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Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg

Hoch- und Niedrigwassermanagement

Betreuer: Prof. Dr. rer. nat. Steffen Bold


Sommersemester 2019

Hochwassermanagement
in Wertheim

Cara Möginger (300726)


Ressourcenmanagement Wasser

6.Semester

(regio iT Gesellschaft für Informationstechnologie mbH 2016)


Verzeichnisse

Inhaltsverzeichnis

1. Hintergrund .......................................................................................................................... 1
2. Zielsetzung ........................................................................................................................... 2
3. Methodik .............................................................................................................................. 3
3.1. Datenanalyse .............................................................................................................................. 3
3.1. Inhaltsanalyse ............................................................................................................................. 3
3.2. Interview .................................................................................................................................... 3
4. Ausgangsituation .................................................................................................................. 4
4.1. Topographische Situation ........................................................................................................... 4
4.2. Klimatische Situation .................................................................................................................. 5
4.3. Hydrologische Situation .............................................................................................................. 6
4.4. Hochwassergefahrenkarten ....................................................................................................... 7
5. Vorhandener Hochwasserschutz.......................................................................................... 11
5.1. Städtische und kommunale Schutzmaßnahmen ...................................................................... 11
5.1.1. Hochwasserprognose ........................................................................................................... 11
5.1.1. Immobiler Hochwasserschutz ............................................................................................... 11
5.1.2. Mobiler Hochwasserschutz .................................................................................................. 12
5.1.3. Bürgerinitiative Hochwasser ................................................................................................. 13
5.1.4. Hochwassermaßnahmenplan ............................................................................................... 14
5.2. Private Schutzmaßnahmen ....................................................................................................... 16
5.2.1. Vorkehrungen vor dem Hochwasser .................................................................................... 16
5.2.1. Immobiler Hochwasserschutz ............................................................................................... 17
5.2.1. Mobiler Hochwasserschutz .................................................................................................. 17
6. Wirkung der Maßnahmen ................................................................................................... 19
7. Weiterführende Maßnahmen .............................................................................................. 20
8. Fazit ................................................................................................................................... 21
Literaturverzeichnis .................................................................................................................... 22
Anhang ...................................................................................................................................... 24

Cara Möginger II
Verzeichnisse

Abkürzungsverzeichnis

bzw. ...............................................................................................................................beziehungsweise
HQ10 .................................................................................................................. 10-jähriges Hochwasser
HQ50 .................................................................................................................. 50-jähriges Hochwasser
HQextrem ................................................................................................... extremes Hochwassereigniss
HWGK ............................................................................................................. Hochwassergefahrenkarte
HWRM-RL .......................................................................... EG-Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie
m NHN ...................................................................................................... Meter über Normalhöhennull
m ü. NN ........................................................................ Meter über Normalnull, Meter über Normalnull

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Hochwasser Wertheim 1970 ............................................................................................. 1


Abbildung 2: topographische Karte Wertheim ....................................................................................... 4
Abbildung 3: Klimadiagramm Wertheim ob der Tauber ......................................................................... 5
Abbildung 4: Wasserstände 2009 bis 2019 ............................................................................................ 6
Abbildung 5: Überflutungsflächen in Wertheim bei HQ10 ..................................................................... 8
Abbildung 6: Überflutungsflächen in Wertheim bei HQ50 ..................................................................... 8
Abbildung 7: Überflutungstiefen in Wertheim HQ10 ............................................................................. 9
Abbildung 8: Überflutungstiefen in Wertheim HQ50 ............................................................................. 9
Abbildung 9: Stegenetz während Flutung ............................................................................................ 12
Abbildung 10: Pegelstände und Hochwasserschutzmaßnahmen Wertheims ...................................... 14
Abbildung 11: schienengeführter mobiler Hochwasserschutz ............................................................. 17
Abbildung 12: magnetischer mobiler Hochwasserschutz ..................................................................... 17
Abbildung 13: historische Hochwässer................................................................................................. 19

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Wasserstandskennwerte ....................................................................................................... 7

Cara Möginger III


Hintergrund

1. Hintergrund

Hochwasser ist ein natürliches Ereignis, das regelmäßig auftritt. Bezeichnet wird dadurch der Zustand
eines Gewässers, wenn dieses seinen normalen Pegelstand deutlich überschreitet. „Trotz vieler Inves-
titionen in Schutzmaßnahmen und neuer gesetzlicher Regelungen ist das Thema Hochwasser nach wie
vor sehr aktuell.“ (Umweltbundesamt (UBA) 2011, S. 6)

Wertheim an der Tauber hat, wie viele Städte Deutschlands, eine lange Hochwassergeschichte vorzu-
weisen. Sie nimmt jedoch eine gesonderte Stellung ein, da die Altstadt im Hochwasserfall immer wie-
der kontrolliert geflutet werden muss. Bereits seit 1970 gibt es dokumentierte Überflutungen der Stadt
(siehe Abbildung 1). Schon damals wurden die Anwohner kreativ und hielten den Alltag über Stege und
Boote in den überschwemmten Bereichen aufrecht.

Abbildung 1: Hochwasser Wertheim 1970 (Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) 2019)

Die Flutungen haben erheblichen Einfluss auf das Leben in den gefluteten Bereichen und stellen nicht
nur Anwohner, sondern auch Rettungs- und Einsatzkräfte vor große Herausforderungen.

Eine Verringerung der Häufigkeit von Überflutungen, sowie das Senken der Wassertiefen in den be-
troffenen Gebieten ist grundlegende Aufgabe des Hochwassermanagements in Wertheim.

Cara Möginger 1
Zielsetzung

2. Zielsetzung

Diese Arbeit befasst sich mit der Hochwassersituation von Wertheim an der Tauber. Es sollen die geo-
graphischen, klimatischen und hydrologischen Verhältnisse, sowie die Hochwassersituation Wert-
heims ermittelt werden. Im Weiteren werden bereits getätigte und geplante Hochwasserschutzmaß-
nahmen zusammengestellt. Ziel ist es eine Übersicht über die hochwasserbezogene Situation der Stadt
Wertheim an der Tauber zu erstellen.

Cara Möginger 2
Methodik

3. Methodik

In diesem Kapitel wird die zugrunde liegende Methodik zur Erfassung und Aufbereitung des Themas
erörtert. Die Datenerfassung erfolgte über verschiedenen Quellen und Verfahren, um ein möglichst
umfang- und facettenreiches Bild der Lage zu ermöglichen, diese werden im Folgenden erläutert.

3.1. Datenanalyse
Zur Ermittlung der in Wertheim vorherrschenden Situation wurden folgende Karten ausgewertet:

⎯ Topographische Karte – Wertheim und Umgebung (Abbildung 2)


⎯ Hochwassergefahrenkarte – Überflutungsflächen (Abbildung 5 und Abbildung 6)
⎯ Hochwassergefahrenkarte – Überflutungstiefen (Abbildung 7 und Abbildung 8)

Des Weiteren wurden auch ein Klimadiagramm und die Pegelstände des Mainpegels Wertheim zur
Rate gezogen. Mit Hilfe dieser Daten wurde eine möglichst genaue Analyse der vorherrschenden Situ-
ation durchgeführt.

3.1. Inhaltsanalyse
Die Zusammenstellung der durchgeführten Hochwasserschutzmaßnahmen, sowie das Vorgehen und
der Ablauf bei einem Hochwasserereignis wurde durch die Analyse von Hochwasserdokumentationen,
Berichten und Webseiten zusammengestellt.

3.2. Interview
Zur besseren Einschätzung der Situation vor Ort, besonders bezüglich der Thematik des Hochwasser-
tourismus und weiterer geplanter Schutzmaßnahmen, wurden Interviews mit der Stadtverwaltung und
der Bürgerinitiative Hochwasser Wertheims geführt.

Cara Möginger 3
Ausgangssituation

4. Ausgangsituation

Die Entstehung und Ausbreitung eines Hochwassers hängt von der Stärke des Niederschlags, den Ei-
genschaften des Einzugsgebietes, den Besonderheiten des Flusses und der Lage und Beschaffenheit
des gefährdeten Gebietes ab. (Umweltbundesamt (UBA) 2011, S. 8) Im Folgenden werden die einzel-
nen Aspekte genauer betrachtet.

4.1. Topographische Situation


Wertheim ob der Tauber ist die nördlichste Stadt Baden-Württembergs nahe der bayrischen Grenze,
30km westlich von Würzburg. Es handelt sich um eine große Kreisstadt und ein Mittelzentrum der
Region Heilbronn-Franken. Die Stadt liegt an den Ausläufern des Spessarts und des Odenwaldes, an
der Mündung der Tauber in den Main. (Stadt Wertheim 2019)

Abbildung 2: topographische Karte Wertheim (OVH SAS o.D.)

Aus Abbildung 2 geht durch die bläuliche Einfärbung hervor, dass große Teile der Stadt, auf Grund der
Nähe zu Main und Tauber lediglich 160-170 m ü. NN liegen. Diese Gebiete weisen eine sehr geringe
Abweichung der Höhenmeter zum nahen gelegenen Fluss auf. Außerhalb der Flusstäler grenzen Hügel
bis zu einer Höhe von 329 m ü. NN an, was durch die roten und weißen Bereiche gekennzeichnet ist.

Direkt in der Flussgabelung dieser zwei Flüsse liegt die Altstadt, dies lässt bereits auf ein besonderes
Hochwasserrisiko schließen.

Cara Möginger 4
Ausgangssituation

4.2. Klimatische Situation


Das Klima hat vor allem durch den Niederschlag Einfluss auf die Hochwassersituation. Doch auch der
Klimawandel wird in Zukunft seinen Einfluss verstärken und die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten
von Hochwasser verändern. (Umweltbundesamt (UBA) 2011, S. 8) Auf Grund dessen ist es wichtig auch
die Klimatischen Bedingungen in die Hochwasserbetrachtung mit einzubeziehen.

Abbildung 3: Klimadiagramm Wertheim ob der Tauber (AM Online Projects o.D.)

Das Klima in Wertheim kann als Cfb in der Köppen und Gieger Klimaklassifikation eingeordnet werden.
Daraus geht hervor, dass es sich um ein warm gemäßigtes mittelfeuchtes Klima, ohne Trockenzeit und
einer Durchschnittstemperatur des wärmsten Monates von unter 22°C handelt.

Wertheim weißt, mit 638 mm im Jahresdurchschnitt, eine nicht unerhebliche Niederschlagsmenge auf.
Mit dem geringsten Niederschlag ist im Februar zu rechnen, durchschnittlich 41 mm. Im Gegensatz
dazu fällt mit durchschnittlich 75 mm im Juni der meiste Niederschlag im Jahr. (siehe Abbildung 3)

Die Temperatur liegt in Wertheim im Jahresdurchschnitt bei 9,8°C. Am wärmsten ist es mit einer Durch-
schnittstemperatur von 18,9°C im Juli. Dahingegen ist der Januar als kältester Monat mit einer durch-
schnittlichen Temperatur von 0,1°C zu verzeichnen. (siehe Abbildung 3)

Das Hochwasser wird maßgeblich durch die Einzugsgebiete des Mains und der Tauber beeinflusset,
trotzdem können die nicht unerheblichen Niederschläge eine schon bestehende Hochwassersituation
verstärken und beispielsweise lokale Überschwemmungen hervorrufen.

Cara Möginger 5
Ausgangssituation

4.3. Hydrologische Situation

Die Messstelle Wertheim (Messstellen-Nr.: 24056005) befindet sich am Main bei Flusskilometer
156,96 km auf Höhe der Wertheimer Altstadt und hat eine Pegelnullpunkthöhe von 132,85 m NHN.
Das Einzugsgebiet dieses Pegels umfasst 18809 km². (Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU) 2019b)
In der folgenden Abbildung sind die Wasserstände dieser Messtelle von 2009 bis 2019 dargestellt.

Abbildung 4: Wasserstände 2009 bis 2019 (Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU) 2019a)

In Abbildung 4 ist zu erkennen, dass in Wertheim jedes Jahr Frühjahrshochwasser auftreten, welche
stark von der Schneeschmelze beeinflusst werden. Diese sind allerdings nicht immer so stark, dass eine
Pegelhöhe von 5,20m erreicht wird, was eine Flutung der Altstadt erfordern würde.

Ein Hochwasser, bei der eine Flutung der Altstadt erforderlich ist tritt nach Aussagen der Bürgerinitia-
tive Hochwasser ca. alle 7-8 Jahre auf. (Möginger 02.07.2019) Aus den Pegeldaten in Abbildung 4 geht
hervor, dass das letzte Hochwasser mit Flutung der Altstadt 2011 stattfand, was mit 9 Jahren knapp
oberhalb der Regelzeit liegt.

Cara Möginger 6
Ausgangssituation

Auf Grundlage der Wasserstanddaten von 2001 bis 2010 wurden die Niedrig-, Mittel und Hochwasser-
stände des Mains an diesem Pegel ermittelt. (siehe Tabelle 1)

Tabelle 1: Wasserstandskennwerte (Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU) 2019b)

Winter [cm] Sommer [cm] Jahr [cm]


NW 90 82 82
MNW 93 88 88
MW 157 106 131
MHW 406 199 406
HW 608 280 608

Als Hochwasser wird somit eine Situation mit einem Pegelstand von 608 cm bezeichnet. Eine Flutung
der Altstadt tritt jedoch schon vorher ein.

4.4. Hochwassergefahrenkarten
In Hochwassergefahrenkarten (HWGK) wird die Überflutungsgefahr von Oberflächengewässern für un-
terschiedliche Hochwasserszenarien dargestellt. Sie werden vom Land Baden-Württemberg im Rah-
men der „EG-Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie“ (HWRM-RL) erstellt, wobei die Kommunen be-
teiligt werden. Die Hochwassergefahrenkarten dienen einerseits den Kommunen als flächendeckende
Grundlage für das Krisenmanagement und die Bauleitplanung und andererseits den Bürgern als Infor-
mationsquelle zur Betroffenheit und der Abwägung für private Schutzmaßnahmen. (WBW Fortbil-
dungsgesellschaft für Gewässerentwicklung mbH 2014)

Es werden zwei Arten von Hochwassergefahrenkarten zur Verfügung gestellt. Der erste Kartentyp stellt
errechnete Flächenausbreitungen für die statistischen Hochwasserabflüsse dar (siehe Abbildung 5 und
Abbildung 6). Je dunkler der Blauton, desto häufiger ist mit einer Überflutung zu rechnen. Lediglich bei
einem HQextrem Szenario werden nicht planmäßige Dinge wie z. B. Brückenverklausungen oder den
Ausfall der Hochwasserschutzanlagen, zur Ermittlung der Flächen, berücksichtigt. (WBW Fortbildungs-
gesellschaft für Gewässerentwicklung mbH 2014)

Der zweite Kartentyp hingegen stellt die errechneten Überflutungstiefen für unterschiedliche Hoch-
wasserszenarien dar (siehe Abbildung 7 und Abbildung 8). Je dunkler der Farbton, desto höher ist die
Überflutung. Nicht berücksichtigt werden Baustellen und noch nicht fertig gestellte Bauwerke z. B.
Hochwasserschutzanlagen und Brücken.

Cara Möginger 7
Ausgangssituation

Abbildung 5: Überflutungsflächen in Wertheim bei HQ10 (Landesamt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) 2019a)

Abbildung 6: Überflutungsflächen in Wertheim bei HQ50 (Landesamt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) 2019a)

Cara Möginger 8
Ausgangssituation

Abbildung 7: Überflutungstiefen in Wertheim HQ10 (Landesamt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) 2019b)

Abbildung 8: Überflutungstiefen in Wertheim HQ50 (Landesamt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) 2019b)

Cara Möginger 9
Ausgangssituation

Aus den Hochwassergefahrenkarten geht hervor, dass schon bei einem 10-jährigen Hochwasserereig-
nis (HQ10) der Main und die Tauber über die Ufer treten und große Teile der Altstadt unter Wasser
stehen (siehe Abbildung 5). Das stützt die Aussage der Bürgerinitiative Hochwasser, dass die Flutung
der Altstadt etwa alle 7-8 Jahre erforderlich ist. (Möginger 02.07.2019) Dabei treten Wassertiefen von
bis zu 50cm in der Altstadt auf (siehe Abbildung 7), was bereits eine starke Einschränkung der Anwoh-
ner in den betroffenen Bereichen bedeutet.

Bei einem HQ50 Ereignis dehnt sich das Überschwemmungsgebiet, wie in Abbildung 6 ersichtlich, auf
die gesamte Altstadt aus. Dabei liegen die Wassertiefen innerörtlich bei bis zum 2,5m (siehe Abbildung
8), sodass das alltägliche Leben nicht mehr möglich ist.

Auf Grund der nahen Lage Wertheims zur bayrischen Grenze wird die Stadt auch in der Hochwasser-
gefahrenkarten Bayerns berücksichtigt. Auf diese wird nicht näher eingegangen, da nahezu die glei-
chen Gebiete ausgewiesen werden, wie in den baden-württembergischen Karten.

Cara Möginger 10
vorhandener Hochwasserschutz

5. Vorhandener Hochwasserschutz

Auf Grund der häufigen Überschwemmungen existieren in Wertheim bereits viele Hochwasserschutz-
einrichtungen und Maßnahmen. Es gelang durch diese gezielten Maßnahmen, die kritische Marke des
Mainpegels von 4,50 m, ab der eine Flutung erforderlich wird, auf 5,20 m zu erhöhen. Dadurch konnte
die Beeinflussung des Lebens in der Altstadt durch die zahlreichen Frühjahrshochwässer kleinerer und
mittlerer Größenordnung gesenkt werden. (Stadt Wertheim 2011, S. 13) Im Folgende werden diese
Maßnahmen dargestellt.

5.1. Städtische und kommunale Schutzmaßnahmen

5.1.1. Hochwasserprognose
Die amtlichen Hochwasservorhersagezentralen von Bayern und Baden-Württemberg bieten Progno-
sen und Vorhersagen zum Verlauf des Wasserstandes an den Pegeln an. Der gebotene Prognosezeit-
raum von 12 Stunden ist für Wertheim allerdings nicht ausreichend. Um eine optimale Vorbereitung
und Vorwarnung der Bevölkerung zu ermöglichen hat die Feuerwehr Wertheim ein eigenes Progno-
seprogramm entwickelt. Das Programm wird mit aktuellen Pegeldaten und Erfahrungswerten zurück-
liegender Überflutungen gespeist, sodass die voraussichtliche Entwicklung der nächsten 1 bis 2 Tage
prognostiziert werden kann. Die auf diesem Programm erstellten Prognosen erwiesen sich in Bezug
auf Zeitpunkt und Höchststand bei den letzten Hochwasserereignissen als zutreffend. (Stadt Wertheim
2011, S. 4–5)

5.1.1. Immobiler Hochwasserschutz


Auf Grund der gravierenden Einschränkungen im Hochwasserfall hat Wertheim in der Vergangenheit
in diverse bauliche nicht mobile Schutzmaßnahmen investiert.

Zur Verhinderung des Eindringens des Wassers in städtisches Gebiet wurde 1988 eine Mauer im Be-
reich der Ortsdurchfahrt Urphar/L 2310 errichtet. Des Weiteren wurden 2009 die bereits existierende
Ufermauern rechts und links der Tauber zwischen Tauberbrücke und Mündung instandgesetzt. (Stadt
Wertheim 2011, S. 13–16) Außerdem wurde zur Sicherstellung der Nutzbarkeit 2017 ein Ersatzneubau
der Tauberbrücke durchgeführt. (Möginger 08.07.2019)

Um die Hochwasserspitzen zu senken wurde 1997 ein Hochwasserrückhaltebecken unterhalb des


Wohngebietes Bestenheider Höhe, 2002 das kombinierte Regen- und Hochwasserrückhaltebecken
„Schleutleinsklinge“ und 2010 der Retentionsraum „Alte Sandgrube“ am Main in Form eines Fischbio-
topes geschaffen. (Stadt Wertheim 2011, S. 13–16)

Cara Möginger 11
vorhandener Hochwasserschutz

Des Weiteren wurden zum Schutz des städtischen Raumes bereits 1988 Schieber und Rückstauklappen
in der Kanalisation und 1997 ein Geröll- und Gehölzfang, gegen Verklausung im Bach Schleutleinsklinge
angebracht. (Stadt Wertheim 2011, S. 13–16) Auf Grund der durch die Hochwässer gefährdeten und
beeinträchtigten Gebäude erfolgte 2015 eine Hangsicherung an der Feuerwache bzw. Einsatzzentrale
Hochwasser, sowie 2013 die Stabilisierung des Spitzen Turms. (Möginger 08.07.2019)

Um während der Flutung der Altstadt, die Einschränkungen für die Anwohner zu minimieren wurde
2002 eine hochwasserfreie Geh- und Radwegbrücke über die Tauber (Rathausbrücke) errichtet. Ergän-
zend wurde 2008 der historische Hochwasserweg links der Tauber ertüchtigt und 2010 über den Aus-
bau der Eichelsteige eine Umfahrung des Hochwassergebietes geschaffen. (Stadt Wertheim 2011, S.
13–16)

Darüber hinaus wurden verschiedene Maßnahmen zur Sicherung des Tauberufers umgesetzt, von die-
sen wurde 2017 ein weiterer Bauabschnitt fertiggestellt. Um einen geregelten Abfluss zu gewährleis-
ten wurde 2018 eine Ausbaggerung der Tauber durchgeführt. (Möginger 08.07.2019)

5.1.2. Mobiler Hochwasserschutz


Wertheim hat deutlich mehr in den dauerhaften immobi-
len Hochwasserschutz investiert. Jedoch spielen die mo-
bilen Maßnahmen zur Ergänzung der immobilen bei der
kontrollierten Flutung und Schutz der Altstadt eine wich-
tige Rolle.

Bereits 1988 wurden, um trockene Wege während der


Altstadtflutung zu ermöglichen, trittsicherer Me-
tallstege angeschafft (siehe Abbildung 9).

Um das Eindringen des Wassers in die Altstadt zu verzö-


gern wurden 1996/7 mobile Alu-Schutzwände erwor-
ben, womit die Straßen und Plätze am Main- und Tau-
berufer, sowie der Bereiche entlang der L 2310/Altstadt
abgeschottet werden können. (Stadt Wertheim 2011, S.
13–14) Durch diese mobilen Schutzwände kann bei ei-
nem zu hohen Pegelstand eine kontrollierte Flutung er-
folgen.
Abbildung 9: Stegenetz während Flutung (Werthei-
mer Portal 2015)

Cara Möginger 12
vorhandener Hochwasserschutz

5.1.3. Bürgerinitiative Hochwasser


Einen wertvollen Teil beim Einsatz im Hochwasserfall leistet die Bürgergemeinschaft Hochwasser, die
bei schweren Überflutungen 2003 gegründet wurde. Der Vorsitzende des Vereins nimmt als Mitglied
an allen Besprechungen der Einsatzleitung teil und gibt die Informationen zeitnah an die Vereinsmit-
glieder weiter. Mitglieder des Vereins sind nach Straßenabschnitten eingeteilt und bieten den Mitbür-
gern Rat, Tat und mentalen Beistand. (Stadt Wertheim 2011, S. 6) Besonders achten sie auf ältere
Anwohner, die ihren Schutz nicht selbst gewährleisten können und oder im Falle der Flutung nicht
mehr mobil sind. So leistet die Bürgerinitiative ehrenamtliche und gut funktionierende Nachbar-
schaftshilfe.

Des Weiteren helfen die Vereinsmitglieder beim Umgang mit Hochwassertouristen. Die Situation be-
züglich des Hochwassertourismus in Wertheim ist laut des Vorsitzenden der Bürgerinitiative katastro-
phal. Ganze Busse mit Menschen kommen, um die Flutung der Stadt zu sehen. Die Bürgerinitiative
Hochwasser unterstützt die Polizei bei der Abwehr des Hochwassertourismus, durch Kontrollen der
Zugänge zur überfluteten Altstadt. Dabei sind sie durch einheitliche spezielle Kleidung für Einsatzkräfte
und Anwohner erkennbar. (Möginger 02.07.2019)

Cara Möginger 13
vorhandener Hochwasserschutz

5.1.4. Hochwassermaßnahmenplan

Abbildung 10: Pegelstände und Hochwasserschutzmaßnahmen Wertheims (Stadt Wertheim 2011, S. 5; überarbeitet)

Cara Möginger 14
vorhandener Hochwasserschutz

Die Stadt Wertheim hat für die doch regelmäßig auftretenden Hochwässer einen Maßnahmenablauf-
plan in Bezug auf den Stand des Mainpegels Wertheim erstellt. (siehe Abbildung 10)

In dieser Übersicht werden die Schritte zur Kommunikation und Information der Bevölkerung, wie bei-
spielsweise die Meldung verschiedener Pegelstände, aufgezeigt. Des Weiteren können Zustände, wie
beispielsweise, der Stand des eindringenden Wassers bei bestimmten Pegelständen herausgelesen
werden. Überdies wird aufgezeigt, wann bestimmte Maßnahmen, wie das Absperren von Bereichen,
der Aufbau von Aluwänden oder das Abstellen von Pumpen im Falle eines Hochwassers erfolgt.

Diese doch sehr anschauliche Darstellung dient nicht nur den Einsatzkräften und der Bürgerinitiative,
sondern auch den Einwohner, in Kombination mit der eigenen sehr genauen Hochwasserprognose, als
Instrument zur besseren Einschätzung der Lage.

So kann herausgelesene werden, dass bei einem Pegelstand von 3,45 m die Überflutung der Tiefgarage
Main erfolgt, was eine wichtige Maßnahme zur Verzögerung der Flutung der Altstadt ist. Des Weiteren
ist ersichtlich, dass ab 5,03 m Pegelhöhe die kritische Phase für das Eindringen des Wassers beginnt
und bei einem Pegel von 5,20 m die Flutung der Altstadt erfolgt.

Cara Möginger 15
vorhandener Hochwasserschutz

5.2. Private Schutzmaßnahmen


„Hochwasserschutz kann keine ausschließlich öffentliche Aufgabe sein. Auch die Anwohner und Ge-
schäftsleute in den betroffenen Stadtgebieten müssen im Rahmen ihrer Möglichkeiten Vorsorge tref-
fen.“ (Stadt Wertheim 2011, S. 20) Besonders in den durch die kontrollierte Flutung betroffenen Be-
reichen sind private Schutzmaßnahmen und Vorkehrungen essenziell.

5.2.1. Vorkehrungen vor dem Hochwasser


Die Bürgerinitiative hat für die Bevölkerung alle wichtigen und notwendigen Utensilien, die im Hoch-
wasserfall benötigt werden und vorrätig sein sollten zu einer sogenannten „Hochwasserkiste“ zusam-
mengestellt.

⎯ Gummistiefel
⎯ Wathose
⎯ Schmutzwasserpumpe + Schläuche
⎯ Verlängerungskabel
⎯ Werkzeug
⎯ Wasserfestes Klebeband
⎯ Taschenlampen und Batterien
⎯ Radio und Batterien
⎯ Kerzen, Feuerzeug oder Streichhölzer
⎯ Schnur, Seil, Kette (zur Befestigung)
⎯ Arbeitshandschuhe
⎯ Kartons oder Kisten (zum Ausräumen)
⎯ Holzdielen und Stellböcke (als Verbindung von der Treppe zum Boot oder Steg)
⎯ Einkaufskorb mit Schnur daran (zum Ablassen und Hochholen aus Fenstern)

(Bürgergemeinschaft Hochwasser Wertheim e.V. 2019, S. 2)

Zusätzliche zur Bereitstellung der Hochwasserkiste sollten folgenden Maßnahmen vor eintreten eines
Hochwassers erfolgen:

⎯ Schlüssel während des Urlaubes bei einem Bekannten oder Nachbarn hinterlassen
⎯ Telefonnummern von Gas-, Wasser-, Heizungsinstallateur und den Stadtwerken bereithalten
⎯ Rechtzeitig an die Abschaltung der Versorgungseinrichtungen denken
⎯ Öltanks falls noch vorhanden sichern
⎯ Tür- und Fensteröffnungen mit Abschottungen verschließen
⎯ Informationen über das Bürgertelefon abfragen
⎯ ältere und bedürftige Menschen in Ihrer Umgebung bei den Maßnahmen unterstützen

(Bürgergemeinschaft Hochwasser Wertheim e.V. 2019, S. 2)

Cara Möginger 16
vorhandener Hochwasserschutz

All diese Informationen und Tipps wurde in einem Infoblatt zusammengefasst. Dieses wird allen An-
wohnern direkt im Zuge der Wohnsitzanmeldung überreicht und so eine Grundinformation der Bevöl-
kerung gewährleistet. (Möginger 02.07.2019)

5.2.1. Immobiler Hochwasserschutz


Anwohner in den gefährdeten Gebieten werden gebeten folgende bauliche Maßnahmen an ihren Häu-
ser durchzuführen, um sich im Falle einer Innenstadtflutung zu schützen.

In Keller wird empfohlen Pumpenschächte einzuplanen, um ein restloses entleeren mit Saug- oder
Tauchpumpen zu ermöglichen. Bei Häusern ohne Keller ist ein Bodenbelag mit Keramikfliesen zu emp-
fehlen, der zu einem Auffang-Schacht hingeneigt ist. (Stadt Wertheim 2011, 21)

Für Maschinen in Handwerksbetrieben müssen Hebeeinrichtungen vorgesehen werden, damit die


elektrischen Teile vorhandener Maschinen ohne großen Aufwand über den Hochwasserstand angeho-
ben werden können. Des Weiteren müssen Geräte mit freiliegenden Elektromotoren mit entsprechen-
den Steckern und Kupplungen versehen werden, sodass sie im Hochwasserfall ausgelagert werden
können. (Stadt Wertheim 2011, S. 21)

5.2.1. Mobiler Hochwasserschutz


Da Wasser häufig zunächst über Lichtschächte und Kellerfenster in das Haus eindringt, müssen Ein-
gangstüren, Fenster und Lichtschächte mit einer eingepassten 2,5 cm starken Platte oder einem Edel-
stahlblech verschlossen und die Fugen abgedichtete werden. (Stadt Wertheim 2011, S. 21)

Inzwischen gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen mobilen Schutzelementen auf dem Markt.

Abbildung 11: schienengeführter mobiler Hochwasser- Abbildung 12: magnetischer mobiler Hochwasserschutz
schutz (PREFA GmbH o.D.) (Fischer Bauservice AG o.D.)

Cara Möginger 17
vorhandener Hochwasserschutz

Die Handhabung ist häufig einfach und ermöglicht eine schnelle Montage. Die am häufigsten anzutref-
fenden Verschlusssysteme basieren auf einer vorbefestigten Schiene und einzuführenden Schubele-
menten (siehe Abbildung 11). Doch auch Systeme, die über Magnete an vorinstallierten Metallrahmen
angebracht werden, sind inzwischen auf dem Markt (siehe Abbildung 12). Diese ermöglichen eine
schnelle Montage und zugleich eine unauffällige Hausfassade.

Cara Möginger 18
Wirkung der Maßnahmen

6. Wirkung der Maßnahmen

historische Hochwässer
7

Abbildung 13: historische Hochwässer (eigene Darstellung; Daten von Fränkische Nachrichten Verlags-GmbH 2011)

Es ist deutlich zu erkennen, dass die Hochwasserereignisse im Laufe der Jahre zugenommen haben
(siehe Abbildung 13), was möglicherweise auf den Klimawandel und auf im Oberlauf getätigte Linien-
schutzmaßnahmen zurückgeführt werden kann.

Jedoch ist der Anteil der Überflutung der Altstadt zurückgegangen (siehe Abbildung 13). Dies kann
durch anhand der in Wertheim durchgeführten Hochwasserschutzmaßnahmen erklärt werden. Da
durch die gezielten Hochwasserschutzmaßnahmen der kritische Pegel von 4,50 m, bei welchem Was-
ser in die Altstadt eindringt, auf 5,20 m erhöht werden konnte.

Auch ist zu erkennen, dass die Pegelhöchststände gesenkt wurden (siehe Abbildung 13), was nicht nur
auf Maßnahmen in Wertheim, sondern auch auf Retentionsmaßnahmen im Oberlauf der Flüsse zu-
rückgeführt werden kann.

Cara Möginger 19
weiterführende Maßnahmen

7. Weiterführende Maßnahmen

Nach Aussagen der Stadtverwaltung Wertheim ist lediglich noch eine weitere Hochwasserschutzmaß-
nahme geplant. Diese befasst sich mit der Vervollständigung des Hochwasserschutzes an der Bahnhof-
straße. Diese soll im Zuge des Baus der neuen Sparkasse durchgeführt werden. (Möginger 08.07.2019)

Auf Grund des begrenzten Platzangebotes und der hohen finanziellen Belastung neuer Maßnahmen,
sind die noch umsetzbaren Maßnahmen sehr begrenzt. (Möginger 02.07.2019)

Da die Optionen innerhalb Wertheims ausgeschöpft zu sein scheinen, kann eine Kooperation mit fluss-
aufwärts gelegenen Gemeinden ein sinnvoller Schritt sein. So kann die Abstimmung von Hochwasser-
rückhaltebecken und Retentionsflächen zu einer wirkungsvolleren Senkung der Hochwasserspitze füh-
ren.

Eine weitere Möglichkeit bietet die Verbesserung des Regenwassermanagements. Die Schaffung von
mehr Versickerungsflächen und Rückhaltemöglichkeiten für den Niederschlag kann zu Entlastung der
Vorfluter und somit zur Entspannung der Hochwassersituation beitragen. Dazu gehören Maßnahmen
in der Agrar- und Forstwirtschaft, die Etablierung von Dachbegrünungen und möglichst lokale Regen-
wasserspeicherung und -nutzung.

Genauere Maßnahmen können im Rahmen dieser Arbeit nicht formuliert werden, da diesbezüglich
detailliertere Kenntnis in den Bereichen, Hochwassermanagement, Regenmanagement, Flächennut-
zung der Stadt Wertheim vorhanden sein müssten.

Cara Möginger 20
Fazit

8. Fazit

Wertheim hat eine sehr besondere Hochwasserlage, die für die Anwohner der Altstadt große Ein-
schränkungen mit sich bringt, und speziell auf diese Situation angepasste Hochwasserschutzmaßnah-
men.

Das Konzept der Bürgerinitiative Hochwasser scheint gut zu funktionieren und einen großen Mehrwert
für Anwohner, Einsatzkräfte und andere Betroffene zu haben. Ein Konzept, das auch ein hohes Poten-
tial für andere hochwasserbetroffene Gebiete birgt.

Die getroffenen baulichen Hochwasserschutzmaßnahmen konnten zur Verbesserung der Lage beitra-
gen und das Risiko der Altstadtflutung senken; so ist eine Flutung nicht mehr bei Pegelstand 4,50m,
sondern bei 5,20m erforderlich. Auf Grund des begrenzten Platzangebotes und der hohen finanziellen
Belastung neuer Maßnahmen sind die noch umsetzbaren Maßnahmen sehr begrenzt.

Ein großes noch bestehendes Problem ist der Hochwassertourismus, auch wenn die Polizei und die
Bürgerinitiative Hochwasser aktiv zur Entspannung der Lage beitragen. Es kommen immer noch viele
Hochwassertouristen, um die Flutung der Altstadt zu sehen, was die Arbeiten vor Ort erheblich behin-
dern kann.

Cara Möginger 21
Literaturverzeichnis

Literaturverzeichnis

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Möginger, Cara (02.07.2019): Hochwassersituation in Wertheim an der Tauber. Interview mit


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Möginger, Cara (08.07.2019): Hochwasserschutzmaßnahmen Wertheim. Interview mit Birgit Hepp.

Cara Möginger 22
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Online verfügbar unter https://www.wertheim.de/startseite/unsere+stadt/portrait.html, zuletzt
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WBW Fortbildungsgesellschaft für Gewässerentwicklung mbH (Hg.) (2014): Dokumentation von


Hochwasserereignissen und Setzen von Hochwassermarken.
Online verfügbar unter https://www.hochwasser.baden-
wuerttemberg.de/documents/43970/44031/Infoblatt_Hochwassermarken.pdf/af52c354-8a28-4a19-
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Portal.
Online verfügbar unter https://wertheimerportal.de/bildergalerie-hochwasser-wertheim-altstadt-
2003/, zuletzt geprüft am 18.07.2019.

Cara Möginger 23
Anhang

Anhang

Ergebnisprotokoll des Interviews: Hochwassersituation in Wertheim an


der Tauber
mit Vorsitzenden der Bürgerinitiative Hochwasser: Thomas Wettengel am 02.07.2019

FRAGE: Was leistet die Bürgerinitiative, welcher Tätigkeiten geht sie nach?
ANTWORT: Die Bürgerinitiative hat eine Broschüre angefertigt, die Maßnahmen vor und nach
dem Hochwasser, sowie das Verhalten während einer Hochwassersituation schil-
dert. Diese wird bei der Wohnsitzanmeldung an jeden verteilt und auch durch die
Bürgerinitiative selbst verteilt. Des Weiteren stellt die Bürgerinitiative Oberleute,
die die Anwohner vorwarnen und während des Hochwassers für eingeschlossenen
älteren Leute einkaufen gehen und als Gesprächspartner zu Verfügung stehen. Sie
leistet rein ehrenamtlich gut funktionierende Nachbarschaftshilfe und wurden be-
reits mehrfach geehrt und ausgezeichnet.

FRAGE: Gibt es ähnliche Bürgerinitiativen in anderen Städten?


ANTWORT: Es gibt eine Bürgerinitiative am Rhein, die genaue Stadt ist mir nicht bekannt.

FRAGE: Wurden Maßnahmen zum Hochwasserschutz seit 2011 getätigt?


ANTWORT: Es wurden seit 2011, auf Grund des begrenzet Platzangebotes und der hohen be-
nötigten finanziellen Mittel, keine weiteren Maßnahmen in Wertheim getätigt und
es befinden sich auch keine aktuell in Planung.

FRAGE: Hat sich durch Schutzmaßnahmen flussaufwärts die Hochwassersituation verän-


dert?
ANTWORT: Das Wasser in Hochwassersituationen kommt schneller, es können jedoch keine
höher Spitzen oder vermehrte Flutungen registriert werden.

FRAGE: Wie häufig kommt es zur kontrollierten Flutung der Altstadt?


ANTWORT: Es kommt in etwa alle 7-8 Jahre zu Pegelständen, an denen eine Flutung der Alt-
stadt erforderlich wird. In den letzten 9 Jahren kam es jedoch zu keiner Flutung.

FRAGE: Gibt es Probleme mit Hochwassertourismus, wenn ja wie wird damit umgegan-
gen?
ANTWORT: Ja, die Situation ist katastrophal. Ganze Busse kommen in die Stadt, um die Flutung
zu sehen. Die Bürgerinitiative hilft der Polizei, da sie wissen wer die Anwohner
sind, sodass nur diese im Hochwasserfall in die gefluteten Teile der Stadt kommen.
Wir tragen einheitliche spezielle Kleidung, um für Polizei und Anwohner erkennbar
zu sein.

Cara Möginger 24
Anhang

Ergebnisprotokoll des Interviews: Hochwasserschutzmaßnahmen Wert-


heim
mit Mitarbeiterin der Stadtverwaltung Wertheim: Birgit Hepp am 08.07.2019

FRAGE: Wurden Maßnahmen zum Hochwasserschutz seit 2011 getätigt und wenn ja wel-
che?
ANTWORT: Seit 2011 wurde folgenden Maßnahmen umgesetzt:
• Fortführung des Hochwasserobjektschutz-Programms Wertheim
(läuft immer noch)
• Hangsicherung an der Feuerwache / Einsatzzentrale Hochwasser ist erfolgte
2015
• Stabilisierung des Spitzen Turms ist erfolgte 2013
• Ersatzneubau der Tauberbrücke ist erfolgte 2017
• Sicherung des Tauberufers durch verschiedene Maßnahmen - weiterer Bau-
abschnitt wurde 2017 umgesetzt
• Ausbaggerung der Tauber ist 2018 erfolgt

FRAGE: Sind aktuell neue bauliche Maßnahmen oder andere Investitionen in Planung?
ANTWORT: Geplant ist die Komplettierung des Hochwasserschutzes an der Bahnhofstraße im
Zuge des Baus der neuen Sparkasse.

FRAGE: Wann und wie häufig kommt es zur kontrollierten Flutung der Altstadt?
ANTWORT: Es wurden seit 2011, auf Grund des begrenzet Platzangebotes und der hohen be-
nötigten finanziellen Mittel, keine weiteren Maßnahmen in Wertheim getätigt und
es befinden sich auch keine aktuell in Planung.

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