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Quantenteleportation

Spätestens seit viele Sience-Fiction Filmen wünschen sich einige die Möglichkeit, sich einfach
schnell wohin teleportieren. In Filmen wird dabei meist eine Reisemöglichkeit gemeint, mit
der man fast instantan von Ort A zu Ort B wechseln kann. In der Quantenphysik wird hierbei
jedoch nicht die Reise eines Menschen, sondern die Reise von Information betitelt. Das
wichtigste Phänomen was dafür benötigt wird, ist die Quantenverschränkung.
Die Theorie
Es ist seit geraumer Zeit tatsächlich möglich Teilchen von einem Ort zum anderen zu
teleportieren. Dabei ist es ähnlich wie man sich eine Teleportation vorstellt. Ein Teilchen
ändert fast instantan seinen örtlichen Zustand. Dabei ist es anders als in Filmen. Es werden
nur die Informationen eines Teilchens auf ein anderes Teilchen übertragen. Hierbei verliert
aber das erste Teilchen seine ursprünglichen Eigenschaften. Durch die grundsätzliche
Ununterscheidbarkeit von Quantenteilchen verändert damit das Teilchen seinen Ort. Die
grundsätzliche Ununterscheidbarkeit von Quantenteilchen besagt das Quantenteilchen,
welche genau die gleichen Eigenschaften besitzen nicht zu unterscheiden sind. Wenn diese
beiden Teilchen vertauscht werden würden, ist es dadurch nicht möglich zu bestimmen, ob
beide Teilchen je vertauscht wurden.
Um nun diese Teleportation anzuwenden, benötigt man neben den beiden Teilchen, wo der
eine Zustand zum anderen übertragen werden soll, noch ein drittes Teilchen. Um das zu
vereinfachen haben wir Teilchen A, B und C. Das Teilchen A besitzt die Information, welche
übertragen werden soll. Teilchen C soll die Eigenschaften von Teilchen A später annehmen.
Und das Teilchen B wird nur zur Übermittlung verwendet. Um nun die Teleportation
durchzuführen, startet man mit der Verschränkung von Teilchen B und C. Diese können
danach einen beliebigen Abstand voneinander haben. Wenn man nun die beiden Teilchen A
und B verschränkt verliert Teilchen A seine Eigenschaften und Teilchen C nimmt diese an. Das
ursprüngliche Teilchen A und das Teilchen C sind nun ident. Damit ist eine Teleportation vom
Teilchen A gelungen.
In der Theorie klingt ein solche Verfahren sehr einfach, jedoch gibt es einige praktische
Schwierigkeiten. Vor allem eine Quantenverschränkung über eine hohe Distanz aufrecht zu
erhalten, stellt der Teleportation einige Steine in den Weg. Jedoch gelang es Forscher schon
Teilchen einige hundert Kilometer zu teleportieren.
Aufbau einer Teleportation
Der Aufbau einer Quantenteleportation ist ähnlich wie der vom Nachweis der
Quantenverschränkung. Jedoch gibt es einige besonderen Schritte, welche hier noch nötig
sind. Bei der Quelle einer Quantenteleportation wird nicht nur ein Photon paar erzeugt,
sondern auch ein zweites. Dabei wird nur eines der beiden Paare verwendet. Zur
Vereinfachung verwenden wir nun die Bezeichnungen Teilchen A und B für das erste Paar
und X und Y für das zweite Paar. Das Teilchen X verwenden wir später als Informationsträger
und das Teilchen Y wird kurz nach der Erzeugung registriert, um festzustellen damit wirklich
Teilchen erzeugt wurden. Die Teilchen A und X werden nun zu der ersten Station, wir nennen
sie Alice gesendet. Das Teilchen B wird zur Station Bob gesendet. Bei der Station Alice wird
danach die Polarisation des Teilchens X anhand eines verstellbaren Polarisationsfilters
bestimmt. Daraufhin werden dann mithilfe eines Faserkopler die Teilchen verschränkt. Dabei
liegen die Kerne der beiden Glasfaserleitungen sehr nahe beieinander, so dass beide
Photonen mithilfe des Tunneleffekts übertreten können. Dadurch können wir nicht mehr
sagen welches Photon in welcher Leitung ist. Das heißt die beiden Teilchen befinden sich
wieder in einer Superposition. Daraufhin werden beide Photonen am Ende registriert. Die
Information das wir sie nun registriert haben senden wir anhand einer Antenne zu unserer
zweiten Station. Wichtig hierbei ist das die zweite Station weit genug entfernt ist damit
unsere Information früher eintrifft als das Teilchen B. Das Teilchen B wird dann durch einen
Polarisationsfilter geleitet. Wenn nun die Teleportation gelingt weist das Teilchen B die
gleiche Polarisation wie das ursprüngliche Teilchen X auf.
Der Tunneleffekt
Der Tunneleffekt ist eine Mechanik in der Quantenphysik, für die eine eigene Arbeit nötig
wäre, um diesen im Detail zu erklären. Da er aber für den Aufbau einer Teleportation
relevant ist wird dieser nun kurz thematisiert. Der Tunneleffekt basiert auf der Schrödinger
Gleichung. Grob ausgedrückt wird diese Gleichung benutzt, um den Aufenthalt eines
Teilchens zu bestimmen. Da diese Gleichung nie null ergibt, ist es Teilchen möglich an
bestimmten Stellen aufzutreten, obwohl diese scheinbar kein Weg dorthin hatten. In dem
Fall eines Faserkopler bedeutet dies, dass ein Photon von einem Glasfaserkern zum anderen
wechselt, obwohl es normalerweise ihm dies nicht möglich wäre. Wichtig dabei ist das die
beiden Kerne sehr nahe beieinander liegen müssen.
Fazit Teleportation
Wie man anhand des Aufbaus einer Quantenteleportation sieht, ist dies meist ein sehr
kostspieliges Experiment. Es muss dabei auch sehr viele Dinge sehr genau abgestimmt
werden das es überhaupt möglich wird Teilchen zu teleportieren. Auch der Fakt das
Aufgrund der Ungenauigkeiten, welche bei jeder Messung auftreten können, nur 30 Prozent
der Photonen eintreffen bzw. registriert werden führt dazu das die Teleportation noch
unzuverlässig ist. Jedoch heißt das nicht, das die Teleportion für immer in die Labore
verbannt bleiben soll. Auch nur eine kleine Vorahnung welche Technologien möglich sind mit
der Verwendung der Quantenteleportation spornt die Wissenschaftler an die Technik zu
verbessern. Auch wenn diese noch einige Jahre dauern könnte, sind einige Wissenschaftler
schon dabei sich Gedanken zu machen, wie solche zukünftigen Technologien aussehen
könnten. Eines dieser Gedankenspielchen ist das Quanteninternet.

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