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Dieses kompakte Studienbuch bietet eine Einführung in das gesamte Zivilprozess- GEORG E. KODEK | PETER G.

MAYR

4. Aufl.
recht. Dabei wurden nicht nur die jüngsten Neuerungen im österreichischen
Recht (etwa durch das 2. ErwSchG sowie Änderungen des GOG, des RATG und
des GGG) eingearbeitet, sondern auch die aktuellen Rechtsakte im Bereich

Zivilprozessrecht
des europäischen Zivilprozessrechts (insb die DSGVO, die Novellierung der
EuMahnVO und der EuBagatellVO sowie der von der EU-Kommission ange-
kündigte „New Deal for Consumers“) berücksichtigt.
Besonderes Augenmerk liegt auf der Betonung der für die Praxis relevanten
Aspekte des Zivilprozessrechts. Zahlreiche grafische Darstellungen und Über- 4. Auflage
sichten sollen das Verständnis erleichtern. Ergänzt werden die Erläuterungen
durch Hinweise auf einschlägige Gesetzesstellen sowie aktuelle richtungs-
weisende Judikatur und Literatur. Dadurch wird sowohl Rechtsanwendern als
auch Studierenden ein rascher Überblick und Zugang zum Verfahrensrecht
und den relevanten Erkenntnisquellen ermöglicht. Das Buch dient daher neben
der Vorbereitung auf Prüfungen auch als Einstiegslektüre für jene Praktiker,
die selten mit Zivilprozessrecht befasst sind.

KODEK | MAYR  Zivilprozessrecht


u Ideal für Studierende der Rechtswissenschaften
u Für Wirtschaftsrechtsstudien ein perfekter Einstieg
u Praxisrelevante und aktuelle Prüfungsvorbereitung für Berufsanwärter

Univ.-Prof. Dr. Georg E. Kodek, LL.M. lehrt am Institut für Zivil- und Zivilverfah-
rensrecht der WU Wien und ist Hofrat des Obersten Gerichtshofes.
Univ.-Prof. Dr. Peter G. Mayr lehrt am Institut für Zivilgerichtliches Verfahren
der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck.

ISBN 978-3-7089-1736-8

facultas.at
Zivilprozessrecht
von

Dr. Georg E. Kodek, LL.M.


Universitätsprofessor in Wien
Hofrat des Obersten Gerichtshofs

und

Dr. Peter G. Mayr


Universitätsprofessor in Innsbruck

4. Auflage

Wien 2018
Bearbeitet haben
Georg E. Kodek: V. Teil, VII. Teil, IX. – XVII. Teil (XIV. Teil mit Mayr)
Peter G. Mayr: I. – IV. Teil, VI. Teil, VIII. Teil, XIV. Teil (mit Kodek),
XVIII. – XX. Teil

Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek

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Copyright © 2018 Facultas Verlags- und Buchhandels AG


facultas.wuv Universitätsverlag, Stolberggasse 26, 1050 Wien, Österreich
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und der Verbreitung
sowie der Übersetzung, sind vorbehalten.
Satz: Wandl Multimedia-Agentur
Druck: Facultas Verlags- und Buchhandels AG
Printed in Austria
ISBN 978-3-7089-1736-8
Vorwort

Das Zivilverfahrensrecht nimmt in der Juristenausbildung nach wie vor eine


zentrale Rolle ein. Zu Recht, hat es doch nicht nur für jene Bedeutung, die
konkret den Richter- oder Anwaltsberuf anstreben, sondern es bildet quasi das
Modellgesetz für das Verfahrensrecht an sich und bietet damit die wesentliche
Grundlage für das Verständnis anderer Verfahrensordnungen. So gilt die Zivil-
prozessordnung bekanntlich subsidiär auch im Außerstreit-, Exekutions- und
Insolvenzverfahren, aber auch im Verfahren vor dem Verfassungsgerichtshof.
Der Unterricht des Faches steht vor besonderen Herausforderungen. Weit
entfernt von der einstigen geringschätzigen Bezeichnung als „Aktenführungs-
kunst“ präsentiert sich das Fach heute den Studierenden vielfach als sehr kom-
plexes Theoriefach, dessen Verständnis noch dadurch erschwert wird, dass die
Studierenden – anders als mit Sachverhalten des materiellen Rechts – in der
Regel mit dem Prozessrecht noch nicht „in Berührung“ gekommen sind. Trotz
dieser Schwierigkeiten war das Fach in den letzten Jahren besonders stark
von Stundenkürzungen betroffen. Gängige Lehrbücher haben mit dieser Ent-
wicklung vielfach nicht Schritt gehalten. Teilweise sind diese für Studierende
schlicht zu umfangreich, teilweise eher skriptenartig knapp.
Aus diesem Grund haben sich die Verfasser entschlossen, gemeinsam ein
neues Lehrbuch für Studierende und Berufseinsteiger zu entwickeln. Dabei ha-
ben wir uns zum Ziel gesetzt, ein „bewältigbares“ Lehrbuch zu schreiben. Hier
waren die durch die Lehrtätigkeit an mehreren Universitäten gewonnenen di-
daktischen Erfahrungen hilfreich. Unser Vorhaben erforderte freilich extreme
Selbstbeschränkung. Im Interesse einer klaren und vor allem überschaubaren
Darstellung musste viel an Detailinformation weggelassen werden. Ziel war
es, einerseits das unbedingt erforderliche „Lernwissen“ zu vermitteln, anderer-
seits aber darüber hinaus durch Zusatzinformationen Interesse zu wecken und
das Verständnis des Faches zu fördern.
Die erfreuliche Aufnahme unseres Buches auf dem Markt führte dazu,
dass die ersten drei Auflagen rasch vergriffen waren. Die rege Aktivität des
Gesetzgebers ließ einen bloßen Nachdruck nicht zu. Zahlreiche Änderungen
erforderten vielmehr eine Neubearbeitung, um einen aktuellen Lernbehelf
zur Verfügung stellen zu können. Hier sind im Bereich des Unionsrechts die
DSGVO sowie Änderungen der EuMahnVO und der EuBagatellVO hervor-
zuheben, im nationalen Recht das 2. ErwSchG. Ebenfalls neu aufzunehmen
waren die Entwicklungen im Bereich des kollektiven Rechtsschutzes; hier hat
die Diskussion durch den unlängst von der EU-Kommission angekündigten
„New Deal for Consumers“ neue Impulse erhalten. Daneben erfolgten mehrere
punktuelle Änderungen von JN und ZPO. Die Schnelllebigkeit unserer Zeit
führt dazu, dass auch diese beiden „Stammgesetze“ in den letzten Jahren nahe-

Kodek/Mayr, Zivilprozessrecht4 5
Vorwort

zu jährlich novelliert wurden. Hinzu kommen Änderungen des GOG sowie des
RATG und des GGG. Die Beispiele wurden im Interesse der Verständlichkeit
etwas vermehrt; ebenso die Zahl der Querverweise, um namentlich Anfängern
die Orientierung zu erleichtern und Zusammenhänge zu betonen. Wenngleich
wir bestrebt waren, die Randzahlen im Wesentlichen unverändert zu belassen,
war dies nicht überall möglich, weil in einigen Bereichen doch Umstellungen
erforderlich waren. Um den Gesamtumfang des Werks und – vor allem im
Interesse der Studierenden – den Preis des Werkes im Rahmen halten zu kön-
nen, mussten wir – wie schon in den beiden Vorauflagen – schweren Herzens
auf den Abdruck von Mustern verzichten. Dieses vor allem für Studierende so
wichtige „Anschauungsmaterial“ sollte im Rahmen von Lehrveranstaltungen
zur Verfügung gestellt werden. Überhaupt kann und soll das vorliegende Buch
den Besuch einschlägiger Lehrveranstaltungen nicht ersetzen, sondern möchte
Hilfestellung bei der Vorbereitung und Wiederholung des Stoffes bieten und
beim Mitschreiben entlasten.
Das bewährte Grundkonzept des Werks wurde beibehalten: Unverzichtbares
Grundwissen ist in normaler Schriftgröße dargestellt; Kleindruckpassagen ent-
halten ergänzende Informationen und Erläuterungen. Die Gliederung in Rand-
zahlen und zahlreiche tabellarische Zusammenstellungen sollen die Übersicht-
lichkeit fördern. Das Vermittelte soll durch häufige Beispiele verdeutlicht wer-
den. Außerdem finden sich regelmäßig Verweise auf das gleichfalls im facultas
Verlag erschienene Casebook Zivilverfahrensrecht. Zahlreiche weiterführende
Literaturhinweise ermöglichen dem Interessierten eine vertiefende Befassung.
Abschließend gilt es, all jenen zu danken, die zur Fertigstellung des Werks
beigetragen haben. Unseren Mitarbeitern Herrn Univ.-Ass. Mag. Manuel
Schweiger und Frau Univ.-Ass. Mag. Lena Werderitsch sowie Frau Univ.-Ass.
Mag. Claudia Bösch und Frau Univ.-Ass. Mag. Franziska Dobler danken wir
für wertvolle Anregungen, für die verlässliche Durchsicht des Manuskripts und
die Erstellung des Stichwortverzeichnisses. Dank gilt auch allen Leserinnen
und Lesern, die uns Anregungen für die Neuauflage gegeben haben. Schließ-
lich schulden wir dem Verlag, und hier namentlich Herrn Peter Wittmann und
Frau Brigitte Wandl, auch bei der vierten Auflage Dank für die umsichtige und
zügige Betreuung der Drucklegung.

Wien/Innsbruck, im Juli 2018 Georg E. Kodek


Peter G. Mayr

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Inhaltsübersicht

Vorwort ........................................................................................................... 5
Inhaltsverzeichnis ........................................................................................... 8
Abkürzungsverzeichnis . ............................................................................... 21

Erster Teil: Einführung, Grundlagen und Grundsätze ........................... 27


Zweiter Teil: Die Abgrenzung der Zivilgerichtsbarkeit . ......................... 71
Dritter Teil: Die Organisation und Besetzung der
(ordentlichen Zivil-)Gerichte ............................................................... 86
Vierter Teil: Die Zuständigkeit der Gerichte . ........................................ 102
Fünfter Teil: Die Parteien . ....................................................................... 147
Sechster Teil: Bauelemente des Verfahrens ............................................ 171
Siebenter Teil: Die Kosten des Verfahrens .............................................. 199
Achter Teil: Die Prozessvoraussetzungen ............................................... 211
Neunter Teil: Die Klage ............................................................................ 219
Zehnter Teil: Der Streitgegenstand ......................................................... 238
Elfter Teil: Die Prozesshandlungen ......................................................... 244
Zwölfter Teil: Das erstinstanzliche Verfahren ........................................ 265
Dreizehnter Teil: Das Beweisverfahren . ................................................. 285
Vierzehnter Teil: Gerichtliche Entscheidungen ..................................... 311
Fünfzehnter Teil: Das Verfahren vor den Bezirksgerichten . ................ 341
Sechzehnter Teil: Die Rechtsmittel .......................................................... 351
Siebzehnter Teil: Nichtigkeits- und Wiederaufnahmsklage .................. 397
Achtzehnter Teil: Die besonderen Verfahrensarten................................ 405
Neunzehnter Teil: Das arbeits- und sozialgerichtliche
Verfahren ............................................................................................. 420
Zwanzigster Teil: Das Schiedsverfahren ................................................. 440

Stichwortverzeichnis . ................................................................................. 455

Kodek/Mayr, Zivilprozessrecht4 7
Inhaltsverzeichnis
Vorwort ......................................................................................................................... 5
Inhaltsübersicht ............................................................................................................. 7
Abkürzungsverzeichnis . ............................................................................................. 21
Verzeichnis abgekürzt zitierter Literatur . ................................................................... 26

Erster Teil: Einführung, Grundlagen und Grundsätze (Mayr) . ........................... 27


I. Einführung ............................................................................................................ 27
A. Begriff und Einteilung .................................................................................... 27
1. Zivilverfahrensrecht ................................................................................. 27
2. Zivilprozessrecht (im engeren Sinn) ........................................................ 27
3. Verfahren außer Streitsachen ................................................................... 27
4. Einstweilige Verfügungen ........................................................................ 28
5. Exekutionsrecht (Zwangsvollstreckungsrecht) ........................................ 28
6. Insolvenzrecht .......................................................................................... 29
7. Internationales Zivilprozessrecht ............................................................. 30
B. Aufgaben und Zweck ..................................................................................... 31
C. Alternativen zum (klassischen) Zivilprozess ................................................. 33
II. Rechtsquellen ....................................................................................................... 37
III. Literatur ................................................................................................................ 40
IV. Grundlagen ........................................................................................................... 42
A. Historische Grundlagen .................................................................................. 42
1. Bis zur ZPO 1895 . ................................................................................... 43
2. Die Entstehung der ZPO 1895 ................................................................. 43
3. Die Weiterentwicklung bis heute ............................................................. 44
B. Verfassungsrechtliche Grundlagen ................................................................. 46
1. Bindung (nur) an die Gesetze . ................................................................. 47
2. Regelungs- und Vollzugskompetenz......................................................... 48
3. Recht auf den gesetzlichen Richter .......................................................... 49
4. Die richterlichen Garantien ...................................................................... 50
5. Mündlichkeit und Öffentlichkeit des Verfahrens ..................................... 50
6. Volksmitwirkung an der Rechtsprechung ................................................ 51
7. Garantie des Obersten Gerichtshofs . ....................................................... 51
8. Trennung von Justiz und Verwaltung ....................................................... 51
9. „Faires Verfahren“ vor einem unabhängigen Gericht
in Zivilrechtssachen ................................................................................. 52
C. Europarechtliche Grundlagen . ....................................................................... 54
V. Überblick über den Ablauf eines Zivilprozesses in erster Instanz ........................ 56
VI. Grundsätze des österreichischen Zivilprozessrechts ............................................ 59
A. Allgemeines . .................................................................................................. 60
B. Die Hauptgrundsätze ...................................................................................... 61
1. Dispositionsgrundsatz – Offizialmaxime ................................................. 61
2. Amtsbetrieb – Parteibetrieb ..................................................................... 62
3. Kooperationsgrundsatz (Verhandlungs-/Untersuchungsgrundsatz) ......... 62
4. Öffentlichkeit ........................................................................................... 64
5. Mündlichkeit ............................................................................................ 65
6. Unmittelbarkeit ........................................................................................ 65
7. Beiderseitiges rechtliches Gehör . ............................................................ 66

8
Inhaltsverzeichnis

8. Verfahrenskonzentration .......................................................................... 67
C. Weitere Grundsätze ........................................................................................ 68
1. Freie Beweiswürdigung ........................................................................... 68
2. Freiheit des Vorbringens .......................................................................... 69
3. Vorrang der Sachentscheidung ................................................................. 69
4. Gleichheit der Parteien . ........................................................................... 69
5. Hilfeorientiertheit und Förderung einer einvernehmlichen Lösung . ....... 70

Zweiter Teil: Die Abgrenzung der Zivilgerichtsbarkeit (Mayr) ............................ 71
I. Die Zulässigkeit des Rechtswegs . ........................................................................ 71
A. Die Zulässigkeit des Rechtswegs (im engeren Sinn) . .................................... 71
1. Die Abgrenzung von der Verwaltung ....................................................... 71
2. Rechtsfolgen.............................................................................................. 72
B. Die Zulässigkeit des ordentlichen Rechtswegs .............................................. 73
II. Die inländische Gerichtsbarkeit . .......................................................................... 74
A. Begriff ............................................................................................................. 75
B. Ausnahmen (Immunitäten) . ........................................................................... 76
1. Immunität von Staaten ............................................................................. 76
2. Immunität von Internationalen Organisationen ....................................... 77
3. Immunität von Personen .......................................................................... 77
4. Immunität von Sachen ............................................................................. 78
C. Rechtsfolgen . ................................................................................................. 78
III. Die Abgrenzung von anderen gerichtlichen Verfahren ......................................... 79
A. Die Abgrenzung vom Strafverfahren ............................................................. 79
B. Die Abgrenzung zwischen den verschiedenen
zivilgerichtlichen Verfahrensarten . ................................................................ 80
1. Die Abgrenzung zwischen Streit- und Außerstreitverfahren ................... 81
2. Die Abgrenzung zwischen Erkenntnis- und
Vollstreckungsverfahren . ......................................................................... 82
3. Verfahrensrechtliche Behandlung ............................................................ 82
IV. Der Geschäftsanfall bei den ordentlichen Gerichten ............................................ 84

Dritter Teil: Die Organisation und Besetzung der


(ordentlichen Zivil-)Gerichte (Mayr) . ..................................................................... 86
I. Die ordentlichen Gerichte . ................................................................................... 86
A. Gerichtsorganisation . ..................................................................................... 86
B. Instanzenzug . ................................................................................................. 88
II. Gerichtspersonen .................................................................................................. 89
A. Richter ............................................................................................................ 90
1. Berufsrichter ............................................................................................ 90
2. Laienrichter .............................................................................................. 91
B. Rechtspfleger . ................................................................................................ 91
C. Rechtspraktikanten und Rechtshörer . ............................................................ 92
D. Geschäftsstelle . .............................................................................................. 93
III. Unparteilichkeit der gerichtlichen Organe ............................................................ 93
A. Allgemeines . .................................................................................................. 94
B. Ausschließungs- und Befangenheitsgründe ................................................... 94
C. Ablehnungsverfahren ..................................................................................... 96

Kodek/Mayr, Zivilprozessrecht4 9
Inhaltsverzeichnis

IV. Gerichtsbesetzung . ............................................................................................... 98


A. Allgemeines . .................................................................................................. 98
B. Erste Instanz ................................................................................................... 98
C. Rechtsmittelinstanz ........................................................................................ 99
D. Oberster Gerichtshof ...................................................................................... 99
E. Sanktion . ...................................................................................................... 100
V. Feste Geschäftsverteilung . ................................................................................. 101
A. Begriff .......................................................................................................... 101
B. Sanktion . ...................................................................................................... 101

Vierter Teil: Die Zuständigkeit der Gerichte (Mayr) ........................................... 102


I. Allgemeines und Einteilung ............................................................................... 102
II. Die internationale Zuständigkeit ........................................................................ 103
A. Allgemeines . ................................................................................................ 104
B. Völkerrecht . ................................................................................................. 105
C. Europäisches Recht ...................................................................................... 106
1. Allgemeines . ......................................................................................... 107
2. Die Brüssel I(a)-VO (EuGVVO)............................................................ 107
a. Rechtsquelle . ................................................................................... 108
b. Anwendungsbereich ........................................................................ 108
c. Zuständigkeitsregelung . .................................................................. 110
3. Die Brüssel IIa-VO ................................................................................ 114
a. Anwendungsbereich ........................................................................ 114
b. Zuständigkeitsregelung . .................................................................. 115
4. Die EuUnterhaltsVO .............................................................................. 115
a. Anwendungsbereich ........................................................................ 116
b. Zuständigkeitsregelung . .................................................................. 116
5. Die EuErbrechtsVO ............................................................................... 116
a. Anwendungsbereich ........................................................................ 117
b. Zuständigkeitsregelung . .................................................................. 117
D. Österreichisches Recht ................................................................................. 117
1. Allgemeines ........................................................................................... 117
2. Ordination .............................................................................................. 118
III. Die sachliche Zuständigkeit................................................................................. 120
A. Allgemeines . ................................................................................................ 120
B. Eigenzuständigkeit ....................................................................................... 121
C. Wertzuständigkeit.......................................................................................... 122
D. Exkurs: Der Streitwert . ................................................................................ 123
IV. Die örtliche Zuständigkeit .................................................................................. 124
A. Allgemeines................................................................................................... 124
B. Allgemeiner Gerichtsstand ........................................................................... 125
C. Besondere Gerichtsstände ............................................................................ 127
1. Ausschließliche Gerichtsstände ............................................................. 127
2. Wahlgerichtsstände ................................................................................ 129
a. Gerichtsstand der Niederlassung ..................................................... 129
b. Gerichtsstand des Erfüllungsortes bzw der Faktura . ....................... 129
c. Gerichtsstand der Schadenszufügung .............................................. 130
d. Gerichtsstand der Streitgenossenschaft ........................................... 130
e. Gerichtsstand des Vermögens .......................................................... 130

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Inhaltsverzeichnis

f. Europäisches Recht ...................................................................... 131


3. Die Vereinbarung der Zuständigkeit ................................................... 131
a. Österreichisches Recht ................................................................. 131
b. Europäisches Recht ...................................................................... 133
D. Delegation . ............................................................................................... 136
1. Definition . .......................................................................................... 136
2. Delegation im engeren Sinn ............................................................... 136
a. Notwendige Delegation . .............................................................. 136
b. Zweckmäßige Delegation . ........................................................... 137
3. Direkte Zuständigkeitsübertragung .................................................... 137
E. Rechtshilfe ................................................................................................ 137
V. Die prozessuale Behandlung der Unzuständigkeit ........................................ 138
A. Zuständigkeitsprüfung nach österreichischem Recht ............................... 139
1. Allgemeines ........................................................................................ 139
2. Amtswegige Prüfung .......................................................................... 140
3. Einrede des Beklagten ........................................................................ 141
B. Zuständigkeitsprüfung nach europäischem Recht .................................... 143
C. Die Folgen der Unzuständigkeit ............................................................... 144
1. Entscheidung über die Zuständigkeit ................................................. 144
2. Überweisung an das zuständige Gericht . ........................................... 144
3. Kompetenzkonflikte ........................................................................... 145

Fünfter Teil: Die Parteien (Kodek) ........................................................................ 147


I. Grundsätze ..................................................................................................... 147
II. Die Prozessführungsbefugnis (Prozesslegitimation) ..................................... 148
III. Prozessstandschaft ......................................................................................... 149
IV. Verbandsklagen und Testprozess ................................................................... 150
V. Vermögensverwalter ...................................................................................... 151
VI. Der Staatsanwalt ............................................................................................ 152
VII. Die Parteifähigkeit ......................................................................................... 152
VIII. Die Prozessfähigkeit ...................................................................................... 153
IX. Die Postulationsfähigkeit ............................................................................... 155
X. Die Streitgenossenschaft . .............................................................................. 156
A. Einfache Streitgenossenschaft .................................................................. 156
1. Voraussetzungen ................................................................................. 156
2. Wirkungen .......................................................................................... 157
B. Einheitliche Streitpartei ............................................................................ 158
1. Voraussetzungen ................................................................................. 158
2. Wirkungen .......................................................................................... 158
C. Gesetzliche Streitgenossenschaft .............................................................. 159
D. Das Modell einer künftigen Gruppenklage . ............................................. 159
XI. Parteiwechsel und Parteibeitritt ..................................................................... 160
XII. Die Nebenintervention ................................................................................... 161
A. Allgemeines .............................................................................................. 162
B. Die prozessuale Stellung des Nebenintervenienten .................................. 163
XIII. Die Streitverkündigung . ................................................................................ 163
XIV. Die Auktorsbenennung .................................................................................. 164
XV. Die Hauptintervention . .................................................................................. 164
XVI. Die Veräußerung der streitverfangenen Sache ............................................... 165

Kodek/Mayr, Zivilprozessrecht4 11
Inhaltsverzeichnis

XVII. Die Bevollmächtigung . .................................................................................. 166


A. Einführung ................................................................................................ 166
B. Die Anwaltspflicht . .................................................................................. 167
C. Die beruflichen Parteienvertreter . ............................................................ 168
1. Der Rechtsanwalt ............................................................................... 169
2. Der Notar . .......................................................................................... 169
3. Die Finanzprokuratur ......................................................................... 170
D. Prozessbegleitung ..................................................................................... 170

Sechster Teil: Bauelemente des Verfahrens (Mayr)............................................... 171


I. Schriftsätze ..................................................................................................... 171
A. Begriff und Inhalt ..................................................................................... 171
B. Arten von Schriftsätzen ............................................................................ 172
C. Verbesserung von mangelhaften Schriftsätzen ......................................... 173
D. Anbringen zu Protokoll ............................................................................ 175
E. Eingaben per Telefax und E-Mail ............................................................. 175
F. Elektronische Eingaben ............................................................................ 176
II. Zustellungen ................................................................................................... 177
A. Gesetzliche Grundlagen . .......................................................................... 178
B. Definitionen und Begriffe des Zustellrechts ............................................. 178
C. Arten der Zustellung ................................................................................. 180
1. Physische Zustellung . ........................................................................ 180
a. Allgemeines ................................................................................. 180
b. Zustellung zu eigenen Handen ..................................................... 180
c. Zustellung mit Zustellnachweis und Ersatzzustellung ................. 181
d. Zustellung durch Hinterlegung .................................................... 182
e. Verweigerung der Annahme . ....................................................... 182
f. Sonstige Zustellungen .................................................................. 183.
2. Elektronische Zustellung . .................................................................. 183
D. Zustellmängel ........................................................................................... 185
III. Fristen ............................................................................................................. 185
A. Arten der Fristen ....................................................................................... 186
1. Prozessuale und materiellrechtliche Fristen ....................................... 186
2. Gesetzliche und richterliche Fristen ................................................... 187
3. Absolute und relative Fristen ............................................................. 187
4. Erstreckbare und unerstreckbare Fristen ............................................ 187
5. Restituierbare und nicht restituierbare Fristen ................................... 187
B. Der Fristenlauf . ........................................................................................ 187
C. Fristerstreckung und Fristverkürzung . ..................................................... 188
D. Fristenhemmung ....................................................................................... 188
IV. Tagsatzungen .................................................................................................. 189
A. Begriff und Arten der Tagsatzung . ........................................................... 189
B. Anberaumung und Abhaltung von Tagsatzungen ..................................... 190
C. Erstreckung von Tagsatzungen ................................................................. 191
D. Amtstage . ................................................................................................. 191
V. Stillstand des Verfahrens . ............................................................................... 191
A. Allgemeines .............................................................................................. 192
B. Unterbrechung des Verfahrens . ................................................................ 192
1. Arten und Gründe . ............................................................................. 192

12
Inhaltsverzeichnis

2. Wirkungen . ............................................................................................ 193


C. Ruhen des Verfahrens ................................................................................... 193
1. Arten ...................................................................................................... 193
2. Wirkungen . ............................................................................................ 194
3. Fortsetzung des Verfahrens .................................................................... 194
4. Ewiges Ruhen ........................................................................................ 195
VI. Prozessakten und Protokolle . ............................................................................. 195
A. Der Prozessakt .............................................................................................. 195
1. Begriff .................................................................................................... 195
2. Akteneinsicht und Datenschutz . ............................................................ 196
B. Gerichtliche Protokolle ................................................................................ 197
1. Allgemeines ........................................................................................... 197
2. Das Verhandlungsprotokoll .................................................................... 197
a. Begriff und Inhalt . ........................................................................... 197
b. Arten ................................................................................................ 198
c. Widerspruch gegen das Protokoll und Beweiskraft ......................... 198

Siebenter Teil: Die Kosten des Verfahrens (Kodek) .............................................. 199


I. Prozesskosten ..................................................................................................... 199
A. Einführung . .................................................................................................. 200
B. Der Umfang der Prozesskosten .................................................................... 201
1. Gerichtskosten . ...................................................................................... 201
2. Kosten der Parteienvertreter . ................................................................. 201
3. Kosten der Parteien ................................................................................ 202
C. Kostentragung .............................................................................................. 203
1. Erfolgshaftung . ...................................................................................... 203
2. Ausnahmen von der Erfolgshaftung ...................................................... 204
D. Die Kostenentscheidung . ............................................................................. 205
E. Aktorische Kaution ...................................................................................... 206
F. Kostenvorschuss . ......................................................................................... 206
II. Verfahrenshilfe ................................................................................................... 207
A. Voraussetzungen ........................................................................................... 207
B. Umfang . ....................................................................................................... 208
C. Antrag . ......................................................................................................... 209
D. Erlöschen und Entziehung . .......................................................................... 209

Achter Teil: Die Prozessvoraussetzungen (Mayr) ................................................. 211


I. Begriff und Abgrenzung ..................................................................................... 211
II. Arten der Prozessvoraussetzungen ..................................................................... 213
A. Allgemeine und besondere ........................................................................... 213
B. Positive und negative . .................................................................................. 213
C. Regelungsgegenstand ................................................................................... 214
D. Absolute und relative . .................................................................................. 214
III. Die prozessuale Behandlung der Prozessvoraussetzungen.................................. 215
A. Ermittlung . ................................................................................................... 215
B. Entscheidung ................................................................................................ 216
C. Rangordnung ................................................................................................ 217

Kodek/Mayr, Zivilprozessrecht4 13
Inhaltsverzeichnis

Neunter Teil: Die Klage (Kodek).............................................................................. 219


I. Allgemeines ..................................................................................................... 219
II. Klagsarten . ..................................................................................................... 220
A. Einführung ................................................................................................. 220
B. Leistungsklagen ......................................................................................... 220
C. Duldungsklagen ......................................................................................... 221
D. Unterlassungsklagen .................................................................................. 222
E. Feststellungsklagen . .................................................................................. 223
F. Exkurs: Zwischenantrag auf Feststellung .................................................. 225
G. Rechtsgestaltungsklagen . .......................................................................... 226
H. Anordnungsklagen ..................................................................................... 227
III. Inhalt der Klage . .............................................................................................. 227
A. Allgemeines ............................................................................................... 227
B. Klagserzählung und Schlüssigkeit ............................................................. 228
C. Bestimmtes Begehren ................................................................................ 228
IV. Klagenhäufung ................................................................................................. 229
A. Allgemeines ............................................................................................... 230
B. Die Sammelklage österreichischer Prägung .............................................. 230
C. Arten der objektiven Klagenhäufung . ....................................................... 231
V. Klagsänderung ................................................................................................. 232
A. Allgemeines ............................................................................................... 232
B. Zulässigkeit . .............................................................................................. 233
VI. Klagszurücknahme . ......................................................................................... 234
A. Allgemeines ............................................................................................... 234
B. Zulässigkeit . .............................................................................................. 235
VII. Widerklage ....................................................................................................... 235
A. Allgemeines ............................................................................................... 236
B. Abgrenzung zur Aufrechnungseinrede ...................................................... 237
Zehnter Teil: Der Streitgegenstand (Kodek) . ........................................................ 238
I. Begriff und Bedeutung ..................................................................................... 238
II. Der zweigliedrige Streitgegenstandsbegriff ..................................................... 239
III. Der Streitgegenstandsbegriff des EuGH .......................................................... 240
IV. Weitere Streitgegenstandstheorien ................................................................... 241
V. Anspruchskonkurrenz ...................................................................................... 242
A. Anspruchsgrundlagenkonkurrenz .............................................................. 242
B. Anspruchskonkurrenz ................................................................................ 242
C. Idealkonkurrenz ......................................................................................... 243
Elfter Teil: Die Prozesshandlungen (Kodek) ......................................................... 244
I. Allgemeines ..................................................................................................... 244
II. Die Prozessleitung . .......................................................................................... 244
A. Allgemeines ............................................................................................... 245
B. Verhandlungsleitung und Sitzungspolizei . ................................................ 246
III. Parteiprozesshandlungen . ................................................................................ 247
A. Allgemeines ............................................................................................... 247
B. Prozessuale Sorgfaltspflichten ................................................................... 249
C. Der gerichtliche Vergleich ......................................................................... 250
1. Allgemeines ......................................................................................... 250
2. Bekämpfung des Vergleichs ................................................................ 251

14
Inhaltsverzeichnis

D. Der Verzicht ............................................................................................... 252


E. Das Anerkenntnis........................................................................................ 253
F. Die Aufrechnung . ...................................................................................... 253
1. Allgemeines ......................................................................................... 253
2. Die Entscheidung über die Aufrechnungseinrede ............................... 254
IV. Die Versäumung von Prozesshandlungen ........................................................ 256
A. Begriff . ...................................................................................................... 256
B. Säumnisfolgen ........................................................................................... 257
C. Rechtsbehelfe zur Beseitigung der Säumnisfolgen..................................... 257
1. Einleitung ............................................................................................ 257
2. Die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand . ...................................... 257
a. Begriff und Voraussetzungen ........................................................ 258
b. Verfahren ....................................................................................... 259
c. Wiedereinsetzung in unionsrechtlichen Vorschriften .................... 259
3. Der Widerspruch gegen das Versäumungsurteil .................................. 260
4. Die Berufung ....................................................................................... 262
5. Die Kumulierung von Rechtsbehelfen ................................................ 263
6. Vergleich der Rechtsbehelfe ................................................................ 264

Zwölfter Teil: Das erstinstanzliche Verfahren (Kodek) ........................................ 265
I. Einbringung der Klage ..................................................................................... 265
II. Prüfung der Prozessvoraussetzungen ............................................................... 266
III. Prüfung der Einhaltung der Form- und Inhaltsvorschriften ............................. 267
IV. Weitere Vorgangsweise .................................................................................... 268
V. Das Mahnverfahren .......................................................................................... 268
A. Allgemeines ............................................................................................... 268
B. Voraussetzungen ........................................................................................ 269
C. Der Zahlungsbefehl ................................................................................... 270
D. Der Einspruch gegen den Zahlungsbefehl ................................................. 271
E. Besonderheiten des bezirksgerichtlichen Mahnverfahrens . ...................... 272
F. Europäisches Mahnverfahren .................................................................... 272
VI. Streitanhängigkeit ............................................................................................ 274
A. Begriff ........................................................................................................ 275
B. Die Wirkungen der Streitanhängigkeit . ..................................................... 275
1. Materielle Wirkungen .......................................................................... 275
2. Prozessuale Wirkungen ....................................................................... 275
C. Internationale Streitanhängigkeit ............................................................... 276
VII. Streiteinlassung ................................................................................................ 277
A. Allgemeines ............................................................................................... 278
B. Wirkungen der Streiteinlassung ................................................................. 278
C. Die Klagebeantwortung ............................................................................. 278
VIII. Die mündliche Streitverhandlung .................................................................... 279
A. Allgemeines ............................................................................................... 280
B. Die Vorbereitung der mündlichen Streitverhandlung ................................ 280
C. Die vorbereitende Tagsatzung . .................................................................. 281
D. Ablauf der mündlichen Streitverhandlung . ............................................... 281
E. Die Vorträge der Parteien ........................................................................... 282
F. Die Rüge von Verfahrensmängeln ............................................................. 283
G. Der Schluss der mündlichen Verhandlung.................................................. 283

Kodek/Mayr, Zivilprozessrecht4 15
Inhaltsverzeichnis

Dreizehnter Teil: Das Beweisverfahren (Kodek) ................................................... 285


I. Allgemeines . ..................................................................................................... 286
A. Die freie Beweiswürdigung . ....................................................................... 286
B. Das Beweismaß ........................................................................................... 287
C. Behauptungs- und Beweislast ..................................................................... 288
D. Gegenstand des Beweises ........................................................................... 289
E. Beweisarten ................................................................................................. 290
F. Beweisverträge . .......................................................................................... 291
G. Beweisverbote ............................................................................................. 292
H. Beweisbefreiungen . .................................................................................... 292
I. Die Beweisaufnahme .................................................................................. 294
J. Unmittelbarkeitsgrundsatz .......................................................................... 296
K. Die Beweisaufnahme im Ausland ............................................................... 297
II. Die Beweismittel ............................................................................................... 298
A. Einführung .................................................................................................. 298
B. Der Urkundenbeweis . ................................................................................. 299
1. Begriff ................................................................................................... 299
2. Beweisantritt und Vorlagepflicht ........................................................... 300
C. Der Zeugenbeweis . ..................................................................................... 302
1. Allgemeines . ......................................................................................... 302
2. Beschränkungen des Zeugenbeweises . ................................................. 302
3. Die Zeugenvernehmung ........................................................................ 303
4. Zeugengebühren .................................................................................... 304
D. Der Sachverständigenbeweis ...................................................................... 305
1. Allgemeines . ......................................................................................... 305
2. Befund und Gutachten . ......................................................................... 306
3. Gebühren ............................................................................................... 307
E. Der Augenscheinsbeweis ............................................................................ 307
F. Die Parteienvernehmung ............................................................................. 308
G. „Neue“ Beweismittel . ................................................................................. 309
III. Die Beweissicherung ......................................................................................... 310

Vierzehnter Teil: Gerichtliche Entscheidungen (Kodek/Mayr) . .......................... 311


I. Allgemeine Urteilslehre .................................................................................... 311
II. Die Urteilsarten ................................................................................................. 312
A. Überblick und Einteilung ............................................................................ 312
B. Das Versäumungsurteil . .............................................................................. 314
1. Einführung . ........................................................................................... 314
2. Voraussetzungen .................................................................................... 314
3. Die Folgen der Versäumung im Einzelnen ............................................ 316
4. Die Rechtsbehelfe gegen ein Versäumungsurteil .................................. 318
C. Das Endurteil . ............................................................................................. 318
D. Das Teilurteil ............................................................................................... 318
E. Das Zwischenurteil ..................................................................................... 319
F. Das Ergänzungsurteil .................................................................................. 321
III. Der Aufbau des Urteils ...................................................................................... 321
A. Allgemeines ................................................................................................ 321
B. Gekürzte Urteilsausfertigungen .................................................................. 323
IV. Zustandekommen des Urteils ............................................................................ 324

16
Inhaltsverzeichnis

V. Berichtigung . ................................................................................................... 325


VI. Die Urteilswirkungen ....................................................................................... 325
A. Bindung des Gerichts und Wirksamkeit .................................................... 326
B. Formelle Rechtskraft ................................................................................. 327
C. Materielle Rechtskraft ............................................................................... 327
1. Begriff . ................................................................................................ 327
2. Subjektive Grenzen der materiellen Rechtskraft ................................. 328
3. Objektive Grenzen der materiellen Rechtskraft .................................. 329
4. Zeitliche Grenzen der materiellen Rechtskraft .................................... 330
D. Beseitigung der Rechtskraft . ..................................................................... 331
E. Das Vorfrageproblem ................................................................................. 331
1. Allgemeines ......................................................................................... 331
2. Privatrechtliche und öffentlich-rechtliche Vorfragen .......................... 331
3. Strafrechtliche Vorfragen . ................................................................... 333
4. Bindungskonflikt ................................................................................. 334
F. Exkurs: Das Vorabentscheidungsverfahren ............................................... 334
G. Exkurs: Gesetzes- und Verordnungsanfechtung durch Gerichte . .............. 335
H. Die Vollstreckbarkeit ................................................................................. 335
I. Materielle Urteilswirkungen ...................................................................... 336
VII. Urteilsmängel ................................................................................................... 337
VIII. Der Beschluss . ................................................................................................. 338
A. Einführung ................................................................................................. 338
B. Form und Inhalt ......................................................................................... 339
C. Die Erlassung von Beschlüssen ................................................................. 339
D. Anfechtung und Vollstreckbarkeit ............................................................. 340

Fünfzehnter Teil: Das Verfahren vor den Bezirksgerichten (Kodek) .................. 341
I. Einführung ....................................................................................................... 341
II. Erleichterung der Rechtsverfolgung ................................................................ 342
III. Vereinfachungsvorschriften ............................................................................. 343
IV. Das Besitzstörungsverfahren . .......................................................................... 344
A. Allgemeines ............................................................................................... 344
B. Verfahrensbesonderheiten .......................................................................... 345
V. Europäisches Bagatellverfahren . ..................................................................... 346
A. Allgemeines ............................................................................................... 347
B. Verfahrenseinleitung und Streiteinlassung . ............................................... 347
C. Weiteres Verfahren bei rechtzeitiger Antwort des Beklagten .................... 348
D. Vollstreckung ............................................................................................. 348
VI. Das Eheverfahren ............................................................................................. 349
A. Allgemeines ............................................................................................... 349
B. Verfahrensgrundsätze . ............................................................................... 349

Sechzehnter Teil: Die Rechtsmittel (Kodek) .......................................................... 351
I. Allgemeine Rechtsmittellehre .......................................................................... 351
A. Einführung ................................................................................................. 351
B. Zulässigkeitsvoraussetzungen . .................................................................. 353
1. Statthaftigkeit ...................................................................................... 353
2. Rechtsmittellegitimation ..................................................................... 353
3. Rechtzeitigkeit ..................................................................................... 353

Kodek/Mayr, Zivilprozessrecht4 17
Inhaltsverzeichnis

4. Beschwer . .............................................................................................. 355


5. Nichtvorliegen von Rechtsmittelverzicht und
Rechtsmittelzurücknahme . .................................................................... 356
C. Form- und Inhaltserfordernisse .................................................................... 356
D. Verbot der reformatio in peius ...................................................................... 357
E. Neuerungsverbot .......................................................................................... 358
F. Die Rechtsmittelentscheidung ...................................................................... 359
II. Die Berufung ...................................................................................................... 360
A. Einführung . .................................................................................................. 360
B. Die Berufungsgründe ................................................................................... 360
1. Allgemeines ........................................................................................... 360
2. Nichtigkeitsgründe ................................................................................. 361
3. Sonstige Verfahrensmängel .................................................................... 364
4. Aktenwidrigkeit ..................................................................................... 365
5. Unrichtige Tatsachenfeststellung ........................................................... 366
6. Unrichtige rechtliche Beurteilung .......................................................... 367
7. Bekämpfung im Kostenpunkt ................................................................ 368
8. Die Berufungsbeschränkung des § 501 ZPO ......................................... 369
C. Das Berufungsverfahren . ............................................................................. 369
1. Das Verfahren vor dem Erstgericht ........................................................ 369
2. Das Vorverfahren vor dem Berufungsgericht . ....................................... 370
3. Die mündliche Berufungsverhandlung .................................................. 371
4. Die Entscheidung des Berufungsgerichts .............................................. 372
5. Der Antrag auf Abänderung des Zulassungsausspruchs ........................ 374
III. Die Revision ....................................................................................................... 375
A. Einführung . .................................................................................................. 375
B. Zulässigkeitsvoraussetzungen ...................................................................... 376
C. Die Revisionsgründe .................................................................................... 379
D. Das Revisionsverfahren . .............................................................................. 379
1. Das Verfahren bei der ordentlichen Revision . ....................................... 379
2. Das Verfahren bei der außerordentlichen Revision ................................ 380
3. Einbringung der Revisionsbeantwortung . ............................................. 381
4. Die Revisionsentscheidung .................................................................... 382
IV. Der Rekurs .......................................................................................................... 383
A. Allgemeines . ................................................................................................ 383
B. Der Rekurs gegen Beschlüsse der ersten Instanz ......................................... 385
1. Statthaftigkeit ......................................................................................... 385
2. Rekursverfahren ..................................................................................... 386
C. Der Revisionsrekurs ..................................................................................... 387
D. Der Rekurs gegen Beschlüsse des Berufungsgerichts .................................. 390
1. Vollrekurs ............................................................................................... 390
2. Rekurs gegen Aufhebungsbeschlüsse .................................................... 391
E. Der Rekurs gegen Aufhebungsbeschlüsse des Rekursgerichts .................... 393
V. Parteiantrag auf Normenkontrolle ...................................................................... 393

Siebzehnter Teil: Nichtigkeits- und Wiederaufnahmsklage (Kodek) .................. 397


I. Allgemeines ........................................................................................................ 397
II. Allgemeine Grundsätze des Aufhebungsverfahrens ........................................... 398
A. Einschränkung der Parteidisposition ............................................................ 398

18
Inhaltsverzeichnis

B. Klagefristen .................................................................................................. 398


C. Zuständigkeit ................................................................................................ 399.
D. Klagsinhalt ................................................................................................... 399
E. Überblick über den Verfahrensgang ............................................................. 399
III. Die Nichtigkeitsklage ......................................................................................... 400
IV. Die Wiederaufnahmsklage . ................................................................................ 402
A. Wiederaufnahmsgründe . .............................................................................. 402
B. Das Verfahren aufgrund der Wiederaufnahmsklage ..................................... 403
1. Allgemeines ........................................................................................... 403
2. Sondervorschriften für strafrechtliche Wiederaufnahmsgründe ............ 403
3. Die Unterbrechung des Rechtsmittelverfahrens .................................... 404
4. Die Entscheidung über die Wiederaufnahmsklage ................................ 404

Achtzehnter Teil: Die besonderen Verfahrensarten (Mayr) . ............................... 405


I. Allgemeines ........................................................................................................ 405
II. Das Verfahren in Wechsel- und Scheckstreitigkeiten ......................................... 406
A. Allgemeines . ................................................................................................ 406
B. Wechsel- und Wechselmandatsverfahren ..................................................... 406
III. Das Bestandverfahren . ....................................................................................... 410
A. Allgemeines . ................................................................................................ 410
B. Die gerichtliche Aufkündigung .................................................................... 411
C. Der Übernahme- bzw Übergabeauftrag . ...................................................... 413
D. Das Verfahren ............................................................................................... 413
E. Die Vollstreckung ......................................................................................... 414
F. Besonderheiten nach dem MRG . ................................................................. 414
IV. Das Amtshaftungsverfahren ............................................................................... 415
A. Allgemeines . ................................................................................................ 416
B. Verfahrensbesonderheiten ............................................................................ 417
1. Aufforderungsverfahren . ....................................................................... 417
2. Zuständigkeit . ........................................................................................ 417
3. Sonstige Besonderheiten ........................................................................ 417
V. Das Organhaftpflichtverfahren ........................................................................... 418
A. Allgemeines . ................................................................................................ 418
B. Verfahrensbesonderheiten ............................................................................ 418

Neunzehnter Teil: Das arbeits- und sozialgerichtliche Verfahren (Mayr) .......... 420
I. Allgemeines ........................................................................................................ 420
II. Die Arbeits- und Sozialrechtssachen .................................................................. 421
A. Arbeitsrechtssachen . .................................................................................... 421
B. Sozialrechtssachen ....................................................................................... 422
III. Gerichtsorganisation und sachliche Zuständigkeit ............................................. 422
IV. Die Besetzung . ................................................................................................... 424
A. Grundsatz ..................................................................................................... 424
B. Ausnahmen . ................................................................................................. 425
C. Sanktionierung von Besetzungsfehlern ....................................................... 425
V. Allgemeine Verfahrensbesonderheiten ............................................................... 426
A. Verfahrensbeschleunigung ........................................................................... 426
B. Vertretungsregelung ..................................................................................... 426
C. Besondere Anleitungspflichten und protokollarisches Anbringen ............... 427

Kodek/Mayr, Zivilprozessrecht4 19
Inhaltsverzeichnis

D. Rechtsmittelverfahren . .............................................................................. 427


VI. Besonderheiten des Verfahrens in Arbeitsrechtssachen ................................... 428
A. Internationale Zuständigkeit ...................................................................... 429
B. Örtliche Zuständigkeit ............................................................................... 429
C. Bezirksgerichtliche Verfahrensregeln ........................................................ 430
D. Kollektive Rechtsdurchsetzung ................................................................. 430
E. Vorläufige Wirksamkeit ............................................................................. 432
F. Lockerung des Neuerungsverbots . ............................................................ 433
G. Prozesskosten . ........................................................................................... 434
VII. Besonderheiten des Verfahrens in Sozialrechtssachen ..................................... 434
A. Internationale Zuständigkeit ...................................................................... 435
B. Örtliche Zuständigkeit ............................................................................... 435
C. Sukzessive Zuständigkeit des Gerichts ...................................................... 436
D. Klage und Klagebeantwortung .................................................................. 437
E. Erstinstanzliches Verfahren . ...................................................................... 437
F. Urteile und Kosten ..................................................................................... 438
G. Rechtsmittelverfahren . .............................................................................. 438

Zwanzigster Teil: Das Schiedsverfahren (Mayr) . ................................................. 440


I. Allgemeines ..................................................................................................... 442
II. Die Schiedsvereinbarung ................................................................................. 445
A. Definition ................................................................................................... 445
B. Formerfordernisse....................................................................................... 446
C. (Objektive) Schiedsfähigkeit ..................................................................... 446
D. Sonderbestimmungen für Konsumenten und in Arbeitsrechtssachen . ...... 447
III. Das Verhältnis zwischen Schiedsgerichtsbarkeit und
staatlicher Gerichtsbarkeit . .............................................................................. 447
IV. Die Bildung des Schiedsgerichts . .................................................................... 449
A. Bestellung der Schiedsrichter .................................................................... 449
B. Ablehnung der Schiedsrichter . .................................................................. 450
V. Das Schiedsverfahren . ..................................................................................... 450
VI. Die Beendigung des Schiedsverfahrens ........................................................... 451
A. Schiedsspruch ............................................................................................ 451
B. Vergleich .................................................................................................... 452
C. Beschluss ................................................................................................... 452
VII. Rechtsbehelfe gegen den Schiedsspruch . ........................................................ 453
VIII. Vollstreckung ................................................................................................... 454

Stichwortverzeichnis . ............................................................................................... 455

20
Erster Teil:
Einführung, Grundlagen und Grundsätze
I. Einführung
A. Begriff und Einteilung
1. Zivilverfahrensrecht

Das zivilgerichtliche Verfahrensrecht regelt das Verfahren vor den 1


staat­lichen Gerichten (und – in Grundzügen – vor den Schiedsgerichten;
dazu Rz 1261 ff) zur Feststellung, Gestaltung und Durchsetzung zivilrecht-
licher Ansprüche.
Was im Einzelnen unter diese zivilrechtlichen (bürgerlichrechtlichen, privatrecht­
lichen) Ansprüche fällt, muss durch Auslegung ermittelt werden (siehe unten Rz 50
und Rz 104).
Zivilverfahrensrecht ist der Oberbegriff für mehrere verschiedene zivilge-
richtliche Verfahrensarten. Es ist zu unterscheiden zwischen folgenden Teil-
gebieten:

2. Zivilprozessrecht (im engeren Sinn)

Der Zivilprozess ist das in der Zivilprozessordnung (ZPO) geregelte Ver- 2


fahren vor einem staatlichen Gericht, das der Feststellung (und ev der Gestal-
tung) von bürgerlichrechtlichen Ansprüchen dient (streitiges Erkenntnisver-
fahren). Er wird durch Klage eingeleitet und (im Regelfall) mit Urteil (unter
Umständen aber auch etwa durch Beschluss, Vergleich oder Klagsrücknahme)
beendet. In diesem Buch wird nur das Zivilprozessrecht (im engeren Sinn)
behandelt.
Teilweise wird der Ausdruck „Zivilprozessrecht“ auch in einem weiteren Sinn ver-
wendet, nämlich als Synonym zum Begriff „Zivilverfahrensrecht“. Dies ist jedoch ter-
minologisch unsauber und sollte auseinander gehalten werden.
Neben dem Zivilprozess (streitiges Verfahren) gibt es noch ein zweites (zi-
vilgerichtliches) Erkenntnisverfahren, nämlich das

3. Verfahren außer Streitsachen

Es dient ebenfalls der Feststellung und Gestaltung von Privatrechten. In die- 3


ser Verfahrensart werden jedoch all jene Angelegenheiten behandelt, die zwar
bürgerliche Rechtssachen sind (und daher auf den Rechtsweg gehören), aber

Kodek/Mayr, Zivilprozessrecht4 27
Erster Teil: Einführung, Grundlagen und Grundsätze

keine „Streitsachen“ (also Zivilprozess-Sachen). Eine Abgrenzung zwischen


„Streitsachen“ und „außerstreitigen Angelegenheiten“ ist allerdings schwie-
rig, weil der Gesetzgeber in den letzten Jahrzehnten eine ganze Reihe von
Rechtssachen in das Außerstreitverfahren verwiesen hat, die durchaus „strei-
tigen Charakter“ haben (siehe auch Rz 132). Es ist daher heute kein eindeu-
tiger institutioneller Verfahrenszweck des außerstreitigen Verfahrens (mehr)
erkennbar: Im Kern geht es jedoch häufig um die Gestaltung von Rechtsbezie-
hungen mit dauerhaftem Charakter, die zwischen Personen bestehen, die wei-
ter miteinander leben müssen. Diese zukunftsweisende, gewissermaßen „frie-
densrichterliche“ Fürsorgekomponente stellt ein typisches Charakteristikum
des Außerstreitverfahrens dar (ist aber freilich nicht durchwegs anzutreffen).
Näheres zur Abgrenzung siehe unten Rz 131 ff.
„Streitig“ und „außerstreitig“ darf also nicht so verstanden werden, dass in dem
einen Verfahren etwa (nur) gestritten wird, während das andere Verfahren ohne Streit
abgeführt wird. Das zeigt schon das Beispiel der Obsorge- oder Unterhaltsstreitigkei-
ten, die – obwohl häufig überaus „streitig“ – im Außerstreitverfahren zu erledigen sind.
Hauptrechtsquelle bildet das (neue) Außerstreitgesetz (AußStrG; BGBl I
2003/111), das durch zahlreiche spezielle Verfahrensbestimmungen in einer
Vielzahl von Sondergesetzen ergänzt wird (zB Grundbuchs- und Firmenbuch-
gesetz, Mietrechtsgesetz, Unterbringungsgesetz, Kraftloserklärungsgesetz,
Todeserklärungsgesetz etc).
Studienliteratur: Klicka/Oberhammer/Domej, Außerstreitverfahren5 (Manz Verlag
2014); Mayr/Fucik, Einführung in die Verfahren außer Streitsachen (facultas 2017);
Neumayr, Außerstreitverfahren6 (Orac-Rechtsskriptum 2017).

4. Einstweilige Verfügungen

4 Auch beim Verfahren zur Erlassung einer einstweiligen Verfügung han-


delt es sich eigentlich um ein Erkenntnisverfahren, allerdings um ein bloß
summarisches und (weitgehend) vorläufiges Verfahren (sog Provisorialver-
fahren). Die dafür einschlägigen Bestimmungen sind jedoch in die Exekuti-
onsordnung (§§ 378 ff EO) eingeordnet und werden daher auch in der unten
(Rz 5) angeführten vollstreckungsrechtlichen Literatur näher behandelt. Aus
diesem Grund wird in diesem Buch von einer Darstellung dieses (wichtigen)
Rechtsbereichs abgesehen.
Spezialliteratur: König, Einstweilige Verfügungen im Zivilverfahren5 (Manz Ver-
lag 2017).

5. Exekutionsrecht (Zwangsvollstreckungsrecht)

5 Es regelt die Anwendung von staatlicher Zwangsgewalt zur Durchsetzung


von Ansprüchen, deren Existenz in einem (streitigen oder außerstreitigen Er-

28
I. Einführung

kenntnis-)Verfahren festgestellt worden ist, oder auch von anderen vollstreck-


baren Ansprüchen (Exekutionstiteln), nach den Grundsätzen der Spezialität
und Priorität (Einzelvollstreckung).
Bei weitem nicht jedem Erkenntnisverfahren folgt ein Vollstreckungsverfahren nach:
Der rechtskräftig Verurteilte leistet meist „freiwillig“; Feststellungs- und Rechtsgestal-
tungsurteile bedürfen keiner Vollstreckung (vgl dazu Rz 522, 870, 946). Umgekehrt
setzt auch nicht jedes Vollstreckungsverfahren ein (zivilgerichtliches) Erkenntnisver-
fahren voraus: Siehe zB den vollstreckbaren Notariatsakt oder verwaltungsbehördliche
Exekutionstitel.
Hauptrechtsquelle ist die Exekutionsordnung (EO; RGBl 1896/79). Darin
werden auch die Sicherung von Ansprüchen (Exekution zur Sicherstellung,
§§  370 ff) und der provisorische (vorläufige) Rechtsschutz (§§  378 ff; dazu
oben Rz 4) geregelt.
Studienliteratur: Buchegger/Markowetz, Exekutionsrecht2 (Verlag Österreich
2017); Neumayr/Nunner-Krautgasser, Exekutionsrecht4 (Manz Verlag 2018); Rechber-
ger/Oberhammer, Exekutionsrecht5 (facultas.wuv 2009); M. Roth/Duursma-Kepplin-
ger, Exekutions- und Insolvenzrecht10 (Manz Verlag 2016); Seiser, Exekutionsrecht10
(Orac-Rechtsskriptum 2016).

6. Insolvenzrecht

Das Insolvenzverfahren hat die Sicherung und Befriedigung der Ansprüche 6


der Gläubiger eines zahlungsunfähigen oder überschuldeten Schuldners nach
den Grundsätzen der Generalität und Perzentualität zum Gegenstand. Dazu
kommt das Ziel der Erhaltung von (gewissen) insolventen Unternehmen (Sa-
nierungszweck) bzw der Entschuldung von natürlichen Personen („Privatkon-
kurs“), und auch die Insolvenzprophylaxe gewinnt an Bedeutung.
Auch im Insolvenzverfahren können (zivilrechtliche) Ansprüche (ohne eigenes Er-
kenntnisverfahren) festgestellt werden, indem angemeldete Forderungen vom Insol-
venzverwalter nicht bestritten werden. Falls sie auch vom Schuldner nicht ausdrücklich
bestritten werden, bilden sie einen Exekutionstitel (§ 61 IO; § 1 Z 7 EO). Während der
Dauer eines Insolvenzverfahrens herrscht eine Prozess- und Exekutionssperre (§§  6,
10 IO).
Hauptrechtsquelle bildete die Konkursordnung (KO; RGBl 1914/337), die
im Zuge der umfassenden Reform durch das IRÄG 2010 (BGBl I 2010/29)
seit 1. 7. 2010 in Insolvenzordnung (IO) umbenannt worden ist. Die frühere
Ausgleichsordnung (AO; RGBl 1914/33, wv BGBl II 1934/221) ist gleichzei-
tig aufgehoben worden.
Studienliteratur: Buchegger, Insolvenzrecht2 (Verlag Österreich 2013); Dellin-
ger/Oberhammer/Koller, Insolvenzrecht3 (Manz Verlag 2014); Fink, Insolvenzrecht10
(Orac-Rechtsskriptum 2017); Rechberger/Seeber/Thurner, Insolvenzrecht3 (facultas
2018); M. Roth/Duursma-Kepplinger, Exekutions- und Insolvenzrecht10 (Manz Verlag
2016).

Kodek/Mayr, Zivilprozessrecht4 29
Erster Teil: Einführung, Grundlagen und Grundsätze

Zivilgerichtliches Verfahrensrecht

JN (GOG, OGHG)

Erkenntnisverfahren Exekutionsverfahren Insolvenzverfahren


EO IO

streitiges außerstreitiges Provisorial-


Verfahren Verfahren verfahren (eV)
ZPO (+ASGG) AußStrG §§ 378 ff EO

7. Internationales Zivilprozessrecht

7 Unter Internationalem Zivilprozessrecht versteht man all jene Normen, die


zivilprozessuale Tatbestände mit internationalem Bezug betreffen (vgl Mayr,
EuZPR Rz I/1 ff).
Wenn nicht nur das Zivilprozessrecht im engeren Sinn (oben Rz 2), sondern auch
andere (soeben erwähnte) zivilgerichtliche Verfahrensarten (zB Zwangsvollstreckungs-
oder Insolvenzrecht) erfasst werden sollen, so spricht man vom Internationalen Zivil-
verfahrensrecht.
Beim Internationalen Zivilprozessrecht handelt es sich zum Teil um na-
tionales Recht (autonomes internationales Zivilprozessrecht; zB §  27a JN,
§ 291a ZPO), zum Teil um Völkerrecht (zB Haager Prozessübereinkommen;
siehe unten Rz 25) und zu einem immer wichtiger und umfangreicher werden-
den Teil um Europarecht (siehe unten Rz 24). Letzteres Rechtsgebiet wird als
Europäisches Zivilprozessrecht bezeichnet.
Die hauptsächlichen Regelungsbereiche des Internationalen Zivilverfah-
rensrechts sind die inländische Gerichtsbarkeit und die internationale Zustän-
digkeit, die internationale Rechtshilfe (Beweisaufnahme und Zustellung), die
internationale Streitanhängigkeit und die Anerkennung und Vollstreckung aus-
ländischer Entscheidungen. Soweit diese Rechtsgebiete in den Rahmen dieses
Buches fallen, werden sie an den entsprechenden Stellen mitbehandelt (siehe
etwa Rz 112 ff oder Rz 179 ff).
Studienliteratur siehe unten Rz 26 sowie Fucik, Europäisches und internationales
Zivilverfahrensrecht. Ein Wegweiser, RZ 2011, 28 und Mayr, Grundbegriffe des Inter-
nationalen Zivilverfahrensrechts, JAP 2014/2015, 35.

30
I. Einführung

B. Aufgaben und Zweck


Literatur: Baur, Zeit- und Geistesströmungen im Prozeß, JBl 1970, 445; Böhm,
Bewegliches System und Prozesszweck, in F. Bydlinski ua (Hrsg), Das Bewegliche
System im geltenden und künftigen Recht (1986) 211; Hagen, Die soziale Funktion des
Prozesses, ZZP 1971, 385; Kuderna, Soziale Funktion und soziale Elemente des Zivil-
prozesses, DRdA 1986, 182; Schoibl, Der Prozess als soziale Institution, in Rechtstheo­
rie, Beiheft 6 (1984) 287; Stürner, Prozesszweck und Verfassung, in FS Baumgärtel
(1990) 545; Wassermann, Der soziale Zivilprozeß (1978).
Die Privatrechtsordnung regelt die Beziehungen zwischen (grundsätz- 8
lich) gleichrangigen Rechtssubjekten („cives inter se“). Aus ihr ergeben sich
Rechte und Pflichten für die Rechtsunterworfenen. Wird die (Privat-)Rechts-
ordnung nicht freiwillig eingehalten, so gibt das materielle Recht selbst idR
keine Antwort auf die Frage, wie der Berechtigte zu seinem Recht kommt:
Grundsätzlich könnte er entweder selbst sein Recht durchsetzen oder die Hilfe
eines Dritten in Anspruch nehmen.
Bei der Selbsthilfe setzt sich regelmäßig das Recht des Stärkeren durch.
Die herbeigeführte Lösung muss daher nicht unbedingt der materiellen Rechts-
lage entsprechen: Der Selbsthilfe Ausübende setzt das durch, was er an Rech-
ten zu haben glaubt, mit den Mitteln, die er für notwendig erachtet, ohne dass
der Bestand dieser Rechte von dritter Seite geprüft worden wäre. Daher ist die
Selbsthilfe unerwünscht und grundsätzlich verboten (§ 19 ABGB): Der Staat
beansprucht für sich ein Gewaltmonopol. Um die Zivilrechtsnormen nicht
sanktionslos zu lassen, muss der Staat die Aufgabe der Selbsthilfe übernehmen
(Staatshilfe).
Darüber hinaus bedarf es zum Teil auch eines hoheitlichen Aktes, um privatrecht­
liche Rechtsverhältnisse zu begründen, abzuändern oder aufzuheben; zum Teil ist auch
nur der Bestand eines Rechtsverhältnisses strittig und soll daher autoritativ festgestellt
werden.
Der Zivilprozess ist als Erkenntnisverfahren (idR) eine notwendige Vor- 9
stufe zur staatlichen Rechtsdurchsetzung im Exekutionsverfahren. Der Staat
darf seine Gewalt grundsätzlich nicht schon allein aufgrund von Behauptun-
gen des Rechtsschutzwerbers einsetzen; er würde sich sonst uU zum Hand-
langer des Unrechts machen. Vielmehr müssen vorerst in einem gesetzlich
geordneten Verfahren die von den Parteien aufgestellten Behauptungen und
Gegenbehauptungen geprüft, bewiesen und rechtlich gewürdigt werden. Auf
diese Weise werden mit den Mitteln der ZPO strittige Privatrechtsverhältnisse
geprüft und festgestellt (institutioneller Verfahrenszweck). Das Resultat des
Prozesses, die gerichtliche Entscheidung, bildet einen Exekutionstitel (§ 1 Z 1
EO), der dazu legitimiert, staatliche Hilfe zur Rechtsdurchsetzung in Anspruch
zu nehmen.
Damit das „Recht des Stärkeren“ nicht durch das „Recht des Klügeren“
bzw „des Reicheren“ ersetzt wird, sorgen Anleitungs- und Belehrungspflich-

Kodek/Mayr, Zivilprozessrecht4 31
Erster Teil: Einführung, Grundlagen und Grundsätze

ten, Verfahrenshilfe sowie Anwaltszwang im Prozess für (eine möglichst weit-


gehende) Chancengleichheit zwischen den Parteien.
10 Da es nicht in der Willkür der staatlichen Organe liegen darf, ob, wann und
wem Rechtsschutz gewährt wird, räumt der im Verfassungsrang stehende Art 6
Abs 1 EMRK dem Einzelnen ein subjektives öffentliches Recht gegen den
Staat ein, den Justizgewährungsanspruch („Jedermann hat Anspruch dar-
auf, dass seine Sache …“; siehe unten Rz 49).
Somit ergibt sich die Klagemöglichkeit (Anspruch auf staatlichen Rechts-
schutz) aus dem öffentlichen Recht; auf sie kann nur gemeinsam mit dem zu-
grunde liegenden privatrechtlichen Anspruch verzichtet werden (Unzulässig-
keit eines umfassenden Rechtsschutzverzichtsvertrags bzw eines pactum de
non petendo); auch eine Abtretung der Prozessführungsbefugnis ohne gleich-
zeitige Übertragung des materiellen Rechts ist unzulässig (siehe Rz 299).
11 Der Zivilprozess soll ein rasches, einfaches und billiges (iSv kostengünsti-
ges) Verfahren sein. Bei der privatrechtlichen Konfliktsituation handelt es sich
nach Franz Klein, dem Schöpfer der öZPO (siehe Rz 28), nicht um ein allein
die Beteiligten betreffendes Problem, sondern um ein die Allgemeinheit berüh-
rendes soziales Übel, das die Parteien Zeit, Geld und Nerven kostet, aufgrund
der Bindung von Ressourcen der Wirtschaft schadet und überhaupt das Klima
in der Rechtsgemeinschaft belastet. Somit dient die Beendigung des Konflikts
durch den Zivilprozess zum einen dem Interesse des Einzelnen an der Durch-
setzung seiner Rechte, zum anderen dem Gemeinschaftsinteresse an Rechts-
frieden, Rechtssicherheit und der Bewährung der Rechtsordnung. Es entsteht
Klarheit darüber, was Recht ist und dass dieses nicht nur auf dem Papier steht,
sondern auch durchgesetzt wird.
Die Möglichkeit des staatlichen Rechtsschutzes wirkt somit einerseits re-
pressiv (durch die Rechtsdurchsetzung im Einzelfall), andererseits präventiv
(als Ansporn zur freiwilligen Einhaltung der Rechtsordnung, weil der Schuld-
ner weiß, dass der Gläubiger sein Recht auch zwangsweise durchsetzen könn-
te). Je besser der Zivilprozess (und das Exekutionsverfahren) in der Praxis
funktioniert, desto besser können diese Zwecke erfüllt werden.
12 Zunehmend soll der Zivilprozess aber (nicht nur zur Entscheidung, son-
dern) auch zur Lösung privater Konflikte beitragen, da Rechtsstreitigkeiten
in bestimmten Bereichen häufig Resultat zwischenmenschlicher Spannungen
sind. Wird die wahre Konfliktursache nicht beseitigt, folgt schon bald ein wei-
terer Rechtsstreit. Daher soll der Zivilprozess auch Gelegenheit zu Dialog und
rationalem Diskurs bieten. So forciert der Gesetzgeber etwa in der vorberei-
tenden Tagsatzung (wieder stärker) die mündliche Verhandlung zwischen den
Parteien (selbst), und dort ist auch ein Vergleichsversuch vorgesehen (§ 258
Abs 1 Z 4 ZPO; Rz 741). Außerdem kann das Gericht in der gesamten mündli-
chen Verhandlung eine gütliche Beilegung des Rechtsstreits versuchen (§ 204

32
I. Einführung

Abs 1 ZPO; Rz 612). Da das Gericht aber oftmals nicht das geeignete Forum
für die Lösung dieser Konflikte ist, räumt das Gesetz auch ausdrücklich die
Möglichkeit ein, die Parteien auf andere, besser geeignete Einrichtungen hin-
zuweisen. Darüber hinaus besteht nach § 433 ZPO die Möglichkeit, dass eine
Partei schon vor Einleitung eines Zivilprozesses den Antrag stellt, die gegne-
rische Partei zum Zwecke eines Vergleichsversuchs vor das Bezirksgericht zu
laden (sog „prätorischer Vergleichsversuch“. Ein dabei erzielter Vergleich
stellt einen (vorprozessualen) gerichtlichen Vergleich dar, der einen Exekuti-
onstitel bildet (§ 1 Z 5 EO). Näheres siehe bei Rz 609 ff.
Überhaupt hat in den letzten Jahrzehnten aus den verschiedensten Gründen
die Suche nach bzw die Beachtung von Alternativen zur Streiterledigung
im herkömmlichen „klassischen“ Zivilprozess eine verstärkte Bedeutung ge-
wonnen.

C. Alternativen zum (klassischen) Zivilprozess


Literatur: Authried, Das Passagier- und Fahrgastrechteagenturgesetz (PFAG), ZVR
2015/121, 232; Bajons, Außergerichtliche Güteverfahren als Mittel der Prozessvermei-
dung und Konfliktlösung, ÖJZ 1984, 368; Basedow, Rechtsdurchsetzung und Streitbei-
legung, dJZ 2018, 1; Deixler-Hübner/Schauer (Hrsg), Alternative Formen der Konflikt-
bereinigung (2016); Eder, Alternative Streitbeilegung am Beispiel der „Schlichtung für
Verbrauchergeschäfte“, Zak 2015/587, 324; Eidenmüller/Wagner (Hrsg), Mediations-
recht (2015); Frauenberger-Pfeiler, Das neu institutionalisierte Schlichtungsverfahren
in Verbrauchersachen, JAP 2015/2016/18, 165; Frauenberger-Pfeiler/Risak, Der präto-
rische Mediationsvergleich, ÖJZ 2012/87, 798; Frössel, Die neue Verbraucherschlich-
tung – Umsetzung in Österreich, Zak 2015/483, 264; Fucik, EU-MediatG und ZivMe-
diatG – ein Überblick, ÖJZ 2011, 941; Greger/Unberath/Steffek, Recht der alternativen
Konfliktlösung2 (2016); Grüblinger, Alternative Streitbeilegung in Verbraucherangele-
genheiten, in Leupold (Hrsg), Forum Verbraucherrecht 2015 (2015) 173; Haft/Schlief-
fen (Hrsg), Handbuch Mediation3 (2016); Haidmayer, Die neue Schlichtungsstelle für
Verbraucherstreitigkeiten, ecolex 2013, 986; Hammerl, Das Einigungsverfahren, ÖJZ
2017, 760; Hayungs, ADR-Richtlinie und ODR-Verordnung, Zeitschrift für Konflikt-
management 2013, 86; Hopf, Das Zivilrechts-Mediations-Gesetz, ÖJZ 2004/3, 41; Hu-
ber-Mumelter/Mumelter, Schlichten statt Richten, ZfRV 2009/24, 165; Katzenmeier,
Zivilprozess und außergerichtliche Streitbeilegung, ZZP 2002, 51; Keiler, APF – die
Agentur für Passagierrechte in Österreich, Zak 2015/614, 344; Kloiber, Die Media-
tions-Richtlinie und ihre Umsetzung in Österreich, ZfRV 2011, 119; Lust, Zu Sinn und
Unsinn der Verbraucherschlichtung am Beispiel Telekom, Zak 2015/588, 328; Mayr,
Rechtsschutzalternativen in der österreichischen Rechtsentwicklung (1995); derselbe
(Hrsg), Öffentliche Einrichtungen zur außergerichtlichen Vermittlung von Streitigkeiten
(1999); derselbe, Die Mediationsgesetze von Österreich und Liechtenstein, LJZ 2008,
90; derselbe, Neuigkeiten bei der außergerichtlichen Streitbeilegung in Österreich, in
FS Barta (2009) 245; derselbe, Die Europäische Mediationsrichtlinie und Österreich, in
König/Mayr (Hrsg), Europäisches Zivilverfahrensrecht in Österreich II (2009) 137; der-
selbe, Aktuelle Entwicklungen und Probleme bei den Rechtsschutzalternativen, in FS
Simotta (2012) 375; derselbe, Alternative Streitbeilegung und Verjährung, NZ 2016/42,
125; derselbe, Alternative Streitbeilegung unter europäischem Einfluss, in König/Mayr

Kodek/Mayr, Zivilprozessrecht4 33
Erster Teil: Einführung, Grundlagen und Grundsätze

(Hrsg), Europäisches Zivilverfahrensrecht in Österreich V (2018) 179; Mayr/Schmidt,


Gesetzlich geregelte Alternativen innerhalb und außerhalb des Zivilprozesses in Öster-
reich, ZVglRWiss 1987, 227; Mayr/Weber, Europäische Initiativen zur Förderung der
alternativen Streitbeilegung, ZfRV 2007, 163; Pirker-Hörmann/Gabriel (Hrsg), Option
Schlichtung – Eine neue Kultur der Konfliktlösung (2014); Scheuer, Regelungen zur
Mediation in Österreich nach Umsetzung der Mediations-Richtlinie, in Jahrbuch Zi-
vilverfahrensrecht 2011, 197; dieselbe, Vollstreckbarer Mediationsvergleich und neue
Regelungen für grenzüberschreitende Mediationsverfahren, Zak 2011, 147; dieselbe,
Zum Stand der Mediation in Österreich, Zeitschrift für Konfliktmanagement 2012, 21;
dieselbe, Neuerungen in der Verbraucherschlichtung durch das Alternative-Streitbeile-
gung-Gesetz, ZVR 2016/64, 154; Schuschnigg, Außergerichtliche Streitbeilegung in
Verbraucherangelegenheiten (2016); Schuster-Wolf, Schlichtung von Passagierrechts-
und Pauschalreisefällen: Eine Analyse bisheriger Erfahrungen, VbR 2017, 165.
13 Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass der (staatliche) Zivilprozess nur
ultima ratio (also das letzte Mittel) sein soll, um einen Konflikt auszutragen.
Einer gütlichen Einigung der Parteien ist häufig – aber durchaus nicht immer –
der Vorzug zu geben; das Gericht soll regelmäßig nur im „Notfall“ über eine
Privatrechtsstreitigkeit mittels Hoheitsakt entscheiden.
Möglichkeiten, einen staatlichen Zivilprozess durch ein anderes Konflikt-
lösungsmodell zu vermeiden, gibt es viele. Diese Rechtsschutzalternativen
werden in den letzten Jahren (auch) vom österreichischen (und vom europäi-
schen) Gesetzgeber nicht zuletzt aus Gründen der Gerichtsentlastung vermehrt
gefördert. Solange sie den Rechtsschutz suchenden Parteien (nur) als freiwil-
lige (zusätzliche) Alternativen zur Wahl gestellt werden und sie den Zugang
zu den ordentlichen Gerichten nicht (unverhältnismäßig) erschweren oder den
Rechtsweg gar (endgültig) ausschließen, ist dagegen nichts einzuwenden. Es
obliegt dann eben den (informierten) Parteien zu entscheiden, welche der ver-
schiedenen Rechtsschutzmöglichkeiten für ihren Konflikt die geeignetste Aus-
tragungsform darstellt. Bedenklich wäre es jedoch, wollte man den Parteien
andere Rechtsschutzformen (faktisch oder rechtlich) aufzwingen.
Die verschiedenen Möglichkeiten der außergerichtlichen (alternativen) Streitbeile-
gung werden häufig unter dem englischen Oberbegriff „Alternative Dispute Resoluti-
on“ oder abgekürzt „ADR“ zusammengefasst.
14 Eine klassische Alternative zum staatlichen Zivilprozess ist das Schieds-
verfahren: Die Parteien können vereinbaren, dass das Erkenntnisverfahren
nicht vor einem ordentlichen (staatlichen) Gericht, sondern vor einem priva-
ten Schiedsgericht stattfinden soll (§§  577 ff ZPO; siehe dazu Rz 1261 ff).
Darin liegt zwar eine weitgehende Verdrängung, aber doch kein vollständiger
Verzicht auf staatlichen Rechtsschutz, da der Schiedsspruch auf Antrag einer
Partei (Aufhebungsklage gem § 611 ZPO) von einem staatlichen Gericht auf
bestimmte, besonders schwerwiegende Mängel hin überprüft und bei deren
Vorliegen beseitigt wird.
Das Schiedsverfahren darf nicht mit einem Schlichtungsverfahren verwechselt wer-
den. Ersteres dient nämlich in erster Linie der (privaten) Streitentscheidung und – un-

34
I. Einführung

geachtet der Möglichkeit, auch im Schiedsverfahren einen (Schieds-)Vergleich abzu-


schließen oder mediative Elemente einfließen zu lassen – nicht einer einvernehmlichen
Streitbeilegung.
Charakteristisch für ein Schlichtungsverfahren ist es hingegen, dass ein 15
neutraler Dritter (das Schlichtungsorgan) einen unverbindlichen (Vergleichs-
oder) Schlichtungsvorschlag macht, der jedoch nur dann (als privatrechtli-
cher Vergleich) verbindlich wird, wenn ihn die Streitparteien akzeptieren. Man
muss unterscheiden, ob ein solcher Schlichtungsversuch im Gesetz obligato-
risch vor der Beschreitung des ordentlichen Rechtswegs vorgeschrieben ist
oder ob er bloß fakultativ zur Auswahl gestellt wird. Zu beachten ist jedoch,
dass ein genereller Ausschluss des Zugangs zu den Gerichten durch Schlich-
tungsstellen (wie auch immer diese bezeichnet werden) unzulässig und (im
Bereich der civil rights – siehe Rz 50) auch verfassungs- (EMRK-) widrig ist.
Schlichtungsverfahren können somit maximal den Zeitpunkt, ab dem gericht-
liche Hilfe begehrt werden kann, hinausschieben.
Eine obligatorische Streitschlichtung ist insb im Vereinsrecht vorgese- 16
hen: Vereine müssen in ihren Statuten eine Regelung über die Art der Schlich-
tung von Streitigkeiten aus dem Vereinsverhältnis aufweisen (§ 3 Abs 2 Z 10
VerG 2002). Für Rechtsstreitigkeiten aus dem Vereinsverhältnis steht der
Rechtsweg erst nach Abschluss des vereinsinternen Schlichtungsverfahrens
bzw 6 Monate ab Anrufung der Schlichtungseinrichtung (sog „Vereinsge-
richt“) offen (§ 8 VerG 2002; siehe auch Rz 110 und 480).
Seit dem ZivRÄG 2004 (BGBl I 2004/91, Art III) ist auch im Bereich des 17
Nachbarrechts (für Streitigkeiten nach §  364 Abs  3 ABGB betreffend den
Entzug von Licht oder Luft durch fremde Bäume oder Pflanzen) zwingend
ein vorprozessualer Streitbeilegungsversuch vorgeschrieben. Dieser kann in
einem prätorischen Vergleichversuch (siehe Rz 12), einem Schlichtungsver-
fahren vor einer anerkannten Schlichtungsstelle oder einer Mediation durch
einen eingetragenen Mediator (siehe Rz 20 f) bestehen. Erst nach dem Schei-
tern einer gütlichen Streitbeilegung oder nach dem (fruchtlosen) Ablauf einer
Frist von drei Monaten (ab Beginn des Beilegungsversuchs) ist eine Klage bei
Gericht zulässig.
Eine Verpflichtung zur Durchführung eines (vorprozessualen) Schlichtungsverfah-
rens für Streitigkeiten unter Berufskollegen besteht ferner in manchen Berufsordnun-
gen, etwa nach § 16 Ziviltechnikerkammergesetz 1993, § 94 Ärztegesetz 1998, § 54
Zahnärztekammergesetz, § 76 Wirtschaftstreuhandberufsgesetz 2017.
Im Bereich der fakultativen Schlichtungseinrichtungen bestand früher 18
ein nahezu unüberschaubarer Wildwuchs von Schlichtungseinrichtungen, die
zum Teil ohne gesetzliche Grundlage auf freiwilliger Basis von gewissen Or-
ganisationen (insb Berufskammern) zur Erledigung von (imageschädigenden)
Streitigkeiten ohne Befassung der staatlichen Gerichte geschaffen wurden. Zu-
nehmend wurden aber auch (nicht zuletzt zur Entlastung der Gerichte) vom

Kodek/Mayr, Zivilprozessrecht4 35
Erster Teil: Einführung, Grundlagen und Grundsätze

Gesetzgeber außergerichtliche Schlichtungs- (bzw Vermittlungs-)verfahren


eingerichtet. Der entscheidende Impuls für eine grundsätzliche gesetzliche Re-
gelung kam (wieder einmal) von der EU, die den Mitgliedstaaten in mehreren
Rechtsakten die Einrichtung einer außergerichtlichen Streitbeilegung vorge-
schrieben hat.
Neben mehreren Rechtsakten im Bereich des Verkehrs- und Transportrechts ist hier
insb die Richtlinie vom 21. 5. 2013 über alternative Streitbeilegung in Verbraucheran-
gelegenheiten (ADR-Richtlinie; ABl L 2013/165, 63) und die Verordnung vom 21. 5.
2013 über Online-Streitbeilegung in Verbraucherangelegenheiten (ODR-Verordnung;
ABl L 2013/165, 1) zu nennen.
19 Zentrale Rechtsgrundlage in Österreich ist das neue BG über alternative
Streitbeilegung in Verbraucherangelegenheiten (Alternative-Streitbeilegung-
Gesetz – AStG; BGBl I 2015/105), das (iW) am 9. 1. 2016 in Kraft getreten ist.
Es regelt das von den Stellen zur alternativen Streitbeilegung (sog AS-Stellen)
durchzuführende Verfahren zur alternativen Beilegung von Streitigkeiten über
Verpflichtungen aus einem entgeltlichen Vertrag zwischen einem in Österreich
niedergelassenen Unternehmer und einem in Österreich oder in einem EWR-
Vertragsstaat wohnhaften Verbraucher.
Alternative Streitbeilegung wird in § 3 AStG definiert als jedes Verfahren, das von
einer AS-Stelle durchgeführt wird und das darauf abzielt, den Parteien eine Lösung
vorzuschlagen oder diese mit dem Ziel zusammenzubringen, sie zu einer gütlichen
Einigung zu veranlassen. Die mit der Streitbeilegung betrauten natürlichen Personen
werden als „Schlichter“ bezeichnet. Sie müssen ihr Amt unabhängig und unparteiisch
ausüben und haben über Rechtskenntnisse, das erforderliche Fachwissen und einschlä-
gige Erfahrung zu verfügen (§ 10 AStG).
Anerkannte AS-Stellen sind gem § 4 AStG:
1. die Schlichtungsstelle der Energie-Control Austria,
2. die Telekom-Schlichtungsstelle der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH,
3. die Post-Schlichtungsstelle der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH,
4. die Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte (gem dem Passagier- und Fahrgast-
rechteagenturgesetz – PFAG; BGBl I 2015/61),
5. die Gemeinsame Schlichtungsstelle der Österreichischen Kreditwirtschaft,
6. der Internet Ombudsmann,
7. die Ombudsstelle Fertighaus,
8. die Schlichtung für Verbrauchergeschäfte.
Wesentlich ist, dass das die Einleitung und die Teilnahme an einem Ver-
fahren (grundsätzlich) freiwillig ist Die Parteien können das Verfahren auch
in jedem Stadium abbrechen (§ 12 Abs 2 AStG); nur für Unternehmer kann
gesetzlich oder vertraglich etwas anderes vorgesehen sein.
Das AStG enthält insb Regelungen über die Verfahrensvoraussetzungen, die Verfah-
renskosten, die Verfahrensdauer, die Vertraulichkeit, den Lösungsvorschlag, die Been-
digung des Verfahrens und die Verjährungshemmung (§§ 12 bis 18 AStG).
20 Eine weitere, in letzter Zeit sehr populär gewordene Methode der alternati-
ven Streitbeilegung ist die Mediation (oder Vermittlung). Sie hat in Österreich
(schon relativ frühzeitig) durch das Zivilrechts-Mediations-Gesetz eine ge-
setzliche (Rahmen-)Regelung erfahren (BGBl I 2003/29).
36
II. Rechtsquellen

Inhalt dieses Gesetzes sind insb die Voraussetzungen und das Verfahren für die Ein-
tragung von Personen in die Liste der eingetragenen Mediatoren sowie die Rechte und
Pflichten dieser Mediatoren.
§ 1 ZivMediatG definiert die Mediation als eine auf der Freiwilligkeit der
Parteien beruhende Tätigkeit, bei der ein fachlich ausgebildeter, neutraler Ver-
mittler (der Mediator) mit anerkannten Methoden die Kommunikation zwi-
schen den Parteien systematisch mit dem Ziel fördert, eine von den Parteien
selbst verantwortete Lösung ihres Konfliktes zu ermöglichen.
Der Unterschied zwischen Schlichtung und Mediation liegt somit insb in der Inten-
sität der „Einmischung“ des neutralen Dritten: Schlichtungsorgane spielen eine akti-
vere Rolle bei der Lösungsfindung, während bei der Mediation die Parteien selbst die
Konfliktlösung erarbeiten sollen.
Bedeutsam ist insb, dass während eines Mediationsverfahrens (durch einen 21
eingetragenen Mediator) die Verjährung sowie sonstige Fristen zur Geltend-
machung der von der Mediation betroffenen Rechte und Ansprüche gehemmt
werden (§ 22 ZivMediatG). Eingetragene Mediatoren sind zur Verschwiegen-
heit und Vertraulichkeit verpflichtet (§ 18 ZivMediatG) und dürfen in einem
Zivilprozess nicht als Zeugen über dasjenige, was ihnen im Rahmen der Me-
diation anvertraut oder sonst bekannt wurde, vernommen werden (§ 320 Z 4
ZPO; siehe Rz 827).
Gesetzlich vorgesehen ist eine Mediation in Österreich in § 15a Berufsausbildungs-
gesetz, §§ 14 ff Behindertengleichstellungsgesetz sowie § 7k Abs 1 Behinderteneinstel-
lungsgesetz und in Art III Zivilrechts-Änderungsgesetz (siehe Rz 17).
Eine (weitere) Aufwertung der Mediation bedeutet es, dass seit dem 1. 5.
2011 über den Inhalt der in einem Mediationsverfahren über eine Zivilsache er-
zielten schriftlichen Vereinbarung vor jedem Bezirksgericht ein gerichtlicher –
und damit vollstreckbarer (Rz 609 ff) – (prätorischer; siehe oben Rz 12) Ver-
gleich geschlossen werden kann (§ 433a ZPO).
Auf europäischer Ebene ist 2008 die sog Mediationsrichtlinie (ABl L 2008/136,
3) erlassen worden, die bis zum 21. 5. 2011 in den Mitgliedstaaten umzusetzen war.
Österreich hat dafür ein eigenes EU-Mediations-Gesetz geschaffen (BGBl I 2011/21),
das (nur) für grenzüberschreitende Streitigkeiten in Zivil- und Handelssachen gilt.

II. Rechtsquellen
Literatur: BMJ/Lewisch/Rechberger (Hrsg), 100 Jahre ZPO. Ökonomische Analy-
se des Zivilprozesses (1998); König/Mayr (Hrsg), Europäisches Zivilverfahrensrecht
in Österreich (2007); Bd II (2009); Bd III (2012); Bd IV (2015); Bd V (2018); Mayr
(Hrsg), 100 Jahre österreichische Zivilprozeßgesetze (1998).
Von seiner Rechtsnatur her wird das Zivilprozessrecht (obwohl es der 22
Durchsetzung des Zivilrechts dient) zum öffentlichen Recht gezählt, da es

Kodek/Mayr, Zivilprozessrecht4 37

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