
International Lizenz.

1
Ein Objekt wird lebendig
Im obersten Stock des Historischen Museums Luzern liegt in einem Gestell auf dem untersten
Regal ein etwas verstaubter Koffer. Der mit imitiertem bordeauxfarbenem Krokodilleder
überzogene Koffer ist geöffnet und zeigt den Museumsbesuchenden sein Inneres: In der Mitte
liegt eine schwarze Maschine, die mit schwarzem Plastik umrahmt ist. Diese Maschine kann
mit einem Stromkabel ans herkömmliche Stromnetz angeschlossen werden. An einem
weiteren Kabel, das an die Maschine angeschlossen ist, ist ein Stab befestigt, an den
verschiedene Glaselektroden gesteckt werden können. Die Innenseite des Koffers ist mit
rotem Samt ausstaffiert. Rund um die Maschine, sowie auf der Innenseite des Deckels, sind
einundzwanzig verschiedene Glaselektroden an Halterungen angebracht.

Auf den ersten Blick erkennen Museumsbesuchende wohl kaum, welche Funktion dieses
Gerät in diesem schmucken Koffer hat. Wenn aber das Museumsobjekt aus seinem
Dornröschenschlaf herausgerissen und ans Stromnetz angeschlossen werden würde, könnten
die Besuchenden erkennen, welchen mystischen Charme das Objekt damals bei seinen
Zeitgenossinnen und Zeitgenossen verbreitete. Die aufgesteckte Glaselektrode würde durch
das Gasgemisch, welches durch das Innere der Röhren strömt, violett zu leuchten beginnen
und bei Hautkontakt eine wärmende Strahlung abgeben. Bei einem kleinen Abstand zur Haut
würden sich gar kleine Blitze von der Elektrode lösen, welche leichte Elektroschocks an der
Haut verursachen.1 Jede der einundzwanzig Glaselektroden hat ihren eigenen
Anwendungsbereich, um jegliches Leiden an den verschiedenen Körperstellen behandeln zu
können. Denn genau dies war die Hoffnung der Menschen in der Zwischenkriegszeit: Mit
elektrischem Strom Krankheiten heilen. Und der sogenannte «Hochfrequenz-Apparat» im
handlichen und kompakten Koffer bot die perfekte Lösung: Einfach und bequem konnte man
den Apparat von Zuhause aus selbst bedienen und verschiedene Krankheiten therapieren.

Abb. 1, 2, 3: Der Hochfrequenz-Apparat, um 1930, HMLU 09455 (Foto: © Historisches Museum Luzern,
Stephanie Müller)

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Ein Zauberstab für alle Krankheiten
Dem Hochfrequenz-Apparat aus dem Historischen Museum Luzern ist leider keine
Bedienungsanleitung oder Broschüre beigelegt. Er stammt – wie das in Samt eingestanzte
Logo erkennbar macht – von der Firma Norisan. Diese Firma nannte sich selbst
«Apparategesellschaft m.b.H.»2 und war in Nürnberg ansässig. Der Luzerner Hochfrequenz-
Apparat ist also ein deutsches Produkt. Wann genau er hergestellt wurde, ist nicht bekannt –
das Historische Museum Luzern vermutet im Jahr 1931. Das Logo gibt zudem preis, dass es
sich um ein «erdschlussfrei[es]» Gerät handelt. Das bedeutet, dass die Elektroden isoliert von
äusseren Einflüssen wie zum Bespiel Feuchtigkeit sind, wodurch tödliche Schocks verhindert
werden. Der Begriff wurde von den Anbietern als Gütesiegel verwendet, um die Sicherheit
ihrer Geräte zu betonen.3

Auch wenn unserem Apparat keinerlei Hinweise über seine exakte Anwendungs- und
Heilungsanweisungen beigelegt sind, findet man deutschsprachige Broschüren und ärztliche
Ratgeber von Herstellern anderer Hochfrequenz-Apparate. Der Apparat soll laut diesen
Druckschriften den Stoffwechsel fördern, den Blutumlauf erleichtern, die Hauttätigkeit
anregen und diverse Krankheiten heilen. Durch verschiedene Gebrauchsweisen wie
beispielsweise der Kontaktbehandlung oder der indirekten Behandlung können
unterschiedliche Therapieformen angewendet werden. Der Patient kann bei dieser
Selbsttherapie mit einem Regler individuell die Stromstärke einstellen. Die verschiedenen
Elektrodenaufsätze sind für unterschiedliche Körperteile gedacht. Die Broschüren anderer
Hochfrequenz-Apparate geben in ihren Elektroden-Abbildungsverzeichnissen eine Erklärung
über die Anwendungsbereiche. Für praktisch jede Körperregion ist eine Glaselektrode
zuständig. Beim Hochfrequenz-Apparat aus Luzern findet man Elektroden für Nase, Augen und
Ohren sowie eine «Fulgurationselektrode» für die Warzenentfernung. Ebenso sind im Koffer
Elektroden für eher ungewöhnliche Anwendungsbereiche wie der Harnröhre oder für eine
Zahnfleisch-Massage zu finden.

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Abb. 4: Elektroden für den Hochfrequenz-Apparat, zwischen 1927 und 1948, Erschliessungsakte zum
Objekt 11411: Hochfrequenz-Therapiegerät DUOLUX in Originalkoffer (Foto: © Medizinische
Sammlung, Institut für Evolutionäre Medizin, Universität Zürich)

Die Angaben, welche Krankheiten der Apparat therapieren kann, sind endlos: Von der
Verstauchung über ein Magengeschwür bis hin zu Asthma und Epilepsie war nach den
Angaben der Hersteller alles heilbar. Oftmals wurden in den Ratgebern detaillierte Angaben
gemacht, wie lange und wie oft eine Elektrode an eine gewisse Stelle gehalten werden soll.
Ein Beispiel: Bei einem Migränen-Anfall sollte man «mit der Halselektrode Hals und Nacken 5
Minuten lang [behandeln]»4. Der Hochfrequenz-Apparat wurde aber nicht nur für
therapeutische Zwecke genutzt, sondern auch, um den Körper zu pflegen und Unschönheiten
auf der Haut zu tilgen. Laut dem Ratgeber konnte mit dem Hochfrequenz-Apparat die
weibliche Brust gestrafft, Runzeln und Warzen entfernt und das Haar gepflegt werden –
passend dazu der Slogan: «Hochfrequenz erhält Jugend und Schönheit»5.

4
Abb. 5: Schönheitspflege mit dem Hochfrequenz-Apparat, 1928, Quelle: Ärztlicher Ratgeber
«Hochfrequenz – Für Kranke und Gesunde», S. 119 (Foto: © Electrotherapy Museum, Jeff Behary)

Ob der Hochfrequenz-Apparat wirklich gegen die aufgeführten Krankheiten etwas nützte, sei
dahingestellt. Laut heutigen Experten hat der Apparat vermutlich vor allem gegen
Hautkrankheiten wie Akne gewirkt. Auch ist es möglich, dass durch die Funken der Elektroden
eine keimtötende Wirkung ausgelöst wurde, welche bei der Bekämpfung von Bakterien oder
Pilzinfektionen nützlich sein könnte. Oft wurden die Hochfrequenz-Apparate zur
Schmerzbehandlung eingesetzt, weil sie eine gewisse Wärme im Körper erzeugten. Und
schliesslich hatte der elektrisierte, violett leuchtende Stab auch einen gewissen Placebo-Effekt
– das Auftreten eines Wirkungseffektes nach einer Scheinbehandlung – auf die Patienten.
Vielleicht haben die Zeitgenossinnen und Zeitgenossen dem Stab auch wegen der violetten
Blitzentladung eine gewisse Wirkung zugesprochen.6
Ob die Hersteller der Hochfrequenz-Apparate selber daran glaubten, dass er fast jede
mögliche Krankheit heilen könne, ist nicht eindeutig zu beantworten. Auch sie wussten, dass
der leuchtende Stab eine Faszination auf die Menschen der Zwischenkriegszeit ausübte. In
einem ärztlichen Ratgeber wird jedoch betont: «Letzten Endes kommt es doch auf die
Behandlungserfolge an und nicht so sehr auf ihre Erklärung!»7.

Die letzte Besitzerin


Die Besitzerin des Norisan-Hochfrequenz-Apparates aus Luzern war eine Paulina8 Candrian-
Peyer. Sie war Bürgerin von Willisau und lebte von 1867 bis ins Jahr 1934. Ihr Mann, Anton
Candrian-Peyer, liess in seinem Kassabuch die Notiz zurück, dass er den Hochfrequenz-
Apparat am 16. Juni 1931 für 240 Franken gekauft habe. Paulina benutzte ihn rege für ihre
Beine, da sie oft ein Jucken verspürte. Sie litt oft an Schmerzen. Um sie zu behandeln,
probierte sie verschiedenste medizinische Mittel aus. Sie ging unter anderem bei einem Dr.

5
Blunschi in Einsiedeln in die Kur. Vielleicht hatte sie von Dr. Blunschi den Tipp erhalten, sich
einen Hochfrequenz-Apparat anzuschaffen. Möglicherweise entdeckte sie mit ihrem Mann
das Gerät, als sie im Jahr 1920 die zweite «Schweizerische Elektrizitäts-Ausstellung» in Luzern
besuchten. Dort wurden die jüngsten Trends und Errungenschaften in Sachen Elektronik
ausgestellt – sowie auch Geräte zur «medizinischen Elektro-Therapie».9
Ob ihr der Apparat zur Behandlung ihrer Schmerzen genützt hat, weiss man nicht. Auf jeden
Fall nahm sie den elektrischen Apparat als eine Chance wahr, ihre Schmerzen zu lindern. Drei
Jahre nach dem Kauf des Hochfrequenz-Apparates starb Paulina an einer
Lungenentzündung.10

Abb. 6: Paulina Candrian-Peyer und Anton Candrian, 1932 oder 1933, aus den Nachweisakten des
Objektes HMLU 09455 (Foto: © Historisches Museum Luzern)

Der Funken springt über


Schon in der Antike entdeckten die Griechen die elektrostatische Aufladung als Erscheinung
der Elektrizität und verwendeten sie als therapeutische Massnahme. Zitterrochen oder
Zitteraale, die bis zu 800 Volt Spannung erzeugen, wurden dem Patienten je nach zu
behandelndem Körperteil entweder über den Kopf gehalten oder unter die Füsse gelegt.
Ebenso nutzten römische Ärzte diese Methode zur Schmerzlinderung.

Die Anfänge der durch Strom erzeugten Elektrotherapie gehen bis ins 18. Jahrhundert zurück:
Der Arzt und Naturforscher Christian Gottlieb Kratzenstein (1723-1795) ist Mitgründer der
physikalischen Medizin unter der Verwendung von Elektrizität und nutzte 1741 als erster eine
«Elektrisiermaschine» zur medizinischen Therapie. Die sogenannte «Elektrotherapie» wandte
er bei seinen eigenen Patientinnen und Patienten an. Im 19. Jahrhundert häuften sich die
Erfindungen rund um die Elektrizität und diese ebneten den Weg für verschiedene
Anwendungen in der Medizin. Die technische Voraussetzung des Hochfrequenz-Apparates
schuf der Physiker Nikola Tesla (1856-1943). Ihm gelang erstmals die Erzeugung von
hochfrequenter Spannung mit dem nach ihm benannten Teslatransformator. Tesla war nicht
daran interessiert, medizinische Geräte zu bauen – sie waren eher ein Nebenprodukt seiner
Forschung.11 Die technischen Grundlagen für den medizinischen Hochfrequenz-Apparat waren
aber geschaffen: Ein Teslatransformator, der Hochfrequenz-Ströme produzierte.

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Was nun noch fehlte, war der richtige Applikator, um die Ströme auf den Körper zu
übertragen. Denn Metallelektroden erzeugen auf der menschlichen Haut einen
schmerzhaften Funken. Der amerikanische Arzt Frederick Finch Strong (1872-1955) fand Ende
des 19. Jahrhunderts die passende Lösung: Glaselektroden. Er hatte Teslas Artikel über die
therapeutischen Möglichkeiten der Elektrizität gelesen und war entschlossen, einen
geeigneten Applikator zu finden. Er nahm ein gewöhnliches Reagenzglas und wandelte es in
eine Vakuumelektrode um. Angeschlossen an den Teslatransformator, änderte sich die Farbe
der elektrischen Ströme in der Elektrode je nach Vakuum im Glas von rosa über blau zu einem
gelblichen weiss. Im idealen Vakuum – wenn sich keine Luft in der Elektrode befand – leitete
die Elektrizität jedoch nicht gut und die elektrischen Ströme blieben farblos. Strong glaubte,
dass ein rotes Vakuum den besten therapeutischen Nutzen bringe. Später wurde das violette
Vakuum zum Standard bei den Hochfrequenz-Apparaten. Die ersten Geräte von Strong hatten
noch die Grösse von kleinen Kühlschränken. Er verfeinerte sein Design immer mehr und
patentierte im Jahr 1904 den ersten kleinen und handlichen Hochfrequenz-Apparat, den er
«Midge» (Mücke) nannte. Der Stab war fünf Zentimeter lang und konnte leicht in der Hand
gehalten werden.12

In den USA wurden fortan kleine und handliche sowie grosse Hochfrequenz-Apparate gebaut.
Die grossen und schweren Maschinen wurden nur für die Ärzteschaft hergestellt. Diese waren
zwar teurer, aber viel leistungsfähiger. Die kleinen, handlichen Apparate hingegen waren
billiger und konnten besser für den Heimgebrauch verkauft werden. Bei den kleinen
Hochfrequenz-Apparaten bestand jedoch der Nachteil, dass sie nach dem Gebrauch für einige
Zeit abgekühlt werden mussten und nicht sofort wieder einsatzbereit waren.13

Ab 1908 bot die amerikanische «General Electric Company» viele verschiedene


elektromedizinische Geräte in ihrem Katalog an. Darunter war auch ein kleine Hochfrequenz-
Apparat zu finden. Die «General Electric Company» war damals einer der führenden Hersteller
von elektronischen Geräten. Den Käuferinnen und Käufern der Hochfrequenz-Apparate wurde
vermittelt: «Strong violet rays are produced on the surface of the skin by means of a special
electrode.»14 Aus der Werbeaussage der «General Electric Company» entstand schliesslich der
Name Violet Ray. Dieser Name liess sich besser vermarkten als der technische Name
«Hochfrequenz-Apparat».15

In den USA wurden während der 1910er- und 1920er-Jahre die Violet Rays am Laufmeter
produziert. In Europa hingegen entwickelte sich die Produktion der Violet Rays etwas
langsamer. Die Apparate fanden sich erst ab den 1930er-Jahren auf dem Markt.16

7
Der Violet Ray nistet sich ein
Für die Ausbreitung des handlichen Violet Rays in der Bevölkerung während der
Zwischenkriegszeit mussten vier Voraussetzungen gegeben sein.17
Erstens musste die Infrastruktur zum Anschluss eines Violet Rays gegeben sein. Da der Violet
Ray an jede Lichtleitung angeschlossen werden konnte, genügte dazu die Einbindung ins
Stromnetz. In Europa erfolgte der Einzug des elektrischen Lichts ins alltägliche Leben durch
die Einführung der Glühbirne Ende des 19. Jahrhunderts. Ab 1900 fand die Elektrizität
zunehmend Eingang in die privaten Haushalte der Bevölkerung. In nur zwanzig Jahren waren
die Umwälzungen im Bereich der Lichttechnik flächendeckend vollzogen. Man muss sich
vorstellen, dass zu dieser Zeit die Elektrizität als neue Energieform für ganz unterschiedliche
Anwendungen omnipräsent war. Schon früh bemerkte die Elektroindustrie, dass sie privaten
Haushalten weitere Verwendungszwecke der Elektrizität schmackhaft machen konnte. So ist
auch der Violet Ray ein Produkt fortwährender Erfindungen von elektrischen Kleingeräten, die
das Vertrauen der Bevölkerung in die neue Energieform förderten.18
Zweitens musste der Violet Ray technisch so weit ausgereift sein, dass er seine Funktion
erfüllte und einfach zu bedienen war. Durch die ungefährliche Handhabung des Stabes, den
transportablen Koffer und die austauschbaren Elektroden war auch diese Voraussetzung
gegeben.
Drittens musste das Gerät über geeignete Werbung bekannt gemacht werden, denn nur über
die Werbung konnte der Produzent den Konsumenten erreichen. Auch der Violet Ray wurde
wie so viele andere Produkte in den 1920er-Jahren in Werbungen angepriesen. Das Ziel war
es, den Violet bekannt zu machen und bei den Zeitgenossinnen und Zeitgenossen ein
Kaufbedürfnis zu wecken.19 In amerikanischen Inseraten wurde oft darauf hingewiesen, dass
der Violet Ray gesund und schön mache. Mit langen, «wissenschaftlichen» Texten in den
Reklamen versuchten die Werbemacher, Vertrauen in die Wirkungsmacht des Violet Rays
aufzubauen. Ebenso wurde die Fotografie in der Reklame während der 1920er-Jahren zu
einem angemessenen Ausdrucksmittel von «Wahrhaftigkeit». Fachleute wollten eine «reale»
Darstellung der Produkte mittels Fotografien erreichen.20 Auch in Reklamen für den Violet Ray
wurde mit Fotografie gearbeitet. Es sind Frauen und Männer abgelichtet, die den violetten
Stab sichtlich entspannt zuhause vor dem Spiegel nutzen.

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Abb. 7: Ein Violet Ray-Inserat aus den USA, 1920 (Foto: © Electrotherapy Museum, Jeff Behary)

Viertens musste die Bereitschaft bestehen, einen Violet Ray zu kaufen. Die potentielle
Kundschaft war vermutlich die Ober- und Mittelschicht. Nur sie besassen genügend Kaufkraft,
um elektrische Geräte zu kaufen. Die Preise der Violet Rays unterschieden sich je nach ihrer
Grösse und dem Hersteller. In den USA kosteten die Geräte um die fünfzehn bis zwanzig
Dollar.21 In der Schweiz konnte man einen Violet Ray ab circa sechzig Franken kaufen.22 Für
eine Arbeiter- oder Bauernfamilie war ein solches Gerät unerschwinglich – es blieb ein
Luxusgerät.23

Oft wurden in Broschüren eher Kundinnen als Kunden angesprochen. Frauen waren damals
als Vorsteherin des bürgerlichen Haushaltes eine wichtige Zielgruppe. Vielleicht wurde der
Violet Ray von den damaligen Menschen auch aus einem Schamgefühl heraus gekauft. In
diesen Zeiten war es für einige Menschen unangenehm, bei Krankheiten wie Sexualproblemen
oder Geschlechtskrankheiten einen Arzt aufzusuchen. Der Violet Ray könnte deshalb auch
gekauft worden sein, um Peinlichkeiten zu vermeiden.24

Auch die Familie Candrian-Peyer, die Besitzer des Norisan-Violet Rays aus dem Historischen
Museum Luzern, gehörte wohl zur Mittel- oder vielleicht sogar zur Oberschicht. Das
Geschlecht Peyer ist nämlich eines der ältesten und wichtigsten Geschlechter der Kleinstadt
Willisau.25 Anton Candrian-Peyer kaufte den Apparat damals für 240 Franken, das wäre heute
umgerechnet etwa 1600 Franken.26 Diese hohe Summe weist darauf hin, dass der Violet Ray
aus dem Historischen Museum eher eine Luxusvariante ist. Auch die Auswahl an

9
einundzwanzig verschiedenen Elektroden und die Ausstattung mit gefälschtem Krokodilleder
und Samt unterstützen diese Annahme.

Von Missverständnissen und Lichtgebeten


Da die vier Voraussetzungen für den Violet Ray gegeben waren, fand er in der westlichen
Gesellschaft, vorwiegend im städtischen und bürgerlichen Milieu, weite Verbreitung. Jedoch
trug eine weitere Sonderbarkeit dazu bei, dass sich der Violet Ray in den 1920er- und 1930er-
Jahren als therapeutisches Gerät etablierte.

Der Name Violet Ray verleitete die Zeitgenossen zur Annahme, dass der Stab ultraviolettes
Licht abgeben würde. Doch der Hochfrequenz-Apparat strahlte durch die Glaswände der
Elektroden gar keine UV-Strahlen ab. Ultraviolettes Licht wurde damals als
Behandlungsmethode für Tuberkulose angesehen. Grund dafür waren die Arbeiten des Arztes
Niels Ryberg Finsen, der für die Behandlung von Tuberkulose UV-Strahlen einsetzte und dafür
1903 den Nobelpreis erhielt.27

Neben dem Violet Ray wurden viele weitere elektrische Geräte von der westlichen
Elektroindustrie an Privatpersonen vermarktet. Darunter waren auch Sonnenlampen, die zur
Behandlung des Körpers mit UV-Strahlen dienten. Das sogenannte «Lichtduschen» entstand
aus der Behandlung von Tuberkulose. Die Verwandtschaft der UV-Sonnenlampen und der
Violet Rays sieht man auch dadurch, dass sie ähnliche Erfolge anpriesen. Auch die Hersteller
der Sonnenlampen warben damit, dass Lichtduschen die Haut verschönere und die
Gesundheit stärke.

Die Vorstellung der gesundheitsfördernden Lichtstrahlen ist älter als die Erfindung des
Lichtduschens und geht auf die Lebensreformbewegung Mitte des 19. Jahrhunderts zurück.
Diese Reformbewegung stand gewissen Modernisierungsprozessen skeptisch gegenüber und
kritisierte die negativen Folgen der Industrialisierung und Urbanisierung. Grosses Gewicht der
Bewegung besassen die Naturheilkundevereine, die in den 1890er-Jahren vor allem deshalb
bekannt wurden, weil ihre Mitglieder ihren nackten Körper der Sonne und der Luft aussetzten.
Die Lebensreformer waren für die Verbreitung des Lichtduschens ausserhalb medizinischer
Einrichtungen wichtig. Die Naturheilkundler waren die ersten, die UV-Sonnenlampen
anwendeten. Obwohl sich viele Lebensreformer gegen die Modernisierung stellten, benützten
sie doch deren Errungenschaften für das eigene Programm. Aus diesem Grund darf auch
angenommen werden, dass der Violet Ray ebenfalls von Lebensreformern verwendet wurde.
Umgekehrt eröffnete auch das Programm der Lebensreformbewegung neue Möglichkeiten.
Zum Beispiel wurde vom Elektromarkt die Bildsprache der Reformbewegung zur
Kommerzialisierung von elektrischen Geräten verwendet. Ein Sujet aus der Naturheilkunde
wurde dabei besonders oft verwendet: Ein auf einem Berggipfel stehender Mann, der seine
Arme zum Sonnengebet in die Höhe streckt. Mit diesem Sujet hatte der bekannte Nudist und

10
Maler Hugo Höppener, auch Fidus genannt, die gemeinsame Ikone verschiedener
lebensreformerischer Gruppierungen geschaffen.28

Das Sujet des «Lichtgebetes» fand man auch in den Broschüren der Violet Rays häufig. Als
Werbeträgerinnen in den Broschüren und Werbeflyern waren oftmals Frauen abgebildet. Das
lässt sich so erklären, dass der Elektromarkt der Violet Rays eher Frauen als Zielgruppe
definierte. Die Werbeträgerinnen, oft nackt dargestellt, strotzen nur so von Vitalität,
Weiblichkeit und Fruchtbarkeit. Die Werbung versprach den Frauen, dass sie durch den Violet
Ray gesund und vital werden – genau wie die Frau auf den Bildern.

Abb. 8: Werbebild in einer Broschüre, 1928, Quelle: Ärztlicher Ratgeber «Hochfrequenz – Für Kranke
und Gesunde», S. 2 (Foto: © Electrotherapy Museum, Jeff Behary)
Abb. 9: Cover einer Broschüre des Hochfrequenz-Apparates «Wapa», Datum unbekannt (Foto: ©
Electrotherapy Museum, Jeff Behary)
Abb. 10: Die Farblithografie «Lichtgebet» von Fidus, 1913, Quelle: Wikipedia Commons (gemeinfrei)

Vom Luxusgut zum Nischenprodukt


Warum sich der Violet Ray nicht wie viele andere elektrische Kleingeräte – wie zum Beispiel
der Staubsauger – in den 1960er-Jahren zum Massenprodukt entwickelte, hat mehrere
Gründe. In den 1930er-Jahren bemerkte man, dass die Violet Rays mit ihren Hochfrequenzen
zunehmend die Radiofrequenzen im Umkreis mehrerer hundert Meter störten. Dies wurde
vor allem während des Zweiten Weltkrieges zum Problem. Das Radio war das Sprachrohr, mit
dem sich die Regierungen an die Bevölkerung wandten. Ebenfalls konnten sich während der
Weltwirtschaftskrise und im Krieg nicht mehr viele Menschen einen solchen Apparat leisten.
Zusätzlich begann die «U. S. Food and Drug Administration» (FDA, Behörde für Lebens- und
Arzneimittel) in den USA während der 1950er-Jahre, Klagen gegen die Hersteller der Violet
Rays zu erheben. Die FDA bezichtigte die Hersteller der «Quacksalberei». Die Apparate seien
nicht in der Lage, auch nur eine der zahlreichen Krankheiten zu behandeln, die sie zu heilen
vorgeben. Ein weiterer Grund für das Verschwinden der Violet Rays war die
11
Weiterentwicklung der medikamentösen Therapie in der zweiten Hälfte des 20.
Jahrhunderts.29

Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurde die Elektrotherapie wiederentdeckt. Heute werden
moderne Hochfrequenz-Apparate in den verschiedensten Bereichen eingesetzt. Ein
Anwendungsbereich ist die Schmerzbehandlung mit der «transkutanen elektrischen
Nervenstimulation» (TENS). Die klinische Wirksamkeit der TENS ist jedoch bis heute
umstritten.30 Was dennoch verwundert: Heute wird mit ähnlichen Sprüchen Werbung
gemacht wie damals: «TENS – Wo Wunder beginnen!»31.

Derzeit werden ebenfalls Hochfrequenz-Apparate zur Behandlung von Akne und


Hautunreinheiten in der Kosmetikindustrie angewendet. Teilweise sind es noch dieselben
Hersteller wie in den 1920er- und 1930er-Jahren, die eine Lizenz zu deren Herstellung
besitzen. Die Hochfrequenz-Geräte werden jedoch nicht mehr als «Allheilmittel», sondern
vielmehr als Kosmetik-Produkte vermarktet. Der Erfolg der Behandlung von dermatologischen
Erkrankungen muss jedoch erst noch bewiesen werden.32

Seit den 1990er-Jahren hat sich zudem ein neuer Markt für Hochfrequenz-Apparate etabliert:
die Sadomasochismus-Szene. Sie verwendet heute noch ähnliche Geräte wie der Violet Ray –
allerdings zur erotischen Elektrostimulation.33 Wer sagt aber, dass der Violet Ray nicht auch
früher für solche Zwecke benutzt wurde? Schliesslich gab es die passenden Elektroden schon
damals…

12
Anmerkungen
1 Ob der Hochfrequenz-Apparat im Historischen Museum Luzern noch funktionstüchtig ist,
wissen wir nicht. Den Apparat ans Stromnetz anzuschliessen, wäre ein zu gefährliches
Unterfangen. Videos von einem am Strom angeschlossenen Hochfrequenz-Apparat gibt es
viele – ich empfehle den kurzen Beitrag von SRF Kultur auf «Anno Puls» #5:
https://www.srf.ch/sendungen/puls/der-hochfrequenzapparat [20.06.20].
2 Diese Information ist weder am Hochfrequenz-Apparat selbst noch in den Nachweisakten

des HMLU zu finden. Die Firma Norisan lässt sich durch die Suche nach deren Patenten
erschliessen. Unter der folgenden Internetseite können bis zu 120 Millionen
Patentdokumente gefunden werden: https://worldwide.espacenet.com [20.06.20].
3 Gemäss der Aussage von Etter.
4 Vgl. Neumann/ Sebus 1928, S. 60.
5 Vgl. ebd., S. 119.
6 Gemäss der Aussage von Behary.
7 Vgl. Neumann/ Sebus 1928, S. 21
8 Der Vorname von Paulina Candrian-Peyer ist nicht eindeutig belegt. In den Nachweisakten des

Historischen Museums Luzern zum Objekt HMLU 09455 wird sie Katharina genannt.
WEIBEL-PEYER hingegen fand bei ihren Recherchen im Korporationsarchiv der Stadt Willisau
nur den Namen Paulina vermerkt.
9 Vgl. Knobel 2020.
10 Die Informationen zur Familie Candrian-Peyer stammen aus einem Brief eines Nachkommens

(Name unbekannt) der Familie. Der Brief befindet sich in den Nachweisakten des Historischen
Museums Luzern zum Objekt HMLU 09455.
11 Vgl. Wenk 2004. S. 2-6.
12 Vgl. Lockhart 2000, S. 200-204.
13 Gemäss der Aussage von BEHARY.
14 Vgl. Lockhart 2000, S. 204.
15 Vgl. ebd., S. 200-204.
16 Gemäss der Aussage von Behary.
17 Nach dem Beispiel des Staubsaugers, vgl. Bühler 1994, S. 151-153.
18 Vgl. Stadelmann 1994, S. 131-140.
19 Nach dem Beispiel des Staubsaugers, vgl. Bühler 1994, S. 145f.
20 Vgl. Knop 2008, S. 143.
21 Gemäss der Aussage von Behary.
22 Vgl. Trindler.
23 Vgl. Bühler, S. 147.
24 Gemäss der Aussage von Behary.
25 Gemäss der Aussage von Weibel-Peyer.
26 Ausgerechnet nach dem LIK-Teuerungsrechner des Bundesamtes für Statistik:

http://www.portal-stat.admin.ch/lik_rechner/d/lik_rechner.htm [20.06.20].
27 Vgl. Lockhart 2000, S. 204.
28 Vgl. Ingold 2015, S. 9-12.
29 Die Quellenlage ist hier eher schwierig. Unterschiedliche Gründe für das Verschwinden der

Violet Rays in den USA und Europa können kaum ausgemacht werden. Behary vermutet,

13
dass die Violet Rays vor allem in den USA auch nach dem Zweiten Weltkrieg noch vermehrt
produziert wurden. Vgl. ebenfalls Shipman 2013.
30 Vgl. Sluka / Walsh 2003, S. 109.
31 Heutzutage werden viele TENS-Geräte zur Schmerzlinderung online angeboten. Dieses Zitat

ist beim Produkt «2-in-1 Knie- und Ellenbogen TENS-Gerät Beurer EM29» von der Firma
Toernell und Bluecher GmbH zu finden:
https://www.wellnessproducts.ch/?page=2&lan=de&kat=100&id=66023 [20.06.20].
32 Vgl. Shipman 2013.
33 Im Wikipedia-Eintrag zum «Violet Wand» wird darauf hingewiesen, dass seit den 1990er-

Jahren die Geräte auch zur erotischen Elektrostimulation verwendet werden:


https://de.wikipedia.org/wiki/Violet_Wand [20.06.20].

Verwendete Literatur
Bühler, Susanna (1994): «Vom Luxusgut zum Alltagsgegenstand». In: Gugerli, David (Hg.):
Allmächtige Zauberin unserer Zeit. Zur Geschichte der elektrischen Energie in der Schweiz.
Zürich: Chronos.

Ingold, Niklaus (2015): Lichtduschen. Geschichte einer Gesundheitstechnik, 1890–1975.


Zürich: Chronos.

Knobel, Robert (2020): «1920 war Luzern die Technologie-Hauptstadt der Schweiz – für einen
Monat». In: Luzerner Zeitung, 21.02.2020, Online:
https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/1920-war-luzern-die-technologie-
hauptstadt-der-schweiz-fuer-einen-monat-ld.1194479 [20.06.20].

Knop, Karin (2008): «Veralltäglichung – Verwissenschaftlichung – Versachlichung: Werbung


und Werbemedien der 1920er Jahre». In: Faulstich, Werner (Hg.): Die Kultur der zwanziger
Jahre. München: Wilhelm Fink.

Lockhart, Gary J. (2000): Electrical Healing and the Violet Ray. An unpublished book by Gary J.
Lockhart. Online: https://www.rife.de/files/violet.pdf [20.06.20].

Shipman, A. (2013): «Violet Ray generators: Their historical use in dermatology». In: Journal of
the American Academy of Dermatology 68 (4), AB34–AB34.

Sluka, Kathleen / Walsh, Deirdre (2003): «Transcutaneous Electrical Nerve Stimulation: Basic
Science Mechanisms and Clinical Effectiveness». In: The Journal of Pain 4 (3), 109-121.

Stadelmamm, Kurt (1994): «Umgangsformen mit technischen Neuerungen am Beispiel der


elektrischen Energie». In: Gugerli, David (Hg.): Allmächtige Zauberin unserer Zeit. Zur
Geschichte der elektrischen Energie in der Schweiz. Zürich: Chronos.

Wenk, Werner (2004): Elektrotherapie. Berlin / Heidelberg: Springer.

14
Mündliche Quellen
Behary, Jeff: Kurator des Electrotherapy Museums, West Palm Beach, Florida, USA.

Etter, David: Mitarbeiter der Medizinischen Sammlung am Institut für Evolutionäre Medizin
der Universität Zürich, Schlieren.

Weibel-Peyer, Edith: Mitarbeit beim Aufbau des Korporationsarchivs der Stadt Willisau,
Willisau.

Schriftliche Quellen
Neumann/ Sebus (1928): Hochfrequenz – Für Kranke und Gesunde. Ein ärztlicher Ratgeber.
Jena: Thüringer Verlagsanstalt und Druckerei G.m.b.H. Online:
http://www.electrotherapymuseum.com/2005/HF/index.htm [20.06.20]

Fr. Trindler (Datum unbekannt): Flyer «Violettstar – Hochfrequenz-Bestrahlungsapparate»


(Objekt 3801, Medizinischen Sammlung, Institut für Evolutionäre Medizin, Universität
Zürich).

Weiterführende Literatur
Ariès, Philippe (1989): Geschichte des privaten Lebens. Frankfurt am Main: Fischer.

Binder, Beate (1999): Elektrifizierung als Vision. Zur Symbolgeschichte einer Technik im
Alltag. Tübingen: Tübinger Vereinigung für Volkskunde.

Dommann, Monika (2003): Durchsicht, Einsicht, Vorsicht. Eine Geschichte der


Röntgenstrahlen. 1896-1963. Zürich: Chronos.

Gugerli, David (1996): Redeströme. Zur Elektrifizierung der Schweiz. 1880-1914. Zürich:
Chronos.

Hochadel, Oliver (2003): Öffentliche Wissenschaft: Elektrizität in der deutschen Aufklärung.


Göttingen: Wallstein.

Plitzner, Klaus / Hellrigel, Mary Ann (1998): Elektrizität in der Geistesgeschichte. Bassum:
Verlag für Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik.

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