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Christian Thunigs Zahl des Monats Markenstratege

und ihre Erklärung Karsten Kilian

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PROZENT DER E-SPORTS-
INTERESSIERTEN
würden Sponsoring begrüßen
Kilians Lexikon: Virtuelle Influencer
Computergenerierte Charaktere Follower verfügt und für Marken
in der Werbung werden als „virtu- wie Calvin Klein und Prada wirbt.
elle Influencer“ bezeichnet. Sie Daneben wagen sich erste Marken
wirken aufgrund von Deepfake- an die Erschaffung eigener Charak-
Technologie sehr real. Häufig wird tere 2.0, wie KFC mit einer virtuel-
darauf geachtet, dass sie nicht zu len Kunstfigur von Colonel Sanders,
Das ist das zugegebenermaßen etwas echt aussehen, um ihre Anmutung der italienische Online-Modehänd-
überraschende Ergebnis einer Studie, als digitale Charaktere zu bewahren ler Yoox mit Model Daisy und Re-
die wir für Jung von Matt / Nerd machen und um nicht verdächtigt zu wer- nault beim kompakten SUV Kadjar
durften. Befragt wurden 2 800 Menschen den, ihre Fans und Follower täu- mit Testfahrerin Liv. Die drei
in Deutschland im Alter zwischen 14 schen zu wollen. Beispiele fiktiver unternehmenseigenen digitalen
und 49 Jahren. Ausgangsfrage war: „Wie Werbefiguren mit realem Marketing- Werbefiguren machen genau das,
nerdig ist Deutschland?“ In diesem potenzial sind Noonoouri, Matt Ku- was man ihnen ins Programm
Zusammenhang wurden verschiedene wata und Bermuda Is Bae, die zwi- schreibt, sie altern nicht, lassen
Themen von Gaming und E-Sports über schen 210 000 und 350 000 Follower sich zukünftig als 3D-Hologramme
Fantasy, Manga und Kawaii bis hin zu auf Instagram auf sich vereinen und präsentieren und sind deutlich
Superhelden abgefragt. Spannend war wie reale Influencer für Kampagnen günstiger. Echte Influencer bekom-
hier auch das Ergebnis: 45 Prozent der gebucht werden können. Mit Ab- men damit ganz real Konkurrenz –
Befragten interessieren sich für diese stand führend ist Lil Miquela, und sind möglicherweise bald
sogenannten Nerd-Themen. Und eben die über zwei Millionen Instagram- digital out.
der eingangs erwähnte erstaunliche
Fakt: Sponsoring würden die E-Sports- Prof. Dr. Karsten Kilian hat das Markenportal www.markenlexikon.com auf-
Interessierten gut finden – und das eben gebaut. Hier erklärt er jeden Monat Begriffe aus der Welt der Marken
gerade auch in der jüngeren Zielgruppe.
Das hat man lange nicht gehört, dass
die „nervige Werbung“ als positiv wahr-
genommen wird. Eine Interpretation Geldsegen für deutsche Start-ups
könnte sein: Werbung und Sponsoring
gehören zum akzeptierten Kanon der Laut dem aktuellen Start-up-Barometer von EY ist noch nie so
etablierten Welt, sozusagen der Erwach- viel frisches Geld in deutsche Start-ups geflossen wie im Jahr
senenwelt. Während die Fußballfans bei 2019: Demzufolge stieg der Gesamtwert der Investitionen um mehr
der Kommerzialisierung auf Distanz ge- als ein Drittel auf 6,2 Milliarden Euro. Die Zahl der Finanzierungs-
hen, wünschen sich die E-Sports-Fans runden stieg um 13 Prozent auf 704.
also mehr Akzeptanz im Realen. Das Geografisch betrachtet landete das meiste Kapital in der deut-
wird auch gestützt durch die Aussage schen Start-up-Hauptstadt Berlin. Die höchste je an ein deutsches
„Mir gefällt es, wenn meine Interessen Jungunternehmen geflossene Summe ging an den Mobilitätsanbie-
in der breiten Öffentlichkeit und von ter FlixMobility, der sich über satte 500 Millionen Euro freuen
Medien erwähnt werden“, die zu 80 Pro- konnte, gefolgt von der 428-Millionen-Euro-Finanzierung für das
zent Zustimmung fand. Verkehrte Welt. Reise-Start-up GetYourGuide.
Laut EY waren für die Investoren insbesondere Software-, Fin-
Fotos: Getty

Christian Thunig ist Managing Partner Tech- und Mobility-Start-ups attraktiv. Es gebe zudem ein steigen-
von Innofact und war langjähriger Chef- des Interesse an Technologie-Geschäftsmodellen, wie SaaS (Soft-
redakteur der absatzwirtschaft ware as a Service), Analytics und KI.

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