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Quantenverschränkung

Was Einstein einst als Spukhafte Fernwirkung beschrieben hat nennen wir heute
Quantenverschränkung. Dies ist eine der unvorstellbarsten Mechaniken in der
Quantenphysik. Die Quantenphysik selbst scheint für einige spukhaft so auch für Einstein.
Einstein größtes Problem mit der Quantenphysik war der Zufall. Je weiter wir die
Quantenphysik erforschen, desto mehr wird klar das manchmal nicht möglich ist gewisse
Dinge vorherzusagen. Das wollte Einstein damals nicht einsehen da er lange die Meinung
vertreten hat das alles ab einen gewissen Punkt der Forschung berechenbar und damit
vorhersehbar wird. Selbst bei einem Konzept, welches die Messbarkeit von Teilchen
einschränkte, meinte Einstein das dies nur die Grenzen der jetzigen Messgeräte aufweist.
Dieses Konzept ist die Unschärferelation.

Die Heisenbergsche Unschärferelation


Werner Heisenbergs Konzept der Unschärferelation besagt allgemein gesehen das zwei
komplementäre Eigenschaften eines Teilchens nicht gleichzeitig beliebig genau bestimmt
werden können. Komplementär sind die Eigenschaften, wenn die Messung der einen
Eigenschaft die andere so beeinflusst das diese verändert wird. Das bekannteste Beispiel
dafür ist des Orts und Impuls Eigenschaft eines Teilchens aus welche Heisenberg auch dieses
Konzept erkannte. Da man Teilchen nicht mit dem bloßen Auge sehen kann wird, um den
genauen Ort des Teilchens zu ermitteln diese mit Licht bestrahlt, welches eine sehr kurze
Wellenlänge hat, damit das Teilchen das Licht reflektiert und man anhand der Reflektion den
Ort des Teilchens bestimmen kann. Da aber Licht, welches so eine so kurze Wellenlänge
aufweist, sehr energiereich ist wird die Bewegung des Teilchens beeinflusst. Das Licht trifft
das Teilchen und lenk so seine Bewegung ab. Damit hat man dann zwar den Ort des
Teilchens bestimmt, aber es ist nicht mehr möglich seinen Impuls zur gleichen Zeit zu
messen.

Die Quantenausrede
Dieses Konzept der Unschärferelation wird jedoch hauptsächlich wie fast alle
Quantenphysikalische Konzepte nur auf Teilchen angewendet. Sie sind zwar auf große
Größenordnungen anwendbar aber sind dort meist zu vernachlässigen. Wenn man zum
Beispiel mit dem Auto fährt und von einem Radar getroffen wird, könnte man sagen da man
nun ein Bild des Autos hat und damit seinen Ort genau bestimmt hat, sollte es nicht möglich
sein seine Geschwindigkeit zu messen. Jedoch hat die Messung des Ortes eine nur eine so
geringe Auswirkung auf das Auto, das es möglich ist, den Impuls und somit auch die
Geschwindigkeit des Autos mit einer nur sehr geringen Spanne zu bestimmen. Damit ist es
nicht möglich sich aus einer Radarstrafe herauszureden anhand der Unschärferelation.

Superposition und Unschärfe


Wie bereits aufgeführt existiert in der Quantenphysik das Konzept der Superposition. Wir
haben dabei gelernt das Teilchen alle möglichen Wege gleichzeitig nehmen. Wenn wir dies
nun auf ein Atom übersetzen und dabei Elektronen betrachten, welche sich im Bereich um
den Atomkern bewegen, folgen diese nie eine einheitliche Linie. Solange wir dabei nicht
genau betrachten, wo das Elektron sich befindet, behält es seine Superposition. Das Einzige,
was wir über das Elektron dabei dann noch voraussagen können, ist wie wahrscheinlich es
ist, das Teilchen bei einem bestimmten Ort anzutreffen. Woher kennt man diese
Wahrscheinlichkeiten? Nach einer Reihe von komplizierten Berechnungen und Messungen
bestimmte man danach eine gewissen Wahrscheinlichkeitsbereich, wo das Elektron
auftreten kann. Deshalb wird die Ortsangabe von Elektronen seither in Wahrscheinlichkeiten
angeben und nicht mit einem genauen Zahlen. Dabei spielt vor allem die Unschärferelation
eine wichtige Rolle in der Superposition. Durch die Unschärfe wird eine Superposition erst
möglich. Denn wenn Messungen von Teilchen ihre anderen Eigenschaften nicht beeinflussen
würden, könnten wir auch genaue Bahnen aller Elektronen eines Atoms erstellen. Da diese
nach der Messung durch die Unschärferelation ihren Impuls und damit auch die Richtung
ihre Bewegung verändern, ist es nicht möglich einen exakten Weg vorherzusagen.
Die spukhafte Fernwirkung
Wenn man das Konzept der Superposition versteht, kann man einen noch tieferen Blick in
die Quantenphysik werfen. Denn durch die Superposition wird ein Phänomen möglich
welches einige Physiker am Aufbau der Welt zweifeln ließ. In der Welt der Quantenphysik
scheint es so, als würde die Superposition es gewissen Teilchen möglich machen in einer
spukhaften weißen verbunden zu sein. Und diese Verbundenheit spiegelt sich in den
Eigenschaften der beiden Teilchen wider. Damit es nun nicht zu verwirrend wird spricht man
nun vom Teilchen A und Teilchen B. Wenn man nun die Superposition von Teilchen A
kollabieren lässt, ist es möglich auf die Eigenschaften von Teilchen B zu schließen. Dabei
können diese die gleichen Eigenschaften aufweisen oder irgendeine andere Form von
Korrelation. Diese Form der Korrelation bestimmte man anhand dessen, in dem man die
Ergebnisse von unzähligen Messungen vergleicht. Dabei ergibt sich ein Muster, welches
jederzeit reproduzierbar ist. Was es nicht zu einem zufälligen Ereignis macht, sondern zu
einem Phänomen der Physik. Dabei wirkt es so, als würden beide Teilchen miteinander
kommunizieren und dem anderen Teilchen mitteilen welche Eigenschaften es anzunehmen
hat. Interessanter weiße beobachtete man diese Korrelation bei Teilchen, welche so weit
voneinander entfernt sind, als dass sie mit der Geschwindigkeit von Licht Information
austauschen könnten. Wie man bereits anhand der Relativitätstheorie wusste, ist aber die
Lichtgeschwindigkeit die schnellst Geschwindigkeit im Universum. Daraufhin bezeichnete
Einstein dieses Phänomen als die spukhafte Fernwirkung zweier Teilchen. Diese Fernwirkung
kennt man heute unter dem Namen Quantenverschränkung.

Ein genauer Blick in die Welt der Verschränkung


Diese erste kurze Erklärung der Quantenverschränkung kann nun einige Fragen aufwerfen.
Wie sind diese beiden Teilchen verbunden? Wie werden diese beiden Teilchen miteinander
verbunden? Verletzt die Quantenphysik die Relativitätstheorie? Diese Fragen zu
beantworten, scheint einfacher als es wirklich ist. Man weiß noch nicht genau wie die beiden
Teilchen verbunden sind, man kann bis jetzt nur beweisen, dass sie es sind. Wenn man nun
davon ausgeht die tatsächliche Information zwischen beiden Teilchen übertragen wird
verletzt sie eindeutig die Relativitätstheorie, da dieser Informationsaustausch schneller als
Licht geschieht. Wenn man nun aber von anderer Theorie ausgeht, verletzt die
Quantenverschränkung keines Weges die Relativitätstheorie. Wie man sieht es uns noch
nicht wirklich möglich diese beiden Fragen zu beantworten. Die Frage wie Physiker nun
Teilchen verschränken aber schon.
Der Nachweis der Quantenverschränkung
Bevor man sich den genauen Bauplan eines Versuchs zum Nachweis der
Quantenverschränkung ansieht, sollte noch man noch verstehen welche Eigenschaft der
Teilchen genutzt wird, um die Korrelation der Eigenschaften zu beweisen. Bei den heute
üblichen Versuchen werden meisten Photonen verwendet und man beobachtet die
Polarisation dieser.
Polarisation von Licht (vielleicht in Kapitel Teleportation verschieben)
Die Polarisation ist eine Eigenschaft von Licht, da dieses aus Elektromagnetischen Wellen
besteht. Dadurch entstehen rund um die Lichtwelle ein elektromagnetisches Feld, welches
eine gewisse Richtung aufweist. Von Horizontal bis Vertikal aber auch Spiralförmige Felder
entstehen dabei. Bei einem Lichtstrahl aus der Lampe sind jetzt meist alle Formen der
Polarisation vermischt. Durch einen sogenannten Polarisationsfilter ist es möglich das Licht
so aufzuteilen das das nur Licht mit eine gewissen Polarisationsrichtung den Filter verlässt.
Dabei wird das restliche Licht vom Filter absorbiert. Darüber hinaus existiert noch ein
sogenannter polarisierender Strahlenteiler auf Englisch Polarizing Beam Splitter oder kurz
PBS. Dieser PBS teilt wie der Filter den Lichtstrahl in zwei Polarisationen auf, jedoch
absorbiert er dabei keine, sondern leitet sie ab. Daher verlassen zwei Lichtstrahlen mit
unterschiedlicher Polarisation den PBS.
Interessant wird die Polarisation für die Quantenphysik, sobald wir betrachten, was passiert,
wenn wir zwei Polarisationsfilter hintereinander geben. Wenn sie parallel sind, lassen sie
beide Teilchen mit der gleichen Polarisation durch. Wenn man nun den zweiten Filter um 90
Grad dreht, lässt dieser gar kein Licht mehr durch, da alle Polarisationsrichtungen absorbiert
wurden. Wenn man den zweiten Filter auf 45 Grad dreht, ist es genau die Hälfte des Lichts
nach dem ersten Filter. Hierbei betrachten wir das Wellenmodel von Licht und das teilt sich
dabei einfach die Lichtintensität auf. Bei dem Teilchenmodell wird es aber spannend. In
beiden Fällen wo der zweite Filter parallel und um 90 Grad gedreht ist, kann man sich den
Weg der Photonen noch immer sehr leicht herleiten. Aber kompliziert wird es bei den Fällen,
wo der zweite Filter irgendwie schief zum ersten steht. Das einfachste Fallbeispiel ist 45 Grad
Drehung. Hierbei weiß man bereits das 50% das Licht hindurchtritt. Da aber Photonen
unteilbar sind müssen sie entweder hindurchgehen oder absorbiert werden. Es gibt aber
kein Merkmal auf dem Photon selbst, ob es absorbiert oder abgelenkt wird. Daher bestimmt
der reine Zufall, ob es durchschreitet oder nicht.
Hierbei entsteht eine Superposition des Photons. Entweder es geht durch den Filter oder
nicht. Wie man bereits weiß, nimmt das Photon bei einer Superposition immer alle Wege
und erst wenn die Superposition kollabiert, wissen wir welche Eigenschaften dieses hat.
Indem Falle, ob es durchgelassen wurde oder nicht.
Superposition Beweis
Aufbau vom Nachweis der Quantenverschränkung
Der Aufbau eines solchen Experiments hat drei Stationen. Eine Quelle an der Teilchenpaare
erzeugt werden, für diesen Versuch sind es Photonen. Zusätzlich benötigt man zwei gleich
weit von der Quelle entfernte Messstationen. In diesen werden die Eigenschaften der
Photonenpaare überprüft.
Die Quelle
Bei der Quelle verwendet man heutzutage Laser, welche auf künstlich hergestellte Kristalle
Photonen schießen. In diesen Kristallen wird dann das ursprüngliche Photon in zwei
Photonen aufgeteilt. Es gibt einige Variationen, wo Photonen mit bestimmten Eigenschaften
verschränkt werden. Für den Nachweis in diese Experimente benutz man Kristalle welche
Photonenpaare erzeugt welche entweder horizontal oder vertikal polarisieret sind. Damit
diese aber Superposition sind ist es sehr wichtig für das Experiment, dass man nicht weiß,
welches der beiden Photonen vertikal oder horizontal polarisiert ist. Von der Quelle aus
werden dann beiden Photonen auf den Weg durch ein Glasfaserkabel Richtung
Messstationen gesendet.
Die Messstationen
Zuerst muss man wissen das für den Nachweis besonders wichtig ist das beide
Messstationen gleichweit entfernt von der Quelle sind. Man sollte in den Messergebnissen
anhand der Zeit erkennen welche Photonen erzeugte Paare sind. Bei den Messstationen
selbst werden die ankommenden Photonen zuallererst durch einen verstellbaren
Photonenfilter geschickt. Diese dienen hauptsächlich dafür, um zu überprüfen das Photonen
paare auch wirklich Photonen paare sind. Wenn nämlich die Filter der beiden Messstationen
unterschiedlich eingestellt sind, sollte Zwillingsphotonen nicht bei beiden Messstationen
gemessen werden und damit auch keine Korrelation der Messergebnisse auftreten.
Nach dem Filter werden die Photonen noch durch einen PBS gesendet, um ihre Polarisation
zu bestimmen. An beiden Enden des PBS befinden sich dann Photonendetektoren, welche
erkennen, ob ein Photon eingetreten ist. Das Ausschlagen der Detektoren macht es möglich
die Polarisation des Photons zu erkennen.
Das Ergebnis
Die Auswertung des Experiments beginnt nun damit, dass man sich einen gewissen
Zeitabschnitt beider Messstationen ansieht und vergleicht. Zum Beispiel verwendet man die
Messergebnisse von 200 Sekunden und vergleicht nun gemessenen Polarisationen zu den
gleichen Ankunftszeiten der Photonen. Dann sollte sich zeigen das in diesem Fall, bei gleicher
Polarisationsfiltereinstellung die genau entgegengesetzten Polarisationen war genommen
werden.
Fazit des Experiments
Wieso genau zeigt dieses Experiment nun das die Photonen verschränkt sind? Man weiß
doch von Anfang an das eines der Photonen vertikal und das andere horizontal polarisiert
ist? In diesem Fall kommen die PBS ins Spiel. Wir wissen bereits das, wenn ein Teilchen sich
in der Superposition befindet es alle möglichen Wege gleichzeitig nimmt. Trifft es nun auf
einen der PBS dann hat es zwei Möglichkeiten, es geht ist vertikal oder horizontal. Im Falle
der Superposition macht es beides. Wenn nun die Superposition des einen Photons
kollabiert und es den Detektor erreicht, kollabiert auch die Superposition des anderen und
es muss wissen das es im genau anderen Detektor eintrifft. Das heißt obwohl beide
Photonen beide Wege nehmen, entscheiden eines der Photonen welchen Weg das andere
genommen haben wird.
Verschränkung vereinfacht
Um das Phänomen der Verschränkung nun verstanden zu haben benötigt es einige Zeit und
wahrscheinlich mehr als nur das Lesen dieser Arbeit. Aber man kann, um weiter zu denken
einfach akzeptieren das manche Teilchen verbunden sind und die Technologie diese
Verbundenheit verwenden kann. Denn durch die Verschränkungen werden noch einige noch
verwirrender Dinge möglich. Wie zum Beispiel die Quantenteleportation.

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