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Die virtuellen und die wahren Freunde

Was ist anders mit den Freunden, die im Netz nur drei Klicks entfernt sind? Wir kennen im
realen Leben viele Freunde. Brief-, Sports- und Duzfreunde. Wir treffen welche fürs Leben
und haben falsche Freunde. Mit manchen geht man durch dick und dünn, anderen vertraut
man sich beim Bier an. Freunde können auch politisch sein. Wir kennen zum Beispiel
befreundete Völker. Manche sind Freunde nur deshalb, weil sie einen gemeinsamen Feind
haben und andere überwinden lange Feindschaften mit dem sprichwörtlichen Satz : “Dies ist
der Beginn einer wunderbaren Freundschaft”. Wir haben auch berühmte Freundespaare in der
Literatur.

Facebook hat jetzt der Gesellschaft einen neuen Typ Freund beschert: den
Kommunikationsfreund. Facebook gibt für den gewöhnlichen User im Schnitt einen
Freundeskreis von 130 Personen an, Studien kommen auf wesentlich geringere Zahlen. Die
Vorteile des virtuellen Freundelns sind offensichtlich. Das Netz erleichtert es Schüchternen,
Zugang zu Gleichgesinnten zu finden. Wer schon wahre Freundschaften hat, kann sie nun
leichter auch über große Entfernungen und Zeiträume hinweg pflegen. Die
Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann sieht gar, dass es mit dem Leiden an der Einsamkeit
als einem gesellschaftlichen Phänomen zu Ende geht. Sie spricht von einer
"Freundschaftsgesellschaft", in der der Konformitätsdruck abgenommen habe und das Image
von Außenseitern aufgewertet werde.

Die sozialen Netzwerke haben auch ihre Eigenarten. Anders als im normalen Leben kann man
hier nur Freunde suchen und finden, niemals aber Feinde. Man freundet sich auch nicht
unbedingt freiwillig an, sondern bekommt häufig eine FA, eine Freundschaftsanfrage, klickt
dreimal höflich und ist angefreundet worden. Wer nicht aufpasst, steht bald vor dem Problem,
wie er die Freundschaftszombies wieder loswerden soll. Sich entfreunden, ist nicht wirklich
vorgesehen.

Der virtuelle Freundschaftsboom trifft auf eine gesellschaftliche Entwicklung, in der


Freundschaft generell an Stellenwert gewinnt. Mit der Auflösung traditioneller
Familienbindungen werden Freundschaften gebraucht, um sich zu helfen. Alle sieben Jahre
verschwindet auch im realen Leben die Hälfte der Freunde und muss ersetzt werden. Wenn
Aleida Assmann mit ihrer These von der Freundschaftsgesellschaft recht hat, können soziale
Netzwerke mit ihren virtuellen Freundschaften in diesem gesellschaftlichen Prozess nützlich
werden. Wobei allerdings Werte wie Verlässlichkeit, Vertrauen und Stütze in schweren Zeiten
in den Online-Beziehungen insgesamt wohl schwächer ausgebildet sind. Wirkliche Probleme
wird man außerhalb von Facebook lösen müssen.

Nach Fritz Wolf, VDI-NACHRICHTEN, 28.10.2011.

http://www.vdi-nachrichten.com/artikel/Die-virtuellen-und-die-wahren-Freunde/55552/1

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Die deutsch-französische Freundschaft

Symbol der deutsch-französischen Freundschaft.

Präsident Mitterrand und Bundeskanzler Kohl bei Verdun, am 22. September 1984.

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Ein Freund, ein guter Freund (audio : 2’17)

https://www.youtube.com/watch?v=RR2-g8wi2eo
Der wahre Freund allein ist doch das höchste Gut auf Erden

Refrain:
Ein Freund, ein guter Freund,
Das ist das Beste, was es gibt auf der Welt.
Ein Freund bleibt immer Freund
Und wenn die ganze Welt zusammenfällt.
Drum sei doch nie betrübt,
Wenn dein Schatz dich nicht mehr liebt.
Ein Freund, ein guter Freund,
Das ist der größte Schatz, den’s gibt.

Sonniger Tag, wonniger Tag!


Klopfendes Herz und der Motor ein Schlag!
Lachendes Ziel, lachender Start und eine herrliche Fahrt
Rom und Madrid nehmen wir mit.
So ging das Leben im Taumel zu dritt.
Über das Meer, über das Land
Haben wir eines erkannt:

Refrain

Sonnige Welt, wonnige Welt!


Hast uns für immer zusammengestellt.
Liebe vergeht, Liebe verweht,
Freundschaft alleine besteht.
Ja, man vergißt, wen man geküßt,
Weil auch die Treue so unmodern ist.
Ja, man verließ manche Madam',
Wir aber halten zusamm':

Ein Freund, ein wirklicher Freund,


Das ist doch das Höchste und Beste und Schönste was es gibt auf der Welt.
Ein Freund bleibt immer dir Freund
Und wenn auch die ganze, die schlechte, die große, die schreckliche,
alberne Welt vor den Augen zusammen dir fällt.
Drum sei doch niemals betrübt,
Wenn dein Schatz dich auch nicht mehr liebt.
Ein Freund, ein wirklicher Freund,
Das ist doch der größte Schatz, den es gibt.

Comedian Harmonists, 1930.

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