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Leitfaden lernen und bauliche Vorsorge
Starkregen – Objektschutz
www.bbsr.bund.de
Von
www.bbsr.bund.de
Leitfaden Starkregen –
Objektschutz und bauliche Vorsorge
Bürgerbroschüre
Impressum
Herausgeber
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Deichmanns Aue 31–37
53179 Bonn
Wissenschaftliche Begleitung
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
Referat II 6 - Bauen und Umwelt
Dr. Bernhard Fischer
bernhard.fscher@bbr.bund.de
Auftragnehmer
Ingenieurbüro Reinhard Beck GmbH & Co. KG, Wuppertal
Maren Hellmig, Sebastian Arns
info@ibbeck.de
Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen (FiW) e.V.
Dr. Gesa Kutschera
Stand
November 2018
Gestaltung
Anika Freytag
Druck
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Bonn
Bildnachweis
Titelfoto: Axel Vogel.
Alle Abbildungen sind vom Ingenieurbüro Beck außer: Abbildung 1: Winterrath et al.,2017; Abb. 2: Schmidt et
al.,2018; Abb 4: zusammengestellt aus Schmitt et al.,2018 und DWA, 2013; Abb. 7: Anhamm GmbH; Abb. 9, 16
und Foto in Abb. 23: BUMB,2016
Bestellung
Referat-2-6@bbr.bund.de, Stichwort: Bürgerbroschüre „Starkregen“
Die vom Auftragnehmer vertretene Ausfassung ist nicht unbedingt mit der des Herausgebers identisch.
dem aktuellen Sachstandsbericht des Weltklimarates IPPC zufolge werden wir künftig
häufger mit Wetterextremen wie Hitzewellen, Hochwasser und Starkregen konfrontiert
werden – eine Folge des Klimawandels.
Darüber hinaus müssen die Systeme der Stadtentwässerung angepasst werden. Für den
Bereich von Flusshochwasser gibt es dazu bereits zahlreiche Handlungsempfehlungen, wie
etwa die Hochwasserschutzfbel des Bundes. Deren Handlungsempfehlungen lassen sich
aber nicht komplett auf die Vorsorge gegen die Folgen von Starkregen wie Sturzfuten über-
tragen.
1. Einleitung .............................................................................................................. 01
2. Veranlassung/Begriffserklärung .......................................................................... 03
3. Zuständigkeit ......................................................................................................... 11
4. Wirkungsweise von Starkregen auf Objekte ...................................................... 15
4.1 Wassereintrittsmöglichkeiten/Schwachstellen bei Gebäuden ........... 15
4.2 Auswirkung von (kurzen) Überfutungen auf Baustoffe ..................... 17
4.3 Auswirkungen von verschmutztem Wasser ........................................ 22
5. Gefährdungseinschätzung des Immobilienbesitzers ......................................... 25
6. Schutzmaßnahmen .............................................................................................. 29
6.1 Objektschutz ........................................................................................... 29
6.2 Rückhaltemöglichkeiten ......................................................................... 43
6.3 Abfussvermeidung und -verzögerung ................................................. 44
6.4 Verhaltensvorsorge ................................................................................ 45
7. Wirksamkeit und Effzienz von Maßnahmen ...................................................... 51
7.1 Allgemeine Erläuterungen ..................................................................... 51
7.2 Beispiel .................................................................................................... 52
8. Zusammenfassung ............................................................................................... 57
9. Literaturverzeichnis .............................................................................................. 58
10. Anhang .................................................................................................................. 64
Kapitel 2 – Veranlassung/Begriffserklärung
STARKREGEN –
OBJEKTSCHUTZ UND
BAULICHE VORSORGE
6
01
EINLEITUNG
Dass sich das Klima ändert, steht außer Frage. Extreme Wetterereignisse wie zum Beispiel
Starkregen haben in Deutschland in den vergangenen Jahren nachweisbar zugenommen.
Durch die dabei entstehenden und immer häufger auftretenden Überschwemmungen
steigt die Gefahr für Menschen und Vermögen. Während Medien oft nur über großfächige
Ereignisse berichten (zum Beispiel Münster 2014, Süddeutschland 2016 und Nord- und
Ostdeutschland Sommer 2017), bleiben die damit einhergehenden Gefahren und Schäden
in der Regel nur kurz im Bewusstsein der Bevölkerung. Doch die Erfahrung zeigt, dass
es jeden treffen kann. Sich bewusst mit diesem Risiko zu beschäftigen, ist der erste
Schritt, aus dem eine Vorsorge abgeleitet werden kann. Denn nur jeder Einzelne ist in
der Lage, Maßnahmen zu treffen und so drohende Schäden an Haus und Eigentum zu
verhindern. Das Wissen um die Verwundbarkeit der baulichen Infrastruktur auf der einen
und Möglichkeiten zum Objektschutz im Bestand oder das sogenannte angepasste Bauen
auf der anderen Seite werden in diesem Kontext immer wichtiger.
Diese Broschüre soll Bürgerinnen und Bürgern helfen, die Gefahr und das Risiko für ihre
Liegenschaft, ihr Haus und ihr Eigentum einzuschätzen und zu erkennen, ob und wie sehr
sie bereits vor Starkregen geschützt sind oder aber sich künftig schützen können. Dafür
werden sowohl bauliche Vorsorgemaßnahmen als auch mögliche Verhaltensmaßnahmen
dargestellt und erklärt. Ein Katalog stellt die unterschiedlichen Möglichkeiten vor, mit
denen die Verwundbarkeit des eigenen Objektes gesenkt werden kann. Dabei stehen
nicht die Gefahren durch Flusshochwasser im Fokus, sondern Gefahren durch kurzfristig
anstehende Wassermassen, wie sie typischerweise bei Starkregen auftreten und von
denen jeder betroffen sein kann.
1
Kapitel 2 – Veranlassung/Begriffserklärung
VERANLASSUNG
Außergewöhnliche Starkregenereignisse sind in den vergangenen Jahren vermehrt aufgetreten und haben zu
schweren Schäden an der baulichen Infrastruktur geführt. Grundstücke und Gebäude müssen dahingehend angepasst
werden. Die zahlreichen Broschüren zum Thema Flusshochwasser lassen sich nur bedingt auf die Anforderungen
bei extremen Niederschlagsereignissen übertragen. Abhilfe schafft dieser neue Leitfaden – wobei in diesem Kapitel
zunächst die wichtigsten Begriffe erklärt und defniert werden.
2
02
VERANLASSUNG/
BEGRIFFSERKLÄRUNG
In den vergangenen Jahren hat es in genen 15 Jahren zumindest regional ver-
Deutschland vermehrt außergewöhn- mehrt aufgetreten sind (siehe Abbildung 1).
liche Starkregenereignisse gegeben, die Die Anpassungen an die dadurch auftreten-
zu großen Schäden und Todesopfern den Probleme und Gefahren sind im deut-
geführt haben. Ereignisse im Juli 2008 in schen Klimaanpassungskonzept festgelegt
Dortmund, im Juli 2014 in Münster, die worden (BBSR 2018).
Sommerereignisse 2016 in Braunsbach
und Simbach sowie die Sturzfuten im Als Folge des Klimawandels müssen die
Juni 2017 in Berlin zeigen, dass Systeme der Stadtentwässerung ange-
Liegenschaften und Häuser angepasst passt werden. Für den Hochwasserbereich
werden müssen, um die Folgen derartiger (Flusshochwasser) gibt es bereits zahlrei-
Ereignisse zu minimieren. che Handlungsempfehlungen, wie etwa
die Hochwasserschutzfbel des Bundes
Dass sich Klima und Stadtklima än- (BMUB, 2016).
dern, steht außer Frage. In Nordrhein-
Westfalen beispielsweise soll sich die Diese Maßnahmen lassen sicher aller-
durchschnittliche Temperatur bis Mitte dings nur bedingt auf die Anforderungen
des 21. Jahrhunderts um etwa zwei Grad eines extremen Niederschlagsereignisses
Celsius erhöhen (gegenüber den Jahren übertragen. Abhilfe schafft dieser neue
1961 bis 1990). Weil warme Luft mehr Was- Leitfaden zum Objektschutz und zur
ser aufnehmen und transportieren kann, hat baulichen Vorsorge. Im Folgenden werden
diese Erhöhung auch Auswirkungen auf die zunächst die grundlegenden Begriffe
Niederschlagsmengen. Daten und Klima- geklärt.
modelle belegen, dass sich die Menge des
globalen Niederschlags je Grad Temperatur Starkniederschlagsereignisse (auch Stark-
um etwa zwei Prozent erhöht (Kreienkamp regen) sind Niederschläge mit einer
et. al., 2016). Prognosen zufolge werden hohen Intensität (Niederschlagshöhe pro
Starkregen daher häufger und intensiver Zeiteinheit) und einer kurzen Dauer, die
– oder aber (je nach Modell) mindestens in der Regel durch konvektive Bewölkung
gleich bleiben (UBA, 2015). Unstrittig ist, entstehen und auf kleine Gebiete be-
dass Starkregenereignisse in den vergan- schränkt sind.
Klima – Wetter
Der Begriff Klima bezieht sich auf sehr lange Zeiträume von Jahr-
zehnten bis hin zu Jahrhunderten. Der begriff Wetter hingegen
beschreibt den aktuellen Zustand in der Atmosphäre (Sonnenschein,
Regen, Wind etc.) innerhalb einer Zeitspanne von Stunden bis Tagen.
Sprechen wir über Extremereignisse-, wie zum Beispiel Starkregen,
geht es um Wetterextreme, deren Auftreten (etwa die Häufgkeit) vom
Klimawandel beeinfusst wird.
3
Kapitel 2 – Veranlassung/Begriffserklärung
Abbildung 1
Gesamtzahl der Niederschlagsstunden im Zeitraum 2001 bis 2017 mit Überschreitung der Warnschwellen
(Aktualisierung basierend auf Winterrath et al., 2017)
Starkregen
Regen der im Verhältnis zu seiner Dauer eine hohe Niederschlags-
intensität hat und daher selten auftritt. (DIN 4049-3, 1994)
• Extreme Unwetterwarnung:
Regenmengen > 40 l/m² in 1 Stunde
oder > 60 l/m² in 6 Stunden
4
Überfutung
Als Überfutung wird der Zustand bezeichnet, bei dem Wasser unge-
wollt auf eine Oberfäche austritt oder in ein Gebäude eindringt. (DIN
EN 752, 2017)
Während bei Flusshochwasser in der Regel eine entsprechende Vorwarnzeit gegeben ist
und die gefährdeten Bereiche bekannt sind, sind Überfutungen aus Starkregen in ihrem
lokalen Auftreten mit den aktuellen Prognosemodellen nur schwer vorherzusagen und
können zudem überall und unvermittelt vorkommen – auch fernab von Gewässern (Kron,
2009).
Hochwasser
„Hochwasser ist eine zeitlich beschränkte Überschwemmung von
normalerweise nicht mit Wasser bedecktem Land, insbesondere durch
oberirdische Gewässer […]. Davon ausgenommen sind Überschwem-
mungen aus Abwasseranlagen“ (WHG § 72).
Kanalindizierte Überfutung
„Zustand, bei dem Abwasser aus einem Entwässerungssystem entwei-
chen oder nicht in dieses eintreten kann und entweder auf der Ober-
fäche verbleibt oder von der Oberfäche her in Gebäude eindringt“
(DIN EN 752, 2017).
Sturzfut
„Sturzfuten sind starke Oberfächenabfüsse, die durch kleinräumige
[…], die Infltrationsrate der Oberfäche übersteigende Niederschlags-
ereignisse verursacht werden und die weder durch kleinere Gewässer
noch durch das Entwässerungssystem schadlos aufgenommen und
abgeleitet werden können“ (KommunalAgentur, 2015).
5
Kapitel 2 – Veranlassung/Begriffserklärung
Wiederkehrzeit/Eintrittswahrscheinlichkeit/
Dauer/Niederschlagshöhe
Die Wiederkehrzeit T (Jährlichkeit) beschreibt die durchschnittliche
Auftrittshäufgkeit eines Ereignisses (einmal je T Jahre), während
die Eintrittswahrscheinlichkeit in einem Jahr mit 1/T ausgedrückt
wird. Die Regendauer D gibt die Dauer des Niederschlagsereignisses
an. Die Niederschlagshöhe gibt an, wie hoch (füssiger) Niederschlag
innerhalb der Regendauer D eine horizontale Bodenfäche bedecken
würde, wenn nichts von dieser Fläche abfießen, verdunsten oder
versickern könnte (DWD Wetterlexikon).
Schmitt et al. (2018) hat eine einheitliche, ortsbezogene Methode entwickelt, um Starkregen
mittels eines Starkregenindex (SRI) zu beschreiben. Mithilfe des Index werden die Ereignisse
in „Starkregen“, (SRI 1-2) „intensiver Starkregen“ (SRI 3-5), außergewöhnlicher Starkregen“
(SRI 6-7) und „extremer Starkregen“ (SRI 8-12) unterteilt und mit unterschiedlichen Farben
von SRI 1 bis 12 klassifziert (siehe Abbildung 2). Dabei handelt es sich bereits im Falle
des SRI 1-2 um Starkregenereignisse, bei denen mit Schäden gerechnet werden muss.
Starkregenindex (SRI)
Der Starkregenindex (zwölfstufg) stellt einen allgemeinverständ-
lichen Ansatz in der Risikokommunikation zur Vermittlung des
Charakters von Starkregen dar.
Abbildung 2
Bewertungskategorien des ortsbezogenen Starkregenindex (Schmitt et al. 2018)
6
Der Hinweis auf Niederschlagsstatistiken alleine gibt weder eine Auskunft über die Gefahr
für eine Liegenschaft oder ein Objektes noch über den zu erwartenden Schaden.
Gefahr beschreibt nach BBK (2015) „einen Zustand, Umstand oder Vorgang, durch
dessen Entwicklung ein Schaden […] entstehen kann“. Dabei kann die Gefährdung als
Wahrscheinlichkeit verstanden werden, mit der ein potentiell zerstörerisches Ereignis
eintritt. Unterschieden wird zwischen geringer, mittlerer und hoher Gefährdung. Im Fall
von Starkregen lässt sich die Gefahr am besten durch zu erwartende oder beobachtete
Wasserstände und Geschwindigkeiten beschreiben und kann mit dem Starkregenindex
verknüpft werden. Je nach Stärke des Ereignisses ist die Gefahr für ein Objekt oder eine
Liegenschaft unterschiedlich groß.
Gefahr/Schaden/Schadenshöhe
Gefahr ist ein Zustand, aus dem ein Schaden entstehen kann. Als
Schaden wird die „Konsequenz der Einwirkung eines […] Ereignisses
bestimmter Größe auf ein gefährdetes Objekt“ beschrieben, „üblicher-
weise ausgedrückt durch Schadenskosten oder Anzahl von Betroffe-
nen“ (Schadenshöhe) (Plate und Merz, 2001).
Das Risiko für einer Überfutung wird mathematisch als das Produkt aus Eintrittswahr-
scheinlichkeit des Ereignisses und den daraus resultierenden möglichen Schäden defniert.
Risiko
Eintrittswahrscheinlichkeit eines Schadens * Schadenshöhe
Das Risiko einer Überfutung hängt also von der Verwundbarkeit des Objekts und der
Stärke des Ereignisses ab (BBK, 2015). Die Verwundbarkeit (auch Schadenspotential oder
Vulnerabilität) beschreibt, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, bei einem Ereignis nachteilig
betroffen zu sein – also die Empfndlichkeit oder Anfälligkeit gegenüber Schäden, sowie
die mangelnde Fähigkeit, sich anzupassen und diese zu bewältigen (IPCC, 2014). Auf die
Klimaänderung und damit auf Extremereignisse wie Starkniederschlag bezogen, lässt sich
die Verwundbarkeit wie folgt defnieren (DAS, 2008):
Verwundbarkeit (Vulnerabilität)
„Das Maß, zu dem ein System gegenüber nachteiligen Auswirkungen
der Klimaänderung, einschließlich der Klimavariabilität und Extrem-
werte, anfällig ist und damit nicht umgehen kann“ (IPCC, 2007).
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Kapitel 2 – Veranlassung/Begriffserklärung
Um im Falle eines Starkregens die Verwundbarkeit einer Immobilie oder einer Liegenschaft
zu bestimmen, wird die Nutzung der Gebäude analysiert. Dabei wird beurteilt, wie wichtig
die Einrichtung zur Bewältigung des Ereignisses und wie gering ihr Selbsthilfepotential
ist. Eine ebenso entscheidende Rolle spielen die verwendeten Baustoffe (siehe Kapitel 4.2)
und die vorhandenen Schutzmaßnahmen (siehe Kapitel 6).
Nach Einfeldt et al. (2013) wird die Resilienz in diesem Zusammenhang wie folgt beschrieben
(nach Council of the European Union, 2013):
Resilienz
Ein resilientes System ist in der Lage, akute Schocks oder chronischen
Stress zu bewältigen, sich anzupassen und sich rasch zu erholen. Hierzu
gehört auch die Fähigkeit, soziale, ökologische oder ökonomische
Folgen zu bewältigen.
Ein weiterer wichtiger Begriff ist das Resilienzverständnis. Bezogen auf einzelne Gebäude
und Betroffene (resilientes Gebäude) beschreibt es zum einen „die Fähigkeit eines
Haushalts, sich von einem Schadensereignis zu erholen“ und zum anderen „Handlungen,
Ressourcen und Lernprozesse […], um sich auf ein Ereignis vorzubereiten und es zu
bewältigen“ (Stiftung Umwelt und Schadenvorsorge, 2015; Begriffsdefnition im Rahmen
des EU-Projektes emBRACE erarbeitet).
Zu den Möglichkeiten, sich vor Schäden durch Starkregen zu schützen, zählen unter anderem
die Flächenvorsorge, die Bauvorsorge und die Verhaltensvorsorge. Der Schwerpunkt
dieser Broschüre liegt auf der Bauvorsorge und den Objektschutzmaßnahmen, die jedem
einzelnen Hausbesitzer zur Verfügung stehen, um die Vulnerabilität seiner Immobilie zu
verringern.
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Bauliche Vorsorge
Die bauliche Vorsorge beschreibt eine „angepasste Bauweise und
bauliche Schutzvorkehrungen zur Verringerung möglicher Schäden“
(BBK, 2015).
Objektschutz
Maßnahmen, „die ein Objekt (Haus, Grundstück) vor Wasserschäden
schützen“ (Hamburg Wasser, 2012).
Allerdings ist ein Haus nicht nur durch Starkregen gefährdet. Auch Überfutungen aus
Flüssen können weite Bereiche erfassen und Häuser betreffen, die weit abseits gebaut
worden sind. Kleine Bäche können dabei zu reißenden Strömen anschwellen. Und nicht
zuletzt kann auch das Grundwasser ansteigen und in Keller und Souterrain-Wohnungen
eindringen.
Hochwasserpass
Der Hochwasserpass bewertet alle Überfutungsgefährdungen. Er gibt
eine direkte Anleitung zu Maßnahmen, die gegen Überfutungsgefah-
ren durch Flusshochwasser, Starkregen, Kanalrückstau und Grund-
hochwasser getroffen werden können und die individuell auf das Haus
zutreffen: www.hochwasser-pass.com
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Kapitel 2 – Veranlassung/Begriffserklärung
ZUSTÄNDIGKEIT
Ein ausreichendes Grundwissen zum Thema ist zur eigenen Einschätzung, aber auch zur Bewertung seiner Rechte
und Pfichten und zur Kommunikation mit den Kommunen unabdingbar. Im Falle von Starkregen sind Kommune und
Grundstückseigentümer zuständig. Während die Kommune in festgelegten Grenzen für einen ausreichenden Ent-
wässerungskomfort und Überfutungsschutz zuständig ist, ist auch der Eigentümer verpfichtet sich in angemessenem
Aufwand selbst zu schützen. Für das Wasser, was auf dem eigenen Grundstück anfällt, ist der Eigentümer ohnehin
selbst verantwortlich.
10
03
ZUSTÄNDIGKEIT
Nach DWA-M 119 (2016) ist eine verantwor- systeme (kommunale Verantwortlichkeit
tungsvolle Überfutungsvorsorge eine Ge und Maßnahmen der Regenwasserbe-
meinschaftsaufgabe der beteiligten kom wirtschaftung und Rückstausicherung der
munalen Akteure (insbesondere Entwässe- Grundstücksentwässerung nach DIN 1986-
rungsbetrieb, Tiefbauamt, Grünfächenamt, 100) entscheidend, während bei seltenen
Straßenbaulastträger, Stadtplanungsamt) Ereignissen ein vorrübergehender Einstau
sowie der Grundstückeigentümer. des Wassers auf Verkehrs- und Freifächen
(und eine schadensfreie Ableitung im Stra-
In der Überfutungsvorsorge wird abhängig ßenraum, kommunale Aufgabe) notwendig
von der Stärke des Ereignisses zwischen werden. Um auch bei außergewöhnlichen
drei Belastungsbereichen unterschieden, Starkregenfällen die Schäden zu begren-
die jeweils unterschiedliche Verantwortlich- zen, ist ein gezielter Objektschutz im priva-
keiten mit sich bringen (siehe Abbildung ten und öffentlichen Bereich unverzichtbar.
3). In den Grenzen des Bemessungsregens Hier ist vor allem die Eigenverantwortung
sind vor allem öffentliche Entwässerungs- der Grundstückseigentümer entscheidend.
Abbildung 3
Überfutungsschutzvorsorge nach BBSR (2018) und DWA (2013) (Ingenieurbüro Reinhard Beck)
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Kapitel 3 – Zuständigkeit
Abbildung 4
Zuständigkeiten bei Starkregen anhand des Starkregenindexes
(Zusammengestellt aus Schmitt et al., 2008 und DWA, 2013)
EXKURS
Bemessungsgrundlage für Entwässerungssysteme außerhalb von
Gebäuden bildet in Deutschland die Europäische Norm DIN EN 752
„Entwässerungssysteme außerhalb von Gebäuden – Kanalmanage-
ment“ (DIN EN 752, 2017). In dieser Norm sind Bemessungskriterien
für den Nachweis von Entwässerungssystemen sowie für kanalindi-
zierte Überfutungen enthalten. Weiterhin sind in dem DWA Arbeits-
blatt DWA-A 118 „Hydraulische Bemessung und Nachweis von Ent-
wässerungssystemen“ Vorgaben gemacht (DWA-A 118, 2006). Die
Bemessungskriterien werden in Form von Eintrittshäufgkeiten der
Niederschläge (einmal in „n“ Jahren) angegeben. Dabei wird zwischen
folgenden Kriterien unterschieden:
Das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) §5: All- Die Kommune ist für die schadensfreie
gemeine Sorgfaltspfichten, Abs. 2 regelt Ableitung im öffentlichen Raum verant-
die Eigenverantwortung wie folgt: wortlich, und zwar bis zu einem „seltenen
Starkregen“. Ein vollständiger Schutz für
„Jede Person, die durch Hochwasser be- Überfutungen ist bei außergewöhnlichen
troffen sein kann, ist im Rahmen des ihr Starkregenereignissen nicht möglich, da
Möglichen und Zumutbaren verpfich- es weder aus wirtschaftlicher noch aus
tet, geeignete Vorsorgemaßnahmen zum technischer Sicht sinnvoll ist, die Kanäle
Schutz vor nachteiligen Hochwasser- für solch extreme Niederschlagsereignisse
folgen und zur Schadensminderung zu auszulegen. Denn dafür müssten die Kanä-
treffen, insbesondere die Nutzung von le und die Einlaufstrukturen entsprechend
Grundstücken den möglichen nachteiligen vergrößert werden, da das auf der Straße
Folgen für Mensch, Umwelt oder Sach- abfießende Wasser sonst nicht vollständig
werte durch Hochwasser anzupassen.“ aufgenommen werden kann. Die Anzahl
der Straßenabläufe zu erhöhen, ist vor al-
lem aus verkehrlicher Sicht nicht sinnvoll.
Ansprechpartner
Bei Fragen und Unsicherheiten hilft Ihre Kommune Ihnen weiter, die
richtigen Ansprechpartner zu fnden.
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Kapitel 2 – Veranlassung/Begriffserklärung
WIRKUNGSWEISE
Bei der Planung und dem Bau von Gebäuden werden hohe Wasserstände durch Starkregen und Überschwemmun-
gen häufg nicht bedacht - entsprechend fehlen Schutzmaßnahmen. Dieses Kapitel zeigt typische Schwachstellen an
Gebäuden auf und erklärt, welche Wirkung Überfutungen auf die verschiedenen Baustoffe haben. Dabei hängt die
Schwere der Schäden von der Dauer und der Höhe des Einstaus beziehungsweise der Überfutung ab - eine schnelle
Trocknung ist daher entscheidend.
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04
WIRKUNGSWEISE VON STARKREGEN
AUF OBJEKTE
15
Kapitel 4 – Wirkungsweise von Starkregen auf Objekte
Abbildung 5
Wassereintrittsmöglichkeiten durch Starkregen (Ingenieurbüro Reinhard Beck)
16
Wie stark dabei die Bausubstanz geschä- 4.2
digt wird, hängt grundsätzlich von der AUSWIRKUNG
Dauer und der Höhe des Einstaus be-
ziehungsweise der Überfutung ab. Wäh-
VON (KURZEN)
rend das Wasser bei Flusshochwasser über ÜBERFLUTUNGEN
Tage oder Wochen im Gebäude stehen AUF BAUSTOFFE
kann, ist die Überfutung bei Starkregen
eher kurz. Feuchteschäden treten allerdings
bei jedem Hochwasser auf (BBSR 2018). Das Ausmaß des Schadens hängt unter
Insgesamt wird zwischen drei Schadensty- anderem von den beim Bau verwende-
pen unterschieden: Feuchte-/Wasserschä- ten Materialien ab. Bauteile mit wasser-
den, Schäden infolge Kontamination oder löslichen oder quellfähigen Inhaltsstoffen
strukturelle Schäden (BMUB 2016). können nach einem Kontakt mit Wasser
meist nicht mehr verwendet werden. An-
Typische Hochwasserschäden an der dere Materialien wie Parkettböden können
Bausubstanz sind (BMUB (2016), Suda & sich bis zur Unbrauchbarkeit verformen.
Rudolf-Miklau (2012)): Ein Problem kann je nach Einbauart auch
die Trocknung werden, zum Beispiel bei
• Sichtbare Durchfeuchtungen und schwimmendem Estrich, der auf einer
Wasserstandslinien Dämmung eingebaut wurde (BDZ/VDZ
(2002), BBSR (2018)).
• Ausblühungen von Bauteilober-
fächen Baustoffe besitzen unterschiedliche Was-
seraufnahme-, Wassertransport und Was-
• Feuchte und frostbedingte Form- serspeicherungseigenschaften, die von der
und Volumenänderungen Zusammensetzung und den Herstellungs-
und Verarbeitungsprozessen beeinfusst
• Abgelöste Beschichtungen werden (BMUB 2016). Wie Starkregen auf
die bauliche Infrastruktur wirkt, hängt von
• Folgeschäden, wie Verringerung diesen Eigenschaften ab.
der Wärmedämmeigenschaft, Befall
durch Mikroorganismen/Schimmel- Bei der Bewertung wird vorausgesetzt, dass
befall oder Korrosionserscheinungen die anerkannten Regeln der Technik bei der
Planung und Ausführung beachtet wurden
• Kurzschlüsse von (z.B. DIN 18533: Abdichtung von erdberühr-
Elektroinstallationen ten Bauteilen, DIN 4108-3: Wärmeschutz
und Energie-Einsparung in Gebäuden –
• Korrosion von Leitungen und Teil 3: Klimabedingter Feuchteschutz). Da-
Maschinen rüber hinaus sind nach BMUB (2016) ins-
besondere die Festigkeitseigenschaften,
die Form- und Volumenbeständigkeit der
Baustoffe, das Wasseraufnahmeverhalten
und die Eignung zur Bautrocknung rele-
vant. Außerdem fießen die Weiterver-
wendbarkeit und die Widerstandsfähig-
keit gegenüber Pilzbefall und tierischen
Schädlingen sowie die Beständigkeit ge-
genüber Korrosion mit in die Bewertung
ein.
17
Kapitel 4 – Wirkungsweise von Starkregen auf Objekte
Im Folgenden sind die Auswirkungen von stellt. Generell gilt für alle Baustoffe: eine
Starkregen auf unterschiedliche Baustoffe schnelle Trocknung ist wichtig und kann
(Dämmung, Holz, Mauerwerk und Steine, schwere Schäden verhindern.
Metall und Glas) tabellarisch zusammenge-
• Wasserabweisende Mineralwolleplatten
(Wärmedämmverbundsysteme (WDVS), Fassaden- und
Kerndämmung)
18
Tabelle 1: Auswirkungen von Starkregen auf verschiedene Baustoffe
19
Kapitel 4 – Wirkungsweise von Starkregen auf Objekte
20
Tabelle 1: Auswirkungen von Starkregen auf verschiedene Baustoffe
• Gipsbaustoffe
21
Kapitel 4 – Wirkungsweise von Starkregen auf Objekte
4.3
AUSWIRKUNGEN
VON
VERSCHMUTZTEM
WASSER
Wenn Wasser in Baustoffe eindringt, sind
neben Feuchteschäden auch Schadstoffe
ein weiteres, gravierendes Problem. Wäh-
rend oberfächlich abfießender Nieder-
schlag wenig Schadstoffe enthält, kann
aus dem Kanal zurückgestautes Wasser –
abhängig vom Entwässerungssystem und
dem Verdünnungsgrad – erhebliche Hygi-
eneprobleme hervorrufen.
22
23
24
GEFÄHRDUNGS-
EINSCHÄTZUNG
Mit dem Wissen aus den vorangegangenen Kapiteln lässt sich nun eine erste Einschätzung treffen, wie stark die eigene
Immobilie bei Starkregen gefährdet ist. Als Hilfe für die eigene Bewertung dient eine Checkliste.
05
GEFÄHRDUNGSEINSCHÄTZUNG DES
IMMOBILIENBESITZERS
Anhand der Ergebnisse der vorangegan- dass eventuell noch nie etwas vorgefallen
genen Kapitel sollten Sie nun in der Lage ist. Bedenken Sie auch, dass es meist erst
sein, Ihr Grundstück in einem ersten Schritt dann zu Schäden kommt, wenn ein Teil
WICHTIG! im Hinblick auf die Überfutungsgefahr des Systems versagt (zum Beispiel durch
Viele Schäden treten bewerten zu können. Beobachtungen aus verstopfte Dachrinnen, offene Fenster, un-
erst auf, wenn ein vergangenen Ereignissen liefern Hinwei- günstig gelagerte Materialien, zugesetzte
Teilsystem versagt se, wo das Wasser herkommt, wie es fießt Entwässerungsrinnen). Als Hilfe für die
und wo es sich sammelt. Je stärker die Er- eigene Bewertung liegt dieser Broschüre
eignisse sind, desto stärker wird sich die- eine Checkliste bei. Im Anhang ist außer-
ses Verhalten ausprägen. Berücksichtigen dem eine Vorlage, mit deren Hilfe Sie Ihr
Sie bei Ihrer Begehung alle Möglichkeiten Haus einer ersten Selbsteinschätzung un-
und lassen Sie sich nicht davon täuschen, terziehen können.
Checkliste
(zusammengestellt nach HKC (2018) und RheinLand Versicherungen (2013)):
Rückstau im Gebäude
Überlaufende Dachrinnen
Ebenerdige Eingänge
Tiefgarage
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Kapitel 5 – Gefährdungseinschätzung des Immobilienbesitzers
Finden Sie bei Ihrer Bewertung Mängel barer Daten auf Gefahren analysieren, es
oder sind Sie sich an mancher Stelle nicht fachlich bewerten und Ihnen bei der Wahl
sicher, ziehen Sie einen Sachkundigen hin- der richtigen Schutzmaßnahmen helfen.
zu. Dieser wird ihr Objekt anhand verfüg-
26
27
Kapitel 2 – Veranlassung/Begriffserklärung
SCHUTZMASSNAHMEN
Mit dem Wissen zur eigenen Gefährdung lassen sich Schutzmaßnahmen gezielt und effektiv planen. Je früher in
der Bau- und Planungsphase der Überfutungsschutz aufgenommen wird, desto einfacher und günstiger lassen sich
Maßnahmen umsetzen. Doch auch im Bestand gibt es zahlreiche Möglichkeiten das Gebäude vor der Überfutung
zu schützen und möglichen Schaden gering zu halten. Neben der baulichen Vorsorge, ist auch das eigene Verhalten
im Starkregenfall ausschlaggebend, um sich und das Gebäude zu schützen. In diesem Kapitel wird daher sowohl auf
bauliche Maßnahmen, als auch auf Verhaltensregeln eingegangen.
28
06
SCHUTZMASSNAHMEN
6.1
OBJEKTSCHUTZ
Den größten Schaden richtet Starkregen Kapitel 4.2.). Bei nicht ausreichend ge-
an, wenn das Wasser in das Gebäude ein- schützten Gebäuden gibt es viele Wege,
dringt (zu Schäden, die Wasser je nach über die das Wasser ins Gebäude gelangen
den gewählten Baustoffen außerhalb kann. Maßnahmen, um das zu verhindern,
des Gebäudes verursachen kann, siehe werden im Folgenden vorgestellt.
Abbildung 6
Wassereintrittsmöglichkeiten durch Starkregen (Ingenieurbüro Reinhard Beck)
29
Kapitel 6 – Schutzmaßnahmen
Abbildung 7
Mobiles Klappschott (Anhamm GmbH (www.klappschott.
de))
30
Anpassen der Gebäudeöffnungen Mobile Systeme
Bodengleiche, ebene Eingänge sollten aus Lässt sich stehendes Wasser vor Eingän-
Überfutungsschutzgründen vermieden gen oder Fenstern durch die aufgeführ-
werden, auch wenn dies der Barrierefrei- ten Konstruktionen nicht vermeiden, gibt
heit entgegensteht. Bereits kleine Schwel- es verschiedene wasser- und druckdichte
len halten das Wasser vom ungehinderten Einbauten als Alternative. Auch hier sind
Zufuss ins Gebäude und zu tieferliegenden automatisch arbeitende Systeme anderen
Öffnungen ab. Kellertreppen und Licht- Lösungen vorzuziehen (Hamburg Wasser,
schächte können bereits durch kleine Auf 2012; HCK, 2017).
kantungen geschützt werden und sollten
zusätzlich über Abläufe verfügen, die an die
Drainage oder das Entwässerungssystem
angeschlossen sind. Bei letzterem sollte zu-
sätzlich der Schutz gegen einen Rückstau
geprüft werden (siehe Kapitel 6.2). Zusätz-
lich zu Aufkantungen vor tieferliegenden
Eingängen helfen Überdachungen, das vor
Ort anfallende Niederschlagswasser fern-
zuhalten.
Abbildung 9
Druckdichtes, selbstschließendes Fenster (BMUB, 2016)
Abbildung 8
Sicherung von Lichtschächten vor Oberfächenwasser
(Ingenieurbüro Reinhard Beck)
31
Kapitel 6 – Schutzmaßnahmen
Rückstauebene
Die Höhe der Rückstauebene ist in den Entwässerungssatzungen der
Gemeinden festgelegt. Im Normalfall liegt diese auf Höhe des nächst-
liegenden Schachtes oder der Bordsteinkante.
Abbildung 10
Überfutung durch Rückstau aus dem Kanal (Ingenieurbüro Reinhard Beck)
32
Abwasserhebeanlage
Abbildung 11
Funktion einer Abwasserhebeanlage (Ingenieurbüro Reinhard Beck)
33
Kapitel 6 – Schutzmaßnahmen
Rückstauverschluss
Abbildungen 12
Funktion eines Rückstauverschlusses (Ingenieurbüro Reinhard Beck)
34
35
Kapitel 6 – Schutzmaßnahmen
Erdberührende Kapillarwasser Stark durchlässiger Boden Bodenfeuchte Vertikal- und DIN 18195-4
Wände und Haftwasser und nicht horizontal-
Bodenplatten Sickerwasser Wenig Mit Drainung stauendes abdichtung. ggf. DIN 18195-4 und
oberhalb des durchlässiger Sickerwasser Drainage
Bemessungs- Boden DIN 4095
wasserstandes
Erdberührende Grundwasser Jede Bodenart, Gebäudeart und Drückendes Schwarze Wanne, DIN 18195-6
Wände, Boden- Hochwasser Bauweise Wasser von Weiße Wanne,
und Deckenplatten außen Abdichtung
unterhalb des von Fehlstellen,
Bemessungs- Durchführungen und
wasserstandes Fugen
36
Horizontalabdichtung verhindert das Aufsteigen von
eingedrungenem Wasser im Bauteil
Neubau Bestand
Die horizontale Abdichtung ist mit mindes- Fehlende oder schadhafte Horizontalab-
tens einer Lage auf einer entsprechenden, dichtungen lassen sich im Bestand durch
ebenen Fläche aufzubringen. Dabei dürfen mechanische und Injektions-verfahren
die Bahnen nicht geklebt werden und müs- nachrüsten. Für eine Injektion wird die
sen sich mindestens 20 Zentimeter über- Wand von innen angebohrt und ein Injek-
lappen. Es können folgende Dichtbahnen tionsstoff durch die Bohrlöcher in die Wand
verwendet werden: gespritzt. In den Poren bildet dieser dann
eine Abdichtung, indem er die Kapillarpo-
• Bitumen-Dachbahnen ren verengt, verstopft oder wasserabwei-
mit Rohflzeinlage send macht.
• Blecheinschlagverfahren
• Mauersägeverfahren
37
Kapitel 6 – Schutzmaßnahmen
Neubau Bestand
Abbildung 13
Gebäudeabdichtung gegen Bodenfeuchte und nichtstauen
des Sickerwasser (Ingenieurbüro Reinhard Beck)
38
Drainung
Eine Drainage leitet das Wasser aus den Die Sickerschicht leitet das vor den
über ihr liegenden Bodenschichten ab und Kellerwänden anfallende Sickerwasser zur
hilft so, den Boden zu entwässern. Sie ver- Drainleitung, während die Filterschicht
hindert, dass sich Sickerwasser aufstaut verhindert, dass die Sickerschicht durch
und zu drückendem Wasser wird. Die Drai- ausgeschwemmten Boden verschlammt.
nage hält also nicht die Feuchtigkeit und Drainrohre haben poröse, gelochte oder
das Sickerwasser von den Bauteilen fern, geschlitzte Wände, durch die das Wasser
sondern senkt lediglich den Wasserdruck, in die Rohre gelangen und abgeführt wer-
den kann.
Abbildung 13: Gebäudeabdichtung gegen
Bodenfeuchte und nichtstauendes Sicker- Damit ihre Wirkung nicht nachlässt, müs-
wasser sen Drainagen regelmäßig gewartet und
gespült werden. Daher sollten mindestens
der auf das Gebäude wirkt. Eine Abdich- an den Gebäudeecken Spülschächte vor-
tung gegen nichtstauendes Sickerwasser handen sein.
ist daher trotzdem Pficht.
Je nach Bundesland gelten unterschiedli-
Eine Drainage wird ringförmig um das che Vorschriften zur Einleitung des Draina-
Gebäude verlegt, wobei die Sohle der gewassers in einen Kanal oder ein Gewäs-
Drainagerohre nach DIN 4095 mindestens ser. In den meisten Fällen ist sowohl für
20 Zentimeter unterhalb der Kellersohle den Bau als auch für die Einleitung eine Ge-
liegen muss. Eine Drainage besteht aus nehmigung erforderlich. (Hamburg Wasser,
einer Drainschicht, einer Sicker- und 2012; DIN 4095, 1990).
Filterschicht und einer Drainleitung.
Abbildung 14
Drainage eines Gebäudes (Ingenieurbüro Reinhard Beck) 39
Kapitel 6 – Schutzmaßnahmen
Bei schwach- und undurchlässigen Böden ein Keller errichtet, sollte die Abdichtung
und anstehendem Grundwasser sind Ab- als geschlossene Wanne an der Außenseite
dichtungen gegen drückendes Wasser un- angebracht werden. Sie muss bei durchläs-
verzichtbar. Auf ein Kellergeschoss sollte sigen Böden mindestens bis 30 Zentimeter
nach Möglichkeit verzichtet werden, vor über den höchsten Grundwasserspiegel
allem dann, wenn dieses im Bereich des reichen, bei undurchlässigen Böden bis
Bemessungswasserstandes liegt oder stau- mindestens 30 Zentimeter über die Gelän-
nässegefährdet ist. Wird dennoch deoberkante (BDZ/VDZ, 2002; DIN 18195-6,
2000).
Neubau Bestand
Abbildung 15
Ausführung einer schwarzen Wanne
(Ingenieurbüro Reinhard Beck)
Abbildung 16
Druckdichte Ausführung der Hausanschlüsse (BMUB, 2016)
40
Neubau Bestand
Als Weiße Wanne versteht man eine Keller- Treten im Kellergeschoss weitere Fehl-
konstruktion aus wasserundurch-lässigem stellen unabhängig von Öffnungen und
Beton (WU-Beton). Um eine geschlossene Durchlässen auf, sind diese zum Beispiel
Wanne zu erhalten, müssen die Fugen ge- durch Injektionsverfahren zu schließen.
nauso dicht sein wie die Bauteile selbst. Nicht selten treten an diesen Fehlstellen
Dazu werden diese mit Fugenband, Ble- Erosionen auf, etwa durch eine Unter-
chen oder nachträglicher Verpressung spülung des Gebäudes. In diesen Fällen
abgedichtet. Zur Ausführung sind insbe- kann durch die Erosion sogar die Stand-
sondere die DIN 1045, DIN EN 206 und die sicherheit des Gebäudes gefährdet sein
WU-Richtlinie zu beachten. (Hamburg Wasser, 2012).
Abbildung 17
Ausführung einer Weißen Wanne
(Ingenieurbüro Reinhard Beck)
Abbildung 18
Ausführung einer schwarzen Wanne als Innenabdichtung
(Ingenieurbüro Reinhard Beck)
41
Kapitel 6 – Schutzmaßnahmen
Bestand
Fußbodenaufständerung
Abbildung 19
Ausführung einer Fußbodenaufständerung (Ingenieurbüro Reinhard Beck)
42
6.2 Hinzu kommt, dass zusätzliche Grünfä-
chen zum Beispiel durch eine vermehrte
RÜCKHALTE- Verdunstung einen positiven Einfuss auf
Eine Sonderform der Rückhaltung ist die Um Wirkung von Versickerung und Ver-
Speicherung auf dem Dach, wobei zwi- dunstung zu verbessern, können Versi-
schen Grün-, Blau- und Retentionsdach un- ckerungsanlagen eingesetzt werden. Sie
terschieden wird. Diese Dächer verhindern, helfen ebenfalls, das Oberfächen- und
dass bei einem Starkregen das Wasser über Dachwasser an den Boden abzugeben.
die Dachrinnen hinausschießt – und kön- Eine Versickerung, die zum Großteil einen
nen je nach Ausführung das Wasser sogar ungebremsten Abfuss des Wassers verhin-
komplett zurückhalten beziehungsweise dert, wirkt sehr effektiv bei häufgen Nie-
dafür sorgen, dass es verzögert und mit derschlagsereignissen. Bei starken Ereig-
deutlich geringeren Mengen abgegeben nissen hat diese eine geringere Wirkung.
wird. Grundsätzlich gilt dabei: je facher Wie sich diese Anlagen bei Starkregen
das Dach, desto effektiver kann das Was- auswirken und ob sie dem Objektschutz
ser dort gespeichert werden. Aber auch für dienen, muss im Einzelfall geprüft werden
steilere Dächer gibt es mittlerweile effekti- (BBSR, 2018).
ve Lösungen, um Wasser zurückzuhalten
und verzögert abzugeben (Optigrün, 2015;
BBSR, 2018).
43
Kapitel 6 – Schutzmaßnahmen
Abbildung 20
Einfuss der Oberfächen auf die Abfussbildung (Ingenieurbüro Reinhard Beck)
44
6.4 dass zum entsprechenden Zeitpunkt auch
jemand da ist, der sie aufbauen kann. Vor-
VERHALTENS- sorgemaßnahmen gegen Überfutungen
Checkliste
LAGERUNG
WARTUNG
45
Kapitel 6 – Schutzmaßnahmen
Checkliste
BAULICHE VORSORGE
HANDLUNGSPLAN
INFORMIEREN
Untiefen lassen sich nicht mehr erkennen und Sie können nicht
einschätzen, wie hoch das Wasser wirklich steht. Außerdem
können die Schachtdecken durch die Überlastung hochge
drückt werden.
Lässt es sich nicht vermeiden, dass Gebäu- strukturiert zu handeln, um den Schaden
deteile überfutet werden und staut sich möglichst gering zu halten.
dort das Wasser, ist es wichtig, bedacht und
47
Kapitel 6 – Schutzmaßnahmen
Checkliste
Lüften Sie.
VERSICHERUNG
MOBILE GEGENSTÄNDE
Lagern Sie nasse Möbel hoch und abgerückt von Wänden (auf
Klötzen oder Steinen) bzw. tragen Sie sie raus.
48
HYGIENE
49
Kapitel 2 – Veranlassung/Begriffserklärung
WIRKSAMKEIT UND
EFFIZIENZ
Entscheidend für den Eigentümer ist, wie wirksam und wie wirtschaftlich die eingesetzten Maßnahmen sind. Dies
lässt sich durch eine entsprechende Analyse ermitteln. Die Grundlagen hierzu werden im folgenden Kapitel erläutert.
50
07
WIRKSAMKEIT UND EFFIZIENZ VON
MASSNAHMEN
Wasserschutzkissen 40 cm x 50 cm
25 €
75 cm x 50 cm.800 m²
30 €
Garagentor-Abdichtungsset 220 cm x 40 mm
100 €
620 cm x 40 mm
300 €
51
Kapitel 7 – Wirksamkeit und Effizienz von Maßnahmen
Um zu bestimmen, wie effzient eine Maß- gesamt ist darauf hinzuweisen, dass auch
nahme ist, ist das Risiko entscheidend, das einfache, kostengünstige Maßnahmen ei-
sich aus dem Produkt der Eintrittswahr- nen hohen Nutzen haben können.
scheinlichkeit und dem potenziell mögli-
chen Schaden einer Liegenschaft (= Scha- Dabei muss bedacht werden, dass die Pla-
denspotenzial) ergibt. nung und die Umsetzung von Maßnahmen
sehr individuell und nicht ausschließlich
Der sogenannte Schadenserwartungswert durch die optimale Effzienz geprägt sind.
ist eine statistische Rechengröße, die den So kann zum Beispiel ein Liegenschafts-
mittleren jährlichen Gesamtschaden über besitzer risikofreudiger sein und sich nur
einen bestimmten Zeitraum (zum Beispiel gegen häufg auftretende Ereignisse absi-
Nutzungsdauer eines Objektes oder einer chern, wohl wissend, dass er ein verblei-
Schutzmaßnahme) wiedergibt. bendes Risiko bei seltenen Ereignissen
trägt. Andererseits mag es Eigentümer ge-
Kosteneffzienz bedeutet im Fall des Hoch- ben, die sich so gut wie möglich absichern
wasserrisikomanagements, dass die ge- wollen (auch gegen sehr selten auftretende
wählte Maßnahme so effzient wie möglich Ereignisse) und dafür „überproportionale“
ist. Das ist der Fall, wenn sie sich im Be- Kosten in Kauf nehmen.
reich um den Schnittpunkt der Kurven des
Schadenserwartungswertes und der Kos-
ten befndet (vgl. Fehler: Referenz nicht ge-
funden). Liegt der Schutzgrad unter diesem
Punkt, ist eine Liegenschaft nicht ausrei-
chend geschützt. Ist er höher, übersteigen
die Kosten der Maßnahme das Risiko und
es kommt zu einer Überkompensation. Ins-
Abbildung 21
52 Skizze zur Erreichung des optimalen Schutzgrades (Ingenieurbüro Reinhard Beck)
7.2 7.2.1
BEISPIEL HOCHWASSER-
MAUER
Ein Gebäudeeigentümer möchte ermitteln,
inwieweit es sich für ihn lohnt, Hochwas- Das Grundstück soll an der betroffenen
serschutzmaßnahmen zur Absicherung Grundstücksgrenze durch eine 1 Meter
seines Wohnhauses zu ergreifen: Eine hohe Mauer mit einer Gesamtlänge von 20
Seite seines 300 Quadratmeter großen Metern geschützt werden (siehe Abbildung
Grundstücks ist bei einem Starkregen über- 17), so dass das Gebäude nicht mehr mit
schwemmungsgefährdet. Um das Gebäu- Wasser in Kontakt kommt.
de zu schützen, hat er die Möglichkeit, die
betroffene Grundstücksseite mit einer 1 Die Kosten für die Mauer werden entspre-
Meter hohen und 20 Meter langen Mauer chend Kapitel Allgemeine Erläuterungen
zu umschließen (Beispiel 1). Alternativ kann mit 610 € pro Meter angesetzt, woraus sich
er die beiden Türen im Erdgeschoss mit die Investitionskosten und das Kosten-Nut-
mobilen Türsperren gegen das Eindringen zen-Verhältnis berechnen lassen:
von Sturzfuten absichern (Beispiel 2). Bei
diesen Beispielen wird ein Niederschlags-
ereignis mit einer Jährlichkeit von 50 Jah- Investitionskosten
ren betrachtet – das zu einer Wassertiefe
610 €/m * 20 m = 12.200 €
von h = 0,5 Metern führt. Der Schaden im
Falle dieses Ereignisses beträgt ohne die
Ergreifung von Hochwasserschutzmaßnah-
men 105.000 €.
Kosten-Nutzen-Verhältnis
105.000 € / 12.200 € = 8,61
Der Gebäudeeigentümer defniert sein zu
erreichendes Schutzziel in Abhängigkeit
seiner fnanziellen Tragfähigkeit und per- Bei dieser Rechnung werden ausschließ-
sönlichen Risikowahrnehmung. In diesem lich die Investitionskosten betrachtet, die
Beispiel wird der Schutz vor einem 50-jähr- Unterhaltungskosten können vernachläs-
lichen Ereignis angestrebt. sigt werden. Die Investitionskosten variie-
ren und sind abhängig von der Länge der
Schutzlinie.
53
Kapitel 7 – Wirksamkeit und Effizienz von Maßnahmen
Abbildung 22
Skizze zur möglichen Hochwasserschutzmauer (Ingenieurbüro Reinhard Beck)
7.2.2
MOBILE
TÜRSPERREN
Im zweiten Beispiel soll das Eindringen des Wasserstand von h = 0,5 Metern wirken
Wassers in das Gebäude durch die Abdich- (Kostenannahme siehe Tabelle 3). Die bei-
tung der Türöffnungen erreicht werden. den Türbreiten betragen für Fall i) jeweils
Dafür werden zwei mobile Türsperren im 88 cm und für Fall ii) jeweils 166 cm.
Erdgeschoss angeschafft, die bis zu einem
54
Die Investitionskosten betragen somit Bei mobilen und teilmobilen Schutzmaß-
1.600 € bei schmalen und 3.900 € bei nahmen ist es außerdem zwingend erfor-
breiten Türen, Kosten für die Instandhal- derlich, dass kurzfristig Personen vor Ort
tung können vernachlässigt werden. Der sind, um diese zu montieren. Im Vergleich
vermiedene Schaden beträgt weiterhin zu dauerhaften Maßnahmen sind also ein
105.000 €, da es zu keinem Wassereintritt aktives Handeln und das Bewusstsein der
in das Gebäude kommt. Daraus resultiert Personen entscheidend.
ein Kosten-Nutzen-Verhältnis von 65,63
für die schmalen und 26,92 für die brei-
ten Türen. In diesem Beispiel wird davon
ausgegangen, dass durch den Kontakt des
Wassers mit dem Gebäude aufgrund der
für Starkniederschlagsereignisse typischen
kurzen Einstaudauer keine Schäden entste-
hen. Hier wird explizit darauf hingewiesen,
dass diese Annahme bei kontaminiertem
Wasser nicht zutrifft (vgl. Kap. 4.3).
Teilmobile Türsperre
(Foto: BMUB, 2016)
Abbildung 23
Skizze zu möglichen mobilen Türsperren (Ingenieurbüro Reinhard Beck)
55
Kapitel 7 – Wirksamkeit und Effizienz von Maßnahmen
56
als Erweiterung zu einer Gebäude- bzw.
Hauratsversicherung zu verstehen ist, wird
von vielen Versichern bereits angeboten
und wird für die meisten Fälle empfohlen.
57
Kapitel 2 – Veranlassung/Begriffserklärung
ZUSAMMENFASSUNG
58
08
ZUSAMMENFASSUNG
Es steht außer Frage, dass sich das Klima ändert und Haus- und Liegenschaftseigentümer
häufger mit Wetterextremen wie Starkregen konfrontiert sein werden. Auch weil diese
Entwicklung in den vergangenen Jahren bereits spürbar war, rückt das Thema immer
mehr in das Bewusstsein der Bevölkerung. Dabei kann Starkregen – anders als Fluss-
hochwasser – jeden treffen.
Für einen ausreichenden Schutz sind Haus- und Liegenschaftseigentümer in einem ho-
hen Maß selbst verantwortlich. Um sich des eigenen Risikos bewusst zu werden, ist ein
ausreichendes Grundwissen zum Thema erforderlich. Das Wissen über die Verletzlichkeit
der Infrastruktur ist der erste Schritt, um geeignete und effziente Schutzmaßnahmen
ergreifen zu können. Einen individuellen Schutz für das eigene Hab und Gut kann dabei
nur der Einzelne erreichen.
Eine Grundlage für eine ausreichend detaillierte erste Selbsteinschätzung bieten die zahl-
reichen Checklisten in dieser Broschüre. Durch sie kann ein erster Überblick zu notwendi-
gen und möglichen Schutzmaßnahmen gewonnen werden. Welche Schutzmaßnahmen
sich für wen am besten eignen, hängt vom individuell gewünschten Schutzgrad und
der Bereitschaft zur Anpassung ab. Beispielrechnungen zeigen, dass Maßnahmen zur
Reduzierung von Starkregenschäden häufg bereits mit geringem Aufwand eine große
Wirkung erzielen.
Neben den baulichen und technischen Maßnahmen zum Schutz der Infrastruktur ist auch
das Verhalten vor, während und nach einem Ereignis ausschlaggebend für die möglichen
Folgen. Hierbei geht es nicht mehr nur um den Schutz des Gebäudes und der Habselig-
keiten, sondern mehr noch um den Schutz von Leib und Leben.
Nur wer sich der eigenen Gefahr bewusst ist, sein Risiko objektiv bewerten kann und sich
im Klaren über das gewünschte Schutzziel ist, kann effzient und sinnvoll vorsorgen und
sich vor künftigen Starkregenschäden schützen. Selbst kleine Maßnahmen mit geringen
Investitionskosten können erheblichen Schutz bieten.
59
LITERATURVERZEICHNIS
BBK (2015) Die unterschätzten Risiken „Starkregen“ und „Sturzfuten“ – Ein Handbuch
für Bürger und Kommunen. Bonn: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und
Katastrophenhilfe (BBK), 2015
BBSR (2018) Starkregeneinfüsse auf die bauliche Infrastruktur. Bonn: Bundesinstitut für Bau-,
Stadt- und Raumforschung (BBSR), 2018
60
DIN 18195-6 Bauwerksabdichtungen – Teil 6: Abdichtung gegen von außen drückendes Wasser
(2000) und aufstauendes Sickerwasser, Bemessung und Ausführung. Berlin: Deutsches
Institut für Normung e.V. (DIN), Normenausschuss Bauwesen (NABau), 2000
DIN 1986-100 Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke – Teil 100: Bestimmungen
(2016) in Verbindung mit DIN EN 752 und DIN EN 12056. Berlin: Deutsches Institut für
Normung e.V. (DIN), Normenausschuss Wasserwesen (NAW), 2016
DIN 4095 Baugrund – Dränung zum Schutz baulicher Anlagen – Planung, Bemessung und
(1990) Ausführung. Berlin: Deutsches Institut für Normung e.V. (DIN), Normenausschuss
Bauwesen (NABau), 1990
DWA-A 118 DWA-A 118 Hydraulische Bemessung und Nachweis von Entwässerungssystemen.
(2006) Hennef: Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.,
2006
61
Einfeldt et al. Resilienz als Paradigma der Stadtentwicklung – Nutzen und Chancen für Städte
(2013) in Deutschland und der Welt. Policy Brief, 08/2013, stiftung neue verantwortung,
Berlin, 2013
Gipsindustrie Beseitigung von durch Überfutung entstandenen Schäden an Bauteilen aus Gips
(2013) oder aus Gipsputz. Informationsdienst des Bundesverbandes der Gipsindustrie
e.V., Juni 2013
Hamburg Wie schütze ich mein Haus vor Starkregen? – Ein Leitfaden für Hauseigentümer
Wasser (2012) , Bauherren und Planer. Hamburg, 2012
hanseWasser Sicherheit für Ihr Haus! – Schutz vor Kanalrückstau und Oberfächenwasser
(2017) bei Strakregen – Schutz vor schadhaften Grundleitungen und Feuchteschäden.
Bremen: hanseWasser Bremen GmbH, 2017
HKC (2018) HWP –Der Hochwasserpass – Informieren, Vorbeugen, Schützen. Stand 2018.
HochwasserKompetenzCentrum (HKC). [Online] www.hochwasser-pass.com
[Abrufdatum], 2018
HKC (2017) Hochwasser und Starkregen – Gefahren, Risiken, Vorsorge und Schutz. Köln:
Hochwasser Kompetenz Centrum (HKC). 2017
62
Holm et al. Das Verhalten von Dämmungen bei Hochwasser. Gesamtverband
(2013) Dämmstoffndustrie (GDI), Informationen für die Presse. Juli 2013
63
RheinLand RATGEBER: Schützen Sie Ihre Immobilie vor den Folgen von Starkregen. Neuss:
Versicher- RheinLand Versicherungs AG, 2013
ungen (2013)
SENGUV Wie schütze ich mein Haus gegen Grundwasser? – Vorsorge beim Bau und
(2009) nachträglicher Sanierung. Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und
Verbraucherschutz (SENGUV). Berlin, 2009
64
65
ANHANG
66
SELBSTEINSCHÄTZUNG
STARKREGENGEFÄHRDUNG
Checklisten zur Bewertung der Starkregengefährdung des eigenen
Grundstückes/Gebäudes
67
Anhang
SELBSTEINSCHÄTZUNG ZUR
STARKREGENGEFÄHRDUNG (PRIVATGEBÄUDE)
Anwendungshinweise
Die nachfolgende Bewertung lässt sich durch Beantwortung der Fragen mit „Ja“ durchführen. Sind zu einer
Frage keine Informationen vorhanden, sind diese zu beschaffen. Sollte dies in Ausnahmefällen nicht möglich
sein, ist von dem schlechtesten Fall auszugehen.
Bei mehreren voneinander unabhängigen Gebäuden wird empfohlen, diese einzeln zu bewerten.
Allgemeine Angaben
Straße, Hausnr.:
PLZ: Stadt:
Objekttyp:
Name:
Grundstücksfäche [m²]:
Baujahr:
Blattnummer:
SELBSTEINSCHÄTZUNG ZUR
STARKREGENGEFÄHRDUNG (PRIVATGEBÄUDE)
Blattnummer:
Anhang
SELBSTEINSCHÄTZUNG ZUR
STARKREGENGEFÄHRDUNG (PRIVATGEBÄUDE)
Hilfreiche Unterlagen
Topografsche Karten
Diesen kann grob das globale Gefälle um Ihr Grundstück herum entnommen werden. Überlegen Sie, wie
das Wasser bei Regen fießt und ob es auf ihr Grundstück fießen kann.
Blattnummer:
SELBSTEINSCHÄTZUNG ZUR
STARKREGENGEFÄHRDUNG (PRIVATGEBÄUDE)
Bewertung
Summe:
Auswertung
Blattnummer:
Anhang
SELBSTEINSCHÄTZUNG ZUR
STARKREGENGEFÄHRDUNG (PRIVATGEBÄUDE)
Gebäudenummer/-name:
Bewertung
2.1 Läuft ihre Dachrinne bereits bei □ -5 Die ist ein Hinweis auf eine nicht
häufgen Regen über? ausreichende Dimensionierung
Summe:
Blattnummer:
SELBSTEINSCHÄTZUNG ZUR
STARKREGENGEFÄHRDUNG (PRIVATGEBÄUDE)
Bewertung
2.7 Kann das Wasser aus der □ -20 Dies betrifft zum einen
Notentwässerung des Daches die Notentlastungen von
schadlos abfießen und auf dem Flachdächern, aber auch
eigenen Grundstück zurückgehalten überlaufende Dachrinnen.
werden?
Summe:
Auswertung
Blattnummer:
Anhang
SELBSTEINSCHÄTZUNG ZUR
STARKREGENGEFÄHRDUNG (PRIVATGEBÄUDE)
Gebäudenummer/-name:
Blattnummer:
SELBSTEINSCHÄTZUNG ZUR
STARKREGENGEFÄHRDUNG (PRIVATGEBÄUDE)
Bewertung
Summe:
Auswertung
Blattnummer:
Anhang
SELBSTEINSCHÄTZUNG ZUR
STARKREGENGEFÄHRDUNG (PRIVATGEBÄUDE)
Gebäudenummer/-name:
Blattnummer:
SELBSTEINSCHÄTZUNG ZUR
STARKREGENGEFÄHRDUNG (PRIVATGEBÄUDE)
Bewertung
4.1 Liegen Kanalanschlüsse unter der □ 100 Die Höhe der Rückstau-
Rückstauebene ebene ist in den Entwäs-
serungssatzungen der
Gemeinden festgelegt. Im
Normalfall liegt diese auf Höhe
des nächstliegenden Schachtes
oder der Bordsteinkante.
4.1b Wenn 4.1a zutrifft: Wird die □ -20 Bestenfalls existiert ein
Rückstausicherung regelmäßig Wartungsvertrag
gewartet?
Summe:
Auswertung
Blattnummer:
Anhang
SELBSTEINSCHÄTZUNG ZUR
STARKREGENGEFÄHRDUNG (PRIVATGEBÄUDE)
Gebäudenummer/-name:
Auswertung
Haben Sie bei Ihrer Bewertung Mangel festgestellt oder sind Sie sich an mancher Stelle nicht
sicher, ziehen Sie einen Sachkundigen hinzu. Dieser wird mit Ihnen zusammen eine vereinfachte
Gefährdungsanalyse anhand verfügbarer Daten durchführen, Ihr Objekt fachlich bewerten und Ihnen bei
der richtigen Auswahl der Schutzmaßnahmen helfen.
Blattnummer:
SELBSTEINSCHÄTZUNG ZUR
STARKREGENGEFÄHRDUNG (PRIVATGEBÄUDE)
Maßnahmenvorschläge
Haben Sie bei Ihrer Bewertung Mangel festgestellt und möchten diese beheben, stellt die nachfolgende
Tabelle einige Vorschläge zusammen. Diese Maßnahmen sind als „Standardmaßnahmen“ zu verstehen.
Individuelle Lösungen sind möglich und in manchen Fällen notwendig. Für die Errichtung und den Einbau
technischer Anlagen ziehen Sie unbedingt Fachpersonal zu Rate.
Blattnummer:
Anhang
SELBSTEINSCHÄTZUNG ZUR
STARKREGENGEFÄHRDUNG (PRIVATGEBÄUDE)
Gebäudenummer/-name:
Maßnahmen
Blattnummer:
SELBSTEINSCHÄTZUNG ZUR
STARKREGENGEFÄHRDUNG (PRIVATGEBÄUDE)
Blattnummer:
Leitfaden Starkregen –
Objektschutz und bauliche Vorsorge
www.bbsr.bund.de