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Erbstreit vermeiden - Wer erhält im Todesfall mein

Geld aus der 3. Säule? - News - SRF


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aus-der-3-saeule

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Im Vorsorgegespräch macht ein Bankberater seinen Kunden darauf


aufmerksam, dass er und sein Lebenspartner sich bei der dritten Säule
gegenseitig begünstigen sollten. Nur so sei gesichert, dass sie das
Vorsorgeguthaben des anderen erben können. Denn die beiden haben ihre
Partnerschaft nicht eingetragen und sind auch nicht verheiratet.

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Dieser «Espresso»-Hörer und sein Partner sind wohl kaum die einzigen
Betroffenen, welche zu wenig über die Begünstigung bei der dritten Säule
wissen. Vorsorge-Experte und Rechtsanwalt Martin Hubatka bestätigt dies.
So bestehe oft die irrige Vorstellung, man könne die Begünstigtenordnung
für den Todesfall im Testament frei regeln. Dem sei aber nicht so, sagt er.
Im Gesetz sei für die Säule 3a eine Rangordnung möglicher Begünstigter
festgelegt.

Regelung bei Ehe und eingetragener Partnerschaft


unnötig

Zuoberst in dieser Rangliste stehen Ehegatten und Partnerinnen in


eingetragenen Partnerschaften. In diesem Fall gebe es nichts zu rütteln,
sagt Hubatka: «Im Todesfall geht das Guthaben an die Ehegattin,
beziehungsweise den eingetragenen Partner.»

War der oder die Verstorbene jedoch weder verheiratet noch in einer
eingetragenen Partnerschaft, dann sei es ratsam, zu klären, wen man
begünstigen will. Auf der nächsten Stufe sieht das Gesetz nämlich mehrere
mögliche Begünstigte vor:  Beispielsweise Kinder und Enkel oder auch den
Lebenspartner, bzw. die Lebenspartnerin der letzten fünf Jahre vor dem
Tod.

Wer darf bei der Säule 3a begünstigt werden? Das sagt das
Gesetz

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Art. 2 Begünstigte Personen

1. Als Begünstigte sind folgende Personen zugelassen:


a. im Erlebensfall der Vorsorgenehmer;


b. nach dessen Ableben die folgenden Personen in nachstehender


Reihenfolge:

1. der überlebende Ehegatte oder die überlebende eingetragene Partnerin


oder der überlebende eingetragene Partner,

2. die direkten Nachkommen sowie die natürlichen Personen, die von der
verstorbenen Person in erheblichem Masse unterstützt worden sind, oder
die Person, die mit dieser in den letzten fünf Jahren bis zu ihrem Tod
ununterbrochen eine Lebensgemeinschaft geführt hat oder die für den
Unterhalt eines oder mehrerer gemeinsamer Kinder aufkommen muss,

3. die Eltern,

4. die Geschwister,

5. die übrigen Erben.

2. Der Vorsorgenehmer kann eine oder mehrere begünstigte Personen


unter den in Absatz 1 Buchstabe b Ziffer 2 genannten Begünstigten
bestimmen und deren Ansprüche näher bezeichnen.

3. Der Vorsorgenehmer hat das Recht, die Reihenfolge der Begünstigten


nach Absatz 1 Buchstabe b Ziffern 3–5 zu ändern und deren Ansprüche
näher zu bezeichnen.

Unter diesen gleichberechtigten, möglichen Begünstigten könne es zu


Konkurrenzsituationen und Streitigkeiten bis vor Gericht kommen, sagt
Vorsorgeexperte Hubatka: «Beispielsweise kann ein Konkubinatspartner
mit einem Kind konkurrenzieren.» Um Konflikte zu vermeiden, sei es
wichtig festzulegen, wer im Todesfall das Vorsorgegeld erhalten soll und zu
welchen Teilen.

Gerade bei Lebensgemeinschaften könne man so Klarheit schaffen, sagt


Hubatka: «Selbst, wenn beispielsweise die 5-Jahresfrist noch nicht
abgelaufen ist, kann trotzdem schon gegenüber der Vorsorgeeinrichtung
g g g g g
eine entsprechende Erklärung abgegeben werden. Im Todesfall muss von
Gesetzes wegen ohnehin überprüft werden, ob die Voraussetzung zum
Todeszeitpunkt (noch) gegeben sind oder nicht.»

Selbst, wenn die 5-Jahresfrist noch nicht abgelaufen ist, kann


gegenüber der Vorsorgeeinrichtung eine Erklärung abgegeben

werden.

So regeln Sie die Begünstigung bei der dritten Säule:

1. Beziehen Sie bei Ihrer 3a-Vorsorgeeinrichtung (Bank oder Versicherung)


ein Begünstigtenformular und füllen Sie es aus.
2. Sie können die Begünstigtenorndung bei der Säule 3a auch in einer
schriftlichen Erklärung an die Bank/Versicherung festhalten oder im
Testament.
3. Lassen Sie überprüfen, ob die getroffene Regelung dem Gesetz
entspricht.

4. Prüfen Sie bei jeder Änderung der persönlichen Situation (z. B. Tod des
Ehegatten oder Auflösung des Konkubinats), ob die gesetzliche
Begünstigtenordnung oder die bereits eingereichte Erklärung noch
stimmen. Die einmal eingereichte Ordnung kann jederzeit abgeändert
werden.

3a-Guthaben kann theoretisch verfallen

Zuletzt in der Rangliste der möglichen Begünstigten stehen Eltern,


Geschwister und übrige Erben. Letzteres kann irgendeine Person oder auch
eine wohltätige Institution sein. Unter all diesen kann man die Reihenfolge
frei festlegen. 

Fehlen alle im Gesetz aufgeführten möglichen Begünstigten und ist auch im


Testament kein «übriger Erbe» bestimmt, kann das Guthaben aus der Säule
3a theoretisch verfallen. «Ein solcher Fall ist mir allerdings nicht bekannt
und dürfte sehr, sehr selten sein», meint Experte Martin Hubatka.
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Espresso(Link zur Sendung) vom 15.03.2022, 08:13 Uhr

Espresso, 15.03.22, 08:13 Uhr

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