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Zunächst verärgert Henrik Valerie mit seinen Angriffen auf Mathieu, doch kurze Zeit später erfährt er, dass sie sich von ihm
getrennt hat, weil Mathieu mit seiner Mitschülerin Charlotte fremdging. Nun ist sie bereit für ein Rendezvous mit dem
schüchternen, aber ehrlichen Jungen. Das junge Paar verabredet sich zu einer Party. Allerdings hat Henrik nicht berücksichtigt,
dass es in Frankreich am späten Abend sehr umfangreiche Mahlzeiten gibt. Als er mit großer Verspätung bei der Party eintrifft,
kommt ihm die Französin Charlotte in die Quere. Sie unterhält sich in englischer Sprache mit ihm und versucht, ihn sexuell zu
verführen. Nachdem Valerie hemmungslos Alkohol konsumiert hat, bringt Henrik sie nach Hause und widersteht der Versuchung,
ihren betrunkenen Zustand auszunutzen.
Bei der Abschlussfeier mit allen Teilnehmern beeindruckt er Valerie, indem er, statt eine Dankesrede zu stottern, das Chanson
„Bonsoir mes amis“ (Gute Nacht, Freunde) anstimmt. Doch Charlotte lässt nicht locker und besucht Henrik in dessen Gastfamilie.
Als Valerie die beiden zusammen im Bett sieht, will sie verärgert zu ihrem Onkel in die Bretagne fahren. Henrik erfährt im letzten
Moment von diesem Plan und entführt den Reisebus der Gruppe, um sie am Bahnhof noch abzufangen. Dort kann er sie von
seiner ehrlichen Liebe überzeugen, woraufhin Valerie ihm vergibt und sie sich küssen.
Regisseur und Drehbuchautor Christian Ditter verarbeitete in dem Film, dessen französischer Titel Echangé übersetzt
„Austausch“ heißt, eigene Erfahrungen als 16-jähriger Schüler in der Region Rhône-Alpes. Ditter hatte zu Schulzeiten an einem
Gütersloher Gymnasium selbst einen Schüleraustausch erlebt und diesen als Hintergrund für sein Spielfilm-Debüt gewählt.[2] Das
Treatment zum Film verfasste er in einer Nacht, eine erste Drehbuchfassung stand nach wenigen Wochen.[2] Während der
Schreibphase kehrte Ditter an seinen damaligen Wohnort, die Gemeinde Saint-Symphorien-sur-Coise, zurück, um sich dort mit
früheren Bekannten zu treffen und weiter für das Skript inspirieren zu lassen.[2] Inhaltlich unternahm Ditter von Anfang an den
Versuch, sich stark von anderen Jugendkomödien, in denen nach eigenen Aussagen oft bloß „Sex im Mittelpunkt“ stehe und es
„schnöde um das erste Mal“ gehe, zu distanzieren.[2] Er bezeichnete Französisch für Anfänger im Gegensatz dazu als einen
„echten Liebesfilm für Teenager, in dem Verliebtheit, tiefe Gefühle und emotionale Erfahrungen im Mittelpunkt stehen“.[2]
Das Drehbuch schickte Ditter an den Produzenten Christoph Menardi von der NEOS
Film, mit dem er gemeinsam an der Hochschule für Fernsehen und Film München
studiert hatte. Ihre Kommilitonin, die Dramaturgin Jenny Alten, unterstützte die beiden in
der Fortentwicklung, musste jedoch wegen einer Schwangerschaft früh aus dem Projekt
aussteigen.[3] Der Herstellung übernahm NEOS Film schließlich in Co-Produktion mit der
Rat Pack Filmproduktion und Hector Films. Gefördert wurde die Produktion vom
FilmFernsehFonds Bayern (FFF Bayern), David Groenewolds GFP II Medienfonds, dem
Ein Großteil der Aufnahmen
deutsch-französischen Filmförderabkommen Minitraité, Eurimages, Rhône-Alpes Cinema
entstand in der französischen Gemeinde
dem Centre National de la Cinématographie (CNC) und der Filmförderungsanstalt (FFA). Saint-Martin-en-Haut.[2]
Das Budget betrug rund zwei Millionen Euro.[3] Französisch für Anfänger fungierte auch
als Ditters Abschlussfilm an der HFF München.[3]
Rund zwei Drittel der Motive fanden sich in Frankreich. Die Dreharbeiten dazu fanden vom 1. August bis zum 28. September
2005 in München, Paris, der Gemeinde Saint-Martin-en-Haut südwestlich von Lyon sowie in Saint-Symphorien-sur-Coise statt,
welches Ditter bereits bei seinem ersten Besuch zum Hauptdrehort erkoren hatte.[2] Die Bewohner des Ortes unterstützten das
Filmteam maßgeblich bei der Produktion.[3] Produktionsbüros wurden in mehreren öffentlichen Gebäuden innerhalb des Ortes
eingerichtet.[2] Erschwert wurden die Dreharbeiten durch französische Jugendschutzbestimmungen, welche den Dreh mit den
Jungschauspielern nur bis 22 Uhr erlauben. Aufgrund der Vielzahl an Nachtsequenzen wurde vorwiegend mit
Ausnahmegenehmigungen gefilmt.[2] Viele Szenen entstanden mittels eines einzigen Takes.[2] Co-Produzent Christian Becker
bezeichnete die Aufnahmen im Nachgang als „ein Mittelding zwischen Alptraum aus Wetterkatastrophe und Behördengängelei
sowie einem lustigen Ferienlager“.[3]
Die Musik spielt eine besondere Rolle in diesem Film. Das Lied Aurélie der deutschen Band Wir sind Helden weist gleich zu
Beginn auf die Probleme beim deutsch-französischen Rendezvous hin. Neben Aurélie gehören zwei weitere Titel der Band – auch
in französischer Sprache – zum Soundtrack des Films.[4] Das Chanson Bonsoir mes amis wurde von dem deutschen
Liedermacher Reinhard Mey geschrieben.[5] Die DVD, die am 9. November 2006 erschien, enthält neben den üblichen Extras das
Musikvideo Pourquoi tu vis der Berliner Sängerin Elke Brauweiler, in dem einige Szenen aus dem Film integriert sind.[6]
Der Soundtrack zum Film erschien am 9. Juni 2006 bei Königskinder Schallplatten.[4]
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Filmz.de befand Französisch für Anfänger als „erfrischenden Gute-Laune-Film über Freundschaft, erste Liebe und Eifersucht.
Nicht nur Jugendliche wird die Mischung aus Culture-Clash und Liebesgeschichte begeistern.“ Mit den beiden „Hauptdarstellern
François Göske und Paula Schramm konnte der junge Regisseur und Drehbuchautor Christian Ditter zwei erstklassige
Nachwuchsschauspieler gewinnen, die das Lebensgefühl der ersten Liebe mit ungewolltem Witz aufrichtig vermitteln können.
Erinnerungen an weiche Knie, Herzrasen und Flugzeuge im Bauch werden sofort wieder wach“.[7]
Andrea Gläser von Stern.de lobte die Produktion: „Im Gegensatz zu anderen Jugendkomödien
schafft es Französisch für Anfänger, die Gefühle der Teenies größtenteils ernst zu nehmen
anstatt sich darüber lustig zu machen. Verliebtheit und emotionale Erfahrungen laufen bloßem
Sex den Rang ab.“ Sie kritisierte jedoch vor allem die Umsetzung des Endes: „Die finalen Szenen
des Films kommen allerdings zu amerikanisch und übertrieben daher - vor allem im Gegensatz
zu der bis dahin authentischen Umsetzung. Bis zu dem Zeitpunkt kommt der Film auch bestens
mit minimalen und subtilen Mitteln aus.“[4]
Die Zeitschrift Cinema bezeichnete die Produktion als „drollige[n ]Teenie-Ulk für die Wir sind
Helden-Generation“, der „auf Humor und Romantik statt auf derbe Zoten“ setze. Der Film
funktioniere ungeachtet seiner Zielgruppe „altersunabhängig, weil er mehr als nur plumpe Hauptdarsteller François
Klischees zu bieten hat. Mit ausgelassener Klassenreise-Stimmung und Hang zu kulturellen Goeske und seine Kollegen
ernteten positiven Kritiken für
Missverständnissen trifft sie meist den richtigen, amüsanten Ton“. Vor allem Hauptdarsteller
ihr Spiel im Film.[4]
Göske erweise „sich als komisches Talent“.[8]
„Französisch für Anfänger ist mit seiner nicht immer ganz stimmigen Version der großen Liebe für
ein junges Publikum, das noch dazu bereit ist, bei den stetigen Rückschlägen in der Beziehung zwischen Henrik und Valerie voll
mitzugehen, durchaus geeignet. Immerhin ist er nicht ungeschickt inszeniert und kramt genug eigene Erfahrungen hervor, als
dass man nicht ordentlich mitfiebern könnte“, urteile Christoph Petersen von Filmstarts.de. „Alle anderen werden sich hingegen
viel zu oft an La Boum – Die Fete erinnert fühlen und sich in eine Vorstellung dieses natürlich um Längen besseren Films
wünschen.“[9]
„Die Jugend kann ganz schön anstrengend sein, Filme darüber allerdings auch. Was nicht heißen soll, dass Ditters Regiedebüt
eine Katastrophe wäre. Vieles ist sogar ausgesprochen gut beobachtet, etwa die vielsagenden Blicke der Teens, die
Sprachlosigkeit und die ungelenken Gesten“, urteilte Thomas Krone vom General-Anzeiger. Der Film schöpfe nur „zaghaft aus
dem Komik-Potenzial der Mentalitätsunterschiede“. So gerate die „Film-Jumelage trotz amüsanter Momente und sympathischer
Darsteller so fad wie pasteurisierter Camembert“.[10]
Der Film feierte am 7. Juni 2006 im Berliner Zoo Palast Premiere und kam nur einen Tag später pünktlich zur Fußball-WM in die
deutschen Kinos.[11] Die Produktion zählte bereits nach Ende des ersten Vorführwochenendes 39.711 Besucher in 150 Kinos und
erreichte damit hinter The Da Vinci Code – Sakrileg, Das Omen und X-Men: Der letzte Widerstand Platz vier der deutschen
Kinocharts.[12] Insgesamt sahen den Film bis Jahresende mehr als 261.657 Kinobesucher.[13] Das Gesamteinspielergebnis in
Deutschland betrug rund 1,25 Millionen Euro.[14] Der Film belegte damit Platz 25 der erfolgreichsten deutschen Produktionen des
Jahres.[13]
Diese Seite wurde zuletzt am 30. April 2022 um 19:51 Uhr bearbeitet.
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