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18.essstörungen Und Adipositas - NEU!
18.essstörungen Und Adipositas - NEU!
Adipositas
Männer 19,9%, Frauen 21,6%
Adipositas Grad 2
Männer 3,9%, Frauen 5,2%
Adipositas Grad 3
Männer 1,2%, Frauen 2,8%
• Gewichtszunahme bereits
in der Altersspanne 2-6 J.
Schwangerschaft u. Säuglingsalter
Gestationsdiabetes
Fetale Mangelernährung
Nicht gestillte Kinder
Inaktiver Lebensstil
TV-Konsum, Computerspiele,
Großstadtleben
Ernährung
Hoher Fettkonsum, Snacks (Süßigkeiten),
ballaststoffarme Nahrungsmittel
Andere Faktoren
Mütterliche Adipositas u. Essstörungen,
frühe Menarche, Vernachlässigung, sexueller Missbrauch
Begleiterkrankungen
Traumatisierung (Frauen)
ADHS
Suchterkrankungen
Klassifizierung BED nach BMI
Regelmäßige Essanfälle
(sehr große Nahrungsmenge in abgrenzbarem Zeitraum; Kontrollverlust)
Merkmale: schnell essen, unangenehm voll, allein essen, große Mengen ohne
Hunger, angeekelt
Verzweiflung hinsichtlich der Essanfälle
Im Durchschnitt 1x pro Woche über drei Monate
keine AN, keine BN
Behandlungsansätze BED (I)
Aber:
• Kein deutlicher Gewichtsverlust
Multimodales Therapieprogramm
100
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depression
depressive
50
binge episode
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time in days
Konservative Therapie der Adipositas
Bulimie
Bulimia nervosa - Diagnosekriterien
Annahmen:
• Patienten mit Essstörungen schätzen ihren eigenen Wert ein
abhängig von ihrem Aussehen, Gewicht und dessen
Kontrolle
• Die Essanfälle sind v.a. eine Folge des Versuchs, das Essen
stark zu begrenzen → auf das Nichtbefolgen strenger
Diätregeln folgt eine extreme Reaktion
Kognitive Verhaltenstherapie bei BN
Ansatz:
• Zuerst wird auf das Essverhalten –fokussiert: auf den
extremen Kreislauf von Diäthalten – Essanfällen – Erbrechen
• „Reguläres Essen“ wird eingeführt (3 Hauptmahlzeiten, 2
Zwischenmahlzeiten) – Patienten wählen, was sie essen
wollen
• Herausfinden, was das kompensatorische Verhalten v.a.
bezwecken sollte (z.B. nicht voll fühlen, Gefühle modulieren)
• Überschätzung des Aussehens, Gewichts, der Kontrolle
identifizieren
• Andere Bereiche der Selbst- Wertschätzung stärken
Psychoanalytisch fundierte Behandlung
Annahme:
Die bulimischen Symptome wurzeln in dem Bedürfnis, innere
Zustände / Gefühle und Wünsche abzuwehren
und in den Schwierigkeiten, diese inneren Zustände /Gefühle
anzuerkennen und zu regulieren.
Ansatz:
• Fähigkeit stärken, affektive Erfahrungen zu reflektieren und
auszuhalten
• Einsicht in Mechanismen erleichtern, die unbewusste und
verleugnete Teile der Patientin verbergen
BMI [kg/m2]
lebensbedrohlich < 10
stationär behandlungsbedürftig < 15
Anorexia nervosa < 17,5
Untergewicht 17,5 – 18,5
Normalgewicht 18,5 – 25
Übergewicht/ Präadipositas 25 – 30
Adipositas I° 30 – 35
Adipositas II° 35 – 40
Adipositas III° ≥ 40
Untergruppen:
„Restricting Type“: Während der aktuellen Phase der Anorexia nervosa kein
Erbrechen, kein Kontrollverlust, kein Mißbrauch von Abführmitteln bzw.
Diuretika
„Binge-Eating/Purging Type“: Während der aktuellen Phase der Anorexia
nervosa regelmäßige Eßanfälle oder Erbrechen oder Mißbrauch von
Abführmitteln bzw. Diuretika
Anorexia Nervosa
• 95% der Erkrankten sind weiblichen Geschlechts.
Verstorben nicht an AN
2,6%
Verstorben an AN
Partielle Heilung
15,6%
20,8%
Vollbild der AN
10,4%
Zipfel et al., Lancet, 2000
Todesursachen bei der Anorexia nervosa
Unbekannt
17%
Infektionen
41%
Suizid
17%
Herz-Kreislauf-
Versagen
25%
Körperliche und apparative
Untersuchung
Körperliche Untersuchung:
incl. Gewicht, Größe, Blutdruck, Puls
Labor:
Blutbild, Natrium, Kalium, Magnesium, Phosphat (Verlauf),
Kreatinin, Amylase, Leberenzyme, Urinstatus
Apparative Untersuchungen:
EKG, evtl. Rö-Thorax, evtl. O-Sono,
Knochendichtemessung bei Amenorrhoe>2Jahre
(bei spezieller Indikation: bspw. CCT, EEG)
Differentialdiagnosen (internistisch)
• Hyperthyreose
• Malabsorptionsstörung
• Infektkachexie
• Tumorkachexie
• Schizoaffektive Erkrankungen
• Major Depression
• Suchterkrankungen
Therapie der Anorexia nervosa
• Gewicht:
< 75% vom Normalgewicht
BMI < 15 kg/m²
Dynamik der Gewichts- entwicklung
• Vitalparameter:
HF < 40/min
RR < 80/50 mm Hg
Synkope
Indikationen stationäre Aufnahme II
• Elektrolytstörungen:
z.B. Hypokaliämie, Hypophosphatämie
• psychische Krisen:
z.B. ausgeprägte Depression,
Suizidalität
Therapiephasen
Erste Therapiephase: Symptomorientiert
• Vereinbarung eines Zielgewichtes
• Festlegung der Gewichtszunahme / Woche ca.
0,7 bis 1 kg (700-1000kcal extra pro Tag)
• Unterstützende Maßnahmen (bspw. Bettruhe,
Essbegleitung, -tagebuch, Ausgangsbeschränkung)
• Vereinbarung eines Stufenplans (Vollkost,
Trinknahrung, Magensonde) mithilfe Essvertrag
Zweite Therapiephase: Problemorientiert
• Zunehmende Selbststeuerung der Nahrung
• Bearbeitung der zugrundeliegenden Konflikte
• Soziale Reintegration
• Rückfallprophylaxe, amb. Überleitung
Therapeutische Grundhaltung
in der ersten Therapiephase
• Halt gebend, strukturierend
• Zentrierung auf die Gewichtszunahme, ohne
Druck auszuüben: „tanzen statt ringen“
• Einfühlen in innere Ängste der Patientin
• Verbalisierung des inneren Erlebens
• Aushalten eigener Ohnmacht
Ambivalenz der
Beziehungsgestaltung
Vertrauen Kontrolle
Achtung Missachtung
Mitbestimmung Bevormundung
Struktur Chaos
Förderung Überforderung
Nahrungsaufnahme auf Station
• Mahlzeiten
regelmäßige Struktur mit 6 Mahlzeiten/d
(Frühstück,1. ZM, ME, 2. ZM, AE, Spätmahlzeit)
• Vergünstigungen / Sanktionen
Gestuft: Erreichen des Ziels
Nicht Erreichen des Ziels
Gewichtsabnahme
Tabelle der Essgewohnheiten
Esstagebuch
und begleitenden Empfindungen
Medizinisches Monitoring I
Gefahr Refeeding-Syndrom
• mögliche Folgen:
Phosphat Herzrhythmusstörungen
Hirnfunktionsstörungen
Magnesium ZNS-Probleme
Herzrhythmusstörungen
Kalium Herzrhythmusstörungen
Hypotonie
Vitamin B1 Enzephalopathie
Koma
Medizinisches Monitoring II