Sie sind auf Seite 1von 17

Die Tanzenden Teufel unseres Landes

Die Feierlichkeiten zu Ehren des Corpus Christi finden jedes Jahr am 9. Donnerstag nach
Gründonnerstag statt. Dies hat in Venezuela eine große religiöse Bedeutung und bekräftigt den
Glauben in die Religion und die Magie des ewigen Kampfes von Gut über Böse. Durch
verschiedene Rituale und Feiern wird der Glaube in die Religion verstärkt. Diese haben aber auch
dazu beigetragen das sich die Feiern auf nationaler Ebene in eine Möglichkeit verwandelten um
das geistliche mit dem sozialen verbinden. Dies ergab eine harmonische Verbindung von Glauben
und magisch-religiösen Kulten.

Bei jeder Feierlichkeit anlässlich Corpus Christi werden in verschiedenen Teilen des Landes rituelle
Tänze von den sogenannten Teufelstänzern aufgeführt. Jedes Jahr machen die Mitglieder des
Vereines "Sociedades del Santísimo" Versprechen unterschiedlicher Art und kleiden sich gruselig
wie Luzifer. Sie tragen bunte Kleidung und Masken mit der festen Absicht vor dem heiligen
Sakrament, die Jünger des Satans zu bekräftigen sich wieder der religiösen Gemeinschaft
anzuschließen.

Die Teufelstänze repräsentieren einen sehr besonderen religiösen Synkretismus in unserem Land.
Es gibt verschiedene Gruppen die "sociedades" (Gesellschaft) oder "hermandades" (Bruderschaft)
genannt werden und in denen eine Hierarchie existiert. Die Teufel müssen jährlich einen Anteil
und ihr Versprechen an den Kult des Heiligen Sakraments zahlen.

Bevor die Teufel anfangen zu tanzen, schützen sie sich vor den bösen Mächten indem sie Kreuze,
Skapuliere, Rosenkränze und andere Amulette mit sich tragen und während der Feierlichkeiten
Gebete sprechen. Die Feier inklusive der Messe, Aufbau der Altare und Prozessionen sind genau
Teile des rituellen Part wie der Besuch der Häuser der wichtigsten Mitglieder der Gesellschaften
und auch derer die bereits verstorben sind.

Die Hosen, Hemden und Umhänge der Teufel haben leuchtende Farben. Die Umhänge der Männer
reichen bis zum Knie und sind mit Schellglocken und Rasseln beklebt. Die Masken haben
ansprechende Farben und ein furchterregendes Aussehen, verschiedene Farben und bestehen aus
verschiedenen Materialien. Sie unterscheiden sich auch in den Religionen mit denen sie sich
identifizieren. Die Kleidung besteht auch aus verschiedenen Accessoires an der man die
Verkleidung erkennen kann

El rabo: / Der Schwanz:

Eine Art Schwanz der an der Hose befestigt ist und am Ende ein Glöckchen trägt.
Los cencerros: / Die Kuhglocken:

Diese sind aus Dosen und Glocken hergestellt, die an einer Schnur hängen, die sich um der Taille
des Teufels befindet.

El mandador: / Die Peitsche:

Die Peitsche symbolisiert die Kraft der Teufel, die sie in der linken Hand haben und sie wird dafür
genutzt jeden einzuschüchtern der sich in den Weg der Tänzer stellt.

La maraca: / Maraca:

Sie wird in der rechten Hand gehalten und gibt den Rhythmus des Tanzes an, der von
Musikinstrumenten begleitet wird und einen sich wiederholenden Charakter hat.

Die bekanntesten Tanzenden Teufel in Venezuela:

Diablos de Yare: (Teufel aus Jare)

Das sind die berühmtesten, sie tanzen in San Francisco de Yare, im Bundesstaat Miranda. Sie sind
daran zu erkennen, das sich die Tänzer in rot kleiden und Reliquien mit sich tragen die vor dem
Bösen schützen. Das sind zum Beispiel Kreuze, geweihte Palmwedel und Rosenkränze die um den
Hals gehangen werden. Sie tragen verschiedene Masken mit drei oder vier Hörnern je nach
Hierarchie geordnet.

Diablos de Naiguatá: (Teufel aus Naiguatá)

Die Teufel von Naiguatá tanzen im Bundesstaat Vargas. Sie kann man daran erkennen, dass sie
ihre Kleidung selbst bemalen. Sie tragen weiße Hosen und ein weißes Hemd, die sie mit Kreuzen,
Strichen und Kreisen bemalt ist. Das sind Symbole die verhindern, dass das Böse sie dominiert. Die
Masken stellen zum größten Teil Meerestiere dar. Sie tragen gekreuzte Skapuliere, Kreuze aus
Palmwedeln und Kruzifixe. Sie haben keinen Umhang und keine Peitsche.

Diablos de Chuao: (Teufel aus Chuao)

Man erkennt sie an ihren Masken in den Farben Schwarz, Rot und Weiß die mit Flitter und
dreifarbigen Bändern geschmückt sind. Die Hosen sind bedruckt, sie haben Maracas, eine Peitsche
und Reliquien.
Tanzende Teufel von Fronleichnam

anzende Teufel von Fronleichnam bezieht sich auf eine Reihe populärer venezolanischer religiöser
Feste, die an Fronleichnam abgehalten werden und die Gegenwart Christi in der Eucharistie feiern.
Es bezieht sich im Allgemeinen auf die Praktiken von 11 Bruderschaften in verschiedenen
Regionen, zu denen mehr als 5.000 Menschen gehören, darunter die Dancing Devils of Yare. Diese
Manifestationen wurden 2012 von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt.

Inhalt

1 Geschichte

2 Bruderschaften

3 Yare

3.1 Prozession und Kleiderordnung

4 Referenzen

5 Externe Links

Geschichte

Die Bruderschaftsgruppen entstanden Mitte des 17. Jahrhunderts auf den staatlichen Farmen von
Aragua und Vargas. Bereits 1749 wurde Fronleichnam gefeiert und Männer, Frauen und Kinder als
Teufel verkleidet, um die Versprechen an das Allerheiligste Sakrament zu erfüllen.

Den tanzenden Teufeln des Fronleichnam wurden unterschiedliche Ursprünge zugeschrieben. Laut
einer Geschichte über die Bruderschaft von San Francisco de Yare vor 400 Jahren sagte ein Priester
ohne die Mittel, die Prozession von Fronleichnam abzuhalten: "Wenn es weder Geld noch
Gläubige gibt, um das Allerheiligste Sakrament in Prozession zu tragen, dann kommen die Teufel !
" Nach einem Sturm präsentierten sich mehrere Teufel vor der Kirche.

In Bezug auf andere Geschichten über die Yare-Bruderschaften finden sich einige Hinweise im
Roman Peonía des Schriftstellers Manuel Vicente Romero Garcia, in dem klar und anschaulich
beschrieben wird, wie die Tänzer in den 1870er Jahren Cúa- Teufel waren.

Bruderschaften

Es gibt 11 Gruppen, die als Gilden, Gesellschaften oder Vereinigungen anerkannt sind und
Hierarchien bilden, um jährlich zu tanzen und Versprechen zu geben, das Allerheiligste Sakrament
anzubeten. Alle sind unabhängige Organisationen, die in ihren jeweiligen Gemeinschaften
gegründet wurden. In der heutigen Zeit haben Gruppen gemeinnützige Vereinigungen gegründet,
die Zugang zu öffentlichen und privaten Mitteln haben, um ihre Organisationsstrategien zu
verbessern und ein breiteres Publikum zu erreichen.

Tanzende Teufel von Yare

Tanzende Teufel von Ocumare de la Costa

Tanzende Teufel von Cata

Tanzende Teufel von Cuyagua

Tanzende Teufel von Turiamo

Tanzende Teufel von Chuao

Tanzende Teufel von Patanemo

Tanzende Teufel von San Rafael de Orituco

Tanzende Teufel von Tinaquillo

Tanzende Teufel von San Millán

Tanzende Teufel von Naiguatá

Um ein gewisses Maß an organisatorischer Stärke zu erreichen, veranstalteten mehrere


Bruderschaften eine Reihe von "nationalen Treffen", die sich jeweils in einer anderen Gemeinde
befanden. Infolgedessen wurde die Nationale Vereinigung der tanzenden Teufel von Fronleichnam
gegründet, um die meisten bestehenden Bruderschaften zusammenzubringen.

Yare

Die tanzenden Teufel von Yare ( Diablos Danzantes del Yare) ist der Name eines religiösen
Festivals, das am Tag des Fronleichnam in San Francisco de Yare im Bundesstaat Miranda in
Venezuela gefeiert wird. Die Sociedades del Santísimo (Gesellschaften der Heiligsten) sind für die
Feier verantwortlich. Seine Ursprünge reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück und sind die älteste
Bruderschaft des amerikanischen Kontinents.

Jeden Fronleichnam (neun Donnerstage nach Gründonnerstag ) wird ein ritueller Tanz von den
sogenannten "Dancing Devils" aufgeführt, die farbenfrohe Kleidungsstücke (normalerweise alle
rot), Schichten aus abgestreiftem Stoff, Masken von groteskem Aussehen und Accessoires wie
Kreuze tragen, Skapuliere, Rosenkränze und andere Arten von Amuletten.
Die Bruderschaft der Teufel ist in hierarchische Reihenfolge unterteilt, dargestellt durch ihre
Masken.

Es gibt andere Ausdrücke in diesem speziellen Festival, die nach dem Ort benannt sind, wie die
Teufel von Naiguatá und die Teufel von Chuao.

Prozession und Kleiderordnung

Tanzende Teufel von Yare Originalmasken

Bei diesem folkloristischen Fest wird dem Schutzpatron des Heiligen Franziskus von Paola und
Jesus Christus im Allerheiligsten Sakrament gewidmet. Die Feier beginnt am Mittwoch mit einem
Wake, in dem Fulías (ein einheimischer Musikstil) gespielt werden, Décimas (einheimische Form
der Poesie) rezitiert werden und Rosenkränze und andere Gebete bis zum Morgengrauen rezitiert
werden. Am nächsten Tag führen die als Teufel getarnten Ergebenen Tänze rund um den
Hauptplatz der Stadt auf. Sie ziehen auch in roten Kostümen und Masken durch die Straßen und
tanzen im Rhythmus von Corríos ( oktosilbischen Musikgedichten ).

Später bewegt sich die Gruppe in Richtung der Vorderseite der Kirche und wenn die Messe
beendet ist, wird die Eucharistie am Eingang der Kirche platziert und eine Art Kampfdarstellung
zwischen den Teufeln und den Wächtern beginnt. Schließlich ergeben sich die Teufel und knien vor
der Eucharistie, um sich zu unterwerfen und im Rhythmus der Bamba zu tanzen, einem Musikstil,
der ehrfürchtiger ist. Die gesamte Aufführung repräsentiert den Sieg des Guten über das Böse. Die
tanzenden Teufel tragen rote Hemden, Hosen und Strümpfe, eine Maske mit einem Teufel und
Segeltuchsandalen. Sie tragen ein Kreuz aus gesegneten Palmblättern, einen Rosenkranz und ein
Medaillon mit dem Bild Christi (das durch ein anderes christlich- religiöses Bild ersetzt werden
kann). Sie tragen auch in einer Hand ein teuflisches Maraca und in der anderen eine Peitsche.

Verweise

Übersetzt aus: Spanisch Wikipedia

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Die Tanzenden Teufel von Yare

OBWOHL noch früh am Vormittag, war es schon sehr heiß. Als wir eine Gruppe von Männern
beobachteten, die traditionelle Kostüme trugen, fragten wir uns, wie sie es in der sengenden Hitze
bloß aushielten. Wir besuchten gerade das ländliche Städtchen San Francisco de Yare (Venezuela).
Die Männer in den Kostümen waren die berühmten Diablos Danzantes de Yare, die Tanzenden
Teufel von Yare.
Die meisten Venezolaner sind katholisch und bekennen sich zum Glauben an die Bibel. Doch schon
seit Generationen spielen Ritualtänze, in denen im wesentlichen Dämonen dargestellt werden, in
ihrer Kultur eine wichtige Rolle. Die katholische Kirche duldet die Tänze nicht nur, sondern fördert
sie direkt, wie im Fall der Tanzenden Teufel von Yare.

Als wir in Yare angekommen waren, hatte es uns überrascht zu sehen, daß das örtliche Zentrum
der Bruderschaft vom allerheiligsten Sakrament, einer katholischen Organisation, gleichzeitig das
Zentrum der Tanzenden Teufel war. Das Gebäude ist als Casa de Los Diablos (Haus der Teufel)
bekannt. Es war Mittwoch, der Tag vor dem katholischen Fronleichnamsfest, und eine Reihe
Berufsfotografen hatten sich vor dem Gebäude postiert. Plötzlich ertönte ein lauter
Trommelwirbel, und mehrere als Dämonen verkleidete Männer begannen mit dem Tanz.

Die Kostüme der Tanzenden Teufel

Die Tänzer trugen rote Hemden, rote Hosen, rote Socken und Sandalen. Jeder hatte einen
Rosenkranz, ein Kreuz und ein katholisches Medaillon um den Hals hängen. Ein weiteres Kreuz war
am Kostüm befestigt. Jeder hielt in der einen Hand eine teuflisch aussehende Maraca und in der
anderen eine kurze Peitsche. Am auffallendsten waren allerdings die riesigen, grotesk bunten
Masken mit Hörnern, vorspringenden Augen und oftmals entblößten Zähnen. Jede Maske war an
einer langen, roten Kapuze befestigt.

Wir erfuhren, daß es bei den Tänzern verschiedene Ränge gibt. Der oberste capataz oder Aufseher
wird auch diablo mayor oder Oberteufel genannt. Seine Maske hat vier Hörner. In der Regel wird
er wegen seines Alters ausgewählt. Der Hilfsaufseher oder segundo capataz hat drei Hörner, und
die einfachen Tänzer ohne Rang haben nur zwei. Einige Tänzer sind promeseros, das heißt
Personen, die ihr Versprechen einlösen, eine bestimmte Anzahl von Jahren oder vielleicht ihr
Leben lang einmal jährlich zu tanzen. Dieses Versprechen oder Gelübde wird gewöhnlich von
Menschen abgelegt, die glauben, Gott habe ihnen eine spezielle Bitte erfüllt.

Weiter zur Kirche

Mittags verlassen die Tänzer ihre Ausgangsbasis und begeben sich zur Kirche am Ort, um die
Genehmigung des Priesters für den übrigen Verlauf der Prozession einzuholen. Die Tanzenden
Teufel treffen mit dem Priester vor der Kirche zusammen. Dort knien sie sich hin, um seinen Segen
zu empfangen. Danach tanzen sie durch die Straßen der Stadt, manchmal von Haus zu Haus. Recht
oft empfängt man sie an den Türen mit Süßigkeiten, Getränken und anderen Lebensmitteln. Die
Prozession dauert ununterbrochen den ganzen Nachmittag.

Wenn in der Kirche am nächsten Morgen die Messe beginnt, treffen sich die Tänzer wieder am
Casa de Los Diablos. Während sie alle im Gleichklang ihre Maracas schütteln, tanzen sie von dort
aus zum Rhythmus der Trommeln bis zum Friedhof. Dort ist ein Altar aufgebaut, vor dem sie
verstorbene Freunde ehren. Während dieser Zeremonie wird sehr bedächtig getrommelt. Aus
abergläubischer Furcht verlassen die Tänzer dann rückwärts gehend den Friedhof und achten
darauf, dem Altar nicht den Rücken zuzuwenden. Von dort begeben sie sich zur Kirche und warten
auf das Ende der Messe.

Priesterlicher Segen

Nach der Messe kommt der Priester heraus und segnet die Tänzer, die mit gesenktem Kopf
niederknien, wobei die Masken von den Kapuzen herunterbaumeln als Symbol für den Sieg des
Guten über das Böse. Der Priester nimmt neben dem Oberteufel Platz. Die beiden hören sich die
Gelübde der neuen promeseros an, die erklären, warum und für wie viele Jahre sie zu tanzen
versprechen.

Die Trommler beginnen schneller zu trommeln, und die Tanzenden Teufel schütteln ihren Körper
und ihre Maraca heftig im Rhythmus des gesteigerten Tempos. Auch Frauen tanzen, aber nicht in
Teufelskostümierung. Sie haben rote Röcke und weiße Blusen an und haben entweder weiße oder
rote Tücher auf dem Kopf. Im Verlauf der Prozession tragen einige der Tanzenden Teufel eine
Zeitlang ein Bild ihres Schutzheiligen auf den Schultern. Die Tänzer beenden die Prozession, indem
sie vor der Kirche aufmarschieren, nachdem sie einem berühmten Kreuz in der Stadt gehuldigt
haben.

Nichts für Zeugen Jehovas

Für uns als Touristen war das ein interessantes Erlebnis. Während wir das Städtchen Yare
besuchten, ließ es sich nicht umgehen, die öffentlichen Auftritte der Tanzenden Teufel anzusehen.
Doch als Christen nehmen wir genau wie die mehr als 70 000 Zeugen Jehovas in Venezuela nicht
an dem Fest der Tanzenden Teufel von Yare oder an ähnlichen Prozessionen teil.

Warum nicht? Weil wir die Worte des Apostels Paulus beachten: „Ich will ... nicht, daß ihr
Gemeinschaft habt mit den Dämonen. Ihr könnt nicht den Kelch des Herrn trinken und den Kelch
der Dämonen. Ihr könnt nicht Anteil haben am Tisch des Herrn und am Tisch der Dämonen“ (1.
Korinther 10:20, 21, Pattloch-Bibel). (Eingesandt.)

Yare Tanzende Teufel

Der Tanzen Teufel von Yare (Männern verkleidet mit grotesken Masken Teufel, rot Anzügen,
Rosenkranz, Kreuze und Maracas) beginnt ihren traditionellen Kampf gegen die Kräfte der
Gerechtigkeit am Tag des Corpus Christi, ist eine der schillerndsten und einzigartigen Zeremonien
Christliche Welt.

Das Ergebnis des Kampfes ist auch traditionell, die Gerechtigkeit triumphiert, aber erst nach einem
ganzen Tag heftiger Opposition seitens der Diener Satans.

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Venezolanische Tanzende Teufel von Fronleichnam

BEITRÄGE: 15,510

On June 3rd Venezuela feierte in diesem Jahr Fronleichnamsfeiern durch das Diablos Danzantes de
Corpus Christi Festival. Der heutige Beitrag spricht über dieses einzigartige venezolanische Festival.
Es diskutiert die Gründe für seine Feier, es geht darum, wie die Einheimischen den Anlass feiern
und was die Feierlichkeiten für die Venezolaner bedeuten.

Fronleichnam und das Festival Diablos Dananzantes de Corpus Christi

Fronleichnam ist eine römisch-katholische Feier, die die Eucharistie als Leib Jesu Christi ehrt. Um
es einfach auszudrücken: Katholiken Glauben dass Brot und Wein in den physischen Leib Jesu
Christi verwandelt wurden. Das Fronleichnamsfest hat für die Bürger einen hohen Stellenwert, da
71% der venezolanischen Bevölkerung sind römisch-katholisch.

Nach dem Gregorianischen Kalender fällt Fronleichnam auf den neunten Donnerstag nach dem
Gründonnerstag. Daher wird es jedes Jahr zwischen Mai und Juni gefeiert. Dieses Jahr war es am 3.
Juni.
Während der Rest der Katholiken auf der ganzen Welt an Messen teilnimmt oder Prozessionen
abhält, feiert Venezuela den Tag auf seine ganz eigene Art und Weise. Auch sie feiern mit einer
Prozession und besuchen die Messe, verkleiden sich aber auch als Teufel, indem sie spezielle
Kostüme anziehen und groteske Masken auf ihren Gesichtern aufsetzen. Außerdem spielen sie
Schlaginstrumente und führen sakrale Tanzbewegungen auf. Dies ist als Diablos Danzantes oder
Dancing Devils of Corpus Christi Festival bekannt.

Alle diese Elemente zusammengenommen beabsichtigen, das Böse zu vertreiben und beten für
Wohlstand, gute Ernte und gute Gesundheit. Es ist ein einzigartiges venezolanisches Kulturfestival,
das die Atmosphäre eines farbenfrohen Karnevals schafft und die Menschen zusammenbringt.

San Francisco de Yare, eine Stadt 75 km nördlich der venezolanischen Hauptstadt Caracas, und
Naiguatá, eine Küstenstadt ebenfalls im Norden Venezuelas, sind zwei berühmte Orte für die
Dancing Devils-Feierlichkeiten.

Historischer Hintergrund

Es wird angenommen, dass die Ursprünge dieses Festivals in 5. Jahrhundert Spanien, als die
katholische Kirche die Tanzkunst nutzte, um Menschen, die heidnischen Glaubensvorstellungen
folgten, zu Christen zu bekehren. In den späteren Jahrhunderten, insbesondere im Mittelalter,
wurden weiterentwickelte Versionen der Tänze Teil der Fronleichnamsfeiern in Andalusien,
Spanien. Diese Feierlichkeiten beinhalteten auch das Tragen von Masken und Kostümen.

Die Feierlichkeiten erreichten Venezuela mit den Spaniern, die das Land und einen Großteil des
südamerikanischen Kontinents zwischen dem 16.th und 19th Jahrhunderte. Zu dieser Zeit führten
die Kolonisten ihre religiösen Überzeugungen und Feste in die Region ein und ersetzten indigene
Praktiken und Überzeugungen.

Während ihrer Kolonialzeit transportierten sie auch Sklaven aus verschiedenen Königreichen in
Westafrika, um auf den verschiedenen Plantagen zu arbeiten, die die Europäer angelegt hatten.
Historiker und Anthropologen glauben, dass die Fronleichnamsfeierlichkeiten als Instrument
verwendet wurden, um die afrikanischen Sklaven und die indigene Bevölkerung in der Region zur
Teilnahme an europäischen religiösen Veranstaltungen zu bewegen. Es erwies sich als erfolgreich,
insbesondere bei den Sklaven, da sie ihre eigenen Traditionen und Feste hatten, die das Tragen
von Masken und Tanz beinhalteten. Damit entwickelten sich die Fronleichnamsfeiern und
schließlich kamen afrikanische und indigene musikalische Elemente hinzu.

Wie wird das Dancing Devils Festival gefeiert?

Dieses kulturelle Ereignis wird in den lokalen Dörfern gefeiert, insbesondere dort, wo religiöse
Gemeinschaften gegründet wurden.

Cofradia-Bruderschaft

Cofradias sind Burschenschaften, die aus einer Gruppe gewöhnlicher Jungen und Männer
bestehen, die die Verantwortung für die Organisation des Tanzenden Teufels-Festes gemäß lokaler
Tradition übernehmen. Sie sorgen auch für einen reibungslosen Ablauf der
Fronleichnamsfeierlichkeiten. Derzeit gibt es in Venezuela nur 11 Bruderschaften, von denen die
meisten in der Nähe von Küstengebieten liegen.

rotes Gebäude, das das Haus der Bruderschaft in Yare ist

Die Mitglieder der Bruderschaft haben eine hohe Stellung in der Gesellschaft und gelten als heilig.
Eltern bringen ihre Kinder oft schon in jungen Jahren dazu, sich diesen Burschenschaften
anzuschließen, um an der Organisation der Veranstaltung und sogar als Darsteller teilzunehmen.
Auf diese Weise lernen sie ihre kulturellen Traditionen kennen und erhalten die Weisheit älterer
Mitglieder, die ebenfalls Teil der Gruppe sind.

Sie nehmen sich die Zeit, sich zu versammeln, um die für die Veranstaltung benötigten Mittel,
Dekorationen, Kostüme, Masken und andere Gegenstände zu organisieren. Die Arrangements
beginnen weit im Voraus, beginnend mit der Themenfindung. Das Thema beeinflusst die
Gestaltung der Masken, die auch in der Verantwortung der Bruderschaft liegt.
Die Mitglieder erhalten Ränge, die ihre Rolle beim Dancing Devils-Festival bestimmen. Dieses
Rangsystem ist als Teufelshierarchie bekannt. Die wichtigsten und ranghöchsten Mitglieder sind
die Haupt-, Neben- und Tertiärmeister. Der Hauptmeister ist verantwortlich für die Leitung von
Gebet, Prozession und Tanz und für den Schutz seiner Gruppe. Seine Führer oder der zweite und
dritte Meister sorgen während des Tanzes und der Prozession für die Aufrechterhaltung der
Ordnung in der Gruppe. Die Gruppe hat normalerweise auch eine Frau, die als Sayona bekannt ist
und die Mutter des Teufels darstellt.

Der Hauptmeister nimmt die Position aufgrund seiner Persönlichkeit, seines Wissens, seines Alters
und seiner Erfahrung ein. Diese Person muss auch in der Lage sein, mit internen Konflikten
umzugehen und die Sorgen der Menschen zu hören.

Die Feier

Die Feierlichkeiten beginnen am Mittwoch, dem Tag vor Fronleichnam, wenn sich die Mitglieder
der Bruderschaft treffen. Während dieses Treffens führen sie Segenszeremonien durch, um die
Männer und Jungen, die an der Prozession teilnehmen werden, vor Pech, bösen Mächten oder
spirituellem Schaden zu schützen. Dann bilden sie kleine Gruppen und besuchen den örtlichen
Friedhof, um den verstorbenen Teufeln ihre Aufwartung zu machen. Beim Zurückkehren vom
Friedhof kehren sie erst dann den Rücken, wenn sie sich wieder vor der Kirche versammeln.

In dieser Nacht wird eine Totenwache organisiert, bei der die Mitglieder beten, Gedichte rezitieren
und Fulia-Musik spielen, ein Genre der venezolanischen Volksmusik. Am nächsten Tag findet
frühmorgens das Fronleichnamsfest mit dem Klang der Kirchenglocke statt.

Die Tänzer bekannt als Promeros versammeln sich in der Kirche, beten zum Santisimo oder zum
Allerheiligsten und versprechen, am Fronleichnamstag für eine bestimmte Anzahl von Jahren oder
ein Leben lang gegen einen Gefallen zu tanzen. Diese Gefälligkeiten können Wünsche sein, um die
Menschen der Stadt zu heilen. Die Verheißung wirkt wie ein Vertrag zwischen den Mitgliedern der
Bruderschaft und der Kirche.

Mittags, wenn die Sonne am höchsten steht, kriechen kostümierte Teufel vor die Kirche und es
findet ein kleines Theaterstück statt. Die Zuschauer versammeln sich, um dies zu sehen. Hier tun
die Teufel so, als würden sie die Kirche und die Beschützer des Gebäudes angreifen, aber sie
scheitern jedes Mal. Sie greifen immer wieder an, nur um sich der Niederlage zu stellen. Die Teufel
geben schließlich auf und verneigen sich vor der Eucharistie und unterwerfen sich Gott. Diese zeigt
der Sieg des Guten über das Böse.

Die Teufel verneigen sich vor der Eucharistie. Bildnachweis: Matzuri

Der Priester segnet dann die Teufel und als Buße findet eine Prozession in der Hitze statt. Dann
beginnen die Trommeln zu spielen und der Tanz beginnt. Die anderen Teilnehmer halten und
schütteln Maracas in einer Hand und einen Stock mit einem roten Tuch, um um Spenden zu bitten.
Am Abend findet eine Messe statt, die noch einmal betont, dass das Gute am Ende des Tages
gewinnt. Schließlich läuten wieder die Glocken in der Kirche und signalisieren das Ende der
Feierlichkeiten. Alle kehren nach Hause zurück und warten auf die Feierlichkeiten im nächsten
Jahr.

Musik und Tanzen

Die Mitglieder der Bruderschaft verkleiden sich und führen heilige Tänze auf, die vom Schlag der
Trommeln und den Rhythmen der Maracas bestimmt werden.

Maracas, bei denen es sich um indigene Instrumente handelt, werden von den Mitgliedern in der
rechten Hand getragen. Die Schlaginstrumente sind dem Thema der Veranstaltung entsprechend
dekoriert. Entweder sind sie bemalt oder die Köpfe sind mit buntem Stoff umwickelt. Ihr
Hauptzweck ist es, den Tänzern Rhythmus zu geben. Die Geräusche, die sie produzieren, sollen das
Böse in Schach halten.

Das nächste Instrument ist die Glocke. Ein Gürtel aus kleinen bronzenen Kuhglocken hängt von der
Taille der Prozessionsteilnehmer und macht beim Tanzen Geräusche. Wenn sich die Tänzer
bewegen, läuten die Glocken und geben den Rhythmus zusammen mit den Maracas. Wie bei den
Maracas stößt das Klingeln, das die Glocken erzeugen, böse Geister ab und stellt sicher, dass sich
während des Festivals keine bösen Geister einschleichen.

Als nächstes kommt das wichtigste Instrument, die Caja-Trommel, die von einem der Mitglieder
der Bruderschaft gespielt wird. Die Trommeln, die Rhythmen der Glocken und Maracas geben den
Tänzern die Beats. Das andere wichtige Instrument ist die Cuatro, eine kleine viersaitige Gitarre,
die einer Ukulele ähnelt. Sie erzeugt sogar die gleichen scharfen Klänge wie die Ukulele.
eine Gruppe von Prozessionsteilnehmern, einer von ihnen spielt Schlagzeug

Schlagzeuger, der die Caja-Trommel spielt. Einige halten Maracas in ihren rechten Händen.
Bildnachweis: Venezuela-Analyse

Die Tänzer folgen einer traditionellen Choreographie, die von der älteren Generation an die
jüngere weitergegeben wird. Es wird angenommen, dass es Elemente des Bamba-Tanzes enthält,
einer indigenen Tanzform mit Bewegungen, die Fröhlichkeit ausdrücken. Diese Version des Tanzes
beinhaltet viel Stampfen, Arm- und Fußbewegungen, die das Kreuzzeichen bilden. Schließlich
tanzen die Teufel (verkleidete Mitglieder der Bruderschaft) mit gesenktem Kopf als Zeichen der
Unterwerfung unter Gott.

Maske und Kostüm

Die Teufel tragen eine Hose, ein langärmeliges Hemd, einen Umhang und ein Kopftuch als
Kopfbedeckung. Das Cape hängt von der Schulter bis zu den Kniekehlen. Die Farbe der Kleidung
kann von Stadt zu Stadt unterschiedlich sein, aber normalerweise haben sie leuchtende Farben
und sind mit Kreuzen gemustert. Manchmal tragen sie sogar Heiligenbilder.

Als Accessoires zur Kleidung werden Rosenkränze, Amulette, Kreuze, Bänder und Glöckchen
getragen. Die Teilnehmer tragen sogar einen Schwanz mit einem Glöckchen an der Spitze, der den
Schwanz des Teufels darstellt. All diese Ornamente und Accessoires sollen das Böse vertreiben.

Eine weitere Requisite, die einige der höherrangigen Teufel tragen, ist eine Peitsche, ein Objekt,
das Ordnung und Disziplin symbolisiert. Zeigen, dass sie die Prozession in Ordnung haben.

Das wichtigste Accessoire ist die Maske, die die Teufel tragen. Die Masken sind auf Tonbasis
gefertigt und mit Pappmaché verziert. Sie sind in leuchtenden Farben bemalt, die die grotesken
und erschreckenden Züge hervorheben. Der Charakter auf der Maske basiert auf dem von der
Bruderschaft beschlossenen Thema, aber sie sind meist als zoomorphe oder mythologische
Kreaturen geformt. Die Größe der Masken richtet sich nach dem Alter der Bruderschaft. Je älter
die Bruderschaft, desto größer die Masken.

Männer mit Kostüm, Accessoires, Maske, Trommel und Maracas


Eine Gruppe von Männern, die das rote Kostüm von Yare und Accessoires tragen. Der Vorarbeiter
hält seine Maske mit 4 Hörnern. Bildquelle: Pinterest

Ein gemeinsames Merkmal aller Masken sind ihre Hörner. Und wie die meisten am Ereignis
beteiligten Objekte haben auch sie eine Bedeutung.

Die Anzahl der Hörner auf den Masken representiert die Hierarchie der Teufel. Je mehr Hörner die
Maske hat, desto höher steht die Person in der Hierarchie. Der erste Vorarbeiter trägt eine Maske
mit 4 Hörnern, der zweite und dritte Vorarbeiter haben 3.

Jede Region mit einer Bruderschaft hat ihre eigene Art, das Fronleichnamsfest zu feiern. Schauen
wir uns an, wie die beiden beliebtesten Städte für die Veranstaltung es feiern.

San Francisco de Yare

San Francisco de Yare ist eine Stadt im Bundesstaat Miranda im Norden Venezuelas. Die Yare-
Bruderschaft ist anscheinend die älteste ihrer Art in Amerika. Die Feierlichkeiten sind so groß und
beliebt, dass das Festival zum Synonym für die Stadt geworden ist. Dies ist auch der Grund, warum
der Ort zu dieser Zeit so viele inländische und internationale Touristen anzieht.

Das Diablos-Danzantes-Festival in San Francisco de Yare folgt lokalen Traditionen, die bis in die
Jahre zurückreichen 18. Jahrhundert. Die Bruderschaft in Yare glaubt an einen Mythos, der erklärt,
warum die Feierlichkeiten in ihrer Stadt begannen. Der Mythos lautet wie folgt:

Vor Jahren sagte ein Priester, der kein Geld hatte, um die Fronleichnamsprozession zu
organisieren, dass die Teufel kommen und Unglück bringen würden, wenn es keine Möglichkeit
gäbe, die Allerheiligste-Prozession zu organisieren oder wenn niemand bereit wäre, sie
durchzuführen. Anfangs glaubte ihm niemand, aber eines Tages traf ein Sturm die Stadt und mit
ihm drang der Teufel in die Kirche ein. Und seit diesem Vorfall ergriff die Bruderschaft von Yare die
Initiative, sich als Teufel zu verkleiden und auf den Straßen zu tanzen, um sicherzustellen, dass
böse Geister ihnen nie wieder etwas antun.

Die Feierlichkeiten in Yare unterscheiden sich von denen an anderen Orten.

Erstens erlaubt Yare Frauen immer noch nicht, in Prozessionen mit Männern zu tanzen. Dies ist in
einigen anderen Städten, die das Festival feiern, erlaubt.

Tanzende Teufel in San Francisco de Yare. Bildnachweis: Miranda-Regierung

Zweitens tragen in Yare die Teilnehmer und Tänzer während der Prozession rote Kleidung für ihre
Aufführung. Die Farbe ist mit dem Teufel verbunden, aber einige Quellen beweisen, dass dies nicht
immer der Fall war. Früher trugen die Teilnehmer bunte Kostüme, während der zweite und dritte
Meister und die Trommler weiße Kostüme trugen. 1948 schickte der damalige Bildungsminister
roten Stoff an die Bruderschaft, um daraus neue Kostüme zu schneidern. Dies liegt daran, dass die
Gruppe bei der Amtseinführung des ersten ins Amt gewählten venezolanischen Präsidenten in der
Hauptstadt auftreten sollte. Auf diese Weise wurden die tanzenden Teufel von Yare populär und
der Grund, warum sie zum Fest Rot tragen.

Das könnte Ihnen auch gefallen