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Baukunst der Barockzeit in den deutschsprachigen Ländern

Die Architekturepoche des Barock wird eigentlich auf einen Zeitabschnitt von etwa 1575 bis
1770 datiert, von Anfang des 17. Jahrhunderts an verbreitete sich der Barock in
unterschiedlichen Ausprägungen in Europa. Dabei wird unterschieden in Frühbarock (bis 1650),
Hochbarock (ca. 1650 – 1700), Spätbarock (ca. 1700 – 1730). Das darauffolgende Rokoko wird
mal als später Barock, mal als eigenständige Kunstepoche verstanden. Ausgangsland ist Italien
mit Rom als Zentrum.
Etwa um 1600 entwickelte sich in vielen Ländern die absolutistische Macht der Herrscher. Der
Adel entfernte sich zunehmend vom „einfachen Volk“ und versuchte sich selbst in Macht und
Pracht gegenseitig zu übertreffen.
Die in den anderen europäischen Ländern gleichmäßig verlaufende Entwicklung der Künste wurde
der Barock in Deutschland fast ein halbes Jahrhundert lang durch Krieg unterbrochen. der
relativ späte Barock wird auf die Zeit von 1680 bis 1770 datiert.
Die Gegenreformation erstarkte und nicht zuletzt durch den 30-jährigen Krieg 1618 – 1648. Der
Katholizismus eroberte sich einen großen Teil seines Einflussgebietes in Deutschland wieder
zurück, während er in Südeuropa immer die vorherrschende Konfession blieb. Die römisch-
katholische Kirche wollte ihre Gläubigen mit ihrer ausschweifenden Pracht in Kunst und
Architektur beeindrucken.
In Österreich ist es eine Zeit heftiger Kämpfe gegen Osmanen und Frankreich. Im Verlauf des
„Großen Türkenkrieges“ wird das osmanisch besetzte Ungarn erobert und das habsburgische
Territorium stark vergrößert. Die Zeit von etwa 1620-1770 bezeichnet man in Österreich in der
Kunst als die Zeit des Barock, wobei die Endphase des Barock von ca. 1730-1770 Rokoko genannt
wird.
Die deutschsprachigen Länder sind reich an Baudenkmälern in allen kunsthistorischen Epochen.
Besonders prachtvolle Gebäude kann aber die Architektur des Barocks aufzeigen.
Diese barocken Bauwerke kennzeichnen starke Dynamik, Bewegung, Monumentalität,
Dekorativität, Zierelemente, Lichteffekte und starke Kontraste.
Unter diesen Meisterwerken der Baukunst gibt es sowohl Sakralbauten als auch Profanbauten.
Zu den kirchlichen Bauten gehören Stifte bzw. Klöster, Kirchen und Kapellen, zu den weltlichen
Schlösser (auf dem Lande), Palais oder Paläste (Ansitze des Adels in den Städten) und
Bürgerhäuser.

Deutschland
Der schönste Sakralbau, der schönste kirchliche Bau in Deutschland ist vielleicht die
Frauenkirche in Dresden, das Wahrzeichen der Stadt ist.
Die Dresdner Frauenkirche ist ein Meisterwerk des protestantischen Kirchenbaus in Sachsen
und ein Meisterwerk des europäischen Barock.
Unter der Leitung des Dresdner Baumeisters George Bähr wurde der monumentale Zentralbau in
der ersten Hälfte des 18. Jh. errichtet.
1945 zerstört, wurde die eindrucksvolle Ruine zum Mahnmal gegen Krieg und Zerstörung.
Dann folgte der Wiederaufbau zwischen 1994 und der 2005.
Unter Verwendung der geborgenen Bauteile ist die Frauenkirche also neu entstanden.
Zu den Profanbauten gehören vor allem fürstliche Bauten: u. a. der Dresdner Zwinger,
das Kronentor des Zwingers ist das andere Wahrzeichen der Stadt.
Der Zwinger zählt auch zu den bedeutendsten Bauten des Spätbarock in Europa.
Die Bezeichnung »Zwinger« kommt von der ursprünglichen Lage, zwischen äußerer und innerer
Festungsmauer.
In Zusammenarbeit des Architekten Pöppelmann und des Bildhauers Permoser entstand am
Anfang des 18. Jahrhunderts der Zwinger, ursprünglich Orangerie und höfischer Festspielplatz,
später Ausstellungsgebäude.
Der durch Bomben zum Ende des 2. Weltkriegs total zerstörte Zwinger wurde in den 60er
Jahren mit russischer Hilfe originalgetreu wieder aufgebaut.

Die Anlage präsentiert sich heute als eine harmonische Einheit, sie beherbergt bedeutende
Museen, wie die Gemäldegalerie Alter Meister, die Porzellansammlung und den Mathematisch-
Physikalischer Salon.

Österreich:
Karlskirche
Die Kirche wurde von Fischer von Erlach erbaut.
Das ist der bedeutendste barocke Sakralbau Wiens, die nach dem Ende der Pestepidemie am
Anfang des 18. Jh. errichtet wurde.
Schloss Schönbrunn
Nach dem Sieg über die Türken, am Ende des 17. Jh. plante Fischer von Erlach auf dem
Gloriettenhügel dieses Schloss.
Hier quartierte sich Napoleon an.
1996 wurde die ehemalige Sommerresidenz der Habsburger in die Weltkulturerbe-Liste der
UNESCO aufgenommen.
Schloss Belvedere
Das Schloss Belvedere ist eine von Johann Lucas von Hildebrandt am Anfang des 18. Jh. erbaute
Schlossanlage.
Das Obere und Untere Belvedere bilden mit der Gartenanlage ein barockes Ensemble.
Die beiden Schlossbauten beherbergen heute die Österreichische Galerie Belvedere.
Am 15. Mai 1955 wurde im Oberen Belvedere der Österreichische Staatsvertrag unterzeichnet.
Peterskirche ( Johann Lucas von Hildebrandt , 1701 - 1722 )
Schloss Mirabell, Salzburg (Johann Lucas von Hildebrandt, 1710, 1711 – 1727 )
( 1818: im klassischen Stil umgebaut )
Stift Melk
- Benediktinerstift über die Donau
- Weltberühmte Bibliothek und Stiftkirche
- In der Bibliothek sammelten und erstellten die Mönche über mehrere Jahrhunderte
wertvolle Handschriften
- 976: Markgraf Leopold I. machte die Burg in Melk zu seiner Residenz
- 1089: Markgraf Leopold II. übergab die Burg den Benediktinermönchen aus Lambach
- 1702 – 1736: Stift Melk wurde von Jakob Prandtauer erschaffen
Wortschatz
der/das Barock
prachtvoll
kennzeichnen h. A
ausschweichend kicsapongó
die Dynamik
der Zierat, - e díszítmény
die Zierde, - n
das Zierelement, - e
der Effekt, - e
der Kontrast, - e
der Sakralbau, - ten
der Profanbau, - ten
errichten h. A
das Mahnmal, Mahnmäler
die Verwendung, - en
bergen (i) a. h. o. megment
fürstlich
der Bildhauer, -
höfisch
die Orangerie, - n
originalgetreu
die Anlage, - n épületegyüttes
beherbergen h. A helyet ad vminek
der Salon, - s
die Pestepidemie, - n
die Pest
die Gloriette, - n das Triumphgogenportal, - e

Die Gloriette liegt oberhalb des Schlosses in Wien auf dem sogenannten Gloriettenhügel.
Es handelt sich um eine offene Mittelhalle, die als dreiteiliges Triumphbogenportal ausgebildet ist.
Zu beiden Seiten schließen sich Arkaden mit jeweils vier Bögen an.
Torbauten mit Freitreppen schließen die Arkaden ab.

der Bogen, - ív, görbület; íj


sich an/quartieren h.
verzichten h. auf + A
die Regentschaft, - en
das Ensemble, - s
das Stift, - e apátság

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