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Zeitspanne:
o 1640-1701 Kurfürstentum Brandenburg-Preußen
o 1701-1871Königtum Preußen
o 1871-1918 Kaisertum Deutsches Reich und Königtum Preußen
o 1918-1933 Weimarer Republik
o 1933-1945 Nationalsozialismus
o 1945-1949 sowjetische Besatzung
o 1949-1990 Deutsch demokratische Republik (DDR)
o 1990- Heute Bundesrepublik Deutschland
o
Geschwister von Louise Henriette mit ihren Schlössern auf deutschem Gebiet:
o Albertine Agnes mit Schloss Oranienstein
o Henriette Catharina mit Schloss Oranienbaum
Einbau Fliesenkabinett mit Delfter Fliesen
o Marie mit Schloss Oranienhof
Johann Moritz von Nassau Siegen Statthalter für Friedrich Wilhelm in Kleve:
o Eroberte in Brasilien für die Niederlande Kolonien
o Interesse an großräumiger Landschaftsgestaltung (Alleen, Kanäle,
Sichtachsen)
o Freundschaft mit Friedrich Wilhelm, Anregung für
Landschaftsgestaltung Potsdam „das ganze Eyland muss ein Paradies
werden“
o Vermittler niederländischer Kunst und Berater am preußischen Hofe
o Ließ unteranderem Mauritzhuis in Den Haag von Jacob von Campen
errichten, hat Architektursprache dieser Architektur nach Brandenburg
gebracht
Vor dreißigjährigen Krieg nur Holzhäuser in Potsdam (vgl. Bild von August
Kopisch), sowie zwei Burgen, ergo eigentlich nichts erhalten
Friedrich Wilhelm lässt sich nach niederländischem Vorbild Stadtschloss
anstelle einer älteren Burganlage (Katharinenschloss von 1598) von 1662-
1674 erbauen durch Memhardt:
o Umgestaltung 1702 unter Nachfolger Friedrich III
o Corps de Logis mit Seitenflügeln und eingeschriebenen Ehrenhof
Mittelrisalit und Eckpavillons
o Zugehöriges Broderie Parterre (Lustgarten) ab 1660
Landschaftsgestaltung:
o Allee vom Schloss in westliche Richtung (Breite Straße/
Feuerbachstraße)
o Allee nach Norden in Richtung Pfingstberg
o Sichtbeziehung zu Schloss Caputh
o Alleen in Richtung Spandau und Charlottenburg
o Errichtung von vier Lustschlössern: Bornim, Glienicke, Caputh,
Fahrland
Schloss Caputh
o Umbau bestehender Anlage unter Friedrich Wilhelms zweiter Ehefrau
Dorothea von Holstein Glücksburg ab 1671, Schloss heute weitgehend
originalgetreu
o Corps de Logis mit Eckpavillons
o Zur Gartenseite doppelt geschwungene Freitreppe
o Fliesensaal mit Delfter Fliesen (niederländischer Einfluss) erst durch
Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I
Schloss Bornim
o Schloss mit holländischem Giebel und Garten errichtet
o Schloss 1673-1678 errichtet und 1760 aufgrund Baufälligkeit
abgetragen
o Überbleibsel Tiroler Graben:
Ursprünglicher Kanal zum Transport der Baumaterialien des
Schlosses
Benannt nach Arbeitern aus dem Tirol, die diesen Graben
aushuben
o Man konnte mit Kahn unter Teile des Schlosses fahren
Schloss Fahrland
o Unbekannter Standort, keine weiteren Informationen
Jagdschloss Glienicke:
o Schloss mit Garten (Wassergräben, Tiergarten, Baumgarten,
Weingarten)
o Erbaut 1682-1693
o Anlage zentralistisch, typisch für Absolutismus
Erhaltene Reste:
o Große Fischerstraße
o Ecke Schopenhauerstraße/Charlottenstraße
Direktionsgebäude der Gewehrfabrik
o Erbaut in Fachwerk, späterer Bau als Massivbau
o Eigene Kirche für katholische Arbeiter
Militärweisenhaus:
o Erster Bau als Fachwerk von 1722-1724
o Massivbau erst unter Friedrich II
o Waisenhaus Besitzer einer Maulbeerenbaum Plantage zur Herstellung
von Seide mit Raupen für Uniformen etc. (späterer Platz „Plantage“)
Große Stadtschule 1739
Jagdschloss Stern 1730-1732:
o Einziger wesentlicher Schlossbau vom Soldatenkönig
o Gegenteil eines barocken Schlosses, Aussehen eines holländischen
Giebelhauses
o Bauaufsicht Pierre de Gayette
o Anlage sternförmiger Wege um das Schloss für Parforce Jagd
Holländisches Viertel:
o 1733-1742
o Architekt Jan Bouman (1706-1776)
o Reihenfolge: erst 5 Giebelhäuser, dann ein Traufenhaus
o Manche Traufenhäuser teilweise freistehend, barocke Stadtplanung mit
Brandgassen, an den Blockecken angeordnet in nord-südlicher
Richtung
o Traufhäuser 5-achsig für Handwerker, Giebelhäuser 3-achsig für
Bewohner mit niedrigerem sozialem Stand
o Hierarchie der Straßen durch Straßen mit und ohne Bäume
Garnisonkirche:
o Erste Garnisonkirche als Fachwerkbau 1720-1722 errichtet
o Statische Schäden aufgrund sumpfigen Untergrundes, nach nur 8
Jahren Neubau
o Zweite Garnisonkirche von Philipp Gerlach 1730-1735 erbaut
o Militärkirche mit Kriegsfahnen im Innenraum von siegreichen Kriegen
o Glockenspielaufsatz als oberes Turmgeschoss
o Tag von Potsdam 21. März 1933: Handschlag Hitler/ Hindenburg vor
der Kirche als Ausdruck der Verbundenheit des Nationalsozialismus mit
der preußischen Militärelite
o Im WKII ausgebrannt, jedoch wiederaufbaufähig
o Sprengung der Kirchenruine 1968 wegen politischen Motiven
Nikolaikirche:
o 1721 Abriss des Kirchenschiffes der alten Katharinenkirche
o 1724 Neubau Kirchenschiff und Umbau des Turmes zur Nikolaikirche
von Philipp Gerlach
o Markanter geschweifter Turmhelm mit Laterne
o Unter Friedrich II erweitert und 1795 abgebrannt
Heilig Geist Kirche:
o Kirchenschiff von Pierre de Gayette von 1722-1726 errichtet
o Um einen Turm von de Grahl 1734 erweitert
o Im WKII durch Brand nach Artilleriebeschuss ausgebrannt
o Kirchenschiff 1960 abgerissen, Turmruine 1974 gesprengt
o Bis zum Bau der französischen Kirche von der französischen
Gemeinde mitgenutzt
o
Rheinsberg 1. Bau im Stil des Friderizianischen Rokoko:
o Französische und niederländische Einflüsse
o Weitgehend zurückhaltende Ornamentik im Vergleich zum Rokoko in
anderen Gebieten, insbesondere in den Innenräumen
Mit 28 Jahren Thronbesteigung, 46 Jahre andauernde Regentschaft
Nach Krönung residierte Friedrich in Schloss Charlottenburg
Anbau des „neuen Flügels“ östlich des Schlosses durch Knobelsdorff
o Risalit mit doppelten (gekoppelten) dorischen Säulen und Pilastern
o Goldene Galerie mit reichem Rocaille Formen (daher Rokoko, übersetzt
Muschelwerk) in typisch asymmetrischen Formen
1755-1764 Bildergalerie
o Als Bau für die anwachsende Kunstsammlung Friedrichs östlich neben
Schloss Sanssouci von Johann Gottfried Büring
o Beherbergt Sammlung von Kunstwerken mit Schwerpunkt Barock und
Renaissance im Gegensatz zu den arkadischen Landschaften des
französischen Rokoko im Schloss Sanssouci
o
1747/ 1771-1775 Neue Kammern
o Erbaut von Knobelsdorff/ Bouman (Leitung) anfänglich als Orangerie
o 1771-1775 Umbau der Orangerie zum Gästeschloss durch Georg
Christian Unger mit Wohnräumen und Festsälen
o Ovidgalerie: Galerie mit Metamorphosen des Ovids, als Konzertsaal
genutzt
o Im Westflügel Veduten in den Gästezimmern von Potsdamer
Stadtansichten in der Zeit von Friedrichs Ausgestaltungen
Gruft Friedrichs des Großen 1744 erbaut
o Friedrich jedoch in Garnisonkirche bestattet, nach Krieg Überführung
nach Burg Hohenzollern, Sigmaringen und nach der Wende
Überführung in die Gruft
o Statue der Flora mit Zephyr (Westwind, der sich mit Flora vermählt,
quasi Bestäubung der Blume)
Kolonie Nowawes 1751-1754
o Nova Ves: tschechisch: „neues Dorf“
o Für böhmische Weber, die wegen des evangelischen Glaubens
geflohen sind, erbaut
o Bauplatz in der Nähe des Runddorfes Neuendorf im heutigen
Babelsberg
o Bauausführung durch Heinrich Ludwig Manger (1728-1790)
o Eingeschossige Kolonisten Häuser, 5-achsig mit Satteldach
o
Friedrich an Ausschmückung der Fassaden in Potsdam interessiert, Fassaden
meist nach Architekturvorbildern aus Italien (angeregt durch Stiche von Jean
Etienne Liotard)
Umbau Nikolaikirche 1752-1755:
o Schaufassade nach Vorbild Santa Maria Maggiore in Rom vor das
Mittelschiff gesetzt
o Architektonisch groteskes Zusammenspiel, bei Potsdamern als
„Vorhemdchen“ spöttisch benannt
o Hatte als einziger Bauteil den späteren Brand überstanden
o
1777 Noacksches Haus nach palladianischen Vorbild, rekonstruiert
1753-1755 Altes Rathaus, Jan Bouman
o Vorbild unausgeführte Fassade Palladios
1753 Obelisk auf Alten Markt
1768 Säulenhaus am Wilhelmplatz:
o Vorbild Römisches Landeszollamt
o Erbaut von Carl von Gontard
Langer Stall: Blendfassade von Unger:
o Vorbild Loggia Valmarana (Schüler Palladios)
o
1754-1755 Nauener Tor
o Architekt Johann Gottfried Büring
o Erstes neogotisches Bauwerk auf deutschem Gebiet
1769 fertig: Hiller Brandtsche Häuser
o Architekt Georg Christian Unger
o Vorbild Inigo Jones, palladianistisch geprägter englischer Architekt
o (Teils manieristische Fassade)
Regentschaft 1786-1797
Neffe des Kinderlosen Friedrich II
Keine gute Beziehung zum königlichen Onkel
Durch seinen Onkel verheiratet mit Elisabeth Ulrike von Braunschweig
Wolfenbüttel
unglückliche Ehe, Friedrich Wilhelm widmet sich Mätressen
Wilhelmine Encke bedeutsame Mätresse, spätere Gräfin von Lichtenau
o Illegitimer Sohn Alexander von der Mark, früh verstorben, Denkmal von
Schadow
Später Scheidung von erster Frau, Onkel verheiratet ihn mit Luise von Hessen
Darmstadt
1753 Kabinetthaus am Neuen Markt:
o Wohnhaus des Kronprinzen bis zu Friedrichs Tod 1786
Porträts: Wandel Rokoko zu Klassizismus
1786 Umbau Sanssouci:
o Schlaf und Arbeitszimmer im Stil des Klassizismus umgestaltet
o Architekt Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorf (1736-1800, bekannt
durch Schloss Wörlitz)
Teilweise Umgestaltung der Sanssouci Terrassen nach englischem Vorbild
o Ausgeführt durch Johann August Eyserbeck (1734-1818)
1788 Bau des Brandenburger Tores in Berlin
o Architekt Carl Gotthard Langhans
o Quadriga von Johann Gottfried Schadow
o Vorbild Propyläen der Akropolis in Athen
1789-1790 Umbau Marienkirche Berlin
o Turm erhält kupferverkleideten neogotischen Turmhelm
o Architekt Langhans
o
1789-1790 Anatomisches Theater Berlin
o Vorbild La Rotonda von Palladio
o Architekt Langhans
o Erstes Lehrgebäude für Tiermedizin
o Kuppelkonstruktion durch Bohlenbinder (ungefähr vergleichbar mit
Brettschichtholz)
o Steht auf dem Gelände der Charite
o
1789-1790 Eingang neuer Garten mit Pförtnerhaus
o Architekt Carl von Gontard
Holländisches Etablissement
o Häuser im neuen Garten niederländisch geprägt
o Kavaliershäuser, Pferdestall, Remise, Damenhaus
o
Chaussierung des Landes
1787-1793 Marmorpalais:
o Architekten Gontard, Langhans und Philipp Boumann
o Gartenanlagen nach englischem Vorbild von Eyserbeck
o Backstein mit Zierelementen aus Marmor
o Ab 1797 Anbau zweier Seitenflügel
o Blickachse: Schloss Pfaueninsel
o Im Konzertsaal hat schon Beethoven gespielt
o
1788-1790 Schlossküche des Marmorpalais
o Architekt Langhans
o Als künstliche Ruine eines griechischen Tempels unterhalb der
Schlossterrasse am Uferrand errichtet
Ägyptische Motivik (Sphinxen als Statuen, Obelsik, Pyramide) aufgrund
Ägyptenbegeisterung
1791-1792 Pyramidenförmiger Eiskeller
o Freimaurersymbol
o Architekt Langhans
o
1792-1794 Gotische Bibliothek
o Architekt Langhans
o Bibliothekspavillon am Heiligen See mit neogotischen Formen
o
Meierei im neuen Garten
o Architekt Langhans
o Meierei als klassizistischer Naturgedanke im Schlosspark
o 1843-1844 Erweiterung des Gebäudes
o 1861 Erweiterung zum Pumpenhaus, neogotischer Stil
o
1794-1797 Schloss Pfaueninsel
o Architekt Johann Gottlieb Brendel
o Otaheitisches Kabinett: gestaltet in Anlehnung an die Entdeckung der
Insel Thaiti
o Fassade noch oben hin künstlich ruinös
o Als Lustschloss für König und seine Mätresse Encke
o
1794-1795 Meierei auf der Pfaueninsel
o Neogotische Form einer künstlichen Kirchenruine
o
1826-1827 Kolonie Alexandrowka
o 1812 beim Russlandfeldzug viele Kriegsgefangene in Russland, 62
blieben in Potsdam
o Aus diesen wurde ein russischer Sängerchor gebildet, Chor
Unterhaltung für König und Heer in den Befreiungskriegen
o Nach dem Krieg erlaubte Zar Alexander den Verbleib des Chores in
Potsdam
o 1825 stirbt Zar Alexander: 12 Mitglieder des Chores übrig
o Friedrich Wilhelm lässt als Anerkennung an dieses Bündnis die Kolonie
Alexandrowka für die 12 verbliebenen errichten
o Häuser orientiert an russischem Dorf Carlo Rossis im Park von
Pawlowsk
o Fachwerkhäuser, Blockhaus nur Schein
o Anlage als Hippodrom mit eingestelltem Andreaskreuz durch
Gartendirektor Peter Joseph Lenne
o Auch ein Haus für deutschen Offizier als Aufseher
o
1826-1829 Alexander Newski Gedächtniskirche
o Gedächtniskirche für russischen Heiligen
o Architekten Wassili Petrowitsch Stassow und Karl Friedrich Schinkel
o
Kapellenberg, königliches Landhaus
o Der Kolonie zugehörig, Haus für Kirchenaufseher
1824-1825 Ergänzung Kavaliershaus auf Pfaueninsel
o In Danzig sollte gotisches Schlieffhaus abgerissen werden
o Friedrich Wilhelm kauft das Haus und lässt die Fassade zur
Pfaueninsel transportieren
o Dort durch Karl Friedrich Schinkel Anbau mit der historischen
Fassade an das Kavaliershaus
o Bekannt als Danziger Haus
Karl Friedrich Schinkel 1781-1841
o Geboren in Neuruppin, gestorben in Berlin
o Vater stirbt bei Stadtbrand
o Familie zieht nach Berlin
o Schinkel geht bei David Gilly in die Lehre
o Freundschaft mit David Gillys Sohn Friedrich Gilly, dieser stirbt nach
einem Jahr Freundschaft
o 1800 Pomonatempel Pfingstberg
o 1810 Gemälde Gotischer Dom hinter Bäumen
o 1816-1817 Neue Wache
o 1818-1821 Nationaldenkmal für die Befreiungskriege
o 1818-1821 Königliches Schauspielhaus Gendarmenmarkt, heute
Konzerthaus
o 1822-1823 Zivilkasino Waisenstraße, Potsdam
o 1823-1830 Altes Museum
o 1823 Reithalle Schiffbauergasse, Potsdam
o 1824-1830 Bauakademie mit Formbacksteinen
o 1824-1831 Friedrichswerdersche Kirche
o 1824-1825 Teltower Tor auf Langer Brücke, Potsdam
1830-1837 Nikolaikirche, Potsdam
o Architekt Schinkel
o 1795 alte Kirche abgebrannt, 1811 Abriss der barocken
Schaufassadenruine
o 1830-1837 Neubau Schinkels nach Grundentwürfen von Friedrich Gilly
o Nur der grundlegende Teil ohne Kuppel wird realisiert
o 1843-1850 Aufstockung durch Kuppel im Sinne Schinkels durch Stüler
und Persius, Türme als Stützpfeiler der Kuppel
König Friedrich Wilhelm IV (1795-1861) „Romantiker auf dem
Thron“
o
1828 10-wöchige, langersehnte Reise nach Italien
o Großer Einfluss auf aufkommende Architektur!
1836 Hippodrom wird angelegt,
1823-1874 Ausgestaltung Park Glienicke unter Carl von Preußen (Bruder von
Friedrich Wilhelm IV und Wilhelm I)
1835-1837 Große Neugierde, Park Glienicke
o Architekt Schinkel
o Name durch das Beobachten des Verkehrs zwischen Potsdam und
Berlin von hier aus
o 1939 leicht versetzt durch Straßenausbau
o Vorbild: Monument des Lysikrates, Athen
o
1833-1835/1844-1849 Schloss Babelsberg
o Bauherr späterer König Wilhelm I
o Erster Bau:
Architekt Schinkel
Einige Elemente in Holz (Ersatzmaterialien aufgrund sparsamen
Friedrich Wilhelm III)
Zerwürfnis Schinkels mit Bauherrn aufgrund Einsparmaßnahmen
bei der Ausführung und Änderungswünschen der Bauherrn
o Erweiterung:
1844-1849 weitergebaut
Nun mehr keine Ersatzmaterialien mehr, da FWIII tot ist,
Zierelemente vollständig in Werkstein
Architekten Persius (stirbt Währenddessen) und Johann Heinrich
Strack
Voltaire Terrassen, darunter Küche
Friedrich Ludwig Persius (1803-1845)
o Größter Teil seines Oeuvres in Potsdam und Umgebung
o Kurze Lebensspanne
o Schüler von Karl Friedrich Schinkel
Villa Persius
o 1836-1837 erbaut
o Italienisch geprägt (Frührenaissance Einfluss)
o 1853 Turm wird angefügt
o Im WKII zerstört
o Kubatur ohne Fassadenschmuck rekonstruiert
o Typisches Dach Persius: Impluvium Dach, Regenwasser läuft nach
innen
1835 Villa Jacobs am Jungfernsee, rekonstruiert
o Architekt Persius
o Toskanischer Landhausstil
o Vorbild für andere Villen des Turmvilla Typus
1835- 1836 Fabrik beim Palais Barberini, Persius
1846 Villa Tieck, Umbau durch Persius
1843-1844 Villa Schöningen
o Architekt Persius
o Direkt neben Glienecker Brücke
o Baugrund vor Allem als Sichtmarke für Schlossanlagen Glienicke und
Babelsberg
o Beispiel für additive Formensprache Persius
o
1832-1834 Erweiterung Meierei am Kuhtor, Park Charlottenhof
o Architekt Persius
o Bis dato nur Haus für Hofgärtner Handtmann
o Stilistischer Abgleich mit den römischen Bädern
o
1842-1844 Fasanerie, Park Charlottenhof
o Architekt Persius
o Haus für Fasanenmeister
o italienisches geprägtes Landhaus mit Turm (Fabricca Architektur:
Erscheinung eines „natürlichen Bauernhofes“)
1841-1843 Förster Etablissement Wildpark Südtor, Persius
o
Dampfmaschinenhaus Babelsberg
o Dampfmaschinen zur Wasserversorgung der Schlossparks
o Untergeschoss Raum für Maschinen
o Obergeschoss Wohnung Fürst Hermann von Pückler Muskau
(Fortführung der Parkgestaltung Lennes)
o Auch Teezimmer für den König vorhanden
o Architekt Persius
o Ebenso wie bei der Dampfmaschine im neuen Garten normannischer
Stil
o
1841-1843 Dampfmaschinenhaus „Moschee“ Havelufer
o Architekt Ludwig Persius
o Erbaut im maurischen Stil (sieht aus wie Moschee), Vorbilder in
Cordoba und Granada
o Dampfmaschinenpumpen der Firma Borsig
o
1844 Heckers Kalkbrennofen
o Industriegebäude für Kalkbrennofen
o Architekt Persius
o
1845-1848 Friedenskirche
o Architekt Persius, nach dessen Tod Stüler
o Basilika mit Campanile
o Steht an ausgehobenen künstlichen Teich, ausgehobene Erde zur
Gestaltung des Marlygartens
o Apsismosaik ursprünglich aus Kirche aus Murano
o Vorbild frühchristliche Kirche San Clemente in Rom, Campanile geprägt
von Santa Maria di Cosmedin, Rom
o
1845 Stibadium im Paradiesgarten
o Architekt Persius
o Impluvium mit später aufgestellter Statue
o Statue „Adler, ein Reh schlagend“ von Friedrich Leopold Bürde 1846
o Nach außen Gesims nach antiken Tempel nachempfunden, statt
Metopenfelder verschiedenfarbige Glasvasen, wenige waren erhalten,
inzwischen rekonstruiert
o Öffnungen des kubischen Stibadiums verknüpfen das Gebäude mit der
Landschaft
1851-1864 Orangerieschloss
o Architekten Friedrich August Stüler und Ludwig Ferdinand Hesse
o Stil der Neorenaissance (noch stark klassizistisch geprägt)
o Lange Pflanzenhallen, Kopfbauten Königswohnungen
o Sogenannte Jubileumsterrassen später
o Raffaelsaal im Mittelbau, dort sind Raffaelkopien von Friedrich Wilhelm
III, der Raffael Kopien sammelte
o Hypokaustenheizung im Fußboden
o
1847-1863 Belvedere auf dem Pfingstberg
o Groß geplant, lediglich wenig fertiggestellt
o Gartenplanung von Peter Joseph Lenne (1789 in Bonn-1866)
o Architekten Stüler und Persius
o Persius: Massive Nordseite
o Stüler: filigrane Südseite
o Ab 1852 Baustopp, nach Tod des Königs bescheidene Volendung des
Fragmentes
1878 Helmholtzgymnasium
o Architekt Richard Vogdt
o Eklektizismus: Spätgotische (Gewölbe innen) und Renaissance
Einflüsse
o Verklinkerte Fassade
o
1832 Wissenschaftsbauten Telegrafenberg
o Standort Potsdam, wegen hoher Luftverschmutzung in Berlin
o Anbindung durch Eisenbahn in Potsdam seit 1836
o Optische Telegrafenstation:
Telegrafenlinie Berlin Magdeburg
Signalweitergabe durch Signalflügel mit verschiedenen
Stellungen an Holzmast
Telegrafiermethode 1852 eingestellt
o 1889-1892 Geodätisches Institut
In Brunnenröhre Messräume, hier Erdbeschleunigung von 9,81
m/s2
Klassizistischer Stil (teilweise Rundbogenstil)
Modern gestaltet
Interesse aufgrund preußischer Kriegsbegeisterung
Heute Helmerthaus
o
1893 Lindstedter Tor
o Teil des deutschen Beitrags zur Weltausstellung 1893 in Chicago
o Im Park Sanssouci danach aufgebaut
o Neobarockes Schmiedeeisen
o
o
1902-1907 Stadthaus Potsdam (Rathaus)
o Neobarock
o
1902 Mangerstraße 15-19
o Architekt Ernst Petzholtz
o Etagenwohnungen
o Neorenaissance und andere Stile
1907 Glienicker Brücke
o (Jugendstil)
o Stahlfachwerkbrücke mit seitlichen Sandstein Widerlagern
o DDR: Grenze zwischen BRD und DDR: Agentenaustausch
o Ausführung: Firma Harkort aus Duisburg
o Statuen: Bildhauer Stephan Walter
1913 Jubiläumsterrassen
o Unterhalb des Orangerieschlosses als große Treppenanlage
o Anlässlich 25. Thronjubiläums Wilhelm II
o
1912-1916 Schloss Cäcilienhof
o Schloss für Kronprinz Friedrich und Ehefrau Cäcilie
o Erbaut im englischen Cottage Stil mit Fachwerk Elementen und
verschieden gemauerten Kaminen englischen Vorbilds
o Architekt Paul Schultze Naumburg (bekannt durch den
Heimatschutzstil/-architektur)
o 5 Innenhöfe
o WKII unbeschadet überstanden
o Ort der Potsdamer Konferenz (Attlee, Stalin, Truman) über das
Vorgehen der Alliierten nach dem Kriegsende
o Später Nobelhotel
o
1900-1910 Wohnanlage Witam
o Neobarock und Jugendstil
o In Berliner Vorstadt
o Teils villenartiger Stil
1906-1907 Haus Riehl
o Architekt Ludwig Mies van der Rohe
o Erstes Auftragswerk
o Symbiose von Fassade und Terrassenmauer: von zwei Seiten völlig
verschieden
1915 Villa Urbig, Mies van der Rohe
Weimarer Republik
1924-1926Villa Mosler, Mies van der Rohe
1921-1922 Haus Gugenheim
o Architekt Hermann Muthesius (Mitbegründer Werkbund)
o
1924 Villa Kampffmeyer
o Architekten Carl Mohr und Paul Weidner
Bürogebäude der städtischen Müllabfuhr
o Heute Alnatura, neben Französischer Kirche
o Backsteinexpressionismus
o
1925 Regattahaus
o Architekt Reinhold Mohr
o Dreigeschossige Holzkonstruktion mit zurückgestaffelten Geschossen
1932 Musikpavillon
o Architekt Reinhold Mohr
o Am Ufer des Templiner Sees
1920-1924 Einsteinturm
o Architekt Erich Mendelssohn (1887-1953)
o Expressionismus
o Zement teuer, daher verputzter Backsteinbau
o Großer Schacht im Turm zum Beweis von Einsteins Relativitätstheorie
o
1928 Wohnhaus für Heinrich Ludwig Dietz und Kurfürstenstraße 23
o Architekt Heinrich Ludwig Rietz
o Bauhaus Moderne
o
1929 Filmstudio „Tonkreuz“ Babelsberg
o Nutzung Tonfilmatelier
o Modernstes Tonstudio seiner Zeit
o Name wegen kreuzförmigen Ziegelbau
o Architekt Otto Kohtz
Haus Mattern
o Haus für Hermann Mattern
o Architekt Hans Scharoun
Haus Bonk
o Architekt Hans Scharoun
Haus An der Sandscholle 52
o Architekt Egon Eiermann
Nationalsozialismus
1935-1938 Wohnanlage Schillerplatz
o Typische NS-Architektur (Aussehen von Kasernenbauten mit
überproportionalen Arkaden an den Kopfbauten)
o 400 kleine Wohnungen, damals modern
1938-1943 Präsidialgebäude der DRK
o Neoklassizismus (vergleichbar stilistisch mit Berliner
Regierungsgebäuden dieser Zeit wie der Neuen Reichskanzlei)
o Architekt SS Führer Norbert Demmel
o
1952 Wiederaufbau des Hauses des Handwerks
o Ursprünglich von 1768 von Carl von Gontard
o Verlängerung um 6 Fensterachsen
Wilhelm Staab Straße Wiederaufbau
o Fassaden der zerstörten historischen Gebäude nach dem historischen
Stilempfinden teilweise frei erfunden (Vgl. Schöpferische
Denkmalpflege)
Wiederaufbau Potsdam sollte nach den 16 Grundsätzen des Städtebaus
erfolgen
o Architekten sind nach Russland gefahren und haben die dortige
Architektur studiert: Ergebnis 16 Grundsätze des Städtebaus
o Angewandt zwischen 1950-1955 in DDR Städten
o Pläne in Potsdam nicht ausgeführt, geplant war Stadtmagistrale in
Richtung Berliner Vorstadt (ähnliche Volumina wie Berliner Stalinallee)
1957-1959 Bahnhof Pirschheide
o Moderner Turmbahnhof (Gleise auf 2 unterschiedlichen Ebenen)
o Gläserner Eingangspavillon
o Architekten Wolfgang Dreßler und Walter Mempel
o
1960 Ochsenkopfhaus ehem. Gewehrfabrik
o Im Krieg zerstört, aber wiederaufbaufähig
o Abriss des Altbaus aufgrund zu weniger Wohnungen
o Neubau mit Übernahme eines „Ochsenkopfes“, ungefähr gleiche
Größenverhältnisse
1968: Sprengung Turmstumpf Garnisonkirche aus politischen Gründen
1969-1971 Rechenzentrum
o Architekt Sepp Weber
o Glasmosaik „Der Mensch bezwingt den Kosmos“ des Künstlers Fritz
Eisel:
Mosaik denkmalgeschützt aus künstlerischen und
geschichtlichen Gründen
Erzählt viel über die Rolle technischer Fortschrittsmethoden
(Luftfahrt etc.) in der DDR
Einzelne Elemente des Mosaiks verdreht
o Nach der Wende Umbau: Betonlisenen des Ursprungsbaus entfernt
o 2019 zugehörige Rechnerhalle abgerissen
o
1969-1971 Schwimmhalle am Brauhausberg
o Architektin Eva Herzog
1970-1971 Terrassenrestaurant Minsk
o Name: in der DDR Verbundenheit mit Minsk, in Minsk eröffnete ein
Cafe Potsdam
o Architekten Karl Heinz Birkholz und Wolfgang Müller, belarussisches
Künstlerkollektiv
o Gebäude mit Inneren bis zu der Möblierung gestalterisch abgestimmt:
künstlerische Gesamtplanung der Ostmoderne
o Knapp Abriss entgangen, wird von Hasso Plattner zum Museum für
DDR-Kunst saniert/umgebaut
o Gebäudevolumina bleiben nach Umbau erkennbar, jedoch Fassaden
stark verändert
Schwierige Wohnsituation in der DDR: vormals private Häuser werden
verstaatlicht und vom Staat gering finanziert für Sanierungen, Häuser
verfielen, Anwohner zogen in die modernen Plattenbauten außerhalb
Geringe Mieten, schwierige Eigentumsverhältnisse
1971-1977 Fachhochschule am Alten Markt
o Architekt Sepp Weber
o
Staudenhof
o Öffentlicher Garten/ Park als Verbindung von Altem Markt und Platz der
Einheit
o Dazugehöriger Plattenbau
o Grünfläche entfernt, Plattenbau soll abgerissen werden
Wohnkomplex Wilhelm Külz Straße
1983 Ufercafe Seerose
o Architekt Ulrich Müther (bekannt durch Schalenbauten dieser Art in
der DDR)
o Am Ufer der Neustädter Havelbucht
o Hyparschale (hyperbolische Paraboloidschale) als Dachform
o Künstlerisch hochwertiger Innenausbau in Unkenntnis des
Denkmalamtes entfernt
1983-1984 Plattenersatzbauten in der 2. Stadterweiterung
Gesamte Brandenburger Straße in der DDR Sanierungsgebiet
1988 Häuser in der Dortustraße zum Abriss freigegeben, jedoch nur 2
abgerissen, später rekonstruiert
1989 Neubau Theater am Alten Markt, nach der Wende abgerissen
o
Fragestellung nach der Sanierung von Flächendenkmalen:
Bestandsaufnahme in unterschiedlichen Kategorien z.B. beim Holländischen
Viertel
2000 Nikolaisaal
o Architekt Rudy Ricciotti
o
Unzählige Wohnkomplexe werden nach der Wende saniert
Rekonstruktion in Potsdam
o 1997-1998 Residenz Heilig Geist Park
Architekt Augusto Romano Burelli
Interpretatorische Rekonstruktion des Heilig Geist Kirchturms
durch massiven Turmstumpf mit Metallinstallation darüber, die
sich grob am Turmhelm des ursprünglichen Turmes orientiert
o
2002-2006 Hans Otto Theater
o Architekt Gottfried Böhm (1920-2021)
o
2004-2005 VW Design Center, in der Schiffbauergasse
o Architekt Moritz Kock