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Die Beftaltung der Fefte

BE TIER TB LTE SE: 12107 A


in der 44 - $amilie
Die Beftaltung der Fefte
im Jahres- und Kebenslauf
in der 44 - Familie
Verantwortlich für den Inhalt: Z4-Abjchnitt XXXIX Prag.

Druck: Deutjche Drusderei in Prag.


Di. vorliegende Schrift ift ein
Neudruck des von 44-Obergruppenfübrer
fritz Weitzel herausgegebenen Buches
„Die Geltaltung der felte im Jabres- und
Lebenslauf in der 44-Familie".
44-Obergruppenführer Fritz Weitzel ift in
Ausübung feines Dienftes bei einem flie-
gerangriff auf Düffeldorf gefallen.
Seinem Gedenken fei diefe für die 44-Fami-
lien in Böhmen und Mäbren beftimmtc
Neuausgabe gewidmet.
Inhaltsverzeicdhnis
Die $efte des Bahres in der Pa Somiie
1, Der Jahreslauf. . . - 9
2. Da8 Weihnachtsfeit . 2 2 2 nenn 1
3. Das Oft 2
4 Die Maienzeit . 2 2 onen O0
5. Die Sommerfjonne nwende . 2 222mm BR
6. Das Emtefeft . 2 22
7. Die Totenfein . 2 oo 6
5, Rachfrag:
Die Sul amd Hkde . oo 2 2 nn
Die Familienbüher . - 2 2 2 nn nn. 40
Unfere Namen. oo 2 2 onen
Die Geburtstagsfeier . . . - nn. 4
Lieder für die Feiern im Zahrestanf nn... 48

Die Geftaltung der Samitienfeien


1, Die Namengebung . . . .- 64
2, Die Aufnahme des Kindes in das Zungsolt, bs, zu den
Sungmäden . . . . . 66
3. Die Sibernahme des Kindes in die 53. bzw, den SO. 66
4. Die Cheihliefung und Aufnahme der Frau im Die
44:Sippengemeinfhaft . . > 2 2 nn nn nn. 68
3. Die Beifegung der Famtlienaugehörigen . . . . 72
6. Borichläge für die mufifalifche Umrahmung der Familien.
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Die Hefte des Jahres in der Z4-Familie
Der Jahreslauf
Seit alters chrien unjere Vorfahren die Sonne ald Wärme: und
Lebensipenderin. Wie eine goldene Scheibe ftand fie über ihnen,
wie ein Rad rollt fie das Himmelszelt entlang.

Bon ihr wird jeder Tag in feinem Ablauf beftimmt, und ihr
Wandertveg if toiederum ein großer Kreis, Sie zieht bald in einen:
großen, bald in einem Heinen Bogen über die Erde hin. Um jechs
Une frühmorgens fteht fie in ihrem Laufe im Dften, um 12 Uhr
im Süden, um 18 hr im Welten, um 24 br jehen wir fie jommer-
fag8 im hohen Norden als Mitternachtsjonne ihren Tagesfreis
beichließen.

Und weiterhin legten die Vorfahren den Lauf des ganzen Sahres
als Marken eines Kreifes feit. Das war der alte Nadkalender, der
auf dem Gefichtsfreis (Horizont) abgelejen werden fonnte. Ant
Winferfonneniwendtage erfcheint die Sonne im arkliichen Norden
nur eine Furze Zeit lang im Güdpunft, am Sommerjonnenwendfag
aber jteht fie im Nordpunft. Die Verbindung beider Punkte teilt
den Gefichtskreis ald Nordjüdlinie. Sn unjeren Breiten liegen die
Aufgangspunkte der Sonte an den Sonnenwendtagen im Südoften
und im Nordoften — die Untergangspunkte aber im GSüdiweften
und NMordweiten Die Verbindungen teilen den bereits Halb»
geteilten Kreis nochmals in Form des „x“ (Maltrenz). E83 ergibt
fich das uralte jechsfpeichige Nad und ohne den Kranz: „die
Hagalrune”,
Ans dem Hohen Morden brachten unjere Vorjahren ein Grund:
erlebnis mit, das fiir alle Sukunft und bejonders für ung, die wir
uns des alten Erbes erneut betont werden, von allergrößter Beden-
fung wurde. Die Vorfahren machten folgende Erfahrung: Sommer

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und Winter feritten im Norden in unerhörter Gegenfäglichkeit ala
die Gemwalten des Lichtes und der Finfternis miteinander, Der
dunkle Winter in feiner Härte und Länge fchien über den Furzen,
fargen Sommer zu fiegen, Und doch, der Sommer kam froß der
Macht des Winters Zahr für Sahr wieder. Wäre feine Nückunft
nicht mit unwiderrnflicher Sicherheit zu erwarten gewejen, dann
hätte e8 den jicheren Tod der nordifchen Menjchen bedeutet. Mit
Trauer und Bedrüdung beobachteten die Menfchen, wie mit dem
dDahingehenden Sommer der Tagesbogen der Sonne immer Heiner
und Heiner wurde. Die Sonne wurde fchwcch, Sie leuchtete Fahl.
Sie alterte. Der fiihfbare Tagbogen wurde zur Sırlzeit jo Hein, da
die Sonne nur ein paar Stunden erfchien, dann fanf fie in das falte
Nordmeer, das am Gefichtökreis fchimmerte, Am Mittwinterfag
aber begab e8 fich, dak die Sonte überhaupt nicht mehr fichfbar
wurde, Sie war vom Meere wie von einem Ingehener verfchlungen
worden, oder aber die Berge am Horizont haften fie zu fich her-
unfergezogen. Sie war geftorben und lag in ihrem Grabe, Die
Frage, ob num die Sonne dort bliebe, war gleichbedeutend mit der
erjchlitternden Frage der Menjchen: „Werden wir mitjterben?”

Am Mittwintertag ereignete fich aber auch das Wunder: Die


Some flieg aus ihrem Wintergrabe twieder empor. Sie wurde wie
ein Kind neun geboren, gewann Kraft, und zeigte fich den wartenden
Menfchen, die über das erjte fpärliche Wiedererfcheinen jubelten,
als wäre ihnen felber das Leben zuritckgegeben ioorden. Dies große
Ereignis wiederholte fich jedes Jahr. Und in jedem Jahre begingen
fie es als ihr größtes Feft, als ihre Heilg- oder MWeihnachtsfeit. Da
famen fie in der Sulnacht der jungen Sonne mit Fenerbränden
eitfgegen, um fie ans den Banden des Wintertodes befreien zu
helfen. Sie dachten fich einen jungen Helden, der fie aus ihrem
Todesichlafe erweckt und befreit hätte. Nun feierten fie, fo oft fie
es nur fonnten, die immer größer werdende Kraft der Sonne, Hoch
Ioderten die lichten Fexer am Frühlingstage, wo Tcaglänge und
Nachtlänge gleich find, und wo man jagen konnte, da die Befreiung
der Sonne durch den jungen Sahreshelden endgültig gelungen iff.

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Wieder Ioderten Sener der Frende über den Triumph von Licht
und Leben in der Mittfommernacht, wo die Sonne den größfen
Sieg errungen hatte, den weiteften Bogen über das Erdrund fchlug,
der Nacht nur ein paar geringe Stunden die Herrichaft lieh. Diefes
Feft wurde die Hochzeit des Sahres, Ihr verdankte der Menfch
die Ernte feiner Felder, Darum wurde die Erntezeit zum Fefte des
Zahres, Nach) ihr aber lieh die Sonne fchnell an Kraft nach, ihre
Umlaufbogen wurden Kleiner, fie ging dem Sterben in der Mitt:
winternacht aufs neue entgegen, ein Sterben, aus dem nach Urgefeg
wieder Leben tourde.
Schon in den nordifchen und urgermantfchen Zeiten unjeres Volles
fonnten die Leute fich nicht genug daran fun, diejes Erlebnis vom
Tode der Sonne in Hunderterlei Formen als Erzählungen zu
geifalten, Wir find jo glücklich, von diefem ältejten Kulturgufe
unferer Vorfahren mehr zu befigen ald aus manchen jpäteren
Zeiten, Das Sonnenerlebnis ift der Gegenftand fait aller unferer
sorchriftlichen Märchen, die uns die Gebrüder Grimm vor hunderf
Sahren gefammelt, jorglich aufgezeichnet und damit gerettet haben.
Die jonnenhafte Königstochter, von einer böfen winterlichen Macht
getötet, wird von einem jungen Helden zu neuem Leben erlöft: das
if der Kern, der in jedem diefer Märchen in wundervolliter Weile
immer aufs nee erweitert und abgewwandelt wurde,
Der Men jah aber auch dasjelbe Gejeh vom „Stirb und Werde“
rings in der gefamten Natur verwirklicht. Der Iahreslauf der
Sonne beftinmfe auch den Jahreschythmms aller Lebewefen, der
Tiere und der Pflanzen. Sa, deren ganzes Leben verlief nach den
Gejegen vom JZunafein und Altiwerden, vom Sterben und Wieder:
geborentwerden. Sp ging auch des Menjchen eigenes Leben dahin:
es war unterworfen unter das Todesschickjal and wurde leuchtend
durch die Lebensgeiwißheif, Der Menfch des Nordens war fich defien
bewußt, fein eigenes Leben aus dem Schoße eines wiederum tod»
beftimmten Menjchen empfangen zu haben, In dem Willen feiner
eigenen Todbeftimmung gab er e3 weiter, Das war jeiner Welt:
anfchanng tieffter Kern.

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Was er am Laufe der Sonne im Großen jah, das jah er im Kleinen
an greifbarjten in feinen Wäldern twiederfehren, Darum war der
Baun ihm heilig. Bon einem gewaltigen Baum mit Wurzel,
Stamm und Blätterdac) dachte er fih das ganze Weltall gefragen
und gegliedert. E3 ift die alte Weltefche, von der die Edda berichtet.
An ihrer Ewigkeit gleitet das Gejeg von Stirb und Werde als
immerwährender Ernenerungsporgang dahin. Sie tft die große
Drdnung im ewigen Rhythmus, Darım gab es bei allen Zahres-
feften des nordifchen Menfchen neben dem Sonnentade und dem
Feuer den Baum als Feitzeichen. In den Märchen lejen wir
öfters vom Lebensbaum, der auf dem Grabe der Mutter wächft
und das junge Leben fegenfpendend beichüßt.

Stirb und Werde


Alles geht, alles komme zurüc,
Ewig rollt da3 Rad des Seins.
Alles ftirbt, alles blüht wieder auf.
Emwig rollt da8 Nad des Seins,
Alles bricht. Alles wird nen gefügf.
Emwig baut fich das Haus des Seins,
Alles jcheidet, alles grüßt fich wieder.
Erig bleibt fich fren der Ring des Seins.
Sriedrih Niegihe

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Das Weihnacdhtsfeft
ern der Neblung (November), der Monet der Toten, vorüber
ift, beginnt fogleich die Weihnachtszeit mit ihrem tiefen, gemüf-
bewegenden Willen um das Wiedererwachen der Sonne aus dent
Schlafe, um das Neumwerden aus dem winterlichen Tode, um die
Lichtgeburt aus der herrfchenden Düfternis der langen Nächte.
DbwoHl wir Dentjchen nicht mehr im Hohen Norden leben, und
obwohl wir das DBedrlicdende der Zeit duch Ofen und Lampe zu
mildern: verftchen, fo lebt in uns das germanifche Lrerlebnis der
Wiedergeburt von Licht und Leben jedesmal in einer jolchen leiden-
Ichaftlichen Tiefe auf, day wir felbit immer wieder davon überrajcht
find. Wie von alters her empfinden wir, dag Weihnachten das
größte unfrer Fefte im Sahreslanf ift. Darum geben wir und gerade
an diejen Fefte die meifte Mühe, um e8 uns und unferen Familien:
angehörigen würdig au geffalten.

Die Feiteinteilung
Dazu muk man fich zunächit einmal ein Bild des Ablaufes der
Feftzeit machen. Sie reichte früher vom 6. im Zul (Dezember), dem
alten Wodanstage (Nilslaustag), bis zum 6, im Hornung (Zannar),
dem alten Friggatag (Hl. Drei Könige), und hatte ihren Höhepunkt
zur Sonnenwende in der Nacht des 21. im Sul, wenn auf den
Bergen die Feuer angezündet torrden,
Wir find an einige Änderungen gewöhnt, jo daß fich folgende Zeit-
einfeilung ergibt. Bom erjten Sonntag im Jul bis zum 24, Il
danert die Bereitungszeit (Adventszeit), in ihr Liegen die vier Iul-

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jonntage, der Wodanstag am 5. und der Sommivendfag am 21.
Nach der eigentlichen Weihnachtänacht, am 24. im Sul, folgen die
„Zwölften“, das find die zwölf Nächte und Tage, die mit dem
Friggafag am 6. im Hornung enden. Für unjere Altoorderen waren
die Iwölften von befonderer Feierlichkeit erfüllt, In diefer Zeit Tiegt
der Altjahrabend und der Neujahrtag.

Der Fulfranz
Für die vier Julfonntage hat firh überall ein Brauch durchgefegt,
der an ältefte Boritellungen anfnüpft: Der Iulkranz (Adventstranz)
wird im Zimmer aufgehängt, Er erfüllt die Wohnung mit dem erjten
Fichtenduft der Weihnachtszeit, weckt mit feinen roten Bändern die
Freude auf das große kommende Feit und erleuchtet jchließlich mir
feinen vier Kerzen das Dunkel der langen Winterabende, Der Kranz
ift Gleichnis des alten Sonnenrades, and da er aus Iebendigem
Grün ift, erinnert er an den alten Lebensbaum, an dem er ja
eigentlich hängen Jo! Wenn wir einmal diefe Injammenhänge
erfannt haben, werden wir die richtigen Vorbereituigen treffen.
Der ZH-Mann geht zu einem befreundeten Wagendaner and Tüht
fih ein 50 bis 80 Zentimeter großes Wagenrad geben, das ficher
nuslos auf dem Boden fteht. Eine Seite der Nabe wird abgefägt,
To dab das Nad feit aufliegt. Nachdem da3 Nad braun oder
ziegelrof gebeizt worden ijt, wird es als des Haujes Julrad in einer
Zimmerere auf ein Tifchhen oder die Familientruhe gelegt. In die
Nabe Tommt ein im Wald gefchnittenes, oben gegabeltes junges
Baumftänmehen, das ohne Zweige iff. Damit haben wir num den
aus dem Nade wachfenden Lebensbaum, der der Z4-Familie bei
allen ihren Zeiten das ganze Jahr über dienen fol.

An Stelle des Wagenrades faun man fich fehr wohl auch ein
Holzrad mit einem eingearbeitefen Kreuz beim Schreiner bauen und
mit einigen Nunen fehmicen laffen. Im Rrenzungspuntt fteht dann
der Stamm. An Stelle des frifchen Baumftäiumchens kann jpäter

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Da 8 Nadfreuz
(bergeftellt Durch das Deut it be Heima twerf, Berli m ‚ München, Salzbu vg).
auch der feiner Ziveige beraubfe Stamm de geplünderten Weih-
nachtäbanmes genommen werden. Wichtig aber ijt, day twir mit
dem hölzernen NRadfreuze den nichtsfagenden gußeifernen „Ehrift-
baumftänder” ein für allemal aus unjerer Wohnung binausge-
drängt haben. Er hat num in ihr ebenjowenig Pla, wie efiwa die
eleftriichen Banmlerzen oder die dürffige gläferne Baum-,„DBer-
Ihönerung“.
Über die Gabel des aus dem Nadkreuz ragenden Stammes ziehen
wir nun nacı den vier verfchiedenen Seiten jchmale Bänder, Un
ihren Enden wird der frei am den Stamm in halber Höhe jchwe-
bende Zulfranz feitgefnüpft. Der Kranz befteht aus Tannengrün,
das um einen hölzernen Neifen gebunden wird. Es ijt praftiich,
einen Rinderjpielreifen je nach Größe des Nadkreuzes zu verwenden,
den man dann bis zum nächiten Sahre aufbewahren kann. Auf dem
Kranze werden vier rofe Kerzen befeftigt. Wenn nın die Frau am
Nachmittag des erjten Sulfonntages den Kaffee richtet, auf den
Tiih ein Tannenzweiglein gelegt hat, dann geht fie in die Qul-
und S4-Kde, wo der Kranz hängt, und zündet eines der Lichter an.
An jedem der nächiten drei Sonntage wird ein Lichte mehr enf-
zündet: Hier wächft fchon, froß der Fürzer werdenden Tage, das
neue Licht heran, das fpäter im Zulfener und am Weihnachtsbaume
in unendlicher Fülle erjtrahlen fol. Es ift auch Brauch, am erjten
Sonntag vier und am legten Sonntag nur eine Kerze bremen zu
Vaflen. Dantit wird dann auf das untergehende alte Jahr vertwiejen,
das, in der legten Kerze verldfchend, am Weihnachtsbaum als
Mengeburt wieder erjtrahlt.

Das Bebälf
Seit jeher gehören zur Weihnachtszeit die von der Hanzfran jelbft
gebacenen Kuchen in dreierlei Form: 1. ald Nad» und Platten»
fnchen, 2, als Pfefferfuchen und Spefulatins, 3. als Gebildfuchen.
Die Hausfrau fol immer bedenken, daß das Weihnachtögebäct von

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bejonderer Bedeutung ift. ES foll nicht nur gut Tehmecken, fondern
e8 fol den Sinn des Feftes mitbeftimmen, Das Gebäd tft aljo wie
der Weihnachtsbaum, der Iulfranz und die Lichter Ausdruck des
grogen Gefchehens der Wendezeit, Darum Follte eine Z4-Fran
ihren Stolz daretıı legen, Die alten Gebädjormen und Nezepfe zu
bewahren und fie gegen alle billigen und amerikanisch anmufeuden
Fabrifwaren bei fich zu Haufe durchzufegen.
Der Radknchen (Napfluchen), der häufig mit einer Kerze in der
Mitte noch heute auf den Tifch Fommt, und der große Plaften-
Kuchen find in jedem Haufe zu finden, Leb- und Pfefferfuchen, in
denen Honig und Sirup fo Töfflich Ichmecden, und die das ganze
Hans mit ihrem Duft erfüllen, wollen zu Weihnachten in Herz-,
Stern: oder Radformen ausgeftanze werden, Die Spefulatius-
Holzformen follte der Haushalt eines Z4-Mannes allmählich jelber
führen (Deutjches Heimatwerk, Berlin, München, Salzburg).
Dabei find einige wenige Formen alter Herkunft allen anderen
gegenüber zu beusrzugen: Der Hahn (Tagverkünder), der Eber
(Suleber), der Reiter (Wodan auf feinem Hengit), der Zäger
(Wodan), die Spinnerin (Frau Holle oder Frigga), der Lebens-
baum und dad Menfchenpaar, Diejen in Teig gedrückten Spefn-
lafiusfiguren fehen die aus der freien Hand geformten Gebild-
fuchen zur Seife, Sie mifjen bei jeder Z4:Famille zu Weihnachten
auf dem Tifche liegen. ES ift gar nicht fchwer, fie herzuffellen, Die
Grundform tft eine aus Teig geformte lange Walzennudel, Aus
ihr werden um alle möglichen Nunenformen gebildet. Das Hafen-
trez, das 4=, 6 oder S-fpeichige Sonnenrad, die Ddalsrune in allen
möglichen Formen bis zur Brezel hin, die Sonnenfpirale einläufig
und gegenläufig, wie man es bei germanifchen Schmuckfibeln finder,
und das Hufeifen.
Die Spekulatinsfiguren und die Geblldfiichen in ihren finnnollen
Geffalten follen am Zulfcanz, beftimmt aber am Weihnachtsbaum
tiederzufinden fein,

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SAELEEL Lean 90T, -
große amd Fleine Spefulatiusformen.
Weihnachtslieder und Märchen
Die Sulzeit ife jo recht die Zeit der Kinder, Die Eltern können
ihren Rindern diefe Dämmrigen Tage und die langen Abende nicht
genug verfchönen. Man denfe doch einmal nach: Woher ftammei
bei ung Erwachfenen die tiefften Meihnachtsempfindungen? Meift
find e3 Nückerinnerungen aus den Kinderfagen. Die erften Ein-
drücke wecken im jungen Menfchen am jtärkiten den Siun flir joldye
Fefte, Alle Tpäteren Feiern find nur dann ganz verffändlich, tvert
jenes Grumderlebnis einmal da war, Weil in Deutichland bisher
jede Ermwachjenengeneration diefes einzigartige Weihnachtserlebnis
den Rindern gefrenlich übermittelt hat, darım gibt e8 bei uns eben
jene „Deutfchen Weihnachten”, um die uns alle anderen DVälfer
bexreiden. E3 tritt auch an uns die Frage, ivie rein wir das uralte
Guf an die Rinder weitergeben, ivie wir ihnen durch sunfere Syeiern
Heimatgefühl und Artbeiwußtjein jchenfen, das ihnen in dem enf-
servenden modernen Lebenstampf ein zuverläfliger Schuß ff.

Zu der Weihnachtszeit follen die Kinder Lieder fingen, Die zum


Seite gehören. Das ftellt an die Mutter die Forderung, daß fic
Telbfe Jich mir Luft und Liebe um unfer arfeigenes Liedgut Fünmert,
daß fie jelbft fingen Terut, Ein gemeinjaner Singabend, den der
Schulungsleifer auf Wunfch der Fraxen und Männer abhält, Hiljt
über die erjten Schwierigfeiten Teicht hinweg. Die beiten Lieder,
die wir befigen, find:

1. Berahoh am Walde ......


2. D Tannerbamm, wie grün find deine Blätter... ..
3% D Tannenbaum, du trägit einen grünen Iweig ......
4, Hohe Nacht der flaren Sterne... ...

Die Weihnachtszeit ift wie Feine andere die Zeit des Märchen-
erzählens. Der Kern unferer Märchen ift jahrfaufendealt. Wer aus
ihnen den tiefen Inhalt des Gefchehens der Winterfonnenmwende
beranszulefen verfteht, der macht nit feinem Erzählen nicht ur den

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Kindern eine Freude, fondern ftärkt in fich felbft das Willen um die
Tiefe des Weihnachtsgefchehens und damit fein eigenes Bluterbe,
E83 it Sitte geworden, daf an jedem Zuljountage ein neues Mär-
hen gelefen wird Ulle handeln fie von der Winterfonnenivende
and dem fommenden Frühlingsgeichehen.

1. Zulfonntag:

NRotfäppcdhen:

Das Kind mit der rofen Müse (Sonne) gelaugt in


den finfteren Wald und wird, als e8 zur Mutter
Erde (Großmutter) eingehen will, von einem Ilntier
verichlungen. Der junge Jäger bringt die Befreiung
und damit die Nengeburt des Jahres,

2. Zulfonntag:
Schneewittchen:
Das königliche Kind gelangt in den tiefen Wald und
wird, als 08 zur Erde eingehen will (3wergenreich),
von der Unholdin (Stiefmutter) getötet. Es ruht auf
einem Berg in einem Glasjarge (der Eisiwinfer) und
wird von dem jungen Helden befreit und heimgeführt.

3. Sulfonntag:
Iungfran Marleen:
Die Rönigstochter mit dent Blondhaar wird in einen
Turm gemanert (Tod der Sonne). Die Welt iff öde
und leer. Der KRönigsjohn will fie befreien, Die bife
Braut (Unholdin) verhindert es, Endlich, als die
richtige Zeit da ift, erkennt der junge Held die rechfe
Braut and führt fie beim,

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Fi 21 Er “»

Der Sulleudter
mit zivei Zultellern
aus Ton.
4, Zuljonntag:
Dornröschen:
Die KRönigstochter gelangt in den Turm der. |pin-
senden Alten. Sie verfällt in den Todesjchlaf. Die
Welt verödet, bi der junge Rönigsjohn Tommet und
frei durch die Dornhede fchreitet, weil die Zeit
erfüllt if (MWinterfonnenwwende), Er weckt die
Schlafende durch einen Ruf, Die Welt erftrahlt in
nenent Glanze, der KRönigsjohn führt die Braut
beim.
(Bergleiche: Sage von Sigurd und Bryahild in
der Waberlohe.)

Der Wodanstag und der Jultcller


Am 6. im Sul ijt der alte Wodansdtag. Früher fuhr der Gott
unferer Vorfahren durch die Lüfte, Fehrfe in den Häufern ein
und erzeigte fich den Menfchen freundlich, indem er ihnen kleine
Gefchenfe brachte. Er wollte dadurch mit der beginnenden Weih-
nachtszeit das nene Sahr ankündigen. Die Kirche feste, da fie dic
jährliche Einkehr des guten Geifterführers mit dem weißen Barte,
mit dem Einauge und dem Pelzmantel nicht hindern Fonute, bald
einen ihrer Heiligen, nämlich den Nikolaus, an feine Stelle, Aber
in vielen Gegenden Denutjchlands ift es doch der „Schimmelreiter“
oder der „Ruprecht“ (= Hruvdpercht = der von Ruhm Strab-
ende, — Beiname Wodans) oder Furz der „Weihnachtsmann“
geblieben.
Es follen fih 44:Familien zujammentun und ihren Kindern die
Einkehr des Weihnachtsmannes wieder zum Erlebnis werden laffeı.
Die Kinder werden e3 ihnen fpäter danken, Wo e3 aber nicht geht
da ftellen alle Familienmitglieder an Abend ihren Iulteller and
Fenfter, in dem dann anı Morgen Gebildficchen, Nüffe und Apfel
liegen, die erften Boten des kommenden Feites,

1?
Diefen Sulteller fol jeder in der Familie befizen. Wenn ein Kind
geboren wird, fo foll e3 zu feiner Namengebung den Zufteller
erhalten. Das fol ein alter Zinnteller, ein Holzteller oder eit
irdener Teller mit Lebensbaum und Umfehrift fein. Da er für das
ganze. Leben des Kindes beftimmt ilt, ja jogar in der Familie
erbbar gemacht werden fann, fo foll ein jchönes, jedoch auch nicht
au großes Stür gewählt werden. Scedes Mitglied der Familie ftellt
diefen Iulteller mit Lichtern auf feinen Geburtstagstijch, gebraucht
ihn als Gabenteller am Wodanstage, zu Weihnachten und Neu:
jahr, ftellt ihn zu Dftern für die Dftereier zurecht, läht ih zum
Erntefejt mit Gipfeln füllen und braucht ihn zur Hochzeit für Salz
und Brot. Zur Todesfeier aber joll das Iehte Lebensficht auf
diefenm Aulteller ftehen.

Der Weihnachtsbaum
Wenn die Männer der 54 in der Sonmenivendnacht auf dem VBerge
‚am Fener geftanden haben, die Worte der Befinnung und Mah-
nung gehört haben, dan fchren fie aus der kalten MWinternacht
heim und bringen von draußen einen der Bäume, die das Tench-
tende Feuer gefehen haben, herein in die warme Stube, jegen den
Baum in das Nadkrenz und fehntitden ihn mit den Lichfern der
Weihnacht, Da fteht der immergrüne Lebensbaum und fpricht von
dem dunklen Winterfod des alten Jahres und der leuchtenden Men:
geburt der fommenden Zeit. Sonnenwende im Hein des J4:-Mannes!

Diefer Sinn foll uns auch dann beiwußt bleiben, wein wir den
Baum in den Städten auf dem Weihnachtsmarkt kaufen mäljen.
Es soll ein jchöner fchlanfer Baum fein, der mit feinen weit aus:
Iadenden Siten Ernft und Feierlichkeit in Naume verbreitet, Er
jteht in der Sul» und FF:Edle des Hanfes, Auf das Schmürken joll
‚sche viel Sorgfalt verwandt werden. Mar fängt nicht exit am
legten Tage mit der Vorbereitung an, jo dab dann alles über-
jfürzt wird und der nächjte Drogenladen zur Ergänzung des Feb:

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lenden mit allerhand unfinnigen Krimsframs herhalten muß.
Was fol überhaupt Lametta, Glaswerk, Engelhaar und ähnlicher
Unfinn an einem Weihnachtsbaum der Z4-Familie?! — Das Rad-
freuz vom Iulkranz wird nın zum Ständer des Baumes. An feine
Spise joll gar nichts gefterft werden, der oberjfe Trieb bleibt frei.
Der ichönfte Schmuck des Baumes find brennende Lichter. Außer
ihnen follen die rofejten Lipfel in reicher Zahl an dünnen Drähten
hineingehängt werden; denn der AUpfel ift Sinnbild des fchlum-
mernden Lebens, das aus ihm einjt hervorbrechen fol, und feine
Farbe deutet auf die goldenrote Sonne. Sinnbilder derjelben Be-
deutung find golden und filbern gefärbte Nüffe. Weiter dürfen in
dem Baum die von der Mutter gebarenen Gebild- und GSpekula-
tionsfchen und das Marzipanfchiwein, das an den Juleber erin-
nert, nicht fehlen. Wenn an den langen Iulabenden der Vater aus
Holz oder Mefjingblech die vielfaltigen Formen de3 Sonnenrades
und Hafenkreuzes ausgefägt hat und ziwei gleiche, bei ihrer Mittel-
achte jenkrecht zueinander zufammengefügt, in den Baum hängt,
dann trägt er den Schmuck, der ihm zufommf. Denn der Hanpf-
eindrurf mu jtet? von dem griinen Tannenbaum ausgehen, nicht
von dem Schmurk.

Die Weihnachtsfeier
Die Weihnachtöfeier begehen mir mie die Sounmwendfeier am
Abend, nicht am Morgen, Weihnachten ijt das Feit des neu-
geborenen Lichtes und des fich immer erneuernden Lebens. Darıım
ife e8 die SFeler des Gedenfens an die Geburt des Kindes, des
Danfes für die Tat der Mutter, des Wunfches für das Gedeihen
der ganzen zahlreichen Sippe, Aus diefem AUnlap beichenten wir
uns zu Weihnachten. Dies ift ein Zeichen gegenfeitiger Achtung
für den verantwortlichen Anteil, den ein jedes teilnehmende Glied
der Sippe für ihr Beltehen inne hat. Darum ift in Deutichland
Weihnachten ein ausgefprochenes GSippen- und Familienfeit, zu
dem fo leicht Fein anfenftehender Menfch Zugang erhält, zu dem

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aber der noch jo entfernte Sohn wieder heimgereift komme, an
diefen Abend in der Sippe zu verbringen und zu feiern.

Die Gejchente, deren Wert dann hoch ift, wenn der Schentende
felber an ihnen gearbeitet hat, werden vom DVBater geheinmispoll
in der Iul- und S4-Ecke unter den Weihnachtsbaum gelegt, jo dak
jeder einer großen Liberrafchung entgegengeht. Wenn alles herge-
richtet ijt, dann jest fich die Familie im Nebenzimmer um den
Abendbrottifch, der an diefem Abend befonders ausgewählt gedert
ift. Damit beginnt die Weihnachtsfeier. E3 ift ein größeres Mahl,
das alle Mitglieder Feftlich im Kreife vereint, und deffen Haupf-
gang das KRarpfengericht, der Gänfe-, Wildfchwein- oder Hafen-
braten bilden fol. Schön ift e8 auch, volfafundlich bezengte Gerichte
des Heimatgebietes, die heute noch Brauch find, für diefe Gelegen-
heit zu übernehmen. Dieje Tiere, aus dem Bereich des Waflers, der
Luft und der Erde genommen, find feit alters her auf dem MWeih-
nachtötifch zu finden und follten niemals durch andere Gerichte ver-
drängt werden. Das Mahl tif feiner Feierlichkeit entiprechend wit
einem finnvollen Zufpruch des Hausvaters einzuleiten nnd mit Dem
Hinweis auf die fommende Beicherung zu Jchließen.

Hicht mr die Gefchenke, fondern die ganze DVBeicherung joll für


jedes Familienmitglied voller Liberrafchungen fein. Der Vater
zündet nun den Sulleuchter an, von dem die Kerzen des Baumes
ihr Licht erhalten, die zu 13 (12 Monate mit dem 13. neuwerden-
den) oder 27 (3 Mondwochen von 9 Tagen) aufgeiteckt find. Dabei
läßt er 3 auffällig zufammenftehende Kerzen, deren eine das blaue
Licht zum Gedenken der Anslandsdentfchen jein kann, noch ohne
Licht. Ein Glorkenzeichen ruft nun die Frau mit den Kindern und
die übrigen Sippenglieder ins Zimmer, Während fie jtaunend vor
dem Weihnachtsbaum ftehen, zündet der Vater die legten drei
Lichter am Weihnachtsbaum an und jagt dabei: „Diefes Licht joll
brennen zum Gedenken unjerer Ahnen, die heute bei uns find. Dies
Licht fol brennen für meine toten Kameraden aus Krieg und Kampf:
zeit, und diefes Licht joll brennen zum Gedenken der Millionen
deufjcher Brüder, die über die ganze Erde hin heute mit ung Weib:

22
nachten feiern.” Danır wird das Lied von Tannenbaum ange:
ftimmt, denn ohne Licd ift unfer Feft nicht denkbar, und num geht
jeder zu feinen Gejchenten.
Der Abend verläufe ftil und angemefjen. Zur angefagten Zeit
hört die Familie die Weihnachtsrede des Gtellverfrefers des
Führers und fühle fich dadurch über den engen Kreis hinaus mit
der ganzen Bollsgemeinfchaft verbunden. E3 wird zur guten
Sitte, dab an dem Abend diefes größten Feites der Sippe dic
alten Familienbilder vorgeholt werden, dak alte Familien-
gefchichten erzählt uırd gelefen werden und da über die Erfolge der
immer weiter gehenden Familienforjchung Gedanten ansgetaufcht
werden.
x

Der Altjahrabend und der Fulleuchter


Dem Weihnachtsabend folgen die „Zwölften” mit ihren zwölf
heiligen Nächten. In diefer Zeit wurde früher nicht gearbeitet.
In vielen Gegenden dürfen auch heute noch gewiffe Arbeiten,
3. B. Wäfchewafchen, nicht verrichtet werden. Die Tage waren die
hohe Feftzeit unjerer Vorfahren. In ihnen 305 Wodan mit dent
Heere der Geitorbenen durch die Lüfte, und Frigga oder Frau
Holle führte das Heer der IUngeborenen über den Häupfern der
Menichen dahin.
Wir jollen in diejer Zeit, jo oft es3 möglich ift, den Weihnachts-
baum entzünden. Sn der Altjahrnacht aber erreicht das Fejt noch
einmal feinen Höhepunft. Noch einmal wiederholen fich die
Ereignifje der Weihnacht, denn noch einmal nehmen wir Abfchied
vom Vergangenen und blicken hoffuungsvoll in die Zukunft. Xlber
der Altjahrsabend trägt ein ausgefprochen fröhliches Gepräge. Die
Kinder haben fi) Knallfröfche beforgt und machen fi) Freude
auf ihre Weife. Die Mutter holt den Löffel zum Bleigieken
hervor, der nur in diefer Nacht benugt wird. Aus den Fraufen
Figuren des im Waller abgefchreckten Metalles will nun ein jeder
die Geftalt des kommenden Schickfal3 ablefer. Rartengrüße werden

25
an alle entfernten Berivandten zum nenen Jahr gejchicht. Der
Altjahrspunfch zum Lmsrunf duftet durchs Hans, und das Abend-
brot ift wieder ein Feftmahl wie am Weihnachfsabend.
Zur Mitternacht aber, wenn der Weihnachtsbaum lange erlojchen
ift, dann ftellt der Z4-Mann feinen Sulleuchter auf den Tiich.
Diejer Leuchter mit feiner Iahresferze bat bei fait allen Feiern
im Sahreslaufe der Z4-Familie einen Augenblick lang geleuchtet.
Davon it die Kerze in feinem Innern herabgebrannt. Heute, am
Altjahrabend, joll er nun ein neues Licht erhalten. Sp wie bei
unferen Ahnen das heilige Herdfener nie verläfchen durfte, jo Toll
e8 auch mit unferem Z4-Leuchter fein. Er ift uns damit Simmbild
des nie verlöfchenden Sonnenlichtes. Ernft und nachdenklich wird
jedermann am legten Abend des Jahres, wenn das Lichtjtümpfchen
unfer dem Nadfenfter verglimmt und wenn, an ihm enfzündet, ein
neues Licht dem Leuchter aufgejest wird.
Denn fo lautet der Wille des Neichsführers an feine Männer:
„Ich Tchenke Shnen diejen Sullenchter. Er ift nachgebildet nach
einem alten aus früher Vergangenheit unjeres Bolkes über-
Iommenen Stück.
Seine Lichter jollen brennen in der Nacht der Zahresiwende,
nach unferem heutigen Gebrauch, vom 31. Dezember zum
1. Samtar.
Da3 Heine Licht, das unter dem Leuchter fit, brenne als
Stunbild des zu Ende gehenden ZTahres in feiner legten
Stunde,
Das große Licht Flamme auf im erjfen Augenblic, da das
nene Sahr feinen Gang anhebt.
E3 fteckt eine tiefe Weisheit in dem alten Brauch.
Möge jeder JH-Mann das Slämmchen des alten Jahres
reinen, fauberen Herzens verlöfchen fehen und erhobenen
Willens das Licht des neuen Sahres entzünden Finnen.
Das winiche ich Ihnen und Ihrer Sippe heute und in alle
Zukunft.”

24
ann nn

Die Zulede
Zulfvanz im Nadfreu
zeitsteller aus Holz, der
(2 Zulteller aus Sinn, 1 Hoch e).
"die Familientrud
Um wäre die Welt gejtorben
in Kälte, Reif und Schnee,
und wäre das Volk verdorben
in Sammer, Trug und Weh, —
wir wollen ein Fener zünden
und jelber ein Feuer fein
and neuen Gefchlechtern Finden
von Leben und Sommenfchein.
Und wären fie alle erlegen,
die fejt auch in Nächten gejchaut,
and Hätten Dunkel und Regen
die legten Saaten zerfaut, — —
wir werden wie Anechte nicht wimmern.
verlaffen von Glauben und Kraft,
wir werden gefroff uns zimmern
eine Wiege aus eichenem Schaft.
Und werden Gejchlechter zeugen,
verwurzelt tief im Land,
die nimmermehr fich beugen,
wenn fie ihr Schiefjal fand.
E3 wird nicht Müden und Zagen
da3 Glüf vor die Fühe geftelft.
Man mu 03 aus Steinen fchlagen. —
Der Wille nur formt die Welt.

2, Stengel v. Nutfowsfn

25
Dans Dfterfeft
Der Name Dftern ift gernanifchen LUrfprungs. E3 deutet an, daf
zu diefer Fetzeit die Sonne genau im Diten aufgeht. Mit der
Diterzeit ift der Kampf zwifchen Winter und Sommer zugunffen
des werdenden Sommers entfchieden, denn die Tagundnachtgleiche
ife zum Dfterfeft bereits überivunden, Dftern ijt ein bewegliches
Zeit, weil e3 fich nicht nur nach der Sonne, fordern auch nach
dem Monde richtet. Der DOfterfonntag ift der erfte Sonntag nad)
dem Bollmond, der der Frühlings-Tagındnachtgleiche (21. Len-
zing) folgt.
Die chriftliche Kirche hat die Auferftehung Chrifti auf dasjenige
germanifche Feft gelegt, das von IUrzeit her vom Gedanfen de3
Wiedererwachens und des Anferjtehens getragen iff. Dftern it
das Zeit des fiegreichen, einbrechenden Frühlings, an dem das
Gejeg vom eiwigen Leben der Natur in faufend Sproffen und
Lebensfeimen ringsum fichfbar wird, Diefe Dffertage werden von
gernanifchen Menschen in der größeren Gemeinfchaft am Difer-
feuer, int Haufe mit Lebensbann, Weidenfägchen, Dftereiern und
Fefteffen begangen. Weil er in dem naturgefeglichen Gejchehen
die große Dffenbarung Gottes erkennt, jo find ihm alle diefe
Sinnbilder Zeichen feiner VBerbandenheit mit Goft.
Diteen ift eine Feitzeit, die viele Tage währt. Wir rechnen fie heute
gewöhnlich vom Grünen Sonntag (Palmjonntag) bis zu den
Diterfeiertagen, an denen das Set den Höhepunkt erreicht. Wenn
uns die Zeit wirklich efwas bedeuten joll, müfjen wir uns ihrer
im Kreife der Familie eifrig widmen. Es gibt viele Vorberei-
ungen für die eigentlichen Fefttage; fie Jollen die ganze Dftertvoche
ausfüllen,

26
Der Dfterbaum
Am Grünen Sommtag gehen die Kinder hinaus und jchneiden im
Walde biegfame Neifer von Tranerweide, Birke und Hafel, aus
denen ein Kranz gewunden twird. Ein oder drei folcher Reijer-
fränze werden num wie zu Advent mit grünen Bändern an den
Zuljtab gehängt und finden als Dfterbaum in der F-&de des
Hanfes ihre Anfftellung Am Gründonnerstag werden Zweige
mit anfgeblühten Käschen von Weide und Hafel in die Neifer-
tränze gefteckt, und am Dfterfonntag erhält der Dfterbaum feinen
Ichönften Schmud: die bunten DOftereter,

Die Oftereier
Sedermann weiß, das der Diterbaje die Eier legt! Dem zu Ehren
komme der Hafe in Gebildkuchen zu DOftern auf den Tifch und in
Schofoladengug in jedes Diterneft. Das Dfterneft eines jeden
Samilienmitgliedes bejteht aus dem Sulteller, der mit Waldmoos
oder Papierwolle weich ausgepolitert ift and am Dfterfonnabend
im Haus and Garten verjterkt wurde, Der Hauptinhalt des Mejtes
find die DOffereier. Sie jollen nicht durch Tauter Süßigkeiten erjegt
werden, jondern jollen wirkliche, lebendige Eier fein, Im Ei Tiegt
die Rraft des neuerwachenden Lebens am finnvollften eingeichloflen.
Darum nimmt jedermann am Anferftehungsfefte des Zahres jolche
Eier zu fih. Damit man aber auch fieht, dak e3 mit ihnen eine
befondere Bewandtnis hat, werden fie bunt gefärbt nnd bemalt. Da
gibt e3 verfchiedene Mittel, mit denen man die erfreulichften Ergeb-
niffe erzielen fan. Vielfach werden die Eier in Zwiebellauge branıt
gefärbt. Wenn man fich aber etwas Farbe fauft, dann wird ihr
Ansjehen rot, gelb, blau und grün. Mit einer Löjung von acht
Teilen Waller und einem Teil GSalzfäure, die die Farbe wieder
wegzubeizen vermag, fan man num auf die bunten Schalen Stun:
bilder, Nunen, Schmurfbänder und Sprüche jehreiben, Die Sprüch-
fein jollen perfünlich an den Finder gerichtet fein und ihn zu dem
althergebrachten Ditergelächter veranlaflen, das ein rechtes Heiden-
gelächter jein fol. Die Kinder helfen mit ihrem Schulfarblaften

27
beim VBemalen der Eier, die fie vorher ein wenig mit Benzin
abreiben, damit die Waflerfarbe befjer haften bleibt.
E3 werden nicht nur die Eier gefärbt, die am Dfferfonntag gefucht
werden, fordern auch viele von denen, die für den Fefffuchen ver-
wande werden, Diefe werden ausgeblafen und einzeln oder zit
Ketten an die Kränze des DOfterbaumes gehängt. Die am Sonntag
ausgegeffenen bunten Eierjchalen werden umgeftülpt und auf die
Hochragenden Ziweigenden des Kranzes gehängf, Die aufgeftellten
Schofoladenhafen der ganzen Familie aber zieren, jo lange, bis
fie verfpeift find, das Nadfrenz, in dem der Baum veranfert fteht.

Der Hfterfpaziergang
E3 ift zur gufen Sitte getvorden, dag die ganze Familie am erjten
Dffertage hinaus zum Dfferfpaziergang geht, Mag das Wetter
auch fchlecht fein, fo Tann e8 doch den Morgenipaziergang am
Dfterfeft nicht verhindern, Der Vater foll nicht vergefien, daß er
dabei die Stelle des Diterhafen verjehen mi, jo dag die Kinder
jauchzend den ganzen Wald voller Ditereier und — Hafen zu
finden glauben. Sp erobern fich die Kleinen zu Dftern in jedem
Sahr aufs neue den vom Winterjchlafe ertvachenden Wald durch
ein ganz befonders freudiges Erlebnis. Der Bater wird auch nicht
vergeflen, daß der Wald vom Dftergelächter nur jo widerhallen
fol, Er erzählt ihnen deshalb alle die alten Lügenmärchen, die er
teunt: von dem Blinden, dem Lahmen und dem Nackten, die einen
Hafen fahen, — wie weit der Hafe in den Wald läuft, — daf
die Sonne am Dftermorgen zum freudigen Gelächter drei Freuden-
fpräinge macht, — und was er vom Sreiberen von Münchhaufen,
vom Eulenfpiegel, vom tollen Bomberg weiß, die ja alle aus
lauter frifchem Libermuf die Welt auf den Kopf zu ftellen ver-
fuchten, Ein Srunt aus einem Waldbache fol zu Dftern von
befonder3 reinem und wohltsuenden Gefchntad fein. Und das
Mittageflen zu Haufe foll, twie die meiften Mahlzeiten zu Oftern,
von den erifer grünen Suppen (Sanerampfer) und dem frifchen:
Gemitfe mit gelben Eierjpeifen beftinme fein.

28
Das Öfterfeuer
Die Flanımen zu DOfieru, die in vielen Gegenden unferer Heintat
von den Dorfichaften entzündee werden, find Freudenfener über
das fiegreiche Anferitehen des Frühlings. Damit deuten fie bereits
auf das kommende Sonnenwendfexer hir. Wenn der ZH Maumn
an diefen Feiern jeiner Heimat nicht teilnehmen fan, joll er
feinen Sulleuchter unter den Dfterbaum in der FF-Ede feines Harjes
ftellen, das Licht anzünden und fich der Teilnahme feiner Vorfahren
an den Dfterfenern drauhen und auch der Bedeutung des Difer-
feffes für ihn und feine Familie jtill beugt werden.

Nur will der Lenz us grüßen,


vom Mittag weht es lau;
aus allen Wiefen jpriefen
die Blumen rot und blau.
Draus wob die braune Heide
fih ein Gewand gar fein
und lädt ine Fejttagskleide
zum Maientanze ein,

Waldvöglein Lieder fingen,


wie ihr fie nur begehrt,
drum auf zun frohen Springen,
die Reif’ ift Goldes twert!
Hei, unter grünen Linden,
da leichten weie Kleid’!
Heija, mn bat ns Kinden
ein End’ all Wintersieid.
Altes BVolislied

29
Die Moaienzeit
U
I alter Zeit wurden in Maien unter Wettipielen und Feiern
die meiften Hochzeiten gejchloffen, und auch heute noch hat der
Mai 03 ja mit den jungen füchtigen Leuten zu fun. So tie fie
früher nach der Vermählung auszogen, fi) Arbeitäland für die
nen gegründete Ehe zu erwerben, jo gilt der Mai auch heute noch
als die Zeit, in der der mutige Arbeitsausgriff geehrt wird, Alle
denffchen Menfchen fühlen fih am 1. Mai zur Gemeinfchaft zu-
fammengefchlofjen, weil fie alle an deutjcher Arbeit und damit am
deuffchen Dafein durch die Tat beteiligt find. Der 1. Mai wurde
durch die nationaljszialiftifche Nevolution zum großen Gemein-
ichaftsfeit aller chaffenden Deutichen. An ihm joll die Z4-Familie
foviel wie möglich außerhalb des Hanfes im Rreife der Volfs-
senoffen und WUrbeitsfanmeraden teilnehmen. Maiengrün und
DBlütenfülle aber jollen das Heim frhmücen, Im Nadfrenz in
der SF-Edke fteckt ein mit bunten Bändern gejchmücktes Birken-
bäumchen: Der Lebensbaum im jungen Maiengrün. Zum Mai-
feft werden weihe Kleider getragen, als wäre jedes Mädchen die
Maienfönigin, die am 1. Mai vom Volke unterm Maibaume auf
dem Bolisplag eingeholt wurde, Sedermann nimmt mit Herz und
Sim am größten Gemeinfchaftsfefte der Nation ieil, Die Mat»
dorvle Fühlt am WUbend die in Wald und Feld müde gewordenen
Menfchen, die fich des Maien, des alten SHochzeitsmonatg,
erfreuten.

30
xD

Immer jchon haben wir eine Liebe zu Dir gekannt,

bloß wir haben fie nie mif einem Namen genannt.

AS man uns vief, da zogen mir jehweigend fort,

auf den Lippen nicht, aber im Herzen das Wort

Deuntihland!

Inmer jchon haben wir eine Liebe zu Dir gelaunt,

Hloß wir haben fie nie bei einem Namen genanıt,

Herrlich zeigte 8 aber Deine größte Gefahr,

dag Dein ärmfier Sohn auch Dein gefreuefter war.

Denf e8, 0 Deutichland!

Rat Brdger

31
Die Sommerfonnenwende
Die Sonne hat am Hinsnel ihren höchiten Stand erreicht, An
diejenm Tage tft ihr Licht wie fonjt nie int Jahre Fräftig und lang
andauernd. Im hohen Norden bleibt e8 24 Stunden taghell. Nach
jeiner weihnachtlichen Geburt bat das nee Licht zur Sommer-
fonnenivende fein größtes Wachstum erreicht, Mitte des Sahres
ift und Mitte des Lebens, ift Sinnbild der Fraftvollen, Teben-
bejahenden Gejtaltung des menfchlichen Handelns, der häuslichen
Gemeinjchaft uud des völkifchen Dajeins,
Mit denjenigen Organifationen, die aktiv am Aufbau des Deut-
Ichen Neiches arbeiten, zieht die Z4 zum nächtlichen Feier auf die
Höhen Hinaus. Das Sonnenfpiel ift Zeichen des ewig dahitt-
rollenden Lebens, das Feuer ift heilige Glut der nie verlöfchenden
Sonnenfraff, die Nede gibe Nichfung und Aufruf für fommende
Rämpfe,
E83 geht nicht an, da im Haufe des Z4-Mannes nichts von diefem,
unferem größten Fefte neben Weihnachten, zu jpüren it. Die
Kinder Haben Tannengrün oder die rofen Blütenrifpen des Sauer-
ampfers gepflüdt. Davon wird der Sonnwendkranz gebunden.
In der SH-Ede des Hanfes wird er jenkrecht in die Gabel des
Zulbaumes gehängt, jo dak der Sonnwendfranz das Ausjehen
der alten Quefte aus dem Harzdorfe Queftenberg hat. Wenn nun
am Abend das Feuer drauken vorüber ift, dann wird der heim-
fehrende Vater e3 wicht verfänmen, in der tiefen Nacht feine
Kinder zır wecken, den Sulleuchter unter dem Sonnwendfranz anzıt-
zünden, und ihnen von der Feier der Männer und Franen zu
berichten. So werden fchon Die jüngften Herzen von den Gehein-
nis der Sonnentwendnacht jehnfüchtig ergriffen.

52
Mein Mille /

das muh unfer aller Befenntwig fein,


iftener Glaube!

Mein Glaube ift mir, — getan wie

euch, — alles auf diejer Welt!


Das hHöhfte aber, was mir Gott:
auf diefer Welt gegeben hat,
ife meiu Volk!
Snihbm ruht mein Glaube,

Zhm diene ich mit meinem Willen,


undihm gebeich mein Leben.

Adolf Hitler

33
Das Erntefeft
Das Jahr neigt fich mit dem Herbite iwieder feinen kirzeren
Tagen amd längeren Nächten zu. Die Erde hat die Pflanzen
wachjen Taffe, die Sonne hat die Früchte gereift, und nam ift das
Gefchent des Jahres, die Ernte, in Scheunen, Speichern amd
Rellern wohlgeborgen. Die harte Winterzeit fan getroft fommeir.
Da blickt das ganze Volk dankbar zu Gott, der alles jo hat
werden Fafien, and Hält ihn zu Ehren das Erutefeft. Auf den:
Bürdeberg ftrömen die deutichen Menfchen zufammen, dort jpricht
der Führer die Dankiworte,
Im Hanfe des JH-Mannes wird alles jo vorbereitet, als reichte
die Feier des Volkes bis in die einzelne Stube hinein. Der
44-Mann, beionders joweit er in der Stadt wohnt, joll darauf
halten, dak feine. Kinder die tatfächliche Verbindung mit des
Banern Ernte dadurch behalten, daf; fie Tage vorher über die
Stoppelfelder gehen und Ühren fammeln. Es ijt wichtig, dak fie
das LÜhrenftroh zur Erntefrone nicht irgendwoher beforgen, jon-
dern daß fie es mühfam lefen, — eitte Ernte im Kleinen. Zu Haufe
wird daraus der Erntefranz oder gar die Erntefrone geflochten,
im Winkel als Erntebaun aufgeftellt. Wenn auf die VBügel
der Krone rote Üpfel gefteckt werden, wenn das Nadkrenz, in dem
der Erntefranz fteht, mit den anderen Früchten des Gartens ge:
Ichmückt wird, dann prangt die Wohnung des ZH. Mannes in ihrem
beften Erntefchnud, danıı it fie die rechte Umgebung, in der die
Worte des Führers an diefem Tage erklingen Fönnen. Auf dem
Tiiche neben dem Krntebaum follen auf einem Teller wie zur
Hochzeit der Eltern Brot and Salz liegen, ald Sinnbild der mah-
snllen Lebenshaltung zum Tage des Erntefeites.

34
xD

Brot it wie Alltag: herb und fänerlich,


Doch nötig, dah wir fkark und fchaffend bleiben,
Mit diefen dunkelbrannen NRoggenfcheiben
Ernährt der Acker ung — und wieder fich.

Entweiht e3 nicht auf Silberfchalen,


Es it ja Erde, die dies alles fchenft!
Bei jeder Schnitte Brotes aber denkt
an unferr Schweiß, das Leben zu bezahlen!

Brot ift der faxerfte Verdienft der Welt,


Und Heilig, weil es fo alltäglich ift,
Weil e3 noch immer und zu jeder Frilt
der Menfch als lettes in den Händen hält.

Eberhard Elemenr

35
Die Votenfeier
Der Meblung (Dovember) ijt der Monat der Toten. Das Iahı
geht mit den letten Blättern, die von den Bäumen berabfallen,
feinem Ende zu. In diefer Zeit liegt etivas unjagbar ITranriges
über den Lande, Wir begreifen e3 immer aufs neue: ivie das
öfterliche AUuferftehen zum Leben gehört, jo gehört zu ihm auch
das berbitliche Dabinfcheiden. Zum Leben gehört Geborenwerden
und — Sterben. Weil uns alles Leben heilig ift, jo find uns auch
Geburt und Tod unantaftbar. Sp gehört denn auch die Totenfeier
in den Kreis unferer Sahresfefte, Schieffalhaft liegen für uns im
Neblung die deutfchen Gedenktiage an das Sterben: Am 11.
Meblung 1914 war der Tag von Langemard, am 11. Neblung
1918 wurde der todbringende Waffenftillftand des großen Krieges
geichloiien, und am 9. November 1923 war der Marjch zue Feld-
berrnhalle. Im Neblung jedes Sahres fchreitet der Führer und
im Geifte mit ihm die ganze Nation noch einmal zur Feldherrn:
halle, Auch geht jeder einzelne in diefem Monat auf den Friedhof
zu jeinen lieben Toten und bringt ihnen Blumenfranz und Lebens-
lichter. Der Z4-Maum, der fich mit den Toten feiner Sippe bejon-
ders eng verbunden weiß, zünder an den langen Dämmerabenden
feinen Iulleuchter an, der zu Ehren der Gefallenen und zum Ge-
denfen der GSippenfoten brennt. Sind mehrere Familienglieder
beieinander, fo foll der feierliche Umtrunf zu Ehren der Toten, jo
wie es noch überall Sitte ift, nicht vergeffen werden. Bielleicht
hängt der Kranz, den er anf den Friedhof bringen will, vorher
einen Tag lang in feiner Z4-Erfe, damit er um jo mehr die Grüße
der Nachfahren den Vorfahren übermitteln kann. Um den Zul-
lenchter find dann die Bilder der Toten aufgeftellt, und das
Getpräch geht um ihr Leben und am ihr fapferes Sterben.

36
N
Wir teanern nicht an Falten Sarfophagen.
Wir treten hin und fagen: eitter war,
der das gewagt hat, va wir alle wagen,
Sein Mumd ift jeumm. Wir treten Hin md jagen:
die Rameradichaft ift unmwandelbar.

E83 fterben viele. Viele find gejforben.


Die Welt ift groß, die fie umfchlofien hält,
das Wort jedoch, auf das wir eingefchworen,
das Wort geht auch den Toten nicht verloren;
das macht, die Pflicht ift gröher als die Welt.

Die Pflicht, fich zu erinnern, was gewelen,


bevor wir waren. Demm ipir werden jein,
was GSpäfere, wenn tvir im Grab verivefen,
aus unferm Leben Lebenswertes fejen.
Das it gewaltiger ala Erz und Sfein.

Eberhard Wolfgang Möller

37
MNadtrag
Die Ful- und Z4s Ede

Die Wohnung des Mannes fol man daran erkennen, da


eine ihrer Eden für die Feiern feiner Familie bejtimmt ift. In ihr
follen diejenigen Dinge zufanmengefragen werden, die den Meıt-
fchen an feine höheren Verpflichtungen erinnern. Aus diefer Iul-
und Z4-Ede foll ein ftarker, froher Schimmer auf die ganze Woh-
nung and auf die Mienfchen, die in diefer Wohnung leben, fallen.
In ihr jo dasjenige Naum Haben, was jederzeit die Stimme
unferes Blutes und die Verpflichtung zu Land und Bolk ftärkt,
mit einem Wort, was unjeren Glauben fihtbar werden läft.
Die Ede foll in ihrer Geftaltung ducch die Familientenhe beftinumt
werden, in der die erblichen Familienftücle ruhen, und in der die
Gegenjtände der Sahresfeiern (Banmfchmud, Nadkrenz ufiv.)
aufgehoben werden, Natürlich kann auch ein Heiner Tifch in der
Ede ffehen, allmählich jedoch jollte jede Familie zu ihrer Truhe
foımmen,
Auf der Truhe jtehen das ganze Jahr über der Iullenchter und
ringsherum die ASulteller (ans Zinn oder Steingut) der einzelnen
Familienmitglieder, die fie zu allen Feten des Jahres, aber auch
zu Geburtstag, Hochzeit und Todestag gebrauchen. Zeitiveife follen
diefe Dinge nur Durch den Lebensbauın im Nadkrenz verdrängt
werden, der für Weihnachtskranz, Dfterkranz, Maikranz, Sonne
wendqueffe und Erntekrone bejtinmt ift. Die Wand fchmirkt das
Bild des Führers und des Neichsführers Z4, dazu Ahnentafel
und GFamilienbilder, Erinnerungsitüde an NKriegs- und Kampf-
zeiten. Die große JA-Nune Toll dabei nicht fehlen.
Die Sule und S4:Ece ift der Gradmeiler, wietweit der Mann
und jeine Fran am DBrauchtun der Z4 teilnehmen.

39
Die Familienbücher
Jeder Man mn mit allem Nachdruef auf eine Pflicht Hin-
gewiefen werden, deren Erfüllung feine Söhne und Töchter einff-
mals von ihm fordern werden: Er foll feine och lebenden Groß-
eltern und Eltern mit Entjchiedenheit dazu beftimmen, fofort ihre
Jugend» und Lebengerinnerungen aufzufchreiben. Der jegt lebende
44: Dann weiß vielleicht noch, ans welcher Umgebung und ans
welchen Schwierigkeiten des Lebenstampfes heraus feine Groß:
eltern and Eltern famen. Sein Willen darüber aber ift fchon jehr
mäßig. Seine Kinder jedoch Fönnen fich aus Ddiefen jpärlichen
Andeutungen überhaupt fein rechtes Bild mehr machen. E3 genügt
den Kindesktindern einft aber ganz und gar nicht, die feorfenen,
nichtsfagenden Zahlen der AUhnentafel zu willen. Sie wollen den
Gang der Familie und Sippe vor fich jehen, und zwar fo, mie
jeder Borfahr ihn mitgeftaltet hat. ES ift für die Nachfahren, die
tchr bald in alle Winde verjchlagen werden, wichtig, Näheres über
den Dt zu wilfen, in dem die VBoreltern Bauern oder Handiverfer
waren. Diefes MWiffen um die Herkunft der Familie bewahrt die
Enfel vor der oft verwerflihen Haltung von Emporlömmligen
und Menreichen, E3 gibt ihnen Halt und Ausrichtung.

Die Großeltern, die meift ein jehr gutes Gedächtnis Für ihre
Sugendzeit haben, find verpflichtet, ihr Willen und ihre Erfahrung
den Lrenfeln zu übermitteln. Der J: Mann joll au fie herantrefen,
ihnen ein einfaches Heft hinlegen und fagen: „Sp mın jchreibt
auf, wie es früher war!” Das Sträuben it jehr bald überwunden,
und die alten Leute gewinnen allmählich Freude am Schreiben.
Wenn e3 die Großeltern gefan haben, dann Eonmen die Eltern
dran. Bor allem aber foll der Z4-Mann felbft umgehend damit
beginnen, den Weg feines Lebens, vor allen Dingen alle Einzel-
heiten von Krieg nnd KRampfzeit, für feine Kinder aufzufchreiben.
Ans diefen Büchern joll in der Familie am Weihnachfdabend
vorgelefen werden. Das erhält an beiten den für anfer Volk and
die 44 notwendigen ftarfen Familienfim.

40
Unfere Runen
Seit 5000 Jahren werden von den nordiichen Voltern bis auf
den heutigen Tag Runen verivandt, um in Far überfichtlichen
Zeichen einen Wunjch oder einen heiligen Gedanken finnbildfich
anszudrücden. Eines der ältejten diefer Nunenzeichen it das
Hakenkrenz, welches das Zeichen des heiligen Sonnenlaufes war
und mithin als das Kennzeichen der Weltanfchanung der nordi-
chen Naffe zu bezeichnen ift. Es ijt heute das Sinnbild unferes
Dritten Reiches. — Die Hagalrıume, die Sig- und Gibor-, die Tyr-
und Fa Rune trägt der FF-Führer an feinem TIotenfopfring. Die
Man- und Yr-Runen werden vor uns ald Zeichen von Geburt
und Tod in Anzeigen und MWidmungen fowie auf Grabfteinen
verwandt. Die Ing: und Odal-Rune find uns Zeichen für das
Blut (Hochzeitszeichen) und den Boden (Erbhofzeichen).
Alle diefe Nunenfinnbilder jollen von der Z4-Gamilie bei der
Formung von Gebildfuchen, als Sinnbildzeichen auf Ditereiern
und auf Gefchenfen weitgehend verwandt erden,

Hagal-ARune: bedenter „das Alhimbegende“.


Hagal (germanifch) heift wörtlich: „Sch vernichte.“
In der Vernichtung des Feindes wird der allım
begende Friede als gewährleiftet empfunden,

Sig:-Nume: bedeutet foniel wie „jegende Sonne”


und zeige die innetvohnende jiegverheifende Kraft
an. — „Die beiden Sigrunen auf den Fahnen der 45
drüden die alte Formel „ig und jal” aus, das iff
das Heil, das in der Gewißheit des Sonnenfieges
inbegriffen Tiegt.” (KR. Ih. Weigel.)

41
Gibor-Rune: Sie ift zufammengefügt aus der
Sig- Rune und der IE-Rune, Sie ift darum eine Binde-
rune, Die IS(EIS-)NRune ift die Nord-Süd-Linie
aus dem Sahresfreis und bedeutet „das Leben“;
auf den Menfchen bezogen: Die lebendige Perjönlich-
feif. Die Gibor-Nune verdeutlicht alfo die fiegver-
heifende Kraft der VPerfönlichkeit.

Tyr-Rune: Sie verfinnbildlicht den germanijchen


Kriegsgott Tyr (= Zin (gr) = Zeus) und bedeutet
>

Dpferbereitfchaft bis in der Tod zur Rettung der


Ehre.

Fa-(Fe) Rune: „Fe“ ift in (germ.) feod = (uhd.)


Vieh enthalten. E3 bedentet mit diefem bewegliche
Bauernhabe, Gut und Reichtun. Fa: und Tyr- Rune
ss

in Verbindung gejegt bedeuten: DOpferbereitfchaft bis


in den Tod, troß aller Tiebgeiwordener materieller
Güter,

Man- Rune: Sie zeige mit den erhobenen, auf-


ffrebenden Armen die Geburt des Lebeiwelens au.
> <<

(Bol. das heraldifche Zeichen der Lifte.)

Yr-Nune: Sie zeigt mik ihren zur Erde gejtrer-


ten Armen den Iod des Lebeweiens an. Man- und
Ye-Rune find dem jechsipeichigen Sahresrade ent-
nommen. (Bgl. 33: und Hagal-Rune,)

4
Ing-RNune: Ing bheikt „geborenwerden”, „ab-
flammen von” und kommt noch in diefer Bedeutung
als Endfilbe in hunderten heutiger Nachnamen vor,
Die Rune zeigt die BVerfchränfung zweier Lebens-
träger und wird daher als Hochzeifärune verwandt.

Ddal-Aune: Ddal oder Alod it die germanifche


Bezeichnung für das Erbgut der Sippe. Für Dieje
Bedeutung wird die Ddal-Rune gejegt. Sie umfaßt
alles, was wir in den Begriffen Erbhof, Scholle,
Heimat umhegt willen.

Die Geburtstagsfeier
Zwar gehört dieje Feier nicht zu den großen Feiten im Jahres:
lauf, Sedoch joll fie hier Erwähnung finden, da fie einen in jedem
Fahre wiederichrenden Fefttag jedes einzelnen Fantilienmitgliedes
darftellt,
Diefer Feittag joll von den anderen Familienangehörigen Tichevoll
ausgeftaltet werden.
Auf der Familientruhe in der Iul- und Z4-Ede ol der Sulteller,
gefchmitcht mit den Lichtern, jtehen. Kleine Geburtstagsgefchenke,
der Geburtstagskuchen und die Blumen der Jahreszeit jollen den
Geburtstagstiich reich machen. Wird der Geburtstag eines Kindes
gefeiert, jo foll im den Aulteller, den diefes Kind bei feiner
Namengebung zum Geichenf erhielt, ein wenig Erde gefan und
ein großes Lebenslicht geftellt werden, Um diejes Licht rings im
KRreije jtchen jo viele Heine Lichter, joviel Sabre jeweils das Kind
alt Ik.

435
Die Kerzen körmen auch auf den äußeren Naud des Aulrades
(Nadkranz) aufgefest werden, welches dann, wie jo oft im Sahre,
auch an diefem Tage zu Ehren kommt, Auf dem Sulteller liegen
in diefem Falle die Gefchente, ähnlich wie am Weihnachtsabend.
Schlieglich gibt e3 zum AUufftellen der Geburtstagsferzen noch
einen fehr jchönen Holzring, der mit Iumnen verfehen tft (vgl.
Bid) Auf dem Ring tft Plag für 14 Kerzen. Iahr fiir Sahı
wird eine Kerze nach der anderen entzündet, bi das Kind mit
14 Zahren mit jeinem Eintritt in die HI. auch an die jelbftän-
dige Geftaltung feiner zukünftigen Laufbahr geht (Holzring
erhältlich beim Deuffchen Heimatwert, Düffeldorf, Hindenburg-
wall 42.)
Kiber das Schenken und die Gefchenfe ijt allgemein zu jagen:
Nicht auf den materiellen Wert der Gefhenfe Tommet es an!
Ein Hleines Gefchenf, das mit Liebe und Aufmerffankeit aus-
gefucht ift, und das damit in einer Verbindung zu dem Schenfen-
den und dem zu Beichenfenden fteht, ife immer wertvoller als ein
achtlos, vielleicht in Tegter Minute gefaufter teurer Gegenftand.
Bei Gejchenfen für Kinder fol mar fih davsı hüten, die Kleinen
zu verwöhnen. |

44
Der Geburftstagsring
mit 14 Kerzen, der Zulfeuchter und das Sippenbuch.
Lieder für die Feiern im Jahreslauf
MWeifnadten

Berahod; am Walde
Aubig und feierlich Herman Üirth

ei bob am Wal = de ragt von der Aal = de


Dämm-tung un=wo = ben bar = rt € 00 = ben,

mor = getzwärts fchau = end des le =: bens Baum. }


ft = ne entsrüde im der Zi = ten Raum.

Seg : nenzden Aid = tes bödh = fir Ge =: win,

Wah:rer de Beh =» te frei = nm Ge: fchledh= tes,

Meib: bis BB € s wiegen Grü - nens Ge:fled = tes,

bi «= ie ge E: 8 — Hort — und Sinn.

2. Dunfel bucchdringend, aufwärts dich fhwingend, leuchteft du weit in


der MWeltennadht; alther verloren, wiedergeboren, göffliches Heil zu
den Menfhen gebracht. Strahle von Norden, Giegglanz rein, Geijter
befreiend, Wiffen verleihend und unfre Herzen wiederum weihend,
Lihtbaum, umgib ung mit Deinem Schein.

45
O Tannenbaum, wie treu...
Mäßig Voltsweife

1. © Tannenbaum, 0 Tansnensbaum, wie treu find dei = ne

Blätter! Du grünftnidhenur zur Somsmerazzeit, nein,

auh im Winzter, wenn es fohneit, o Lan znen:baum, ©

Tan = nensbaum, wie treu find dei =: ne DBlärzter!

2. D Tannenbaum, o Tannenbaum, du Fannjt mir fehr gefallen! Wie


oft hat fehon zur Weihnachtszeit ein Baum von dir mich hoch erfreut!
D Tannenbaum, o Tannenbaum, dir Fannit mir jehr gefallen.

m
3. D Tannenbaum, o Tannenbaum, dein Kleid will mich was lehren:
Die Hoffnung und Beftändigfeit gibt Troft und Kraft zu jeder Seit!
DO Tannenbaum, o Tannenbaum, dein Kleid will mich was lehren.

Ernft Anfhüg

46
O Tannenbaum, du träglt ... . Aus Weffaten

1 © Tan s nen=baum, © Tan nensbaum, Du

trägt ein grü = nen Fweig, den Win: ter, den

rr zo
Somsmer, das Dauscrt Die lie = be Stit.

2, Warum follt ich nicht grünen, da ich noch griinen fann? Sch hab
wicht Mutter noch Vater, der mich verforgen fann.

3. Und der mich Fan verforgen, Das ijt der liebe Gott, der läßt mich
wachjen und grünen, drum bin ich fchlant und gro.

47
Hohe Nadıt der klaren Sterne ee le

I #90 be. Hadıt der 0 — Ba = rn —

Ster ne, — die wie ori


n

-
vw


BSrüt : kn — ftehn ü : be

ii zone — tie =: fin — Se = ne

Drü > ber un : fre Ar = zen gebn.

2. Hohe Naht mit großen Feuern, die auf allen Bergen find — beut
muß fi die Erd erneuern, wie ein junggeboren Kind.

3. Mütter, euch find alle Teuer, alle Sterne aufgeftellt, Mütter, tief
m euren Serzen fchlägt Das Herz der weiten Welt.
Meujahr

Siehlt du im Often das Morgentot von Yeno Daran

{ Sieht du im O:ftn das Mor = gen = ron, ein


bal = ten zusfam:men, ob le = bend, ob tot, mag
1. fe.

Zeis chen zur Srei = beit, zur BSonzne. re


tom: men, was ım = mer da wol: Wear

um jegt nod) zweisfein, bört auf mit demAa = den —

nodh fließt uns deut = _ fches Blur in den Us Lern:

Dolt, ans Ge = wehr! Dot, ans Ge = wehr! »

2, Viele Jahre zogen ind Land, gefnechtet Das Volk und belogen. Das
Blut unfrer Brüder färbfe den Sand, um heilige Rechte betrogen.
Zm Volke geboren erjtand ung ein Führer, gab Glaube und Hoffnung
an Deutichland ung wieder. [: Volk, ang Gewehr! :]
3. Deutjcher. wach auf, und reihe dich ein, wir jchreiten dem Stege
entgegen! Frei fol die Arbeit, frei wolln wir fein und mutig und
trogig verwegen. Wir ballen die Fäufte und werden eg wagen, e8 gibt
fein Zurücd mehr, und feiner darf zagen! [: Volk, ang Gewehr! :]
4. Zugend und Alter — Mann für Mann umflammern das Hafen-
kreugbanner. Ob Bürger, ob Bauer, ob Qlrbeitsmann, fie fchwingen
das Schwert und den Hammer für Hitler, für Freiheit, für Arbeit
und Brot. Deutfchland erwache, ende die Not! [: Volk, ang Gewehr! :]
(it Genchmigung des Verlags für deutihe Mufit [Robert Nühle]
Berlin.)

49
Guten Abend, guten Abend Weife aus Schweven

!. Öusten Az: bend, gusten U: bend wir Orüfsten die

Eyand dir, Haus = va 3 ter, Bir, Baus: mut: ter, in

kg = li = hem Stand! Wir wünzs fhen euh am

Web : nadıte = fett en gu =» te Iabr, vor

ol = lem Unsbet bu: te cu Gott im = mer» dar!

2, Eine Weihnacht, reich an Spenden, das wünfchen wir euch, allen


Männern, allen Frauen, den Kindern zugleich; es bringe euch Die
Weihnachtszeit Gaben gar fihön und laß eg allen Menfchen nach ihrem
Wunfh gehn!

3. Hell erglänzen beut die Kerzen, heil ftrahlet der Baum, fingt und
jubelt, gebt im Herzen der Fröhlichkeit Raum, gedenft auch eurer
Nachbarsleut, armer zumal, wünjcht allen, die beifammen heut, GTüd
ohne Zahl!
(Bolkstümliche Tertbearbeitung von Hans Helmut.)

50
Hftern
u Yus Flordmähren
Im Märzen der Bauer Lertfaffung von Walther Aenfet

; $ Im Mär:zen der Bau: er die Rößslein cinzfpannt,%


Le fege fie ne She: der und Wiesfen in Stand,|

er pflü ger den Boerden, er eg =: get und

fät und rührt fei =» ne Hänz de frübzmorsgens und fpät.

2, Die Bäurin, die Mägde, fie dürfen nicht ruhnz fie haben im Haus
und im Garten zu tun: fie graben und rechen und fingen ein Lied, fir
freun fich, wenn alles Ichön grünet und blüht.

3. So geht unter Arbeit das Jrühjahr vorbei, da erntet Ver Bauer das
duftende Heu; er mäht dag Getreide, dann drifht er 18 aus: im
Winter da gibt eg mand fröhlichen Schmaug.

(Mit Genehmigung des Bürenreiter Verlages, Kafiel.)

51
Aus Bayern und Stanten
Heut‘ .; ift ein. freudenreiche
;
r Tag _Zeribearbeitunn von Srig ode
Im Tenszfahritt

r. Heu if ein freu = den = ra = der Tag, daß

man den Som: me ge s win s nen mag.

Ihr Her = ren mein, der Some: mer if fein!

2. 3 bin der herrliche Sommerglanz, zu meiner Seit gehn die Jung-


fern zum Tanz. Shr Herren mein, der Sommer ift fein!
3. Zch bin der Winter mit allem Fleiß, zu meiner Zeit liegen die
Felder fchneeweiß. Ihr Herren mein, der Winter ift fein!
4. So bin ich der Sommer alfo fühn, zu meiner Zeit werden die Felder
grün. Shr Herren mein, der Sommer ift fein!
>. So fomm ich aus dem Gebirg jo gfehwind und bring mit mir den
fühlen Wind, Ihr Herren mein, der Winter ift fein!
6. Wohlan, wohlan, am frühen Tag mäh ich mein Gras auf der Wiefen
ab, Shr Herren mein, der Sommer tft fein!
7, Mähft du es ab, fo heb ihy’8 auf und mad) ein gutes Futter draus.
hr Herren, mein, der Winter tft fein!
8. Wohlan, wohlan, am Erntetag fchneid ich mein Korn und Weizen
ab. Shr Herren mein, der Sommer tft fein!
9. Schneidft du es ab, fo drefch ich’8 aus und mad mir gute Kuchen
draus. Zhr Herren mein, der Winter ift fein!
10. D Winter, du darfit jest nicht viel fagn, bald werd ich dich aus Dem
Sommerland jagn! Shr Herren mein, der Sommer ift fein!
11. Mein lieber Sommer, jegt geb ic) dir recht, du bift mein Herr und
ih dein Rnccht. Ihr Herren mein, der Sommer ijt fein!
12, Ei Bruder, reich mir deine Hand, wir reifen mitfanımen ing Som:
merland. Ihr Herren mein, der Sommer tft fein!

52
Moaienzeit

. Worte von Alfred Ipiente


Unfer die Sonne, unfer die Erde woeife von Georg Blumenfaat

ı. Un = fr die Son «ne, un = fer die Er: ds,

un fr der Weg in das blü » ben


= de Land,

un» fer der Wig in das blü = ben = de Sand

daB ein — fi = nie ges Doll una wer = dt

mi = de 2er DBru= der dem Deus der Die Mand,


ir

cvicsche Sc DBrueder den Bru s der die Hand.

2. Rajende Räder, laute Mafchinen, Schwingen und Klingen ge-


waltiger Zeit, Schwingen und Klingen gewaltiger Seit. Bruder, wir
wollen der Zufunft dienen, treu in unferem einfachen Kieid, treu in
unferem einfachen Kleid.
3. Wollen uns regen, wollen ung mühen, wollen fingen dag hämmernde
Lied, wollen fingen das hämmernde Lied. Fühlen wir Doch das Leben
blühen, wenn das Eifen im Feuer glüht, wenn das Eifen im Feuer
glüht.
(Mit Genehmigung des DVerlages Bote & Vol, Berlin, aug der
Sammlung von Georg Blumenfaat „Lieder der jungen Generation“)

53
. “ Weile von Lleidbard v. Reventbaf,
Nun will der Lenz uns grüßen 53, Jahcb. Say von Walter Rein

} {Fun will der Lenz uns grü = fen,von Mitstag webt es


aus alsienWiefen fprie » fen die DBlusmen rot und

1 (mail der Senzuns grü = fen, von Mlitetag


aus alelen Wisefen fprie = fien die Blusmen

Draus wob die brausme

webt es laus \ . .
trau die :
brausne Atie
rot und blau. J Draus wob

eän Ge: wand und lädt im Sefls tages

ve fi ein Ge= wand gar fein und 1ädt im

= = de zum Mais en ce tan s je ein,

Seft =: tags: Hi o * de zunmflläicen » tans ze em.

2. Waldvöglein Lieder fingen, wie ihr fie nur begehrf, drum auf zu
frohen Springen, die Reif’ ift Goldeg wert! Hei, unter grünen Linden,
da leuchten weiße Kleid’! Helja, nun hat ung Rinden ein End all
MWintergleid.
(Aus: Frig Zöde, Der Mufifant.)

54
Sommerfonnenwende
Worte von Heinrich Gutberfer
Volk will zu Volk Wieife von Paul Borfet

1. VolE will zu DolE und Blur will zu Blur und

Steam = me will zu Slamzme! Steig auf zum Aimemel,

balsge Gut, rauf fort von Stamm zu Stam


= me.

2. Dolf will zu Volk, ein Opferftrom fol alle Herzen einen. Hoc über
einen deutichen Dom foll Gottes Sonne fcheinen.

3. Vol will zu VolE und Blue will zu Blut und Flamme will zu
Flamme, Sfeig auf zum Himmel, heil’ge Glut, rauf fort von Stamm
zu Stamme.

(Mit Genehmigung des Zentralverlages der NEDAD,


Franz Eher, Nahf. ®. m. b. 9. München.)

55
1 Worte von Eberbard Wolf Möller
Deutfdyland, heiliges Wort Weife von Georg Blamenfaat

Deutfh = land, bi = = ges Dort,

du vel Un » end = lich keit.- Ü = be Die

Zi =: ten fort feilt du ge =» be = ne= det.

bei = lig dein und der |Äranz dei» wer

ftil = len Köbn | bie

Aus: Blumenfaat / Menzel, Feierjtunde zur Hochzeit.

) Die Begleitftimmen find nur bei der Wiederholung zu fingen.

56
Erntefeft
. Worteund Wei
Eh‘ daß der Bauer untreu wird von Sans Baumann

), £b dB der Baus: un e treu wird,

b muß die Erd ver = ge: bein, daß er kan fe = fen

Stand mehr findet, feisnen Mann im Streit zu fr = ben.

2. Eh daß der Bauer untreu wird, müjfen die Giern zerbrechen, daf
für den Bauern Fein Licht mehr ift zu rechten und zu rächen.

3. Eh daf der Bunter unfreu wird, eh ınuß er jelbjt verderben — doc


Bauerntreu und Bauerntrog find ftärfer als das Sterben.

57
Worte von Östar Sreund
Abends unterm Weizenktanz Weife von Georg Blumenfant

$: U s bands un ce tem We e zen


« franz üt im

Wirts = aus Kit = fes tanz. U os le Mikes bi,

ei = le Plag ift vere gef e fr Die ec fen Tag.


a i

Ie s des Mid: dm madt fh fin, —


——

je s ve o will Die Schön : fte


rrrf
fan, —

Dur e fen, zeige beut or _

fonft et =
| webt ibr ki:
ruf
ne Gunfi—

2. Unfre gute Dorfinufik fpielt heut Iuftig Stüd für Stüd. Seder wird
beut ausgeladht, der nur jaure Miene macht. Walzer, Polka, HSopfaffa,
Baß und Geige Bumdara. Burfh und Mädel froh im Tanz, Heiße
unterm MWeizenfranz!

(Aus der Schuloper „Wenn wir groß fein werden“.


2aienfpielverlag Ed. Bloc, Berfin.)
Totenfeier

In Mündjen find viele gefallen Adolf Wagner


*)

I. In Wünschen find vie = le ge=fal: im, in

Münscen warn vie a Te da » bei, 8 traf vor der

Selds ber =: ren = bal= te Deutz fe Hel: den das

168: He che Die. Fe traf vor der Seld


= ber = ten:

bal : 1e Drutsfhhe Hel:dn Daa 188 = fi = che Dlei,

2. Sie kämpften für Deutjchlands Erwachen, im Glauben an Hitlers


Miffion! Marfchierten mit Todesverachten in Das Feuer der Meaftion!

3. In München find viele gefallen für Ehre, für Freiheit und Brot!
E3 traf vor der Feldherrenhalle fechzehn Männer der Märtyrertod!

4, Ihr Toten vom 9. November, ihr Toten, wir fchiwören eg euch! Ex


eben noch vielftaufend Kämpfer für das Dritte, das Grofdeutiche
Red!
Adolf Wagner

*) Die Dehnung des YaTaftes in einen YaTaft it nur durch das


Singen des Liedes auf dem March begründet.

5
, , Worte uns Weife
Wo wir ftehen, fteht die Treue von Hans Baumann

I. Wo wir fe e ben, febt — die —

Tu ee, un >: fe — Schritt ift

ib — Be = febl, wir — mat s

fbie = ren nah — det — Sab : me,

fo ma = far = ven — DB wir nidt febl.

3. Wenn wir fingen, fchweigt Die Treue, fie ift größer als das Lied, fie
trägt fehweigend unfre Fahne, daß fie feiner wanfen fieht.

3. Wenn wir ftürmen, fingt die Treue, und ihr Singen zündet an, ımd
wir glühen wie die Fahne, daß ihr jeder folgen Zanır.

(Aus: Hand Baumann, Horch auf Ramerad, Ludwig PVoggenreiter


PBerlag, Potsdam.)

60
Die Geftaltung der Familienfeiern
Die Geftaltung der Familienfeiern
On da3 Wort Fantlienfeier weift darauf hin, daß es fich hier
um Feiern handelt, die im Nahmen der Familie flattfinden. Hier
unter fallen:
1. Die Namengebung,
2, Die Anfsahme des Kindes in das Tungvolf, bzw. zu den
Sungmädeln,
. Die Übernahme des Kindes in HI. dw. VOM,
9}

4, Die Eheichliegung nnd Aufnahme der Fran in die 43:-GSippen-


gemeinfchaft,
. Die Beifegung der Famillenengebörigen,
Du

Bis in die heutige Zeit hinein erjöhien es unerläglüh, diefe Feiern


durch die Kirche und ihre Diener geftalten und durchführen zu
laffen, Bornehmlich die Sranen liegen fich 3. ®. bei der Hochzeit
ducch die Entfaltung der Zeremonien, de3 Nituals, durch die Ber:
wendung von Brantfchleier und Weihrauch, durch Drgelklänge
und myftiich dunkle Kirchen jo gefangennehmen, dah fie glaubten,
diefe3 Beimwerts nicht entbehren zu Fünnen.

AUllenthalben werden nun befonders von der Partei und ihren


Gliederungen Anfäge gemacht, die Familienfeiern unferer Welt-
anfchauung gemäß jelbft durchzuführen. Wiederholt mußte hierbei
die Feftitellung gemacht werden, dak das Zeremoniell der Kirche
nachgeahmt wurde, dak bejtimmte Leute immer tvieder ala „beru-
fene” Sprecher die „Handlungen“ vornehmen, und dab die Feiern
über den Nahmen der Familie hinaus probagandiftiich andge:
wertet tonrden,

83
Im Gegenfaß dazır fe zu fagen: IUnfere Feier mäffen unjerer
Weltanjchauung enfiprechen, fie müfjen wie diefe fchlicht, Har und
zwerfmäßig fein, danır nur werden twir fie verftehen, ihnen mit
unferen tiefen Seelenfräften folgen and uns an ihnen erwärmen
fönnen. Der nordiiche Menjch wehrt ich entjchieden gegen jede
problematifehe Miyftit, die mit Hilfe von Lichteffekten, Wohlgerit-
hen und erregenden Neden erzeugt werden. Sp glauben viele
Leute, eine Feier fängt erft dan an, wenn das dunkle Gefühlsleben
anfgerührt wird, über das Vernunft und Wille nicht mehr Herr
find. Wir dagegen willen, dak unjer Gefühl dann am tiefiten
bewegt ift, wenn wir Har und deutlich die großen Zufammenhänge
erkennen, in die uns das Schicfal ftellte. Wir empfinden größfes
Glüd, wenn wir aus folcher Stunde der Erkenntnis den Willens-
anfrieb zu neuer Tätigkeit erhalten.
njere Feiern follen von der herzlichen Rameradjchaftlichteit, von
der Anteilnahme und den Zufammengehörigfeitsgefühl aller Teil-
schmer getragen fein, fo wie e8 einer Gippengemeinfchaft enf-
fpricht. Dadurch unterfcheiden fie fich fehon von vornherein von
den gejchäftsmäßigen Tirchlichen Handlungen. Der Sprecher fol
wechteln. E3 muß durchaus nicht immer der Einheitenführer oder
ein höherer Führer fein. Der nächfte und der beifte Ramerad wird
oft weit beffer den Freundichaftsdienft erweiten Können.
Der Kreis der Einzuladenden foll nur die umfallen, die als die
fatfächlich Beteiligten in Frage kommen. Sede theatralifche Ermwei-
terung des Kreifes ift auf das jchärfite zu verurteilen.
Die nachfolgenden Richtlinien follen einen gangbaren Weg zeigen,
der der Grundhalfung der FF gerecht wird. AUbfchliegend jest Ichon
fefte Formen zu prägen, it abiwegig. Gerade die Feiern in ber
Familie, die zum Brauchtum gehören, tollen Iangfam zu ihren
legten Formen finden.

Die Namensgebung
Die Namengebung ift eine Familienfeier, die meift im engften
Rahmen ftattfinder. Neben den Eltern nehmen nur die nächften

64
Bertvandten teil und einige dem DBater nahejtehende Z4-AUnge-
hörige. Die Namengebung kann der Bater jelbft vornehmen, Der
44: Angehörige aber fügt die Aufnahme des Kindes in die Gemein-
Ichaft der Sippen der 44 hinzu.
Die NTamengebung fol möglichft im eigenen Heim jtaftfinden.
Die Zimmer werden mit Blumen und Tansengrün ausgefchmück.
Im Halbkreis nehmen die Familienmitglieder Plas, in der Mitte
die Eltern, die Mutter mit ihrem KRindchen. Derjeriige, der den
Namen verleihf, fpricht zuerft. Für den DBater fan dies auch ein
anderes Familienmitglied fun, Die Worte follen jchlicht und Furz
fein. Sie follen den Dank an die Mutter ausdrüden und jollen
den Namen in irgendeine Beziehung zu dem Kinde bringen.
Deshalb bedarf die Wahl des Namens einer forgfältigen Liber-
legung. Anhaltspunkte bietet hier das Namenbuch von B. p. Gel-
how, das eite Sammlung fäntlicher deutjcher, altdeuticher und
zur Warnung auch fremdländifcher Vornamen mit Angabe ihrer
Abftammıung und ihrer Deutung enthält (Berlag Kocher, Leipzig).
Anh Waflerzieber, Hans und Grete, Berlag Dümmler, Bonn.
Der FH Angehörige, der nunmehr das Kind in die 44-GSippen-
gemeinschaft aufnimmt, fpricht fo, wie er e3 als Kamerad des
Baters meint. Gedanken, die er in Worte Tleidet, mögen etiwa
folgende fein:
Das aufjtrebende Grokdeutjchland, in das Diefes Kine
bineinwächit,
die Liebe des Führers zu den Rindern,
die Verehrung, die der Führer den Müttern entgegen:
bringt,
die Tat der Fran für die Mehrung der DVolldgemein-
Ichaft,
die Verpflichtung, die Für und ZF-Angehdrige in dem
Begriff der Sippengemeinfchaft liegt.
Er überreicht der Mutter ein Gejcheuf, jei e3 ein Sippenbuch oder
ein Schmucktüc (Armreif, Fidel). In manchen Gegenden Deutich:

65
lands (Schleswig-Holftein, Köln) befitt jeder Sturm eine oder
mehrere „Sturmiviegen“, die jeweils in das Haus der NMeutgebo-
venren gebracht werden, Bei bedirftigen Familien liefert der Sturm
einge Erfilingsansftattung mit, in jedem Falle wird der Nante des
Neugeborenen auf der Wiege verzeichnet! Im Anfchlug am die
Heine Feier findet ein Effen oder ein Sufammenfein beim Kaffee
Haft. Die Feier kann mit Heiner Mufit (Klavier, Hausmufif) um-
rahmt werben.
Der Geburt des Kindes und der Feier der Namengebung follen
de Eltern und die Verwandten mın an jedem Geburisfage aufs
nee gedenken. Wenn dem Kinde am Tage ver Namengebung ein
irdener oder zinnerner Teller gejchenft wurde, jo wird dDiejer an
jedem Geburtstage Inmitten der Gefchenfe wieder auf den Tifch
geitellt, Ein wenig Erde wird hineingefan and ein Lebenslicht hin-
eingeftellt, Rings um diejes im Kreife aber fichen fo viel Heine
Lister, jo viel Jahre das Kind jeweils alt ift. Dies tft ein alter
ehr verbreiteter und finnsoller Brauch. Man Tann die Kerzen
auch auf Den bereits erwähnten für diefen Zwerf erhältlichen Holz:
Bing, der wie Runen verjehen it, fellen.

Die Aufnahme in das Jungsolf


und die Aberführung in die 67
Mir dem 10, und dem 14. Lebensjahre gelangt in Zukunft der
junge Destiche am enticheidende Ubichnitte feines Lebens. Er
leiffet das eine Mal fein erites Berjprechen, das andere Mal feit
erites Gelöbnis dem Führer feines DBolles und jest diefe Hand-
lung dadurch In die Tat am, dab er ein Glied der politiichen
Drganifation feines jeweiligen Alters wird. Hier wird er im Rreife
gleichgeftellter Kameraden erzogen amd befähigt, einft feinen end-
gültigen Eid dem Führer zu Teilen. Diefe beiden bedeutenden
Tage im Leben des Zungen und des Mädels werden in Zukunft
auch Fefttage ihrer nafionalfozialiftiich denfenden Familie fein.
Die Kirche verlegt in dasjelbe Alter die Firmung, bzw. die Kon-

56
firmation. Zur Zeit diejer Feftlichkeiten ift ein großer Teil der
Anfmerkfamfeie und der Erwarfung des Kindes anf das neue
Kleid, den neuen Anzug, das nene Gebeibuch nnd das Pater-
gefchent gerichtet. Der Stan der Tirchligen Handlung wird vom
zehnjährigen Kinde gar nicht, vom vierzehnjährigen nur in weni-
gen Ansnahmefällen veritanden,
Der Sohn und die Tochter eines Nationaljoztaliften begreifen
aber gewiß, was mit ihnen vorgeht, wenn fie zum eritenmal amt
19, April (dem Borabend vom Geburtstage des Führers) mit
19 Sahren in der Uniform des Sungsolfes und im der fchönen
Tracht der Sungmädel angefreren find und nach feierlichen Lied
und faneradjchaftlicher Unrede eines Einheitenführers mit Tan
fenden im Reiche zufammen die Foriiel jprechen:
„Ich verjpreche, int Deutichen Sungvolf allzeit meine
Hflicht zu tun in Liebe und Treue zum Führer und
nnferer Fahne, jo wahr mir Gott Heife.“
Wenn der Sunge dies beieuernd ansınft, fieht er vor fich eine
sene Welt aufleuchten, zu der er jest gehört: Landslnechtätrom-
meln, Fanfaren, anfmarjchierte Kameraden mit Führern und
Fahnen. Die Eltern aber ftehen dabei und freien fich mit über
das große Ereignis im Leben ihres Kindes und find glücklich
darüber, daß fie dem Führer das größte Geburtätagsgefchent geben
und den fchönften Dank abitatten, der in ihrer Macht Liegt. Dak
diefer Tag zu Haufe in der Familie feinen wilrdigen Nachllang
findet, ift für uns eine Selbitverftändlichkeit. Mit der Kberreichung
eines Gejchenfes (einem Buch oder Bid vom Führer oder einer
Iunftreichen Abfchrift der Berpflichtungsformel) joll der Vater an
feinen Sohn oder feine Tochter Worte richten, die auf die Beden-
tung des Tages Hinweifen. Wenn ein Bater einmal jelbft zu
feinem Rinde in ernften, liebevollen Worten und in einem Augen-
blich, der nicht alltäglich it, Ipricht, dann wird das Kind diefe
Worte nie vergefjen. Sie Fünnen für fein ganzes Leben richtung:
gebend fein! Sm Anfchlug an die Kurze feierliche Handlung foll
am jchön gedeckten Tiich, der mit Blumen gefchmäst ift, das Mahl

67
Stattfinden, das auch in feiner Zufammenftellung über den fonftigen
Rahmen Hinausgeben joll,
Der Lbertritt des Iungen und Mädels vom Jungvolt in die HG.
dw. der Zungmädel in den BOM. foll in der Familie den glei-
hen Widerhall finden, Die Feierfiunde der Liberweifung der
„Zungzüge 1” in die HI. findet am 20. April fähnlein- und
gefolgfchaftsweile fatf. Der Junge jpricht:
„Sb gelobe
dem Führer Adolf Hitler treu and felbftlos in der Hitler
Jugend zu dienen,
Sch gelodbe
nich allezeit einzujegen für die Einigkeit und KRamerad-
fchaft der deuffchen Sugend,
Sch gelobdbe
Gehoriam dem Neichsjugendfünrer und allen Führern
der Hitler-Iugend,
Sb gelobe
bei umjerer heiligen Fahne, daß ich immer verfuchen will,
ihrer würdig zu fein, jo wahr mir Goft helfe!
Feierlich lautet das Gelöbnis der Vierzehnjährigen, und feierlich
Toll auch im Kreije der Familie diefer Tag begangen werden, in
veffen Mittelpunkt der Hitlerjunge, bzw. da8 SYIM.- Mädel fteht.

Die Ehefchließung und die Aufnahme der


$rau in die 47=Sippengemeinfcaft
Die Ehefchliegung „der Trauung erfolgt vor dem Standesamt.
Bis zu Beginn des Zweiten Reiches galt nur die Tirchliche
Tramumg, die auch in der Folgezeit, als das Gejeg Bismards in:
Sabre 1875 die Beitätigung der Ehefchliefung auf den Staat
übertrug, von den meiften Menjchen als unerläßlich, ja als die

68
weitaus wichtigere Zeremonie angejehen wurde. Diefe Anschauung
wurde von den Behörden dadurch unferjtügt, dab fie die Ehe»
Ichliegung vielfach in dürftigen Räumen zu einer formellen An:
gelegenheit machten.
Das Dritte Neich vertritt eine andere Einftellung zur Ehe. Es
fieht in ihr die Keimzelle des Volkes, Im Gegenjag zum früheren
Staat und zur Kirche werden nunmehr die Menfchen, die heirafeır
wollen, beraten, auf ihre Ehefauglichfeit und Erbgefundheit hin
geprüft. Der Staat ninımt fich der Familie an, befreut fie, fchafft
joweit al3 möglich materielle Schwierigkeiten aus dem Weg und
ftellt immer mehr die Bedeutung der Familie in den Vordergrund.
Diefer Bedeutung Joll auch künftig die Form der ftandesamtlichen
Ehefchließung entiprechen. E3 gibt Heute jchon Gemeinden, die
einen bejonders fchönen Naum zur Verfügung jtellen und deren
Beamte in würdiger und feierlicher Form die Trauung durch-
führen. Die notwendigen Erlaffe des Neichsinnenminifters hierzu
find vorhanden, Neuerdings ift eine Neichsorduung in die Wege
geleitet worden, die die Standesämter in Sippenämter ummwandelt
und für die Beamten eine feierliche AUmtstracht vorfieht. E3 mag
allerdings fein, dag es noch jehr an gefchulten Kräften fehlt, diefe
Erlaffe entiprechend durchzuführen.
Für Srauungen von ZH:Männern Tanı in folchen Fällen der
Standortführer, die Sippenpflegeftelle, der Einheitenführer oder
der Schulungsführer in geeigneter Weile eingreifen, Zu beachten
ift, daß der Ringwechjel während der Feier im AUnfchluß an das
beiderjeitige Samwort vorgenommen wird.
Mit der ftandesamtlichen Ehefchliefung tft das Baar Mann und
Fran geworden, Eine Zg:eigene Feier, in der eine „Ehemweihe” mit
Frage: und Antwortfpiel, AUltarattrappen, Dolhübergabe, Flams:
menjchalen und ähnlichen Nahahmungen meist chriftlichen Nitnales
durchgeführt wird, ift zu unterlaffen.
Für und 4: Männer Tomme nun noch die Aufnahme der Frau
in die F4-Sippengemeinichaft in Betracht, Diefe wird am ziwer-

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wäßigiten während des SHochzeitsniahles vder beijer noch vor Be-
ginn desjelben vorgenommen,
E3 tft fchon bei der Namengebung fowie bei den Feiern anläßlich
der Aufnahıne des Kindes in das Sungpolf uf. von der Veden-
fung des Mahles gefprochen worden. Das Feftmahl ift nraltes
Brauchtum, es ift unzertrennlich verbunden mit der Familienfeier!
Deshalb foll auch der Vorbereitung und der Durchführung des
Mabhles im Anfchlug an die Srauıııg beisndere Arfneerkfamteif
gervidmet fein. Auch dort, wo die Mittel befcheiden find, sunf fich
das Hochzeitsmanhl ermöglichen laffen! Der Kaum, in dem es ffaff-
findet, wird durch Die jeweiligen Berhältniffe gegeben jein. Doch
toll es nach Möglichkeit im eigenen Heim eingenommen werden,
in Berücdfichtigung noch Tebendigen VBolfsbrauches auch im Gajf-
baus. Immer aber ift darauf zu jehen, das der Tifch Feitlich gedeckt
und mit Blumen oder Tannergrün gefchmiückkt it, Die Pläße des
Ehepaares fünnen beionders hervorgehoben erden. Der Ein-
heitenführer oder ein dem Paar befonders nahejtehender Ramerad,
der die Fran in die Z4:Sippengemeinfchaft aufnimmt, fist dem
Paare gegenüber. Bor Beginn des Effens oder während des
Effens, ziwifchen zwei Gängen, jpricht nun der ZF-Ramerad zu den
Neuvermählten. In feinen Worten muß er ganz befonders den
Wert der Ehe für die Erhaltung des Volkes und für die Sippen-
gemeinfchaft der 44 hervorheben. Er foll eingehen auf das Wort
„Meine Ehre heikt Treue“, das nunmehr auch für die Frau ver-
pflichtend ift, ebenfo wie fie wunmehr den Z4-Gefesen unterftcht,
Er foll weiter darauf Hinweifen, daß der 4: Manit, die Z4-Frau,
die freu zueinanderhaffen, ihre Pflicht tun und wertvolle Glieder
unferer Gemeinjchaft find, immer in diefer Gemeinfchaft geborgen
fein werden. Mit der ernjten Mahnung, immer der hohen XUuf-
gabe der Fran und künftigen Mutter eingedenk zu fein, die Gejege
der FF zu achten und nach ihnen zu Teben, nimmt der Sprecher Die
Fran in die Sippe der ZZ auf, Mit diefer Aufnahme foll die Liber:
reichung eines Gefchenies, das auf die Ehe oder die Frau und
Mutter Bezug hat, verbunden fein. Hierfür eignet fich ein befon-
ders ausgewähltes Buch mit Widinuug oder ein BEI. Schön iff

70
auch der Brauch, einen Holzteller mit Salz und Brot und zwei
Behern aus Steinaut oder Porzellan zu überreichen. Diejes Ge-
ichenf verfinnbildlicht die einfache Lebenshaltung, die wir nie ver-
geilen Dürfen,
Die Worte des Sprecher follen ausklingen in ein „Sieg Heil“
auf den Führer und das junge Paar.
Der übrige Teil des Hochzeitseffens foll fröhlich verlaufen. Wo
Tanz möglich ift, joll getanzt werden.
Das Kleid der Braut Fol feitlich fein, Schleier und Mlyrtenkranz
find jedoch als orientalifche Sitten ir jedem Falle zu vermeiden.
Außer der in vorftehenden gefchilderten Form ift die Aufnahnte
der Fran in die Z4-GSippengemeinfchaft auch noch im unmittelbaren
Anfchluß an die ftandesamtliche Trauung gleihfam in Verbindung
mit derfelben möglich oder aber in einer in jich abgejchloffenen Feier.
Die Wahl des Ranmes nıny jorgfältig vorgenommen werden. Sit
in den örtlichen ZF-Dienftftellen ein geeigneter Raum nicht vor-
handen, dann wird die Frasenfchaft, HI. oder Stadtverwaltung
helfend einfpringen. Die Geftaltwuig der Feier bedarf überlegter
Borbereitung. Sie bedarf vor allem der nunfilalifchen Umrahmung.
Sofern eine folche dire) Angehörige eines ZH-MZ. oder aus den
Kretfen der FF-Nameraden nicht geftellt werden kann, wird die H5.,
der BOM. oder die Frauenfchaft ohne weiteres Gier zu helfen in
der Lage fein. Ein Vorfpruch, Gedicht vder Profa, Worte des
Führers oder Reichsführers follen die Nede des Z4-Rameraden ein:
leiten. Defjen Worte jollen fich in den vorfichend anfgezeigten Ge-
danfengängen bewegen. Da bei diefer Feiergeftaltung der Kreis
der FH-Rameraden größer gezogen werden fan, fol zum AUbichlug
das Trexelied gejungen werden, Bezüglich der Wahl der Mufil
wird auf die Schluißbemerkungen verwiejen, Der Schmuck des
Raumes foll einfach fein, Im Hintergrund feeht die Fahne mit dei
Sigrunen, dazu Blumenfchnuc, jedoch feine Palnıen, Lorbeer, jort-
dern Eiche, Tannengrün, Stechpalme und Efeu, Für das Braut:
Haar und die Mehrzahl der Teilnehmer find Stühle bereitzuhalten,
AUbichliegend wird nochmal darauf hingemwiejen: Je beffer der

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KRamerad, der die Fran in die ZF:-Sippengemeinichaft aufnimmt,
Mann und Frau Fennt, dejto herzlicher wird er jprechen können.
E3 ift deshalb grundfalich, immer nach einem Einheitenführer und
womöglich nach einem höheren Führer zu verlangen. Diefer mup
fich meijt doch nur auf allgemeine Nedensarten feiflegen, während
der Ramerad, der das Wachen und Werden der Zuneigung amd
der Liebe des jungen Paares miterlebte und vielleicht auch feine
Ränpfe fah, aus diefem Erleben heraus feine Worte formt. Daranı
fomme es in unferer Gemeinschaft in erjter Linie an.

Die Beifegung
Die ernftefte aller unferer Feiern bedarf bejonders forgfältiger Vor:
bereifung. E83 find deshalb feitens des verantivorflichen Einheiten:
führerd ale Mafnahmen zu freffen, die nicht nur eine würdige Ge-
ftaltung, fondern auch eine in allen Teilen geficherte Durchführung
der Feier gewährleiften. Der Einheitenführer muß fich deshalb
weitergehend um die Vorbereitungen Himmern und zu feiner Inter:
ffügung die ihm am geeignefften exrfcheinenden Z4- Männer ausjuchen.
Innächjt wird der Einheitenführer möglichtt jofort die Fran oder
die Eltern des verftorbenen Z4-Rameraden aufjuchen. Er wird fid)
erfundigen, two er irgendwie helfen fan, Er wird alles fun, was
dazu beiträgt, den Schmerz zu Iindern, irgendwelche Rat- und
Hilflofigkeit zu befeitigen und wird der Familie niit Rat and Tat
in taftooller, männlicher Weile Hilfe gewähren.
Hand in Hand damit geht die Vorbereitung der Beljegung. WUlle
Schwierigteiten, die früher bezüglich der Beerdigung auf Kirchlichen
Friedhöfen beffanden, find durch den Erlaf; des Reichaminifters des
Sunern vom 14. Mai 1937 bejeitigt worden.
Die Aufbahrung des Toten finder in der Wohnnng oder in der
Dienfttelle, im 44:Heim, oder in der Friedhofhalle ffatt, Der Sara
wird in der Mitte des Raumes aufgeftellt. Er ift mit der 44:Fahne
bededft. Dolh und Müse des Toten liegen vbenauf, Gechs

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454: Männer im Dienftanzug mit Stahlbelm und weihen Hand-
Schuhen, die fpäferen Träger, übernehmen während der Feier die
Wache zu beiden Seiten des GSarges. Der Raum ijt vorher von
den Z5-Rameraden mit Blumen und Tannengrün gejchmück wor-
den, jo daß er einen ernften, nicht aber einen bedrüdenden Eindruc
macht. Am Sarge fol auch nur der Kranz der 44-Einheit bzw. des
Reichsführers Liegen, der, möglichit nur aus Tannengrün, dem
Zeichen des fi) immer ernenernden Lebens, die Schleife mit der
Ih: PRume trägt.
Die Feier bei der Aufbahrung fol in einen angemejjenen Der:
hältnis zu der nachfolgenden Feier am Grabe ftehen. Den Ans
gehörigen und den nächlten Bekannten fol vor allem Gelegenheit
gegeben werden, vor der öffentlichen Feier drangen jtillen Ubjchied
von ihrem Ioten zu nehmen. Nach diefer Feier wird der Sarg von
der Totenhalle durch die jechs ZA: Männer zur Grabjtätte gefragen.
Bon der Wohnung aus wird die Lberführung auf dem Wagen und
im Leichenzuge notwendig. Hierbei joll der übliche Toteniwagen ver-
mieden werden, Un jeiner Stelle fol ein mit Tannengrün ab-
gelleideter Plattenwagen verwendet werden, Yon dem aus der
Sarg in feinem Fahnenfchmud frei fichtbar bleibt. Die Pferde, die
feinesfall3 fchwarz behangen fein jollen, werden von JH: Männern
geführt. Die jehs Träger gehen neben dem Wagen.
Bor dem Sarge marjchiert der MI. und die ZF-Einheit. Hinter
dem GSarge gehen die Verwandten fowie die ZJ-Rameraden und
nächften Bekannten de3 Toten. Weitere Gliederungen und Forma:
tionen fchließen fih au. Die Kränze, die int allgemeinen nicht auf
dem GSargiwagen mitgeführt werden jollen, folgen in einem dazı
bereifgeitellten Wagen dem Zuge.
Die Anfftelung der Teilnehmer zu der Feier am Grabe maß gut
überlegt und geleitet jein, Das Grab darf von den Umftehenden
nicht bedrängt werden. Die Feier ije fchlicht und Kurz zu halten.
Der Sarg wird zunächft vor dem Grabe abgeftellt und bleibt allen
fihtbar während der Feier ftehen. E3 foll nicht mehr als ein Mufik-

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jfüick gefpielt werden, worauf der Einheitenführer in Krrzen, kraft-
vollen, aber auch ganz perfönlich wirkenden Worten de3 dahin-
gegangenen Kameraden gedenft. Einem Menfrhen, der in jeinent
Leben der höchften Tebendigen Einheit, dent Volke, gegenüber in
Dienst, Beruf und Familie verantwortlich feine Pflicht getan hat,
dem ift der Tod fchickjalgefegter und darum finnvoller Abfchlu:
diefes Lebens. Die Zurickbleibenden aber jollen voll tiefen Ernftes
eingedenf fein, dat der Tote eingeht zu den Ahnen, mit deuen wir
uns alle lebendig verbunden fühlen, und da fein Dafein fortge-
führt wird durch feine Blutsvertvandten und dem in jeinem Le-
bensfinn meiterfämpfenden Orden der 44, dem er angehörte, So
twie er und feine Familie der Sippengemeinfchaft angehörten, fo
tollen feine Hinterbliebenen fih nie einfan fühlen brauchen, Denn
fie finden offene Herzen und IUnterftügung bei allen J-Mämmern.
Darauf nimmt der Einheitenführer den Dolch des Toten vont
Sarge und wechjelt ihr gegen den eines der nächiten Kameraden
oder Verwandten des Toten aus, der nun mit dem Dolch des
Dahingefchiedenen die Verpflichtung auf fir nimmt, den Sinn des
Strebens und Kämpfens des Toten in jeinen eigenen Dienfte
fortzujegen,
Die 54 Träger, die während der Seler in milifärifcher Haltung
verharrten, laffen num der Sarg langjam und feierlich und snfer
anhaltendem Itommelwirbel in das Grab hinab. Sofern Ehren-
falven vorgejehen find, werden Diefelben während des Hinab-
lafjens des Sarges abgefenert, ES ift jedoch darauf zu achten, dak
das Fenerfommando nicht zu nahe am Grabe jteht, da erfahrungs-
gemäh namentlich Frauen und Mütter des Toten bei Abgabe der
Salven fehr erjchrerfen.
Nachdem der Sarg hbinabgelaffen it, Haben Die wächiten Ange:
börigen noch einmal Gelegenheit, den Toten zu grüßen und Blumen
in da3 Grab zu werfen. Dann beginnen die ZF-Rameraden, während
alle Anwvejenden in Schweigen verharzen, in gemefjener Arbeit das
Grab zuzufchanfeln, über das fie einen Hügel wölben, und um den.
die Rränze gelegt werden.

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Darauf treten jäntfliche Z4- Männer an das Grab, bilden einen ge-
Ichlofjenen Ring und fingen in militärtjcher Haltung das Z4-Treue:
lied, Gerade fir dieje legte und überzeugendite Handlung der Feier
ift ein Hares Auftreten jedes einzelnen, joiwie der fehlerlofe Gefang
aller notwendig.
Die Beifegung verftorbener Frauen von ZZ: Männern geht finn-
gemäß vor fih, Es ift felbitverftändliche Pflicht der 44, auch hier
die Sinpengemeinfchaft zu beweifen. Anfbahrung, Stellen der
Ehrenwache, Sargfräger, die Handlungen am Grabe, felbitverjtänd-
lich mit Ausnahme des Dolchaustanfches, bleiben im weientlichen
im jelben Nahmen,
Das Trenelied bildee bier ebenfallg den feierlichen Abichluf.
Zur Gemeinihaft unferer engeren Sippe gehören jchlieglich noch
die Rinder und die Eltern unferer Z4-Familien, E3 entipricgt daher
dem ebenjo natürlichen wie wichfigen Gebot der GSippenpflege, dak
im Falle des Ablebens eines diefer Glieder smferer Sippen gleich-
fall3 die Betreuung der Schugftaffel einjegt. Der Einheitenführer
Hat die Pflicht, dem Z4:Rameraden, der ihm den Tod eines feiner
Kinder oder feiner Eltern meldet, mit Nat und Tat zur Geite zu
ftehen und dafür zu forgen, da der Kamerad nicht allein gehen
muß, wenn er diefe Angehörigen zur legten Nuhe geleitet. Der
Einheitenführer wird auch hier Anordnungen für ein entfprechendes
und wirdiges Geleit treffen und wird jelbit am Grabe Tprechen
sder einen Kameraden damit beauftragen.
Sp foll es bei diefer ernffeften aller Feiern befonders zum AUusdrud
fommten, dat e3 heiligftes Gefeh in der Schusftaffel it, auch in
der Not des bitterften Leides Teinen unjerer Männer und feine
unferer Frauen ihrem Schmerze zu überfajjen.
Irene und Rameradichaft, Einjasbereitfchaft und Sippenverbun-
denheis werden fchliehlich den größten Schmerz ftifen und über das
größte Leid fiegen!

>
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Dorfchläge für die mufifalifche
Umrahmung der Familienfeiern
Miufifreigen mit allgemeiner Seftmufit
Bor Gebrauch folgender Minfikreiher find von den Verlagen
durch Mufikbuchhandlungen) Sonderverzeichnifie anzufordern:

a) Für Heinere Belegung:


„Mufiiblätter der Hitlerjugend“
(Georg Rallmeyer-Verlag, Wolfenbüttel.)
Befonders zu empfehlen: Mufikblätter der Hitler-Ingend
Pr. 12, 20, 24/25, 30, 34, 36, 42/43, 53.

b) Für größere Bejesung:


„Seierlihe Mufit”
(Georg Kalimeyer-Verlag, Wolfenbüttel.)
E83 iff eine Sammlung von Feftmufilen junger Romponiiten.
„Dentihe Snftrumentalmufif” |
Hag. vor Adolf Hoffmann.
E8 ijt eine Sammlung von Feitnuftfen älterer Rompontften.
„Nagels Mufilarhin“
(Berlag Nagel, Hannover.)
Die Sammlung bringt ausgeiprschene Rammermufif,

<) Für Heine Bläferbefegung:


„Die Bläferfameradihaft“
(Boggenreiter-Berlag, Potsdam.)
Die Sammlung enthält Gebrauchsmuftf für Heine Wläfer-
befegung von Georg Blumenfeat.

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Mufifalifchhe Ausgeftaltung von Brauerfeiern

a)5 ir Eleine Befesung (auch Laienfpieler):


Deut auf den Top Nihard Wagners nah Motiven aus
feinen Werken. . . . + Bearb, von Franz Lilzt
(Streichquartett, Duintert, entf, Harfe dazu)
Langfame Säte aus den Triss, Duartetten njw.
Divertimenti von Haydn, Mozart, Beethoven
Intermezzo, Tangfamer, nachgelaffener Sa aus dem Gtreid-
quintett von Anton Bruckner
Langfaeme Säge aus ven Brandenburgifchen Konzerten von
Scohann Sebaftfian Bach
Die Eoncerfi grofli von G. F. Händel
fanch in Heineree Sefegung möglich)

b} Blasmufif:
Trauermufik en 2.0. Hanfitaengl
(wird auf dem Appeli der ea. geipielt)
Trauermufli . . 0... nn. Ede. Grieg
Tranermufit (anf den Tod Carl Maria von Webers)
Ric. Magier

ce} Stufoniig:
Tranermuft (Maurifche Trauermuff). . . WU Mozart
{nur wenige Soloinftrumente)
Ale So .... en. En, Grieg
(auch einfach mit dem Site „ Trauermuiit“, erhaben und im
Rhythmus eines Trauermarfches)

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