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Konzentrationslager

Das erste Todeslager, das fertiggestellt wurde, war in Chelmno, bestimmt für die Juden aus
dem Ghetto von Lodz. Chelmno war ab Dezember 1941 in Betrieb, wobei man die
Auspuffgase von Lastwagen verwendete.
Man experimentierte mit Vernichtungsmethoden - fahrbaren oder stehenden Anlagen, unter
Verwendung von Auspuffgasen oder mit dem Blausäurepräparat Zyklon B
(Insektenvernichtungsmittel). In der ersten Hälfte des Jahres 1942 kamen Majdanek und
Treblinka ebenfalls auf die Dienstliste funktionierender Ermordungslager.
Am 20. Jänner 1942 fand die Wannseekonferenz in Berlin statt, bei der die „Endlösung“ =
Vernichtung aller Juden geplant wurde.
Nachdem die technischen Probleme der „Endlösung“ gemeistert und ihre administrativen
Angelegenheiten geregelt waren, begann die zweite Phase - Massenmord durch Vergasen.
Die SS wurde dafür eingesetzt, die Juden aus Europa in die Todeslager zu bringen.
"Umsiedelung für Arbeit im Osten" war die grundlegende Lüge, die gebraucht wurde, um
die Juden über ihr Schicksal zu täuschen. Die Deutschen erlaubten den Juden, um die
Täuschung zu unterstützen, das Mitnehmen von persönlichen Habseligkeiten.
Man begann die Juden aus allen Teilen Europas zu deportieren. Die meisten wurden nach
Auschwitz in Polen gebracht. Einige Ghettos (= abgesonderte Wohnviertel) wurden danach
aufgelöst und zerstört:

Nach der Ankunft im Lager in Viehwaggons) erfolgte die „Selektion“ durch Lagerärzte (z.B.
Josef Mengele):

In Lagern, die Arbeitseinrichtungen unterhielten, wie Auschwitz, wurden etwa 10 % der


Ankömmlinge, die am tauglichsten aussahen, für die Arbeit ausgewählt. Der Rest war für die
Gaskammern bestimmt.
Alle mussten sich entkleiden. Den Frauen und Mädchen wurden die Haare abgeschnitten.
Dann mussten sie zwischen Reihen von Hilfspolizisten, die sie mit Peitschen, Stöcken oder
Gewehren zur Eile antrieben, hindurch zu den Gaskammern gehen. Die Juden pferchte man,
zehn Personen pro Quadratmeter, in die Kammern, die als Duschräume bezeichnet wurden.
Das Vergasen dauerte 10-30 Minuten, je nach den verwendeten Anlagen und Methoden. Um
für die nächste Ladung Platz zu schaffen, wurden die Leichen sofort hinausgeworfen. Später
verbrannte man die Leichen entweder im Freien oder in Krematorien.

Die Statistiken der Todeslager sind nur annähernd genau. In Auschwitz, der größten
Massenmordanlage, gingen viele Transporte von Deportationen direkt von der
Entladungsrampe zu den Gaskammern und wurden nie statistisch festgehalten. Die meisten
Opfer in den Todeslagern waren Juden. Aber auch „Zigeuner“ und Tausende Nichtjuden, wie
Kommunisten, Homosexuelle... , wurden vergast.

Mauthausen

Die Errichtung des Konzentrationslagers Mauthausen durch die SS erfolgte im August 1938.
Grund für die Wahl Mauthausen als Standort des Konzentrationslagers waren die sich dort
befindenden Granitsteinbrüche, bzw. die Donau als Transportweg. Die SS eigene Firma DEST
(Deutsche Erd- und Steinwerke) sollte die Steinbrüche erwerben und wirtschaftlich nutzen.
Der zu erwartenden Bedarf an Granitsteinen für die von Adolf Hitler geplanten Großbauten
in den einzelnen "Führerstädten" (z.B. Linz, das zur Kunst- und Kulturmetropole ausgebaut
werden sollte) versprach riesige Gewinne. Die KZ-Häftlinge konnten als billige Arbeitskräfte
im Steinbruch eingesetzt werden.

Das Konzentrationslager erfüllte für die SS zwei Funktionen:


 Die Bekämpfung des politisch-ideologischen Gegners, indem man ihn einsperrte,
schikanierte, quälte und nach Bedarf töten konnte und die maximale Ausbeutung
seiner Arbeitskraft
 Die Vernichtung des "Gegners" stand bis zum Jahr 1943 immer im Vordergrund.

Mauthausen, wurde zu einem der gefürchtetsten Konzentrationslager. Die Häftlinge mussten


in der Anfangszeit des Lagers unter unmenschlichen Bedingungen beim Lageraufbau und im
Steinbruch arbeiten. Schikanen, Misshandlungen, Terrorstrafen, Hunger, Krankheit und die
Allgegenwart des Todes bestimmten den Alltag. Das Töten wurde in Mauthausen auf
vielfältige Weise praktiziert. Die SS schlug, erhängte, erschoss, ließ arbeitsunfähige und
kranke Häftlinge erfrieren, verhungern oder töteten sie durch Herzinjektionen oder Giftgas.

Auf Grund der verstärkten Rüstungsbemühungen kam es ab 1943 zu einer


Funktionserweiterung des Konzentrationslagers Mauthausen. Die Mehrzahl der Häftlinge
wurde zum Arbeitseinsatz in Rüstungsbetrieben herangezogen. In der Folge entstanden
neben dem Hauptlager in Mauthausen zahlreiche Nebenlager, die zumeist an
Industriegebiete angeschlossen waren.
Ungefähr 200.000 Menschen verschiedener Nationalitäten wurden entweder aufgrund ihrer
politischen Tätigkeit, kriminellen Vergangenheit, religiösen Überzeugung, aus "rassischen"
Gründen oder als Kriegsgefangene nach Mauthausen gebracht. Ungefähr die Hälfte dieser
Menschen wurde hier ermordet oder starb an den Folgen der Haft.

Nebenlager
Als das erste Nebenlager des Konzentrationslagers Mauthausen wurde am 25.5.1940 das
Lager Gusen gegründet. 1942 wurden vier weitere Nebenlager errichtet. Ab dem Jahr 1943
(es wurden immer mehr Häftlinge zur Arbeit in der Rüstungsindustrie eingesetzt) stieg die
Zahl der Nebenlager sehr rasch an.
Das Hauptlager übernahm immer mehr die Funktion der Verteilung der Häftlinge je nach
dem Arbeitskräftebedarf der Rüstungs- und Baufirmen auf die Nebenlager.
Die Zahl der in den Nebenlagern internierten Häftlinge übertraf bald die Zahl der Häftlinge
des Hauptlagers. Anfang November 1944 gab es im Hauptlager und den zu diesem Zeitpunkt
bestehenden Nebenlagern insgesamt 74.000 Häftlinge, davon befanden sich 13.000 in
Mauthausen und über 60.000 in den einzelnen Nebenlagern (z.B. Amstetten, Melk, Wr.
Neudorf, Gusen, Wr. Neustadt).

Gaskammer in Mauthausen

Die Gaskammer, mit deren Bau im Herbst 1941 begonnen wurde, befand sich im Keller des
neuen Krankenreviers in unmittelbarer Nähe zu den Öfen des Krematoriums.
Die Gaskammer wurde zwischen März und Mai 1942 fertiggestellt und ab diesem Zeitpunkt
erfolgten die ersten Vergasungen.
In der Mauthausener Gaskammer wurden zwischen 4.000 und 5.000 Männer und Frauen
ermordet.
Vor jeder Vergasungsaktion wurden die Häftlinge von einem SS-Arzt auf Goldzähne
untersucht. Für diesen Fall wurde auf der Brust oder dem Rücken des Häftlings mit einem
Farbstift ein Kreuz gemacht. Nachdem die Opfer in das "Duschbad" geführt worden waren
und die Tür verschlossen war, wurde das Gaseinfüllgerät bedient. Nach etwa 15-20 Minuten
überzeugten sich die Leiter der Aktion mit einem Blick durch das Glasfenster in der Tür, ob
auch alle Häftlinge tot waren. Dann wurde der Ventilator zur Entlüftung eingeschaltet.

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