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1.1 Haarwild
Unterteilung in:
1. Wiederkäuer Cerviden (Geweihträger) und Boviden (Hornträger)
2. Nichtwiederkäuer Schwarzwild
3. Raubwild
4. Hasenartige
5. Nagetiere
Ablegetyp: Rot-, Dam-, Reh, Sikawild und Schwarzwild
Nachfolgetyp Elch, Muffel, Gams- und Steinwild
Wiederkäuer:
1.1.1.1 Cerviden (Geweihträger):
Gamswild:
- Gamsbart am Rücken (Trophäen) ab November beim Bock
- Zügel vom Äser zu den Augen, je älter desto weniger erkennbar
- Brunftfeigen (Duftdrüsen) hinter den Krucken zur Reviermarkierung
- 1. Lebensjahr (männl.): Bockkitz
- 2. Lebensjahr (männl.): Jährlingsbock
- 3. Lebensjahr (männl.): 2-jähriger Bock
- 4. Lebensjahr (männl.): 3-jähriger Bock
- 1. Lebensjahr (weibl.): Geißkitz
- 2. Lebensjahr (weibl.): Schmalgeiß
- Platzbock: Bock der das Rudel beherrscht
- Wiederkäuer
- 32 Zähne, keine Grandeln sonst wie beim Rotwild
- Dauergebiss nach 48 Monaten komplett
- Guter Geruchs- und Gesichtssinn
- An steinige Böden angepasst
- Krucken
o Bock: Schlauch ist kräftiger mit rundem Querschnitt, stärker gehakelt (ca. 180°)
o Geiß: Schlauch ist schwächer mit ovalen Querschnitt, schwächer gehakelt (ca. 90°-135°)
o geißkruckig: schlecht gehakelter Bock
o bockkruckig: gut gehakelte Geiß
o Das Alter lässt sich über die Jahrringe (Hornringe) der Krucken bestimmen
o Wachstum vor allem im Sommer
o Krucken wachsen in den ersten 3-4 Jahren schneller, danach langsamer
o Ab dem 5. Lebensjahr sind die Ringe eng beieinander
o Zählen der Ringe an der Rückseite
- Stammt von der Ziege ab
- Leben im Hochgebirge Europas und Vorderasiens, hauptsächlich im Alpenraum (oberhalb der
Baumgrenze
- Lebt gesellig in Rudeln
- Tagaktiv
- Ältere Böcke leben einzeln
- Scharwildrudel: weibl. Gamswild mit Jungen (Mutter-Kind-Rudel)
- Waidmannssprache:
o Pfeifen: Warnlaut
o Blöken: Laut bei großer Not
o Blädern: Laut des Bocks bei der Brunft
o Hakeln: Schalgen der Krucken
o Gamskugeln: Magensteine aus Harz und Haaren
o Meckern: Laut des Gamswilds
- Zwischen- oder Mischtyp, vgl. Rotwild
- Brunft: Ende November bis Mitte Dezember
- Geschlechtsreife nach 2-4 Jahren
Muffelwild:
- Männl.: Widder, 2-jährig: 1-jähriger Widder
- Weibl.: Schaf, 2-jährig: Schmalschaf
- Junge: Lamm,
- 32 Jähne, Dauergebiss nach 45 Monaten komplett
- Guter Geruchs- und Geschichtssinn
- Schabracke, Sattelflack: Weißer Fleck beim Widder
- Waidmannssprache:
o Bähen/meckern: Lock- und Kontaktlaut
o Blöken: Laut vom Widder
o Pfeifen: Laut bei Gefahr
- Schafe haben keine Hörner
- Schnecke:
o Sitzen auf Strinzapfen
o Widderlamm schiebt nach 3-4 Monaten das Gehörn
o Schubweises wachsen der Hörner
o Wächst das ganze Leben lang
o Größere Hornabschnitte in den ersten 5-6 Jahren, danach allmählich kürzer
o Altersbestimmung über die Schnecke (zählen der tiefen Jahresringe)
o Faustregel:
Lamm- und Jährlingsabschnitte größer als restliche Schnecke Widder jung
Lamm- und Jährlingsabschnitte kleiner als restliche Schnecke Widder alt
o Schneckenformen:
Kastenform,
Heidschnuckenform,
Scheuerer (nach innen gewachsene Schneckenspitzen) Abschuss
Einwachser (kann sich selber aufspießen) Abschuss
- Wildschaf
- Kommt im Mittelgebirge vor
- Benötigen sandige, steinige Böden damit sie ihre Klauen abwetzen können
- Leben gesellig in Rudeln
- Tagaktiv und standorttreu
- Grasfressertyp
- Schälschäden wenn Nahrungsmangel herrscht
- Brunft:
o Ende Oktober bis Anfang Dezember, hängt vom Klima ab
o Brunftkämpfe
o Weibliche Lämmer können bereits beschlagen werden
- Setzzeit: März bis Mai (Juni), 1 Lamm, selten 2 Lämmer
Steinwild:
- Darf nicht bejagt werden
- Bock (Kinnbart), Geiß, Kitz
- 32 Zähne
- Guter Geruchs, Gehör- und Geschichtssinn
- Ist nahezu ausgerottet
- Lebt im Hochgebirge, Alpengebiet
- Brunft: November bis Januar
- Setzzeit: Juni, setzt 1 Kitz, Selten 2 Kitze
1.1.2 Schwarzwild
Fuchs:
- Haarkleid:
o Birkfuchs: Unterseite grau/weiß, Kehle und Blume hellweiß
o Kohl- od. Brandfuchs: Unterseite, Kehle und Blume grau/schwarz bis schwarz
o Kreuzfuchs: Fuchs mit gekreuzt, dunklen Rücken-/Schulterstreifen
o Haarwechsel: 1x jährlich
o Winterbalg: Trophäe
o Rüde und Fähe haben das gleiche Haarkleid
o Fähe im Frühling mit struppigen, zerzausten Haarkleid (kein Bedenkliches Merkmal, im
Herbst allerdings schon)
- Waidmannssprache:
o Pass: Weg auf dem die Füchse immer gehen
o Balg: Fell des Fuchses
o Kern: abgebalgter Fuchskörper
o Verhären: Haarwechsel
o Fang: Maul
o Blume: weiße Schwanzspitze
o Viole: Duftdrüse auf der Oberseite der Lunte, Reviermarkierung in der Ranzzeit
o Lunte: Schwanz des Fuchses
o Sprengen: Erdhund jagt den Fuchs aus dem Bau
o Verklüften: Fuchs legt im Bau Steine und Erde zw. Hund und sich
o Geheck: alle Jungen
o Bellen: Laut bei der Ranz
o Keckern: Laut bei Erregung
- Beide Elternteile beteiligen sich bei der Aufzucht der Jungen
- 42 Zähne
- Dauergebiss ist nach 5 bis 6 Monaten komplett
- Haken (Fangzähne) sind Trophäen
- Guter Geruchs- Gesichts- und Gehörsinn
- Sind sehr vorsichtig
- Bei der Spur wird unter Traben, Anschleichen, flüchten und im Sprung unterschieden.
- Kulturfolger, kommt in fast allen Landschaftsformen vor, auch in Städten
- Lebt in Bauten, teilt sich diese oft mit dem Dachs, Kaninchen und Brandente (Burgfriede)
- Fuchsbau hat mehrere Ein- und Ausfahrten, einen Ruhekessel und mehrere Nebenkessel
- Merkmale für einen befahrenen Bau:
o Saubere Eingänge
o Glatte Wände
o Plattes Erdreich
o Fraßreste
- Ranz: Januar bis Februar, Hochhitze der Fähe geht 2-3 Tage
- Wölft im März bis April, Geheck wird in den ersten Tagen nicht verlassen
- 5-6 Welpen werden gewölft (manchmal auch 10)
- Welpen werden behaart und blind geboren Nesthocker
Wolf:
- Nicht im Jagdrecht
- Lebt in Einehe
- Ranz: Januar bis März
- Nach 63 Tagen werden 4-6 (1-11) Welpen gewölft
Waschbär:
- Unterschiede:
o Baummarder hat behaarte Sohlen, Steinmarder nackte Sohlen
o Baummarder hat gelber Kehlfleck, Steinmarder weißer Kehlfleck (teilt sich auch)
o Baummarder wirkt stärker und kräftiger
o Baummarder ist Kulturflüchter, Steinmarder Kulturfolger
o Baummarder wird auch als Edelmarder genannt, Steinmarder als Hausmarder
- Waidmannssprache:
o Männl.: Rüde
o Weibl.: Fähe
o Junge: Jungmarder
o Baummarder: Goldhals, Gelbkehlchen
o Steinmarder: Weißkehlchen
o Bau: Ruheort
o Aufbaumen: Marder klettert
o Fortholzen: springt von Baum zu Baum
o Anschneiden: Marder frisst
o Pfahl machen: Marder steht senkrecht
o Schnüren: normale Fortbewegung
o Keckern, Knurren, Schreien: Laut bei Beunruhigung
- Guter Geruch- und Gehörsinn
- Marderspuren:
o Paarsprung
o Hasensprung
o Dreisprung
- Leben fast in ganz Europa
o Baummarder in Misch- und Nadelwäldern
o Steinmarder an Waldrändern und Feldgehölze, in Siedlungen und auf Höfen
- Nachtaktiv
- Reviermarkierung durch Abstreifen eines Duftsekrets (Analdrüse an der Rutenwurzel
- Nahrung: Kleinsäuger, Vögel, Reptilien Obst, u.a
- Ranz: Juli/August, hält Eiruhe
- Jungmarder werden im März bis April behaart und blind geboren
- Geheck mit 2-6 Jungen
Dachs:
- Haarkleid: Verkehrtfärbung, d.h. der Rücken (silbrig, grau) ist heller als der Bauch (dunkel,
schwarz)
- Dachs „nägelt“ wgn. Seinen langen Grabklauen (Nägel an den Vorderbranten)
- Haben wie das Gamswild Zügel
- Duftdrüsen unter der Pürzeldrüse
- 38 Zähne
- Dauergebiss nach 4 Monaten komplett
- Unterkiefer ist fest mit dem Schädel verbunden, anders wie beim Fuchs
- Knochenkamm auf dem Schädel, lässt sich so vom Fuchs unterscheiden
- Guter Geruchs- und Gehörsinn
- Lebt in Laubmischwälder im Flachland bis zum Mittelgebirge
- Nachtaktiv
- Hält Winterruhe
- Stempeln ihr Revier ab: Hinterteil mit Duftdrüsen werden auf den Boden gesetzt
- Merkmale für einen befahrenen Bau:
o Am Geschleif
o An den Aborten
o An Haaren
- Ranz: Juli/August, hält Eiruhe
- Ende Februar bis Anfang April werden die Jungen geboren
- Ranzende wird durch die heisernen Schreie der Dachse erkannt
Iltis:
- Stinkmarder
- Verkehrtfärbung:
- Balg hat dunkelbraune Grundfarbe
- 34 Zähne
- Nachtaktiv
- Standorttreu
- Analdrüsen zur Reviermarkierung
- Leben in der Nähe von Wasser
- Bodenjäger
- Nahrung: Ratten Mäuse, Kaninchen, Fische, Frösche, etc.
- Ranz: März bis Juni
- Werfen 3-10Junge
- Das Frettchen ist die domestizierte Form d. Iltis
- Männl.: Kuder
- Weibl.: Kätzin
- 30 Zähne
- Dunkle, stumpfe Rutenspitze
- Buschige Rute
- Unterschied zur Hauskatze durch Größe, fleischfarbene Nase und an den Ringen auf der Rute
- Ranzt Februa/März
- Trägt 9 Wochen
- Geheck besteht aus 2-5 Jungen
- Darf nicht bejagt werden
Luchs:
1.1.4 Hasenartige
Feldhase:
- Männl.:Rammler
- Weibl.: Häsin
- Haarkleid: rostgelb bis graubraun-rötlich, Bauch und Kehle sind weiß
- Haarwechsel 2x jährlich, im Winter Wolle dichter und länger
- Duftdrüsen an den Wangen
- Waidmannssprache:
o Satz: alle Jungen Hasen einer Häsin
o Quarthase: ¼ ausgewachsener Hase
o Halbhase: ½ ausgewachsener Hase
o Dreiläufer: ¾ ausgewachsener Hase
o Besatz: Hasenbestand im Revier
o Absprung: Sprung in die Sasse
o Schneidet: beißt Halme ab
o Hexensteige: Häsenpässe im Getreide
o Trommeln: hase schlägt auf Boden
o Sasse: Erdmulde in die sich der Hase legt
o Löffel: Ohren
o Seher: Augen
o Windfang: Nase
- 28 Zähne
- Stiftzähne im Oberkiefer hinter den Schneidezähnen (Unterschied zu Nagetieren, die keine
Stiftzähne haben)
- Guter Geruchsund Gehörsinn
- Äußerlich sehen Rammler und Häsin gleich aus
- Typische Stellungen:
o Druckend, z.B. in der Sasse
o Sitzend
o Kegel
o Männchen
- Benötigt trockene Böden, vielfältige Äsung und ausreichend Deckung
- Bestand geht u.a. wgn. intensiver Landwirtschaft, Umweltvergiftung, Krankheiten, Freizeitdruck
(viele Menschen) zurück
- Altersermittlung am erlegten Hasen über das Jochbein (Jung Tränenbein ist zusammendrückbar)
und durch die Stroh´sche Zeichen (tastbare, knotenartige Verdickung der Elle), Vorderlauf eines
Jungen Hasen kann leicht gebrochen werden
- Dämmerungs- und nachtaktiv
- Reagiert empindlich gegenüber Geräusche, Wind und Schneematsch
- Einzelgänger, außer in Rammelzeit (Hochzeitsgesellschaft)
- Winteräsung: Prossholz Maiskolben und Rüben
- Ist auf der roten Liste
- Polygam
- Rammelzeit: Januar bis August
- Setzzeit: Februar bis Oktober
- Superfötation: Häsin kann obwohl sie trächtig ist kurz vor dem Setzen erneut gedeckt werden
- Häsin trägt 3x jährlich
- Junge kommen Behaart und sehend zur Welt
- Schneehase: schwächer und gedrungener als Feldhase, Rammelzeit im März bis Juni, lebt im
Hochgebirge
- Kulturflüchter
Wildkaninchen
- Lebt in Kolonien
- Kleinster hasenartiger
- Kann sich mit Hauskaninchen kreuzen
- Guter Geruchs- und Gehörsinn
- Unterschiedsmerkmale zum Feldhasen:
o Kaninchen hat eine längliche, schmale Rachenöffnung im Schädel, der Feldhasse eine
rundliche und breite
o Unterscheidung am Haarkleid: Kaninchen braungrau, Hase rostgelb bis graubraun
o Hase ist größer
o Hase hat Längere Löffel
- Bevorzugen trockene, sandige Böden, Hecken, Feldgehölze
- Dämmerungs- und nachtaktiv
- Leben in Bauten unter der Erde: Bau hat eine Hauptröhre, einen Kessel und eine Fluchtröhre
- Kulturfolger
- Wildschaden: Schälschädenund abnagen der Rinde
Schäden sind ersatzpflichtig
- Rammelzeit: Februar bis Oktober
- Setzzeit: April bis Oktober
- Superfötation
Die einzelnen relevanten Vögel können in den Skripten von der Jagdschule Wildbretschütz nachgelesen
werden
1.2.1 Allgemein:
- Federwild hat keine Harnblase
- Kloake ein Ausgang für alles inkl. Ei
- Federwild hat im Gegensatz zum Haarwild ein Kropf, dort landet erst das Futter.
- z.B. Enten haben Magensteine um die Nahrung zu zerkleinern
- Schnabelformen:
o Fleischfresserschnabel Greifvögel
o Körnerfresserschnabel Hühnervögel, Tauben
o Wurmzieherschnabel Schnepfenvögel
- Blinddarmlosung vom Fasan wird wieder vom Kaninchen oder Feldhasen gegessen
(vitaminreich)
- Gewölle:
o Auch Speiballen genannt
o Taggreifvögel: Gewölle wird ohne Knochenresten ausgespien (wgn. Aggressiver
Magensäure)
o Nachgreifvögel: Gewölle wird mit Knochenresten ausgespien
- Federkiel ist mit dem Körper verbunden
- Flügelfromen:
o Abgeschnitten Sperber
o Abgerundet Falken
o Keilförmig Raben
o Gestuft Fasan
o Eingebuchtet schwarzer Milan
o Gegabelt! roter Milan, fälschlicherweise auch Gabelweihe genannt, gehört
aber zu den Bussarden und nicht zu den Weihen
- Bürzeldrüse: Bürzelfett wird gebildet und mit dem fetten die Wasservögel ihr Gefieder ein.
ohne dieses Fett saugt sich das Gefieder voll und die Vögel gehen unter
- Schwimm- und Tauchenten: je 5 müssen benannt werden
o Schwimmenten: Schnatter, Spieß-, Stock, Knick- Knäck, Löffel- und Pfeifente
o Tauchente: Kolben-, Moor-, Tafel- Reiher-, Schell und Bergente
- Komoran: muss erkannt werden, keine Jagdzeit, auch Wasserrabe genannt
- Fressfeinde: Wels, Hecht, Fuchs,Marder, Rabenkrähen, Greifvögel, etc.
- Federwild kann monogam oder polygam leben
o Monogam: Enten, Gänse, Haselwild, u.a.
o Polygam: Hühner, Fasane
- Hühnervögel legen 8-14 Eier
- Tauben legen 2 Eier
- Enten legen 6-8Eier
- Nachgelege bei Bodenbrüter: erstes Nest wird zerstört dann wird ein zweites Nest gebaut und
darin ein Ei gelegt, z.B. Wachtel, Fasan und Rebhuhn
- Standort der Nester:
o Bodenbrüter
o Gebüschbrüter (hüfthoch)
o Baumbrüter
o Höhlenbrüter
o Schilfbrüter
- Einzelbrüter: Stockente, Hühnervögel
- Koloniebrüter: Komorane, Graureiher (in Bäumen, z.B. Fichten), Saatkrähe
- Küken haben einen Eizahn um die Schale des Eis zu durchdringen, fällt nach 2-3 Tagen ab.
- Alle Enten, Gänse oder Hühner sind Nestflüchter,
- Greifvögel, Tauben oder Graureiher sind Nesthocker, Junge sind auf Eltern angewiesen
- Korpfmilch: Sekret um die Küken in den ersten Wochen zu füttern
- Kulturfolger: Stockente, Taube, Elster, Rabenkrähe, u.a.
- Kulturflüchter: Auerwild, Rebhuhn, Birkwild, u.a.
- Standvögel: bleiben das ganze Jahr hier, z.B.Rebhuhn, Auerwild, Lagerschnepfe
- Zugvögel: gehen im Winter ins Warme z.B. Wachtel
- Wintergäste: Zugvögel die in Deutschland überwintern z.B. Raufußbussard
- Hühnervögel: Nestflüchter, Bodenbrüter, benötigen alt Küken tierisches Eiweiß
o Raufußhühner: Auerwild, Birkwild, Rackelwild (Kreuzung Auer- und Birkwild,
unfruchtbar), Schneehuhn, Haselwild
o Feldhühner: Rebhuhn, Wachtel
o Fasanen
1.2.2 Raufußhühner
1.2.2.1 Auerwild
- Ganzjährig geschont
- Balz ist im Frühjahr
- Schnabel = Brocken
- Balzrosen oder Blutsäckchen über den Augen
- Hals = Stingel
- Brustfleck = Schild
- Balzstifte = Querverhornung an den Krallen, wirken wie ein Schneeschuh
- Fächer = großer Stoß
- Schaufel = Einfache Stoßfeder
- Je heller und gekrümmter der Schnabel desto älter der Vogel
- Je eckiger und größer die Stoßfedern desto älter
- Küken benötigen tierisches Eiweiß (gilt für alle Hühnervögel)
- Huderpfannen: Sandbad für Hühnervögel
- Schlafen auf Bäumen
- Balz ist in Frühling April bis Mai
1.2.2.2 Birkwild
1.2.2.4 Haselwild
1.2.3 Feldhühner
1.2.3.1 Rebhuhn
1.2.3.2 Wachtel
- Kleinster Hühnervögel
- Monogam, teils auch polygam
- Zugvogel
1.2.3.3 Fasan
1.2.4 Schnepfen:
1.2.4.1 Waldschnepfe
- Kulturfolger
- Können zu erheblichen Wildschäden verantwortlich sein
- Hohltaube und Turteltaube sind ganzjährig geschont (BjdG)
- Monogam
- Guter Geruchs- und Gehöhrsinn
- Trippelen = Fortbewegung der Tauben am Boden
- Nahrung: Grünpflanzen, Beeren Sämereien, Eicheln, Buchecker
- Geben den Kücken Korpfmich (Sekret das im Kropf produziert wird)
- Ringeltauben dürfen bejagtwerden
- Haustaube unterliegt nicht dem Jagdrecht
1.2.5.1 Ringeltaube
- Weißer Fleck am Nacken
1.2.5.2 Hohltaube
- Grüner Fleck am Nacken
1.2.5.3 Turteltaube
- Braune Schwingen und schwarz/weißer Fleck seitlich am Hals
1.2.5.4 Türkentaube
- Bärtchen am Nacken
- Kleinste Taubenart
1.2.6 Rabenvögel
1.2.6.1 Kolkrabe
- Darf nicht bejagt werden
- Größter heimischer Singvogel
- Doppelt so groß wie Rabenkrähe
- Baum- und Felsbrüter
1.2.6.2 Rabenkrähe/Nebelkrähe
- Dürfen bejagt werden
- Gibt es sehr viele
- Nesträuber
- Baumbrüter
1.2.6.3 Elster
- Nesträuber
- Baum- und Heckenbrüter
1.2.6.4 Eichelhäher
- Baumbrüter
- Einemsen: Vögel legen sich in Ameisenhügel ums sich von Parasiten zu befreien
1.2.7 Enten
1.2.7.1 Allgemein
- Schwimm- und Tauchenten:
o Schwimmenten:
Gründeln im flachen Wasser
Können fast senkrecht aus dem Wasser starten
Füße sind in der Körpermitte
Stoß ist über der Wasseroberfläche
Arten: Stock-, Schnatter-, Spieß-, Knick-, Knäck-, Löffel- und Pfeifente
o Tauchenten:
Tauchen im tiefen Wasser nach Nahrung
Brauchen zum Starten Anlauf
Füße sind im letzten Körperdrittel
Stoß liegt auf der Wasseroberfläche
Arten: Kolben,- Moor-, Tafel-, Reiher- und Schellente
Auch Meeresenten genannt
- Monogam in Einehe
- Nestflüchter
- Verlobungszeit: Herbst bis Frühling
- Feinde: Iltis Fuchs, Wanderratte, Habicht, Rabenvögel, Hechte, Welse
- Erpellocken sind Trophäen
1.2.7.2 Stockente:
- Kulturfolger
- Erpel ist bunt und die Ente ist braun
- In Mauser ist der Erpel flugunfähig (Rauerpel)
- Stand-, Strich- und Zugvögel
- Bodenbrüter
- Erpel hat im Juni bis September das gleiche Farbkleid wie die Ente nur dunkler Kropf
Alle anderen Entenarten müssen nur erkannt werden (siehe Heintges „Federwild“ S.68ff)
1.2.8 Gänse
1.2.8.1 Allgemein
- Feld- und Meergänse:
o Feldgänse:
Braungraue Färbung
Auf Weiden und Felder zu finden
o Meergänse:
Schwarz-weiße Färbung
In Küstennähe, Salzwiesen zu finden
- Gans und Ganter sind immer gleich gefärbt
- Neozonen: Kanadagans (Nils Holgerson), Nilgans (unerwünscht, sehr aggresiv), Rostgans
1.2.8.2 Graugans
- Größte Gans
- Strich- Stand- und Zugvogel
- Reiner Pflanzenfresser
- Bodenbrüter
- Monogam, lebt oft lebenslang mit dem Partner zusammen
Alle anderen Entenarten müssen nur erkannt werden (siehe Heintges „Federwild“ S.81ff)
1.2.9 Schwäne
- Höckerschwan: oranger Schnabel, darf bejagt werden
- Darf nicht mit Singschwan verwechselt werden (gelber Schnabel, vorne Schwarz)steht unter
Naturschutz und darf nicht bejagt werden
1.2.10 Greifvögel
1.2.10.1 Allgemein
- Ganzjährig geschont (Ausnahmen in manchen Bundesländern)
- Biss- und Grifftöter:
o Bisstöter:
Töten Ihre Beute mit dem Schnabel (Genickbiss)
Haben einen Falkenzahn
Arten: Alle Falken
o Grifftöter:
Töten Ihre Beute mit den Waffen (Klauen)
Schnabel dient zum Rupfen, Zerreißen und Zerkleinern der Beute
Arten: Habicht, Sperber, Milane, Adler, Bussard oder Weihen
- Waidmannssprache:
o Männl. Greifvogel: Terzel
o Weibl. Greifvogel: Weibchen
o Männl. Sperber: Sprinz
- Baumbrüter, Felsbrüter oder Bodenbrüter (z.B. Weihen, deshalb bedroht wgn. Landwirschaft)
- Leben monogam (Jahresehe oder lebenslang)
- Nesthocker
- Horstgestalter und Horstbenutzer:
o Horstgestalter:
Bauen Horst selbst
Arten: Adler, Habicht, Mäusebussard
o Horstbenutzer:
Kein Nestbauverhalten
Meist Bodenbrüter
Nutzen Altnester von z.B. Krähen
Arten: alle Falken
- Ruofung und Riss:
o Rupfung:
Greifvögel
Unverletzte Federkiele
Federn werden herausgerissen
o Riss:
Raubwild
Abgerissene Federkiele
Federn werden am Federkiel zerbissen
1.2.10.2 Wespenbussard
- Ernährt sich von Wespen, Hummel und Bienen
- Gast der nur im Sommer bei uns ist
- Baumbrüter
1.2.10.3 Milane
- Roter Milan: gegabelter Stoß
- Ernährt sich auch von Aas
- Roter und schwarzer Milan, schwarzer ist eher selten bei uns
- Bevorzugen die Nähe zum Wasser
1.2.10.4 Habichte
- Habicht:
o Benutz Horst mehrere Jahre und begrünt
o Bestand nicht mehr bedroht
o Junger Habicht sieht komplett anders aus als der Erwachsene Vogel
o Junger Vogel= Rot- oder Bluthabicht, Punkte auf der Brust
o Baumbrüter
o Habichtweibchen ist doppelt so groß wie das Sperberweibchen
- Sperber:
o Kleiner als Habicht
o Männl.: Haube auf dem Kopf
o Weibchen sieht aus wie männl. Habicht und kann sich mit ihm paaren
o Gelbes Auge und kein Falkenzahn
1.2.10.5 Bussardartige
- Allgemein:
o Adler und Seeadler:
Größten Greifvögel
Merkmale: breitflügelig, kurzschwänzig, segeln häufig, nisten in Bäumen oder
Felswände
o Bussarde:
Mäusebussard und Rauhfußbussard (Gast im Winter)
Merkmale: breitflügelig, relativ kurzschwänzig, segeln und kreisen häufig, nisten
in Bäumen oder Felsnischen
- Steinadler:
o Stärkster Adler
o Kulturflüchter
o Jagen häufig zusammen
o Kommen im Alpenraum vor
- Seeadler:
o Größter Adler
o Vom Aussterben bedroht, es brüten nur wenige Paare bei uns
o Baum- und Felsbrüter
- Mäusebussard:
o Gibt es n hell und dunkel
o Häufigster Greifvogel neben den Turmfalken
o Flug wirkt langsam und schwerfällig
o Segeln und gleiten
o Wichtiger Mäusejäger
o Baumbrüter
- Raufußbussard:
o Kommt bei uns nur im Winter vor
o Gefieder bis zu den Zehen, deshalb Raufußbussard (Moon Boots)
o Baum- Fels- und Bodenbrüter
- Fischadler:
o Kleinster Adler
o Wendezehe wegen der Fischjagd, so kann er den Fisch besser packen
1.2.10.6 Weihen
- Kornweihe
- Steppenweihe
- Wiesenweihe
- Rohrweihe (lebt im Schilfrohr)
Weihen sind Bodenbrüter
1.2.10.7 Falken
- Merkmale: dunkle Augen, runde Nasenlöcher mit Zäpfchen (Hornung in der Nase wie beim
Papagei)
- Falkenzahn
- Schnittigster Greifvogel
- Falkenarten:
o Wanderfalke (schönster Falke)
o Turmfalke (Rüttelflug, häufigste Falkenart)
o Baumfalke
o Merlin (kleinster Falke)
- Baum- oder Felsenbrüter
1.3.2 Wildacker
1.3.3 Landbau
1.3.3.1 Allgemein
- 3 Hauptaufgaben:
o Erzeugung von Pflanzen
o Bewirtschaftung des Bodens
o Direkte oder indirekte Lebensgrundlage
- Bodennutzung:
o Ackerbau: Getreideanbau: Getreideanbau (z.B. Roggen oder Weizen, Ölfrüchteanbau
(z.B. Raps, Sonnenblumen oder Hanf), Hackfrüchteanbau (z.B. Kartoffeln, Topinambur
oder Rüben)
o Grünlandbewirtschaftung: flächige Grasnarben als Wiese oder Weide
- Landwirtschaftliche Nutzung: Kulturpflanzen oder bedeutende Pflanzen der
Grünlandbewirtschaftung
- Düngemittel:
o Wirtschaftseigener Dünger: Mist, Jauche oder Gülle
o Handelsdünger: Stickstoff-, Phosphat-, Kalium-,Kaltdünger oder auch
Magnesium- oder Kombinationsdünger
1.3.3.2 Getreideanbau
- Getreidearten werden als Halmfrüchte bezeichnet
- Sommer- und Wintergetreide:
o Sommergetreide (Aussaat im Frühling): Hafer, Sommergerste, -weizen,-roggen
o Wintergetreide (Aussaat im Herbst) Wintergerste, -weizen,-roggen, Dinkel, Triticale
- Triticlae: Kreuzung zw. Weizen und Roggen, Futtergetreide
- Dinkel ist die Urform des Weizens
- Wichtigste Getreidesorten: Weizen, Gerste, Hafer, Dinkel, Mais und Roggen
Alle Getreidearten müssen erkannt werden (siehe Heintges „Land- und Waldbau, Wildhege“ S 28ff)
1.3.3.3 Hackfruchtanbau
- Kartoffel, Futter-, Zucker-, Stoppelrübe. Auch Mohrrüben und Topinambur (z.B. für Wildäcker)
1.3.3.4 Feldfutterbau
- Werden als Haupt- und Zwischenfrucht angebaut
o Hauptfrucht: Klee, Luzerne, Kleegrasgemenge oder Silomais
o Zwischenfrucht: Nach der Hauptfrucht angebaute Pflanze zur Viehfütterung oder
Gründüngung
- Kreuzblütler: Raps, Senf, Markstammkohl oder Rübsen
- Schmetterlingsblütler (Leguminosen): Rot-, Weiß-, Gelb-, Hornklee, Luzerne, Futtersaaterbse
oder Sojabohne
1.3.3.5 Hülsenfruchtanbau
- Auch Körnerleguminosen genannt
- Z.B. Ackerbohne
1.3.3.6 Ölfruchtanbau
- Raps, Sonnenblume oder Buchweizen
1.3.3.8 Sonderkulturen
- Tabak, Hopfen, Wein, Obst, Gemüse, Spargel, Baumschulgewächse
- Für Verbiss an Sonderkulturen muss der jeweilige Wirtschafter selbst für Schutz sorgen.
1.3.4 Grünlandbewirtschaftung
- Grünland ist die landwirtschaftlich, genutzte Fläche die aus besonderen Umständen nicht durch
Ackerbau bewirtschaftet werden kann (z.B. extreme Hanglage, hoher Grundwasserstand,
schlechte Bodenverhältnisse)
- Nutzung entweder als Wiese oder Weide
- Man unterscheidet bei Grünlandpflanzen unter,
o Gräser (Süß- und Sauergräser)
o Kräuter (z.B. Leguminosen)
- Wildkräuter die vom Wild angenommen werden: z.B. Löwenzahn, Ampferarten, Spitzwegerich,
Malvenarten ( viele Kräuter dienen dem Wild als natürliche Heilkräuter)
1.3.5 Pflanzenschutz
- Direkte und Indirekte Maßnahmen:
o Direkte Maßnahmen:
Physikalisch-mechanisch Unkrautbekämpfung durch entsprechende
Bodenbearbeitung (Eggen, Fräsen, etc.)
Chemisch: Herbizide, Fungizide, Insektizide
Biologisch Schädlingsbekämpfung durch natürliche Feinde
(z.B. schädlingsfeindliche Bakterien)
o Indirekte Maßnahmen:
Kulturtechnik (Fruchtfolge, Düngung, Saat)
Sortenwahl (Pflanzensorten wählen die gg. Krankheiten und Schädlinge
Besonders widerstandsfähig sind)
Schutz und Schonung „natürlicher“ Tiere
- Alternative Landwirtschaft: Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel, Düngung nur über
Kompost, Gülle oder Mist
1.3.6 Ackerbrachen
- Stoppelbrache:
o Getreidestoppeln werden erst im Frühlingumgebrochen. Wichtiger Winterlebensraum
für Niederwild.
o Einbringen von Zwischensaat
- Ökonomische und ökologische Brachen
o Ökonomische Brachen: Flächen, die aus ökonomischen Gründen (unwirtschaftlich) aus
der landwirtschaftlichen Erzeugung genommen werden
o Ökologische Brachen: Flächen, die von den Landwirten freiwillig nicht genutzt werden.
Landwirte erhalten hierfür eine Entschädigung
- Auf Ackerbrachen ist es verboten,
o Zu düngen
o Gülle oder Jauche auszubringen
o Chem. Mittel einzusetzen
o Bodenbearbeitung innerhalb bestimmter Zeiträume
o Pflanzenschutzmittel auszubringen
- Ackerbrachen sind wichtig für Rebhuhn, Fasan, Hase und Insekten
- Greening: Ökologische Vorrangflächen auf den Äckern um die Artenvielfalt wieder zu erhöhen
1.3.8 Waldbau
1.3.8.1 Allgemein
- Plenterwald:
o viele verschiedene Baumarten im Wald vorhanden
o Bäume aller Altersklassen
o Naturverjüngung, aus den Samen der Bäume wachen neue Bäume (künstliche
Verjüngung ist der Gegenspieler zur Naturverjüngung (Aussaat oder Pflanzung))
o Monokulturen sind nicht mehr gewünscht da sie anfällig gegenüber Schädlingen sind,
windwurfgefährdet oder das Artenspektrum nicht so vielfältig ist
- Aufbau Stamm: Rinde, Kambium, Holz
- Damit ein Wald das PEFC-Kennzeichen bekommt muss der Totholzanteil bei 30% liegen
- Totholz ist aus folgenden Gründen gut für den Wald:
o Versteck- und Brutmöglichkeiten
o Lebensraum für Insekten und Pilze
o Nährstoff für den Boden (natürlicher Dünger)
- Wurzeltypen:
o Tellerwurzel (Flachwurzler): Fichten (windwurfgefährdet), Rosskastanie, Pappel etc.
o Herzwurzel: Buchen, Douglasien, Lärche, Ahorn, etc.
o Pfahlwurzel (Tiefwurzler): Tanne, Kiefer, Eiche
- Stockschichten: Baum-, Strauch-, Kraut-, Moos-, Wurzelschicht
- Funktionen des Waldes:
o Nutzfunktion: Industrie, Rohstofflieferant
o Schutzfunktion: Wasser und Sauerstoffspeicher, nimmt CO2 auf, Schutz im Gebirge vor
Lawinen oder Hangrutsche
o Erholungsfunktion: Erholung für Mensch (Wandern und Spaziergänge)
o Sonderfunktion: Lebensraum für bedrohte Arten (z.B. Schwarzstorch)
- - Licht und Schattenbaumarten:
o Lichtbaumarten: Lärche, Kiefer, Erle, Eiche, Birke
o Schattenbaumarten: Buch, Hainbuche, Tanne
- Naturnaher Waldbau bedeutet, dass die Funktion des Waldes nachhaltig gesichert wird und
gleichzeitig die Risiken und Kosten der Forstwirtschaft gering gehalten werden.
o Naturverjüngung
o Mischwälder
o Viele verschiedene Baumarten
o Durchforstung, Entnahme schwacher Bäume
- Umtriebszeit: vom Keimen bis zur Ernte
o Fichte 80 – 120 Jahre
o Kiefer 100 – 140 Jahre
o Tanne 120 – 160 Jahre
o Buche 120 – 160 Jahre
o Eiche 140 – 250 300 Jahre
1.3.9 Baumarten
1.3.9.1 Nadelbäume
- Fichte:
o Halbschattbaumart
o Flachwurzler (windwurfgefährdet)
o Rinde ist rotbraun bis grau
o Nadeln sind dunkelgrün, ringsum angeordnet, spitz
o Zapfen hängen und fallen im Ganzen ab
o Wird vom Rotwild geschalt Fäulnisbildung
o Verbiss der Triebe
- Kiefer:
o Lichtbaumart
o Pfahlwurzler
o Rinde ist rötlich bis dickborkig
o Nadeln sind bräunlich-grün, lang, spitz
o Zapfen hängen, dreiecksförmig
o Wird geschält keine Fäulnisbildung
o Wenig Verbissschäden
o Anspruchslos bzgl. Nährstoffe und Wassergehalt der Böden
- Weißtanne:
o Schattbaumart
o Junger Baum: Herzwurzler, alter Baum: Pfahlwurzler
o Rinde ist weiß-grau, im Alter dunkel
o Nadeln sind dunkelgrün, flach, unten mit weißen Streifen, stechen nicht
o Zapfen stehen, fallen nicht im Ganzen ab
o Wird geschält keine Fäulnisbildung
o besonders serbiss- und schälgefährdet
o Anspruchslos bzgl. Nährstoffe und Wassergehalt der Böden
- Douglasie:
o Halbschattbaumart
o Herzwurzler
o Rinde ist rötlich, rissig und abgeschuppt
o Nadeln sind dunkelgrün, ringsum angeordnet, weich, riechen nach Zitrone,
o Zapfen hängen und hellbraun bis rot
o Wird vom Rotwild geschalt Fäulnisbildung
o Wenig verbissgefährdet wird aber gern verfegt
- Lärche:
o Lichtbaumart
o Herzwurzler
o Rinde ist grau, abblätternd, im Alter graubraun mit violetten Flechten und langen Rissen
o Nadeln sind lichtgrün(Sommer), leuchtend gelb (Herbst), werden abgeworfen
o Zapfen sind kugelig, hellbraun od. grau-braun
o Wird geschält und gefegt
o Kann auf sandigen Böden gepflanzt werden
1.3.9.2 Laubbäume
- Rotbuche:
o Schattbaumart
o Herzwurzler
o Rinde ist hellgrau, glatt
o Blätter sind eiförmig
o Früchte sind Bucheckern, dreieckig
o Mastbaum
- Eiche:
o Lichtbaumart
o Junger Baum: Pfahlwurzler, Herzwurzler
o Rinde ist glatt-grau (jung), grob und langfurchig (alt)
o Blätter sind asymmetrisch gelappt
o Früchte sind Eicheln
o Mastbaum
- Rosskastanie:
o Lichtbaumart
o Junger Baum: Pfahlwurzler, Herzwurzler
o Rinde ist glatt-graubraun (jung), dunkel und geschuppt (alt)
o Blätter ist 5-blättrig
o Früchte sind Kastanien
o Mastbaum
- Esche:
o Lichtbaumart
o Pfahlwurzler
o Rinde ist glatt-hell (jung), dunkel und langrissig (alt)
o Blätter sind zweiteilig angeordnet, 9-13 Fiederblätter pro Blatt
o Früchte sind die Hubschraubersamen
o Stark verbissen, geschält und verfegt
- Hainbuche:
o Schattbaumart
o Herzwurzler
o Rinde ist glatt-hellgrau bis zimtfarben
o Blätter sind länglich und eiförmig
o Früchte sind kleine Nüsse
o Deckungspflanze für Heckenbildung
- Ahron:
o Halbschattbaumart
Bergahorn:
Rinde glatt, graugelb (jung), braun, rissig, abgeschuppt (alt)
5-lappige Blätter, grob gezähnt
Doppelfrucht
Spitzahorn:
Rinde glatt, graurötlich (jung), dunkelgrau, rissig, schuppt nicht ab (alt)
5-lappige Blätter, spitze Enden
Geflügelte Spaltfrucht
Feldahorn:
Rinde hellbraun, schuppig, Längs- und Querrisse
3-5-lappige Blätter, klein und viele
Geflügelte Frucht
Wird gern verbissen
- Erle:
o Lichtbaumart
o Herzwurzler
o Rinde ist glatt-glänzend (jung), schwarzgrau, rissig und abgeschuppt (alt)
o Oben dunkelgrün untenhellgrün
o Früchte sind rotbraune Fruchtzapfen
o Gut geeignet an nassen Standorten
- Birke:
o Lichtbaumart
o Herzwurzler
o Rinde ist glatt-glänzend (jung), weiße Korkleiste, löst sich in dünne Fetzen (alt)
o Blätter sind mittelgrün, nach vorne zugespitzt
o Früchte sind die Hubschraubersamen
o Gut geeignet für Deckungsgehölze
1.3.9.3 Kleinsträucher
siehe Heintges „Land- und Waldbau, Wildhege“ S 81ff
1.3.11 Schädlinge
- Borkenkäfer
o Buchdrucker: im unteren, dickrindigen Stammteil
o Kupferstecher: in dünnrindigen Baumteilen z.B Ästen oder Wipfelstücke
- Natürliche Schädlingsbekämpfung ist wenn man viele Nistkästen im Wald verteilt und die Vögel
dann die Insekten fressen
- Ameisen sind auch Schädlingsbekämpfer
1.3.12 Wildschäden im Wald
1.3.12.1 Allgemein
- Verbissschäden: Echthirsche und Rehwild, Muffelwild und Hase, auch Gamswild
- Schälschäden: hauptsächlich Rotwild
- Fegeschäden: Rehbock, Rot-, Dam-, und Sikahirsch
- Ersatzpflichtiger Wildschaden bei,
o Hauptbaumarten auch wenn Schutzvorrichtungen vorhanden
o Nebenbaumarten nur bei Errichtung von Schutzvorrichtungen
o Gemischten Kulturen
- Nicht ersatzpflichtiger Wildschaden bei,
o Nebenbaumarten ohne Schutzvorrichtungen
o Baumschulen
o Einzeln stehende Bäume
o Wenn die Frist verstrichen ist wenn die Schutzvorrichtungen verweigert werden
1.3.12.2 Wildschadensverhütung
- Indirekte Maßnahmen: Verbesserung des Lebensraumes, Mischwaldbestände
- Direkte Maßnahmen: naturnahe Waldpflege, Verjüngung, Erhaltung von Weichhölzern,
Prossholz, Schutz durch Einzel – oder Flächenmaßnahmen
o Einzelmaßnahmen:
Verbiss: Schafswolle, Knospenklemme, Drahthose
Fegeschäden: Raugiebel, Stachelbaum, Fegespirale, Pfisterpfahl (Fegeschäden
vom Reh im März bis Juni, Rothirsch Ende Juli bis September, Damhirsch von
August bis September)
Schälschäden: Grüneinband, Trockeneinband
1.3.13 Hege
- Feuerwaffen:
o Waffen, die mit heißem Gas durch den Lauf getrieben werden
- Langwaffen:
o Waffen mit einer Gesamtlänge von mehr als 60cm
o Lauf und Verschluss (geschlossener Zustand) sind länger als 30cm
o Z.B. Büchse, Flinte, kombinierte Waffen
- Kurzwaffen:
o Alle anderen Schusswaffen
o Z.B. Revolver und Pistole
- Einzelladerwaffen:
o Waffen ohne Magazin
o Mehrere Läufer
o Müssen nach jedem Schuss neu geladen werden
o Z.B. Drilling, Bockflinte, Kipplaufbüchse
- Repetierwaffen:
o Waffen die nach jedem Schuss die Patronen aus Magazin repetiert werden müssen.
- Weitere Waffen:
o Vollautomatische Waffen (Gas- oder Rückstoßlader, bei uns verboten)
o Halbautomatische Waffen(Gas- oder Rückstoßlader, es kann immer nur ein Schuss
gelöst werden)
o Schreckschuss-, Reizstoff und Signalwaffen
Es darf keine Waffe oder Munition für längere Zeit im Auto zurückgelassen werden
- Im Hotel:
o Erleichterte Aufbewahrungsvorschriften
o Waffen und Munition muss im Schrank verschlossen werden
o Wesentliches Teil (z.B. Teile des Schloss) der Waffe kann beim Verlassen des Zimmer
mitgenommen werden
o Mehrfach sichern
- Jagdreisen im europäischen Ausland:
o Europäischer Feuerwaffenpass ist erforderlich
o 3 Langwaffen dürfen mitgeführt werden, die in dem Pass eingetragen sind
o Hat eine Gültigkeit von 5 Jahren
- Vorübergehende Aufbewahrung:
o Z.B. beim Schießwettkampf
o Aufbewahrung unter angemessener Aufsicht
2.1.6.1 Voraussetzung
- Mindestalter 18 Jahre
- Zuverlässigkeit muss gegeben sein (Überprüfung alle 3 Jahr)
- Persönliche Eignung (Überprüfung alle 3 Jahr)
- Sachkunde (Nachweis der Jägerprüfung)
- Bedürfnis
- Keine WBK erforderlich bei
o Langwaffenkauf, allerdings Eintragung in WBK innerhalb von 2 Wochen
o Erbschaft, Inbesitznahme ist innerhalb eines Monats bei der Waffenbehörde anzuzeigen
o Vorübergehende Aufbewahrung, Leihe bis zu einem Monat
o Wiedererwerb bei Abhandenkommen
o Erwerb von unbrauchbar gemachten Waffen
2.1.11 Waffenkontrolle
- Kotrolleure muss der Zutritt zur Aufbewahrung der Waffen gestattet werden
- Es wird geprüft:
o Sicherheitsstufe des Waffenschrankes
o Alle Waffen, die in der WBK eingetragen sind müssen vorhanden sein
o Ladezustand
o Munitionsaufbewahrung
- Dienstausweis muss vorgezeigt werden
- Ehegatte darf die Kontrolleure nicht die Kontrolle durchführen lassen
neuer Termin muss vereinbart werden
- Nur Waffenschränke dürfen kotrolliert werden
2.1.12 Beschusspflicht von Feuerwaffen
- Amtlicher Beschuss durch die Beschussämter vor Inbetriebnahme der Waffen bei Austausch von
Patronenlager, Verschluss oder Griffstück der Kurzwaffe
- Erstbeschuss: Beschuss nach Fertigstellen der Waffe
- Instandsetzungsbeschuss: nach Austausch von höchstbeanspruchten Teile
- Beim Beschuss wird folgendes überprüft:
o Haltbarkeit: Test der höchstbeanspruchten Teile durch 30% erhöhte Gasdrucke
o Funktionssicherheit: Verschluss, Sicherung, gefahrloses Laden, Schießen und Abfeuern
o Maßhaltigkeit: Patronenlager, Verschlussabstand, Laufinnenmaße
o Kennzeichnung: Herstellername, Kaliberangabe, Waffennummer
- Beschusszeichen:
o Bundesadler mit Kennbuchstabe N (Beschuss mit Nitropulver)
o Bundesadler mit Kennbuchstabe V (verstärkter Beschuss)
o Bundesadler mit Kennbuchstabe J (Instandsetzungsbeschuss)
o Ortszeichen des Bundesamtes
o Jahreszahl des Beschusses
o Lilie auf Schrotlauf für Stahlschrotbeschuss
Ziel ist es den Nutzer vor technischen Defiziten zu schützen
2.2 Waffensachkunde
2.2.1 Allgemeine Begriffe
- Büchsenkaliber: Kaliberbezeichnungen können in mm oder in Zoll angegeben werden (1
Zoll=25,4mm)
o Kal. 7x57: 7mm Nenndurchmesser und 57mm Hülsenlänge
o Kal. .222: 0.222x25.4= 5.6mm Nenndurchmesser
o Kal. .30-06: .30= 7,62mm Nenndurchmesser, 06 deutet auf das Entwicklungsjahr der
Patrone hin
- Flintenkaliber: Es wird geschaut wieviel gleichgroße Kugeln man aus einem Pfund Blei gießen
kann
o Kaliber 12: 12 gleichgroße Kugeln
o Kaliber 16: 16 gleichgroße Kugeln
o Kaliber 20: 20 gleichgroße Kugeln
das heißt je größer die Zahl desto kleiner das Kaliber
- Geschossenergie E
o E0= Mündungsenergie
o E5= Höchste Energie des Geschosses (nach 5m)
o E100= Geschossenergie nach 100m
o Ez= Zielenergie
- Geschossgeschwindigkeit V
o Vgl Geschossenergie
- Abzugswiderstand wird in Newton N angegeben
- Gasdruck in bar
2.2.3.2 Jagdwaffen
- Kurzwaffen:
o Revolver und Pistolen
- Büchsen:
o Langwaffen mit gezogenen Lauf (Züge und Felder oder Polygonlauf
o Patronenlager nimmt Patronen auf und verschließt mit der Hülse den Lauf „gasdicht“
o Lauf hat die Aufgabe dem Geschoss die Richtung zu geben und auf Geschwindigkeit zu
bringen
o Länge Züge und Felder wird Dralllänge genannt
o Züge und Felder geben dem Geschoss einen Drall bzw. versetzen es in Rotation um die
Längsachse (Stabilisierung der Flugbahn)
o Dienen zum präzisen Punktschuss
o Beispiele:
Repetierer mit Zylinderverschluss
Unterhebelrepetierer mit Röhrenmagazin
Gewehre mit Blockverschluss
Vorderschaftrepetierer (Pumpgun)
Selbstladebüchsen
Doppelläufige Büchsen: Doppelbüchse, Bockbüchse, Büchsdrilling, Bergstutzen,
Kipplaufbüchse, Blockbüchse
- Flinten:
o Haben glatte Läufe
o Eisatzgebiet ist Federwild und Niederwild (außer Reh), allgemein auf bewegliche Ziele
o Können mit Choke (Laufverengung) eingebaut werden es kann dadurch auf eine
weitere Entfernung eine größere Deckung erzielt werden (Deckung= Anzahl der Schrote,
die ins Ziel gebracht werden)
Vollchoke, Halbchoke, Dreiviertelchoke und Viertelchoke
Je mehr gechoked desto einger wird die Garbe gebündelt
o Wechselchocke: Es kann je nach jagdl. Einsatz eine andere Choke verwendet werden
o MERKE:
Ideale, tötliche Streuung lieg bei 100cm, diese entspricht einer Entfernung von
35m
Je länger der Lauf desto besser der Gasdruck und daher umso höher die
Geschossgeschwindigkeit (gilt auch bei Büchsen)
o Beispiele:
Einläufige Flinte
Doppelflinte, Bockflinte, Flintendrilling, Repetierflinte
o Übliche Chokebohrungen bei Doppelfinten und Bockdoppelflinten
Rechter bzw. unterer Lauf: 1. Schuss ¼ oder ½ Choke
Linker bzw. oberer Lauf: 2. Schuss ¾ oder Vollchoke
o Polychoke: Aufschraubbare Mündungsaufsätze, die durch verdrehen auf verschiedene
Chokes eingestellt werden können
o Mit Flintenlaufgeschossen darf auch auf Hochwild geschossen werden
- Kombinierte Langwaffen:
o Mehrläufige Gwehre mit Büchen- und Flintenlauf
o Alle Kipplaufwaffen sind Einzellader
o Beispiele:
Bockbüchsflinte
Büchsflinte
Drilling
Doppelbüchsdrilling
Bockdrilling
Vierling
Schienendrilling
o Verlötete Läufe können zu Wärmespannungen führen und somit die Trefferlage sich
verändert (bei thermostabilen Läufen hat man diese Problem nicht)
o Im Büchsenlauf sind 4-6 Züge und Felder
o Züge verursachen die Rotation
o Es gibt Feld- und Zugkaliber
Nennkaliber ist der gerundete Mittelwert aus beiden Kalibern
- Kompensatoren, Mündungsfeuerdämpfer:
o Befinden sich an der Mündung des Laufes
o Reduzierung negativer Eigenschaften:
Rückstoß
Hochschlag
Mündungsfeuer
o Leitet den Stahl der Pulvergase seitlich und nach oben ab
o Höhere Präzision durch das Abführen der Gase
- Schalldämpfer:
o Bauteile im Inneren des Schalldämpfers die den Strom der Gase hemmen (z.B.
durchbohrte Prallwände, Kammern, geneigte oder spiralige Komponenten)
o Reduziert Laufmündungsschall nicht den Schussschall
o Nach Einbau kann sich die Treffpunktlage verändern
2.2.4.1 Schäftung
- Aufgaben des Schaftes:
o Übertragung des Rückstoßes
o Aufnahme von z.B. Lauf, Schlossspannung und Verschluss
o Ermöglicht erst das Schießen
o Vorderschaft dient als Wärmeschutz
2.2.4.2 Abzugsarten
- Druckpunktabzug: Vorweg zum Druckpunkt anschließend löst sich der Schuss
- Flintenabzug: Direktabzug ohne Spiel
- Stecherabzug: Abzugsgewicht wird minimiert, an der Stecherschraube erkennbar, die
hinter dem Abzug sitzt
o Doppelzüngelstecher:
Deutscher Stecher
Hintere Abzug wird eingestochen
Entstechen: hintere Abzug wird gezogen gehalten und der vordere gedrückt
nachvorne geführt
o Rückstecher:
Französischer Stecher
Abzugszüngel wird zum Stechen nach vorne gedrückt
Entstechen: Abzug wird mit dem Pinzettengriff nach hinten entstochen
o Kipplaufwaffen mit 2 oder mehreren Läufen haben immer einen franz. Stecher (sonst
wäre ein 3. Abzugszüngel notwendig)
- Abzugs für doppelläufige Waffen
o 2 Abzüge:
Vorderer Abzug für rechter bzw. unterer Lauf
Hinterer Abzug für linker bzw. oberer Lauf
o Einabzug: Schloss wird nach dem 1. Schuss automatisch od. mechanisch umgeschaltet
2.2.4.4 Schlosssysteme
- Kipplaufwaffen
o Kastenschloss:
Schlossteile sind im Systemkasten (Basküle)
o Blitzerschloss:
Schlossteile sind Auf dem Abzugsblech montiert
o Seitenschloss:
Schlossteile sind an Seitenblechen montiert (erkennbar an den Metallplatten)
o Hahnschloss:
Keine Sicherung
Lange Schlosszeit (Zeit zwischen Betätigen des Abzugs und das Auftreffen vom
Schlagbolzen am Zündhütchen)
- Repetierer (Zylinderschloss)
o Setzt sich aus Verschlusshülse und der Kammer (mit Kammerstenge)l zusammen
o Verschiedene Systeme bei Repetierern:
System Mauser 98
Verriegelung durch 2 od. mehrere Verschlusswarzen die in den
Hülsenkopf eingreifen
System Blaser R93, R8, Radialverschluss
Verriegelungslamellen
Geradeabzug
- Blockverschlüsse
o Fallblock-, Vertikalblock- und Drehblockverschluss
o Vorteile:
Hohe Gasdrucke
Langer Lauf, kurze Gesamtlänge
o Nachteile:
Kein Magazin, nur ein Schuss möglich
2.2.4.5 Sicherungssysteme
- Innere Sicherung ( in der Wirkung bei Kipplaufwaffen)
o Abzugssicherung
o Stangensicherung
o Federsicherung
o Schlagstücksicherung
o Bolzensicherung
- Äußere Sicherung (in der Betätigung bei Repetierern)
o Flügelsicherung bei Mauser 98
Sehr zuverlässig
Nachteil wenn Zielfernrohre montiert sind (Flügel stößt an Zielfernrohr)
o Schiebesicherung
Nach vorne: entsichert, Roter Punkt ist sichtbar
Kann im gesicherten Zustand meistens nicht geöffnet werden
o Transversalsicherung
Knopf am Abzug
Links: entsichert
Rechts: gesichert
2.2.6 Magazine
- Röhrenmagazin
o Lever-Action oder Pumpguns
o Unter dem Lauf ist ein zweiter Lauf mit dem Röhrenmagazin
- Kastenmagazin
- Mauser- oder Zickzackmagazin
o Wie Kastenmagazin nur sind hier Patronen versetzt
- Stangenmagazin
- Trommelmagazin
o Patronen liegen kreisförmig hintereinander
2.2.9 Visiereinrichtung
- Offene Visierung(Kimme und Korn)
o Kimme, Korn und Ziel müssen übereinstimmen
Feinkorn: Tiefschuss
Grobkorn: Hochschuss
- Optische Visierung (Fernrohre)
o Zielfernrohr verkürzt immer um das Maß der Vergrößerung
o Absehen 1 und 4 sind jagdlich gebräuchlich
o Reh auf 100m und Hirsch auf 200m passen zwischen die waagrechten Balken
o Parallaxe: Schattenbildung n Okularebene
o Ideale Schussentfernung liegt bei 100m (>100m gibt es kleine Schussabweichungen)
o Absehschnellverstellung: Distanstskala ersetzt die lineare Skala
o Montagevorrichtungen
Einhakmontage
Schwenkmontage
Aufschubmontage
o Korrektur: 1 Klick an der Einstellschraube heißt 1cm Korrektur auf 100m
- Flintenvisierung (Schiene mit Korn)
2.2.12 Jagdmunition
2.2.12.1 Allgemeines
- Zündung
o Randzündung bei KK oder Flobert-Patronen
Zündsatz im Rand
Kein Zündhütchen
.22 Magnum, .22 lfB, .22 short
o Zentralfeuerzündung
Zündsatz im Zündhütchen
Berdanzündung (zwei Zündkanäle, Amboss in Hülse) und Boxerzündung (ein
Zündkanal, Amboss im Zündhütchen)
o Nitropulver als Treibmittel
o Offensive Pulver (schnell abbrennend für KK) und progressives Pulver (langsam
abbrennend für große Kaliber)
2.2.12.2 Schrotmunition
- Aufbau siehe Heintges S.101
- Hülsen aus Pappe oder Kunststoff
- Bördelverschluss (Faltverschluss) oder Sternverschluss
- Kaliber 12, 16, 20 (je kleiner das Kaliber desto größer der Durchmesser)
- Hülsenlänge wird immer von der abgeschossenen Hülse gemessen
- Schrotstärken
o 2,5mm (deutsche Größe) 7 (englische Größe)
Kaninchen, Schnepfe, Taube, Marder
o 3,0mm (deutsche Größe) 5 (englische Größe)
Hase, Krähe, Ente, Fasan
o 3,5mm (deutsche Größe) 3 (englische Größe)
Fuchs, Winterhase, Gänse, Schwäne
o 4,0mm (deutsche Größe) 1 (englische Größe)
Winterfuchs und Dachs
o > 4,0mm heißen Posten und sind verboten
o <1,0mm heißen Dust oder Dunst und sind verboten
- Der Schrotschuss
o ist ein gezielter Streu-, Massen und Flächenschuss
o Ziel sollte möglich gleichmäsig getroffen werden
o Löst Nervenschock aus und führt somit zum Tod
o 4-6 Schrote sollten den Wildkörper treffen
o Entfernung zw. 35 und40m
- Alles Niederwild (außer Rehwild) kann mit Schrot geschossen werden
- Gefahrenbereich Schrotgröße x 100
2.2.12.3 Flintenlaufgeschoss
- Hochwild darf bis zu einer Entfernung von 50m damit erlegt werden
- Rillen im Geschoss bewirken, dass dieses auch aus Chokes verschossen werden kann
- Gefahrenbereich 1500m
- Durch die glatten Läufe der Flinten kann die Flugbahn nie so stabilisiert werden wie die eines
Büchsengeschosses
- NIE mit Schrotpatronen verwechseln!!!
2.2.12.4 Büchsenmunition
- Aufbau siehe Heintges S.84
- Hülsenformen
o Zylinder Form
o Konische Form
o Flaschenform (gängigste Form)
- Hülsen können eine Rille (für Repetierer) oder einen Rand (für kombinierte Waffen) haben
- Hülschen mit Gürtel zeigt besonders starker Ladung (meist Magnumpatronen) oberhalb des
Hülsenbodens
- Geschossarten
o Bleigeschosse
Nicht auf Schalenwild oder Feder (nur Stahlschrot) erlaubt
Alles andere darf mit bleihaltiger Munition geschossen werden (z.B. Hase, Fuchs
oder Dachs)
Der Fangschuss darf mit bleihaltiger Munition angetragen werden und bei
Nachsuchen
o Vollmantelgeschoss
Große Kaliber für Dickhäuter
Kleine Kaliber damit der Balg von Fuchs, Waschbär, Marderhund aber auch
Dachs oder Hase geschont wird (Geschoss geht durch den Körper und zerstört
den Balg nicht so sehr)
Früher: Militär- oder Polizeimunition
o Zerlegungsgeschoss (bleihaltig od. bleifrei)
Geben Energie durch Absplitterung dder Geschossmasse und einer mehr oder
weniger starke Querschnittsvergrößerung im Ziel ab
Z.B. H-Mantelgeschoss (hoher Wildbretverlust, da großer Schusskanal
o Deformationsgeschoss (bleihaltig od. bleifrei)
Geben Energie durch Querschnittsvergrößerung ab („pilzen auf“)
o Alle Geschosse sollen mit genügend Energie auftreffen, die Energie im Wildkörper
abgeben und einen Ausschuss erzielen
2.2.13 Ballistik
- Innenballistik (inkl. Zündungsballistik)
o Zündungsballistik:
Freiflug: Geschossweg vom Patronenlager bis zu den Zügen und Felder (zu
großer Freiflug kann bedeuten, dass sich das Geschoss in den Zügen und Feldern
verkantet)
o Innenballistik: Zündung, Verbrennen des Pulvers und Entwicklung des Gasdrucks
o Schussentwicklung im Lauf
- Mündungsballistik
o Schussentwicklung an der Mündung
o Druckwelle entsteht durch Gasdruck (Mündungsknall)
- Außenballistik
o Weg von Mündung bis zum Ziel
o GEE: günstige Einschussentfernung
o Anfangsgeschwindigkeit (V0), Kaliber, Geschossgewicht, Geschossform, Luftwiderstand,
Erdanziehung und Abschusswinkel haben Auswirkung auf die Flugbahn des Geschosses
o Laub, Äste oder Gras können erhebliche Abweichungen im Trefferbild hervorrufen
o Geschoss schneidet die Visierlinie 2 mal, die Seelenachse nie
- Zielballistik
o Wirkung des Geschosses im Ziel
o Hängt ab von Masse, der Zerlegefähigkeit bzw. Deformationsfähigkeit und
Geschwindigkeit des Geschosses
- Kugelschlag: Geräusch beim Auftreffen des Geschosses
o Dumpf: Waidwundschuss
o Hell: Knochenschuss
3 Fach 3: jagdliche Praxis und Jagdhunde
3.1 Jagdliche Praxis
3.1.1 Jagdliches Brauchtum
3.1.1.1 Allgemeines
- Zum Brauchtum gehören:
o Waidmannsprache
Kulturgut
Untrennbar mit den Kenntnissen der Jagd verbunden
Fremdsprache der Jäger
o Jagdsignale
o Bruchzeichen
- Schutzpatron ist der Heilige Hubertus von Lüttich (Hubertustag 3. November)
- Waidgerechtigkeit:
o Sammelbegriff für geschriebenen und ungeschriebenen Gesetze der Jagd
o Respektvoller Umgang gegenüber anderen Jägern und anderen Menschen
o Respektvoller, anständiger und tierschutzgerechter Umgang mit dem Tier
o Waidgerechter Jäger soll,
jagdpraktisches Handwerk beherrschen
Hege vor Bejagung voranstellen
das Stück respektvoll behandeln, auch nach dem Schuss
jagdliche Kulturgut pflegen
z.B. nur Federwild mit Schrot im Flug oder keinen Hasen in der Sasse erlegen
erst Jungtier dann Muttertier erlegen
- Erleger ist derjenige der den tödlichen Schuss abgegeben hat
- Kleines Jägerrecht: Der, der das Stück aufbricht bekommt das Geräusch (Herz, Lunge Leber,
Nieren und ggf. Milz)
- Großes Jägerrcht. Träger bis zur 3. Rippe
- Trophähen:
o Kopfschmuck: Geweih, Gehörn, Krucken oder Schnecke
o Zähne: Grandeln, Waffen beim Keiler(Hauer und Haderer), Haken bei der Bache,
Fangzähne oder Nagezähne
o Bart: Gams, Hirsch oder Sauenbart
o Decke, Schwarten oder Balge
o Beim Federweild:
Erpellocken
Schnepfenbart
Malerfeder
Stoß
- Jagdhörner:
o Fürst-Pless-Horn
o Clewingsches Horn
o Parforcehorn
o Sauerländer Halbmond
- Jagdsignale zur Verständigung bei der Jagd:
o Aufbruch zur Jagd
o Treiber in den Kessel
o Hahn in Ruh (Aufhören zu schießen
o Sammeln der Schuützen
o Begrüßung, etc.
3.1.1.2 Bruchzeichen
- Bruchgerechte Bäume:
o KI Kiefer
o FI Fichte
o TA Tanne
o EI Eiche
o ER Erle
o Zusätzlich noch Eibe, welche aber giftig ist
- Brüche
o Anschussbruch Markierung des Anschusses
o Fährtenbruch Markierung der Fluchtrichtung
o Inbesitznahmebruch Wild wurde erlegt und in Besitz genommen
o Letzter Bissen letzter Gruß des Jägers
o Erlegerbruch ein Jäger überreicht dem Erleger den Bruch und
der steckt in sich an den Hut auf der rechten Seite
o Bruch für den Hund Anerkennung und Dank für die Hilfe
3.1.1.3 Streckelegen
- Am Ende der Jagd wir die Stecke gelegt
- Wild wird auf die rechte Seite gelegt
- Vor dem Stecke legen wird Schalenwild aufgebrochen
- Alle Stücke werden mit dem Haupt in eine Richtung gelegt
- Strecke wird von groß zu klein gelegt und die männlichen Stücke immer als erstes
- Jedes 10. Stück wird nach vorne geschoben
- Es darf nicht über die Strecke getreten werden
- Hoch- und Niederwildstrecke:
o Hochwild:
alles Schalenwild (außer Rehwild)
Auerwild
Steinadler
Seeadler
o Niederwild:
Rehwild
Seehunde
Hase und Kaninchen
alles Raubwild
alles Federwild (außer die o.g. Arten)
o Hochwildstrecke
1. Reihe: Rotwild
2. Reihe: Damwild
3. Reihe: Schwarzwild
o Niederwildstrecke
1. Reihe: Fuchs
2. Reihe: Hase
3. Reihe: Kaninchen
4. Reihe: Fasane
Unter den Fasanen alle anderen Federwildarten
o Gemischte Strecke
1.- 3. Reihe: vgl. Hochwildstrecke
4. Reihe: Rehwild
5. Reihe: Fuchs und ggf. anderes Niederwild
o Aufstellung der Jagdteilnehmer:
Jagdherren und Jägerstehen vor der Strecke (Stücke schauen sie an
Treiber, Hundeführer und Bläser stehen hinter der Strecke (sie schauen in das
Weidloch der Stücke)
3.1.2 Büchsenschuss
3.1.2.1 Allgemeines
- Vor dem Schuss:
o Sicherheit steht über dem jagdlichen Erfolg!!!
o Es muss sichergestellt sein dass,
das Sichtfeld übersichtlich ist
Kugelfang gegeben ist
keine Hindernisse im Weg sind (leichte und Rasante Geschosse können schon
durch Grashalme abgelenkt werden)
Wild nur waidgerecht erlegt wird (Reh bis ca. 150m oder Rotwild bis ca. 200m)
man sich den Standort des Wildes bei Schussabgabe merkt
bedenkliche Merkmale erkannt werden
keine anderen Stücke gefährdet sind
- Nach dem Schuss:
o Schusszeichen müssen erkannt werden
o Man muss sofort wieder schussbereit sein
o 2. Schuss antragen falls Wild flüchtet
o Nach dem Schuss immer etwas warten bevor man sich zum Anschuss begibt
o Beim Weg zum Stück immer Schussbereit sein
- Immer Blatt- oder Kammerschuss antragen
3.1.2.2 Haltepunkt
- Schalenwild immer breitstehend und mit erhobenem Haupt beschießen damit möglichst viel
Schweiß am Anschuss zu finden ist
- Schuss sollte eine Handbreite vom Schulterblatt angetragen werden
- Nicht waidgerechter Schuss ist z.B. der Schuss spitz von hinten und der Kopfschuss
- Wild kann durch pfeifen, rufen, fiepen, blasen, mahnen zum verhoffen gebracht werden
- Krankes Wild kann in jeder Stellung geschossen werden
- Schuss im Hochgebirge:
o „Bergauf und bergrunter halt immer drunter“
o Beim Schuss nach oben oder nach unten wirkt die Erdanziehung weniger als bei
horizontalen Schüssen, daher entsteht ein Hochschuss und man muss tiefer zielen
o Je steiler der Schusswinkel und je langsamer das Geschoss desto tiefer muss gezielt
werden
3.1.2.3 Schusszeichen
- Schusszeichen sind Merkmale, die das Wild zeigt ob, wo und wie es getroffen wurde. Dazu
gehört der Kugelschlag, der Kugelriss und das Zeichnen
- Kugelschlag:
o Hörbares Geräusch beim Auftreffen des Geschosses auf den Wildköper
o Aus dem Kugelschlag kann die Trefferlage vermutet werden
Klatschender Schlag: Kammerschuss
Harter, hellerschlag: Knochenschuss
Deutlicher, stumpferschlag: Waidwundschuss
o Jäger die seitlicher stehen können den Kugelschlag besser wahrnehmen als der Schütze
selbst
- Kugelriss:
o Kugelriss ist die Stelle in der das Geschoss in das Erdreich einschlägt
o Je nach Einschlagwinkel ist die Fläche länger oder kürzer
o Es lassen sich Rückschlüsse ziehen wo das Stück getroffen wurde oder verfehlt wurde
o Jeder Kugelriss sollte auf Risshaare, Deckenfetzen, Wildbretteile oder Organteile
untersucht werden
- Zeichnen:
o Verhalten des Wildes beim Geschosseinschlag
o Blick durchs Feuer ist wichtig um die Trefferlage zu bestimmen
o Modere Geschoss lassen Wild oft „im Knall“ verenden
o Rehwild zeichnet besonders deutlich
o Schwarz- und Muffelwild zeichnet nur wenig oder gar nicht
o Sondert sich ein Stück von der Gruppe ab ist es ein gutes Zeichen, dass es getroffen
wurde
o Auch ohne Zeichnen kann das Stück getroffen sein
o Stücke können auch bei Fehlschüssen zeichnen
3.1.2.4 Pirschzeichen:
- Es wird zwischen Pirsch und Wildzeichen unterschieden
o Wildzeichen:
Fährten, Spuren und Geläufe
Lautäußerungen
Betten, Lager, Sassen, Huderpfannen
Haare, Wolle und Federn
Fegestellen und Verbiss
Risse und Rupfungen
Suhlen und Malbäume
o Pirschzeichen.
Schweiß
Schnitthaare
Entstehen durch die Stanzwirkung des Geschosses beim Einschlag
Abgeschnittene Haare
Farbe und Länge geben Anhaltspunkte über Treffersitz
Lange Schnitthaare sind vom Rücken und kurze vom Haupt oder den
Läufen
Risshaare:
Haare, die beim Streifschuss ausgerissen werden
Viele Haare am Anschuss weist auf einen Streifschuss hin
Decken- und Schwartenfetzen
Pansen-, Weidsackinhalte und Gescheideinhalte
Knochensplitter
Zahnteile
Eingriffe und Ausrisse
Eingriffe
o sind am Anschuss sichtbare
o Entstehen durch den verstärkten Abdruck der Schalen in den
Boden
o Beim Einschlag des Geschosses werden die Schalen stärker in
den Boden gedrückt
Ausrisse
o Entstehen am und hinter dem Ausschuss durch
herausschleudern von Gras, Erde, Steinen und Laub aus den
Eingriffen
o Entstehen durch das plötzliche Flüchten des Wildes nach dem
Schuss
3.1.2.5 Nachsuche
- Kinder und jugendlich dürfen an der Nachsuche nicht teilnehmen
- Jagdleiter ist immer der Hundeführer
- Der Jagdausübungsberechtigte muss den Anweisungen des Hundeführers folgeleisten
- Hohe Anforderungen an das Können und Wissen des Hundeführers
- Ein brauchbarer Hund ist notwendig (Nachweis einer Brauchbarkeitsprüfung oder
gleichgestellten Prüfung)
- Ausschlaggebend für eine gute Nachsuchearbeit sind:
o Gewissenhafte Einarbeitung
o Ständige Praxis und Übung
o Entsprechende Veranlagung des Hundes (Nase, Ausdauer, Wildschärfe und Laut)
- Schweißarbeit auf Schalenwild
o Bei einer kurzen Fluchtstrecke und viel Schweiß kann ein ausgebildeter und auf Schweiß
geprüfter Hund eingesetzt werden
o Bei schwierigen Nachsuchen sollte ein Schweißhundegespann geholt werden
o In beiden Fällen müssen sich Führer und Hund optimal ergänzen und zusammenarbeiten
o Ein 6-10m langer Schweißriemen und die richtige Halsung ist für die Schweißarbeit
einzusetzen
o Jede Nachsuche beginnt am Anschuss und wird nicht direkt betreten
o Der Hund wird außer Wind abgelegt und nach dem Untersuchen des Anschusses
gerufen
o Der Hundeführer benötigt vom JAB folgende Infos:
Uhrzeit des Schusses
Beschreibung des Wildes
War das Stück alleine oder im Rudel
Welches Kaliber wurde verwendet
Fluchtrichtung
Wie hat das Stück gezeichnet
Lautäußerungen
Wurden Pirschzeichen gefunden
Hat man schon mit einem anderen Hund nachgesucht
o Beginn der Nachsuche auf Schalenwild in 2-3 Stunden nach dem Schuss
Wild soll stärker krank und die Fährte kalt werden
o Bei einem tödlichen Schuss kann auch sofort nachgesucht werden
o Die Nachsuche wird erschwert durch,
Aufmüden des kranken Stückes
Zertrampeln des Anschusses
Vorherige Nachsuche mit anderen Hunden
Ungünstige Witterung (Hitze, Sturm und Frost)
o Arbeit immer am langen Riemen (der Hund wird nie geschnallt)
o Der Hund wird nur zur Hetze geschnallt wenn das Stück vor ihm im Wundbett hoch wird
oder der Hund laut gibt, dass das Stück in der Nähe herumzieht
o Nach dem der Hund das Wild gestellt hat darf nur der Hundeführer den Fangschuss
antragen
o Begleitpersonen dürfen ihre Waffe erst bei Bedarf laden
3.1.2.7 Töten von Schalenwild (Fangschuss oder mit der kalten Waffe)
- In der Regel mit der Langwaffe (Büchsenlaufgeschosse oder FLG)
- Auch mit Kurzwaffen möglich (E0=200J)
- Fangschuss aus kurzer Distanz antragen
- Immer auf das Blatt zielen
- Fangschüsse nie auf Asphalt antragen
- Töten mit der kalten Waffen nur wenn kein Fangschuss angetragen werden kann
o Waidmesser
o Waidblatt
o Saufeder
- Abfangen mit der kalten Waffe:
o Blattfang: man stößt von hinten oben auf Höhe der drittletzten Rippe schräg nach
vorne in die Kammer
o Kälberfang: die Klinge wird von vorne durch die Herzgrube ins Herz gestoßen (nur
anwenden wenn Blattfang nicht möglich)
o Genickfang: nicht anwenden, da es hier viel Erfahrung benötigt und der Einstich
exakt sein muss
3.1.3 Schrotschuss
3.1.3.1 Allgemeines
- Es wird auf Nieder wild geschossen (außer Rehwild)
- Streuschuss auf kurze Entfernung
- Einschlag vieler Schrote auf dem Wildkörper
- Tod über Nervenschock
- Maximale Entfernung 30-40m
- Schussentfernung nicht unter 20m
- Je größer die Entfernung desto größer die Streuung
- Kurze Schussdistanz bewirkt, dass die Schrote zu tief ins Fleisch eindringen (Wildbret-
entwertung)
- Wahl der Schrote richtet sich nach der Wildart (siehe Kapitel 2.2.12.2)
- Kleinere Schrote habe eine gute Deckung gegenüber großen Schroten
3.1.3.3 Zeichnen
- Hase und Kaninchen:
o Kopfschuss: Hochschnellen vor dem Verenden
o Vorderlaufschuss: kurzes rollieren und weiterflüchten
o Hinterlaufschuss: Zusammenbrechen
o Weidwundschuss: Zusammenfahren
o Treffer in Herz und Lunge: oft kein Zeichnen
- Fuchs:
o Weidwundschuss: Beißen an die verletzte Stelle
o Tödliche Verletzung: Lunte geht nach oben
o Fehlschuss: winken mit der Lunte und schnelle Flucht
Fuchs ist sehr schusshart und flüchten in ihren Bau sofer sie nicht tödlich getroffen wurden
4.1.5 Jagdbezirke
- Eigenjagdbezirk:
o Grundstückeigentümer mit mehr als 75ha forst-, land- und fischereiwirtschaftlich
genutzter Fläche (inkl. befriedete Bezirke)
- Gemeinschaftliche Jagdbezirke:
o Mehr als 250ha bejagabarer Fläche im geographische Gemeindegebiet
o Gemeinden, die keine 250ha zur Verfügung haben sind 150ha ausreichend
(Ausnahmeregelung)
4.1.6 Abrundung
- Abrundung wenn unnatürliche Flächenteile zw. benachbarten Revieren sind
- Ausgleich nicht flächen- sondern wertgleich
- Es darf kein neues Jagdrevier entstehen
- Bestätigung durch die UJB (untere Jagdbehörde)
- Keine Einigung der Jagdgenossenschaft (JG): Abrundung durch UJB
- Keine Einigung der Pächter: Abrundung erst nach Pachtende
4.1.9 Pachtverträge
- Pachtfähig nach 3 Jahren
- Mind. Pachtzeit: 6 Jahre
- Höchst. Pachtgröße: 1000ha
- Pächterzahl: 3 bis 250ha und je einen pro angefangene 100ha
- Bei Tod des Pächter werden die Erben zu Pächter
- Pachtverträge sind unkündbar
- Pächter kann Begehungsscheine ausstellen
o Ausstellung für ein Jagdjahr (01-04 bis 31-03)
o Alle Pächter müssen den Begehungsschein unterschreiben
o Anzahl an Begehungsscheinen kann die UJB beschränken
o Entgeltlich oder unentgeltlich
4.1.10 Wildtierschutz
- Schutz des Wildes vor,
o Wilderer
o Seuchen
o Hungersnot
- Hegemaßnahmen gehört auch zum Wildtierschutz (z.B. das Anlagen von Wildäckern)
- Wildtierschützer:
o Wird nicht auf die Liste der Begehungsscheine gesetzt
o Wildtierschützer können folgende Personen sein
JAB
Person mit entsprechendem Lehrgang
Forst- oder Polizeibeamte
- Nur Wildtierschützer oder JAB dürfen Katzen und wildernde Hunde mit Genehmigung erlegen
4.2 Naturschutzrecht
4.2.1 Ziel des Naturschutrechtes
- Biologische Vielfalt
- Leistungs – und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes
- Regenerations – und Nutzungsfähigkeit der Naturgüter
- Erholungswert
- Artenvielfalt
4.2.4 Tierschutzgesetz
- §§1-4 sind die für die Jagd relevanten Paragraphen
- Der Mensch soll die Verantwortung haben das Wohl und Leben des Tieres zu schützen
- Niemand darf den Tier ohne Gründe Schmerzen zufügen
- Tier muss artgerecht gehalten werden (inkl. Ernährung)
- Verbote im Tierschutzgesetz:
o Einem Tier unzumutbare Leistungen abzuverlangen
o Einem bei Krankheit Leistungen abzuverlangen
o Einem Tier Schmerzen zuzufügen oder Doping hinzuzufügen
o Ein Tier auswildern das in der freien Natur nicht überlebensfähig ist
o Ein Tier an einem anderen Tier auf Schärfe abzurichten
o Ein Tier auf ein anders zu hetzen (sofern nicht waidgerecht)
o Einem Tier Stromeinwirkungen bei der Ausbildung verabreichen
- Ein Wirbeltier darf nur unter Betäubung oder waidgerecht bei der Jagd erlegt werden
- Für das Töten von Tieren müssen die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten vorhanden sein
4.2.5 Landeswaldgesetz
- Betreten des Waldes:
o Jeder darf den Wand zur Erholung betreten
o Lebensgemeinschaft Wald und Bewirtschaftung des Waldes darf nicht gestört werden
o Wald darf nicht beschädigt oder verunreinigt werden
o Veranstaltungen müssen von der Forstbehörde genehmigt werden
o Radfahren und Reiten ist nur auf Straßen oder Wegen gestattet
o Reiten auf Wegen mit weniger als 3m Breite ist nicht gestattet (Forstbehörde kann
Ausnahmen genehmigen)
o Es ist verboten:
Fahren und Abstellen von Fahrzeugen im Wald
Zelten und Aufstellen von Bienenkörben im Wald
Betreten gesperrter Waldwegen
Betreten von Naturverjüngung
Betreten forstbetrieblicher und jagdbetrieblicher Einrichtungen
5 Fach 5 Wildbrethygiene
5.1 Wildkrankheiten und Ihre Bekämpfung
5.1.1 Allgemeines
- Warum ist Wildbrethygiene wichtig?
o Sicherung und Schutz für den Menschen
o Man muss erkennen ob Wild genusstauglich ist oder nicht bevor es in Verkehr gebracht
wurde
o Schutz vor Scheuen erkennen
o Erkennen von Störungen im Biotop
Um ein hochwertiges Lebensmittel zu bekommen und auch um Seuchen einzudämmen muss
der Jäger jede Veränderung des Wildes vor und nach dem Schuss erkennen und
dementsprechend reagieren
- Menschen können sich wie folgt infizieren
o Am lebenden Stück
Berührung
Risse
Kratzer
o Am erlegten Stück
Beim Aufbrechen
Beim Zubereiten und beim Genuss
Beim Präparieren
o Durch Ausscheidungen des Tieres (Mundschutz tragen)
- Hantavirus:
o Überträger sind Nagetiere (vor allem Nager)
- Leptosirose:
o Kommt vor allem bei Ratten und Bisamratten vor
o Erreger ist im Urin
o Mensch und Hund infizieren sich mit der infizierten Flüssigkeit
o Kann zum Tod führen
o Symptome wie bei Hepatitis (Leberentzündung)
- Anzeigepflichtige Tatbestände bei seuchenhaften Krankheiten
o Anzeigepflichtnach dem Jagdrecht (§24 BJagdG)
Anzeige bei der UJB od. Amtstierarzt
o Anzeigepflicht nach Verordnung über Tierseuchen
Jäger muss Krankheit erkennen um schnellstmöglich reagieren zu können
- Pflichten bei Seuchenverdacht:
o Verseuchtes Wild muss komplett zum Veterinäramt od. UJB gebracht werden
o Mensch und Tier muss ferngehalten werden
o Fallwild muss sachgerecht beseitigt werden
o Sicherung von Untersuchungsmitteln
- Unterschied anzeigepflichtiger und meldepflichtiger Wildkrankheiten:
o Anzeigepflichtige Wildkrankheiten oder – seuchen werden mit staatlichen Mitteln
bekämpft
Maul – und Klauenseuche
Tollwut
Aujeszkysche Krankheit
Schweinepest
Geflügelpest
Milzbrand
Blauzungenkrankheit
o Meldepflichtige Wildkrankheiten werden ohne staatlichen Maßnahmen bekämpft
- Eine hohe Wilddichte und schlechte Lebensbedingungen können Auslöser für Seuchen sein
- Wildkrankheiten können innere und äußere Ursachen haben
o Innere Ursachen:
Körperverfassung
Vererbung z.B. Bluterkrankung
o Äußere Ursachen:
Unbelebte, nicht übertragbare Ursachen
Unfall und Verkehr
Ernährungsbedingt
Vergiftung
Unbelebte übertragbare Ursachen
Krankmachende Eiweißstoffe (keine Verfütterung von tierischen Eiweiß)
Belebte, nichtübertragbare Ursachen
Fressfeind
Belebte übertragbare Ursachen
Viren, Bakterien und Pilze
Parasiten
- Es gibt folgende Krankheitserreger:
o Viren, Bakterien und Pilze
Infektion durch Berührungen, Nahrung, Bisse, Wunden oder Schleimhaut
Inkubationszeit: Zeit zwischen Infektion und Symptome
o Parasiten
Innenparasiten
Außenparasiten
befallene Tiere sind anfälliger für Krankheiten
- Die häufigsten Wildkrankheiten:
o Viruserkrankungen:
FSME Zoonose
Tollwut Zoonose anzeigepflichtig
Aujeszkysche Krankheit anzeigepflichtig (nur bei
Hausschwein und Rindern)
Maul – und Klauenseuche
Geflügelpest Zoonose anzeigepflichtig
Schweinepest anzeigepflichtig
Myxomatose
Papillomatose
Blauzungenkrankheit anzeigepflichtig
o Bakterielle Erkrankungen:
Nagerseuche Zoonose
Hasenseuche
Staphylokokkose Zoonose
Strahlenplizerkrankung
Gamsblindheit
Tularämie Zoonose
Brucellose Zoonose
Salmonellose Zoonose
Tuberkulose Zoonose
Milzbrand Zoonose anzeigepflichtig
Botulismus Zoonose
Borreliose Zoonose
Ornithonose Zoonose
- Außen – und Innenparasiten
o Außenparasiten
Zecken
Flöhe Läuse
Haar – oder Federlinge
Grabmilben
o Innenparasiten
Hautdasselfliege
Rachenbremsenlarven
Große und kleine Lungenwürmer
Coccidien
Magen-, Darm-, Lungenwürmer
Trichinen
Bandwürmer und ihre Finnen
Großer und kleiner Leberegel
5.1.2 Viruserkrankungen
- Tollwut:
o Immer tödlich
o Ansteckung für Mensch und Hund
o Virus wird bei 70°C zerstört
o Für die Untersuchung wird das Gehirn benötigt
o Vorkommen: Fuchs Schalenwild, Dachs, Marder, Hund, etc.
o Infektion: Biss, Wunden oder Schleimhautverletzung
o Inkubationszeit: 3 Wochen bis 6 Monate
o Es gibt zwei Verläufe:
Stille Wut: Lähmungsstadium – Atemlähmung – Tod
Rasende Wut: Bissstadium (Tier beißt und schluckt Unverdauliches) –
Lähmungsstadium – Atemlähmung – Tod
o Anzeichen: Verlust der Scheu, wird orientierungslos, hat offene, blutige
Stellen, hängender Unterkiefer, erhöhter Speichelfluss
o Bekämpfung: Abschuss oder Schluckimpfung
o Anzeigepflichtig und genussuntauglich
o Vorbeugende Impfung für Mensch und Hund möglich
- ESP und ASP:
o ESP:
Widerstandsfähig und hat eine hohe Verschleppungsgefahr (Virus bleibt bis zu
15 Tage im toten Körper
Immer tödlich
Große wirtschaftliche Schäden
Kommt beim Hausschwein und Schwarzwild vor
Erreger sind im Blut, Urin, Losung und allen Organen nachweisbar
Erreger dringen in die Blutbahn ein
Infektion: Fraß oder Kontakt mit infizierten Tieren (direkt od.
indirekt)
Inkubationszeit: 4-18 Tage
Anzeichen:
am lebenden Stück: Trennung von der Rotte, Baden in Flüssen, Verlust der
Scheu
am erlegten Stück: punktförmige Blutungen auf Nieren, Kehlkopfdeckel und
Harnblase, blutige Lymphknoten und Darmblutungen
Bekämpfung: Abschuss (Einzelbejagung, keine Treibjagden)
Impfung ist möglich
Anzeigepflichtig und genussuntauglich
Bestand zerstört sich selbst (von 10 Sauen, infizieren sich 9 und 8 sterben, eine
Sau gibt das Virus weiter)
o ASP:
Übertragung meist an Autobahnen zu Osteuropa über die Wurstabfälle an den
Raststätten
Übertragung aus über Material oder Gegenstände, die mit dem Virus
kontaminiert sind
Es gibt drei Verläufe:
Akuter Verlauf: fast 100%sterben in 5-10 Tagen (Fieber und
Durchfall)
Subakuter Verlauf: Tiere haben Fieber, Lungenentzündung und
zeigen Schwäche
Chronischer Verlauf: eher selten, Atembeschwerden und Durchfall
Symptome sind wie bei ESP
Bekämpfung Abschuss
Es gibt keinen Impfstoff
Bestand zerstört sich nicht selbst (von 10 Sauen, infizieren sich 9 und 2 sterben,
der Rest gibt das Virus weiter)
Anzeigepflichtig und genussuntauglich
- Aujeszkysche Krankheit (Pseudowut):
o Herpesvirus
o Bleibt über Wochen ansteckungsfähig
o Vorkommen: Schwein, Rotwild, Rehwild, Fuchs, Dachs, Marder, etc. hauptsächlich aber
beim Schwarzwild
o Hund kann sich auch infizieren (keine Innereien vom Schwein an den Hund verfüttern
o Verlauf bei Fleischfressern und Wiederkäuern i.d.R. tödlich
o Frischlinge sind besonders anfällig
o Bachen können die Föten abstoßen
o Es gibt fast keine Anzeichen beim Aufbrechen auf eine Erkrankung
o Anzeichen beim Schwarzwild:
Husten und Atembeschwerden (beim Schwarzwild)
o Anzeichen bei Hund, Katze und Wiederkäuern:
Verhaltensveränderung (ähnlich wie bei Tollwut), Futterverweigerung, Juckreiz und
Unruhe nach wenigen Tagen führt die Krankheit zum Tod
o Ansteckung: Sozialkontakte, Aufnahme infiziertem Futter, Infektion von Hund
zu Hund ist unwahrscheinlich
o Schutzmaßnahmen: kein rohes Schweinefleisch an den Hund, Hund soll Ein – und
Ausschuss nicht ablecken, kein Hund am Aufbrechplatz
o Anzeigepflichtig
o Keine Gefahr für den Menschen
- Mayxomatose (Löwenkopfkrankheit):
o Vorkommen: Wild – und Hauskaninchen und Hasen (selten)
o Infektion: Berührung od. durch Insekten
o Inkubationszeit: 2-6 Tage
o Verlauf: hohes Fieber – schnelle Abmagerung – Tod
o Anzeichen: gallertartige Schwellungen in der Unterhaut, verdickte
Hodensackhaut, geschwollene Haut ums Waidloch, entzündete
Augenlieder, verdickter Kopf (Löwenkopf), verstärkter
Tränenfluss
o Bekämpfung: Abschuss
o Kaninchen suchen den Bau nicht mehr auf
o Genussuntauglich
5.1.3 Bakterielle Erkrankungen
- Allgemeine Anzeichen einer bakteriellen Erkrankung sind Entzündungen oder Eiter
- Anzeichen sind gut zu erkennen
- Nagerseuche (Tularämie)
o Kann durch Zugvögel eingeschleppt werden
o Vorkommen: Hase, Kaninchen, Geflügel (selten), anderen Säugetieren und
beim Mensch
o Mensch kann sich durch keine Verletzungen beim Aufbrechen, durch Einatmen des
Erregers oder beim Zubereiten infiziertem Fleisch infizieren
o Schwere bis zu tödliche Verläufe
o Blutvergiftung
o Infektion: Äsung und Berührung
o Inkubationszeit: wenige Tage
o Bekämpfung: Abschuss, Fallwild unschädlich entsorgen
o Es gibt zwei Verläufe:
Akuter Verlauf: Entzündung von Lunge, Magen und Darm, Bildung von
Abszessen, Blutungen der inneren Organe
Chronischer Verlauf: Abszesse in allen Organen, Vergrößerung der Milz und
Leber (gelbe Punkte), Darmentzündung
o Tier sieht geschwächt und abgemagert aus
- Hasenseuche
o Tritt im Winter und Frühling auf
o Erreger im Blut und Organen nachweisbar
o Vorkommen: Hase, Haus – und Wildkaninchen
o Infektion: Äsung und Berührung
o Inkubationszeit: wenige Tage
o Bekämpfung: Abschuss, Fallwild unschädlich entsorgen
o Es gibt zwei Verläufe:
Akuter Verlauf: Blutungen d. inneren Organe, Vergrößerung der Milz,
schneller Tod
Chronischer Verlauf: Lungen – Brustfellentzündung, vergrößerte Milz
- Staphylokokose (Eiterkrankheit):
o Zoonose
o Befall einzelner Stücke
o Vorkommen: Hase, Kaninchen und andere Tiere
o Infektion: Wunden und Insektenstiche
o Bekämpfung: Abschuss
o Meist chronischer Verlauf
o Selten Blutvergiftung
o Walnussgroße Eiterherde unter dem Balg oder im Körper
o Führt durch Entkräftung oder Blutvergiftung zum Tod
- Strahlenpilzerkrankung:
o Erreger im Kieferknochen oder Gesäuge nachweisbar
o Genusstauglich, falls sonst keine bedenklichen Merkmale
o Vorkommen:
Knochenaktinomykose: Rehwild, selten Rot – und Damwild oder Rindern
Weichteilaktinomykose: Schwarzwild, Rehwild
o Infektion: Äsung beim Zahnwechsel
o Knochenaktinomykose: eitrige Abszesse, Knochenverdickungen,
durchlöcherte Knochen, Zahnausfall (kann keine
Nahrung mehr aufnehmen und stirbt)
o Weichteilaktinomykose: Bildung von großen Knoten am Gesäuge aber
auch der Zunge
o Bekämpfung nicht notwendig da nicht von Tier zu Tier übertragbar
- Gamsblindheit:
o Vorkommen: Gams – und Steinwild, aber auch beim Reh
o Infektion: direkter Kontakt durch Berührung und indirekter Kontakt durch
Fliegen
o Anzeichen: Rötung der Bindehaut, Schwellung der Augenlieder, Tränenfluss,
Bildung von Tränenrinnen, Eintrübung der Hornhaut
o Verhalten: Ruhebedürfnis, verminderte Nahrungsaufnahme, ggf.
Lungenentzündung
o Bekämpfung: Abschuss durch Einzeljagd
o Genusstauglich, falls sonst keine bedenklichen Merkmale
o Die Krankheit führt bis zur Erblindung, kann sich aber auch ausheilen
5.1.4 Parasiten
- Zecken:
o Übertragen FSME, Borreliose und Tularämie
o Bevorzugen Hals, Kopf und dünne Hautstellen
- Flöhe:
o Ektoparasiten
o Ernähren sich von Blut
- Räudemilben:
o Grabmilben
o Vorkommen: vor allem beim Fuchs und Gamswild, selten beim Dachs und
Rehwild
o Infektion: direkte Berührungen und verseuchte Lager
o Krankheitsbild: Haarausfall, schwielige und entzündete Hautverdickungen,
schlechtes Allgemeinbefinden, Verlust der Scheu
o Bekämpfung: Abschuss durch Einzelbejagung
o Milben wandern in die Oberhaut der Decke
o Eier werden in Bohrgängen abgelegt
o Larven bohren sich durch die Decke
- Hautdasseln
o Vorkommen: Rot – und Rehwild, Gams-, Stein- und Muffelwild
o Im Mai bis Juli werden Eier in den Haaren abgelegt
o Larven bohren sich durch die Haut
o Larven verlassen den Wirt im März bis April
o Beeinträchtigt das Allgemeinbefinden des Wildes
- Rachenbremsenlarven:
o Nur im Nasen – Rachenbereich zu finden
o Larven werden im Juli bis August in den Windfang gesetzt
o April bis Juni werden Larven ausgehustet
o Anzeichen: Hustenanfälle und starkes Kopfschütteln
- Große Lungenwürmer:
o Vorkommen: Rot-, Reh- und Damwild und Gams – und Muffelwild
o Aufnahme durch Äsung
o Larven wandern vom Darm in die Lunge
o Befruchtung und Eiablage in der Lunge
o Larven werden hochgehustet, geschluckt und über die Losung ausgeschieden
o Gutartiger Verlauf
o Außer Lunge genusstauglich
- Kleine Lungenwürmer:
o Vorkommen: Schalenwild, Kaninchen und Hase
o Benötigen einen Zwischenwirt z.B. Schnecke oder Regenwurm
o Ablauf gleich wie gr. Lungenwürmer
- Trichinen:
o Haarwürmer
o Vorkommen: Allesfressern, Fleischfressern und Nutria
o Ansteckung über Verzehr von infiziertem Fleisch
o Sehr gefährlich auch für den Menschen
o Ablauf/Entwicklung
Gelangen über den Speisebrei in den Dünndarm (Larven werden über die
Magensäfte frei)
Larven bohren sich durch die Darmzotten (Darmtrichinen)
Eiablage beginnt 5-6 Tage nach Aufnahme des infizierten Fleisches
Larven wandern über den Blutstrom in die Körpermuskulatur und bohren sich in
die Muskelfasern
In der Muskulatur setzen sich die Larven fest (Muskeltrichinen)
o Larven bleiben jahrelang ansteckungsfähig
o Krankheitsbild:
Geringer Befall: keine Anzeichen an Erkrankung
Starker Befall: Durchfall, steifer Gang und Schluckbeschwerden
o Befall beim Menschen: Fieber, Übelkeit, Ödeme im Gesicht, Durchfall
o Untersuchung von Muskulatur der Vorderläufe und der Zwerchfellpfeiler, Zweitprobe ist
der hintere Teil der Zunge
o Trichinenproben müssen an den amtlichen Tierarzt geschickt werden (obligatorisch)
o Erst nach Erhalt vom Tierarzt, dass alles ok ist darf das Fleisch zerwirkt werden
- Magen – Darmwürmer:
o Vorkommen: Rot-, Reh- und Schwarzwild, Kaninchen und Hasen,
Haarraubwild, Wildvögel
o Kommen über die Äsung in den Wirt
o Eindringen in den Labmagen bzw. Darm
o Würmer werden ausgeschieden und sind erkennbar
o Bekämpfung: Kalken, Reinigen der Futterplätze
- Bandwürmer:
o Entwicklung über Finnen
o Bandwurmfinnen benötigen immer einen Zwischenwirt
o Können im Gehirn, Gescheide oder Muskulatur vorkommen
o Ansteckungsgefahr für Mensch und Hund
o Befallenes Gescheide nicht an Hund verfüttern
o Schutzhandschuhe und Maske tragen
o Medikamentöse Behandlung beim Hund oder Fuchs möglich
o Wird das belastete Gescheide entfernt ist das Wildbret genusstauglich
o Amtlicher Tierarzt muss bei Muskelfinnen bestellt werden
- Kleiner Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis)
o Sehr gefährlich für Mensch
o Aufnahme der Bandwurmeier über Beeren, Pilze oder den Fuchsbalg
o Eier werden erst beim Braten getötet (>60°C)
o Vorkommen: Fuchs und Hund
o Kreislauf des Fuchsbandwurms:
Eier werden über Kleinsäuger aufgenommen
Larve schlüpft im Darm des Zwischenwirts
Fuchs frisst Kleinsäuger
Im Fuchsdarm entwickeln sich die Finnen zu Bandwürmer
Durch die Losung gelangen die neuen Bandwurmeier an die Planzen
o Beim Abbalgen immer Schutzkleidung tragen und den Balg in Wasser tauchen
- Große und kleine Leberegel:
o Zwischenwirte:
Großer Leberegel: Zwergschlammschnecke
Kleiner Leberegel: Gehäuseschnecke und Ameisen
o Saugwürmer
o Vorkommen: Schalenwild, Wildkaninchen, Hasen, Hauswiederkäuern
und Mensch (nur wenn Mensch Schnecke oder Ameise
isst)
o Aufnahme über Äsung
o Junge Egel werden im Dünndarm frei und bohren sich zur Leber durch
o Bekämpfung z.B. durch Biotopverbesserung dass nicht mehr so viele Schnecken
vorhanden sind
- Coccidien:
o Befall der Leber und Verdauungstragt
o Vorkommen: Hase, Wildkaninchen, Fasan, Rebhuhn auch andere
Wildarten und Haustiere
o Anzeichen: Durchfall und kotverschmierte Hinterläufe, kann zum
Tod durch Erschöpfung führen
o Bekämpfung: Abschuss
o Aufnahme über Äsen oder Schöpfen
o Reifung und Vermehrung im Darm
o Hasen und Kaninchen sind besonders gefährdet über die Aufnahme der
Blinddarmlosung
o Genussuntauglich, Stück muss unschädlich entsorgt werden
5.2 Das Lebensmittel Wild
- Gesetzliche Grundlagen:
o Der Jäger muss sich an folgende Vorschriften Halten
Tierscheuen und Tierschutz
Tierkörperbeseitigung Verordnung (EG)
Wildbrethygiene Verordnung EU
Nationales Rescht
- Definitionen:
o Frei lebendes Wild: freilebende Huf – und Hasentiere, die für den menschlichen
Verzehr gejagt werden.
o Kleinwild: Federwild und Hasentiere
o Großwild: ab Rehwild
o Primärproduktion: Jagen, Fischen und Ernten wild wachsender Erzeugnisse
o Primärerzeugnis: erlegte, versorgte und genusstaugliche Wildkörper in der Decke
o Kleine Menge: Strecke eines Jagdtages
o Örtliche Betriebe: Betriebe im Umkreis von 100km vom Wohnort (steuerfreie
Vermarktung)
- Unterscheidung von totem Wild:
o Erlegtes Wild
o Fallwild
o Unfallwild
- Inverkehrbringen von Wildbret:
o Abgabe an den Endverbraucher bzw. Einzelhandel (Primärproduktion):
Wild in der Decke: darf erlegt und ausgeweidet abgegeben werden
Wildteile: darf nur nach Registrierung als Lebensmittel –
unternehmer abgegeben werden (Nachweis einer
Wildkamera)
o Abgabe an EU-zugelassene Wildbearbeitungsbetriebe
Fleischuntersuchung ist obligatorisch
Stück muss vor Ort auf bedenkliche Merkmale untersucht werden
Alles ist zu dokumentieren
o Es ist verboten schlechtes Wildbret auf den Markt zu bringen, den Verbraucher zu
täuschen und wissentlich den Verbraucher durch schlechtes Wildbret zu schädigen
o In Falloutgebieten (z.B. Calw) darf 600bq/kg nicht überschreiten (Becquerel ist das Maß
für Radioaktivität) dieser Wert muss untersucht werden!!!
- Tierkörperbeseitigung:
o Körperteile die nicht für den menschlichen Verzehr gedacht sind müssen nicht in der
Konfiskatstelle stelle entsorgt werden, außer es besteht Seuchenverdacht oder es gibt
andere bedenkliche Merkmale
o Fallwild muss immer entsorgt werden
o Tierkörperteile dürfen nicht in Wasserschutzgebieten, Schutzzonen von
Trinkwassertalsperren o.ä. vergraben werden.
o Luderplatz:
Nur Tierteile vom eigenen Wild verwenden
Wild darf keine bedenklichen Merkmale haben
Keine toten Haustier auf den Luderplatz bringen
- Fleischuntersuchung:
o Durchführung über den amtlichen Tierarzt
o Bei bedenklichen Merkmalen und wenn das Wildbret an ein zugelassenen
Wildbearbeitungsbetrieb weiter geben wird
o Trichinenuntersuchungspflicht:
Gesetzlich geregelt
Bei Schwarzwild, Dachs und Nutria (alle fleischfressenden Tiere die zum
menschlichen Verzehr gedacht sind)
Veranlasst der Jäger keine Untersuchung ist das eine Straftat
Trichinenuntersuchung erfolgt über ein Verdauungsverfahren von
Muskelstücken
Entnahme von Zwerchfellpfeiler und Vorderlaufmuskulatur nur nach Schulung
erlaubt (Ersatzprobe ist die Unterzungen Muskulatur
Tierarzt kann Jäger mit Schulung beauftragen die Proben zu entnehmen
Jedes Tier bekommt eine eigene Kennzeichnung durch eine Wildmarke
Wild darf erst nach Freigabe vom amtlichen Tierarzt zerwirkt werden
- Umgang mit Wild und Wildbret:
o Jäger ist verantwortlich für Sicherheit des Lebensmittels Wildbret
o Der Jäger ist verpflichtet:
Auffälliges Verhalten zu erkennen
Krankhafte Veränderungen wahrzunehmen
Beim Aufbrechen und zerwirken darauf achten, dass das Wildbret nicht schlecht
werden kann (Kühlung, auswaschen der Bauchhöhle)
- Einflussfaktoren für die Qualität des Wildbrets:
o Gehetztes Wild:
Fleisch reift weniger Minderung der der Qualität und der Lagerfähigkeit
Glykogenvorrat ist geringer Glykogen ist für die Fleischreifung verantwortlich
Fleisch bleibt zäh
o Nach längerer Nachsuche erlegtes Wild:
Es muss besonders auf bedenkliche geachtet werden
o Spätes Aufbrechen:
Hohe Keimbelastung (verhitzen, stickige Reifung)
o Blutergüsse durch den Schuss:
Fäulnis der betroffenen Muskelgruppen
o Weidwundschuss:
Erhöhte Sorgfaltspflicht
Bakterien können sich besser ausbreiten
Fleisch beginnt schneller an zu faulen
o Verunfalltes Wild:
o Ekelerregende Beeinträchtigungen:
Hund schneidet ein versorgtes Wild an
Wild das von Fuchs, Ratten oder Katzen angeschnitten wurde
Beschossene Ente fällt in Kläranlage
Etc.
- Unfallwild:
o Lebendbeschau ist gar nicht oder nur eingeschränkt möglich
o Es gibt zwei Arten nach Eintreffen des Jägers:
Wild ist bereits verendet:
Darf nicht mehr an andere Personen abgeben werden
Keine Lebendbeschau möglich
Wild ist verletzt und muss noch erlagt werden:
Amtl. Fleischuntersuchung möglich
Verzehr möglich aber es ist davon abzuraten weil es unappetitlich ist
- Aufbrechen:
o Vor Ort:
Pro: schnelles Aufbrechen leichter Transport
Contra: wenig Wasser, Kontaminationsgefahr, schlechte
Lichtverhältnisse
o In der Wildkammer:
Pro: ausreichend Wasser, gute Lichtverhältnisse, Aufzug/Gehänge,
geringere Verschmutzungsgefahr
Contra: längerer Zeitraum bis zum Aufbrechen
- Der Treffersitz beim Kugelschuss:
o Wildbrethygiene beginnt vor dem Schuss
o Der Schuss sollte immer in die Kammer gehen (Ausnahme bei krankem Wild)
o Beim Kammerschuss kann das Tier am besten ausbluten
o Keine Kopf – oder Trägerschüsse und keine Schüsse von hinten
o Bei Weidwundschüssen muss die schnell aufgebrochen werden, den Magen –
Darminhalt entfernen und verschmutzte Teile abschärfen
o Tier darf bei Weidwundschüssen in der Decke nicht mit anderen Tieren in Berührung
kommen!!!
- Nachsuche:
o Wenn Stück nicht sofort getötet wurde
o Bei Tageslicht nahsuchen
5.3 Wildbrethygiene
5.3.1 Bedenkliche Merkmale
- Abnormes Verhalten
- Fallwild
- Geschwülste und Abszesse
- Schwellungen der Gelenke oder Hoden
- Vereiterung der Hoden
- Schwellungen der Innereien
- Fremder Inhalt in den Körperhöhlen
- Gasbildung im Magen – Darmkanal
- Abweichungen der Muskulatur oder Organe in Farbe, Konsistenz und Geruch
- Offene Knochenbrüche
- Erhebliche Abmagerungen
- Frische Verklebungen oder Verwachsungen
- Verklebte Augenlieder
5.3.4 Wildkammer
- Ausstattung:
o Handwaschbecken mit Seife und Desinfektion
o Wasseranschluss für Reinigung der Böden, Wände und Kühlzelle
o Papierhandtücher
o Arbeitstisch aus Edelstahl und Kunststoffarbeitsflächen
o Elektrischer Aufzug
o Hygienische Lagerung der Arbeitsgeräte
o Fleischerhaken
o Mülleimer für z.B. Aufbrüche
- Hygienischer Umgang mit dem Wild gilt als Voraussetzung
o Getrennte Lagerung von Wild in der Decke und ohne Decke
o Hygienische Lagerbedingungen
o Ausreichende Kühlmöglichkeiten
o Stücke mit Haupt nach unten aufhängen
o Keine Hunde in der Wildkammer
5.3.5 Aufbrechen
- Allgemeines:
o Großwild muss schnellstmöglich aufgebrochen werden
o Alle Körperteile und Eingeweide müssen auf bedenkliche Merkmale untersucht werden
o Kleinwild muss spätestens im Wildbearbeitungsbetrieb ausgeweidet werden
o Auswischen mit Gras, Laub o.ä. ist nicht zulässig
o Sauberes Trinkwasser verwenden
o Ausschneiden verschmutzter Schusswunden
o Luftiges Abtrocknen der inneren Flächen und baldiges Herunterkühlen
o Gummihandschuhe tragen
- Aufbrechen im Liegen:
o Pro: schweres Wild kann ohne Hilfskonstruktion aufgebrochen werden
o Contra: ggf. Kontakt mit Boden, Panseninhalt o.ä. gelangen in die Körperhöhle
o Ringeln:
Vorteil gegenüber der herkömmlichen Aufbrechmethode im Liegen ist, dass das
Schloss nicht geöffnet werden muss und somit weniger an die Keulen gelangen
kann
Ablauf:
Weiddarm, Feuchtblatt bzw. Harnleiter werden gelöst
Knoten rein
Normales Aufbrechen
Weiddarm und Harnleiter bzw. Feuchtblattwerden aus der Backenhöhle
gezogen
- Aufbrechen im Hängen:
o Pro: einfacher, Panseninhalt gelangt nicht in Körperhöhle, kein Kontakt zum
Boden, Schweiß kann besser ausgespült werden, Beim Kammerschuss
läuft keine Blut durch den Bauchraum, Wild kann zum Auskühlen in der
Stellung bleiben
o Contra: man benötigt eine Hängekonstruktion