Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
MAYR
4. Aufl.
recht. Dabei wurden nicht nur die jüngsten Neuerungen im österreichischen
Recht (etwa durch das 2. ErwSchG sowie Änderungen des GOG, des RATG und
des GGG) eingearbeitet, sondern auch die aktuellen Rechtsakte im Bereich
Zivilprozessrecht
des europäischen Zivilprozessrechts (insb die DSGVO, die Novellierung der
EuMahnVO und der EuBagatellVO sowie der von der EU-Kommission ange-
kündigte „New Deal for Consumers“) berücksichtigt.
Besonderes Augenmerk liegt auf der Betonung der für die Praxis relevanten
Aspekte des Zivilprozessrechts. Zahlreiche grafische Darstellungen und Über- 4. Auflage
sichten sollen das Verständnis erleichtern. Ergänzt werden die Erläuterungen
durch Hinweise auf einschlägige Gesetzesstellen sowie aktuelle richtungs-
weisende Judikatur und Literatur. Dadurch wird sowohl Rechtsanwendern als
auch Studierenden ein rascher Überblick und Zugang zum Verfahrensrecht
und den relevanten Erkenntnisquellen ermöglicht. Das Buch dient daher neben
der Vorbereitung auf Prüfungen auch als Einstiegslektüre für jene Praktiker,
die selten mit Zivilprozessrecht befasst sind.
Univ.-Prof. Dr. Georg E. Kodek, LL.M. lehrt am Institut für Zivil- und Zivilverfah-
rensrecht der WU Wien und ist Hofrat des Obersten Gerichtshofes.
Univ.-Prof. Dr. Peter G. Mayr lehrt am Institut für Zivilgerichtliches Verfahren
der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck.
ISBN 978-3-7089-1736-8
facultas.at
Zivilprozessrecht
von
und
4. Auflage
Wien 2018
Bearbeitet haben
Georg E. Kodek: V. Teil, VII. Teil, IX. – XVII. Teil (XIV. Teil mit Mayr)
Peter G. Mayr: I. – IV. Teil, VI. Teil, VIII. Teil, XIV. Teil (mit Kodek),
XVIII. – XX. Teil
Kodek/Mayr, Zivilprozessrecht4 5
Vorwort
zu jährlich novelliert wurden. Hinzu kommen Änderungen des GOG sowie des
RATG und des GGG. Die Beispiele wurden im Interesse der Verständlichkeit
etwas vermehrt; ebenso die Zahl der Querverweise, um namentlich Anfängern
die Orientierung zu erleichtern und Zusammenhänge zu betonen. Wenngleich
wir bestrebt waren, die Randzahlen im Wesentlichen unverändert zu belassen,
war dies nicht überall möglich, weil in einigen Bereichen doch Umstellungen
erforderlich waren. Um den Gesamtumfang des Werks und – vor allem im
Interesse der Studierenden – den Preis des Werkes im Rahmen halten zu kön-
nen, mussten wir – wie schon in den beiden Vorauflagen – schweren Herzens
auf den Abdruck von Mustern verzichten. Dieses vor allem für Studierende so
wichtige „Anschauungsmaterial“ sollte im Rahmen von Lehrveranstaltungen
zur Verfügung gestellt werden. Überhaupt kann und soll das vorliegende Buch
den Besuch einschlägiger Lehrveranstaltungen nicht ersetzen, sondern möchte
Hilfestellung bei der Vorbereitung und Wiederholung des Stoffes bieten und
beim Mitschreiben entlasten.
Das bewährte Grundkonzept des Werks wurde beibehalten: Unverzichtbares
Grundwissen ist in normaler Schriftgröße dargestellt; Kleindruckpassagen ent-
halten ergänzende Informationen und Erläuterungen. Die Gliederung in Rand-
zahlen und zahlreiche tabellarische Zusammenstellungen sollen die Übersicht-
lichkeit fördern. Das Vermittelte soll durch häufige Beispiele verdeutlicht wer-
den. Außerdem finden sich regelmäßig Verweise auf das gleichfalls im facultas
Verlag erschienene Casebook Zivilverfahrensrecht. Zahlreiche weiterführende
Literaturhinweise ermöglichen dem Interessierten eine vertiefende Befassung.
Abschließend gilt es, all jenen zu danken, die zur Fertigstellung des Werks
beigetragen haben. Unseren Mitarbeitern Herrn Univ.-Ass. Mag. Manuel
Schweiger und Frau Univ.-Ass. Mag. Lena Werderitsch sowie Frau Univ.-Ass.
Mag. Claudia Bösch und Frau Univ.-Ass. Mag. Franziska Dobler danken wir
für wertvolle Anregungen, für die verlässliche Durchsicht des Manuskripts und
die Erstellung des Stichwortverzeichnisses. Dank gilt auch allen Leserinnen
und Lesern, die uns Anregungen für die Neuauflage gegeben haben. Schließ-
lich schulden wir dem Verlag, und hier namentlich Herrn Peter Wittmann und
Frau Brigitte Wandl, auch bei der vierten Auflage Dank für die umsichtige und
zügige Betreuung der Drucklegung.
6
Inhaltsübersicht
Vorwort ........................................................................................................... 5
Inhaltsverzeichnis ........................................................................................... 8
Abkürzungsverzeichnis . ............................................................................... 21
Kodek/Mayr, Zivilprozessrecht4 7
Inhaltsverzeichnis
Vorwort ......................................................................................................................... 5
Inhaltsübersicht ............................................................................................................. 7
Abkürzungsverzeichnis . ............................................................................................. 21
Verzeichnis abgekürzt zitierter Literatur . ................................................................... 26
8
Inhaltsverzeichnis
8. Verfahrenskonzentration .......................................................................... 67
C. Weitere Grundsätze ........................................................................................ 68
1. Freie Beweiswürdigung ........................................................................... 68
2. Freiheit des Vorbringens .......................................................................... 69
3. Vorrang der Sachentscheidung ................................................................. 69
4. Gleichheit der Parteien . ........................................................................... 69
5. Hilfeorientiertheit und Förderung einer einvernehmlichen Lösung . ....... 70
Zweiter Teil: Die Abgrenzung der Zivilgerichtsbarkeit (Mayr) ............................ 71
I. Die Zulässigkeit des Rechtswegs . ........................................................................ 71
A. Die Zulässigkeit des Rechtswegs (im engeren Sinn) . .................................... 71
1. Die Abgrenzung von der Verwaltung ....................................................... 71
2. Rechtsfolgen.............................................................................................. 72
B. Die Zulässigkeit des ordentlichen Rechtswegs .............................................. 73
II. Die inländische Gerichtsbarkeit . .......................................................................... 74
A. Begriff ............................................................................................................. 75
B. Ausnahmen (Immunitäten) . ........................................................................... 76
1. Immunität von Staaten ............................................................................. 76
2. Immunität von Internationalen Organisationen ....................................... 77
3. Immunität von Personen .......................................................................... 77
4. Immunität von Sachen ............................................................................. 78
C. Rechtsfolgen . ................................................................................................. 78
III. Die Abgrenzung von anderen gerichtlichen Verfahren ......................................... 79
A. Die Abgrenzung vom Strafverfahren ............................................................. 79
B. Die Abgrenzung zwischen den verschiedenen
zivilgerichtlichen Verfahrensarten . ................................................................ 80
1. Die Abgrenzung zwischen Streit- und Außerstreitverfahren ................... 81
2. Die Abgrenzung zwischen Erkenntnis- und
Vollstreckungsverfahren . ......................................................................... 82
3. Verfahrensrechtliche Behandlung ............................................................ 82
IV. Der Geschäftsanfall bei den ordentlichen Gerichten ............................................ 84
Kodek/Mayr, Zivilprozessrecht4 9
Inhaltsverzeichnis
10
Inhaltsverzeichnis
Kodek/Mayr, Zivilprozessrecht4 11
Inhaltsverzeichnis
12
Inhaltsverzeichnis
Kodek/Mayr, Zivilprozessrecht4 13
Inhaltsverzeichnis
14
Inhaltsverzeichnis
Kodek/Mayr, Zivilprozessrecht4 15
Inhaltsverzeichnis
16
Inhaltsverzeichnis
Fünfzehnter Teil: Das Verfahren vor den Bezirksgerichten (Kodek) .................. 341
I. Einführung ....................................................................................................... 341
II. Erleichterung der Rechtsverfolgung ................................................................ 342
III. Vereinfachungsvorschriften ............................................................................. 343
IV. Das Besitzstörungsverfahren . .......................................................................... 344
A. Allgemeines ............................................................................................... 344
B. Verfahrensbesonderheiten .......................................................................... 345
V. Europäisches Bagatellverfahren . ..................................................................... 346
A. Allgemeines ............................................................................................... 347
B. Verfahrenseinleitung und Streiteinlassung . ............................................... 347
C. Weiteres Verfahren bei rechtzeitiger Antwort des Beklagten .................... 348
D. Vollstreckung ............................................................................................. 348
VI. Das Eheverfahren ............................................................................................. 349
A. Allgemeines ............................................................................................... 349
B. Verfahrensgrundsätze . ............................................................................... 349
Sechzehnter Teil: Die Rechtsmittel (Kodek) .......................................................... 351
I. Allgemeine Rechtsmittellehre .......................................................................... 351
A. Einführung ................................................................................................. 351
B. Zulässigkeitsvoraussetzungen . .................................................................. 353
1. Statthaftigkeit ...................................................................................... 353
2. Rechtsmittellegitimation ..................................................................... 353
3. Rechtzeitigkeit ..................................................................................... 353
Kodek/Mayr, Zivilprozessrecht4 17
Inhaltsverzeichnis
18
Inhaltsverzeichnis
Neunzehnter Teil: Das arbeits- und sozialgerichtliche Verfahren (Mayr) .......... 420
I. Allgemeines ........................................................................................................ 420
II. Die Arbeits- und Sozialrechtssachen .................................................................. 421
A. Arbeitsrechtssachen . .................................................................................... 421
B. Sozialrechtssachen ....................................................................................... 422
III. Gerichtsorganisation und sachliche Zuständigkeit ............................................. 422
IV. Die Besetzung . ................................................................................................... 424
A. Grundsatz ..................................................................................................... 424
B. Ausnahmen . ................................................................................................. 425
C. Sanktionierung von Besetzungsfehlern ....................................................... 425
V. Allgemeine Verfahrensbesonderheiten ............................................................... 426
A. Verfahrensbeschleunigung ........................................................................... 426
B. Vertretungsregelung ..................................................................................... 426
C. Besondere Anleitungspflichten und protokollarisches Anbringen ............... 427
Kodek/Mayr, Zivilprozessrecht4 19
Inhaltsverzeichnis
20
Erster Teil:
Einführung, Grundlagen und Grundsätze
I. Einführung
A. Begriff und Einteilung
1. Zivilverfahrensrecht
Kodek/Mayr, Zivilprozessrecht4 27
Erster Teil: Einführung, Grundlagen und Grundsätze
4. Einstweilige Verfügungen
5. Exekutionsrecht (Zwangsvollstreckungsrecht)
28
I. Einführung
6. Insolvenzrecht
Kodek/Mayr, Zivilprozessrecht4 29
Erster Teil: Einführung, Grundlagen und Grundsätze
Zivilgerichtliches Verfahrensrecht
JN (GOG, OGHG)
7. Internationales Zivilprozessrecht
30
I. Einführung
Kodek/Mayr, Zivilprozessrecht4 31
Erster Teil: Einführung, Grundlagen und Grundsätze
32
I. Einführung
Abs 1 ZPO; Rz 612). Da das Gericht aber oftmals nicht das geeignete Forum
für die Lösung dieser Konflikte ist, räumt das Gesetz auch ausdrücklich die
Möglichkeit ein, die Parteien auf andere, besser geeignete Einrichtungen hin-
zuweisen. Darüber hinaus besteht nach § 433 ZPO die Möglichkeit, dass eine
Partei schon vor Einleitung eines Zivilprozesses den Antrag stellt, die gegne-
rische Partei zum Zwecke eines Vergleichsversuchs vor das Bezirksgericht zu
laden (sog „prätorischer Vergleichsversuch“. Ein dabei erzielter Vergleich
stellt einen (vorprozessualen) gerichtlichen Vergleich dar, der einen Exekuti-
onstitel bildet (§ 1 Z 5 EO). Näheres siehe bei Rz 609 ff.
Überhaupt hat in den letzten Jahrzehnten aus den verschiedensten Gründen
die Suche nach bzw die Beachtung von Alternativen zur Streiterledigung
im herkömmlichen „klassischen“ Zivilprozess eine verstärkte Bedeutung ge-
wonnen.
Kodek/Mayr, Zivilprozessrecht4 33
Erster Teil: Einführung, Grundlagen und Grundsätze
34
I. Einführung
Kodek/Mayr, Zivilprozessrecht4 35
Erster Teil: Einführung, Grundlagen und Grundsätze
Inhalt dieses Gesetzes sind insb die Voraussetzungen und das Verfahren für die Ein-
tragung von Personen in die Liste der eingetragenen Mediatoren sowie die Rechte und
Pflichten dieser Mediatoren.
§ 1 ZivMediatG definiert die Mediation als eine auf der Freiwilligkeit der
Parteien beruhende Tätigkeit, bei der ein fachlich ausgebildeter, neutraler Ver-
mittler (der Mediator) mit anerkannten Methoden die Kommunikation zwi-
schen den Parteien systematisch mit dem Ziel fördert, eine von den Parteien
selbst verantwortete Lösung ihres Konfliktes zu ermöglichen.
Der Unterschied zwischen Schlichtung und Mediation liegt somit insb in der Inten-
sität der „Einmischung“ des neutralen Dritten: Schlichtungsorgane spielen eine akti-
vere Rolle bei der Lösungsfindung, während bei der Mediation die Parteien selbst die
Konfliktlösung erarbeiten sollen.
Bedeutsam ist insb, dass während eines Mediationsverfahrens (durch einen 21
eingetragenen Mediator) die Verjährung sowie sonstige Fristen zur Geltend-
machung der von der Mediation betroffenen Rechte und Ansprüche gehemmt
werden (§ 22 ZivMediatG). Eingetragene Mediatoren sind zur Verschwiegen-
heit und Vertraulichkeit verpflichtet (§ 18 ZivMediatG) und dürfen in einem
Zivilprozess nicht als Zeugen über dasjenige, was ihnen im Rahmen der Me-
diation anvertraut oder sonst bekannt wurde, vernommen werden (§ 320 Z 4
ZPO; siehe Rz 827).
Gesetzlich vorgesehen ist eine Mediation in Österreich in § 15a Berufsausbildungs-
gesetz, §§ 14 ff Behindertengleichstellungsgesetz sowie § 7k Abs 1 Behinderteneinstel-
lungsgesetz und in Art III Zivilrechts-Änderungsgesetz (siehe Rz 17).
Eine (weitere) Aufwertung der Mediation bedeutet es, dass seit dem 1. 5.
2011 über den Inhalt der in einem Mediationsverfahren über eine Zivilsache er-
zielten schriftlichen Vereinbarung vor jedem Bezirksgericht ein gerichtlicher –
und damit vollstreckbarer (Rz 609 ff) – (prätorischer; siehe oben Rz 12) Ver-
gleich geschlossen werden kann (§ 433a ZPO).
Auf europäischer Ebene ist 2008 die sog Mediationsrichtlinie (ABl L 2008/136,
3) erlassen worden, die bis zum 21. 5. 2011 in den Mitgliedstaaten umzusetzen war.
Österreich hat dafür ein eigenes EU-Mediations-Gesetz geschaffen (BGBl I 2011/21),
das (nur) für grenzüberschreitende Streitigkeiten in Zivil- und Handelssachen gilt.
II. Rechtsquellen
Literatur: BMJ/Lewisch/Rechberger (Hrsg), 100 Jahre ZPO. Ökonomische Analy-
se des Zivilprozesses (1998); König/Mayr (Hrsg), Europäisches Zivilverfahrensrecht
in Österreich (2007); Bd II (2009); Bd III (2012); Bd IV (2015); Bd V (2018); Mayr
(Hrsg), 100 Jahre österreichische Zivilprozeßgesetze (1998).
Von seiner Rechtsnatur her wird das Zivilprozessrecht (obwohl es der 22
Durchsetzung des Zivilrechts dient) zum öffentlichen Recht gezählt, da es
Kodek/Mayr, Zivilprozessrecht4 37