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Paketmanager

Handout
Hardware Betriebssysteme Tag2 -1 Paketmanager

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis .....................................................................................................2

1 Definition Paketmanager ................................................................................3

2 Verbreitete Paketmanager .............................................................................3

3 Metadaten .....................................................................................................4

4 Paketformate .................................................................................................6

5 Paket Repositorys ...........................................................................................6


5.1 Offizielle Debian-Archive: ...................................................................................... 6
5.2 Distributionsbereiche ............................................................................................ 7

6 Spiegel ...........................................................................................................8

7 /etc/apt/sources.list verstehen (Debian, Ubuntu) ...........................................8


7.1 Eigene .list-Datei für fremde Paketquellen. .......................................................... 9
7.2 apt Befehle zur Paketverwaltung: ....................................................................... 11

8 Synaptic Paketverwaltung ............................................................................ 14

9 Debian-Paketverwaltung (dpkg).................................................................... 15

10 Proxy Konfiguration unter Debian / Ubuntu .................................................. 16

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1 Definition Paketmanager

Der Paketmanager ist der Platzanweiser einer Distribution.


Zu seinen Aufgaben zählt:

• Installation von Paketen


• restlose Deinstallation von Paketen und ggf. deren Abhängigkeiten
• kennen von Abhängigkeiten zwischen Paketen (für das automatische Auflösen
braucht man Zusatzprogramme wie z.B. apt oder yum) --> PaketAbhängigkeiten.
• Verifizierung von Paketen (Signaturcheck)
• Abfragen der Paketmanager-Datenbank (z.B. "was ist alles installiert?")

Paketmanager

Mit einem Paketmanager lässt sich Software aus der Kommandozeile installieren/dein-
stallieren/updaten - d.h. ein Großteil der administrativen Arbeit lässt sich einfach auto-
matisieren.

Natürlich gibt es aber auch grafische Frontends, die vor allem Anfängern aber auch al-
ten Hasen die Arbeit erleichtern können.

Dazu gehören zum Beispiel Synaptic (Ubuntu), Yumex (Fedora) und YaST (SuSE)

2 Verbreitete Paketmanager
Der bekannteste Paketmanager ist RPM, der "Red Hat Package Manager". Der ur-
sprünglich von RedHat entwickelte Paketmanager, wird heute von einer Vielzahl von
Distributionen eingesetzt z.B. RedHat, Mandriva und SuSE

Er wird bei anderen Distributionen als Red Hat aus namensrechtlichen Gründen als
RPM Package Manager bezeichnet).

Die Paketmanager von Debian (dpkg und apt) bilden die zweite große Familie von Pa-
ketmanagern. dpkg (Endung .deb) wird natürlich von Debian, Ubuntu, aber auch von
Progeny und Fink (MacOSX) eingesetzt.

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Grafische Paketmanager:

Debian/Ubuntu  Synaptic / Ubuntu Software


openSuse  YaST
CentOS/Fedora  Package Manager / Yumex

Paketmanager für die Konsole:

Debian/Ubuntu apt / aptitude /dpkg


openSuse  zypper, yast
CentOS  yum
Fedora  dnf, seit Version 22, vorher yum

Software wird unter Linux über Pakete herausgegeben, die mit Metadaten verknüpft
sind, die zusätzliche Informationen enthalten, wie die Beschreibung des Zieles der Soft-
ware und einer Liste von Abhängigkeiten.

Pakete werden über Paketquellen, sogenannte Repositorys, herausgegeben, entweder


als lokale Medien (CD, DVD oder Festplatte) oder als Online-Repositorys.

Währen der Installation werden die Metadaten in einer lokalen Paketdatenbank ge-
speichert, die gebraucht wird, um die Software-Pakete wieder aufzufinden.

3 Metadaten
Ein Paket enthält weitere Informationen, die gewöhnlich als Metadaten bezeichnet
werden, wie:

• eine Zusammenfassung

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• eine Beschreibung
• eine Liste von Dateien, die in den Paketen enthalten sind
• die Softwareversion und die Release-Nummer

• wann, wo und von wem wurde es gebaut


• für welche Architektur ist es gebaut
• die Prüfsumme der Dateien
• die Lizenz der Software
• welche anderen Pakete es zum ordentlichen Funktionieren benötigt
• Etc…

Paket-Abhängigkeiten
Ein wichtiger Aspekt des Pakete-Archivs ist die Beziehungen die sie enthalten.
Die Pakete verbinden Dateien zu anderen Paketen, indem die gepackten Anwendun-
gen eine Ausführungsumgebung benötigen (andere Werkzeuge, Bibliotheken usw.),
um die Anwendung zum Laufen zu bringen.

Paket-Abhängigkeiten werden benötigt, um solche Beziehungen auszudrücken.


Als ein Beispiel: Paket A benötigt die Paket B, C und D, die installiert sein müssen, um
ordentlich zu arbeiten.

Anders als z. B. bei Windows überprüfen Paketmanager vor der Installation, welche
weiteren Softwarepakete zur Funktion der zur Installation anstehenden Software be-
nötigt werden, und installieren nur die Pakete die benötigt werden und nicht bereits
vorhanden sind.

Paketabhängigkeiten sind fordernd, was bedeutet, wenn Paket A das Paket B benötigt
und Paket B benötigt Paket C, benötigt Paket A auch das Paket C.

Das begründet, warum Sie manchmal eine Menge Pakete installieren müssen, obwohl
Sie nur eine Anwendung installieren wollten.

Abhängigkeiten von Bibliotheken (typischer Weise Pakete, die mit "lib" anfangen) sind
sehr gebräuchlich. Jede einzelne Anwendung hängt von einem Satz Bibliothekspaketen
ab.

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4 Paketformate
• tgz (tar gzip Dateien) sind im Grunde Sourcecode-Archive. Sie können alles enthal-
ten, was der Paketbauer für brauchbar hält. Abgesehen vom Archivformat selbst,
ist es notwendig, diese Dateien zu entpacken. Es gibt keine Standards darüber, was
die tgz-Dateien zu enthalten haben. Sie müssen kompiliert werden, um die Soft-
ware benutzen zu können.
• rpm (RPM Pakete) sind vor-kompilierte Archive. Sie wurden von Red Hat Linux ent-
wickelt und von LSB standardisiert. Es wird heutzutage von vielen Linux-Distributio-
nen als Paketsystem verwendet, einschließlich von openSUSE.

• deb (Debian)-Pakete sind ebenso vor-kompilierte Archive, die von auf Debian ba-
sierenden Systemen verwendet werden.

5 Paket Repositorys
Bevor Pakete installiert werden können, müssen sie in einer Paketquelle, einem physi-
schen Medium wie CD oder DVD oder über das Internet verfügbar sein.

Ohne in den Repositorys eingetragene Paketquellen ist es nicht möglich zusätzliche Soft-
ware zu installieren, Software oder das System zu aktualisieren usw.

5.1 Offizielle Debian-Archive:

Suite Name Zweck (Inhalt)

stable (stretch) Stable- (stretch-) Veröffentlichung

testing (Buster) Testing- (buster-) Veröffentlichung

unstable (Sid) Unstable- (sid-) Veröffentlichung

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experimental Experimental-Veröffentlich (optional, nur für


Entwickler)
stable-proposed- Aktualisierungen für die nächste Zwischen-
updates veröffentlichung(optional)
stable/updates Sicherheitsupdates für die Stable-Veröffentlichung
(wichtig!)
testing/updates Sicherheitsupdates für die Testing-Veröffentlichung (wichtig!)

strech-updates Kompatible Aktualisierungen für Spam-Filter, IM Client-Pro-


gramme
usw. Für Stretch
stretch-backports Neuere rückportierte Pakete für Stretch (optional)

Achtung!
Nur die reine Stable-Veröffentlichung mit Sicherheitsaktualisierungen bietet beste Sta-
bilität.

Zum größten Teil die Stable-Veröffentlichung zu verwenden, aber vermischt mit eini-
gen Paketen aus Testing oder Unstable, birgt ein höheres Risiko, als reines Unstable zu
nutzen (aufgrund von unpassenden Bibliotheksversionen usw).

Wenn Sie wirklich die neueste Version einiger Programme unter Stable benötigen, ver-
wenden Sie bitte Pakete der Dienste stretch-updates und http://backports.debian.org

Sie sollten grundsätzlich nur eine der Suiten stable, testing oder unstable in der "deb"-
Zeile integrieren.

Wenn Sie irgendeine Kombination von stable, testing und unstable in der "deb"-Zeile
verwenden, bremst dies die APT-Programme aus, wobei am Ende aber nur das neueste
Archiv verwendet wird. Eine Auflistung mehrerer Einträge macht Sinn, wenn die
"/etc/apt/preferences"-Datei genutzt wird und dort klare Richtlinien festgelegt sind

5.2 Distributionsbereiche

Die verschiedenen Distributionsbereiche ordnen die einzelnen Pakete anhand ihrer Li-
zenzen. Das hilft Ihnen dabei, die Kontrolle über die verwendeten Lizenzen auf Ihrem

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System zu behalten. Mit der Auswahl von Paketen aus bestimmten Distributionsberei-
chen legen Sie somit den „Freiheitsgrad“ Ihrer Installation fest.

In Debian, zum Beispiel, sind die Softwarepakete in die folgenden drei Bereiche un-
terteilt:
Main: Freie Software, die den Debian-Richtlinien für freie Software (DFSG) entspricht.
contrib: Freie Software, die von unfreier Software abhängt
non-free: Software, die nicht den Debian-Richtlinien für freie Software (DFSG) ent-
spricht, aber frei verteilbar ist.

6 Spiegel

Die meisten Distributionen werden auf der ganzen Welt mittels Spiegel-Servern ver-
teilt, um die Benutzer mit einem besseren Zugriff auf die Archive zu versorgen.

7 /etc/apt/sources.list verstehen (Debian, Ubuntu)

Wie auf UNIX/Linux-Systemen üblich, ist die Datei /etc/apt/sources.list eine reine Text-
datei.
Die Einträge darin erfolgen zeilenweise.

Jede einzelne Paketquelle beschreiben Sie vollständig in einer separaten Zeile.

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Bei der späteren Aktualisierung der lokalen Paketliste mittels apt-get update oder apti-
tude werden die Paketquellen in der Reihenfolge abgearbeitet, wie sie in der Datei
/etc/apt/sources.list aufgeführt sind.

Ignoriert werden dabei Leerzeilen und die Einträge, die mit einem Hashzeichen # be-
ginnen und somit auskommentiert sind.

7.1 Eigene .list-Datei für fremde Paketquellen.


Anstatt alle Einträge direkt in die Datei /etc/apt/sources.list zu schreiben, können Sie
einen oder mehrere Einträge auch in separate Dateien unter /etc/apt/sources.list.d/
ablegen.

Dateien in diesem Verzeichnis bedürfen der Endung .list, um von APT beachtet zu wer-
den.

So könnten Sie z.B. diese listen für Extra Paketquellen anlegen:


• /etc/apt/sources.list.d/postgresql.list
• /etc/apt/sources.list.d/x2go.list

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• /etc/apt/sources.list.d/opera.list speichern.

Damit behalten Sie bereits anhand des Dateinamens den Überblick, aus welchen
Fremdquellen weitere Pakete bezogen werden.

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Paketmanger Apt (Advanced Packaging Tool)

apt verwendet eine Reihe von Befehlen zum Verwalten von Paketen, zum Suchen und
Durchsuchen von Paketen und deren Beschreibung als auch einen Befehl zum Editieren
der Datei mit den Paketquellen.

Die allgemeine Syntax des Befehls lautet

apt BEFEHL [OPTIONEN]

Alle Befehle zum Verwalten von Paketen (also Installieren, Deinstallieren etc.) und
Editieren benötigen Root-Rechte.

Die Befehle zum (Durch-)Suchen können mit normalen Nutzerrechten ausgeführt


werden.

7.2 apt Befehle zur Paketverwaltung:

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Bei Debian muss vor dem Update, die CD-ROM Quelle aus der /etc/apt/sources.list ,
entfernt oder auskommentiert werden.

Um das System nun zu updaten, müssen erst einmal die neuesten Informationen über
Pakete vom Debian-Server.

apt update

Danach können wir die Pakete aktualisieren, mit dem Befehl:

apt upgrade

Das richtige Kommando zur Durchführung von Updates ist in aller Regel

apt-get dist-upgrade.

Wenn es aufgrund geänderter Paketabhängigkeiten erforderlich ist, werden dadurch


auch zusätzliche Pakete installiert bzw. vorhandene Pakete entfernt.

apt-get upgrade

führt zwar auch ein Update durch, rührt aber Pakete nicht an, wenn aufgrund von ge-
änderten Abhängigkeiten noch zusätzliche Pakete installiert werden müssen.

Danach können Sie ihr erstes Programm installieren in diesem Fall: apache2(Webser-
ver)

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Nach dem wir dieses installiert haben, können wir es auch wieder deinstallieren:

Nach Paketen kann auch gesucht werden, falls der Name des Paketes nicht bekannt ist:

8 Synaptic Paketverwaltung
Pakete können auch über die Synpaptic Paketverwaltung verwaltet werden.
Das Programm ist mehr oder weniger selbsterklärend.

Da dies Programm standartmäßig nicht installiert ist, muss es vorher mit

apt install synaptic


installiert werden.

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9 Debian-Paketverwaltung (dpkg)
Die Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten dpkg-Optionen.
In der Praxis werden Sie dpkg zumeist einsetzen, um Informationen über installierte
oder verfügbare Pakete zu ermitteln. Selten wird dpkg genutzt um runtergeladene Pa-
kete zu installieren.

Installationen werden in der Regel über apt bzw. apt-get vorgenommen.

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10 Proxy Konfiguration unter Debian / Ubuntu


Für den WBS-Proxy müssen in der /etc/bash.bashrc folgende Einträge vorhanden sein:

export http_proxy=http://10.140.XX.10:3128/
export https_proxy=http://10.140.XX.10:3128/
export ftp_proxy=http://10.140.XX.10:3128/

XX = Für die Standort Nummer

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Autor(en):
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Quellen:
wiki.ubuntuusres.de

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