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Die Baere

Wusterhausener Bär

Einen Teil der Verteidigung bildeten zwei Gräben, die die Stadt außerhalb der Festungsmauer
umgaben. Sie zweigten von der Spree im Bereich der heutigen Jannowitzbrücke ab und
vereinigten sich mit ihr wieder auf der Höhe des Bode-Museums. In jeden Graben wurden zwei
Wehre eingebaut, um den Wasserstand zu regulieren, jeweils eines am Beginn und eines am
Ende des Grabens. Diese Wehre hießen damals Baere, abgeleitet von dem lateinischen Wort
berum („Wehr“). Drei dieser Baere wurden als massive Wehre gebaut, lediglich im Bereich des
Königsgrabens an der Spandauer Brücke begnügte man sich mit einer einfachen Schleuse, um
die Schifffahrt nicht zu behindern.[2]

Die Wehre waren massiv gemauert und zwischen 2,50 und 7,50 Meter stark. Der Regulierung
des Durchflusses mittels vertikal verstellbarer Schütze dienten schmale Durchlasse. Um das
Wehr nicht als Brücke nutzbar zu machen, war die Oberseite des Wehres beidseitig abgeschrägt.
Diese Schrägen erinnerten an den Rücken eines Esels, wodurch sich im Volksmund der Name
Eselsrücken für die Wehrkante etablierte. Mitten auf das Wehr wurde zusätzlich ein runder Turm
platziert, der auch eine Überquerung der Kante unmöglich machen sollte. Der Turm war so breit,
dass ein Mensch ihn nicht umfassen konnte und so hoch, dass ein Überklettern unmöglich war.
Gleichzeitig durfte er nicht so groß sein, dass bei seiner Zerstörung der Graben mit Trümmern
ausgefüllt würde. Einer dieser Türme war der Wusterhausener Bär.[2]

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