Sie sind auf Seite 1von 3

Entkriminalisierung aller Drogen

Am Anfang des Winters eine kleine Straftat, um die kalte Jahreszeit in einer warmen Zelle
verbringen zu können. Das ist der Alltag, dem Drogenabhängige aufgrund der Gesetzeslage
in der Schweiz momentan ausgeliefert sind. Ein Land, das mit Drogenkriminalität gänzlich
anders umgeht, ist Portugal.
Vor zwanzig Jahren sind jegliche Drogen in Portugal entkriminalisiert worden, was heisst,
dass Drogenkonsum und Drogenbesitz nicht weiter strafbar ist.
Wird man mit einer kontrolliert und ist im Besitz einer grösseren Drogenmenge, so wird man
in eine Therapie oder zu einem Psychiater geschickt.
Geldstrafe, Anzeige oder Haft gibt es nicht.
Es hat aber auch Grenzen; erlaubt ist lediglich der Besitz von zehn Tagesrationen, also zum
Beispiel 25 Gramm Marihuana, Zehn Ecstasy Pillen, zwei Gramm Kokain oder einem Gramm
Heroin. Wird eine grössere Menge bei einer Kontrolle entdeckt, so wird man als Dealer
betitelt und vor Gericht gestellt.
Wäre es eine gute Idee, in der Schweiz eine Drogenlegalisierung nach dem Beispiel Portugal
einzuführen?
Was würde das für Vorteile/Nachteile mit sich bringen?

Um abwägen zu können, ob dieses Gesetz eine eher positive oder eher negative Auswirkung
auf die Schweiz hätte, können wir Bezug auf die bisher erkannten Auswirkungen nehmen,
die es auf Portugal hat.
Seitdem dieses Gesetz in Kraft getreten ist, gibt es in Portugal deutlich weniger
Drogenabhängige, die auf der Strasse leben, da sie nicht mehr als Verbrecher angeschaut
werden. Im Gegensatz zu dem minderwertigen Bild, in dem man sie vorher sah, werden sie
jetzt als Kranke gesehen, denen zu helfen ist. Sie nicht mehr als Verbrecher oder
Randständige der Gesellschaft zu betrachten, ist ein erster Schritt, um ihnen zu helfen und
ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu erleichtern. Ihnen wird geholfen mit
Therapiezentern, Psychiatern und Bussen, die ihnen täglich ihre Dosis bringen, wobei diese
aber mit jedem Tag kleiner wird. Es wird auch versucht, sie mit einem Job wieder in die
Gesellschaft einzugliedern und finanziell zu unterstützen. So kommen sie langsam wieder auf
ihre Beine und werden "geheilt".
Da alle kleineren Delikte, die im Zusammenhang mit Drogen und Drogenmissbrauch standen,
ausfallen, haben die Polizei und Justiz mehr Zeit, sich auf die grossen Dealer und
Drogenringe zu fokussieren. Zudem sind die Todesfälle durch Überdosen extrem gesunken,
seitdem Drogen legalisiert wurden. 2001 lag die Zahl der Drogentoten noch bei ca. 200 pro
Jahr, wohingegen die Zahl momentan bei knapp 60 liegt.
Die Zahl der HIV-Neuinfizierten ist ebenfalls stark gesunken, denn durch die medizinische
Betreuung der Kranken können sich Krankheiten viel schlechter verbreiten.
Wenn man das so liest denkt man schnell, dass die Drogenlegalisierung in der Schweiz eine
gute Idee ist, aber noch gibt es negative Punkte zu betrachten.

Der Drogenkonsum von Jugendlichen im Alter von 13 bis 15 Jahren ist drastisch angestiegen.
Sie sind zwar in den meisten Fällen keine Abhängigen, aber die Drogen verlieren ihren
Abschreckungsfaktor und werden immer mehr zum Spass eingenommen.
Diese Entwicklung entpuppt sich als sehr problematisch, da vor allem im Jugendalter stark
von Drogenkonsum abgeraten wird. Das Wachstum sowie die psychische und physische
Entwicklung der Jugendlichen kann dadurch negativ beeinträchtigt, verlangsamt oder bei
einem sehr starken Konsum sogar gestoppt werden. Wenn man am Abend spazieren geht,
muss man damit rechnen, mehrere Jugendliche beim Konsumieren verschiedenster Drogen
zu sehen. Kleine Kinder wachsen in einer Welt auf, in der Drogen an jeder Ecke zu finden
sind und nicht mehr als etwas gefährliches und abschreckendes gesehen werden.
Der Schwarzmarkt wird auch nicht gerade ausgetrocknet, da es viel mehr klein Dealer gibt,
die sich nicht daran stören, kontrolliert zu werden, denn sie tragen nie mehr als die erlaubte
Dosis an sich. Konsumieren sie nicht selber, so werden sie lediglich einmal die Woche zu
einem Psychiater geschickt, was den meisten aber nicht im Geringsten hilft. Das System wird
von vielen stark ausgenutzt und der Staat kann nichts dagegen machen. Portugal ist zum
Drogenland und Umschlagmarkt Europas geworden.

Es wurden soeben sowohl die positiven, als auch die negativen Veränderungen beleuchtet,
die das Inkrafttreten des Gesetzes zur Drogenlegalisierung in Portugal nach sich zog. Nun
stellt sich die Frage, wie das sich in Bezug auf die Schweiz verhält.
Die Schweiz war bereits einmal ein zentraler Drogenumschlagplatz, vor ein paar Jahrzehnten
mit dem Platzspitz. Damals kamen Drogenabhängige von überall nach Zürich, weil es ein
grosser Treffpunkt in der Drogenszene der 80er Jahre war. Meiner Meinung nach wäre es
damals eine gute Idee gewesen, ein Gesetz zur Drogenlegalisierung einzuführen, jedoch
hätte man sich genau überlegen müssen, wie dieses Gesetz auszunützen ist, und wie man
das möglichst verhindern kann.
Ein Vorschlag wäre, dass man zwischen den Abhängigen, den kleinen Dealern und den zum
Spass Konsumierenden unterscheidet. Man könnte ein striktes System einführen, in dem
eingetragen wird, wer wie oft und mit welcher Menge kontrolliert wurde. So würde es
einfacher sein, auf kleine Dealer aufmerksam zu werden und diese direkt addressieren zu
können. Es gibt heutzutage bereits viele Hilfsprogramme hier in der Schweiz, denen
Drogenabhängige jederzeit beitreten können, doch es braucht einfach den Willen, den die
meisten nicht haben. Meine persönliche Meinung wäre, das Gesetz einzuführen, zuerst aber
die Gesetze umzuschreiben. Jeder Drogensüchtige der Hilfe braucht, sollte auch seine Hilfe
bekommen, egal ob auf dem Platzspitz in den 80ern oder heute.
Eine Erörtung über die Entkriminalisierung aller Drogen in der Schweiz

• Die Vorstellung des portugiesischen Systems zu Beginn ist i.O. - dürfte noch präziser
sein (z.B. wie ist das mit dem Drogenhandel geregelt/ wieso soll das den Schwarzmarkt
austrocknen?).
• Danach das Thema klarer Ansagen: Was bringt das für Vor- und Nachteile mit sich?
- diese Frage will ich hier erörtern.
• Danach ist die Einleitung zu Ende und der Hauptteil beginnt, nach einem Abschnitt.
• In diesem Hauptteil musst du die Argumente dann viel genauer darlegen.
• Und du musst ihn in der Disposition auch gedanklich besser vorbereiten - aus
diesen Stichworten werde ich nicht schlau.
• Du kannst das schon in Pro/ Contra gliedern - vielleicht aber wären Teilfragen
sinnvoller: 1) Wie wirkt sich das auf den Drogenkonsum aus? 2) Wie wirkt sich das auf die
Verfassung der Konsumenten aus? 3) wie wirkt sich das auf die Kriminalität aus?
• Mach auf jeden Fall eine präzisere Disposition - kannst sie mir ja nochmals zeigen.

Das könnte Ihnen auch gefallen