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1.

Sitzung

Grundbegriffe und Strömungen der Erziehungswissenschaft

Bildung

- Gott schuf die Menschen zu seinem Bilde


- Entstehung im spätmittelalterlichen Mystik des 14. Jhd.
o Verbindung von Mensch und Gott
 Beziehungsdisziplinen: Theologie, Philosophie, Literaturwissenschaft

Trapp: Notwendigkeit, Erziehen und Unterrichten als eigene Kunst zu studieren

Erziehung: ist dasjenige Handeln, in dem die Älteren, den Jüngeren im Rahmen gewisser
Lebensvorstellungen (Erziehungsnormen) und unter konkreten Umständen sowe mit bestimmten
Aufgaben (Erziehungsgehalten) und Maßnahmen in der Absicht einer Veränderung zur eigenen
Lebensführung verhelfen. (Bokelmann)

Begriffliche Differenzierungen

Primäre Sozialisation:

- Grundsteinlegung der Fundamente für weitere Entwicklung

Sekundäre Sozialisation:

- Auseinandersetzung mit der Welt außerhalb des primären Sozialisationsfeldes

Teritäre Sozialisation:

- Mitunter gebräuchlich für Sozialisation im Erwachsenenalter

Erziehung als intentional, von außen veranlasster Prozess eines Äteren gegenüber einem Jüngerem

Funktionale Erziehung umfasst alle unabsichtlichen pädagogischen Prozesse- entspricht dem Begriff
der Sozialisation

Bildung meint im deutschen Sprachraum die innere Formung und Höherentwicklung des Menschen

Kompetenzbegriff beschreibt die Fähigkeit und Bereitschaft Probleme zu lösen

Pädagogik: Beschreibt Erziehungswirklichkeit seit der Antike, Handlungspraxis der Erziehung

Erziehungswissenschaft: Entwicklung der Wissenschaftsdisziplin

Bildungswissenschaft: an neue interdisziplinäre Entwicklung einer empirischen Forschung

Strömungen der EW: Geisteswissenschaftliche, Kritische, Empirische, Theorienpluralismus,


Pädagogische Lehren
Geisteswissenschaftliche EW:

- Entwicklung zu Beginn der 1920 als einflussreichste Strömung in Deutschland


- Dilthey als Theoretische Grundlage:
o Begründer der Theorie der Geisteswissenschaften als eigenständiger
Wissenschaftsansatz
o Mensch und Geistesleben nicht gleich der Natur
o Menschliches Handeln= Die Natur erklären wir, das Seelenleben verstehen wir
- Primat der Praxis vor der Theorie
- Geschichtlichkeit der Pädagogik
- Verstehens geistiger Objektivationen

Kritische EW:
- Empirische EW:
o Gesamtzusammenhang ist wichtig
o Aufgabe von Wissenschaft
- Geisteswissenschaftliche EW
o Kritische Theorie Reflexion von pädagogischen Aussagen
o Emanzipationskonzept von Dialektik und idividueller Emanzipation

Wissenschaftstheoretische Grundlagen:

- Theoretischer Bezugspunkt: Kritische Theorie (Horkheimer, Adorno)


o Kritik der Politischen Ökonomie (Marx)
- Dialektik von individueller und gesellschaftlicher Emanzipation
- Interdependenz zwischen jeweiligem Erziehungssystem und Struktur der Gesellschaft
- Ideologiekritik

Leistung der Kritischen EW:

- Öffnung der EW für allgemeine sozialwissenschaftliche Diskurse


- Wesentliche Impulse für qualitativer Forschung
- Ideengeschichtlichen  sozialgeschichtlich historischen Bildungsforschung

Empirische Erziehungswissenschaft:

- Positivistisches Grundverständnis  Kritisch-rationale Grundannahmen


- Normatives und Sinndeutung in den Bereich der Spekulation
- Vorstellung einer wertfreien Wissenschaft
2.Sitzung

Hidden Curriculum

- Unausgesprochene Lernziele die nicht Teil des offiziellen Lehrplans sind


- Kernthese: Schule als Institution erzieht im Sinne einer Einpassung in das gegebene ges. System
- Doppelfunktion von Schule: Emanzipation und Aufklärung = Einsozialisatierung in Hierarchie
o Auswirkungen:
 Sozialcharakter: Erlernen von unhinterfragten Sekundärtugenden (Ordnung)
 Lerndidaktiken: Beobachtung der Lehrenden

Lernzielkataloge:

- Die Schüler Lernen:


o Alles, was nötig ist, um im Leben vorwärts zu kommen
o Menschenkenntnis
o Hierarchie des Alters
o Regelmentierte Meßzeit (Arbeitswelt des Erwachsenen)
o Fremdbestimmtheit ihrer Arbeit
o Passives Aufnehmen ist besser als aktive Kritik
o Gedächtnis = höchste Form intellektueller Leistung

Eurozentrismus:

Menschen neigen dazu die Welt aus Sicht der eigenen Gruppe zu betrachten (Rasse, Kultur..)

- EU als unreflektierte Zentrum des Denkens und Handelns


- EU Geschichte als Maßstab für Vergleiche mit anderen Ländern und Kulturen

Interkulturalität:

- Eurozentrismus als normale Interpretationsfolie westlicher Gesellschaften


- Lehrplaninhalte
- Stereotypenbildung
- Kulturelle oder sprachliche Diskriminierung

Geschlechtsspezifische Sozialisation:

- Vermittlung von Geschlechternormen


- Geschlechterhierarchie im Bildungssystem: 95% Kindergärtnerinnen
- Rollenklischees in Schulbüchern

Heteronomativität:

Kritik von Heterosexualität als Norm und Homosexualität als Abweichung davon
- Formen von Homophobie:
o Soziale Distanzierung und Ausgrenzung
o Verweigerung von Rechten
o Gewalt
- Schule erfordert geschlechtliche Zuordnung

Schichtspezifirsche Sozialisation:

Basil Bernstein: sprachliche Kompetenz

Vourdieu: Die Illusion der Chancengleichheit

- Mechanismus der Fremdeliminierung

Pädagogische Konsequenzen:

- Notwendigkeit in der Selbstreflexion der eigenen Standortgebundenheit


- Beuwsstsein über eigene Privilegierung
- Erkennen von Stereotypbildung

3. Sitzung

Rousseau und Pestalozzi

Pädagogischen Eposchen:

Die Aufklärung: Kant: Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten
Unmündigkeit

Praxis der Aufklärung:

- Öffentlichen Gebrauch  Kritk und rechtspolitische Vorraussetzungen


- Erziehung

Rousseau (1712-1778)

- Lehre als kupferstecher


- Autodidakt
- 1762 Gesellschaftsvertrag
- 1762 Emile oder Über die Erziehung

Emile:
- Erster pädagogischer Bestseller
- Fiktive Erziehung eines begabten Jungen aus gutem Hause bis 25. Lebensjahr
- Ziel: in der Gesellschaft zu bestehen ohne Schaden zu nehmen
- Konstruktion, die der Erkennbarkeit, nicht der Verwirklichung des Gedachten dient

Altersgemäße Erziehung:

1. Kindheit (bis 3.)


a. Bedürftigkeit und natürliches Wachstum
2. Knabenalter (bis 12)
a. Vitalität, Erlebnismut, primäre Motivation
3. Vorpubertät (12-15)
a. Zeit der Arbeit, Unterricht, Studien
b. Erlernen Handwerk
4. Jünglingsalter (15-20)
a. Ordnung und Sprache der Gefühle
b. Mitglied der Gesellschaft

Negative Pädagogik:

- Nicht eingreifen, entmoralisierung, Verhindern, dass etwas geschiet


- Erziehet:
o Nicht für Berufe und gesellschaftliche Rollen
o Nicht durch Belehrung, Bestrafung

Die Drei Erzieher:

1. Die Natur, Entfaltung der Fähigkeiten und Kräfte des Kindes


2. Die Menschen, Umgang mit diesen Kräften
3. Dinge, Erfahrung die man mit ihnen Macht

Wirkung von dem Buch: Die Frau:

- Vorläufer der franz. Revolution


- Getrennte Erziehung der Geschlechter
- Wurzel der Reformpädagogik

Johann Heinrich Pestalozzi (1746-1827)

Theoretischer Ansatz:

- Erziehung der Landbevölkerung als Instrument zur politischen Reform


- Kern der Gesundung:
o Familiäre Erziehung
- Verteufelung der gebildeten Frau vs Idealisierung der treu sorgenden Mutter
Pestalozzi als Sozialpädagoge:

- Helvetische Revolution
- Entwicklung seiner Lernmethode

Pestalozzi als Elementarpädagoge

- Umfassende Sorge für das Kind und Befriedigung seiner Bedürfnisse


- Geschwisterliche Verhältnisse unter den Kindern
- Auf diesem Fundament bekommen Erziehung zu sittlichen Verhalten seinen Sinn

Kopf-Herz-Hand Ansatz:

Kopf: Höchste Leistung intellektueller Hinsicht, vollendete Sachkenntnis durch Schule

Herz: Basis von Sittlichkeit und Religiosität

Hand: gute Besorgung seiner wesentlichsten Angelegenheiten

Bedeutung und Wirkung:

- Entwicklung einer Volksbildung


- Ganzheitlicher Lernansatz  Reformpädagogik
- Auswirkungen auf Reform der Volksschule

4. Sitzung
Philanthropen und Neuhumanismus

Philanthropen:

- Überzeugung von der Erziehbarkeit des Menschen


- Einheit von körperlicher und geistiger Erziehung
- Menschliche Leben als Bildungsprozess
- Forderung nach staatlicher Schulaufsicht

Philanthropine:

= Anstalten der Menschenfreunde

o Musterschulen (Basedow, Salzmann, Rochow)


o Öffentliche Schulen (Campe)
- Lebensnahe, anwendbare Bildungsinhalte

Campe (1746- 1818)

- Erzieher der Geschwister Humboldt


- Allgemeine Revision des gesamten Schul und Erziehungswesens
Position der Philanthropen:

- Lebensweltliche und praktische Bildung


- Entwicjlung von Lehrmaterialien und Lehrbüchern
- Versuch der Lösung von kirchlicher und religiöser Bevormundung

Humboldt (1767 – 1835)

- Neuhumanismus
- Abgrenzung von Philanthropen
- Bildung als Instrument der Höherbildung des Menschen
- Entwicklung der Selbstbildungskräfte des Menschen
- Begründer des klassischen Gymnasiums
o Sprache als Mittel der Formung des Menschen
o Umsetzung im Lehrplan
o Zurückdrängung der Realbildung

Grundgedanke akademischer Freiheit:

- Forschen und Lehren ohne äußeren Zwang


- Staat muss finanzielle Absicherung der Universitäten sichern
- Staat darf Professoren berufen
- Universität als offene Diskursgemeinschaft

Trennung und Hierarchisierung beruflicher und allgemeine Bildung

- Nachrangigkeit der beruflichen Bildung vor einer allgemeinen Bildung


o Bildung vs Ausbildung
- Deutscher Sonderweg der dualen Berufsausbildung als nicht akademische Sackgasse

Neuhumanistische Bildungsreform: Der Plan

- Idee einer allgemeinen Menschenbildung


- Gemeinsame gestufte Schule: Elementarunterricht  Grundlegende Reform der Volksschule
- Abschaffung paralleler Schulstrukturen
- Aufwertung der alten Sprachen als Kernbereich einer Allgemeinbildung
- Einführung als Abitur als Zugangsberechtigung (Abbau Privilegien des Adels)

Neuhumanistische Bildungsreform: Realität:

- Beibehaltung des gegliederten ständischen Schulsystems:


o Reform des Gymnasiums und der Uni
- Verstärkung sozialer Selektion
o Trennung von Kopf und Handarbeit
o Abitur erschwert
o Klassischer Sprachkanon als Barriere

Wirkung:
- Entwicklung klassischen Gymnasiums
- Hierarischisierung Allgemeiner und Beruflicher Bildung
- EW Diskurs in Deutschland (Erziehung vs Bildung)

5.Sitzung

Reformpädagogik, Herbart

Herbart (17776-1841)

- Aufwertung der Pädagogik als Wissenschaft


o Psychologie (Mittel und Hindernisse)
- Drei Wege zum Erziehungsziel:
o Regierung: Gewöhnung an Regeln durch strenge Überwachung
o Zucht: innere sittliche Formung
o Unterricht: basiert auf Regierung und Zucht
- Menschenbild: Kinder sind ungeschliffene Edelsteine
- Gesellschaftsbild: Hierarchisch, obrigkeitsstaatlich
- Rationalistisches Grundverständnis

Formalstufentheorie:

- Ursprünglich für Einzelunterricht des Hauslehrers entwickelt worden


o Klarheit über das Vorwissen schaffen
o Assoziation = Aufnahme neuer Wissenselemente
- Dominiert die Volksschule bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Verdienste der Herbartianer:

- Umgestaltung der methode für Schulunterricht


- Wegbereiter der Pädagogik als eigenständige Disziplin
- Didaktische Ausbildung als Grundlage für Lehrerbildung
- Etablierung von Lehrerfortbildugen

Kritik an den Herbartianern:

- Weit von den Lehren Herbarts entfernt


- Unterricht als erbegnissicheres Verfahren
- Objektiv gültige Unterrichtsmethode
- Hohe Lehrerzentriertheit des Unterrichts
- Moralische Nötigung der Schüler
 Kritik der Reformpädagogik richtet sich gegen den Methodenmonismus, die
intellektualistische und formalisierte Unterrichtspraxis der Herbartianer

Die Reformpädagogik:

- Hauptthese: dem materiellen Aufschwung entspricht ein kultureller Niedergang


- Bildungswesen ist Ursache des Zerfalls und Hebel zur Erneuerung
- Kritik an Lern und Buchschule
- Pädagogik vom Stoffe aus wird ersetzt durch Pädagogik vom Kinde aus
- Kinder lernen wollen
- Heterogene internationale Bewegungen

Reformpädagogik als Soziale Bewegung (Ellen Key)

- Jugendbewegung
- Arbeitsschulbewegung
- Frauenbildungsbewegungen
- Sozialpädagogische Bewegungen
-  Verschiedene Bewegungen sind eng miteinander verbunden und beeinflussen sich
weschelseitig
- Bsp. Die Gartenstadt Hellerau:
o Einheit von Wohnen und Arbeit, Kultur und Bildung als Teil der Lebensform
o Erste deutsche Gartenstadt

 Reformpädagogische Bewegungen sind sehr inhomogen und eine klare Abgrenzung ist
entsprechend schwierig
 Fast alle Modelle der Reformpädagogik weisen jedosch folgende Elemente auf:

Verbindende Kennzeichen von Reformpädagogik:

- Versuch systematisches Lernen und das persönliche Erleben in den Bildungsprozess zu


integrieren
- Konsequente Kindorientierung
- Entwicklung zur eigenständigen Persönlichkeit
- Gestaltung einer anregenden Lernlandschaft
- Gesellschafts- und Kulturkritik
- Enthierarchisierung des Lehrer-Schüler-Verhältnisses
- Jahrgangs+bergreifender Unterricht

6.Sitzung:

Psychanalytische Pädagogik

Psychoanalyse:

- Siegmund Freud (1856-1939)


- Heilmethode und Subjekttheorie
- Nach Freuds Tod  Ausdifferenzierung in verschiedensten Schulen

Bedeutung unbewusster Prozesse


- Das Topische Modell:

Überich >Ich<Es

Moralische Instanz= Gebote, Verbote

Realitätsprinzip: Kritischer Verstand

Lustprinzip: Lipido

Kritik an Freud:

- Theoretischen Voraussetzungen sind empirisch nicht zu fassen


- Defizitäres reaktives Menschenbild
- Schwerunkt auf intrapsychischem Vorgängen
- Schwepunkt liegt in frühkindlichen Sozialisationsprozessen

Siegfried Bernfeld (1992-1953)

- Mitarbeit in der Psychoanalytischen Vereinigung


o Freudomarxismus
o Mitarbeit in der Psychoanalytischen Vereinigung

1925: Sisyphos oder die Grenzen der Erziehung:

- Erfolg von Bildung ist nicht allein von Erziehbarkeit der Kinder abhänig
- Forderung eines empirischen fundierten und weit gefassten funktionalen Erziehungsbegriffes
- Abgrenzung zur idealistischen, geisteswissenschaftlicher Pädagogik
 Erziehung als gesellschaftlicher Prozess und nicht als System von Normen und Anweisungen
 Etziehung als Gegenstand empirischer Untersuchung

Drei Grenzen des Erziehungsprozesses

1. Die soziale Grenze der Erziehung


2. Die grenze die durch die seelischen Tatsachen im Erzieher gegeben ist
3. Die Grenze, die in der Erziehbarkeit des Kindes liegt

Pädagogische Prinzipien:

- Einflüsse durch Montessori:


o Erziehende Wirkung einer geordneten Umgeben
o Lernen als Selbstbestätigung
- Einflüsse durch Otto Berthold:
o Orientierung an den Fragen und Interessen der Schüler
- Einflüsse durch Wyneken
o Leben in sich selbst regulierenden Rahmen einer autonomen Schulgemeinde
- Einflüsse der Psychoanalyse
o Selbstreflexivität der Erziehenden
Schulgemeinde

- Drei Phasen der Entwicklung:


o 1. Lehrerzentriertheit und Schüler als völlog passive Zuhörerschaft
o 2. Rege Beteiligung mit Gefahr Debatierklub
o Eigenstäntige Ansätze und Umsetzung

Der Unterricht

- Achtklassige Einheitsschule
- Orientierung am staatlichen Lehrplan mit Zusatzstunden für Werksarbeiter
- Versuch des offenen Unterrichts

Stellung Erziehende – Kinder

- Erzieher muss seine eigenen Maßregeln und Machtgelüste beobachten wie das wachsen des
Kindes
- Erziehung dient der Bildung der Affekte und Triebe
- Drei Partner im Erziehungsprozess: das Kind vor ihm, das Kind in ihm und sein ich
- Die Lebenslüge der Pädagogik: Äußere Unterdrücknug mit innerer Änderung zu verwechseln

8.Sitzung

Frankfurter Schule/ Kritische EW

Institut für Sozialforschung:

- 1929 als Forschungsstätte für den wis. Marxismus


- 1931 Übernahme der Leitung durch Horkheimer
- 1933 Umzung nach Genf  New York
- 1951 Wiedereröffnung in Frankfurt
- 2001 Leitung durch Honneth, Empirische Arbeiten zu: Faschismus, Antisemitismus,
Staatskapitalismus….

Grundpositionen des Marxismus

- Abgrenzung zur Bürgerlichen Pädagogik


- Erziehung bringt guten Menschen  gesellschaft ermöglicht
- Gleichheit aller Menschen
Basis Überbau Modell

- Primat der Materie gegenüber der Ideologie


- Dialektisches Verhältnis
 Pädagogik ist primär Abhängig von den gesellschaftlichen Bedingungen
 Pädagogik als Funktion der Gesellschaft

Frankfurter Schule:

- Neuinterpretation von Marx Gesellschaftstheorie:


o Kritk der Politischen Ökonomie
o Psychoanalyse (Freud)
o Sozialpsychologische Ansätze
- Dialektik von individueller und gesellschaftlicher Emanzipation
- Interdependenz zwischen jeweiligem Erziehungssystem und Struktur der Gesellschaft
- Verknüpfung empirischer un hermeneutischer Methoden

Der Begriff der Entfremdung:

- Arbeiter als Glied der Produktionskette


- Arbeitsprodukt entfremdet ihn  Entfremdung von der Gesellschaft
- Geld = Entfremdete Wesen des Daseins
- Menschen identifizieren sich mit Inhalten, die ihren eigenen Interessen entgegen Stehen

Kritische Theorie und Pädagogik: Adorno Erziehung nach Auschwitz

- Erkennen der Mechanismen, die die Menschen so machen, dass sie solcher Taten fähig werden
- Veränderung der objektiven gesellschaftlichen Ursachen nur beschränkt möglich 
Konzentration auf subjektive Seite  Erziehung in der Kindheit und allgemeine Aufklärung

Kritik der Erziehung:

- Bankiers Methode:
o Schüler als Passive Objekte des Lehrerhandelns
- Kulturelle Invasion:
o Zerstörung der Eigenkultur der Unterdrückten und Eindringen der Herrschenden in
das Bewusstsein der Unterdrückten
o Machtverhältnisse verfestigen sich über Sprache
 Raub der Sprache  Kultur des Schweigens
 Erziehung ist niemals neutral
 Bildung und Bildungseinrichtungen haben eine Funktion im gesellschaftlichen Machgefüge

Erziehung als Instrument der Befreiung:

- Problemformulierende Methode
- Arbeit mit generativen Themen
- Dialogische Pädagogik

Theatermethoden:
- Forumtheater: Modellszenen aktivierung des Zusschauers
- Legislatives Theater: Egebnisse konkret in Gesetze
- Zeitungstheater
- Unsichtbares Theater
- Statuentheater

9. Sitzung

Bildung und soziale Ungleichheit

Theoriestränge:

1. Entscheidungstheoretische Ansätze:
a. Raymond Boudon
b. Soziale Ungleichheit als Ergebnis falscher Entscheidungen verschiedener
Sozialgruppen

Reproduktionstheoretische Ansätze:

o Pierre Bourdieu
o Soziale Ungleichheit als Ergebnis subtiler Selektionsmechanismen der
Bildungsinstitutionen mit dem Ziel der Erhaltung des status quo

Theoretische Konzeption:

- Primäre Herkunftseffekte:
o Herkunftsabhängige Unterschiede im schulischen Leistungsniveau aufgrund
unterschiedlicher sozioökonomischen Austattung der Elternhäuser
- Sekundäre Herkunftseffekte:
o Soziale Unterschiede bei Bildungsentscheidungen auch bei gleichen Leistungen
o Übergang in die Hochschulbildung
- Grundannahmen
o Mensch als rationaler Akteur
o Neutralität der Bildungsinstitutionen
o Soziale Ungleichheit als Folge „falscher“ individueller und familiärer Entscheidungen

Zentrale Thesen (Boudieu)

- Reproduktion sozialer Ungleichheit ist nicht nur ökonomisches Kapital, sondern auch soziales
und kulturelles Kapital von Bedeutung
- Handeln der Aktuere im sozialen Raum, ist von jeweiliger Position im sozialen Raum bestimmt.
- Werte und Normen sind Ergebnis einer sozialen Konditionierung
- Werte sind in Gesellschaft unterschiedlich anerkannt

Kapitaltheorie:
- Ökonomisches Kapital: Geld
- Kulturelles Kapital: Bildung
- Soziales Kapital: Soziale Netzwerk, Beziehungen

Sozialisation als Habitualisierung:

- Bindeglied zwischen sozialer Stellung im Raum und die jeweilige Position typischen Lebensstil
- Habitus entspringt sozialen Strukturen
- Ergebnis sozialer Kondotionierungen
- Unbewusst und tief internalisiert
- Habituelles Erkennen als subtiler Mechanismus der Zugehörigkeit

Reproduktionstheoretische Erklärung:

- Gesellschaft hat Interese an Erhalt des Status quo


- Schule übernimmt Deckmantel der Changengleichheit  soziale Selektion
- Selektion als subjektive Entscheidung  Illusion der Chancengleichheit
- Herkunft der Eltern (Beruflich) zentrale Bedeutung für den Verlauf der Kinder

Kritik:

- Determinismus der Habitus-Konzeption


- Fehlen der Freiheitsspielräume des individuums
- Theoretische Grundannahme klar zu trennender sozialer Schichten

Stärken:

1. Nimmt verborgenen Mechanismen der Macht in den Blik


2. Erklärt gesellschaftliche Bedingheit scheinbar freier Entscheidungen
3. Erweitert Bedeutung ökonomischen Kapitals um kulturellen Aspekt

10. Sitzung

Konstruktivismus

Oder Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Der Konstruktivismus ist ein sehr inhomogebes Theorem. Es gibt konzeptionelle, institutionelle pder
personelle Geschlossenheit. Als Minimalkonsens können folgende Annahmen Gelten:

1. Es existiert eine außersubjektive Welt. Fraglich ist aber, ob wir diese objektive Realität
wahrheitsgemäß erkennen können
2. Annahme der unhintergeehbaren Perspektivität jeder Erkenntnis
3. Verzicht über aussagen über die Wirklichkeit an sich
Vertreter: Glaserfeld, Maturana, Varela

Schlüsselbegriffe:

- Autopoiese als Selbsttätigkeit des Gehirns, lebendiger Systeme


- Reframing Beobachtung werden in einen neuen Bezugsrahmen eingeordnet
- Strulturelle Koppelung als Kontakt dieser Systeme mit der Umwelt
- Natürliches Driften als Entwicklung angesichts veränderter Umweltbedingungen
- Petrubation als entwocklungsfördernde Störung psychischer und biologischer Systeme
- Zirkularität als Wechselwirkung zwischen Wahrnehmung, Erkennen und Handeln
- Rekursivität als Reckbezüglichkeit allen Denkens, Fühlens und Handelns

Konstruktivismus als subjektorientierte Theorie:

- Kognitive Fähigkeiten exitsierren nicht an sich, sondern sind untrennbar mit der
Lebensgeschichte
- Wahrnehmen und Erkennen sind untrennbar mit Handeln verbunden
- Lernen und Erkenntnis verläuft nichtt linear, sondern zirkulär
- Wirklichkeitskonstruktion ist nicht nur eine kognivtive, sondern auch eine emotionale Leistung
mit ethischen Implikationen
-

Anwendungen: Kommunikation, Pädagogik:

- In der EW seit 1970


- Unterschiedliche Ansätze:
o Pragmatischer Konstruktivismus
o Dialogisches Lernen
o Learning Communities
o Konstruktivistische Didaktik

Gemeinsame Grundprämissen:

- Lernen ist ein aktiver und konstruktiver Prozess


- Erfahrungen sind subjektive Interpretationen von dynamischer und multidimensionaler Qualität
an deren Ende stets Prozesse des Sinnmachens stehen
- Lernen als selbstregilierter Vorgang  idiosynkratische Weg der Wissensorganisation
- Entstehen kognitiver Fähigkeiten ist nicht notwendigerweise an Teil-Ganzes-Prozesse oder die
Beherrschung elementarer Fähigkeiten gebunden
- Individuelle Lernergebnisse sind heterogen, zirkulär und prinzipiell unvorhersehbar
- Fehler sind positive Impulse dafür, dass daraus notwendige Prozesse der Selbstreflexion und der
Strukturierung in Gang gesetzt werden
- Kognitive Prozesse sind untrennbar mit der Lebensgeschichte verbunden
-

Vom Lernenden:

- Lernstrategien und metakognitive Fähigkeiten entwicklet und die möglichst ohne Anleitung an
komplexen Auffgaben zu lösen
- Intrinsische Motivation
- Selbstevaluation
Lehrende:

- Im Hintergrund bleiben
- Lernumgebung schaffen für Selbstinitiative
- Soziale Beziehung fördern
- Unterstützen
- Multisensorische didaktik einsetzen

12. Sitzung

Pragmatismus und Erziehungswissenschaft

Pragmatismus:

- Denkrichtung in der die praktischen Konsequenzen einer lebensweltlichen Handlung bestimmen,


was die Bedeutung oder Meinungen ausmacht
- Griechisch: pragma =Handlung

Verteter: Peirce, James, Dewey

Demokratie und Erziehung

- Demokratische taatsform entspringt dem Lebensstil der Bürger


- Basisorientierte Demokratievorstellung mit möglichst direkter Beteiligung der Bürger
- Erziehung und Demokratie müssen miteinander verwoben sein
- Demokratie ist im konkreten Zusammenleben verankert
- Schule als Mikrokosmos der Gesellschaft
- Mitbegründer der progessiv education

Forschendes Lernen und Projektmethode:

- Learning by doing
- Drei Prinzipien
o Schülerorientierung
o Wirklichkeitsorientierung
o Produktorientierung

Pragmatische Konzepte an der Universität: Problem based Learning (PBL)

- Ausgangspunkt reale und komplexe aus dem Alltag


- Lernende sollen eigensändig eine Lösung finden
- Prinzip der Selbstevaluation
- Schlüsselqualifikationen sind soziale Kompetenz und Teamfähigkeit
Methodik des 7 Sprunges

1. Klären unbekannter Begriffe


2. Themenfindung
3. Brainstorming
4. Systematische Ordnung
5. Lernzielformulierung
6. Recherche
7. Synthese

Forschendes Lernen in der Schule

- Nutzung von qualitativen und quantitativen Methoden


- Interdisziplinarität
- Individualisierung der Lernprozesse
- Fallarbeit
- Neues Selbstverständnis der Lehrenden

Prinzipien der Laborschule:

- Impulse zur Veränderung des gesamten Schulwesens  Pädagogisch-wissenschaftlicher


Doppelauftrag
- Gemeinsamer Unterricht aller Bevölkerungsschichten ohne Aussonderung
- Lernen auf Erfahung bezogen und mit Erfahrung verknüpft

Gliederung in 4 Stufen:

- Stufe 1
o Integriertes Vorschuljahr, offener Unterricht, kein Stundenplan
- Stufe 2
o Offener unterricht, Gruppen oder Jahrgangsprojekte
- Stufe 3
o Lernen in Erfahrungsbereichen aus denen später die Fächer hervorgehen
- Stufe 4
o Individuelle Abschlussprofile durch Angebotsdifferenzierung in Wahl und
Leistungskurse

Abschlüsse:

- Hauptschulabschluss
- Fachoberschulreife
- Fachoberschulreife mit Qualifikationsvermerk

Der Sokratische Eid für Lehrer und Erzieher (Hentig) (wichtig)

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