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Physik BNAP KSWE

Optik 1

Patrick Perucchi
Physik BNAP KSWE

Inhaltsverzeichnis
Lernziele im Kapitel Optik 1................................................................................................................................................. 2
Theorie: Optik in der Medizin .............................................................................................................................................. 3
Theorie: Was ist Licht? ........................................................................................................................................................ 4
Theorie: Lichtwellen kann man polarisieren (ausrichten) .................................................................................................... 5
Theorie: Wie funktioniert 3D-Kino? ..................................................................................................................................... 7
SuS-Experiment: 3D Film .................................................................................................................................................... 8
Übungsaufgaben: Optik 1.................................................................................................................................................. 10
Formelsammlung zum Kapitel Optik 1 .............................................................................................................................. 12

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Lernziele im Kapitel Optik 1

• Sie kennen medizinale Anwendungen von Licht resp. polarisiertem Licht

• Sie kennen Licht als Welle und kennen deren wichtigste Parameter.

• Sie wissen, was polarisiertes Licht ist und können dies mit Worten erklären.

• Sie können einen eigenen 3D-Film erstellen und wissen, wie ein 3D-Kino funktioniert.

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Theorie: Optik in der Medizin

Licht ist nicht einfach Licht. Erst wenn man die komplexen Strukturen von Licht entschlüsselt hat, werden Hightech-
Anwendungen für Industrie, Medizin und Freizeit erst möglich.

Saccharimeter erlauben die Bestimmung des Zuckergehaltes von Stoffen


unbekannter Konzentrationen. Je höher der Zuckergehalt, desto stärker wird die
Polarisationsebene des durchgelassenen Lichts gedreht. Der Drehwinkel ist
proportional zur Zuckerkonzentration.

Eine Hosentaschenversion davon ist vor allem für Diabetiker interessant.

Pulsoximeter (das ist der kleine Clip am Finger)


überwachen bei einem Patienten den Puls und die
Sauerstoffsättigung im Blut. Daher der Name:
Puls + Oxygen + Messung = Puls Oxi Meter.

Die im Grunde recht komplizierte Messung der


Sauerstoffsättigung wird mit Licht gemessen.
Es wird ganz spezielles Licht verwendet, welches
hauptsächlich mit Sauerstoff reagiert.

Phototherapie mit polarisiertem Licht wird zur Wundheilung bei frischen Wunden, Operationswunden, Verbrennungen,
Narben und zur Aktivierung der körpereigenen Abwehr eingesetzt.

Aus einem Blog:


“Nachdem wir nur 2 Tage zuhause waren, müssen wir wieder ins Krankenhaus - diesmal in die Kinderklink in der
Amsterdamer Strasse. Jonna hat eine schwere Gelbsucht und muss unter der Phototherapie-Lampe liegen :-(((
Aber unserem tapferen kleinen Mäuschen geht es zum Glück bald besser und nach 4 Tagen dürfen wir endlich nach
Hause!!!“

LCD-Bildschirme (Liquid Crystal Display) werden auch in


Spitälern eingesetzt. Dieser Typ Bildschirm benutzt polarisiertes
Licht, um helle oder dunkle Bildpunkte darstellen zu können. Dort
wo das Bild hell ist, darf das Licht der Hintergrundbeleuchtung
aus dem Monitor raus. Dort wo das Bild dunkel bleibt, wird das
Licht blockiert.

Dieselbe Technologie haben Sie übrigens in jedem Notebook-


Bildschirm oder Ihrem Smartphone.

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Theorie: Was ist Licht?

Moderne Anwendungen kann man erst verstehen, wenn man die Natur von Licht besser kennt. Licht hat die Eigenschaften
von Teilchen (Kügelchen) aber auch die Eigenschaften einer Welle. Man spricht vom Dualismus von Licht. Für uns ist im
Moment der Wellencharakter von Bedeutung.

Für eine Lichtwelle gilt: c = λ ⋅ f (dieselbe Formel wie für eine Schallwelle)

c: Lichtgeschwindigkeit [m/s].  TR: _c λ: Wellenlänge [m] und f: Frequenz [Hz] = [1/s].

Genau genommen ist Licht für uns nur ein kleines Band (ca. 400 nm – 800 nm) aus dem ganzen Wellenspektrum. Nur
diesen Wellenlängenbereich kann das menschliche Auge sehen. Es gibt aber noch viel mehr (siehe unten).

Da man nur den für uns sichtbaren Teil “Licht“ nennt, kommt die Frage auf, wie man denn den ganzen Rest nennen soll.
Ist die Wellenlänge sehr lang, spricht man von Wellen. Ist die Wellenlänge extrem kurz, spricht man von Strahlung. Das
bedeutet, dass Radiowellen von Radio Argovia, grünes Licht einer Ampel und radioaktive Strahlung in einem Kernkraftwerk
dasselbe ist. Lediglich die Wellenlänge (und damit die Energie) ist anders.

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Theorie: Lichtwellen kann man polarisieren (ausrichten)

Licht ist nicht nur eine Welle, die sich ausbreitet. Die Ebene, in der die Welle schwingt, ist für viele technische
Anwendungen entscheidend. Mit Polarisationsfiltern kann man die Ausrichtung der Schwingebene gezielt verändern. Man
unterscheidet zwischen linear polarisiert und zirkular polarisiert.

Wird
Licht
von

einer spiegelnden Fläche (Schnee, Wasser oder Glasscheibe) reflektiert, so wird unter bestimmten Bedingungen nur noch
der horizontal polarisierte Teil des Lichts weitergegeben. Dieser Teil ist aber für unser Auge nicht wertvoll, da er nur
störende Glanz- und Blend-Effekte erzeugt.

Polaroidbrillen filtern gezielt dieses Licht. Damit sieht man die Umgebung ohne störende und blendende Reflexionen. Im
Strassenverkehr könnte man, wegen den Blendreflexionen, z.B. ein Kind übersehen.

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Was machen Polarisationsfilter (kurz Polfilter)?

Lineare Polfilter haben eine ganz bestimmte Ausrichtung. Sie blockieren alles Licht, welches nicht die gleiche Ausrichtung
hat wie sie selbst. Licht, welches exakt in ihrer Ausrichtung schwingt, wird durchgelassen.

Man kann Filter auch kombinieren. In Notebook-Displays sind 2 lineare Filter eingebaut. Diese stehen senkrecht
zueinander. Damit kommt grundsätzlich kein Licht durch, weil diese Kombination alles blockiert. Mit einem kleinen High-
Tech-Trick kann man Licht trotzdem durchlassen: zwischen den Filtern befindet sich ein Flüssigkristall. Dessen Moleküle
bilden eine Art Wendeltreppe zwischen den Filtern. Licht wird dadurch um 90° gedreht und kann den zweiten Filter
passieren. Legt man an den Kristall eine elektrische Spannung an, so wird die Wendeltreppenstruktur aufgelöst. Licht wird
nicht mehr gedreht und wird somit durch den zweiten Filter blockiert.

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Theorie: Wie funktioniert 3D-Kino?

2 Kameras nehmen die gleiche Szene aus leicht verschiedenen Blickwinkeln auf. Die Bilder für das linke und rechte Auge
werden beim Projektor separat polarisiert. Hier werden zirkulare Filter eingesetzt. Diese erlauben mehr Bildstabilität, so
dass der Kinobesucher seinen Kopf drehen kann, ohne störende Verzerrungen. Das Licht muss an einer speziellen,
metallischen Leinwand (Silver Screen) reflektiert werden, damit die zirkulare Polarisation nicht verloren geht.

Ohne Brille sieht man die beiden leicht versetzten Teilbilder. Mit Brille sieht das linke Auge nur noch das linke Teilbild, das
rechte Auge entsprechend das rechte Teilbild. Das geht deshalb, weil die Brillengläser selbst zirkulare Polfilter sind und
daher das falsche Teilbild komplett blockieren können. Das Gehirn setzt die beiden Teilbilder dann wieder zu einem
Gesamtbild zusammen. Es entsteht der 3D-Effekt.

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SuS-Experiment: 3D Film

Einen 3D-Film selber machen

Auf dem Weg zum 3D-Film müssen viele Details gemeistert werden. Diese Auflistung zeigt Ihnen, worauf es ankommt und
wo Stolperfallen liegen.

Filmen mit Smartphonekamera:


Verwenden Sie möglichst die gleichen Smartphones (Marke,
Typ) für das linke und rechte Auge. Sie sind frei in der Wahl
Ihres Sujets. Achten Sie darauf, dass Sie das Filmmaterial
später synchronisieren können (Lichtblitz mit Handy). Der
Film sollte mindestens 1 min lang sein, höchstens aber 2 min.

Achten Sie auf das Format (z.B. 16:9) und die Auflösung (z.B.
1920 x 1080). Bei beiden Kameras sollten die gleichen
Einstellungen verwendet werden. Notfalls muss anhand
eines kurzen Videos auf dem Notebook überprüft werden, mit
welcher Auflösung die Kamera arbeitet (z.B. bei iPhones).
Wenn nicht exakt gleiche Einstellungen anwählbar sind,
möglichst ähnliches Format auswählen!

Die Wahl Ihres Sujets:


Objekte oder Vorgänge, die schnell ablaufen, eignen sich nicht. Ihr Sujet sollte sich ca. 50 cm bis 2 m von den Smartphones
entfernt befinden. Objekte, die zu nah sind, werden eventuell nicht von beiden Kameras erfasst. Damit geht der 3D-Effekt
verloren. Objekte, die zu weit weg sind, wirken nicht mehr so plastisch.
Probieren Sie einfach aus, ob Ihre Sujetidee sich eignet!

Sorgen Sie für gutes Licht:


Für den 3D-Effekt kommen Polarisationsfilter zum Einsatz, einmal bei den Beamern und einmal bei den Brillen. Jeder Filter
verdunkelt das fertige Video etwas. Sie müssen als dafür sorgen, dass Ihr Videomaterial bei möglichst guten
Lichtverhältnissen entsteht.

Achtung: Was für Ihr Auge bereits hell genug erscheint, ist für das Video noch zu dunkel!

Filme fürs Schneiden austauschen:


Verwenden Sie auf keinen Fall Apps wie WhatsApp oder ähnliches. Diese Apps verkleinern das originale Filmformat, damit
es einfacher verschickt werden kann. Nur mit dem Originalformat der Smartphonekamera werden Sie eine
zufriedenstellende Qualität erreichen. Sie müssen also den Film vom Smartphone direkt auf einen Computer übertragen.

Achtung: Sollte ein Filmteil original und ein Filmteil verkleinert sein, wird der 3D-Effekt gar nicht funktionieren!

Film schneiden: Damit der 3D-Effekt funktioniert, müssen beide Filme gleichzeitig starten. Das ist mit den Smartphones
bei manueller Kameraauslösung so gut wie nicht möglich. Die Filme starten zeitlich versetzt. Der Lichtblitz zeigt Ihnen, wo
beide Filmeteile (links, rechts) synchron sind. Sie sind frei in der Wahl Ihres Schneideprogramms.

Achtung: Nach jedem Schnitt muss überprüft werden, ob das Resultat bereits genau genug ist. Ansonsten nochmals
schneiden.

Bewährt haben sich bis jetzt folgende Programme:


PC: Microsoft Movie Maker Mac: iMovie beide Systeme: Adobe Premiere Pro

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Bewertung 3D-Film Gesamtnote 5,4


1 Gruppennamen
Notengewicht
Zeit (1 Punkt, 0 Punkte) 1 1

Schnitt (2 Punkte, 1 Punkt, 0 Punkte) 2 1

Licht (2 Punkte, 1 Punkt, 0 Punkte) 2 1

3D-Effekt (2 Punkte, 1 Punkt, 0 Punkte) 1 1

Sujet(s) (2 Punkte, 1 Punkt, 0 Punkte) 2 1

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Übungsaufgaben: Optik 1

Laserpointer

Online Shops bieten diverse Laserpointer an. Als NAP-Expertin in Sachen Licht sollen Sie beurteilen, ob die Shops hier
halten, was sie versprechen.

a) Sie brauchen für ein Experiment blaues Laserlicht. Hier wird ein blauer Laser angeboten
mit einer Wellenlänge von 405 nm. Würden Sie den kaufen? Begründung!

b) Auf einer anderen Internetseite finden Sie diesen hier. Würden Sie den
kaufen? Begründung!

c) Ihre Kollegin überlegt sich, extra für die Präsentation der Fachmaturarbeit, einen
Laserpointer zu kaufen. Sie hat im Internet diesen besonders “coolen Laser mit 980
nm“ gesehen.

“Das hat nicht jeder“ verspricht der Online Shop. Sollte Ihre Kollegin diesen
Laserpointer kaufen? Begründung?

d) Mit welcher Frequenz [GHz = Gigahertz und THz = Terahertz] arbeitet ein grüner Laserpointer (532 nm)?
Tipp: 1 nm = 10-9 m; 1 GHz = 109 Hz; 1 THz = 1012 Hz

e) Sie versuchen, die Lichtwelle eines 600 nm Lasers


originalgetreu auf ein 5 mm-Häuschenpapier zu
zeichnen. Wie viele Wellenlängen müssten Sie in
einem 5 mm Häuschen einzeichnen?

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3D-Brille

Eine Brille von RealD wird so vor einen Spiegel gehalten, wie man sie auch im Kino aufsetzen würde.
Dabei wird das Spiegelbild mit einer Digitalkamera fotografiert.
Tipp: Das linke Brillenglas polarisiert links zirkular, das rechte Brillenglas polarisiert rechts zirkular.

a) Die Kamera wird neben die Brille gehalten. Beide Gläser erscheinen
leicht dunkel getönt. Erklären Sie wieso das so ist.

b) Die Kamera fotografiert nun durch das rechte Brillenglas. Dabei


erscheint das rechte Brillenglas im Spiegelbild schwarz. Das linke Glas
jedoch erscheint völlig klar. Viel klarer als noch beim ersten Foto. Erklären
Sie wieso das so ist.

c) Die Kamera fotografiert nun durch das linke Brillenglas. Jetzt erscheint
das linke Brillenglas im Spiegelbild schwarz. Das rechte Glas erscheint
nun viel klarer als beim ersten Foto.
Erklären Sie wieso das so ist.

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Formelsammlung zum Kapitel Optik 1

Für eine Lichtwelle gilt: c = λ ⋅ f (dieselbe Formel wie für eine Schallwelle)

c: Lichtgeschwindigkeit [m/s].  TR: _c λ: Wellenlänge [m] und f: Frequenz [Hz] = [1/s].

Genau genommen ist Licht für uns nur ein kleines Band (ca. 400 nm – 800 nm) aus dem ganzen Wellenspektrum. Nur
diesen Wellenlängenbereich kann das menschliche Auge sehen. Es gibt aber noch

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