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NomosLehrbuch

NomosLehrbuch
Kindhäuser | Schumann

Strafprozessrecht

Kindhäuser
Schumann
Strafprozessrecht
6. Auflage 6. Auflage

ISBN 978-3-8487-7653-5

Nomos

BUC_Kindhaeuser_7653-5_6A.indd Alle Seiten 27.09.21 09:43


https://www.nomos-shop.de/isbn/978-3-8487-7653-5

NomosLehrbuch

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Urs Kindhäuser


Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Prof. Dr. Kay H. Schumann
apl. Professor der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-
Universität Bonn, Rechtsanwalt in Mönchengladbach

Strafprozessrecht

6. überarbeitete Auflage

Nomos
https://www.nomos-shop.de/isbn/978-3-8487-7653-5

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in


der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN 978-3-8487-7653-5 (Print)


ISBN 978-3-7489-1031-2 (ePDF)

6. überarbeitete Auflage 2022


© Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2022. Gesamtverantwortung für Druck und
Herstellung bei der Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. Alle Rechte, auch die des
Nachdrucks von Auszügen, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung,
vorbehalten.
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Vorwort
Dieses Lehrbuch zum Strafprozessrecht ergänzt die Darstellungen materiellen Straf-
rechts dieser Lehrbuchreihe. In seiner inhaltlichen Gewichtung orientiert es sich an den
Erfordernissen der Ausbildung in Studium und Referendariat: Im Vordergrund stehen
die allgemeinen Verfahrensgrundsätze, das Ermittlungsverfahren und die erstinstanz-
liche Hauptverhandlung. Bei den Rechtsmittelverfahren liegt der Schwerpunkt auf der
Revision. Dass das Strafverfahrensrecht eine zentrale Rolle in der rechtspolitischen
Entwicklung spielte und weiterhin spielt, sollen die Abschnitte zur Rechtshistorie und
europäischen Perspektive aufzeigen.
Für die vorliegende 6. Auflage wurde das bewährte Konzept beibehalten, auch wenn
der „moderne“ Gesetzgeber dem Autor einer Lehrdarstellung des Strafverfahrensrechts
die Arbeit nicht gerade einfacher macht (was freilich auch nicht zu seinen Aufgaben
gehört): Seit Redaktionsschluss der Vorauflage Ende Dezember 2018 hat die StPO
durch insgesamt 25 Gesetze Änderungen erfahren. Wesentliche Änderungen für dieses
Lehrbuch brachten dabei v.a. das Gesetz zur Neuregelung des Rechts der notwendigen
Verteidigung (2019), das Gesetz zur Modernisierung des Strafverfahrens (2019) sowie
das Gesetz zur Fortentwicklung der Strafprozessordnung (2021). Ergänzung fand auch
der „europäische“ Teil am Ende des Buches, da die Arbeitsaufnahme der Europäischen
Staatsanwaltschaft nicht unbeachtet bleiben sollte. Anregungen, Kritik (und Lob) sind
weiterhin willkommen (per Email an schumann@jura.uni-bonn.de).
Ich danke Frau Sabrina Prem v.a. für die wertvolle Unterstützung bei der Einarbeitung
der zahlreichen Gesetzesänderungen. Außerdem haben mich bei Korrekturen und
sonstigen Fleißarbeiten tatkräftig und wie gewohnt verlässlich unterstützt Jakob Leo-
nardy, Heiner Lindlein, Chioma Helen Samuel und Jakob Stuff. Ich darf allen fünfen
an dieser Stelle herzlich für ihre Mitarbeit danken.

Bonn/Mönchengladbach, im Sommer 2021 Kay H. Schumann

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Vorwort

Vorworte zur 5. Auflage


Mit den Vorarbeiten zu diesem Lehrbuch habe ich zwar schon in den frühen 90er Jah-
ren begonnen, aber bis zu seinem ersten Erscheinen verging noch mehr als ein Jahr-
zehnt. In der Phase seiner Entstehung, in der es die heutige Gestalt annahm, und bei
den anschließenden Überarbeitungen und Aktualisierungen stand mir jeweils mein da-
maliger Assistent, Herr Privatdozent Dr. Kay H. Schumann, mit Rat und Tat zur Seite.
Seine Beiträge sind vielfach in den Text eingeflossen. Es ist mir daher eine große Freu-
de, die Fortführung des Lehrbuchs in seine Hand zu legen. Für die inhaltliche Sachdar-
stellung der jetzt 5. Auflage trägt er die alleinige Verantwortung. An dieser Stelle
möchte ich auch meinen anderen früheren Mitarbeitern herzlich für ihre stets wertvol-
le Unterstützung danken.

Bonn, im Februar 2019 Urs Kindhäuser

Dieses Lehrbuch zum Strafprozessrecht ergänzt die Darstellungen materiellen Straf-


rechts dieser Lehrbuchreihe. In seiner inhaltlichen Gewichtung orientiert es sich an den
Erfordernissen der Ausbildung in Studium und Referendariat: Im Vordergrund stehen
die allgemeinen Verfahrensgrundsätze, das Ermittlungsverfahren und die erstinstanz-
liche Hauptverhandlung. Bei den Rechtsmittelverfahren liegt der Schwerpunkt auf der
Revision. Dass das Strafverfahrensrecht eine zentrale Rolle in der rechtspolitischen
Entwicklung spielte und weiterhin spielt, sollen die Abschnitte zur Rechtshistorie und
europäischen Perspektive aufzeigen.
Mit der 5. Auflage habe ich die schöne und ehrenvolle Aufgabe übernommen, das von
Urs Kindhäuser begründete Lehrbuch fortzuführen. Die bewährte Grundkonzeption
habe ich beibehalten. Der Inhalt des Buches wurde durchgehend aktualisiert und über-
arbeitet; die zahlreichen Gesetzesänderungen seit der Vorauflage aus dem Sommer
2015 konnten bis Ende 2018 berücksichtigt werden. Ich habe die Übernahme des Tex-
tes zum Anlass genommen, ihn auch sprachlich und in seiner didaktischen Darstellung
einmal umfassend durchzugehen. Im Zuge dessen habe ich auch den Fußnotenapparat
durchgesehen und verschlankt (dies in der Hoffnung, v.a. den studentischen Leserinnen
und Lesern die Vertiefung des Stoffes zu erleichtern). Den letzten Abschnitt zur
„Europäischen Perspektive“ habe ich deutlich gekürzt. Mittlerweile steht in der „blau-
en Reihe“ des Verlages das diesbezüglich umfassende und lesenswerte Lehrbuch
Helmut Satzgers zur Verfügung, so dass sich das hiesige allgemeine Lehrbuch entspre-
chend beschränken darf. Anregungen, Kritik (und Lob) sind weiterhin willkommen
(per Email an lehrbuch@schumann-kanzlei.de).
Bei Korrekturen und sonstigen Fleißarbeiten haben mich tatkräftigt unterstützt Dr. Lu-
kas Schefer, Jakob Leonardy, Chioma Helen Samuel und Jakob Stuff. Ich darf ihnen an
dieser Stelle herzlich für ihre Mitarbeit danken.

Bonn/Düsseldorf, im Februar 2019 Kay H. Schumann

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Inhalt
Vorwort 5

Abkürzungs- und Literaturverzeichnis 23

1. Abschnitt: Überblick
§1 Ziele des Strafverfahrens 31
I. Die Funktion des Strafverfahrens 31
II. Verfahrensziele des Strafverfahrens 31
1. Wahrheit 32
2. Gerechtigkeit 32
3. Rechtsbeständigkeit 33
III. Der strafprozessuale Zielkonflikt 33
1. Wahrheit und Gerechtigkeit 33
2. Wahrheit und Rechtsbeständigkeit 33
3. Gerechtigkeit und Rechtsbeständigkeit 34
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 35

§2 Rechtsquellen des Strafverfahrens 36


I. Verfassungsrecht 36
II. Bundesgesetze 36
III. Bundeseinheitlich geltende Verwaltungsanordnungen 37

§3 Gang des Strafverfahrens 38


I. Grundlagen 38
II. Die verschiedenen Verfahrensstadien 38
1. Das (ordentliche) Erkenntnisverfahren 38
2. Das Vollstreckungsverfahren 40
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 41

2. Abschnitt: Ermittlungsverfahren
§4 Prinzipien der Einleitung und Durchführung des Ermittlungsverfahrens 42
I. Die Einleitung des Ermittlungsverfahrens 42
1. Einleitung aufgrund privater Initiative 42
2. Einleitung von Amts wegen 43
3. Anfangsverdacht 44
II. Offizialmaxime (§ 152 Abs. 1) 45
1. Begriff 45
2. Ausnahmen 45
III. Anklagegrundsatz (§ 151) 46
IV. Legalitätsprinzip (§§ 152 Abs. 2, 170 Abs. 1) 46
1. Begriff 46
2. Durchbrechungen 46

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Inhalt

V. Ermittlungsgrundsatz (§§ 155 Abs. 2, 160 Abs. 2, 244 Abs. 2) 47


1. Begriff 47
2. Abgrenzung 47
VI. Durchführung des Ermittlungsverfahrens 47
1. Vernehmung des Beschuldigten (§ 163a) 48
2. Vernehmung von Zeugen und Sachverständigen (§§ 161a, 163 Abs. 3) 48
3. Durchführung sonstiger Ermittlungen 49
4. Ermittlungsrichter (§ 162) 49
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 51

§5 Staatsanwaltschaft und Polizei 52


I. Aufgaben der Staatsanwaltschaft 52
1. Ermittlungsverfahren 52
2. Zwischenverfahren, Hauptverhandlung und Rechtsmitteleinlegung 52
3. Strafvollstreckung 53
II. Die Organisation der Staatsanwaltschaft 53
1. Organisatorischer Aufbau 53
2. Zuständigkeit 53
III. Aufgabenwahrnehmung 54
1. Gesetzliche Vertretung durch jeden Staatsanwalt 54
2. Devolutions- und Substitutionsrecht 54
3. Weisungsrecht 54
IV. Die Rolle der Staatsanwaltschaft 55
1. Bindung an Präjudizien 55
2. Ablehnung eines Staatsanwalts 56
V. Unterstützung durch die Polizei 58
1. Organisation 58
2. Weisungsbefugnis 58
3. Rolle der Polizei 59
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 60

§6 Der Beschuldigte 61
I. Die Terminologie 61
II. Die zeitlichen Grenzen des Beschuldigtenstatus 61
1. Der Beginn des Beschuldigtenstatus 61
2. Das Ende des Beschuldigtenstatus 63
III. Die Rechtsstellung des Beschuldigten 64
1. Die Rechte des Beschuldigten 64
2. Die Pflichten des Beschuldigten 66
IV. Die Beschuldigtenvernehmung 66
1. Der Vernehmungsbegriff 66
2. Vernehmungsdurchführung und -ablauf 67
3. Verbotene Vernehmungsmethoden 69
4. Fehlerfolgen 72
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 74

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Inhalt

§7 Die Verteidigung 75
I. Allgemeines 75
1. Das Recht auf Verteidigung 75
2. Aufgabe des Verteidigers 75
3. Stellung des Verteidigers 75
II. Die Rechte und Pflichten des Verteidigers 76
1. Grundlagen 77
2. Die wichtigsten Rechte des Verteidigers im Überblick 78
III. Der Wahlverteidiger 80
1. Personenkreis 80
2. Mandatsverhältnis und Verteidigerausschluss 80
IV. Der Pflichtverteidiger 82
1. Notwendige Verteidigung 82
2. Bestellung 84
3. Dauer und Aufhebung 85
4. Verteidigerwechsel 86
5. Sicherungsverteidiger 86
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 87

§8 Eingriffs- bzw. Zwangsmaßnahmen 88


I. Allgemeines 88
1. Überblick 88
2. Zur Prüfung von Zwangsmaßnahmen im Gutachten 88
3. Zur Eilzuständigkeit: „Gefahr in Verzug“ 88
II. Computergestützte Ermittlungsmaßnahmen 89
1. Schleppnetzfahndung (§ 163d) 89
2. Automatische Kennzeichenerfassung (163g) 89
3. Rasterfahndung (§§ 98a, 98b) 90
4. Datenabgleich (§ 98c) 90
III. Erkennungsdienstliche Maßnahmen 91
1. Identitätsfeststellung (§§ 163b, 163c) 91
2. Lichtbilder und Fingerabdrücke (§ 81b) 91
3. Kontrollstellen auf Straßen und Plätzen (§ 111) 93
4. Ausschreibung zur polizeilichen Beobachtung (§ 163e) 93
5. Vorläufige Festnahme (§§ 127, 127b) 94
IV. Medizinische Zwangsmaßnahmen 97
1. Körperliche Untersuchung; Blutprobe (§ 81a) 97
2. DNA-Analyse (§§ 81e, 81f) und DNA-Identitätsfeststellung (§ 81g) 99
3. Untersuchung anderer Personen (§ 81c) 102
4. Unterbringung des Beschuldigten zur Beobachtung (§ 81) 103
V. Verdeckte Zwangs- bzw. Ermittlungsmaßnahmen 104
1. Zum Grundrechtsschutz bei verdeckten Maßnahmen 104
2. Längerfristige Observation (§ 163f) 105
3. Überwachung der Telekommunikation (§§ 100a) 106
4. Erhebung von Verkehrs-, Standort- und Bestandsdaten (§§ 100g; 100i;
100j) 109
5. Maßnahmen bei Mobilfunkendgeräten – „IMSI-Catcher“ (§ 100i) 112
6. Bestandsdatenauskunft (§ 100j) 112

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Inhalt

7. Die Online-Durchsuchung (§ 100b) 112


8. Observierungsmaßnahmen mit technischen Mitteln (§ 100h Abs. 1 Nr. 1
und 2) 113
9. Der „kleine“ Lauschangriff (§ 100f) 114
10. Der „große“ Lauschangriff (§ 100c Abs. 1) 115
11. Einsatz Verdeckter Ermittler (§§ 110a ff.) 118
12. Sonstige „legendierte“ Maßnahmen 121
VI. Sicherstellungen und Beschlagnahmen 122
1. Sicherstellung und Beschlagnahme nach §§ 94 ff. 122
2. Sicherstellung und Beschlagnahme nach §§ 111b ff. 125
VII. Führerscheinbeschlagnahme und vorläufige Entziehung der Fahrerlaubnis
nach §§ 94 Abs. 3, 111a 125
1. Allgemeines 125
2. Voraussetzungen und Wirkung von § 111a 126
VIII. Durchsuchung (§§ 102 ff.) 126
1. Allgemeines 127
2. Voraussetzungen 127
3. Ende der Durchsuchung und weitere Maßnahmen 130
IX. Verfahrenssichernde Maßnahmen 130
1. Fahndung (§§ 131 ff.) 130
2. Sonstige Maßnahmen (§ 132) 132
X. Ermittlungshandlungen gegen Berufsgeheimnisträger 132
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 133

§9 Haftbefehl und Untersuchungshaft 134


I. Allgemeines 134
1. Begriff und Zweck der Untersuchungshaft 134
2. Verhältnismäßigkeit 135
3. Sonderformen 135
II. Materielle Voraussetzungen der Untersuchungshaft 135
1. Dringender Tatverdacht (§ 112 Abs. 1 S. 1) 135
2. Haftgründe 136
a) Flucht oder Fluchtgefahr (§ 112 Abs. 2 Nr. 1 und 2) 136
b) Verdunkelungsgefahr (§ 112 Abs. 2 Nr. 3) 139
c) Tatverdacht bezüglich eines Kapitaldelikts (§ 112 Abs. 3) 140
d) Wiederholungsgefahr (§ 112a) 140
3. Verhältnismäßigkeit (§§ 112 Abs. 1 S. 2, 113) 141
4. Sonderkonstellationen 142
III. Erlass des Haftbefehls 142
1. Form und Inhalt (§ 114) 142
2. Zuständigkeit 143
IV. Vollstreckung des Haftbefehls 144
1. Verhaftung 144
2. Vorgehen nach der Verhaftung 144
3. Folgeentscheidungen 144
4. Notwendige Verteidigung 145
V. Überprüfung des Haftbefehls 145
1. Rechtsbehelfe des Beschuldigten 145

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Inhalt

2. Haftprüfung von Amts wegen 147


VI. Aufhebung des Haftbefehls 147
1. Aufhebung nach § 120 Abs. 1 147
2. Aufhebung bis zur Klageerhebung nach § 120 Abs. 3 148
3. Aufhebung nach Haft von über sechs Monaten gem. § 121 Abs. 1 und 2 148
4. Aufhebung nach Haft von einem Jahr gem. § 122a 149
VII. Aussetzung des Vollzugs (§ 116) 149
1. Haftverschonung 149
2. Einzelheiten 150
3. Wiederinvollzugsetzung 150
VIII. Vollzug der Untersuchungshaft 151
IX. Gutachten 152
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 152

§ 10 Abschluss des Ermittlungsverfahrens 153


I. Erhebung der öffentlichen Klage 153
1. Regelfall 153
2. Besondere Formen der Klageerhebung 153
3. Staatsanwaltschaftlicher Abschlussvermerk 154
II. Einstellung des Verfahrens (§ 170 Abs. 2) 154
III. Einstellung aus Opportunitätsgründen (§§ 153 ff.) 154
1. Systematik 155
2. Bagatellsachen (§ 153) 155
3. Einstellung bei Erfüllung von Auflagen und Weisungen (§ 153a) 156
4. Unwesentliche Nebenstraftaten und Verfolgungsbeschränkungen
(§§ 154, 154a) 158
5. Weitere Einstellungsmöglichkeiten 159
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 160

§ 11 Das Klageerzwingungsverfahren 161


I. Allgemeines 161
II. Voraussetzungen 161
1. Antrag 161
2. Verletzter 162
3. Einschränkungen (§ 172 Abs. 2 S. 3) 162
III. Gang des Verfahrens 162
1. Einstellungsverfügung durch die StA 162
2. Einstellungsbeschwerde 162
3. Antrag auf gerichtliche Entscheidung 163
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 164

3. Abschnitt: Gerichtliches Verfahren


§ 12 Gerichtsaufbau und Zuständigkeit 165
I. Der Grundsatz des gesetzlichen Richters 165
II. Die sachliche Zuständigkeit erster Instanz und die Verteilung der Strafsachen 166
1. Gerichtsaufbau und Besetzung der Spruchkörper 166

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Inhalt

2. Die erstinstanzliche Verteilung der Strafsachen 167


3. Der Verstoß gegen die sachliche Zuständigkeit 172
4. Verbindung und Trennung zusammenhängender Sachen 173
III. Zuständigkeit in Rechtsmittelsachen 176
1. Berufungsgerichte 176
2. Revisions- und Beschwerdegerichte 176
IV. Die örtliche Zuständigkeit 181
1. Allgemeines 181
2. Der Gerichtsstand des Tatorts (§ 7) 181
3. Der Gerichtsstand des Wohnsitzes oder Aufenthaltsorts (§ 8) 182
4. Der Gerichtsstand des Ergreifungsortes (§ 9) 182
5. Zuständigkeitsbestimmung durch den BGH (§ 13a) 182
6. Zusammentreffen mehrerer Gerichtsstände (§ 12) 182
7. Der Gerichtsstand des Zusammenhanges (§ 13) 182
8. Verhinderung des zuständigen Gerichts (§ 15) 183
V. Die funktionelle Zuständigkeit 183
1. Begriff und Reichweite 183
2. Die gerichtliche Prüfung der funktionellen Zuständigkeit 184
VI. Die Behandlung von Kompetenzkonflikten 185
1. Sachlicher Kompetenzkonflikt 185
2. Örtlicher und funktioneller Kompetenzkonflikt 185
VII. Die Schöffen 186
1. Verfahrensrechtliche Stellung und Funktion 186
2. Auswahl 186
3. Mitwirkungsrechte 187
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 188

§ 13 Ausschließung und Ablehnung von Gerichtspersonen 189


I. Ausschließung von Richtern 189
1. Eigene Verletzung durch die Straftat 189
2. Näheverhältnis zum Beschuldigten oder Verletzten 189
3. Vorbefassung in der Strafsache 190
II. Ablehnung von Richtern 191
1. Ablehnung wegen Ausschlusses von der Ausübung des Richteramtes kraft
Gesetzes 191
2. Ablehnung wegen Besorgnis der Befangenheit 191
3. Ablehnungsverfahren 192
III. Ausschließung und Ablehnung übriger Gerichtspersonen (§ 31) 195
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 195

§ 14 Prozessvoraussetzungen 196
I. Begriff 196
II. Einzelne wichtige Prozessvoraussetzungen 196
1. Zuweisung an bestimmte Gerichte 197
2. Umstände in der Person des Beschuldigten 197
3. Verfolgbarkeit der konkreten Sache 198
III. Prozessvoraussetzungen und Verfassungsrecht 201
1. Rechtswidriger Lockspitzeleinsatz 201

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Inhalt

2. Überlange Verfahrensdauer 202


3. Kurze Lebenserwartung des Beschuldigten 202
4. Verhältnismäßigkeitsprinzip 202
IV. Prozessvoraussetzungen und der Grundsatz in dubio pro reo 203
V. Das Fehlen von Prozessvoraussetzungen 204
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 205

§ 15 Prozesshandlungen 206
I. Begriff 206
II. Wirksamkeitsvoraussetzungen 206
1. Allgemeines 206
2. Widerruflichkeit 207
3. Willensmängel 208
4. Form 209
III. Fristen 210
1. Begriffe 210
2. Folgen der Fristversäumung 210
3. Wiedereinsetzung in den vorigen Stand 210
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 211

§ 16 Das Zwischenverfahren 212


I. Allgemeines 212
II. Erlass eines Eröffnungsbeschlusses (§§ 203 ff.) 213
1. Voraussetzungen, Inhalt und Form 213
2. Zulassung der Klage mit Änderungen 213
3. Bindungswirkung 214
4. Fehlender oder mangelhafter Eröffnungsbeschluss 215
III. Ablehnung der Eröffnung des Hauptverfahrens 217
1. Voraussetzung und Inhalt des Nichteröffnungsbeschlusses 217
2. Anfechtung und Rechtskraft 218
3. Vorläufige Einstellung des Strafverfahrens 218
4. Einstellung aus Opportunitätsgründen 219
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 220

§ 17 Hauptverfahren (1. Instanz) 221


I. Die Vorbereitung der Hauptverhandlung 221
1. Terminsbestimmung (§ 213) 221
2. Ladungen 222
3. Zustellung des Eröffnungsbeschlusses 222
4. Kommissarische Beweisaufnahme 222
5. Herbeischaffung der Beweisgegenstände 223
6. Mitteilung der Gerichtsbesetzung 223
7. Mitteilungen an Verletzte 224
II. Die Hauptverhandlung 224
1. Der Gang der Hauptverhandlung 224
2. Die anwesenden Personen 226
3. Die Öffentlichkeit 227
4. Die Leitung der Hauptverhandlung 229

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Inhalt

5. Fragerechte 229
6. Hinweis- und Fürsorgepflichten 230
7. Das Hauptverhandlungsprotokoll 231
8. Aussetzung und Unterbrechung der Hauptverhandlung 232
III. Rechtsbehelfe im Hauptverfahren 233
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 233

§ 18 Verfahrensprinzipien 234
I. Grundsätze, die für das gesamte Erkenntnisverfahren gelten 234
1. Unschuldsvermutung 234
2. Beschleunigungsgrundsatz 235
3. Verhältnismäßigkeitsprinzip 236
4. Grundsatz des fairen Strafverfahrens 237
II. Grundsätze, die für Richterinnen und Richter im gesamten Strafverfahren
gelten 237
1. Richterliche Unabhängigkeit 237
2. Grundsatz des gesetzlichen Richters 239
3. Grundsatz des rechtlichen Gehörs 239
4. Grundsatz der gerichtlichen Fürsorge 240
III. Grundsätze, die nur in der Hauptverhandlung gelten 240
1. Konzentrationsmaxime 240
2. Öffentlichkeitsgrundsatz 241
3. Mündlichkeitsprinzip 241
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 242

§ 19 Die Verständigung im Strafverfahren 243


I. Allgemeines 243
1. Begriff 243
2. Die gesetzliche Regelung 243
II. Gegenstand der verfahrensbeendenden Verständigung 245
III. Zustandekommen und Fehlschlag der Verständigung 246
1. Formelle Verfahrensverständigung 246
2. Voraussetzungen und Folgen eines Fehlschlags 247
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 248

§ 20 Umfang der Beweisaufnahme 249


I.Überblick über die Beweisaufnahme 249
II.Terminologie des Beweisrechts 250
III.Beweistatsachen 250
1. Haupttatsachen 251
2. Indiztatsachen 251
3. Hilfstatsachen 251
4. Erfahrungssätze 252
5. Ausländisches Recht und inländisches Gewohnheitsrecht 252
IV. Beweisbedürftigkeit 252
1. Allgemeinkundige Tatsachen 252
2. Gerichtskundige Tatsachen 253

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Inhalt

V. Untersuchungsgrundsatz 253
1. Inhalt 253
2. Umfang 254
VI. Beweisantragsrecht 254
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 255

§ 21 Beweiserhebung 256
I. Allgemeines 256
1. Beweismittelarten 256
2. Streng- und Freibeweisverfahren 256
II. Der Zeugenbeweis 257
1. Begriff 257
2. Zeugnisfähigkeit 257
3. Beweisgegenstand 260
4. Pflichten des Zeugen 261
5. Beschränkungen der Zeugenpflichten bei staatlichen Personengruppen 262
6. Zeugnis- und Auskunftsverweigerungsrechte 262
7. Gang der Zeugenvernehmung 269
8. Zeugenschutz 270
III. Der Sachverständigenbeweis 271
1. Begriff des Sachverständigen 271
2. Abgrenzung zum sachverständigen Zeugen 272
3. Begriff der Tatsachen beim Sachverständigengutachten 272
4. Rechte und Pflichten des Sachverständigen 273
5. Ablehnung des Sachverständigen 274
6. Belehrungspflichten 275
7. Der Sachverständige in der Hauptverhandlung 275
IV. Der Urkundenbeweis 276
1. Begriff der Urkunde und des Urkundenbeweises 276
2. Zulässigkeit 276
3. Beweisführung 277
V. Der Augenscheinsbeweis 277
1. Begriff des Augenscheins 277
2. Abgrenzung zur Urkunde 277
3. Beweisführung 277
VI. Grundsätze der Beweiserhebung 278
1. Unmittelbarkeit 278
2. Öffentlichkeit und Mündlichkeit 282
3. Rechtliches Gehör 282
VII. Beweiserhebungsverbote 282
1. Beweisthemaverbote 283
2. Beweismittelverbote 283
3. Beweismethodenverbote 283
4. Relative Beweiserhebungsverbote 283
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 284

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Inhalt

§ 22 Beweisanträge 285
I. Beweisantragsrecht und gerichtliche Aufklärungspflicht 285
1. Unterschiedliche Anforderungen 285
2. Bedeutung des Beweisantragsrechts 285
II. Begriffe 286
1. Beweisantrag 286
2. Beweisermittlungsantrag 289
3. Beweisanregung 289
4. Beweiserbieten 290
5. Prozessual bedingte Beweisanträge, Hilfs- und Eventualbeweisanträge 290
III. Beweisantragsstellung 291
1. Antragsberechtigung 291
2. Form 292
3. Zeitpunkt 292
IV. Ablehnung von Beweisanträgen 292
1. Allgemeines 292
2. Nicht präsente Beweismittel 294
3. Präsente Beweismittel 299
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 300

§ 23 Beweisverwertung 301
I. Beweisverwertungsverbote 301
1. Unselbständige Beweisverwertungsverbote 301
2. Selbständige Beweisverwertungsverbote 309
II. Beweiswürdigung 310
1. Gebundene und freie Beweiswürdigung 310
2. Der Grundsatz der freien Beweiswürdigung 310
3. Grundlage der Überzeugung 311
4. Grundlage der Überzeugungsbildung 312
III. In dubio pro reo 313
1. Der Grundsatz 313
2. Der Anwendungszeitpunkt 313
3. Der Anwendungsgegenstand 313
4. Die Anwendungsmethode 314
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 315

§ 24 Urteil und Urteilsfindung 316


I. Terminologie 316
1. Überblick 316
2. Urteile 316
3. Beschlüsse 317
4. Verfügungen 318
II. Verfahrensablauf 318
III. Die Urteilsfindung 318
1. Der Gegenstand der Urteilsfindung 318
2. Beratung 318
3. Abstimmung 319

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Inhalt

IV. Die Urteilsverkündung 319


1. Das Verlesen der Urteilsformel 320
2. Die Eröffnung der Urteilsgründe 321
V. Die Urteilsurkunde 321
1. Funktion 321
2. Aufbau und Inhalt 322
VI. Berichtigung des Urteils 323
1. Berichtigung der Urteilsformel 324
2. Berichtigung der Urteilsgründe 325
VII. Nichtigkeit des Urteils 325
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 325

§ 25 Prozessualer Tatbegriff und Rechtskraft 326


I. Die Tat im prozessualen Sinne 326
1. Der Prozessgegenstand 326
2. Funktionen des prozessualen Tatbegriffs 326
3. Inhalt des prozessualen Tatbegriffs 328
II. Die Rechtskraft 332
1. Formelle Rechtskraft 332
2. Materielle Rechtskraft 333
3. Rechtskraft von Beschlüssen 333
4. Rechtskraft und prozessualer Tatbegriff 334
III. Schaubild: Der Zusammenhang von prozessualer Tat und Rechtskraft 338
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 338

§ 26 Besondere Verfahrensarten 339


I. Strafbefehlsverfahren 339
1. Allgemeines 339
2. Voraussetzungen 339
3. Entscheidungsmöglichkeiten des Gerichts 340
4. Der Einspruch 341
5. Anhängigkeit und Rechtshängigkeit 343
6. Rechtskraft 343
II. Sicherungsverfahren 344
1. Allgemeines 344
2. Voraussetzungen 345
3. Verfahrensablauf 345
III. Beschleunigtes Verfahren 347
1. Allgemeines 347
2. Verfahrensablauf 347
3. Berufungs- und Revisionsinstanz 349
IV. Privatklageverfahren 349
1. Allgemeines 349
2. Voraussetzungen 350
3. Verfahrensablauf 351
V. Nebenklageverfahren 352
1. Allgemeines 352
2. Voraussetzungen 353

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Inhalt

3. Rechte und Pflichten des Nebenklägers 354


VI. Adhäsionsverfahren 354
1. Allgemeines 354
2. Voraussetzungen 354
3. Verfahren 355
VII. Verfahren bei Einziehung und Vermögensbeschlagnahme 355
1. Verfahren bei Einziehung (§§ 430 – 442) 355
2. Verfahren bei Vermögensbeschlagnahme (§ 443) 356
VIII. Sonstiges 356
1. Rechte des Verletzten 356
2. Zeugenschutz 357
3. Entschädigung 357
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 358

§ 27 Vollstreckungsverfahren 359
I.Allgemeines 359
II.Zuständigkeit für die Strafvollstreckung 359
III.Voraussetzungen der Strafvollstreckung 359
IV. Vollstreckung von Geld- und Freiheitsstrafe 360
V. Aufgaben der Gerichte im Rahmen der Strafvollstreckung 360
1. Entscheidungen nach § 458 360
2. Entscheidungen der Strafvollstreckungskammer 361
3. Zurückstellung der Strafvollstreckung 361
VI. Rechtsbehelfe 361
1. Gegen Entscheidungen des Rechtspflegers 361
2. Gegen Entscheidungen der StA 362
3. Gegen gerichtliche Entscheidungen 362
4. Gegen Entscheidungen des Generalstaatsanwalts 362
5. Dienstaufsichtsbeschwerde 362
VII. Register 362
1. Bundeszentralregister („Strafregister“) 362
2. Länderübergreifende staatsanwaltschaftliche Verfahrensregister 363
3. Fahreignungsregister 363
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 363

4. Abschnitt: Rechtsbehelfe
§ 28 Grundlagen 364
I. Allgemeines 364
1. Formlose Rechtsbehelfe 364
2. Förmliche Rechtsbehelfe 364
II. Zulässigkeit eines Rechtsmittels 365
1. Zuständigkeit 365
2. Statthaftigkeit 366
3. Befugnis 366
4. Beschwer 368
5. Ordnungsgemäße Einlegung 369

18
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Inhalt

6. Begründung 370
7. Verzicht, Rücknahme und Beschränkung 370
8. Rechtsmissbrauch und Verwirkung 371
III. Begründetheit eines Rechtsmittels 372
IV. Umfang der Anfechtung bei Berufung und Revision 372
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 372

§ 29 Rechtsschutz im Ermittlungsverfahren 373


I. Die rechtliche Ausgangslage 373
1. Der Rechtsschutz gegen Ermittlungsmaßnahmen 373
2. Der Rechtsschutz gegen Prozesshandlungen 373
II. Verdeckte und offene Ermittlungsmaßnahmen 374
1. Rechtsgrundlagen 374
2. Das Verhältnis der bisher anerkannten Rechtsbehelfe zu § 101 Abs. 7 375
3. Zeitliche Perspektive des Rechtsschutzes durch § 101 Abs. 7 375
4. Rechtsschutz gegen die Art und Weise der Durchführung einer
Zwangsmaßnahme 376
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 378

§ 30 Berufung 379
I. Zulässigkeit der Berufung 379
1. Statthaftigkeit 379
2. Berufungsberechtigung 379
3. Form und Frist der Berufungseinlegung 380
4. Annahmeberufung 381
5. Kein Rechtsmittelverzicht 381
6. Keine Rechtsmittelrücknahme 381
7. Folgen einer unzulässigen Berufung 381
II. Begründetheit der Berufung 381
1. Unzuständigkeit des erstinstanzlichen Gerichts 381
2. Anderes Ergebnis als die Vorinstanz 382
3. Folgen einer unbegründeten Berufung 382
III. Berufungsverfahren 382
1. Einlegung der Berufung 383
2. Berufungsbegründung 383
3. Vorprüfung (I) durch das AG 384
4. Vorprüfung (II) durch das Berufungsgericht 384
5. Vorbereitung der Berufungshauptverhandlung 384
6. Berufungshauptverhandlung 384
7. Ausbleiben des Angeklagten in der Hauptverhandlung 385
8. Berufungsentscheidung 385
IV. Rechtsmittel 386
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 386

19
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Inhalt

§ 31 Revision 387
I. Allgemeines 387
II. Zulässigkeit 387
1. Statthaftigkeit und Zuständigkeit 387
2. Wirksame Einlegung 388
3. Antrag und Begründung 389
4. Keine Rücknahme, kein Verzicht 390
III. Begründetheit 390
1. Gesetzesverletzungen 390
2. Verfahrenshindernisse 390
3. Verfahrensrügen (Grundlagen) 390
4. Verfahrensrügen (relative Revisionsgründe) 393
5. Verfahrensrügen (absolute Revisionsgründe) 395
6. Sachrügen 400
IV. Gerichtliche Entscheidungsmöglichkeiten 401
1. Beschluss 401
2. Urteil 402
V. Nebenklägerrevision 402
VI. Revisionserstreckung auf Mitverurteilte 403
VII. Bindungswirkung und Verschlechterungsverbot 403
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 403

§ 32 Beschwerde 404
I. Allgemeines 404
II. Zulässigkeit der (einfachen) Beschwerde 404
1. Zuständigkeit 404
2. Statthaftigkeit 405
3. Beschwerdebefugnis 406
4. Form und Frist 407
III. Verfahren und Entscheidungen 407
1. Abhilfeverfahren 407
2. Vorlage 407
3. Entscheidung des Beschwerdegerichts 408
IV. Sofortige Beschwerde (§ 311) 408
V. Weitere Beschwerde (§ 310) 408
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 409

§ 33 Wiederaufnahme 410
I. Allgemeines 410
II. Verfahren 411
1. Überblick 411
2. Zulässigkeitsprüfung 411
3. Begründetheitsprüfung 412
4. Anordnung der Wiederaufnahme 412
5. Erneute Hauptverhandlung 413
6. Neue Entscheidung 413
III. Wiederaufnahme bei Strafbefehlen (§ 373a) 414

20
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Inhalt

IV. Einzelne Wiederaufnahmegründe 414


1. Wiederaufnahme zugunsten des Verurteilten 414
2. Der Wiederaufnahmegrund des § 359 Nr. 5 415
3. Die Wiederaufnahme zuungunsten des Verurteilten 416
4. Der Wiederaufnahmegrund des § 362 Nr. 4 416
Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 417

5. Abschnitt: Geschichte, Reform


§ 34 Historischer Abriss 418
I. Das germanische Rechtsdenken 418
II. Die Entwicklung zum Inquisitionsprozess 419
III. Rezeption und CCC 420
IV. Der gemeine deutsche Strafprozess 421
V. Der reformierte deutsche Strafprozess 422
1. Die Abschaffung der Folter 422
2. Die Umgestaltung von Verfahrensgang und Gerichtsverfassung 423
VI. Einführung der RStPO und des GVG 424
VII. Die Entwicklung bis 1933 425
VIII. Die Zeit des Nationalsozialismus 425
IX. Die Entwicklung des Strafprozessrechtes seit 1945 426

§ 35 Europäische Perspektive 428


I.Ebenen der „Europäisierung“ 428
II.Einflüsse des Europarechts 430
III.Einflüsse der PJZS 431
1. Prinzip der gegenseitigen Anerkennung 431
2. Europäischer Haftbefehl 432
3. Erlangung von Beweismitteln 435
IV. Strafverfolgungsinstitutionen auf europäischer Ebene 436
1. Europol 436
2. Eurojust 437
3. OLAF 438
4. Europäische Staatsanwaltschaft 438
V. Einflüsse des SDÜ auf das Strafverfahren 439
1. Allgemeines 439
2. Ne bis in idem 439
3. Schengener Informationssystem 441

Stichwortverzeichnis 443

21
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§2

§ 2 Rechtsquellen des Strafverfahrens

1 Das Fundament des Strafverfahrensrechts wird durch die Verfassung gelegt. Die we-
sentlichen Vorschriften zur Ausgestaltung des Strafverfahrens finden sich in der Straf-
prozessordnung (StPO) und im Gerichtsverfassungsgesetz (GVG). Diese Vorschriften
werden wiederum durch eine Vielzahl von Gesetzen und bundeseinheitlich geltenden
Verwaltungsvorschriften ergänzt.

I. Verfassungsrecht
2 Die wichtigsten Bestimmungen für das Strafverfahren finden sich im Grundgesetz,
nämlich:
n das Rechtsstaatsprinzip des Art. 20 Abs. 3 GG,
n die Vorschriften über die Rechtsprechung, Art. 92 ff. GG, insbesondere
– der Anspruch auf rechtliches Gehör (Art. 103 Abs. 1 GG)
– das Verbot der Doppelbestrafung (Art. 103 Abs. 3 GG)
– die Rechtsweggarantie bei Freiheitsentziehung (Art. 104 GG).

II. Bundesgesetze
3 Die Strafprozessordnung (StPO) vom 1. 2. 18771 und das Gerichtverfassungsgesetz
(GVG) vom 27. 1. 18772 traten – jeweils mit Einführungsgesetz – zusammen mit der
zugleich erlassenen Zivilprozessordnung (ZPO) und damaligen Konkursordnung (KO)
am 1. 10. 1879 in Kraft. Diese als „große Reichsjustizgesetze“ bezeichneten Gesetze
waren als einander ergänzende Teile einer gesamten gesetzlichen Ordnung justizförmi-
gen Verfahrens gedacht; so verweist etwa die StPO in §§ 37, 464b auf die ZPO.
4 Im Einführungsgesetz zum GVG (EGGVG) ist z.B. der Rechtsschutz gegen sog. Justiz-
verwaltungsakte3 geregelt (§§ 23 ff. EGGVG). Das Strafgesetzbuch (StGB) vom 15. 5.
18714 enthält in §§ 77 ff. StGB Regelungen über den Strafantrag, der seinem Wesen
nach Prozessvoraussetzung ist.5 Die Besonderheiten des Strafverfahrens gegen Jugend-
liche und Heranwachsende regelt das Jugendgerichtsgesetz (JGG) vom 4. 8. 19536.
5 Weitere die StPO und das GVG ergänzende Gesetze sind:
n das Gesetz über Ordnungswidrigkeiten (OWiG),
n die Europäische Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten
(EMRK, durch deutsches Zustimmungsgesetz seit 1952 im Range einfachen Bun-
desrechts),
n das Bundeszentralregistergesetz (BZRG),

1 Heute i.d.F. der Bekanntmachung aus dem Jahre 1987.


2 Heute i.d.F. der Bekanntmachung aus dem Jahre 1975.
3 Das sind gem. § 23 Abs. 1 EGGVG „Anordnungen, Verfügungen oder sonstigen Maßnahmen, die von den Jus-
tizbehörden zur Regelung einzelner Angelegenheiten auf den Gebieten des bürgerlichen Rechts einschließ-
lich des Handelsrechts, des Zivilprozesses, der freiwilligen Gerichtsbarkeit und der Strafrechtspflege getrof-
fen werden“ sowie „Anordnungen, Verfügungen oder sonstige Maßnahmen der Vollzugsbehörden im
Vollzug der Untersuchungshaft sowie derjenigen Freiheitsstrafen und Maßregeln der Besserung und Siche-
rung, die außerhalb des Justizvollzuges vollzogen werden“.
4 Heute i.d.F. der Bekanntmachung aus dem Jahre 1998.
5 Fischer Vor § 77 StGB Rn. 4 mwN.
6 Heute i.d.F. der Bekanntmachung aus dem Jahre 1974.

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§ 2 Rechtsquellen des Strafverfahrens §2

n das Deutsche Richtergesetz (DRiG),


n das Gesetz über die Entschädigung für Strafverfolgungsmaßnahmen (StrEG),
n das Justizvergütungs- und Entschädigungsgesetz (JVEG).
n das Europäische Übereinkommen über die Rechtshilfe in Strafsachen (EuRHÜ)7,
n das Gesetz über die internationale Rechtshilfe in Strafsachen (IRG),
n und der Internationale Pakt über bürgerliche und politische Rechte (IPBPR)8.

III. Bundeseinheitlich geltende Verwaltungsanordnungen


Die von Bund und Ländern erlassenen Richtlinien für das Strafverfahren und das Buß- 6
geldverfahren (RiStBV) konkretisieren vor allem das staatsanwaltliche Ermessen, ent-
halten aber auch Empfehlungen9 für die richterliche Arbeit.
Zu beachten sind ferner: 7
n die Anordnung über Mitteilungen in Strafsachen (MiStrA),
n die Strafvollstreckungsordnung (StrVollstrO)
n und die Untersuchungshaftvollzugsgesetze der Länder.

7 Im Internet abrufbar unter https://rm.coe.int/CoERMPublicCommonSearchServices/DisplayDCTMContent?d


ocumentId=09000016800656ce (http://perma.cc/7DY3-6D4Q).
8 Abgedruckt und erläutert bei LR-Esser, Band 11.
9 Tatsächlich nur i.S.e. Orientierungshilfe, denn Richterinnen und Richter sind ausschließlich dem Gesetz ver-
pflichtet.

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§3

§ 3 Gang des Strafverfahrens


I. Grundlagen
1 Wie der Zivilprozess lässt sich nach der Konzeption der StPO auch das Strafverfahren
zunächst grob in zwei Teile gliedern:1
n Im Erkenntnisverfahren wird der Frage nachgegangen, ob die Voraussetzungen für
die Verhängung einer strafrechtlichen Sanktion gegeben sind und wie eine solche
auszufallen hat. In Gänze setzt sich das „ordentliche“ Erkenntnisverfahren zusam-
men aus Ermittlungs-, Zwischen- und Hauptverfahren; u.U. schließt sich hier noch
ein Rechtsmittelverfahren an.2
n Den zweiten Abschnitt bildet das sog. Vollstreckungsverfahren, das die Durchset-
zung bzw. die Verwirklichung der verhängten Sanktion zum Gegenstand hat.
2 Im Einzelfall können die Übergänge zwischen den beiden Abschnitten durchaus flie-
ßend sein. So sieht die StPO auch schon für das Erkenntnisverfahren einzelne Maßnah-
men vor, die dem Grunde nach funktionell dem Vollstreckungsverfahren zugeordnet
werden müssen.3
Grundsätzlich aber bildet die Rechtskraft der Entscheidung über die Strafverhängung
die Schwelle zwischen den beiden Verfahrensabschnitten. Allerdings hat die neuere
Rechtsentwicklung dazu geführt, dass nunmehr auch nach diesem Zeitpunkt in ver-
stärktem Umfange in einem Nachverfahren Entscheidungen getroffen werden, die
nicht zur Vollstreckung im herkömmlichen Sinne gehören, sondern die zu vollstrecken-
de Sanktion vielmehr erst näher bestimmen, wie v.a. die nachträglichen Entscheidun-
gen zur Bewährung (s. §§ 56e, 56 f StGB).4

II. Die verschiedenen Verfahrensstadien


1. Das (ordentliche) Erkenntnisverfahren

3 a) Ermittlungsverfahren (§§ 158 ff.): Das Erkenntnisverfahren beginnt mit dem Ermitt-
lungsverfahren (auch „Vorverfahren“ oder „vorbereitendes Verfahren“). Es wird ein-
geleitet aufgrund amtlicher Wahrnehmung durch die Strafverfolgungsbehörden, durch
Strafanzeigen oder durch Strafantrag. Die StA, die die „Herrin“ dieses Verfahrensab-
schnittes ist,5 prüft hier – i.d.R. unter Zuhilfenahme der Polizei bei der Aufklärung des
Sachverhalts –, ob „genügender Anlass“ zur Erhebung einer Anklage besteht. Ein sol-
cher hinreichender Tatverdacht ist gegeben, wenn nach vorläufiger Bewertung der Ak-

1 LR-Kühne Einl. Abschn. G Rn. 2, Roxin/Schünemann § 4 Rn. 2; Volk/Engländer § 4 Vor 1. Teils wird auch auf die-
se Zweiteilung verzichtet und eine Unterteilung in Ermittlungs-, Zwischen-, Haupt- und Vollstreckungsver-
fahren vorgenommen, vgl. z.B. HK-Gercke/Temming Einl. Rn. 82 ff.; Meyer-Goßner/Schmitt Einl. Rn. 59; R/H-
Radtke Einl. Rn. 22 ff.; guter kurzer Überblick bei Kröpil JuS 2015, 213.
2 In der Praxis stellt der komplette Durchlauf dieser Verfahrensstadien allerdings eher die Ausnahme dar. Ein
Großteil der einfach gelagerten Fälle oder solche mit geringer Straferwartung werden im Wege besonderer
Verfahrensarten, welche die StPO – nicht zuletzt angesichts der knappen Ressourcen in der Justiz und zur
Beschleunigung der Verfahren – vorsieht, verkürzt abgewickelt (v.a. Strafbefehlsverfahren gem. §§ 407 ff.,
vereinfachtes Verfahren gem. §§ 417 ff., Privatklageverfahren gem. §§ 374 ff.).
3 So z.B. § 111b (Beschlagnahme von Gegenständen zur Sicherung der Einziehung oder deren Unbrauchbar-
machung), § 111e (Vermögensarrest zur Sicherung der Wertersatzeinziehung).
4 LR-Kühne Einl. Abschn. G Rn. 2.
5 HK-Gercke/Temming Einl. Rn. 82; Meyer-Goßner/Schmitt Einl. Rn. 60; R/H-Radtke Einl. Rn. 22. Eingehend zur
Stellung der StA im Ermittlungsverfahren Lilie ZStW 111 (1999), 807 ff.

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§ 3 Gang des Strafverfahrens §3

tenlage die Verurteilung des Beschuldigten wahrscheinlicher ist als ein Freispruch.6 Ist
das aus Sicht der StA der Fall, erhebt sie öffentliche Klage beim zuständigen Gericht
(§ 170 Abs. 1). Anderenfalls – oder wenn unüberwindbare Verfahrenshindernisse be-
stehen – stellt sie das Verfahren ein (§ 170 Abs. 2). Daneben bestehen durch die
§§ 153 ff. weitere Möglichkeiten, das Ermittlungsverfahren aus Opportunitätsgesichts-
punkten (zumindest vorläufig) zu beenden.
Bereits im Ermittlungsverfahren ist die StA zur Objektivität verpflichtet, hat also alle 4
zur Belastung und Entlastung dienenden Umstände zu ermitteln (§ 160 Abs. 2).
b) Zwischenverfahren (§§ 199 ff.): Hat die StA öffentliche Klage erhoben, so kommt es 5
mit dem Zeitpunkt des Eingangs dieser Klage bei Gericht zum Zwischenverfahren
(auch „Eröffnungsverfahren“)7. Hier nun prüft das Gericht – ohne die in einer späte-
ren Hauptverhandlung ggf. erforderliche Mitwirkung von Laienrichtern (Schöffen) –,
ob der von der StA behauptete hinreichende Tatverdacht besteht. Teilt es die Einschät-
zung der StA, lässt es die Anklage durch Erlass eines Eröffnungsbeschlusses zur Haupt-
verhandlung zu (§ 203). Anderenfalls lehnt es die Eröffnung der Hauptverhandlung ab
(§ 204).
Es ist also niemals die StA allein, welche die Entscheidung für oder gegen eine Haupt- 6
verhandlung zu fällen hat. Dem Zwischenverfahren kommt somit eine nicht zu unter-
schätzende Filterfunktion zu: Im Interesse der Angeschuldigten und zur Entlastung der
Gerichte vor unnötigen Hauptverhandlungen ermöglicht dieses Verfahren die Ableh-
nung der Verfahrenseröffnung.8
c) Hauptverfahren (§§ 212 ff.): Dieser Verfahrensabschnitt bildet das eigentliche Kern- 7
stück des Erkenntnisverfahrens. Es lässt sich wiederum aufteilen in Vorbereitung
(§§ 212–225a) und Durchführung (§§ 226–275) der Hauptverhandlung. Erstere be-
steht vornehmlich aus der Terminansetzung sowie der Ladung etwaiger Zeugen, Sach-
verständigen und des Angeklagten selbst. Der Begriff der „Hauptverhandlung“ steht
dabei nicht für nur eine einzige zeitlich-räumlich zusammenhängende Sitzung der Be-
teiligten; gerade in umfangreichenden Sachen kann sich die Hauptverhandlung aus
mehreren Einzelterminen zusammensetzen („Mehrtagesache“)9.
Während die vorangegangenen Verfahrensabschnitte der Stoffsammlung und der Vor- 8
klärung dienen, bildet die Hauptverhandlung die alleinige Grundlage der Entschei-
dungsfindung (§ 261). Sie ist es auch, die gem. § 169 GVG öffentlich stattzufinden hat.
Die Verhandlungsleitung obliegt den Vorsitzenden des Gerichts (§ 238). Der Ablauf ist
sehr formstreng und findet vor allem in den §§ 243, 244, 257, 258 und 260 eine ge-
naue Regelung: Aufruf der Sache; Verlesung der Anklageschrift durch die StA; Äuße-
rungsmöglichkeit des Angeklagten zur Sache; Beweiserhebung; Schlussvorträge („Plä-
doyers“) mit den Anträgen der StA und des Angeklagten (bzw. der Verteidigung). Stets
ist dem Angeklagten abschließend das letzte Wort zu gewähren (§ 258 Abs. 3).
Über den Gang der Verhandlung und die wesentlichen Ergebnisse ist gem. § 271 ein 9
Protokoll zu führen. Mit seiner Beweiskraft gem. § 274 dient dies v.a. als alleiniges Be-

6 BGHSt 15, 155 (158); BeckOK-Gorf § 170 Rn. 2 mwN.


7 Vgl. SK-Paeffgen Vor §§ 198 ff. Rn. 2.
8 KK-Fischer Einl. Rn. 163; MK-Wenske § 199 Rn. 3, 4.
9 MK-Arnoldi § 213 Rn. 6.

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§3 1. Abschnitt: Überblick

weismittel zur Nachprüfung der Beachtung der wesentlichen Förmlichkeiten der


Hauptverhandlung in der höheren Instanz.10
10 Legt daraufhin keiner der am Verfahren Beteiligten (und dazu berechtigten) fristge-
recht ein Rechtsmittel ein, so wird die Entscheidung des Gerichts rechtskräftig und das
Erkenntnisverfahren ist beendet.
11 d) Rechtsmittelverfahren: Wird ein Rechtsmittel gegen das ergangene Urteil eingelegt,
so kann es zu einem Rechtsmittelverfahren kommen, welches aufgrund der Tatsache,
dass auch dabei der Frage nach einer möglichen Sanktion gegen den Täter nachgegan-
gen wird, noch dem Erkenntnisverfahren zuzuordnen ist. In Betracht kommen die
Rechtsmittel der Berufung (§§ 312 ff.) und der Revision (§§ 333 ff.).
12 Ob überhaupt und welches Rechtsmittel gegen ein Urteil eingelegt werden kann, hängt
entscheidend davon ab, welches Gericht das anzugreifende Urteil gefällt hat. So ist ge-
gen ein Urteil des AG sowohl die Berufung als auch die (Sprung-)11Revision möglich,
während erstinstanzliche Urteile des LG und des OLG nur mit der Revision angreifbar
sind. Auch wenn die Einlegung von Rechtmitteln dazu führt, dass die Strafsache einem
anderen Spruchkörper zur Entscheidung unterbreitet wird, sind Ablauf und Inhalt
einer Verhandlung im Rechtsmittelverfahren nicht identisch mit einer erstinstanzlichen
Hauptverhandlung und entscheidend von der Art des Rechtsmittels abhängig.12
13 e) Außerordentliche Rechtsbehelfe: Hat ein Strafverfahren alle so möglichen Instanzen
durchlaufen oder wird nicht fristgerecht Rechtsmittel eingelegt, ist die Entscheidung
des mit der Sache zuletzt befassten Gerichts rechtskräftig, das ordentliche Erkenntnis-
verfahren damit abgeschlossen. Aber selbst für diesen Fall stehen mit einem Wieder-
aufnahmeverfahren gem. §§ 359 ff., der Verfassungsbeschwerde gem. Art. 93 Abs. 1
Nr. 4a GG sowie der Menschenrechtsbeschwerde gem. Art. 34 EMRK noch sog. außer-
ordentliche Rechtsbehelfe zur Verfügung. Diese Verfahren sind allerdings nicht dem ei-
gentlichen Strafverfahren i.e.S. zuzurechnen.

2. Das Vollstreckungsverfahren

14 Hat die rechtskräftige Entscheidung die Verhängung einer strafrechtlichen Sanktion


zum Gegensand, beginnt als letzter Abschnitt des Strafverfahrens das Vollstreckungs-
verfahren, in dem diese Entscheidung umgesetzt wird. Das Vollstreckungsverfahren
richtet sich nach den §§ 449 ff. und liegt wiederum in der Hand der StA (§ 451).
15 Das Vollstreckungsverfahren umfasst bei einer Freiheitsstrafe alle Maßnahmen von der
Rechtskraft des Urteils bis zum Strafantritt, einschließlich der generellen Überwachung
der Durchführung der Strafe, nicht aber den eigentlichen Strafvollzug, für den die Jus-
tizvollzugsanstalten zuständig sind. Auch die Maßnahmen zur Durchsetzung des Ur-
teils, die sich auf den Vollzug von Maßregeln der Besserung und Sicherung oder auf
die Durchsetzung sonstiger Anordnungen (z.B. Einziehung, Fahrverbot, Verfall) bezie-
hen, sind der Strafvollstreckung zuzuordnen.13

10 KK-Fischer Einl. Rn. 180 ff.


11 Hier wird das dem AG in der Instanz eigentlich nachfolgende LG als Berufungsinstanz „übersprungen“ und
direkt beim OLG Revision eingelegt, § 335.
12 Vgl. hierzu auch Roxin/Schünemann § 54/13 ff., § 55/57 ff.
13 Meyer-Goßner/Schmitt Einl. Rn. 66.

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§ 3 Gang des Strafverfahrens §3

Wiederholungs- und Vertiefungsfragen 16

> Aus welchen zwei wesentlichen Teilen setzt sich das Strafverfahren zusammen? (Rn. 1)
> Welche Verfahrensstadien durchläuft ein (ordentliches) Erkenntnisverfahren? (Rn. 4 ff.)
> Was ist unter dem Vollstreckungsverfahren zu verstehen; in wessen Händen liegt es?
(Rn. 15 f.)

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