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Zusammenfassung Jagdunterricht:

1 Fach 1: Haarwild und Federwild, Land- und Waldbau

1.1 Haarwild
Unterteilung in:
1. Wiederkäuer Cerviden (Geweihträger) und Boviden (Hornträger)
2. Nichtwiederkäuer Schwarzwild
3. Raubwild
4. Hasenartige
5. Nagetiere
Ablegetyp: Rot-, Dam-, Reh, Sikawild und Schwarzwild
Nachfolgetyp Elch, Muffel, Gams- und Steinwild

Wiederkäuer:
1.1.1.1 Cerviden (Geweihträger):

Echte Hirsche: Rot-, Dam-, Sikawild


Trughirsch: Reh- und Elchwild
 Unterschied liegt im reduzierten Mittelhandknochen
Rotwild:
- Reifealter vom Hirsch: 12 Jahre
- Rothisch kann bis zu 20 Jahre alt werden (nicht gut weil diese qualvoll verhungern (keine Zähne
mehr))
- 1. Lebensjahr (männl.): Hirschkalb
- 2. Lebensjahr (männl.): Hirsch vom 1. Kopf (Schmalspießer)
- 3. Lebensjahr (männl.): Hirsch vom 2. Kopf (Junghirsch)
- 1. Lebensjahr (weibl.): Tierkalb
- 2. Lebensjahr (weibl.): Schmaltier
- 3. Lebensjahr (weibl.): Übergehendes Schmaltier (noch nicht an Brunft teilgenommen)
- Tier das bereits gekalbt hat heißt Alttier
- Brunft: Mitte September- Mitte Oktober (Hirsch röhrt)
- Lagerschäden: Rotwild liegt im Feld und drückt somit die Frucht zusammen (auch bei Dam-, Sika-
und Schwarzwild(nachfragen)).
- Leittier: meist das führende Tier, ist sehr aufmerksam (riecht, sieht und hört) und hält immer nach
Feinden Ausschau. Versucht immer mit dem Wind zu gehen.
- Rotwildvorkommen: Ödenwald, Schönbuch, nördl. und südl. Schwarzwald und Allgäu
- Geweih:
o Stirnnaht
o Rosenstöcke
o Einzelnes Geweih= Stange, sitzen beim älteren Hirsch tiefer als beim jungen
o Aug- und Mittelsprosse (immer vorhanden)
o Korne (ab 3 Enden)
o Eissprosse: zw. Aug- und Mittelsprosse
o Wolfssprosse: zw. Mittelsprosse und Krone
o Je dicker der Stirnzapfen ist desto älter
o Stangen nah am Kopf = altes Stück
 Abwurf der Stangen: Februar bis März
 Fegen: Juli bis August
- Haarwechsel: Frühling und Herbst
- 34 Zähne (2 Eckzähne (Grandeln) oben Trophäe
 je älter das Stück desto stärker sind die Zähne abgewetzt.
- Dauergebiss nach 30 Monaten entwickelt.
- Geäfter: hintere Zehen. Sind erkennbar wenn Stück flüchtet
- je dicker und massiver der Träger desto älter der Hirsch
- Kahlwildrudel: Alttiere, Schmaltiere, Kälber, manchmal auch Schmalspießer
- Brunftrudel: Kahlwildrudel mit Platzhirsch. Platzhirsch muss sich vor Beihirschen behaupten
- Feistzeit: Zeit zw. Fegen und Brunft (Feist= Fett)
- Brunft: Hirsch geht zum Kahlwildrudel. Optimale Bedingungen sind Kälte und klares Wetter.
- Setzzeit: Mai bis Juni, setzt 1 Kalb
- Äsungstyp: Zwischen- oder Mischtyp
- Waidmannssprache:
o Mahnen: Lautäußerung des Tiers
o Klagen: Lautäußerung bei Schmerzen
o Verhoffen: plötzliches Stehenbleiben
o Äser: Mund
o Brunftfleck: Fleck beim Hirsch auf der Unterseite
o Brunftkugeln: Hoden
o Spinne/Gesäuge: Euter des Tiers
o Weidloch: After
o Feuchtblatt: weibl. Geschlechtsorgan
o Kurzwildbret: männl. Geschlechtsorgan
Damwild:
- Brunftkuhlen: Hirsch macht durch scharren im Boden Kuhlen und legt ich in der Brunft dort
rein um die weibl. Stücke anzulocken (mit Urin und Ejakulat)
- Brunft. Mitte Oktober bis Mitte November ( Hirsch Schreit oder Rülpst)
- Haarwechsel: Frühjahr und Herbst
Im Sommer Rostbraun mit Aalstrich und weißen Flecken. Im Winter dunkelgrau
ohne Flecken
Es gibt auch weiße Hirsche
- 1-jähriger Hirsch: Hirsch vom 1. Kopf (Spießer)
- 2-jähriger Hirsch: Hirsch vom 2. Kopf (Löffler/Knieper)
- 3-jähriger Hirsch: Hirsch vom 3. Kopf (Halbschaufler)
- 4-jähriger Hirsch: Hirsch vom 4. Kopf (angehender Schaufler)
- 5-jähriger Hirsch: Hirsch vom 5. Kopf (Vollschaufler)
- Ab 6 Jahren: Hauptschaufler od. Kapitalschaufler
- Schmalspießer hat Zwiebeln und Sikawild nicht
 Abwerfen: April bis Mai
 Fegen: August und September
- Geweihentwicklung ähnlich wie beim Rotwild
- Große gute Schaufeln sind erwünscht
- Lebt in parkähnlichen Kulturlandschaften
- Äsungstyp: Zwischen- oder Mischtyp
- Setzzeit: Mai bis Juni, setzt 1 manchmal auch zwei Kälber
- 32 Zähne, keine Grandeln
- Dauergebiss nach 26 Monaten komplett
Sikawild:
- Haarwechsel: 2mal jährlich, Sommer mit Flecken, Winter ohne Flecken
- Im Winterhaar Hinterlaufbürste
- Stangengeweih
 Abwerfen: April bis Mai
 Fegen: August bis September
- Lebt in Wald- und Mittelgebirge
- Standorttreu und klimahart
- Lebt in Rudeln
- Pinsel kaum sichtbar, Unterschied zum Damwild
- Setzzeit: Mai bis Juni, setzt 1 Kalb
- Kann sich mit Rotwild kreuzen
- 34 Zähne, kleine Grandeln (Haken)
- Brunft: vgl. Rotwild
Rehwild:
- Muffelfleck an der Nase
- Bock: Duftdrüsen unter der Stirnlocke  Markierung d. Einstandes und Territorium
- Beide: Duftdrüsen am Sprunggelenk Fährtenmarkierung
- 1. Lebensjahr (männl.): Bockkitz
- 2. Lebensjahr (männl.): Jährlingsbock
- 1. Lebensjahr (weibl.): Geißkitz, Rickenkitz
- 2. Lebensjahr (weibl.): Schmalreh
- Anschl. Bock und Ricke oder Geiß
- Haarwechsel: 2mal jährlich: Jung (Mai und September) färbt vor Alt (Juni und Oktober)
- Im Winter zeichnet sich der Spiegel ab. Nierenförmig beim Bock, herzförmig (pikförmig) bei der
Geiß
- 32 Zähne, keine Grandeln, nur in Ausnahmefällen
- Dauergebiss nach 15 Monaten komplett
- Geweihentwicklung:
o Erstlingsgehörn (keine Rosen) beginnt nach 3 Monaten (August bis September) zu
wachsen (Rosenstöcke entwickeln sich)
o Abwurf des Erstlingsgehörn im Januar bis März
o Erstes Folgegeweih mit erkennbaren Rosen im Februar bis April  Erstlingsgehörn
 Abwerfen: Oktober (Alt) bis Dezember (Jung)
 Fegen: Mai bis Juni. Alt fegt vor jung, März sind Fegestellen vom alten Böcken im Wald
- Knopfbock: Rehbock, der anstatt des Folgegehörns noch das Erstlingsgehörns hat.
- Regelwidrigkeiten der Gehörnentwicklung:
o Perückengehörn: Hormonelle Störung durch Verletzung der Hoden, Gehörn wird im Bast
nicht gut verfegt und Geweih kann nicht gut wachsen  Abschuss
o Widdergehörn: gedrehte und verbogene Stangen (Störung der Kalkeinlagerungen) 
Abschuss
- Konzentratselektierer
- Häufige Wildunfälle im Frühjahr durch Rehwild: Rehwild wechselt im Frühling von den Sprüngen
zur territorialen Lebensweise und schwärmt sozusagen aus.
- Hexenringe: durch kreisen der Böcke in der Blattzeit entstehen Ringen auf den Wiesen wenn der
Bock die Geiß treibt
- Reviermarkierung der Böcke: Fege- und Plätzstellen
- Waidmannssprache:
o Schrecken: Laut bei Beunruhigung
o Klagen: Laut bei Schmerzen und Angst
o Fiepen: Lockruf
o Keuchen: Laut des Bockes in der Blattzeit
- Brunft (Blattzeit): Juli/August 3-4 Wochen lang.
o Je wärmer desto lebhafter
o Geiß beeinflusst durch Hormone die Blattzeit und nicht der Bock
o Keine Brunftkämpfe nur Gehörnstöße ins Leere
o Einzelbrunft
o Hexenringe
o Geiß ist nur wenige Tage brunftig
o Bock wird von der Geiß angelockt
o Energiezehrend, daher im Sommer und nicht in der Notzeit.
- Eiruhe: Befruchtetes Ei ruht in der Gebährmutter bis Ende Dezember. Ab Anfang Januar
entwickelt sich das Rehkitz bzw. der Embryo. Die Eiruhe verhindert, dass das Kitz im Winter
gesetzt wird.
- Setzzeit: Mai bis Juni, setzt 1-2 Kitze, selten 3
- Winteräsung: Brombeere und Himmbeere
- Lebt im Winter in Sprüngen (Familienverbänden) und im Sommer territrial (ab März/April).

1.1.1.2 Boviden (Hornträger)

Gamswild:
- Gamsbart am Rücken (Trophäen) ab November beim Bock
- Zügel vom Äser zu den Augen, je älter desto weniger erkennbar
- Brunftfeigen (Duftdrüsen) hinter den Krucken zur Reviermarkierung
- 1. Lebensjahr (männl.): Bockkitz
- 2. Lebensjahr (männl.): Jährlingsbock
- 3. Lebensjahr (männl.): 2-jähriger Bock
- 4. Lebensjahr (männl.): 3-jähriger Bock
- 1. Lebensjahr (weibl.): Geißkitz
- 2. Lebensjahr (weibl.): Schmalgeiß
- Platzbock: Bock der das Rudel beherrscht
- Wiederkäuer
- 32 Zähne, keine Grandeln sonst wie beim Rotwild
- Dauergebiss nach 48 Monaten komplett
- Guter Geruchs- und Gesichtssinn
- An steinige Böden angepasst
- Krucken
o Bock: Schlauch ist kräftiger mit rundem Querschnitt, stärker gehakelt (ca. 180°)
o Geiß: Schlauch ist schwächer mit ovalen Querschnitt, schwächer gehakelt (ca. 90°-135°)
o geißkruckig: schlecht gehakelter Bock
o bockkruckig: gut gehakelte Geiß
o Das Alter lässt sich über die Jahrringe (Hornringe) der Krucken bestimmen
o Wachstum vor allem im Sommer
o Krucken wachsen in den ersten 3-4 Jahren schneller, danach langsamer
o Ab dem 5. Lebensjahr sind die Ringe eng beieinander
o Zählen der Ringe an der Rückseite
- Stammt von der Ziege ab
- Leben im Hochgebirge Europas und Vorderasiens, hauptsächlich im Alpenraum (oberhalb der
Baumgrenze
- Lebt gesellig in Rudeln
- Tagaktiv
- Ältere Böcke leben einzeln
- Scharwildrudel: weibl. Gamswild mit Jungen (Mutter-Kind-Rudel)
- Waidmannssprache:
o Pfeifen: Warnlaut
o Blöken: Laut bei großer Not
o Blädern: Laut des Bocks bei der Brunft
o Hakeln: Schalgen der Krucken
o Gamskugeln: Magensteine aus Harz und Haaren
o Meckern: Laut des Gamswilds
- Zwischen- oder Mischtyp, vgl. Rotwild
- Brunft: Ende November bis Mitte Dezember
- Geschlechtsreife nach 2-4 Jahren
Muffelwild:
- Männl.: Widder, 2-jährig: 1-jähriger Widder
- Weibl.: Schaf, 2-jährig: Schmalschaf
- Junge: Lamm,
- 32 Jähne, Dauergebiss nach 45 Monaten komplett
- Guter Geruchs- und Geschichtssinn
- Schabracke, Sattelflack: Weißer Fleck beim Widder
- Waidmannssprache:
o Bähen/meckern: Lock- und Kontaktlaut
o Blöken: Laut vom Widder
o Pfeifen: Laut bei Gefahr
- Schafe haben keine Hörner
- Schnecke:
o Sitzen auf Strinzapfen
o Widderlamm schiebt nach 3-4 Monaten das Gehörn
o Schubweises wachsen der Hörner
o Wächst das ganze Leben lang
o Größere Hornabschnitte in den ersten 5-6 Jahren, danach allmählich kürzer
o Altersbestimmung über die Schnecke (zählen der tiefen Jahresringe)
o Faustregel:
 Lamm- und Jährlingsabschnitte größer als restliche Schnecke Widder jung
 Lamm- und Jährlingsabschnitte kleiner als restliche Schnecke Widder alt
o Schneckenformen:
 Kastenform,
 Heidschnuckenform,
 Scheuerer (nach innen gewachsene Schneckenspitzen)  Abschuss
 Einwachser (kann sich selber aufspießen)  Abschuss
- Wildschaf
- Kommt im Mittelgebirge vor
- Benötigen sandige, steinige Böden damit sie ihre Klauen abwetzen können
- Leben gesellig in Rudeln
- Tagaktiv und standorttreu
- Grasfressertyp
- Schälschäden wenn Nahrungsmangel herrscht
- Brunft:
o Ende Oktober bis Anfang Dezember, hängt vom Klima ab
o Brunftkämpfe
o Weibliche Lämmer können bereits beschlagen werden
- Setzzeit: März bis Mai (Juni), 1 Lamm, selten 2 Lämmer
Steinwild:
- Darf nicht bejagt werden
- Bock (Kinnbart), Geiß, Kitz
- 32 Zähne
- Guter Geruchs, Gehör- und Geschichtssinn
- Ist nahezu ausgerottet
- Lebt im Hochgebirge, Alpengebiet
- Brunft: November bis Januar
- Setzzeit: Juni, setzt 1 Kitz, Selten 2 Kitze

1.1.2 Schwarzwild

- 1. Lebensjahr (männl./weibl.): Frischling bis 31.03


- 2. Lebensjahr (männl./weibl.): Überläufer ab 01.04
- 3. Lebensjahr (männl.): 2-jähriger Keiler
- 4. Lebensjahr (männl.): 3-jähriger Keiler
- 3. Lebensjahr (weibl.): 2-jähriger Bache
- 4. Lebensjahr (weibl.): 3-jähriger Bache
- Waidmannssprache:
o Lager: Liegeplatz
o Kessel: Lager der Rotte
o Annehmen: Sauen greifen an
o Abschlagen: Sauen schlagen Gegner ab
o Schnaufen: Laut beim Brechen
o Quieken: Laut der Frischlinge
o Blasen: Laut der Erregung und Misstrauen
o Klagen: Laut bei Schmerzen
o Brechen: Nahrungssuche
o Rauschzeit: Zeit in der sich Schwarzwild fortpflanzt
o Berauschen: Begatten
o Wetzen: Keiler schlägt Gewaff auseinander
o Gewaff: Eckzähne beim Keiler mit Haderer (oben) und Hauer/Gewehre (unten)
o Haken: Eckzähne bei der Bache
o Frischen: Setzen der Frischlinge
o Weidsack: Magen
o Gebrech: Ober- und Vorderkopf
o Teller: Ohren
o Pürzel: Schwanz vom Schwarzwild
o Quaste: Schwanzende
o Panzer: Blatt oder Schild
o Schwarte: Haut des Schwarzwildes
o Rotte: Bachen, Überläufer und Frischlinge
- Haarkleid:
o Hart und borstig
o Frischlingsstreifen verschwinden nach 5-6 Monaten
o Überläufer im April/Mai bräunlich
o Führende Bachen verfärben im Frühling zuletzt
o Sommerschwarte: kurzhaarig und silbergrau
o Winterschwarte: langhaarig und dunkelgrau bis schwarz (ab Sept/Okt)
- 44 Zähne
- Dauergebiss ist nach 24 Monaten komplett
- Gewaff ragt nur 1/3 aus dem Gebrech
- Allesfressergebiss
- Sehr guter Geruchs- und Gehörsinn, letzterer nutzt ihnen oftmals nichts da sie beim Brechen so
laut sind
- Geäfter wird immer abgebildet, beim Rotwild z.B. nur wenn das Stück auf der Flucht ist
- Maisfelder sind für Schwarzwild sehr attraktiv. Dort können sie sich verstecken und finden
Nahrung
- Nutzen Malbäume um sich von Parasiten zu befreien. Malbäume werden mit Buchenholzteer
eingestrichen. Sauen lieben den Geruch
- Über den Abschliff des Gewaffs und der Haken lässt sich das Alter bestimmen.
 1cm Abschliff entspricht 1 Jahr
- Backenzahnabstand kann auch Aufschluss über das Alter geben
- Gewaff und Haken sind Trophäen
- Leben in feuchten Eichen- oder Buchenwälder und Laub- und Mischwäldern
- Eigentlich ein Tagtier, wgn der Bejagung wurde es nachtaktiv
- Tagsüber in Dickungen
- Wenig standorttreu
- Rauschzeit: November bis Februar (gibt aber viele Ausnahmen)
- Keiler sind das ganze Jahr paarungsbereit
- Leitbache gibt über ihren Geschlechtszyklus den Rauschbeginn an
 wird die Leitbache erlegt entsteht ein „Rauschchaos“, d.h. unkontrolliertes Rauschen
(allerdings nicht wissenschaftlich bestätigt)
- Bachen können bereits im ersten Lebensjahr rauschig werden
- Bachen frischen im Februar bis Mai (Tragzeit Faustregel: 3 Monate, 3 Tag und 3 Tage)
- Frischen 3 – 9 Junge (durchschnittlich 5)
- Frischlinge die im Herbst gefrischt werden haben es schwer zu überleben (schlechte
Bedingungen im Winter)
- Bachen legen sich Ruhe, Schlaf- und Wurfnester an.
1.1.3 Raubwild

Fuchs:

- Haarkleid:
o Birkfuchs: Unterseite grau/weiß, Kehle und Blume hellweiß
o Kohl- od. Brandfuchs: Unterseite, Kehle und Blume grau/schwarz bis schwarz
o Kreuzfuchs: Fuchs mit gekreuzt, dunklen Rücken-/Schulterstreifen
o Haarwechsel: 1x jährlich
o Winterbalg: Trophäe
o Rüde und Fähe haben das gleiche Haarkleid
o Fähe im Frühling mit struppigen, zerzausten Haarkleid (kein Bedenkliches Merkmal, im
Herbst allerdings schon)
- Waidmannssprache:
o Pass: Weg auf dem die Füchse immer gehen
o Balg: Fell des Fuchses
o Kern: abgebalgter Fuchskörper
o Verhären: Haarwechsel
o Fang: Maul
o Blume: weiße Schwanzspitze
o Viole: Duftdrüse auf der Oberseite der Lunte, Reviermarkierung in der Ranzzeit
o Lunte: Schwanz des Fuchses
o Sprengen: Erdhund jagt den Fuchs aus dem Bau
o Verklüften: Fuchs legt im Bau Steine und Erde zw. Hund und sich
o Geheck: alle Jungen
o Bellen: Laut bei der Ranz
o Keckern: Laut bei Erregung
- Beide Elternteile beteiligen sich bei der Aufzucht der Jungen
- 42 Zähne
- Dauergebiss ist nach 5 bis 6 Monaten komplett
- Haken (Fangzähne) sind Trophäen
- Guter Geruchs- Gesichts- und Gehörsinn
- Sind sehr vorsichtig
- Bei der Spur wird unter Traben, Anschleichen, flüchten und im Sprung unterschieden.
- Kulturfolger, kommt in fast allen Landschaftsformen vor, auch in Städten
- Lebt in Bauten, teilt sich diese oft mit dem Dachs, Kaninchen und Brandente (Burgfriede)
- Fuchsbau hat mehrere Ein- und Ausfahrten, einen Ruhekessel und mehrere Nebenkessel
- Merkmale für einen befahrenen Bau:
o Saubere Eingänge
o Glatte Wände
o Plattes Erdreich
o Fraßreste
- Ranz: Januar bis Februar, Hochhitze der Fähe geht 2-3 Tage
- Wölft im März bis April, Geheck wird in den ersten Tagen nicht verlassen
- 5-6 Welpen werden gewölft (manchmal auch 10)
- Welpen werden behaart und blind geboren  Nesthocker
Wolf:

- Nicht im Jagdrecht
- Lebt in Einehe
- Ranz: Januar bis März
- Nach 63 Tagen werden 4-6 (1-11) Welpen gewölft

Waschbär:

- Neozon, kommt aus Nordamerika


- Allesfresser
- Anpassungsfähig, Kulturfolger
- Ranz: Februar bis März
- Wölft 2-5 Junge

Baum- und Steinmarder:

- Unterschiede:
o Baummarder hat behaarte Sohlen, Steinmarder nackte Sohlen
o Baummarder hat gelber Kehlfleck, Steinmarder weißer Kehlfleck (teilt sich auch)
o Baummarder wirkt stärker und kräftiger
o Baummarder ist Kulturflüchter, Steinmarder Kulturfolger
o Baummarder wird auch als Edelmarder genannt, Steinmarder als Hausmarder
- Waidmannssprache:
o Männl.: Rüde
o Weibl.: Fähe
o Junge: Jungmarder
o Baummarder: Goldhals, Gelbkehlchen
o Steinmarder: Weißkehlchen
o Bau: Ruheort
o Aufbaumen: Marder klettert
o Fortholzen: springt von Baum zu Baum
o Anschneiden: Marder frisst
o Pfahl machen: Marder steht senkrecht
o Schnüren: normale Fortbewegung
o Keckern, Knurren, Schreien: Laut bei Beunruhigung
- Guter Geruch- und Gehörsinn
- Marderspuren:
o Paarsprung
o Hasensprung
o Dreisprung
- Leben fast in ganz Europa
o Baummarder in Misch- und Nadelwäldern
o Steinmarder an Waldrändern und Feldgehölze, in Siedlungen und auf Höfen
- Nachtaktiv
- Reviermarkierung durch Abstreifen eines Duftsekrets (Analdrüse an der Rutenwurzel
- Nahrung: Kleinsäuger, Vögel, Reptilien Obst, u.a
- Ranz: Juli/August, hält Eiruhe
- Jungmarder werden im März bis April behaart und blind geboren
- Geheck mit 2-6 Jungen
Dachs:

- Haarkleid: Verkehrtfärbung, d.h. der Rücken (silbrig, grau) ist heller als der Bauch (dunkel,
schwarz)
- Dachs „nägelt“ wgn. Seinen langen Grabklauen (Nägel an den Vorderbranten)
- Haben wie das Gamswild Zügel
- Duftdrüsen unter der Pürzeldrüse
- 38 Zähne
- Dauergebiss nach 4 Monaten komplett
- Unterkiefer ist fest mit dem Schädel verbunden, anders wie beim Fuchs
- Knochenkamm auf dem Schädel, lässt sich so vom Fuchs unterscheiden
- Guter Geruchs- und Gehörsinn
- Lebt in Laubmischwälder im Flachland bis zum Mittelgebirge
- Nachtaktiv
- Hält Winterruhe
- Stempeln ihr Revier ab: Hinterteil mit Duftdrüsen werden auf den Boden gesetzt
- Merkmale für einen befahrenen Bau:
o Am Geschleif
o An den Aborten
o An Haaren
- Ranz: Juli/August, hält Eiruhe
- Ende Februar bis Anfang April werden die Jungen geboren
- Ranzende wird durch die heisernen Schreie der Dachse erkannt

Iltis:

- Stinkmarder
- Verkehrtfärbung:
- Balg hat dunkelbraune Grundfarbe
- 34 Zähne
- Nachtaktiv
- Standorttreu
- Analdrüsen zur Reviermarkierung
- Leben in der Nähe von Wasser
- Bodenjäger
- Nahrung: Ratten Mäuse, Kaninchen, Fische, Frösche, etc.
- Ranz: März bis Juni
- Werfen 3-10Junge
- Das Frettchen ist die domestizierte Form d. Iltis

Großes und kleines Wiesel:

- Großes Wiesel: Hermelin, lange Rute, Rutenspitze buschig und schwarz


- Kleines Wiesel: Mauswiesel, kurze Rute ohne Schwanzspitze, kleinstes Raubsäugetier
- 34 Zähne
- Lebt in parkförmigen Landschaften und in Wassernähe
- Ranz:
o Großes Wiesel: Mitte April bis Juli, hält Eiruhe
o Kleines Wiesel: ganzjährig
- 4-6 Junge
Wildkatze:

- Männl.: Kuder
- Weibl.: Kätzin
- 30 Zähne
- Dunkle, stumpfe Rutenspitze
- Buschige Rute
- Unterschied zur Hauskatze durch Größe, fleischfarbene Nase und an den Ringen auf der Rute
- Ranzt Februa/März
- Trägt 9 Wochen
- Geheck besteht aus 2-5 Jungen
- Darf nicht bejagt werden

Luchs:

- Pinselohren, Kurze Rute, hohe Läufe


- 28 Zähne
- Nur die Katze zieht die jungen auf
- Bracht große zusammenhängende Waldgebiete
- Lebt als Einzelgängen,
- Ranz: März-April

1.1.4 Hasenartige

Feldhase:

- Männl.:Rammler
- Weibl.: Häsin
- Haarkleid: rostgelb bis graubraun-rötlich, Bauch und Kehle sind weiß
- Haarwechsel 2x jährlich, im Winter Wolle dichter und länger
- Duftdrüsen an den Wangen
- Waidmannssprache:
o Satz: alle Jungen Hasen einer Häsin
o Quarthase: ¼ ausgewachsener Hase
o Halbhase: ½ ausgewachsener Hase
o Dreiläufer: ¾ ausgewachsener Hase
o Besatz: Hasenbestand im Revier
o Absprung: Sprung in die Sasse
o Schneidet: beißt Halme ab
o Hexensteige: Häsenpässe im Getreide
o Trommeln: hase schlägt auf Boden
o Sasse: Erdmulde in die sich der Hase legt
o Löffel: Ohren
o Seher: Augen
o Windfang: Nase
- 28 Zähne
- Stiftzähne im Oberkiefer hinter den Schneidezähnen (Unterschied zu Nagetieren, die keine
Stiftzähne haben)
- Guter Geruchsund Gehörsinn
- Äußerlich sehen Rammler und Häsin gleich aus
- Typische Stellungen:
o Druckend, z.B. in der Sasse
o Sitzend
o Kegel
o Männchen
- Benötigt trockene Böden, vielfältige Äsung und ausreichend Deckung
- Bestand geht u.a. wgn. intensiver Landwirtschaft, Umweltvergiftung, Krankheiten, Freizeitdruck
(viele Menschen) zurück
- Altersermittlung am erlegten Hasen über das Jochbein (Jung Tränenbein ist zusammendrückbar)
und durch die Stroh´sche Zeichen (tastbare, knotenartige Verdickung der Elle), Vorderlauf eines
Jungen Hasen kann leicht gebrochen werden
- Dämmerungs- und nachtaktiv
- Reagiert empindlich gegenüber Geräusche, Wind und Schneematsch
- Einzelgänger, außer in Rammelzeit (Hochzeitsgesellschaft)
- Winteräsung: Prossholz Maiskolben und Rüben
- Ist auf der roten Liste
- Polygam
- Rammelzeit: Januar bis August
- Setzzeit: Februar bis Oktober
- Superfötation: Häsin kann obwohl sie trächtig ist kurz vor dem Setzen erneut gedeckt werden
- Häsin trägt 3x jährlich
- Junge kommen Behaart und sehend zur Welt
- Schneehase: schwächer und gedrungener als Feldhase, Rammelzeit im März bis Juni, lebt im
Hochgebirge
- Kulturflüchter

Wildkaninchen

- Lebt in Kolonien
- Kleinster hasenartiger
- Kann sich mit Hauskaninchen kreuzen
- Guter Geruchs- und Gehörsinn
- Unterschiedsmerkmale zum Feldhasen:
o Kaninchen hat eine längliche, schmale Rachenöffnung im Schädel, der Feldhasse eine
rundliche und breite
o Unterscheidung am Haarkleid: Kaninchen braungrau, Hase rostgelb bis graubraun
o Hase ist größer
o Hase hat Längere Löffel
- Bevorzugen trockene, sandige Böden, Hecken, Feldgehölze
- Dämmerungs- und nachtaktiv
- Leben in Bauten unter der Erde: Bau hat eine Hauptröhre, einen Kessel und eine Fluchtröhre
- Kulturfolger
- Wildschaden: Schälschädenund abnagen der Rinde
Schäden sind ersatzpflichtig
- Rammelzeit: Februar bis Oktober
- Setzzeit: April bis Oktober
- Superfötation

Weitere Haarwildarten: (müssen erkannt werden)

Murmeltier, Nutria, Bisam Wanderratte


1.2 Federwild

Die einzelnen relevanten Vögel können in den Skripten von der Jagdschule Wildbretschütz nachgelesen
werden

Notizen von der Unterrichtseinheit Federwild:

1.2.1 Allgemein:
- Federwild hat keine Harnblase
- Kloake  ein Ausgang für alles inkl. Ei
- Federwild hat im Gegensatz zum Haarwild ein Kropf, dort landet erst das Futter.
- z.B. Enten haben Magensteine um die Nahrung zu zerkleinern
- Schnabelformen:
o Fleischfresserschnabel Greifvögel
o Körnerfresserschnabel Hühnervögel, Tauben
o Wurmzieherschnabel Schnepfenvögel
- Blinddarmlosung vom Fasan wird wieder vom Kaninchen oder Feldhasen gegessen
(vitaminreich)
- Gewölle:
o Auch Speiballen genannt
o Taggreifvögel: Gewölle wird ohne Knochenresten ausgespien (wgn. Aggressiver
Magensäure)
o Nachgreifvögel: Gewölle wird mit Knochenresten ausgespien
- Federkiel ist mit dem Körper verbunden
- Flügelfromen:
o Abgeschnitten Sperber
o Abgerundet Falken
o Keilförmig Raben
o Gestuft Fasan
o Eingebuchtet schwarzer Milan
o Gegabelt! roter Milan, fälschlicherweise auch Gabelweihe genannt, gehört
aber zu den Bussarden und nicht zu den Weihen
- Bürzeldrüse: Bürzelfett wird gebildet und mit dem fetten die Wasservögel ihr Gefieder ein.
ohne dieses Fett saugt sich das Gefieder voll und die Vögel gehen unter
- Schwimm- und Tauchenten: je 5 müssen benannt werden
o Schwimmenten: Schnatter, Spieß-, Stock, Knick- Knäck, Löffel- und Pfeifente
o Tauchente: Kolben-, Moor-, Tafel- Reiher-, Schell und Bergente
- Komoran: muss erkannt werden, keine Jagdzeit, auch Wasserrabe genannt
- Fressfeinde: Wels, Hecht, Fuchs,Marder, Rabenkrähen, Greifvögel, etc.
- Federwild kann monogam oder polygam leben
o Monogam: Enten, Gänse, Haselwild, u.a.
o Polygam: Hühner, Fasane
- Hühnervögel legen 8-14 Eier
- Tauben legen 2 Eier
- Enten legen 6-8Eier
- Nachgelege bei Bodenbrüter: erstes Nest wird zerstört dann wird ein zweites Nest gebaut und
darin ein Ei gelegt, z.B. Wachtel, Fasan und Rebhuhn
- Standort der Nester:
o Bodenbrüter
o Gebüschbrüter (hüfthoch)
o Baumbrüter
o Höhlenbrüter
o Schilfbrüter
- Einzelbrüter: Stockente, Hühnervögel
- Koloniebrüter: Komorane, Graureiher (in Bäumen, z.B. Fichten), Saatkrähe
- Küken haben einen Eizahn um die Schale des Eis zu durchdringen, fällt nach 2-3 Tagen ab.
- Alle Enten, Gänse oder Hühner sind Nestflüchter,
- Greifvögel, Tauben oder Graureiher sind Nesthocker, Junge sind auf Eltern angewiesen
- Korpfmilch: Sekret um die Küken in den ersten Wochen zu füttern
- Kulturfolger: Stockente, Taube, Elster, Rabenkrähe, u.a.
- Kulturflüchter: Auerwild, Rebhuhn, Birkwild, u.a.
- Standvögel: bleiben das ganze Jahr hier, z.B.Rebhuhn, Auerwild, Lagerschnepfe
- Zugvögel: gehen im Winter ins Warme z.B. Wachtel
- Wintergäste: Zugvögel die in Deutschland überwintern z.B. Raufußbussard
- Hühnervögel: Nestflüchter, Bodenbrüter, benötigen alt Küken tierisches Eiweiß
o Raufußhühner: Auerwild, Birkwild, Rackelwild (Kreuzung Auer- und Birkwild,
unfruchtbar), Schneehuhn, Haselwild
o Feldhühner: Rebhuhn, Wachtel
o Fasanen

1.2.2 Raufußhühner
1.2.2.1 Auerwild

- Ganzjährig geschont
- Balz ist im Frühjahr
- Schnabel = Brocken
- Balzrosen oder Blutsäckchen über den Augen
- Hals = Stingel
- Brustfleck = Schild
- Balzstifte = Querverhornung an den Krallen, wirken wie ein Schneeschuh
- Fächer = großer Stoß
- Schaufel = Einfache Stoßfeder
- Je heller und gekrümmter der Schnabel desto älter der Vogel
- Je eckiger und größer die Stoßfedern desto älter
- Küken benötigen tierisches Eiweiß (gilt für alle Hühnervögel)
- Huderpfannen: Sandbad für Hühnervögel
- Schlafen auf Bäumen
- Balz ist in Frühling April bis Mai

1.2.2.2 Birkwild

- Halb so groß wie Auerwild


- Haben sogenannte Sicheln, je mehr desto älter, je mehr geschwungen desto älter
- Lässt sich anhand von den Sicheln vom Auerwild unterscheiden
- Standvogel und polygam
1.2.2.3 Alpenschneehuhn

- Im Sommer ist es braun


- Im Winter ist es schneeweiß
- Monogam und Standvogel
- Einehe für 1 Jahr

1.2.2.4 Haselwild

- Gibt es bei uns nicht

1.2.3 Feldhühner

1.2.3.1 Rebhuhn

- Leben monogam bis zum nächsten Jahr


 Kette= Hahn, Henne und Junge
- Hahn hat dunkel gefärbtes Schild
- Standvogel
- Paarhühner = Henne und Hahn
- Altersbestimmung über,
o die äußere Handschwinge: alt=rundes Ende und jung=spitzes Ende
o die Ständer: alt= blaugrau und jung= hellgelb
o den Schnabel: alt= lichtblau und jung= blauschwarz
- Kulturfolger
- Balz: Februar/März
- Eiablage: April/Mai
- Machen ein Nachgelege

1.2.3.2 Wachtel

- Kleinster Hühnervögel
- Monogam, teils auch polygam
- Zugvogel
1.2.3.3 Fasan

- Wird wieder ausgewildert


- Hahnenfiedrig= ältere Henne nimmt das Farbkleid des Hahnes an
- 4 Fasanarten:
o Ringfasan
o Englischer Grünrücker Fasan
o Versicolor Fasan
o Böhmische Fasan
o
o
- Sporn ist für die Altersbestimmung wichtig: je länger desto älter
- Balzrosen am Auge
- Federohren
- Nutzen Sandbäder (Huderpfannen)
- Lebt polygam
- Standvogel
- Baumen = übernachten auf Bäumen
- 5 W des Fasans:
o Wald
o Wiese
o Wasser
o Wärme
o Weizen (6 wäre noch Wein)
- Gesperre = Henne mit Jungen
- Nachgelege
- Balz: März/April

1.2.4 Schnepfen:

1.2.4.1 Waldschnepfe

- Auch Vogel mit dem langen Gesicht genannt


- Lagerschnepfe = Schnepfen die nicht im Winter nach Süden fliegen
- Bekassine darf nicht mit der Waldschnepfe verwechselt werden
- Kommt überall vor ist aber schwer zu finden
- Trophäen:
o Malerfeder: Feder an der Unterarmschwinge
o Schnepfenbart: hinten an der Bürzeldrüse
o Komplette Schnepfe
- Lebt z.B. in Bruchwäldern oder Bachtälern
- Bodenbrüter
- Nestflüchter
- Polygam
1.2.5 Tauben

- Kulturfolger
- Können zu erheblichen Wildschäden verantwortlich sein
- Hohltaube und Turteltaube sind ganzjährig geschont (BjdG)
- Monogam
- Guter Geruchs- und Gehöhrsinn
- Trippelen = Fortbewegung der Tauben am Boden
- Nahrung: Grünpflanzen, Beeren Sämereien, Eicheln, Buchecker
- Geben den Kücken Korpfmich (Sekret das im Kropf produziert wird)
- Ringeltauben dürfen bejagtwerden
- Haustaube unterliegt nicht dem Jagdrecht

1.2.5.1 Ringeltaube
- Weißer Fleck am Nacken

1.2.5.2 Hohltaube
- Grüner Fleck am Nacken

1.2.5.3 Turteltaube
- Braune Schwingen und schwarz/weißer Fleck seitlich am Hals

1.2.5.4 Türkentaube
- Bärtchen am Nacken
- Kleinste Taubenart

Graureiher, Blässhuhn und Haubentaucher müssen nur erkannt werden

1.2.6 Rabenvögel

1.2.6.1 Kolkrabe
- Darf nicht bejagt werden
- Größter heimischer Singvogel
- Doppelt so groß wie Rabenkrähe
- Baum- und Felsbrüter

1.2.6.2 Rabenkrähe/Nebelkrähe
- Dürfen bejagt werden
- Gibt es sehr viele
- Nesträuber
- Baumbrüter

1.2.6.3 Elster
- Nesträuber
- Baum- und Heckenbrüter
1.2.6.4 Eichelhäher
- Baumbrüter
- Einemsen: Vögel legen sich in Ameisenhügel ums sich von Parasiten zu befreien

1.2.6.5 Weiete Rabenvögel:


- Saatkrähe (Koloniebrüter)
- Alpendohle (große Amsel)
- Dohle
- Tannenhäher

1.2.7 Enten

1.2.7.1 Allgemein
- Schwimm- und Tauchenten:
o Schwimmenten:
 Gründeln im flachen Wasser
 Können fast senkrecht aus dem Wasser starten
 Füße sind in der Körpermitte
 Stoß ist über der Wasseroberfläche
 Arten: Stock-, Schnatter-, Spieß-, Knick-, Knäck-, Löffel- und Pfeifente
o Tauchenten:
 Tauchen im tiefen Wasser nach Nahrung
 Brauchen zum Starten Anlauf
 Füße sind im letzten Körperdrittel
 Stoß liegt auf der Wasseroberfläche
 Arten: Kolben,- Moor-, Tafel-, Reiher- und Schellente
 Auch Meeresenten genannt
- Monogam in Einehe
- Nestflüchter
- Verlobungszeit: Herbst bis Frühling
- Feinde: Iltis Fuchs, Wanderratte, Habicht, Rabenvögel, Hechte, Welse
- Erpellocken sind Trophäen

1.2.7.2 Stockente:
- Kulturfolger
- Erpel ist bunt und die Ente ist braun
- In Mauser ist der Erpel flugunfähig (Rauerpel)
- Stand-, Strich- und Zugvögel
- Bodenbrüter
- Erpel hat im Juni bis September das gleiche Farbkleid wie die Ente nur dunkler Kropf

Alle anderen Entenarten müssen nur erkannt werden (siehe Heintges „Federwild“ S.68ff)
1.2.8 Gänse

1.2.8.1 Allgemein
- Feld- und Meergänse:
o Feldgänse:
 Braungraue Färbung
 Auf Weiden und Felder zu finden
o Meergänse:
 Schwarz-weiße Färbung
 In Küstennähe, Salzwiesen zu finden
- Gans und Ganter sind immer gleich gefärbt
- Neozonen: Kanadagans (Nils Holgerson), Nilgans (unerwünscht, sehr aggresiv), Rostgans

1.2.8.2 Graugans
- Größte Gans
- Strich- Stand- und Zugvogel
- Reiner Pflanzenfresser
- Bodenbrüter
- Monogam, lebt oft lebenslang mit dem Partner zusammen

Alle anderen Entenarten müssen nur erkannt werden (siehe Heintges „Federwild“ S.81ff)

1.2.9 Schwäne
- Höckerschwan: oranger Schnabel, darf bejagt werden
- Darf nicht mit Singschwan verwechselt werden (gelber Schnabel, vorne Schwarz)steht unter
Naturschutz und darf nicht bejagt werden

1.2.10 Greifvögel

1.2.10.1 Allgemein
- Ganzjährig geschont (Ausnahmen in manchen Bundesländern)
- Biss- und Grifftöter:
o Bisstöter:
 Töten Ihre Beute mit dem Schnabel (Genickbiss)
 Haben einen Falkenzahn
 Arten: Alle Falken
o Grifftöter:
 Töten Ihre Beute mit den Waffen (Klauen)
 Schnabel dient zum Rupfen, Zerreißen und Zerkleinern der Beute
 Arten: Habicht, Sperber, Milane, Adler, Bussard oder Weihen
- Waidmannssprache:
o Männl. Greifvogel: Terzel
o Weibl. Greifvogel: Weibchen
o Männl. Sperber: Sprinz
- Baumbrüter, Felsbrüter oder Bodenbrüter (z.B. Weihen, deshalb bedroht wgn. Landwirschaft)
- Leben monogam (Jahresehe oder lebenslang)
- Nesthocker
- Horstgestalter und Horstbenutzer:
o Horstgestalter:
 Bauen Horst selbst
 Arten: Adler, Habicht, Mäusebussard
o Horstbenutzer:
 Kein Nestbauverhalten
 Meist Bodenbrüter
 Nutzen Altnester von z.B. Krähen
 Arten: alle Falken
- Ruofung und Riss:
o Rupfung:
 Greifvögel
 Unverletzte Federkiele
 Federn werden herausgerissen
o Riss:
 Raubwild
 Abgerissene Federkiele
 Federn werden am Federkiel zerbissen

1.2.10.2 Wespenbussard
- Ernährt sich von Wespen, Hummel und Bienen
- Gast der nur im Sommer bei uns ist
- Baumbrüter

1.2.10.3 Milane
- Roter Milan: gegabelter Stoß
- Ernährt sich auch von Aas
- Roter und schwarzer Milan, schwarzer ist eher selten bei uns
- Bevorzugen die Nähe zum Wasser

1.2.10.4 Habichte
- Habicht:
o Benutz Horst mehrere Jahre und begrünt
o Bestand nicht mehr bedroht
o Junger Habicht sieht komplett anders aus als der Erwachsene Vogel
o Junger Vogel= Rot- oder Bluthabicht, Punkte auf der Brust
o Baumbrüter
o Habichtweibchen ist doppelt so groß wie das Sperberweibchen
- Sperber:
o Kleiner als Habicht
o Männl.: Haube auf dem Kopf
o Weibchen sieht aus wie männl. Habicht und kann sich mit ihm paaren
o Gelbes Auge und kein Falkenzahn
1.2.10.5 Bussardartige
- Allgemein:
o Adler und Seeadler:
 Größten Greifvögel
 Merkmale: breitflügelig, kurzschwänzig, segeln häufig, nisten in Bäumen oder
Felswände
o Bussarde:
 Mäusebussard und Rauhfußbussard (Gast im Winter)
 Merkmale: breitflügelig, relativ kurzschwänzig, segeln und kreisen häufig, nisten
in Bäumen oder Felsnischen

- Steinadler:
o Stärkster Adler
o Kulturflüchter
o Jagen häufig zusammen
o Kommen im Alpenraum vor

- Seeadler:
o Größter Adler
o Vom Aussterben bedroht, es brüten nur wenige Paare bei uns
o Baum- und Felsbrüter

- Mäusebussard:
o Gibt es n hell und dunkel
o Häufigster Greifvogel neben den Turmfalken
o Flug wirkt langsam und schwerfällig
o Segeln und gleiten
o Wichtiger Mäusejäger
o Baumbrüter

- Raufußbussard:
o Kommt bei uns nur im Winter vor
o Gefieder bis zu den Zehen, deshalb Raufußbussard (Moon Boots)
o Baum- Fels- und Bodenbrüter

- Fischadler:
o Kleinster Adler
o Wendezehe wegen der Fischjagd, so kann er den Fisch besser packen

1.2.10.6 Weihen
- Kornweihe
- Steppenweihe
- Wiesenweihe
- Rohrweihe (lebt im Schilfrohr)
 Weihen sind Bodenbrüter
1.2.10.7 Falken
- Merkmale: dunkle Augen, runde Nasenlöcher mit Zäpfchen (Hornung in der Nase wie beim
Papagei)
- Falkenzahn
- Schnittigster Greifvogel
- Falkenarten:
o Wanderfalke (schönster Falke)
o Turmfalke (Rüttelflug, häufigste Falkenart)
o Baumfalke
o Merlin (kleinster Falke)
- Baum- oder Felsenbrüter

1.3 Land- und Waldbau


1.3.1 Allgemein

- Ziel des Landbaus:


o Sicherung ländlicher Strukturen
o Berücksichtigung natürlicher Strukturen
o Erhaltung Artenviefalt
- Wichtigste Bodenbestandteile:
o Anorganische Stoffe
o Organische Stoffe
o Kleinstlebewesen (Mikroorganismen)
- Bodenfruchtbarkeit: natürlich Fähigkeit des Bodens, Pflanzen zu ernähren
- Hauptbodenarten:
o Sand
o Schluff
o Ton
o Lehm
- Qualität des Bodens hängt von Durchlüftung, Feuchtigkeit und Wärme ab
- pH-Wert gibt an ob der Boden sauer, alkalisch oder neutral ist (0-7:sauer, 7:neutral, 7-
14:alkalisch)
- Zeiger- und Weiserpflanzen: Pflanzen, die die Eigenschaften des Bodens anzeigen
o Saurer Boden: Kleiner (Sauer-) Ampfer, Farne, Erika
o Stickstoffreicher Boden: Brennnessel
o Trockener, saurer nährstoffarmer Boden: Heidekraut
o Feuchter Boden: Moos, Sumpfdotterblume
o Kalkhaltig: Ackerrittersporn
o Neutraler Boden: Echte Kamile
- Fruchtbare Böden bestehen aus vielen mineralischen und organischen Bestandteilen (Humus)
 Feinerde
- Humushaltiger Boden ist gut geeignet für Kleinstlebewesen
- Landwirtschaftliche Entwicklung
o Folgen für die Jagd durch das Höfesterben sind,
 Größer Betriebsstrukturen (Felder werden zusammengelegt, Feldraine
verschwinden, keine Grenzen mehr)
 Einsatz schneller Maschinen Beschleunigung und Verstärkung des
Ernteschockes)
- Beurteilung des Waldbodens erfolgt über,
o Physikalische Eigenschaften: z.B. Wassergehalt, Dichte des Bodens, Gründigkeit
o Chemische Eigenschaften: z.B. nährstoffreich oder –arm. pH-Wert
o Biologische Eigenschaften: z.B. belebter oder unbelebter Humus

1.3.2 Wildacker

- Darf nicht in Landschaft und Naturschutzgebieten angelegt werden


- Man muss sich beim Förster informieren wo ein Wildacker angelegt werden kann
- Anlegen eines Wildackers: 1. Wo? (Eigentürmer fragen), 2. Boden lockern, 3.boden
zerkleinern, 4. Saatgut einsäen, 5. Mit Egge Körner in den Boden einarbeiten.
- Pflanzen für Wildacker:
o Hackfrüchte: Rüben, Topinambur und Kartoffeln
o Kreuzblütler: Raps, Markstammkohl und Senf
o Leguminosen: Weiß-, Gelb-, Rotklee und Luzerne
o Lupinie
o Buchweizen
- Mehrere Wildacker anlegen da sonst zu viel Wild auf einer Fläche äst

1.3.3 Landbau

1.3.3.1 Allgemein
- 3 Hauptaufgaben:
o Erzeugung von Pflanzen
o Bewirtschaftung des Bodens
o Direkte oder indirekte Lebensgrundlage
- Bodennutzung:
o Ackerbau: Getreideanbau: Getreideanbau (z.B. Roggen oder Weizen, Ölfrüchteanbau
(z.B. Raps, Sonnenblumen oder Hanf), Hackfrüchteanbau (z.B. Kartoffeln, Topinambur
oder Rüben)
o Grünlandbewirtschaftung: flächige Grasnarben als Wiese oder Weide
- Landwirtschaftliche Nutzung: Kulturpflanzen oder bedeutende Pflanzen der
Grünlandbewirtschaftung
- Düngemittel:
o Wirtschaftseigener Dünger: Mist, Jauche oder Gülle
o Handelsdünger: Stickstoff-, Phosphat-, Kalium-,Kaltdünger oder auch
Magnesium- oder Kombinationsdünger

1.3.3.2 Getreideanbau
- Getreidearten werden als Halmfrüchte bezeichnet
- Sommer- und Wintergetreide:
o Sommergetreide (Aussaat im Frühling): Hafer, Sommergerste, -weizen,-roggen
o Wintergetreide (Aussaat im Herbst) Wintergerste, -weizen,-roggen, Dinkel, Triticale
- Triticlae: Kreuzung zw. Weizen und Roggen, Futtergetreide
- Dinkel ist die Urform des Weizens
- Wichtigste Getreidesorten: Weizen, Gerste, Hafer, Dinkel, Mais und Roggen

Alle Getreidearten müssen erkannt werden (siehe Heintges „Land- und Waldbau, Wildhege“ S 28ff)
1.3.3.3 Hackfruchtanbau
- Kartoffel, Futter-, Zucker-, Stoppelrübe. Auch Mohrrüben und Topinambur (z.B. für Wildäcker)

1.3.3.4 Feldfutterbau
- Werden als Haupt- und Zwischenfrucht angebaut
o Hauptfrucht: Klee, Luzerne, Kleegrasgemenge oder Silomais
o Zwischenfrucht: Nach der Hauptfrucht angebaute Pflanze zur Viehfütterung oder
Gründüngung
- Kreuzblütler: Raps, Senf, Markstammkohl oder Rübsen
- Schmetterlingsblütler (Leguminosen): Rot-, Weiß-, Gelb-, Hornklee, Luzerne, Futtersaaterbse
oder Sojabohne

1.3.3.5 Hülsenfruchtanbau
- Auch Körnerleguminosen genannt
- Z.B. Ackerbohne

1.3.3.6 Ölfruchtanbau
- Raps, Sonnenblume oder Buchweizen

1.3.3.7 Nachwachsende Rohstoffe


- Pflanzliche und tierische Rohstoffe die nicht als Nahrungsmittel verwendet werden
- Industrie – und Energiepflanzen:
o Industriepflanzen: Öle oder Fette, Stärke (Mais, Kartoffel), Faserpflanzen
o Energiepflanzen: Zucker oder Stärke für Ethanol, Öle für Kraftstoff, Wärme und
Strom aus Biomasse

1.3.3.8 Sonderkulturen
- Tabak, Hopfen, Wein, Obst, Gemüse, Spargel, Baumschulgewächse
- Für Verbiss an Sonderkulturen muss der jeweilige Wirtschafter selbst für Schutz sorgen.

1.3.4 Grünlandbewirtschaftung

- Grünland ist die landwirtschaftlich, genutzte Fläche die aus besonderen Umständen nicht durch
Ackerbau bewirtschaftet werden kann (z.B. extreme Hanglage, hoher Grundwasserstand,
schlechte Bodenverhältnisse)
- Nutzung entweder als Wiese oder Weide
- Man unterscheidet bei Grünlandpflanzen unter,
o Gräser (Süß- und Sauergräser)
o Kräuter (z.B. Leguminosen)
- Wildkräuter die vom Wild angenommen werden: z.B. Löwenzahn, Ampferarten, Spitzwegerich,
Malvenarten ( viele Kräuter dienen dem Wild als natürliche Heilkräuter)

Alle Gräserarten siehe Heintges „Land- und Waldbau, Wildhege“ S 45ff

1.3.5 Pflanzenschutz
- Direkte und Indirekte Maßnahmen:
o Direkte Maßnahmen:
 Physikalisch-mechanisch Unkrautbekämpfung durch entsprechende
Bodenbearbeitung (Eggen, Fräsen, etc.)
 Chemisch: Herbizide, Fungizide, Insektizide
 Biologisch Schädlingsbekämpfung durch natürliche Feinde
(z.B. schädlingsfeindliche Bakterien)
o Indirekte Maßnahmen:
 Kulturtechnik (Fruchtfolge, Düngung, Saat)
 Sortenwahl (Pflanzensorten wählen die gg. Krankheiten und Schädlinge
Besonders widerstandsfähig sind)
 Schutz und Schonung „natürlicher“ Tiere
- Alternative Landwirtschaft: Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel, Düngung nur über
Kompost, Gülle oder Mist

1.3.6 Ackerbrachen
- Stoppelbrache:
o Getreidestoppeln werden erst im Frühlingumgebrochen. Wichtiger Winterlebensraum
für Niederwild.
o Einbringen von Zwischensaat
- Ökonomische und ökologische Brachen
o Ökonomische Brachen: Flächen, die aus ökonomischen Gründen (unwirtschaftlich) aus
der landwirtschaftlichen Erzeugung genommen werden
o Ökologische Brachen: Flächen, die von den Landwirten freiwillig nicht genutzt werden.
Landwirte erhalten hierfür eine Entschädigung
- Auf Ackerbrachen ist es verboten,
o Zu düngen
o Gülle oder Jauche auszubringen
o Chem. Mittel einzusetzen
o Bodenbearbeitung innerhalb bestimmter Zeiträume
o Pflanzenschutzmittel auszubringen
- Ackerbrachen sind wichtig für Rebhuhn, Fasan, Hase und Insekten
- Greening: Ökologische Vorrangflächen auf den Äckern um die Artenvielfalt wieder zu erhöhen

1.3.7 Jagd und Wildschäden


- Jagdschaden:
o Schäden an Grundstücken bei der Jagdausübung (z.B. beim Bergen von erlegtem Wild)
 nie mit dem Auto durch die Äcker fahren um das Wild zu bergen!!!
- Wildschaden:
o Alle Schäden an land- und forstwirtschaftlichen Kulturen die durch das Wild verursacht
wurden (z.B. Halmfrüchte, Mais, Hackfrüchte, Feldfrüchte, Obstplantagen, etc.)
o Wildschadensverhütung durch den Jäger  gesunde (tragbare) Wilddichte herstellen
o Tragbare Wilddichte wird von der Jagdbehörde festgelegt
- Gesetzliche Wildschadenregulierung ist in der Landesverordnung und im BJagdG geregelt
- Wildschaden durch Schwarzwild, Wildkaninchen (auch Fasan) an eingeernteten Erzeugnissen ist
zu ersetzen
- Landesjagdgesetz kann die Ersatzpflicht auf weitere Wildarten erweitern
- Nicht ersatzpflichtig ist u.a.
o Haus- und Obstgärten
o Freilandbepflanzung von Garten – und hochwertigen Handelsgewächsen
o Kartoffelmieten
o Bienenstöcke
o Hausgeflügel
- Jagdgenossenschaft ist beim Schadensfall ersatzpflichtig. Fast immer wird ein Wildschaden auf
den Pächter übertragen
- In manchen Ländern gibt es eine Wildschadensausgleichskasse
- Schadenmeldung:
o Wildschaden von allen Feldfrüchten ist innerhalb einer Woche der zuständigen
Gemeinde zu melden  Ausschlussfrist
 Gütliche Einigung: Geschädigter und Ersatzpflichtiger einigen sich über die
Schadenhöhe
 Amtliche Abschätzung durch Schätzkommission falls keine Einigung zustande
kommt
- Ersatzpflichtiger Schaden durch Schalenwild, Kaninchen und Fasan (teilweise auch durch Dachs)
Wildschadensverhütung:
o Direkte Maßnahmen: akustische oder optische Signale (z.B. Warnschüsse), Umzäunung
o Indirekte Maßnahmen: angepasste Wilddichte herstellen, Äsungsangebot verbessern
(z.B. das Anlegen von Wildäckern)

1.3.8 Waldbau

1.3.8.1 Allgemein
- Plenterwald:
o viele verschiedene Baumarten im Wald vorhanden
o Bäume aller Altersklassen
o Naturverjüngung, aus den Samen der Bäume wachen neue Bäume (künstliche
Verjüngung ist der Gegenspieler zur Naturverjüngung (Aussaat oder Pflanzung))
o Monokulturen sind nicht mehr gewünscht da sie anfällig gegenüber Schädlingen sind,
windwurfgefährdet oder das Artenspektrum nicht so vielfältig ist
- Aufbau Stamm: Rinde, Kambium, Holz
- Damit ein Wald das PEFC-Kennzeichen bekommt muss der Totholzanteil bei 30% liegen
- Totholz ist aus folgenden Gründen gut für den Wald:
o Versteck- und Brutmöglichkeiten
o Lebensraum für Insekten und Pilze
o Nährstoff für den Boden (natürlicher Dünger)
- Wurzeltypen:
o Tellerwurzel (Flachwurzler): Fichten (windwurfgefährdet), Rosskastanie, Pappel etc.
o Herzwurzel: Buchen, Douglasien, Lärche, Ahorn, etc.
o Pfahlwurzel (Tiefwurzler): Tanne, Kiefer, Eiche
- Stockschichten: Baum-, Strauch-, Kraut-, Moos-, Wurzelschicht
- Funktionen des Waldes:
o Nutzfunktion: Industrie, Rohstofflieferant
o Schutzfunktion: Wasser und Sauerstoffspeicher, nimmt CO2 auf, Schutz im Gebirge vor
Lawinen oder Hangrutsche
o Erholungsfunktion: Erholung für Mensch (Wandern und Spaziergänge)
o Sonderfunktion: Lebensraum für bedrohte Arten (z.B. Schwarzstorch)
- - Licht und Schattenbaumarten:
o Lichtbaumarten: Lärche, Kiefer, Erle, Eiche, Birke
o Schattenbaumarten: Buch, Hainbuche, Tanne
- Naturnaher Waldbau bedeutet, dass die Funktion des Waldes nachhaltig gesichert wird und
gleichzeitig die Risiken und Kosten der Forstwirtschaft gering gehalten werden.
o Naturverjüngung
o Mischwälder
o Viele verschiedene Baumarten
o Durchforstung, Entnahme schwacher Bäume
- Umtriebszeit: vom Keimen bis zur Ernte
o Fichte 80 – 120 Jahre
o Kiefer 100 – 140 Jahre
o Tanne 120 – 160 Jahre
o Buche 120 – 160 Jahre
o Eiche 140 – 250 300 Jahre

1.3.9 Baumarten
1.3.9.1 Nadelbäume
- Fichte:
o Halbschattbaumart
o Flachwurzler (windwurfgefährdet)
o Rinde ist rotbraun bis grau
o Nadeln sind dunkelgrün, ringsum angeordnet, spitz
o Zapfen hängen und fallen im Ganzen ab
o Wird vom Rotwild geschalt  Fäulnisbildung
o Verbiss der Triebe
- Kiefer:
o Lichtbaumart
o Pfahlwurzler
o Rinde ist rötlich bis dickborkig
o Nadeln sind bräunlich-grün, lang, spitz
o Zapfen hängen, dreiecksförmig
o Wird geschält  keine Fäulnisbildung
o Wenig Verbissschäden
o Anspruchslos bzgl. Nährstoffe und Wassergehalt der Böden
- Weißtanne:
o Schattbaumart
o Junger Baum: Herzwurzler, alter Baum: Pfahlwurzler
o Rinde ist weiß-grau, im Alter dunkel
o Nadeln sind dunkelgrün, flach, unten mit weißen Streifen, stechen nicht
o Zapfen stehen, fallen nicht im Ganzen ab
o Wird geschält  keine Fäulnisbildung
o besonders serbiss- und schälgefährdet
o Anspruchslos bzgl. Nährstoffe und Wassergehalt der Böden
- Douglasie:
o Halbschattbaumart
o Herzwurzler
o Rinde ist rötlich, rissig und abgeschuppt
o Nadeln sind dunkelgrün, ringsum angeordnet, weich, riechen nach Zitrone,
o Zapfen hängen und hellbraun bis rot
o Wird vom Rotwild geschalt  Fäulnisbildung
o Wenig verbissgefährdet wird aber gern verfegt
- Lärche:
o Lichtbaumart
o Herzwurzler
o Rinde ist grau, abblätternd, im Alter graubraun mit violetten Flechten und langen Rissen
o Nadeln sind lichtgrün(Sommer), leuchtend gelb (Herbst), werden abgeworfen
o Zapfen sind kugelig, hellbraun od. grau-braun
o Wird geschält und gefegt
o Kann auf sandigen Böden gepflanzt werden

1.3.9.2 Laubbäume
- Rotbuche:
o Schattbaumart
o Herzwurzler
o Rinde ist hellgrau, glatt
o Blätter sind eiförmig
o Früchte sind Bucheckern, dreieckig
o Mastbaum
- Eiche:
o Lichtbaumart
o Junger Baum: Pfahlwurzler, Herzwurzler
o Rinde ist glatt-grau (jung), grob und langfurchig (alt)
o Blätter sind asymmetrisch gelappt
o Früchte sind Eicheln
o Mastbaum
- Rosskastanie:
o Lichtbaumart
o Junger Baum: Pfahlwurzler, Herzwurzler
o Rinde ist glatt-graubraun (jung), dunkel und geschuppt (alt)
o Blätter ist 5-blättrig
o Früchte sind Kastanien
o Mastbaum
- Esche:
o Lichtbaumart
o Pfahlwurzler
o Rinde ist glatt-hell (jung), dunkel und langrissig (alt)
o Blätter sind zweiteilig angeordnet, 9-13 Fiederblätter pro Blatt
o Früchte sind die Hubschraubersamen
o Stark verbissen, geschält und verfegt
- Hainbuche:
o Schattbaumart
o Herzwurzler
o Rinde ist glatt-hellgrau bis zimtfarben
o Blätter sind länglich und eiförmig
o Früchte sind kleine Nüsse
o Deckungspflanze für Heckenbildung
- Ahron:
o Halbschattbaumart
 Bergahorn:
 Rinde glatt, graugelb (jung), braun, rissig, abgeschuppt (alt)
 5-lappige Blätter, grob gezähnt
 Doppelfrucht
 Spitzahorn:
 Rinde glatt, graurötlich (jung), dunkelgrau, rissig, schuppt nicht ab (alt)
 5-lappige Blätter, spitze Enden
 Geflügelte Spaltfrucht
 Feldahorn:
 Rinde hellbraun, schuppig, Längs- und Querrisse
 3-5-lappige Blätter, klein und viele
 Geflügelte Frucht
 Wird gern verbissen
- Erle:
o Lichtbaumart
o Herzwurzler
o Rinde ist glatt-glänzend (jung), schwarzgrau, rissig und abgeschuppt (alt)
o Oben dunkelgrün untenhellgrün
o Früchte sind rotbraune Fruchtzapfen
o Gut geeignet an nassen Standorten
- Birke:
o Lichtbaumart
o Herzwurzler
o Rinde ist glatt-glänzend (jung), weiße Korkleiste, löst sich in dünne Fetzen (alt)
o Blätter sind mittelgrün, nach vorne zugespitzt
o Früchte sind die Hubschraubersamen
o Gut geeignet für Deckungsgehölze

1.3.9.3 Kleinsträucher
siehe Heintges „Land- und Waldbau, Wildhege“ S 81ff

1.3.10 Bertiebsarten des Waldes


1. Kultur: künstliche Aussaat oder Pflanzung von Jungbeständen
2. Dickung: brust-zimmerhohe Bäume
3. Stangenholz: durch Lichtmangel fallen die unteren Äste ab d=8-20cm
4. Baumholz: Ende der Stangenholzphase ab d=20cm

1.3.11 Schädlinge
- Borkenkäfer
o Buchdrucker: im unteren, dickrindigen Stammteil
o Kupferstecher: in dünnrindigen Baumteilen z.B Ästen oder Wipfelstücke
- Natürliche Schädlingsbekämpfung ist wenn man viele Nistkästen im Wald verteilt und die Vögel
dann die Insekten fressen
- Ameisen sind auch Schädlingsbekämpfer
1.3.12 Wildschäden im Wald

1.3.12.1 Allgemein
- Verbissschäden: Echthirsche und Rehwild, Muffelwild und Hase, auch Gamswild
- Schälschäden: hauptsächlich Rotwild
- Fegeschäden: Rehbock, Rot-, Dam-, und Sikahirsch
- Ersatzpflichtiger Wildschaden bei,
o Hauptbaumarten auch wenn Schutzvorrichtungen vorhanden
o Nebenbaumarten nur bei Errichtung von Schutzvorrichtungen
o Gemischten Kulturen
- Nicht ersatzpflichtiger Wildschaden bei,
o Nebenbaumarten ohne Schutzvorrichtungen
o Baumschulen
o Einzeln stehende Bäume
o Wenn die Frist verstrichen ist wenn die Schutzvorrichtungen verweigert werden

1.3.12.2 Wildschadensverhütung
- Indirekte Maßnahmen: Verbesserung des Lebensraumes, Mischwaldbestände
- Direkte Maßnahmen: naturnahe Waldpflege, Verjüngung, Erhaltung von Weichhölzern,
Prossholz, Schutz durch Einzel – oder Flächenmaßnahmen
o Einzelmaßnahmen:
 Verbiss: Schafswolle, Knospenklemme, Drahthose
 Fegeschäden: Raugiebel, Stachelbaum, Fegespirale, Pfisterpfahl (Fegeschäden
vom Reh im März bis Juni, Rothirsch Ende Juli bis September, Damhirsch von
August bis September)
 Schälschäden: Grüneinband, Trockeneinband

1.3.13 Hege

1.3.13.1 Ziel der Hege


- Artenreicher und gesunder Wildbestand
- Pflege und Sicherung der Lebensgrundlage
- Überhege: Das Verhältnis stimmt nicht überein (z.B. gibt es viel mehr Geißen als Rehböcke)
- Vermeidung von Wildschäden
- Hege ist mit dem Jagdrecht untrennbar verbunden

1.3.13.2 Grundsätze der Hege


- Feststellen des Wildbestandes
- Feststellen des Zuwachses und der zur Verfügung stehenden Wildfläche
- Angepasste Wilddichte herstellen
- Angepasstes Geschlechterverhältnis 1:1 wäre optimal, bei Reh oft 1:10 (Rehböcke werden wgn
den Trophäen bevorzugt geschossen)
- Altersklassenaufbau
- Abschussplanung und Erfassung des Abschusses
- Schutz vor Freizeitdruck durch den Menschen (Ruhezonen werden erschaffen)
- Fütterungskonzeptionen bei Nahrungsmangel

 Hegegemeinschaften bei kleinen Revieren


1.3.14 Schutz des Wildes
- Schonzeiten: Regulierung des Jagddrucks, Sicherung des Nachwuchses und Erhaltung seltener
Arten (ganzjährige Schonung)
- Schonzeiten ist verpflichten und muss vom Jäger eingehalten werden
- Schutz des Wildes vor Beutegreifer muss genau abgewogen werden und Bejagung sollte sich in
Grenzen halten.
- Auswilderung von z.B. Auerwild macht nur Sinn wenn sie nicht direkt von Beutegreifer gefasst
werden kann
- Bejagung von Beutegreifern ist ein Schutz für Niederwild alternativ ist die Hege mit der Falle
durch Lebendfallen.
- Jagdschutz: Schutz vor Wilderer, Futternot, Wildseuchen, wildernde Hunde und streunende
Katzen (§23 BJagdG)
- Wildernde Hunde: dürfen nur mit Genehmigung getötet werden (Lebendfang ist zu bevorzugen)

1.3.14.1 Wildhege und Wildbewirtschaftung


- Wildbestand wird in Grundbestand (Bestand am 1. April) und Sommerbestand (Bestand inkl.
Zuwachs
 beim Schwarzwild zählen zum Grundbestand alle Stücke die nicht im gleichen Kalenderjahr
gefrischt wurden (ohne Zuwachs)
- Für die Betrachtung der Wilddichte ist die Wildfläche wichtig (spezielle Wildfläche, Revierfläche
in ha abzgl. Fläche auf der Wild nicht äsen kann oder keine Deckung hat)
- Wilddichte: gerechnet auf 100ha (z.B. Wilddichte bei Rotwild von 5 heißt 5 Stücke pro 100ha)
- Tragbare Wilddichte richtet sich nach Qualität des Lebensraums
- Rehwildbestand lässt sich nicht zählen (keine tragbare Wilddichte)
 Abschussplan wird daher von der Jagdbehörde aus den Daten des Zustandes des Waldes,
körperliche Verfassung des Wildes und vergangener Abschusslisten festgesetzt
- Mehrerer Schalenwildarten in einem Biotop bedeutet Äsungskonkurrenz und hat somit Einfluss
auf die tragbare Wilddichte
- Vegetationsgutachten: Erfassen von Schalenwildschäden und die Auswirkung dazu.
(Berücksichtigung bei der Abschussplanung)
- Schwarzwild hat als einzige Schalenwildart KEINEN Abschussplan (wgn. ASP)
 Bestandsverringerung durch Abschuss von Frischlingen und Überläufern

1.3.14.2 Hege und Bejagungsgrundsätze


- Hasen:
o Hasenbestände gehen bei uns zurück (zu viel offen Flächen) daher muss auch immer Der
Bestand von Hasen im Auge behalten werden (kleiner Bestand= keine Treibjagden,
großer Bestand= Treibjagden)
o Erlegen bei Krankheitsverdacht (Coccidiose oder Nagerseuche)
- Kaninchen:
o Stark bejagen weil es viele gibt und weil sie Seuchen übertragen können
o Keine Bejagung in der Setz – und Aufzuchtzeit
- Fasan:
o Hähne sollten im Herbst noch in ausreichente Menge vorhanden sein, da diese in der
Brutzeit die Wächterfunktion übernehmen.
o 6 W`s des Fasans
- Rebhuhn:
o Rebhuhnbesatz geht zurück z.B. wegen der mangelnden Deckung dadurch sind sie
leichte Beute
o Bei der Bejagung ist zu beachten, dass der Bestand im Winter sich stark reduziert
(bevorzugt schwache Ketten jagen)
- Enten:
o Entenhege durch Verbesserung der Deckung (Brut- und Mausergebiete) und durch
Schaffung von Ruhezonen
o Nistkästen aufstellen
o Brachen viel Ruhe daher Bejagung nur an wenigen Tagen (2-3 Wochen /Jagdtag)
o Nach Hauptmauser nur den Erpel jagen, den Morgenstrich beachten und bei Frost gilt
Vollschonung
o
- Raufußhühner:
o Kulturflüchter und leiden daher stark unter Störungen (Beruhigung des Einstandes)

2 Fach 2: Waffenrecht und Waffensachkunde


2.1 Waffenrecht
2.1.1 Arten von Schusswaffen
- Definition: Schusswaffen sind Waffen bei denen Geschosse durch einen Lauf getrieben werden
(Pfeil und Bogen ist somit keine Schusswaffe).

- Feuerwaffen:
o Waffen, die mit heißem Gas durch den Lauf getrieben werden

- Langwaffen:
o Waffen mit einer Gesamtlänge von mehr als 60cm
o Lauf und Verschluss (geschlossener Zustand) sind länger als 30cm
o Z.B. Büchse, Flinte, kombinierte Waffen

- Kurzwaffen:
o Alle anderen Schusswaffen
o Z.B. Revolver und Pistole

- Einzelladerwaffen:
o Waffen ohne Magazin
o Mehrere Läufer
o Müssen nach jedem Schuss neu geladen werden
o Z.B. Drilling, Bockflinte, Kipplaufbüchse

- Repetierwaffen:
o Waffen die nach jedem Schuss die Patronen aus Magazin repetiert werden müssen.

- Weitere Waffen:
o Vollautomatische Waffen (Gas- oder Rückstoßlader, bei uns verboten)
o Halbautomatische Waffen(Gas- oder Rückstoßlader, es kann immer nur ein Schuss
gelöst werden)
o Schreckschuss-, Reizstoff und Signalwaffen

2.1.2 Arten von Munition


- Patronen Munition: Hülse mit Ladung und Geschoss
- Kartuschenmunition: Hülse mit Ladung ohne Geschoss
- Pyrotechnisce Munition
- Hülsenlose Munition
2.1.3 Erwerb von Waffen und Munition durch den Jäger
- Langwaffen:
o können mit einem gültigen Jagdschein in unbegrenzter Anzahl erworben werden
o Eintragung in die WBK nach Erwerb innerhalb von 2 Wochen
o Für Langwaffenmunition gibt es keine Beschränkung an der Anzahl
o .22lfb, .22wmr, 9mm para, .357mag, .38 spec., .44mag, .45 ACP sind sowohl Lang- als
auch Kurzwaffenmunition
- Kurzwaffen:
o Max. 2 Kurzwaffen stehen einem Jäger zu
o Voreintrag in die WBK
o Nach dem Kauf ist die Waffe innerhalb von 2 Wochen in die WBK (Waffennummer und
Verkäufer) einzutragen
o Munition die Zur Waffe passt muss vor Erwerb in die WBK eingetragen werden und ist 1
Jahr gültig
- Schalldämpfer:
o Keinen Voreintrag in die WBK
o Nur für Zentralfeuerzündungen erlaubt
o Ausnahmeerlaubnis für Randfeuerpatronen muss eingeholt werden
- Tagesjagdscheinbesitzer müssen Lang- und Kurzwaffen vorab in die WBK eintragen lassen
- Jungendjagdscheininhaber:
o Ab 16 Jahren
o Dürfen keine Waffen oder Munition kaufen
o Dürfen nur in Begleitung einer erfahrenen Person oder für das Schießen vorübergehend
erwerben bzw. ausleihen
o Nach jagdlicher Tätigkeit muss Waffe und Munition wieder abgegeben werden
- Der Nachweis auf einen Waffenschrank muss gegeben werden
- Rechtliche Bezeichnungen:
o Erlangung der tatsächlichen Gewalt (legal od. illegal) durch Erbschaft oder Diebsahl
o Beitz bedeutet die Ausübung der tatsächlichen Schherschaft
o Überlassung bedeutet das Ausleihen z.B. einer Waffe

2.1.4 Führen einer Waffe


- Definitionen:
o Schussbereit: geladen, noch nicht gespannt
o Feuerbereit: geladen und gespannt
o Nicht schussbereit: vollständig entladen
o Zugriffsbereit: Waffe ist in weniger als 3 Sekunden oder in 3 Handgriffen feuerbereit in
den Anschlag zu bringen
o Nicht zugriffsbereit: Waffe befindet sich in einem verschlossenen Behältnis
- Führen bedeutet Ausübung der tatsächlichen Gewalt außerhalb der Wohnung
- Die Waffe kann dabei geladen, ungeladen, unterladen verpackt sein
- Das Tragen im Haus wird nicht als Führen bezeichnet
- Jäger darf die Waffe nur bei der Jagdausübung, beim Ein- und Anschießen im Revier, der
Hundeausbildung im Revier führen.

2.1.5 Unterwegs mit Schusswaffen


- Fahrten zur Jagd und zurück:
o Entladen aber offen im Auto
o Kurze Pausen sind erlaubt (Waffen dürfen von außen nicht sichtbar ein)
o Besser immer im verschlossenen Behältnis aufbewahren
- Fahrten zum Schießstand, Büchsenmachen, etc:
o Entladen und nicht zugriffsbereit (z.B. im verschlossenen Futteral oder Waffenkoffer)

 Es darf keine Waffe oder Munition für längere Zeit im Auto zurückgelassen werden

- Im Hotel:
o Erleichterte Aufbewahrungsvorschriften
o Waffen und Munition muss im Schrank verschlossen werden
o Wesentliches Teil (z.B. Teile des Schloss) der Waffe kann beim Verlassen des Zimmer
mitgenommen werden
o Mehrfach sichern
- Jagdreisen im europäischen Ausland:
o Europäischer Feuerwaffenpass ist erforderlich
o 3 Langwaffen dürfen mitgeführt werden, die in dem Pass eingetragen sind
o Hat eine Gültigkeit von 5 Jahren

- Vorübergehende Aufbewahrung:
o Z.B. beim Schießwettkampf
o Aufbewahrung unter angemessener Aufsicht

2.1.6 Die Waffenbesitzkarte WBK

2.1.6.1 Voraussetzung
- Mindestalter 18 Jahre
- Zuverlässigkeit muss gegeben sein (Überprüfung alle 3 Jahr)
- Persönliche Eignung (Überprüfung alle 3 Jahr)
- Sachkunde (Nachweis der Jägerprüfung)
- Bedürfnis
- Keine WBK erforderlich bei
o Langwaffenkauf, allerdings Eintragung in WBK innerhalb von 2 Wochen
o Erbschaft, Inbesitznahme ist innerhalb eines Monats bei der Waffenbehörde anzuzeigen
o Vorübergehende Aufbewahrung, Leihe bis zu einem Monat
o Wiedererwerb bei Abhandenkommen
o Erwerb von unbrauchbar gemachten Waffen

2.1.7 Verlust der Zuverlässigkeit bei,


o Verurteilung wgn. eines Verbrechens mit Freiheitsstrafe (Dauer 10 Jahre)
o Verurteilung vorsätzlicher Straftaten Daure 10 Jahre)
o Kein zuverlässiger Umgang mit Waffen und Munition
o Verurteilung bei Trunkenheit am Steuer
o Verurteilung beim Verstoß de Jagd-/ Waffengesetzes
o Extremistische Einstellungen
2.1.8 Verbotene Gegenstände

2.1.8.1 Verbotene Schusswaffen


- Vollautomatische Feuerwaffen
- Alle Waffen nach dem Kriegswaffenkontrollgesetz
- Vorderschaftsrepetierflinten (Pumpguns) mit Pistolengriff (Pistolengriff und Hinterschaft ist
erlaubt)
- Vordeschaftrepetierflinten die kleiner als 95cm Gesamtlänge oder kleiner als 45cm Lauflänge
sind
- Mehrschüssige Kurzwaffen Kaliber kleiner 6,3mm Zentralfeuer (PSM Kaliber 5,45x18mm)
- Schusswaffen, die andere Gegenstände vortäuschen
- Schusswaffen die schnell zerlegt werden können

2.1.8.2 Verbotene Munitionsarten


- Kriegswaffenmunition
- Patronen für gezogene Läufe mit Geschossdurchmesser kleiner als das Feldkaliber des Laufes
(Accelerator- oder Treibspiegelgeschoss)
- Geschosse mit Betäubungsfunktion
- Geschosse mit Reizstoffen

2.1.8.3 Verbotene Gegenstände


- Zielscheinwerfer, Laser od. Zielpunktprojektion (beleuchten oder markieren)
- Nachtsichtvorsätze oder – aufsätze die einen Bildwandler oder elektrische Verstärkung haben
(erlaubt sind nicht mit der Waffe verbundene Nachtsicht- und Wärmebildgeräte)
 seit Februar 2020 dürfen Nachtsichtvorsätze oder – aufsätze (Dual Use Geräte) verwendet
werden (ist allerdinge bundeslandabhängig, daher Landesjagdrecht beachten). In BW darf alles
Wild bejagt werden, sofern das Nachjagdverbot eingehalten wird
- Hieb- und Stoßwaffen die einen anderen Gegenstand vortäuschen
- Stahlruten, Totschläger, Schlagringe, Wurfsterne, Elektroimpulsgeräte, Präzisionsschleuder mit
Armstütze
- Teleskopschlagstock
- Spring- und Fallmesser, Ausnahme einseitig geschliffene Springmesser Klinge unter 8,5cm
- Butterflymesser, Faustmesser
- Führverbot bei Messern (Besitz ist erlaubt)
o Feststehende Messer mit einseitig geschliffener Klinge größer 12cm inkl. Saufänger oder
Hirschfänger
o Einhandmesser
o Dolche und Säbel
o Messer mit beidseitig geschliffener Klinge unabhängig von Länge
 Ausnahme zum Führverbot ist das berechtigte Interesse z.B. bei der Jagd

2.1.9 Magazine und die neue Waffengesetzgebung

- Magazine bei Langwaffen von mehr als 10 Schuss sind verboten


- Magazine bei Kurzwaffen von mehr als 20 Schuss sind verboten
 gilt nur für Zentralfeuerpatronen
- Allerdings sind im Jagdrecht in BW die maximale Magazingröße bei 5 Schuss bei
halbautomatischen Waffen erlaubt
2.1.10 Aufbewahrung von Waffen und Munition
- Aufbewahrung von Lang- und Kurzwaffen in zertifizierten Sicherheitsbehältnissen der
Widerstandsklasse von mind. 0 nach DIN/EN 1143-1
- Widerstandsklasse 0
o Aufbewahrung von Munition und Langwaffen bei der ist unbegrenzt, Kurzwaffen dürfen
maximal 5 aufbewahrt werden (Gewicht <200kg)
o bei einem Gewicht >200kg dürfen max. 10 Kurzwaffen aufbewahrt werden
o keine Trennung von Munition, Lang- und Kurzwaffen
o Schalldämpfer darf auch mit verwahrt werden
- Widerstandklasse 1
o Aufbewahrung von Munition, Lang- und Kurzwaffen ohne räumliche Trennung
- Munition darf in eine Stahlblechbehältnis aufbewahrt werden, das mit einem Schloss
abgeschlossen werden kann
- Es darf keine Munition im Rucksack oder Tasche vergessen werden
- Erlaubnisfrei Waffen (z.B. Luftgewehr, Reizgas- und Schreckschusswaffen) dürfen im
Holzschrank oder Schublade verwahrt werden (keine Tresorpflicht)
- Alle Waffen müssen entladen aufbewahrt werden (inkl. Schaftmagazine und Schussetuis)
- Alte Waffenschränke (A, AB, B) dürfen auch noch bis zur Erschöpfung der Kapazitätsgröße
verwendet werden
- Bei Schränken mit Schlüsseln muss dieser immer mit geführt werden, dass sonst keiner den
Schrank öffnen kann (besser Schränke mit Zahlenkombination verwenden)
- Standort des Tresors:
o EFH: überall möglich
o MFH: nur in der eigenen Wohnung
o Nie in Garagen oder Geräteschuppen
o Jagdhütten oder Ferienwohnungen: 3 Langwaffen (keine Kurzwaffen) im Schrank mit
Kategorie 1
o Bei Erst- und Zweiwohnsitz wird nach Absprache mit der Waffenbehörde festgelegt wo
Hauptwohnsitz ist

2.1.11 Waffenkontrolle
- Kotrolleure muss der Zutritt zur Aufbewahrung der Waffen gestattet werden
- Es wird geprüft:
o Sicherheitsstufe des Waffenschrankes
o Alle Waffen, die in der WBK eingetragen sind müssen vorhanden sein
o Ladezustand
o Munitionsaufbewahrung
- Dienstausweis muss vorgezeigt werden
- Ehegatte darf die Kontrolleure nicht die Kontrolle durchführen lassen
 neuer Termin muss vereinbart werden
- Nur Waffenschränke dürfen kotrolliert werden
2.1.12 Beschusspflicht von Feuerwaffen
- Amtlicher Beschuss durch die Beschussämter vor Inbetriebnahme der Waffen bei Austausch von
Patronenlager, Verschluss oder Griffstück der Kurzwaffe
- Erstbeschuss: Beschuss nach Fertigstellen der Waffe
- Instandsetzungsbeschuss: nach Austausch von höchstbeanspruchten Teile
- Beim Beschuss wird folgendes überprüft:
o Haltbarkeit: Test der höchstbeanspruchten Teile durch 30% erhöhte Gasdrucke
o Funktionssicherheit: Verschluss, Sicherung, gefahrloses Laden, Schießen und Abfeuern
o Maßhaltigkeit: Patronenlager, Verschlussabstand, Laufinnenmaße
o Kennzeichnung: Herstellername, Kaliberangabe, Waffennummer
- Beschusszeichen:
o Bundesadler mit Kennbuchstabe N (Beschuss mit Nitropulver)
o Bundesadler mit Kennbuchstabe V (verstärkter Beschuss)
o Bundesadler mit Kennbuchstabe J (Instandsetzungsbeschuss)
o Ortszeichen des Bundesamtes
o Jahreszahl des Beschusses
o Lilie auf Schrotlauf für Stahlschrotbeschuss
 Ziel ist es den Nutzer vor technischen Defiziten zu schützen

2.1.13 Berufsgenossenschaftliche Unfallverhütung und Schießanordnung


- Waffen nur bei der unmittelbaren Jagdausübung verwenden (nach dem Laden ist die Waffe
sofort zu sichern
- Mündung immer in eine sichere Richtung halten (sowohl im geladenen als auch ungeladenen
Zustand)
- Eingestochene Waffen sofort sicher und entstechen wenn kein Schuss abgegeben werden
konnte
- Beim Fahren ins Revier und beim Besteigen des Fahrzeugs muss die Waffen entladen sein
- Entladen der Läufe oder unterladen genügt beim Besteigen von Hochsitzen oder überwinden
von Hindernissen
- Nur bestimmungsmäßiger Einsatz von Waffen (z.B. nicht mit der Waffen ein Tier erschlagen
oder einen Zaun runterdrücken)
- Kugelfang muss gegeben sein, Vorder- und Hintergelände muss sicher sein (Abpraller bei
gefrorenem Boden beachten)
- Jagdbegleiter bei gefährlichem Gelände oder Auf Gewässern muss dabei sein
- Waffen muss funktionsfähig sein
- Nur erlaubte oder wiedergeladene Munition verwenden (keine feuchte und anschl. getrocknete
Munition verwenden)
- Bei Drückjagden gilt:
o Waffe erst am Stand laden und nach abblasen der Jagd entlanden
o Verständigung mit dem Sitznachbarn nach Betreten des Standen
o Bis zum Abblasen der Jagd auf dem Stand bleiben
o Kein Durchziehen des Laufes durch Treiberreihen und Schützen
o Nie in Richtung von Menschen Anschlagen
o Kein Schuss ins Treiben
o Schrot- und Flintenlaufmunition darf nie zusammen in einer Taschen sein
o Nach Signal „Treiber in den Kessel darf nicht mehr in den Kessel geschossen werden
o Bei Pausen und nach der Jagd Waffen vollständig entladen, Verschluss öffnen,
Kipplaufwaffen brechen, Feste Läufe mit Mündung nach oben
o Schießen nur bei Kugelfang in gewachsener Boden
o Alle Beteiligten müssen sich von der Umgebung durch Ihre Kleidung hervorheben
(Signalkleidung)

2.2 Waffensachkunde
2.2.1 Allgemeine Begriffe
- Büchsenkaliber: Kaliberbezeichnungen können in mm oder in Zoll angegeben werden (1
Zoll=25,4mm)
o Kal. 7x57: 7mm Nenndurchmesser und 57mm Hülsenlänge
o Kal. .222: 0.222x25.4= 5.6mm Nenndurchmesser
o Kal. .30-06: .30= 7,62mm Nenndurchmesser, 06 deutet auf das Entwicklungsjahr der
Patrone hin
- Flintenkaliber: Es wird geschaut wieviel gleichgroße Kugeln man aus einem Pfund Blei gießen
kann
o Kaliber 12: 12 gleichgroße Kugeln
o Kaliber 16: 16 gleichgroße Kugeln
o Kaliber 20: 20 gleichgroße Kugeln
 das heißt je größer die Zahl desto kleiner das Kaliber

- Geschossenergie E
o E0= Mündungsenergie
o E5= Höchste Energie des Geschosses (nach 5m)
o E100= Geschossenergie nach 100m
o Ez= Zielenergie
- Geschossgeschwindigkeit V
o Vgl Geschossenergie
- Abzugswiderstand wird in Newton N angegeben
- Gasdruck in bar

2.2.2 Blanke oder Kalte Waffen


- Waidmesser:
o Zum Aufbrechen und Versorgen von erlegtem Wild
o 8-15cm lang
o Feststehende Klinge
- Waidblatt/Saufänger:
o Zum Abfangen von krankem Wild
o 20-25cm lange Klinge
o Feststehende Klinge
- Hirschfänger:
o Vgl. Waidblatt
o 30-40cm lange Klinge
- Waidbesteck:
o Waidmesser + Waidblatt zusammen in Lederschiede
- Saufeder
o Zum Abfangen von Schwarzwild
- Jagdmesser
o Taschenmesser für den Jäger

 heutzutage werden Saufänger, Waidmesser und das Jagdtaschenmesser verwendet


2.2.3 Schusswaffen

2.2.3.1 Wesentliche Teile der Schusswaffe:


- Lauf
- Verschluss/Schloss
- Patronenlager
- Schlitten (bei Pistole)
- Griffstück (bei Pistole und Revolver)

2.2.3.2 Jagdwaffen
- Kurzwaffen:
o Revolver und Pistolen
- Büchsen:
o Langwaffen mit gezogenen Lauf (Züge und Felder oder Polygonlauf
o Patronenlager nimmt Patronen auf und verschließt mit der Hülse den Lauf „gasdicht“
o Lauf hat die Aufgabe dem Geschoss die Richtung zu geben und auf Geschwindigkeit zu
bringen
o Länge Züge und Felder wird Dralllänge genannt
o Züge und Felder geben dem Geschoss einen Drall bzw. versetzen es in Rotation um die
Längsachse (Stabilisierung der Flugbahn)
o Dienen zum präzisen Punktschuss
o Beispiele:
 Repetierer mit Zylinderverschluss
 Unterhebelrepetierer mit Röhrenmagazin
 Gewehre mit Blockverschluss
 Vorderschaftrepetierer (Pumpgun)
 Selbstladebüchsen
 Doppelläufige Büchsen: Doppelbüchse, Bockbüchse, Büchsdrilling, Bergstutzen,
Kipplaufbüchse, Blockbüchse
- Flinten:
o Haben glatte Läufe
o Eisatzgebiet ist Federwild und Niederwild (außer Reh), allgemein auf bewegliche Ziele
o Können mit Choke (Laufverengung) eingebaut werden es kann dadurch auf eine
weitere Entfernung eine größere Deckung erzielt werden (Deckung= Anzahl der Schrote,
die ins Ziel gebracht werden)
 Vollchoke, Halbchoke, Dreiviertelchoke und Viertelchoke
Je mehr gechoked desto einger wird die Garbe gebündelt
o Wechselchocke: Es kann je nach jagdl. Einsatz eine andere Choke verwendet werden
o MERKE:
 Ideale, tötliche Streuung lieg bei 100cm, diese entspricht einer Entfernung von
35m
 Je länger der Lauf desto besser der Gasdruck und daher umso höher die
Geschossgeschwindigkeit (gilt auch bei Büchsen)
o Beispiele:
 Einläufige Flinte
 Doppelflinte, Bockflinte, Flintendrilling, Repetierflinte
o Übliche Chokebohrungen bei Doppelfinten und Bockdoppelflinten
 Rechter bzw. unterer Lauf: 1. Schuss ¼ oder ½ Choke
 Linker bzw. oberer Lauf: 2. Schuss ¾ oder Vollchoke
o Polychoke: Aufschraubbare Mündungsaufsätze, die durch verdrehen auf verschiedene
Chokes eingestellt werden können
o Mit Flintenlaufgeschossen darf auch auf Hochwild geschossen werden
- Kombinierte Langwaffen:
o Mehrläufige Gwehre mit Büchen- und Flintenlauf
o Alle Kipplaufwaffen sind Einzellader
o Beispiele:
 Bockbüchsflinte
 Büchsflinte
 Drilling
 Doppelbüchsdrilling
 Bockdrilling
 Vierling
 Schienendrilling
o Verlötete Läufe können zu Wärmespannungen führen und somit die Trefferlage sich
verändert (bei thermostabilen Läufen hat man diese Problem nicht)
o Im Büchsenlauf sind 4-6 Züge und Felder
o Züge verursachen die Rotation
o Es gibt Feld- und Zugkaliber
 Nennkaliber ist der gerundete Mittelwert aus beiden Kalibern
- Kompensatoren, Mündungsfeuerdämpfer:
o Befinden sich an der Mündung des Laufes
o Reduzierung negativer Eigenschaften:
 Rückstoß
 Hochschlag
 Mündungsfeuer
o Leitet den Stahl der Pulvergase seitlich und nach oben ab
o Höhere Präzision durch das Abführen der Gase
- Schalldämpfer:
o Bauteile im Inneren des Schalldämpfers die den Strom der Gase hemmen (z.B.
durchbohrte Prallwände, Kammern, geneigte oder spiralige Komponenten)
o Reduziert Laufmündungsschall nicht den Schussschall
o Nach Einbau kann sich die Treffpunktlage verändern

2.2.4 Aufbau und Teile der Langwaffen

2.2.4.1 Schäftung
- Aufgaben des Schaftes:
o Übertragung des Rückstoßes
o Aufnahme von z.B. Lauf, Schlossspannung und Verschluss
o Ermöglicht erst das Schießen
o Vorderschaft dient als Wärmeschutz

- Arten der Hinterschäfte:


o Schaft mit Pistolengriff
o Englischer Schaft (kein Pistolengriff, selten Backe)
o Monte-Carlo-Schaft (mit oder ohne Backe)
o Deutscher Jagdschaft (mit deutscher oder bayrischer Backe
- Schaft ist traditionell aus Holz (z.B. Buche oder Nussbaum) aber auch aus Kunststoff (Vorteil:
nässeunempfindlich)
- Ganzschäfte kommen bei Repetierer vor; Teilschäfte bei Kipplaufwaffen
- Krüppleschäfte: Schütze schießt recht zielt aber mit dem linken Auge
- Läufe schießen aber der Schaft trifft
- Es wird unterschieden:
o Senkung: gemessen von der Kolbennase und der Schaftkappenoberkante
o Schränkung: seitliche Abweichung zur Visierlinie
o Schaftlänge: gemessen vom vorderen Abzug zum Schaftkappenende

2.2.4.2 Abzugsarten
- Druckpunktabzug: Vorweg zum Druckpunkt anschließend löst sich der Schuss
- Flintenabzug: Direktabzug ohne Spiel
- Stecherabzug: Abzugsgewicht wird minimiert, an der Stecherschraube erkennbar, die
hinter dem Abzug sitzt
o Doppelzüngelstecher:
 Deutscher Stecher
 Hintere Abzug wird eingestochen
 Entstechen: hintere Abzug wird gezogen gehalten und der vordere gedrückt
nachvorne geführt
o Rückstecher:
 Französischer Stecher
 Abzugszüngel wird zum Stechen nach vorne gedrückt
 Entstechen: Abzug wird mit dem Pinzettengriff nach hinten entstochen
o Kipplaufwaffen mit 2 oder mehreren Läufen haben immer einen franz. Stecher (sonst
wäre ein 3. Abzugszüngel notwendig)
- Abzugs für doppelläufige Waffen
o 2 Abzüge:
 Vorderer Abzug für rechter bzw. unterer Lauf
 Hinterer Abzug für linker bzw. oberer Lauf
o Einabzug: Schloss wird nach dem 1. Schuss automatisch od. mechanisch umgeschaltet

2.2.4.3 Sicherung von Kipplaufwaffen


- Falls Schiebesicherung am Kolbenhals
o Sicherung zum Körper heißt gesichert
o Sicherung weg vom Körper heißt entsichert

2.2.4.4 Schlosssysteme
- Kipplaufwaffen
o Kastenschloss:
 Schlossteile sind im Systemkasten (Basküle)
o Blitzerschloss:
 Schlossteile sind Auf dem Abzugsblech montiert
o Seitenschloss:
 Schlossteile sind an Seitenblechen montiert (erkennbar an den Metallplatten)
o Hahnschloss:
 Keine Sicherung
 Lange Schlosszeit (Zeit zwischen Betätigen des Abzugs und das Auftreffen vom
Schlagbolzen am Zündhütchen)
- Repetierer (Zylinderschloss)
o Setzt sich aus Verschlusshülse und der Kammer (mit Kammerstenge)l zusammen
o Verschiedene Systeme bei Repetierern:
 System Mauser 98
 Verriegelung durch 2 od. mehrere Verschlusswarzen die in den
Hülsenkopf eingreifen
 System Blaser R93, R8, Radialverschluss
 Verriegelungslamellen
 Geradeabzug
- Blockverschlüsse
o Fallblock-, Vertikalblock- und Drehblockverschluss
o Vorteile:
 Hohe Gasdrucke
 Langer Lauf, kurze Gesamtlänge
o Nachteile:
 Kein Magazin, nur ein Schuss möglich

2.2.4.5 Sicherungssysteme
- Innere Sicherung ( in der Wirkung bei Kipplaufwaffen)
o Abzugssicherung
o Stangensicherung
o Federsicherung
o Schlagstücksicherung
o Bolzensicherung
- Äußere Sicherung (in der Betätigung bei Repetierern)
o Flügelsicherung bei Mauser 98
 Sehr zuverlässig
 Nachteil wenn Zielfernrohre montiert sind (Flügel stößt an Zielfernrohr)
o Schiebesicherung
 Nach vorne: entsichert, Roter Punkt ist sichtbar
 Kann im gesicherten Zustand meistens nicht geöffnet werden
o Transversalsicherung
 Knopf am Abzug
 Links: entsichert
 Rechts: gesichert

2.2.5 Pistolen und Revolver


- Revolver
o Single Action: Vor jedem Schuss muss der Hahn neu gespannt werden
o Double Action: Hahn kann von Hand oder mit dem durchziehen des Abzugs gespannt
werden
o Smith & Wesson: Trommel dreht sich gegen den Uhrzeigersinn
o Colt: Trommel dreht sich mit dem Uhrzeigersinn
o Keine Halbautomaten
o Vorteil: Robust, funktionssicher, keine Versager
o Nachteil: meist zu groß, schwer, Gasverlust (Trommel/Lauf) und unhandlich
o Patronen: Kal 25 200 Joule, 9mm Parabellum
- Pistolen
o Können auch Single oder Double Action haben
o Walther Patronen zeigen über ein Signalstift an ob eine Patrone im Patronenlager ist
o Pistolen haben oft eine Sicherung
o Vorteile: flach, großes Magazin (bis zu 18 Schuss)
o Nachteile: anfällig gg. Schmutz, kann versagen
o Patronen: .357 Magnum, .38 Spezial und .32 Smith&Wesson
- MERKE: Man muss immer an die Sicherung denken. Automatische Sicherungen müssen vor
jedem Schuss neu entsichert werden
- Fangschuss 200Joule und Fallenjagd 100Joule
- Aus Revolver mit Kaliber .357 Magnum kann auch .38 Spezial verschossen werden

2.2.6 Magazine
- Röhrenmagazin
o Lever-Action oder Pumpguns
o Unter dem Lauf ist ein zweiter Lauf mit dem Röhrenmagazin
- Kastenmagazin
- Mauser- oder Zickzackmagazin
o Wie Kastenmagazin nur sind hier Patronen versetzt
- Stangenmagazin
- Trommelmagazin
o Patronen liegen kreisförmig hintereinander

2.2.7 Ejektoren und Patronenauszieher


- Ejektoren
o Immer zweigeteilt
o Hülsenauswerfer
o Wirft die Patrone raus
o Federjektor oder Schlagstück-Ejektor
- Patronenauszieher
o Nicht zweigeteilt
o Zieht die Patrone aus dem Patronenlager

2.2.8 Verschlusssysteme von Kipplaufwaffen


- Laufhakenverschluss (Drilling vom Jagdunterricht)
o Meist mit weiteren Verschlusskomponenten kombiniert
- Weitere Verschlusskomponenten
o Greenerverschluss (nur wenn zwei Läufe nebeneinander)
o Kerstenverschluss (Doppelgreener) bei Bockwaffen
o Prudey-Verschluss: an der Nase zu erkennen
o Flankenverschluss
 Keine Laufhaken
 Kleine kurze Zapfen
 An der Seite (Flanken) des Laufes

2.2.9 Visiereinrichtung
- Offene Visierung(Kimme und Korn)
o Kimme, Korn und Ziel müssen übereinstimmen
 Feinkorn: Tiefschuss
 Grobkorn: Hochschuss
- Optische Visierung (Fernrohre)
o Zielfernrohr verkürzt immer um das Maß der Vergrößerung
o Absehen 1 und 4 sind jagdlich gebräuchlich
o Reh auf 100m und Hirsch auf 200m passen zwischen die waagrechten Balken
o Parallaxe: Schattenbildung n Okularebene
o Ideale Schussentfernung liegt bei 100m (>100m gibt es kleine Schussabweichungen)
o Absehschnellverstellung: Distanstskala ersetzt die lineare Skala
o Montagevorrichtungen
 Einhakmontage
 Schwenkmontage
 Aufschubmontage
o Korrektur: 1 Klick an der Einstellschraube heißt 1cm Korrektur auf 100m
- Flintenvisierung (Schiene mit Korn)

2.2.10 Nachtsicht- und Wärmebildtechnik


- Dual – Use – Geräte: wärmebildmessende Aufsatzgeräte für Zieloptiken sind erlaubt wenn es im
Landesjagdrecht steht
- Aufsatz Auf Okular (hinten) ist besser als Aufsatz vorne da nicht eingeschossen werden muss

2.2.11 Das Fernglas


- Dachkantprisma (Pentagonalprisma) und Porroprisma
o Dachkantprismen haben eine schlankere Bauform als Porroprismen
- Dämmerungszahl
o liefert exakte Werte über die Leistungsfähigkeit eines Glases
o je größer desto besser die Auflösung
o wird aus der Quadratwurzel von Vergrößerung und Objektivdurchmesser berechnet
- durchsichtige Punkte auf Fernglas heißt, dass es ein hochwertiges Glas ist
- Vergütung der Linsen durch aufdampfen einer gelb oder blauen Schicht (Lichtreflektionen
werden verhindert)
- Randschärfe ist, wenn das Bild nur mittig scharf erscheint
- GA= Gummiarmierung um Wasser und Staub abzuhalten
- Spektive sind riesige Fernrohre mit Hoher Dämmerungszahl um auf große Entfernung zu
beobachten
-

2.2.12 Jagdmunition
2.2.12.1 Allgemeines
- Zündung
o Randzündung bei KK oder Flobert-Patronen
 Zündsatz im Rand
 Kein Zündhütchen
 .22 Magnum, .22 lfB, .22 short
o Zentralfeuerzündung
 Zündsatz im Zündhütchen
 Berdanzündung (zwei Zündkanäle, Amboss in Hülse) und Boxerzündung (ein
Zündkanal, Amboss im Zündhütchen)
o Nitropulver als Treibmittel
o Offensive Pulver (schnell abbrennend für KK) und progressives Pulver (langsam
abbrennend für große Kaliber)

2.2.12.2 Schrotmunition
- Aufbau siehe Heintges S.101
- Hülsen aus Pappe oder Kunststoff
- Bördelverschluss (Faltverschluss) oder Sternverschluss
- Kaliber 12, 16, 20 (je kleiner das Kaliber desto größer der Durchmesser)
- Hülsenlänge wird immer von der abgeschossenen Hülse gemessen
- Schrotstärken
o 2,5mm (deutsche Größe) 7 (englische Größe)
 Kaninchen, Schnepfe, Taube, Marder
o 3,0mm (deutsche Größe) 5 (englische Größe)
 Hase, Krähe, Ente, Fasan
o 3,5mm (deutsche Größe) 3 (englische Größe)
 Fuchs, Winterhase, Gänse, Schwäne
o 4,0mm (deutsche Größe) 1 (englische Größe)
 Winterfuchs und Dachs
o > 4,0mm heißen Posten und sind verboten
o <1,0mm heißen Dust oder Dunst und sind verboten
- Der Schrotschuss
o ist ein gezielter Streu-, Massen und Flächenschuss
o Ziel sollte möglich gleichmäsig getroffen werden
o Löst Nervenschock aus und führt somit zum Tod
o 4-6 Schrote sollten den Wildkörper treffen
o Entfernung zw. 35 und40m
- Alles Niederwild (außer Rehwild) kann mit Schrot geschossen werden
- Gefahrenbereich Schrotgröße x 100

2.2.12.3 Flintenlaufgeschoss
- Hochwild darf bis zu einer Entfernung von 50m damit erlegt werden
- Rillen im Geschoss bewirken, dass dieses auch aus Chokes verschossen werden kann
- Gefahrenbereich 1500m
- Durch die glatten Läufe der Flinten kann die Flugbahn nie so stabilisiert werden wie die eines
Büchsengeschosses
- NIE mit Schrotpatronen verwechseln!!!

2.2.12.4 Büchsenmunition
- Aufbau siehe Heintges S.84
- Hülsenformen
o Zylinder Form
o Konische Form
o Flaschenform (gängigste Form)
- Hülsen können eine Rille (für Repetierer) oder einen Rand (für kombinierte Waffen) haben
- Hülschen mit Gürtel zeigt besonders starker Ladung (meist Magnumpatronen) oberhalb des
Hülsenbodens
- Geschossarten
o Bleigeschosse
 Nicht auf Schalenwild oder Feder (nur Stahlschrot) erlaubt
 Alles andere darf mit bleihaltiger Munition geschossen werden (z.B. Hase, Fuchs
oder Dachs)
 Der Fangschuss darf mit bleihaltiger Munition angetragen werden und bei
Nachsuchen
o Vollmantelgeschoss
 Große Kaliber für Dickhäuter
 Kleine Kaliber damit der Balg von Fuchs, Waschbär, Marderhund aber auch
Dachs oder Hase geschont wird (Geschoss geht durch den Körper und zerstört
den Balg nicht so sehr)
 Früher: Militär- oder Polizeimunition
o Zerlegungsgeschoss (bleihaltig od. bleifrei)
 Geben Energie durch Absplitterung dder Geschossmasse und einer mehr oder
weniger starke Querschnittsvergrößerung im Ziel ab
 Z.B. H-Mantelgeschoss (hoher Wildbretverlust, da großer Schusskanal
o Deformationsgeschoss (bleihaltig od. bleifrei)
 Geben Energie durch Querschnittsvergrößerung ab („pilzen auf“)
o Alle Geschosse sollen mit genügend Energie auftreffen, die Energie im Wildkörper
abgeben und einen Ausschuss erzielen

2.2.13 Ballistik
- Innenballistik (inkl. Zündungsballistik)
o Zündungsballistik:
 Freiflug: Geschossweg vom Patronenlager bis zu den Zügen und Felder (zu
großer Freiflug kann bedeuten, dass sich das Geschoss in den Zügen und Feldern
verkantet)
o Innenballistik: Zündung, Verbrennen des Pulvers und Entwicklung des Gasdrucks
o Schussentwicklung im Lauf
- Mündungsballistik
o Schussentwicklung an der Mündung
o Druckwelle entsteht durch Gasdruck (Mündungsknall)
- Außenballistik
o Weg von Mündung bis zum Ziel
o GEE: günstige Einschussentfernung
o Anfangsgeschwindigkeit (V0), Kaliber, Geschossgewicht, Geschossform, Luftwiderstand,
Erdanziehung und Abschusswinkel haben Auswirkung auf die Flugbahn des Geschosses
o Laub, Äste oder Gras können erhebliche Abweichungen im Trefferbild hervorrufen
o Geschoss schneidet die Visierlinie 2 mal, die Seelenachse nie
- Zielballistik
o Wirkung des Geschosses im Ziel
o Hängt ab von Masse, der Zerlegefähigkeit bzw. Deformationsfähigkeit und
Geschwindigkeit des Geschosses
- Kugelschlag: Geräusch beim Auftreffen des Geschosses
o Dumpf: Waidwundschuss
o Hell: Knochenschuss
3 Fach 3: jagdliche Praxis und Jagdhunde
3.1 Jagdliche Praxis
3.1.1 Jagdliches Brauchtum
3.1.1.1 Allgemeines
- Zum Brauchtum gehören:
o Waidmannsprache
 Kulturgut
 Untrennbar mit den Kenntnissen der Jagd verbunden
 Fremdsprache der Jäger
o Jagdsignale
o Bruchzeichen
- Schutzpatron ist der Heilige Hubertus von Lüttich (Hubertustag 3. November)
- Waidgerechtigkeit:
o Sammelbegriff für geschriebenen und ungeschriebenen Gesetze der Jagd
o Respektvoller Umgang gegenüber anderen Jägern und anderen Menschen
o Respektvoller, anständiger und tierschutzgerechter Umgang mit dem Tier
o Waidgerechter Jäger soll,
 jagdpraktisches Handwerk beherrschen
 Hege vor Bejagung voranstellen
 das Stück respektvoll behandeln, auch nach dem Schuss
 jagdliche Kulturgut pflegen
 z.B. nur Federwild mit Schrot im Flug oder keinen Hasen in der Sasse erlegen
 erst Jungtier dann Muttertier erlegen
- Erleger ist derjenige der den tödlichen Schuss abgegeben hat
- Kleines Jägerrecht: Der, der das Stück aufbricht bekommt das Geräusch (Herz, Lunge Leber,
Nieren und ggf. Milz)
- Großes Jägerrcht. Träger bis zur 3. Rippe
- Trophähen:
o Kopfschmuck: Geweih, Gehörn, Krucken oder Schnecke
o Zähne: Grandeln, Waffen beim Keiler(Hauer und Haderer), Haken bei der Bache,
Fangzähne oder Nagezähne
o Bart: Gams, Hirsch oder Sauenbart
o Decke, Schwarten oder Balge
o Beim Federweild:
 Erpellocken
 Schnepfenbart
 Malerfeder
 Stoß
- Jagdhörner:
o Fürst-Pless-Horn
o Clewingsches Horn
o Parforcehorn
o Sauerländer Halbmond
- Jagdsignale zur Verständigung bei der Jagd:
o Aufbruch zur Jagd
o Treiber in den Kessel
o Hahn in Ruh (Aufhören zu schießen
o Sammeln der Schuützen
o Begrüßung, etc.
3.1.1.2 Bruchzeichen
- Bruchgerechte Bäume:
o KI Kiefer
o FI Fichte
o TA Tanne
o EI Eiche
o ER Erle
o Zusätzlich noch Eibe, welche aber giftig ist
- Brüche
o Anschussbruch Markierung des Anschusses
o Fährtenbruch Markierung der Fluchtrichtung
o Inbesitznahmebruch Wild wurde erlegt und in Besitz genommen
o Letzter Bissen letzter Gruß des Jägers
o Erlegerbruch ein Jäger überreicht dem Erleger den Bruch und
der steckt in sich an den Hut auf der rechten Seite
o Bruch für den Hund Anerkennung und Dank für die Hilfe

3.1.1.3 Streckelegen
- Am Ende der Jagd wir die Stecke gelegt
- Wild wird auf die rechte Seite gelegt
- Vor dem Stecke legen wird Schalenwild aufgebrochen
- Alle Stücke werden mit dem Haupt in eine Richtung gelegt
- Strecke wird von groß zu klein gelegt und die männlichen Stücke immer als erstes
- Jedes 10. Stück wird nach vorne geschoben
- Es darf nicht über die Strecke getreten werden
- Hoch- und Niederwildstrecke:
o Hochwild:
 alles Schalenwild (außer Rehwild)
 Auerwild
 Steinadler
 Seeadler
o Niederwild:
 Rehwild
 Seehunde
 Hase und Kaninchen
 alles Raubwild
 alles Federwild (außer die o.g. Arten)
o Hochwildstrecke
 1. Reihe: Rotwild
 2. Reihe: Damwild
 3. Reihe: Schwarzwild
o Niederwildstrecke
 1. Reihe: Fuchs
 2. Reihe: Hase
 3. Reihe: Kaninchen
 4. Reihe: Fasane
 Unter den Fasanen alle anderen Federwildarten
o Gemischte Strecke
 1.- 3. Reihe: vgl. Hochwildstrecke
 4. Reihe: Rehwild
 5. Reihe: Fuchs und ggf. anderes Niederwild
o Aufstellung der Jagdteilnehmer:
 Jagdherren und Jägerstehen vor der Strecke (Stücke schauen sie an
 Treiber, Hundeführer und Bläser stehen hinter der Strecke (sie schauen in das
Weidloch der Stücke)

3.1.2 Büchsenschuss
3.1.2.1 Allgemeines
- Vor dem Schuss:
o Sicherheit steht über dem jagdlichen Erfolg!!!
o Es muss sichergestellt sein dass,
 das Sichtfeld übersichtlich ist
 Kugelfang gegeben ist
 keine Hindernisse im Weg sind (leichte und Rasante Geschosse können schon
durch Grashalme abgelenkt werden)
 Wild nur waidgerecht erlegt wird (Reh bis ca. 150m oder Rotwild bis ca. 200m)
 man sich den Standort des Wildes bei Schussabgabe merkt
 bedenkliche Merkmale erkannt werden
 keine anderen Stücke gefährdet sind
- Nach dem Schuss:
o Schusszeichen müssen erkannt werden
o Man muss sofort wieder schussbereit sein
o 2. Schuss antragen falls Wild flüchtet
o Nach dem Schuss immer etwas warten bevor man sich zum Anschuss begibt
o Beim Weg zum Stück immer Schussbereit sein
- Immer Blatt- oder Kammerschuss antragen

3.1.2.2 Haltepunkt
- Schalenwild immer breitstehend und mit erhobenem Haupt beschießen damit möglichst viel
Schweiß am Anschuss zu finden ist
- Schuss sollte eine Handbreite vom Schulterblatt angetragen werden
- Nicht waidgerechter Schuss ist z.B. der Schuss spitz von hinten und der Kopfschuss
- Wild kann durch pfeifen, rufen, fiepen, blasen, mahnen zum verhoffen gebracht werden
- Krankes Wild kann in jeder Stellung geschossen werden
- Schuss im Hochgebirge:
o „Bergauf und bergrunter halt immer drunter“
o Beim Schuss nach oben oder nach unten wirkt die Erdanziehung weniger als bei
horizontalen Schüssen, daher entsteht ein Hochschuss und man muss tiefer zielen
o Je steiler der Schusswinkel und je langsamer das Geschoss desto tiefer muss gezielt
werden
3.1.2.3 Schusszeichen
- Schusszeichen sind Merkmale, die das Wild zeigt ob, wo und wie es getroffen wurde. Dazu
gehört der Kugelschlag, der Kugelriss und das Zeichnen
- Kugelschlag:
o Hörbares Geräusch beim Auftreffen des Geschosses auf den Wildköper
o Aus dem Kugelschlag kann die Trefferlage vermutet werden
 Klatschender Schlag: Kammerschuss
 Harter, hellerschlag: Knochenschuss
 Deutlicher, stumpferschlag: Waidwundschuss
o Jäger die seitlicher stehen können den Kugelschlag besser wahrnehmen als der Schütze
selbst
- Kugelriss:
o Kugelriss ist die Stelle in der das Geschoss in das Erdreich einschlägt
o Je nach Einschlagwinkel ist die Fläche länger oder kürzer
o Es lassen sich Rückschlüsse ziehen wo das Stück getroffen wurde oder verfehlt wurde
o Jeder Kugelriss sollte auf Risshaare, Deckenfetzen, Wildbretteile oder Organteile
untersucht werden
- Zeichnen:
o Verhalten des Wildes beim Geschosseinschlag
o Blick durchs Feuer ist wichtig um die Trefferlage zu bestimmen
o Modere Geschoss lassen Wild oft „im Knall“ verenden
o Rehwild zeichnet besonders deutlich
o Schwarz- und Muffelwild zeichnet nur wenig oder gar nicht
o Sondert sich ein Stück von der Gruppe ab ist es ein gutes Zeichen, dass es getroffen
wurde
o Auch ohne Zeichnen kann das Stück getroffen sein
o Stücke können auch bei Fehlschüssen zeichnen

3.1.2.4 Pirschzeichen:
- Es wird zwischen Pirsch und Wildzeichen unterschieden
o Wildzeichen:
 Fährten, Spuren und Geläufe
 Lautäußerungen
 Betten, Lager, Sassen, Huderpfannen
 Haare, Wolle und Federn
 Fegestellen und Verbiss
 Risse und Rupfungen
 Suhlen und Malbäume
o Pirschzeichen.
 Schweiß
 Schnitthaare
 Entstehen durch die Stanzwirkung des Geschosses beim Einschlag
 Abgeschnittene Haare
 Farbe und Länge geben Anhaltspunkte über Treffersitz
 Lange Schnitthaare sind vom Rücken und kurze vom Haupt oder den
Läufen
 Risshaare:
 Haare, die beim Streifschuss ausgerissen werden
 Viele Haare am Anschuss weist auf einen Streifschuss hin
 Decken- und Schwartenfetzen
 Pansen-, Weidsackinhalte und Gescheideinhalte
 Knochensplitter
 Zahnteile
 Eingriffe und Ausrisse
 Eingriffe
o sind am Anschuss sichtbare
o Entstehen durch den verstärkten Abdruck der Schalen in den
Boden
o Beim Einschlag des Geschosses werden die Schalen stärker in
den Boden gedrückt
 Ausrisse
o Entstehen am und hinter dem Ausschuss durch
herausschleudern von Gras, Erde, Steinen und Laub aus den
Eingriffen
o Entstehen durch das plötzliche Flüchten des Wildes nach dem
Schuss

3.1.2.5 Nachsuche
- Kinder und jugendlich dürfen an der Nachsuche nicht teilnehmen
- Jagdleiter ist immer der Hundeführer
- Der Jagdausübungsberechtigte muss den Anweisungen des Hundeführers folgeleisten
- Hohe Anforderungen an das Können und Wissen des Hundeführers
- Ein brauchbarer Hund ist notwendig (Nachweis einer Brauchbarkeitsprüfung oder
gleichgestellten Prüfung)
- Ausschlaggebend für eine gute Nachsuchearbeit sind:
o Gewissenhafte Einarbeitung
o Ständige Praxis und Übung
o Entsprechende Veranlagung des Hundes (Nase, Ausdauer, Wildschärfe und Laut)
- Schweißarbeit auf Schalenwild
o Bei einer kurzen Fluchtstrecke und viel Schweiß kann ein ausgebildeter und auf Schweiß
geprüfter Hund eingesetzt werden
o Bei schwierigen Nachsuchen sollte ein Schweißhundegespann geholt werden
o In beiden Fällen müssen sich Führer und Hund optimal ergänzen und zusammenarbeiten
o Ein 6-10m langer Schweißriemen und die richtige Halsung ist für die Schweißarbeit
einzusetzen
o Jede Nachsuche beginnt am Anschuss und wird nicht direkt betreten
o Der Hund wird außer Wind abgelegt und nach dem Untersuchen des Anschusses
gerufen
o Der Hundeführer benötigt vom JAB folgende Infos:
 Uhrzeit des Schusses
 Beschreibung des Wildes
 War das Stück alleine oder im Rudel
 Welches Kaliber wurde verwendet
 Fluchtrichtung
 Wie hat das Stück gezeichnet
 Lautäußerungen
 Wurden Pirschzeichen gefunden
 Hat man schon mit einem anderen Hund nachgesucht
o Beginn der Nachsuche auf Schalenwild in 2-3 Stunden nach dem Schuss
 Wild soll stärker krank und die Fährte kalt werden
o Bei einem tödlichen Schuss kann auch sofort nachgesucht werden
o Die Nachsuche wird erschwert durch,
 Aufmüden des kranken Stückes
 Zertrampeln des Anschusses
 Vorherige Nachsuche mit anderen Hunden
 Ungünstige Witterung (Hitze, Sturm und Frost)
o Arbeit immer am langen Riemen (der Hund wird nie geschnallt)
o Der Hund wird nur zur Hetze geschnallt wenn das Stück vor ihm im Wundbett hoch wird
oder der Hund laut gibt, dass das Stück in der Nähe herumzieht
o Nach dem der Hund das Wild gestellt hat darf nur der Hundeführer den Fangschuss
antragen
o Begleitpersonen dürfen ihre Waffe erst bei Bedarf laden

3.1.2.6 Besonderheiten bei einzelnen Wildarten


- Rehwild
o reagiert am empfindlichsten
o Fluchtstrecke ist meist nicht lange
o Stellen sich nicht bei der Hetze und das Stück muss vom Hund niedergezogen und
abgewürgt werden
o Nicht mehr schweißende Stücke sind schwer vom Hund zu finden, da sie fast keine
Bodenverletzungen hinterlassen
- Rot- und Damwild
o Kälber folgen möglichst lange dem Alttier
o Stellen sich bei der Hetze selten, dem scharf hetzenden Hund stellen sich Hirsche und
Alttiere wesentlich schneller
- Schwarzwild
o Sind sehr schusshart
o Nimmt sich dem Hundeführer oder dem Hund an falls es nicht tödlich getroffen wurde
o Sucht bei Waidwundschüssen gern das Wasser auf
o Hat die längste Fluchtstrecke
- Muffelwild
o Schusshart
- Gamswild
o Waidwund geschossen läuft es bergab
o Stellen sich dem Hund gerne in Steilwänden

Schusszeichen sind ab der S.28ff im Heintges zu finden

3.1.2.7 Töten von Schalenwild (Fangschuss oder mit der kalten Waffe)
- In der Regel mit der Langwaffe (Büchsenlaufgeschosse oder FLG)
- Auch mit Kurzwaffen möglich (E0=200J)
- Fangschuss aus kurzer Distanz antragen
- Immer auf das Blatt zielen
- Fangschüsse nie auf Asphalt antragen
- Töten mit der kalten Waffen nur wenn kein Fangschuss angetragen werden kann
o Waidmesser
o Waidblatt
o Saufeder
- Abfangen mit der kalten Waffe:
o Blattfang: man stößt von hinten oben auf Höhe der drittletzten Rippe schräg nach
vorne in die Kammer
o Kälberfang: die Klinge wird von vorne durch die Herzgrube ins Herz gestoßen (nur
anwenden wenn Blattfang nicht möglich)
o Genickfang: nicht anwenden, da es hier viel Erfahrung benötigt und der Einstich
exakt sein muss

3.1.3 Schrotschuss
3.1.3.1 Allgemeines
- Es wird auf Nieder wild geschossen (außer Rehwild)
- Streuschuss auf kurze Entfernung
- Einschlag vieler Schrote auf dem Wildkörper
- Tod über Nervenschock
- Maximale Entfernung 30-40m
- Schussentfernung nicht unter 20m
- Je größer die Entfernung desto größer die Streuung
- Kurze Schussdistanz bewirkt, dass die Schrote zu tief ins Fleisch eindringen (Wildbret-
entwertung)
- Wahl der Schrote richtet sich nach der Wildart (siehe Kapitel 2.2.12.2)
- Kleinere Schrote habe eine gute Deckung gegenüber großen Schroten

3.1.3.2 Haltepunkte und Zielen


- Zielen über Schiene und Korn
- Man lässt das Ziel aufsitzen (Korn auf Vorderlauf halten)
- Es wird dorthin geschossen wohin das Wild läuft
- Schuss wird ausgelöst wen das Wild die Visierlinie überholt

3.1.3.3 Zeichnen
- Hase und Kaninchen:
o Kopfschuss: Hochschnellen vor dem Verenden
o Vorderlaufschuss: kurzes rollieren und weiterflüchten
o Hinterlaufschuss: Zusammenbrechen
o Weidwundschuss: Zusammenfahren
o Treffer in Herz und Lunge: oft kein Zeichnen
- Fuchs:
o Weidwundschuss: Beißen an die verletzte Stelle
o Tödliche Verletzung: Lunte geht nach oben
o Fehlschuss: winken mit der Lunte und schnelle Flucht
 Fuchs ist sehr schusshart und flüchten in ihren Bau sofer sie nicht tödlich getroffen wurden

3.1.4 Die wichtigsten Jagdarten


3.1.4.1 Allgemeines
3.1.5 Die wichtigsten Jagdarten

4 Fach 4 Jagdrecht JWMG, Tierschutz, Naturschutz und


Landespflegerecht
4.1 JWMG
4.1.1 Allgemeines
- Ziel JWMG
o Naturnahe Nutzung des Grundeigentums
o Jagd als Kulturgut
o Erhalt gesunder und stabiler Population
o Wildtiermanagement: Erhalt und Verbesserung der Lebensgrundlage d. Wildes
o Vermeidung von Wildschäden
o Tierschutz
- JWMG ist ein Landes Gesetz, d.h. in BW gelten andere Regelungen als z.B. in Bayern
- BJagdG hat verwaltungsrechtliche Aufgaben
- Jagdrecht gehört den Grundstückseigentümern
- Weitere Jagdausübungsmöglichkeiten
o Lizenzjagd
o Patentjagd in der Schweiz
o Jagd auf dem eigenen Grundstück in Schweden
- Nachstellen, Fangen, Erlegen und Inbesitznahme von Wild gehören zur Jagdausübung

4.1.2 Gesellschaft-, Treib- und Drückjagden


- Ab 8 Personen spricht man von einer Gesellschaftsjagd
- Ab 15 Personen spricht man von einer Treibjagd
- Unterschied Treib- und Drückjagd
o Treibjagd:
 Viele Treiber, viele Hunde und viel Lärm
 Jagd auf Rehwild und Niederwild
 Jagd ist an Sonn- und Feiertagen verboten
o Drückjagd:
 Weniger Treiber, weniger Hunde und weniger Lärm
 Jagd auf Schalenwild und Raubwild
 Jagd ist an Sonn- und Feiertagen erlaubt
4.1.3 Das Schalenmodell
- Instrument für Hegemaßnahmen
- Alle Wildtiere unterliegen dem Naturschutzrecht
- Nutzungsmanagement: 27 Arten
o Haarwild: u.a. Sika-, Dam-,Rot- und Rehwild, Schwarzwild, Fuchs, Steinmarder, Gams-
und Muffelwild, Waschbär, Kaninchen
o Federwild: u.a. Stockente, Elster, Höckerschwan, Kanada- und Nilgans, Rabenkrähe,
Ringeltaube
- Entwicklungsmanagement: 10 Arten
o Haarwild: u.a. Baummarder, Feldhase, Iltis
o Federwild: u.a. Fasan, Graugans, Krickente, Waldschnepfe
- Schutzmanagement: 11 Arten
o Haarwild: Luchs und Wildkatze
o Federwild: u.a. Habicht, Wanderfalke, Auer- und Haselwild, Hohltaube, Kormoran (darf
zw. 15.Aug. und 16. März bejagt werden), Rebhuhn

4.1.4 Hege und Jagdausübung


- Förderung bedrohter Wildarten
- Biotoppflege
- Hegemaßnahmen von Eigentümer und JAB für Wild in der Entwicklungs- und Schutzschale
- Schutz vor Wilderei
- Wildseuchenbekämpfung
- Hege mit der Büchse
- Hegemaßnahmen bei krankem Wild
o Krank durch Schuss:
 Nachsuche, auch wenn Stück scheinbar nicht getroffen wurde
o Krank durch Krankheit
 Beurteilung im Einzelfall, d.h. man muss entscheiden ob das Tier
überlebensfähig ist oder nicht
o Verletzte Tier die ganzjährig geschont sind müssen versorgt und gepflegt werden und
sollten nicht abgeschossen werden!!!
- Untere Jagdbehörde kann Schonzeiten öffnen aber auch die Jagd verbieten
- Schutz des Jagdausübungsrechts
o Schutz gg. Wilderei
o Störung bei der Jagdausübung ist bußgeldbewährt
o Alles was in einem Jagdrevier vom Wild kommt gehört dem Pächter (z.B.
Abwurfstangen)
- JAB darf verunfalltes, ganzjährig geschontes Wild in Besitz nehmen aber nicht verkaufen
- Waidgerechtigkeit:
o Respektvoller Umgang mit Tier, Mitjägern und Nichtjägern
o Einhaltung des JWMG, BJagdG und alle dazugehörigen Gesetze

4.1.5 Jagdbezirke
- Eigenjagdbezirk:
o Grundstückeigentümer mit mehr als 75ha forst-, land- und fischereiwirtschaftlich
genutzter Fläche (inkl. befriedete Bezirke)
- Gemeinschaftliche Jagdbezirke:
o Mehr als 250ha bejagabarer Fläche im geographische Gemeindegebiet
o Gemeinden, die keine 250ha zur Verfügung haben sind 150ha ausreichend
(Ausnahmeregelung)
4.1.6 Abrundung
- Abrundung wenn unnatürliche Flächenteile zw. benachbarten Revieren sind
- Ausgleich nicht flächen- sondern wertgleich
- Es darf kein neues Jagdrevier entstehen
- Bestätigung durch die UJB (untere Jagdbehörde)
- Keine Einigung der Jagdgenossenschaft (JG): Abrundung durch UJB
- Keine Einigung der Pächter: Abrundung erst nach Pachtende

4.1.7 Befriedete Bezirke


- Dort ruht die Jagd
- UJB kann festlegen, dass dort gejagt werden darf
- Stadtjäger:
o Unterstützung bzgl. Wildtiermanagement
o Beratung und Unterstützung
- Gartenbesitzer dürfen Fuchs, Kaninchen oder Steinmarder fangen wenn,
o Sie einen Sachkundenachweis haben
o Sie eine zugelassene Falle verwendet
o Wenn es die UJB genehmigt
- Jede natürliche Person kann aus ethischen Gründen sein Grundstück befrieden lassen

4.1.8 Die Jagdgenossenschaft JG


- Körperschaft d. öffentlichen Rechts
- Alle Grundstückseigentümer der bejagbaren Fläche der Gemeinde gehören der JG an
- Wahl eines Jagdvorstandes durch die JG
o Jagdvorstand vertritt die JG und gibt ihr eine Satzung
o Wird oft vom Gemeinderat ehrenamtlich übernommen
o Gibt es keinen Jagdvorstand springt ein Notvorstand ein
o Der Notvorstand wird vom Gemeinderat gestellt und die Kosten auf die JG abgewickelt
- 10% der Mitglieder die 10% der Fläche haben können eine Versammlung einberufen
- JG ist Beschlussfähig wenn mind. 50% der anwesenden die mind. 50% der Fläche zustimmen

4.1.9 Pachtverträge
- Pachtfähig nach 3 Jahren
- Mind. Pachtzeit: 6 Jahre
- Höchst. Pachtgröße: 1000ha
- Pächterzahl: 3 bis 250ha und je einen pro angefangene 100ha
- Bei Tod des Pächter werden die Erben zu Pächter
- Pachtverträge sind unkündbar
- Pächter kann Begehungsscheine ausstellen
o Ausstellung für ein Jagdjahr (01-04 bis 31-03)
o Alle Pächter müssen den Begehungsschein unterschreiben
o Anzahl an Begehungsscheinen kann die UJB beschränken
o Entgeltlich oder unentgeltlich
4.1.10 Wildtierschutz
- Schutz des Wildes vor,
o Wilderer
o Seuchen
o Hungersnot
- Hegemaßnahmen gehört auch zum Wildtierschutz (z.B. das Anlagen von Wildäckern)
- Wildtierschützer:
o Wird nicht auf die Liste der Begehungsscheine gesetzt
o Wildtierschützer können folgende Personen sein
 JAB
 Person mit entsprechendem Lehrgang
 Forst- oder Polizeibeamte
- Nur Wildtierschützer oder JAB dürfen Katzen und wildernde Hunde mit Genehmigung erlegen

4.1.11 Der Jagdschein


- Jagdscheinarten:
o Jugendjagdschein:
 Jagdausübung nur in Begleitung bis zum 18 Lebensjahr
 Keine Teilnahme an Gesellschaftsjagden
 Kein Erwerb von Waffen
 Keine Anrechnung auf die Pachtfähigkeit
o Jahresjagdschein: kann bis zu 3 Jahren gelöst werden
o Tagesjagdschein: 14 Tage gültig
o Falknerschein
o Ausländerjagdschein: für Jagdgäste aus dem Ausland
- Folgende Dokumente müssen bei der Jagd dabei sein:
o Ausweis
o WBK
o Jagdschein
o Begehungsschein o.ä.
- Ist die Zuverlässigkeit nicht gegeben kann der Jagdschein widerrufen werden (Abgabe der
Waffen und der WBK) Abgabe bis zu 10 Jahren möglich

4.1.12 Rechte und Pflichten des Jägers


- Jägernotweg:
o Waffe darf nicht schussbereit und nicht zugriffsbereit sein
o Ernteschäden müssen ersetzt werden
- Errichten von jagdlichen Einrichtungen:
o Zustimmung der Eigentümers bei bewirtschafteten Flächen (ggf. Entschädigung zahlen)
o Überlassen der Einrichtungen dem Nachpächter (falls gewünscht)gegen eine
Entschädigung.
o Betreten von Jagdeinrichtungen ist verboten
- Sachliche Verbote:
o Ohne Schießnachweis auf Bewegungsjagden teilnehmen
o Schießen mit Munition auf Reh und gestreifte Frischlinge weniger als 1000J bei E100
o Schießen mit Munition auf übriges Schalenwild weniger als 2000J bei E100
o Schießen mit Schrot auf Schalenwild (außer Fangschuss)
o Mit Bolzen oder Pfeilen auf Wild zu schießen
o Schalenwild mit bleihaltiger Munition erlegen
o Mit Schrot in Vogelgruppen schießen
o Halbautomatische Langwaffen mit mehr als 5 Patronen im Magazin zu schießen
o Wild mit Pistolen oder Revolvern zu erlegen (außer Fangschuss (mind. 200J) und bei der
Fallenjagd (mind. 100J)
o Bewegungsjagden bei Nacht
o In der Nachtzeit alles Schalenwild (außer Schwarzwild) und Federwild zu erlegen
o Baujagd am Naturbau
o Etc
- Fütterung und Kirrung:
o Fütterung ist erlaubt wenn dafür ein Fütterungskonzept durch eine Hegegemeinschaft
von der obersten Jagdbehörde genehmigt wird.
 wenn sich die Behörde nach 3 Monaten nicht meldet gilt das Fütterungskonzept 6
Jahre
 mind. 1500ha bei Rehwild und mind. 2500ha bei Rotwild
o Es darf nur 300m von der Fütterung gejagt werden
o Für Schwarzwild muss die Fütterung im Wald stattfinden (300m vom Wald und 300m
von der Reviergrenze)
o Wasservögel dürfen nur vom JAB und nach Genehmigung von der UJB gefüttert oder
gekirrt werden
o Futtermittel:
 Wiederkäuendes Schalenwild:
 Heu, Grünfuttersilage, Rüben, einheimisches Obst, Obsttrester mit 10%
Haferanteil und Rosskastanien
 Schwarzwild:
 Getreide: Hafer, Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel und Mais
 Getreide darf anderem Wild nicht zugänglich gemacht werden
 Verboten sind tierische Proteine oder Fett
o Wird die Fütterung oder Kirrung nicht nach den Vorschriften gemacht ist dies eine Owi
und es wird teuer
o Fütterungen sind missbräuchlich wenn nicht an festen Fütterungseinrichtungen
gefüttert wird
o Ablenkungsfütterungen sind missbräuchlich wenn kein Schutzzeck vorhanden ist, sie
nicht 300m im Wald sind und sie nicht 300m von einer Jagdeinrichtung sind
o Kirrungen sind missbräuchlich wenn,
 Tägl. mehr als 10l für Wiederkäuer verwendet wird
 Tägl. mehr als 1l für Schwarzwild verwendet wird
 Für Schwarzwild je angefangene 50ha mehr als eine Kirrung ist
 Schwarzwild Zugang zu Luderplätzen hat
 Tägl. mehr als l für Wasserwild verwendet wird
- Wildfolge ins benachbarte Revier
o Ohne Wildfolgevereinbarung:
 Wild sichtbar: Schütze darf vom eigenen Revier aus den Fangschuss anzutragen
 Wild hörbar: Schütze darf mit Waffe ins Nachbarrevier um den Fangschuss
anzutragen
 Wild weder sichtbar noch hörbar: Schütze darf mit brauchbaren Hund und
Waffe ins Nachbarrevier wenn Nachsuche zwingend nötig. Nachbarpächter
muss informiert werden
 Nachsuche mit anerkanntem Nachsuchegespann ohne Zustimmung des
Nachbarpächter
- Abschussregelungen
o Abschussplann für Schalenwild (außer Reh- und Schwarzwild)
o Unterscheidung von weibl. Jungtieren und Hirschen bei Rotwild in verschiedene
Altersklassen
o Abschussplan wird vom Jagdpächter und Verpächter vorgeschlagen und von der UJB
bestätigt
o Abschussziele:
 Forstl. Gutachten
 Zielvereinbarung für den Abschuss von Rehwild alle 3 Jahre
o Abschussplan und Streckenliste
 Abschussplan für Damwild bis zum 31.04
 Abschusspläne für 1 - 3 Jahre
 Streckliste bis zum 31.03 bei der UJB
o UJB kann Abschussplan auch außerhalb der Schonzeit festlegen und Abschuss durch
Dritte anordnen
o UJB kann den Abschuss für bestimmte Wildarten verbieten oder erhöhen.
- Aussetzen von Wild
o Fasan und Rebhuhn dürfen ohne Genehmigung ausgesetzt werden
o Alle anderen benötigen eine Zustimmung der Obersten Jagdbehörde
o Nach dem Auswildern darf 2 Jahre nicht auf dieses Wild gejagt werden
o Eingefangene und aufgezogene Wildtiere dürfen ohne Genehmigung ausgewildert
werden (außer Neozoen)
- Jagdhunde
o Einsatz von brauchbaren Hunden bei Gesellschaftsjagden und Jagd auf Federwild

4.1.13 Sicherung der Nachhaltigkeit, Wildtierschutz


- Erlegen eines ganzjährig geschontes Tier ist eine Straftat
- Erlegen von Wild mit Jagd- und Schonzeit ist eine Ordnungswidrigkeit
- Erlegen von Leit- oder Elterntiere ist eine Straftat, wird allerdings fahrlässig gehandelt ist es eine
Owi
- Wildruhegebiete können von der Oberen Jagdbehörde zusammen mit der Oberen
Naturschutzbehörde definiert werden (z.B. Betretungsverbot für Waldbesucher)
- Jagd- und Schonzeiten (allgemeine Jagdruhe in BW von 16. Februar bis 15. April)
o 1. Juli bis 15. Februar
 Fuchs (Jungfüchse auch von 16. April bis 30. Juni, falls eine
Hegegemeinschaft nach §47 Abs. 3 und Abs. 2 oder 4 JWMG
besteht)
 Marderhund
 Waschbär
 Nutria
 Mink
o 1. August bis 31. Dezember
 Dachs (Jungdachse von 1. Juli – 31. Dezember)
o 1. August bis 31. Januar
 Rotwild (Schmalspießer und –tiere auch von 1. Mai – 15. Juni)
 Damwild (Schmalspießer und –tiere auch von 1. Mai – 31. Mai)
 Graugans
o 1. August bis 15. Februar
 Kanadagans
 Nilgans
 Rabenkrähe (nur außerhalb von Naturschutzgebieten)
Elster (nur außerhalb von Naturschutzgebieten)
o 1. September bis 15. Januar
 Stockente
 Schnatterente

o 1. September bis 31. Januar


 Sikawild (Hirsche, Schmalspießer und –tiere von 1. Mai – 31. Januar)
 Rehwild (Böcke und Schmalrehe von 1. Mai – 31. Januar)
 Gamswild (Jährlinge von 1. Juli – 31. Januar)
 Muffelwild (Widder auch von 1. Mai – 31. Mai)
o 1. Oktober bis 31. Dezember
 Feldhase
 Fasan
 Waldschnepfe
o 1. Oktober bis 15. Januar
 Pfeifente
 Krickente
 Reiherente
 Tafelente
 Blässhuhn
o 1. Oktober bis 15. Februar
 Wildkaninchen (Jungkaninchen von 16. April – 15. Februar)
 Steinmarder
 Baummarder
 Iltis
 Hermelin (großes Wiesel)
o 1. November bis 15. Januar
 Höckerschwan
o 1. November bis 10. Februar
 Ringeltaube
 Türkentaube
o Schwarzwild darf ganzjährig bejagt werden (auch vom 16.2 – 15.04 gemäß §41 Abs 2
Satz 2 JWMG)
- Hegegemeinschaft
o Gemeinschaft von benachbarten Revieren zum Schutz bedrohter Wildarten
o Es gibt ein Hegeleiter, der Abschusspläne festsetzen kann und beratend tätig ist
o Antragsberechtig bei der Erstellung von Fütterung- und Prädatorenkonzepten
o Prädatorenkonzepten z.B. bei Jungfüchsen welche dann schon ab dem 15.04 bejagt
werden dürfen
- Jagdschutz: töten von Hunden und Hauskatzen
o Abschuss von wildernden Hunden nur nach Genehmigung der UJB durch den JAB oder
Wildtierschützer
o Abschuss von Katzen sollte man vermeiden und die Katzen wie eine Fundsache
behandeln. Abschuss nur mit Genehmigung der UJB oder der Unteren
Naturschutzbehörde möglich
4.1.14 Wild – und Jagdschaden
- Jagdschäden
o Nur ersatzpflichtig bei missbräuchlicher Jagdausbildung (z.B. Sauen richten bei der
Drückjagd Schaden im Maisfeld an)
o Nachsuche ist keine ersatzpflichtiger Wildschaden
- Haftpflicht – und Deliktschaden
o Entstehung durch einzelnes, schadhaftes Tatverhalten (z.B. Beschädigungen an
Waldwegen
- Wildschaden
o Ersatzpflichtig bei Schalenwild und Wildkaninchen ggf. weitere Arten falls im
Pachtvertrag festgehalten
o JG muss eigentlich für den Schaden aufkommen, wird aber in den Pachtverträgen auf
den Pächter übergeben
o Kein Schadenersatz auf der die Jagd nicht ausgeübt werden darf
o Alle Pflanzen und Früchte (außer Sonderkulturen z.B. Tabak oder Hopfen, NICHT Wein)
sind ersatzpflichtig
o Ersatzpflicht bei Sonderkulturen erst dann, wenn ein Wildschaden entsteht obwohl der
Landwirt alles Mögliche getan hat um den Schaden zu vermeiden (z.B. Schutzzaun
errichtet)
o Streuobstwiesen mit weniger als 150 Bäumen pro ha ist ersatzpflichtig wenn die Wiesen
bewirtschaftet werden
o Bauer muss den Wildschaden so gering wie möglich halten. Verweigert er
Schutzvorrichtungen entfällt die Ersatzpflich
o Wurde bereits Schadenersatz geleistet und nach einem Unwetter wäre die Ernte
sowieso zerstört worden kann der Schadensersatz zurückverlangt werden
o Schwarzwildschäden im Maisfeld müssen bis zu 80% des Ertrags gezahlt werden auch
wenn keine Schutzmaßnahmen gemacht werden
o Landwirte müssen alles zumutbare tun um Wildschaden zu vermeiden
- Wild – und Jagdschaden auf landwirtschaftlichen Flächen müssen binnen einer Woche nach
Kenntnisnahme der Gemeinde gemeldet werden
- Wildschadensschätzer kommt wenn keine Einigung über die Kosten erzielt wurde
- Forstliche Wildschäden sind immer bis zum 15.05 zu melden

4.1.15 Behörden und Beiräte


- Untere Jagdbehörde (Landratsamt)
o Zuständig für,
 Jagdschein
 Pachtverträge
 Abschussplan
 Etc.
- Obere Jagdbehörde (Regierungspräsidium)
o Widerspruchsbehörde über angefochtene Bescheide der UJB
- Oberste Jagdbehörde Ministerium)
o Zuständig für,
 Jägerprüfung
 Strukturierung des Hundewesens
 Genehmigung von Fütterungs – und Prädatorenbejagungskonzepte
4.1.16 Verordnungen zur Jagdausübung
- Bundeswildschutzverordnung
o Regelt für welche Wildarten Veräußerungs – und Besitzverbote gibt
o Regelt die Haltung von Greifvögel für Falkner
- Rotwildverordnung
o Regelt die Defintition der Rotwildgebiete in BW
o Regelt den Abschuss von Hirschen für die angrenzenden Reviere
- Kormoranverordnung
o Abschuss möglich obwohl Kormorane in der Schutzschale
o Dürfen nur an Gewässern oder Teichanlagen im Umkreis von 200m gejagt werden fall
andere Vergäung sversuche keine Wirkung zeigten
o In Naturschutzgebieten, Kernzonen von Biosphärengebieten, Naturdenkmale,
Vogelschutzgebieten und befriedeten Bezirken ist die Vergämung nur mit
Ausnahmeregelungen erlaubt
o Abschusszeitraum vom 16. August bis 15. April
o Abschuss 1,5h vor Sonnenaufgang und 1,5h nach Sonnenuntergang
o Bleifreie Schrote verwenden
o Abschussberechtigt sind:
 JAB und Jagdgäste mit Erlaubnis
 Betreiber von Teichanlagen (Voraussetzung ist ein gültiger Jagdschein)
 Personen ohne Jagdschein aber mit Sachkundenachweis und waffenrechtlicher
Erlaubnis (Erlaubnis vom Revierpächter ist erforderlich)

4.2 Naturschutzrecht
4.2.1 Ziel des Naturschutrechtes
- Biologische Vielfalt
- Leistungs – und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes
- Regenerations – und Nutzungsfähigkeit der Naturgüter
- Erholungswert
- Artenvielfalt

4.2.2 Nationale und internationale Schutzgebiete


- FFH (Flora Fauna Habitat)
o EU-weites Schutzgebiet
o Vernetzung des Naturschutzes europaweit
o Ausgewiesene Schutzgebiete Naturschutz – Landschaftsschutzgebiet
- Ausgewiesene Schutzgebiete
o Nationalpark: Natur soll sich frei entfalten (Anordnung per Landesgesetz)
o Biosphärenreservat: Natur und Kultur wird geschützt und gefördert (Anordnung
Ministerium)
o Naturparke: Naturschutz – und Erholungsgebiete (Anordnung Ministerium)
o Naturschutzgebiete: Schutz der Pflanzen, Tiere und Landschaftsbild (Anordnung
Regierungspräsident)
o Landschaftsschutzgebiete: Schutz des Landschaftsbildes (Anordnung Landrat)
o Naturdenkmäler: Schutz einzelner Teile der Natur (Anordnung Landrat)
o Geschützte Landschaftsbestandteile: z.B. Baumgruppen, Hecken, Alleen (Anordnung
Landrat)
4.2.3 Ehrenämter im Naturschutz
- Naturschutzwart:
o Kommt aus einem Verein mit Naturschutz in der Satzung
o Überwachung der Natur
o Dienstausweis
o Sind von der unteren Naturschutzbehörde weisungsabhängig
o Bekommt Aufwandsentschädigung
- Naturschutzbeauftragte:
o Wird von der unteren Naturschutzbehörde für 5 Jahre berufen
o Bekommt Aufwandsentschädigung
o Berät die UNB
o Ist weisungsunabhängig

4.2.4 Tierschutzgesetz
- §§1-4 sind die für die Jagd relevanten Paragraphen
- Der Mensch soll die Verantwortung haben das Wohl und Leben des Tieres zu schützen
- Niemand darf den Tier ohne Gründe Schmerzen zufügen
- Tier muss artgerecht gehalten werden (inkl. Ernährung)
- Verbote im Tierschutzgesetz:
o Einem Tier unzumutbare Leistungen abzuverlangen
o Einem bei Krankheit Leistungen abzuverlangen
o Einem Tier Schmerzen zuzufügen oder Doping hinzuzufügen
o Ein Tier auswildern das in der freien Natur nicht überlebensfähig ist
o Ein Tier an einem anderen Tier auf Schärfe abzurichten
o Ein Tier auf ein anders zu hetzen (sofern nicht waidgerecht)
o Einem Tier Stromeinwirkungen bei der Ausbildung verabreichen
- Ein Wirbeltier darf nur unter Betäubung oder waidgerecht bei der Jagd erlegt werden
- Für das Töten von Tieren müssen die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten vorhanden sein

4.2.5 Landeswaldgesetz
- Betreten des Waldes:
o Jeder darf den Wand zur Erholung betreten
o Lebensgemeinschaft Wald und Bewirtschaftung des Waldes darf nicht gestört werden
o Wald darf nicht beschädigt oder verunreinigt werden
o Veranstaltungen müssen von der Forstbehörde genehmigt werden
o Radfahren und Reiten ist nur auf Straßen oder Wegen gestattet
o Reiten auf Wegen mit weniger als 3m Breite ist nicht gestattet (Forstbehörde kann
Ausnahmen genehmigen)
o Es ist verboten:
 Fahren und Abstellen von Fahrzeugen im Wald
 Zelten und Aufstellen von Bienenkörben im Wald
 Betreten gesperrter Waldwegen
 Betreten von Naturverjüngung
 Betreten forstbetrieblicher und jagdbetrieblicher Einrichtungen
5 Fach 5 Wildbrethygiene
5.1 Wildkrankheiten und Ihre Bekämpfung
5.1.1 Allgemeines
- Warum ist Wildbrethygiene wichtig?
o Sicherung und Schutz für den Menschen
o Man muss erkennen ob Wild genusstauglich ist oder nicht bevor es in Verkehr gebracht
wurde
o Schutz vor Scheuen erkennen
o Erkennen von Störungen im Biotop
 Um ein hochwertiges Lebensmittel zu bekommen und auch um Seuchen einzudämmen muss
der Jäger jede Veränderung des Wildes vor und nach dem Schuss erkennen und
dementsprechend reagieren
- Menschen können sich wie folgt infizieren
o Am lebenden Stück
 Berührung
 Risse
 Kratzer
o Am erlegten Stück
 Beim Aufbrechen
 Beim Zubereiten und beim Genuss
 Beim Präparieren
o Durch Ausscheidungen des Tieres (Mundschutz tragen)
- Hantavirus:
o Überträger sind Nagetiere (vor allem Nager)
- Leptosirose:
o Kommt vor allem bei Ratten und Bisamratten vor
o Erreger ist im Urin
o Mensch und Hund infizieren sich mit der infizierten Flüssigkeit
o Kann zum Tod führen
o Symptome wie bei Hepatitis (Leberentzündung)
- Anzeigepflichtige Tatbestände bei seuchenhaften Krankheiten
o Anzeigepflichtnach dem Jagdrecht (§24 BJagdG)
 Anzeige bei der UJB od. Amtstierarzt
o Anzeigepflicht nach Verordnung über Tierseuchen
 Jäger muss Krankheit erkennen um schnellstmöglich reagieren zu können
- Pflichten bei Seuchenverdacht:
o Verseuchtes Wild muss komplett zum Veterinäramt od. UJB gebracht werden
o Mensch und Tier muss ferngehalten werden
o Fallwild muss sachgerecht beseitigt werden
o Sicherung von Untersuchungsmitteln
- Unterschied anzeigepflichtiger und meldepflichtiger Wildkrankheiten:
o Anzeigepflichtige Wildkrankheiten oder – seuchen werden mit staatlichen Mitteln
bekämpft
 Maul – und Klauenseuche
 Tollwut
 Aujeszkysche Krankheit
 Schweinepest
 Geflügelpest
 Milzbrand
 Blauzungenkrankheit
o Meldepflichtige Wildkrankheiten werden ohne staatlichen Maßnahmen bekämpft

- Eine hohe Wilddichte und schlechte Lebensbedingungen können Auslöser für Seuchen sein
- Wildkrankheiten können innere und äußere Ursachen haben
o Innere Ursachen:
 Körperverfassung
 Vererbung z.B. Bluterkrankung
o Äußere Ursachen:
 Unbelebte, nicht übertragbare Ursachen
 Unfall und Verkehr
 Ernährungsbedingt
 Vergiftung
 Unbelebte übertragbare Ursachen
 Krankmachende Eiweißstoffe (keine Verfütterung von tierischen Eiweiß)
 Belebte, nichtübertragbare Ursachen
 Fressfeind
 Belebte übertragbare Ursachen
 Viren, Bakterien und Pilze
 Parasiten
- Es gibt folgende Krankheitserreger:
o Viren, Bakterien und Pilze
 Infektion durch Berührungen, Nahrung, Bisse, Wunden oder Schleimhaut
 Inkubationszeit: Zeit zwischen Infektion und Symptome
o Parasiten
 Innenparasiten
 Außenparasiten
 befallene Tiere sind anfälliger für Krankheiten
- Die häufigsten Wildkrankheiten:
o Viruserkrankungen:
 FSME Zoonose
 Tollwut Zoonose anzeigepflichtig
 Aujeszkysche Krankheit anzeigepflichtig (nur bei
Hausschwein und Rindern)
 Maul – und Klauenseuche
 Geflügelpest Zoonose anzeigepflichtig
 Schweinepest anzeigepflichtig
 Myxomatose
 Papillomatose
 Blauzungenkrankheit anzeigepflichtig
o Bakterielle Erkrankungen:
 Nagerseuche Zoonose
 Hasenseuche
 Staphylokokkose Zoonose
 Strahlenplizerkrankung
 Gamsblindheit
 Tularämie Zoonose
 Brucellose Zoonose
 Salmonellose Zoonose
 Tuberkulose Zoonose
 Milzbrand Zoonose anzeigepflichtig
 Botulismus Zoonose
 Borreliose Zoonose
 Ornithonose Zoonose
- Außen – und Innenparasiten
o Außenparasiten
 Zecken
 Flöhe Läuse
 Haar – oder Federlinge
 Grabmilben
o Innenparasiten
 Hautdasselfliege
 Rachenbremsenlarven
 Große und kleine Lungenwürmer
 Coccidien
 Magen-, Darm-, Lungenwürmer
 Trichinen
 Bandwürmer und ihre Finnen
 Großer und kleiner Leberegel
5.1.2 Viruserkrankungen
- Tollwut:
o Immer tödlich
o Ansteckung für Mensch und Hund
o Virus wird bei 70°C zerstört
o Für die Untersuchung wird das Gehirn benötigt
o Vorkommen: Fuchs Schalenwild, Dachs, Marder, Hund, etc.
o Infektion: Biss, Wunden oder Schleimhautverletzung
o Inkubationszeit: 3 Wochen bis 6 Monate
o Es gibt zwei Verläufe:
 Stille Wut: Lähmungsstadium – Atemlähmung – Tod
 Rasende Wut: Bissstadium (Tier beißt und schluckt Unverdauliches) –
Lähmungsstadium – Atemlähmung – Tod
o Anzeichen: Verlust der Scheu, wird orientierungslos, hat offene, blutige
Stellen, hängender Unterkiefer, erhöhter Speichelfluss
o Bekämpfung: Abschuss oder Schluckimpfung
o Anzeigepflichtig und genussuntauglich
o Vorbeugende Impfung für Mensch und Hund möglich
- ESP und ASP:
o ESP:
 Widerstandsfähig und hat eine hohe Verschleppungsgefahr (Virus bleibt bis zu
15 Tage im toten Körper
 Immer tödlich
 Große wirtschaftliche Schäden
 Kommt beim Hausschwein und Schwarzwild vor
 Erreger sind im Blut, Urin, Losung und allen Organen nachweisbar
 Erreger dringen in die Blutbahn ein
 Infektion: Fraß oder Kontakt mit infizierten Tieren (direkt od.
indirekt)
 Inkubationszeit: 4-18 Tage
 Anzeichen:
am lebenden Stück: Trennung von der Rotte, Baden in Flüssen, Verlust der
Scheu
am erlegten Stück: punktförmige Blutungen auf Nieren, Kehlkopfdeckel und
Harnblase, blutige Lymphknoten und Darmblutungen
 Bekämpfung: Abschuss (Einzelbejagung, keine Treibjagden)
 Impfung ist möglich
 Anzeigepflichtig und genussuntauglich
 Bestand zerstört sich selbst (von 10 Sauen, infizieren sich 9 und 8 sterben, eine
Sau gibt das Virus weiter)
o ASP:
 Übertragung meist an Autobahnen zu Osteuropa über die Wurstabfälle an den
Raststätten
 Übertragung aus über Material oder Gegenstände, die mit dem Virus
kontaminiert sind
 Es gibt drei Verläufe:
 Akuter Verlauf: fast 100%sterben in 5-10 Tagen (Fieber und
Durchfall)
 Subakuter Verlauf: Tiere haben Fieber, Lungenentzündung und
zeigen Schwäche
 Chronischer Verlauf: eher selten, Atembeschwerden und Durchfall
 Symptome sind wie bei ESP
 Bekämpfung Abschuss
 Es gibt keinen Impfstoff
 Bestand zerstört sich nicht selbst (von 10 Sauen, infizieren sich 9 und 2 sterben,
der Rest gibt das Virus weiter)
 Anzeigepflichtig und genussuntauglich
- Aujeszkysche Krankheit (Pseudowut):
o Herpesvirus
o Bleibt über Wochen ansteckungsfähig
o Vorkommen: Schwein, Rotwild, Rehwild, Fuchs, Dachs, Marder, etc. hauptsächlich aber
beim Schwarzwild
o Hund kann sich auch infizieren (keine Innereien vom Schwein an den Hund verfüttern
o Verlauf bei Fleischfressern und Wiederkäuern i.d.R. tödlich
o Frischlinge sind besonders anfällig
o Bachen können die Föten abstoßen
o Es gibt fast keine Anzeichen beim Aufbrechen auf eine Erkrankung
o Anzeichen beim Schwarzwild:
Husten und Atembeschwerden (beim Schwarzwild)
o Anzeichen bei Hund, Katze und Wiederkäuern:
Verhaltensveränderung (ähnlich wie bei Tollwut), Futterverweigerung, Juckreiz und
Unruhe  nach wenigen Tagen führt die Krankheit zum Tod
o Ansteckung: Sozialkontakte, Aufnahme infiziertem Futter, Infektion von Hund
zu Hund ist unwahrscheinlich
o Schutzmaßnahmen: kein rohes Schweinefleisch an den Hund, Hund soll Ein – und
Ausschuss nicht ablecken, kein Hund am Aufbrechplatz
o Anzeigepflichtig
o Keine Gefahr für den Menschen
- Mayxomatose (Löwenkopfkrankheit):
o Vorkommen: Wild – und Hauskaninchen und Hasen (selten)
o Infektion: Berührung od. durch Insekten
o Inkubationszeit: 2-6 Tage
o Verlauf: hohes Fieber – schnelle Abmagerung – Tod
o Anzeichen: gallertartige Schwellungen in der Unterhaut, verdickte
Hodensackhaut, geschwollene Haut ums Waidloch, entzündete
Augenlieder, verdickter Kopf (Löwenkopf), verstärkter
Tränenfluss
o Bekämpfung: Abschuss
o Kaninchen suchen den Bau nicht mehr auf
o Genussuntauglich
5.1.3 Bakterielle Erkrankungen
- Allgemeine Anzeichen einer bakteriellen Erkrankung sind Entzündungen oder Eiter
- Anzeichen sind gut zu erkennen
- Nagerseuche (Tularämie)
o Kann durch Zugvögel eingeschleppt werden
o Vorkommen: Hase, Kaninchen, Geflügel (selten), anderen Säugetieren und
beim Mensch
o Mensch kann sich durch keine Verletzungen beim Aufbrechen, durch Einatmen des
Erregers oder beim Zubereiten infiziertem Fleisch infizieren
o Schwere bis zu tödliche Verläufe
o Blutvergiftung
o Infektion: Äsung und Berührung
o Inkubationszeit: wenige Tage
o Bekämpfung: Abschuss, Fallwild unschädlich entsorgen
o Es gibt zwei Verläufe:
 Akuter Verlauf: Entzündung von Lunge, Magen und Darm, Bildung von
Abszessen, Blutungen der inneren Organe
 Chronischer Verlauf: Abszesse in allen Organen, Vergrößerung der Milz und
Leber (gelbe Punkte), Darmentzündung
o Tier sieht geschwächt und abgemagert aus
- Hasenseuche
o Tritt im Winter und Frühling auf
o Erreger im Blut und Organen nachweisbar
o Vorkommen: Hase, Haus – und Wildkaninchen
o Infektion: Äsung und Berührung
o Inkubationszeit: wenige Tage
o Bekämpfung: Abschuss, Fallwild unschädlich entsorgen
o Es gibt zwei Verläufe:
 Akuter Verlauf: Blutungen d. inneren Organe, Vergrößerung der Milz,
schneller Tod
 Chronischer Verlauf: Lungen – Brustfellentzündung, vergrößerte Milz
- Staphylokokose (Eiterkrankheit):
o Zoonose
o Befall einzelner Stücke
o Vorkommen: Hase, Kaninchen und andere Tiere
o Infektion: Wunden und Insektenstiche
o Bekämpfung: Abschuss
o Meist chronischer Verlauf
o Selten Blutvergiftung
o Walnussgroße Eiterherde unter dem Balg oder im Körper
o Führt durch Entkräftung oder Blutvergiftung zum Tod
- Strahlenpilzerkrankung:
o Erreger im Kieferknochen oder Gesäuge nachweisbar
o Genusstauglich, falls sonst keine bedenklichen Merkmale
o Vorkommen:
 Knochenaktinomykose: Rehwild, selten Rot – und Damwild oder Rindern
 Weichteilaktinomykose: Schwarzwild, Rehwild
o Infektion: Äsung beim Zahnwechsel
o Knochenaktinomykose: eitrige Abszesse, Knochenverdickungen,
durchlöcherte Knochen, Zahnausfall (kann keine
Nahrung mehr aufnehmen und stirbt)
o Weichteilaktinomykose: Bildung von großen Knoten am Gesäuge aber
auch der Zunge
o Bekämpfung nicht notwendig da nicht von Tier zu Tier übertragbar
- Gamsblindheit:
o Vorkommen: Gams – und Steinwild, aber auch beim Reh
o Infektion: direkter Kontakt durch Berührung und indirekter Kontakt durch
Fliegen
o Anzeichen: Rötung der Bindehaut, Schwellung der Augenlieder, Tränenfluss,
Bildung von Tränenrinnen, Eintrübung der Hornhaut
o Verhalten: Ruhebedürfnis, verminderte Nahrungsaufnahme, ggf.
Lungenentzündung
o Bekämpfung: Abschuss durch Einzeljagd
o Genusstauglich, falls sonst keine bedenklichen Merkmale
o Die Krankheit führt bis zur Erblindung, kann sich aber auch ausheilen

5.1.4 Parasiten
- Zecken:
o Übertragen FSME, Borreliose und Tularämie
o Bevorzugen Hals, Kopf und dünne Hautstellen
- Flöhe:
o Ektoparasiten
o Ernähren sich von Blut
- Räudemilben:
o Grabmilben
o Vorkommen: vor allem beim Fuchs und Gamswild, selten beim Dachs und
Rehwild
o Infektion: direkte Berührungen und verseuchte Lager
o Krankheitsbild: Haarausfall, schwielige und entzündete Hautverdickungen,
schlechtes Allgemeinbefinden, Verlust der Scheu
o Bekämpfung: Abschuss durch Einzelbejagung
o Milben wandern in die Oberhaut der Decke
o Eier werden in Bohrgängen abgelegt
o Larven bohren sich durch die Decke
- Hautdasseln
o Vorkommen: Rot – und Rehwild, Gams-, Stein- und Muffelwild
o Im Mai bis Juli werden Eier in den Haaren abgelegt
o Larven bohren sich durch die Haut
o Larven verlassen den Wirt im März bis April
o Beeinträchtigt das Allgemeinbefinden des Wildes
- Rachenbremsenlarven:
o Nur im Nasen – Rachenbereich zu finden
o Larven werden im Juli bis August in den Windfang gesetzt
o April bis Juni werden Larven ausgehustet
o Anzeichen: Hustenanfälle und starkes Kopfschütteln
- Große Lungenwürmer:
o Vorkommen: Rot-, Reh- und Damwild und Gams – und Muffelwild
o Aufnahme durch Äsung
o Larven wandern vom Darm in die Lunge
o Befruchtung und Eiablage in der Lunge
o Larven werden hochgehustet, geschluckt und über die Losung ausgeschieden
o Gutartiger Verlauf
o Außer Lunge genusstauglich
- Kleine Lungenwürmer:
o Vorkommen: Schalenwild, Kaninchen und Hase
o Benötigen einen Zwischenwirt z.B. Schnecke oder Regenwurm
o Ablauf gleich wie gr. Lungenwürmer
- Trichinen:
o Haarwürmer
o Vorkommen: Allesfressern, Fleischfressern und Nutria
o Ansteckung über Verzehr von infiziertem Fleisch
o Sehr gefährlich auch für den Menschen
o Ablauf/Entwicklung
 Gelangen über den Speisebrei in den Dünndarm (Larven werden über die
Magensäfte frei)
 Larven bohren sich durch die Darmzotten (Darmtrichinen)
 Eiablage beginnt 5-6 Tage nach Aufnahme des infizierten Fleisches
 Larven wandern über den Blutstrom in die Körpermuskulatur und bohren sich in
die Muskelfasern
 In der Muskulatur setzen sich die Larven fest (Muskeltrichinen)
o Larven bleiben jahrelang ansteckungsfähig
o Krankheitsbild:
 Geringer Befall: keine Anzeichen an Erkrankung
 Starker Befall: Durchfall, steifer Gang und Schluckbeschwerden
o Befall beim Menschen: Fieber, Übelkeit, Ödeme im Gesicht, Durchfall
o Untersuchung von Muskulatur der Vorderläufe und der Zwerchfellpfeiler, Zweitprobe ist
der hintere Teil der Zunge
o Trichinenproben müssen an den amtlichen Tierarzt geschickt werden (obligatorisch)
o Erst nach Erhalt vom Tierarzt, dass alles ok ist darf das Fleisch zerwirkt werden
- Magen – Darmwürmer:
o Vorkommen: Rot-, Reh- und Schwarzwild, Kaninchen und Hasen,
Haarraubwild, Wildvögel
o Kommen über die Äsung in den Wirt
o Eindringen in den Labmagen bzw. Darm
o Würmer werden ausgeschieden und sind erkennbar
o Bekämpfung: Kalken, Reinigen der Futterplätze
- Bandwürmer:
o Entwicklung über Finnen
o Bandwurmfinnen benötigen immer einen Zwischenwirt
o Können im Gehirn, Gescheide oder Muskulatur vorkommen
o Ansteckungsgefahr für Mensch und Hund
o Befallenes Gescheide nicht an Hund verfüttern
o Schutzhandschuhe und Maske tragen
o Medikamentöse Behandlung beim Hund oder Fuchs möglich
o Wird das belastete Gescheide entfernt ist das Wildbret genusstauglich
o Amtlicher Tierarzt muss bei Muskelfinnen bestellt werden
- Kleiner Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis)
o Sehr gefährlich für Mensch
o Aufnahme der Bandwurmeier über Beeren, Pilze oder den Fuchsbalg
o Eier werden erst beim Braten getötet (>60°C)
o Vorkommen: Fuchs und Hund
o Kreislauf des Fuchsbandwurms:
 Eier werden über Kleinsäuger aufgenommen
 Larve schlüpft im Darm des Zwischenwirts
 Fuchs frisst Kleinsäuger
 Im Fuchsdarm entwickeln sich die Finnen zu Bandwürmer
 Durch die Losung gelangen die neuen Bandwurmeier an die Planzen
o Beim Abbalgen immer Schutzkleidung tragen und den Balg in Wasser tauchen
- Große und kleine Leberegel:
o Zwischenwirte:
 Großer Leberegel: Zwergschlammschnecke
 Kleiner Leberegel: Gehäuseschnecke und Ameisen
o Saugwürmer
o Vorkommen: Schalenwild, Wildkaninchen, Hasen, Hauswiederkäuern
und Mensch (nur wenn Mensch Schnecke oder Ameise
isst)
o Aufnahme über Äsung
o Junge Egel werden im Dünndarm frei und bohren sich zur Leber durch
o Bekämpfung z.B. durch Biotopverbesserung dass nicht mehr so viele Schnecken
vorhanden sind
- Coccidien:
o Befall der Leber und Verdauungstragt
o Vorkommen: Hase, Wildkaninchen, Fasan, Rebhuhn auch andere
Wildarten und Haustiere
o Anzeichen: Durchfall und kotverschmierte Hinterläufe, kann zum
Tod durch Erschöpfung führen
o Bekämpfung: Abschuss
o Aufnahme über Äsen oder Schöpfen
o Reifung und Vermehrung im Darm
o Hasen und Kaninchen sind besonders gefährdet über die Aufnahme der
Blinddarmlosung
o Genussuntauglich, Stück muss unschädlich entsorgt werden
5.2 Das Lebensmittel Wild
- Gesetzliche Grundlagen:
o Der Jäger muss sich an folgende Vorschriften Halten
 Tierscheuen und Tierschutz
 Tierkörperbeseitigung Verordnung (EG)
 Wildbrethygiene Verordnung EU
 Nationales Rescht
- Definitionen:
o Frei lebendes Wild: freilebende Huf – und Hasentiere, die für den menschlichen
Verzehr gejagt werden.
o Kleinwild: Federwild und Hasentiere
o Großwild: ab Rehwild
o Primärproduktion: Jagen, Fischen und Ernten wild wachsender Erzeugnisse
o Primärerzeugnis: erlegte, versorgte und genusstaugliche Wildkörper in der Decke
o Kleine Menge: Strecke eines Jagdtages
o Örtliche Betriebe: Betriebe im Umkreis von 100km vom Wohnort (steuerfreie
Vermarktung)
- Unterscheidung von totem Wild:
o Erlegtes Wild
o Fallwild
o Unfallwild
- Inverkehrbringen von Wildbret:
o Abgabe an den Endverbraucher bzw. Einzelhandel (Primärproduktion):
 Wild in der Decke: darf erlegt und ausgeweidet abgegeben werden
 Wildteile: darf nur nach Registrierung als Lebensmittel –
unternehmer abgegeben werden (Nachweis einer
Wildkamera)
o Abgabe an EU-zugelassene Wildbearbeitungsbetriebe
 Fleischuntersuchung ist obligatorisch
 Stück muss vor Ort auf bedenkliche Merkmale untersucht werden
 Alles ist zu dokumentieren
o Es ist verboten schlechtes Wildbret auf den Markt zu bringen, den Verbraucher zu
täuschen und wissentlich den Verbraucher durch schlechtes Wildbret zu schädigen
o In Falloutgebieten (z.B. Calw) darf 600bq/kg nicht überschreiten (Becquerel ist das Maß
für Radioaktivität)  dieser Wert muss untersucht werden!!!
- Tierkörperbeseitigung:
o Körperteile die nicht für den menschlichen Verzehr gedacht sind müssen nicht in der
Konfiskatstelle stelle entsorgt werden, außer es besteht Seuchenverdacht oder es gibt
andere bedenkliche Merkmale
o Fallwild muss immer entsorgt werden
o Tierkörperteile dürfen nicht in Wasserschutzgebieten, Schutzzonen von
Trinkwassertalsperren o.ä. vergraben werden.
o Luderplatz:
 Nur Tierteile vom eigenen Wild verwenden
 Wild darf keine bedenklichen Merkmale haben
 Keine toten Haustier auf den Luderplatz bringen
- Fleischuntersuchung:
o Durchführung über den amtlichen Tierarzt
o Bei bedenklichen Merkmalen und wenn das Wildbret an ein zugelassenen
Wildbearbeitungsbetrieb weiter geben wird
o Trichinenuntersuchungspflicht:
 Gesetzlich geregelt
 Bei Schwarzwild, Dachs und Nutria (alle fleischfressenden Tiere die zum
menschlichen Verzehr gedacht sind)
 Veranlasst der Jäger keine Untersuchung ist das eine Straftat
 Trichinenuntersuchung erfolgt über ein Verdauungsverfahren von
Muskelstücken
 Entnahme von Zwerchfellpfeiler und Vorderlaufmuskulatur nur nach Schulung
erlaubt (Ersatzprobe ist die Unterzungen Muskulatur
 Tierarzt kann Jäger mit Schulung beauftragen die Proben zu entnehmen
 Jedes Tier bekommt eine eigene Kennzeichnung durch eine Wildmarke
 Wild darf erst nach Freigabe vom amtlichen Tierarzt zerwirkt werden
- Umgang mit Wild und Wildbret:
o Jäger ist verantwortlich für Sicherheit des Lebensmittels Wildbret
o Der Jäger ist verpflichtet:
 Auffälliges Verhalten zu erkennen
 Krankhafte Veränderungen wahrzunehmen
 Beim Aufbrechen und zerwirken darauf achten, dass das Wildbret nicht schlecht
werden kann (Kühlung, auswaschen der Bauchhöhle)
- Einflussfaktoren für die Qualität des Wildbrets:
o Gehetztes Wild:
 Fleisch reift weniger  Minderung der der Qualität und der Lagerfähigkeit
 Glykogenvorrat ist geringer  Glykogen ist für die Fleischreifung verantwortlich
 Fleisch bleibt zäh
o Nach längerer Nachsuche erlegtes Wild:
 Es muss besonders auf bedenkliche geachtet werden
o Spätes Aufbrechen:
 Hohe Keimbelastung (verhitzen, stickige Reifung)
o Blutergüsse durch den Schuss:
 Fäulnis der betroffenen Muskelgruppen
o Weidwundschuss:
 Erhöhte Sorgfaltspflicht
 Bakterien können sich besser ausbreiten
 Fleisch beginnt schneller an zu faulen
o Verunfalltes Wild:
o Ekelerregende Beeinträchtigungen:
 Hund schneidet ein versorgtes Wild an
 Wild das von Fuchs, Ratten oder Katzen angeschnitten wurde
 Beschossene Ente fällt in Kläranlage
 Etc.
- Unfallwild:
o Lebendbeschau ist gar nicht oder nur eingeschränkt möglich
o Es gibt zwei Arten nach Eintreffen des Jägers:
 Wild ist bereits verendet:
 Darf nicht mehr an andere Personen abgeben werden
 Keine Lebendbeschau möglich
 Wild ist verletzt und muss noch erlagt werden:
 Amtl. Fleischuntersuchung möglich
 Verzehr möglich aber es ist davon abzuraten weil es unappetitlich ist
- Aufbrechen:
o Vor Ort:
 Pro: schnelles Aufbrechen leichter Transport
 Contra: wenig Wasser, Kontaminationsgefahr, schlechte
Lichtverhältnisse
o In der Wildkammer:
 Pro: ausreichend Wasser, gute Lichtverhältnisse, Aufzug/Gehänge,
geringere Verschmutzungsgefahr
 Contra: längerer Zeitraum bis zum Aufbrechen
- Der Treffersitz beim Kugelschuss:
o Wildbrethygiene beginnt vor dem Schuss
o Der Schuss sollte immer in die Kammer gehen (Ausnahme bei krankem Wild)
o Beim Kammerschuss kann das Tier am besten ausbluten
o Keine Kopf – oder Trägerschüsse und keine Schüsse von hinten
o Bei Weidwundschüssen muss die schnell aufgebrochen werden, den Magen –
Darminhalt entfernen und verschmutzte Teile abschärfen
o Tier darf bei Weidwundschüssen in der Decke nicht mit anderen Tieren in Berührung
kommen!!!
- Nachsuche:
o Wenn Stück nicht sofort getötet wurde
o Bei Tageslicht nahsuchen
5.3 Wildbrethygiene
5.3.1 Bedenkliche Merkmale
- Abnormes Verhalten
- Fallwild
- Geschwülste und Abszesse
- Schwellungen der Gelenke oder Hoden
- Vereiterung der Hoden
- Schwellungen der Innereien
- Fremder Inhalt in den Körperhöhlen
- Gasbildung im Magen – Darmkanal
- Abweichungen der Muskulatur oder Organe in Farbe, Konsistenz und Geruch
- Offene Knochenbrüche
- Erhebliche Abmagerungen
- Frische Verklebungen oder Verwachsungen
- Verklebte Augenlieder

5.3.2 Gesetzliche Grundlagen


- Kundige Person
o Z.B. nach bestandener Jägerprüfung ist man eine kundige Person
o Muss ausreichend geschult sein, um Wild einer ersten Untersuchung unterziehen zu
können
o Anforderungen:
 Anatomie, Physiologie und Verhaltensweisen vom Wild muss gekannt werden
 Abnormes Verhalten muss erkannt werden
 Hygienevorschriften müssen eingehalten werden
 Rechtsvorschriften müssen gekannt werden
o Kundige Person darf, Groß und Kleinwild auf bedenkliche Merkmale untersuchen
- Eine Fleischuntersuchung ist notwendig wenn,
o Es bedenkliche Merkmale gibt
o Das Fleisch an Wildbearbeitungsbetrieb weitergegeben wird
o Tier mit Trichinen infiziert sind
o Verdacht auf Radioaktivität vorliegt
o Stark brunftige Stücke
 Bei Rotwild: muss vor dem Aufbrechen der Brunftfleck abgeschärft
werden
 Beim Schwarzwild: bei starkem Geruch ist das Fleisch genussuntauglich
(Anbrattest um zu testen ob der Keiler rauschig war oder
nicht)
5.3.3 Fleischreifung und Kühlung
- Normale Reifung
o Glykogen bzw. Glukose werden durch Enzyme zu Milchsäure abgebaut
o Säuerung des Fleisches
o Je mehr Glykogen im Fleisch desto besser die Säuerung
o Gute Säuerung (pH<6) schützt vor Fäulnisbakterien und das Fleisch ist besser haltbar,
das Fleisch zarter und saftiger
- Mangelnde Reifung kann durch Stress, Krankheit oder Verhitzen entstehen
- Kühlung der Wildkörper:
o Großwild: 7°C
o Kleinwild: 4°C
o Innereien: 3°C
o Zu schnelles abkühlen kann das Wild zäh werden lassen
- Totenstarre:
o Äußeres Zeichen der Fleischreifung (beginnt ca. 1h nach dem Tod vom Kopf abwärts)
o Lösen der Totenstarre:
 Hase/Kaninchen: 24 – 36 Stunden
 Rehwild: 36 – 48 Stunden
 Rotwild/Schwarzwild: 48 – 90 Stunden

5.3.4 Wildkammer
- Ausstattung:
o Handwaschbecken mit Seife und Desinfektion
o Wasseranschluss für Reinigung der Böden, Wände und Kühlzelle
o Papierhandtücher
o Arbeitstisch aus Edelstahl und Kunststoffarbeitsflächen
o Elektrischer Aufzug
o Hygienische Lagerung der Arbeitsgeräte
o Fleischerhaken
o Mülleimer für z.B. Aufbrüche
- Hygienischer Umgang mit dem Wild gilt als Voraussetzung
o Getrennte Lagerung von Wild in der Decke und ohne Decke
o Hygienische Lagerbedingungen
o Ausreichende Kühlmöglichkeiten
o Stücke mit Haupt nach unten aufhängen
o Keine Hunde in der Wildkammer
5.3.5 Aufbrechen
- Allgemeines:
o Großwild muss schnellstmöglich aufgebrochen werden
o Alle Körperteile und Eingeweide müssen auf bedenkliche Merkmale untersucht werden
o Kleinwild muss spätestens im Wildbearbeitungsbetrieb ausgeweidet werden
o Auswischen mit Gras, Laub o.ä. ist nicht zulässig
o Sauberes Trinkwasser verwenden
o Ausschneiden verschmutzter Schusswunden
o Luftiges Abtrocknen der inneren Flächen und baldiges Herunterkühlen
o Gummihandschuhe tragen
- Aufbrechen im Liegen:
o Pro: schweres Wild kann ohne Hilfskonstruktion aufgebrochen werden
o Contra: ggf. Kontakt mit Boden, Panseninhalt o.ä. gelangen in die Körperhöhle
o Ringeln:
 Vorteil gegenüber der herkömmlichen Aufbrechmethode im Liegen ist, dass das
Schloss nicht geöffnet werden muss und somit weniger an die Keulen gelangen
kann
 Ablauf:
 Weiddarm, Feuchtblatt bzw. Harnleiter werden gelöst
 Knoten rein
 Normales Aufbrechen
 Weiddarm und Harnleiter bzw. Feuchtblattwerden aus der Backenhöhle
gezogen
- Aufbrechen im Hängen:
o Pro: einfacher, Panseninhalt gelangt nicht in Körperhöhle, kein Kontakt zum
Boden, Schweiß kann besser ausgespült werden, Beim Kammerschuss
läuft keine Blut durch den Bauchraum, Wild kann zum Auskühlen in der
Stellung bleiben
o Contra: man benötigt eine Hängekonstruktion

5.3.6 Zerwikren von Schalenwild


- Das Stück wird in folgende Teile zweiwirkt:
o Haupt (Kopf)
o Träger (Hals)
o Blätter (Schulter)
o Wände (Rippen und Bauchlappen
o Schlegel (keulen)
o Ziemer (Rücken)
5.3.7 Vermarktung von Wild
- Grundsatzregeln:
o Untersuchung vor und nach dem Schuss
o Amtl. Fleischuntersuchung bei bedenklichen Merkmalen
o Trichinenuntersuchung für Schwarzwild, Dachs und Nutria
o Entsorgungspflicht der TKBA
o Nur sicheres Wild vermarkten
o Rückverfolgbarkeit
o Vermeidung von Verschmutzung beim Tarnsport
o Vermutzungen abschärfen
- Verwertung im eigenen Haushalt:
o Außer den Grundsatzregeln gibt es keine weiteren Regeln
- Abgabe in kleinen Mengen in der Decke:
o Vermarktung über den Jäger möglich
o Abgabe nur in kleinen Mengen (Stecke eines Jagdtages)
o Abgabe an den Einzelhandel nur lokal zur direkten Abgabe an den Endverbraucher
o Abgabe an den Endverbraucher
- Abgabe kleiner Mengen (zerlegt, aus der Decke):
o Vermarktung über den Jäger möglich
o Abgabe nur in kleinen Mengen (Stecke eines Jagdtages)
o Abgabe an den Einzelhandel nur lokal zur direkten Abgabe an den Endverbraucher
o Abgabe an den Endverbraucher
o Registrierung als Lebensmittelunternehmens
o Wildkammer muss nachgewiesen sein
- Abgabe in der Decke an zugelassenen WBB:
o Jäger muss als Lebensmittelunternehmer bei der zuständigen Behörde registriert sein
o Abgabe des Wildkörpers mit Kopf und roten Organen (Herz, Leber, Lunge, Milz, Nieren
an WBB
o Abgabe des Wildkörpers ohne Kopf und roten Organen (Herz, Leber, Lunge, Milz, Nieren
an WBB (hierfür muss eine kundige Person das Stück nach dem Erlegen untersuchen
und mit einer Bescheinigung freigeben)
o EU-weite Vermarktung
- Jäger als Einzelhändler tätig
o Registrierung als Lebensmittelunternehmer
o Zukauf von Wild von anderen Jägern zur direkten Abgabe an den Endverbraucher
o Bei der Herstellung von Wurst, Schinken, etc. handwerkliche und gewerbliche
Bestimmungen beachten.

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