Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Unterricht
Brezinka, 1981: jene Handlungen mit der Menschen versuchen, Persönlichkeit anderer in
irgendeiner Hinsicht zu fördern
Das könnte so aussehen: „Wenn viele Informationen auf dich einfließen, ist es oftmals nicht leicht,
dieses neue Wissen zu ordnen. Lehne dich zurück und verschaffe dir zuerst einmal einen Überblick über
das Lernmaterial, so dass du eine grobe Orientierung über Art und Umfang der dargestellten Information
hast. z.B.:
Schreibe für dich nochmals in eigenen Worten auf, was du soeben an Information gelesen hast (mind. 4
Sätze):
Metakognitive Unterstützung
Das könnte so aussehen: Während des Lernens gibt es verschiedene Strategien, damit Du dir den
Lernstoff besser merken kannst. Bitte nutze mindestens eine der folgenden Strategien und formuliere
Deine Gedanken in dem Kasten. Kreuze bitte an, welche der Strategien Du verwendest:
− Lehne dich zurück und verschaffe dir zuerst einmal einen Überblick über das Lernmaterial.
Wie sieht dieser aus?
− Überlege dir, welche Inhalte du gut verstanden/nicht verstanden hast.
− Gib zentrale Aspekte, die du bisher im Physikunterricht kennen gelernt hast, mit eigenen
Worten wieder.
− Versuche, inhaltliche Zusammenhänge herzustellen.
− Verknüpfe die zentralen Aspekte und inhaltlichen Zusammenhänge des neuen Lernstoffs und
gib an, wie diese in Beziehung stehen.
Ergebnisse Wissensnachtest
Ergebnisse Wissensnachtest
Beispiel II:
völlig diffus!
Beispiel II
Kognitivismus
− ab ca. 1970er
− Vergleich menschlichen Informationsverarbeitung/Funktionsweise von Computern
o Input
o Verarbeitung
o Output
− Computer-Modellierung kognitiver Prozesse – Simulation der Befunde „realer“ Welt
(z.B. Entscheidungsprozesse können sehr gut modelliert werden)
− „valide“ Betrachtungsweise
→ Schülervorstellung
− In ersten bis neunten Schuljahren fand man, dass Schüler mit besseren Leistungstestergebnissen
aus Klassen stammten, in denen Lehrer unterrichteten, die ein verhältnismäßig geringes Maß an
Kontrolle ausübten und die ihren Schülern ziemlich viel Freiheit bei der Wahl ihrer
Unterrichtsaktivitäten boten.
− In ersten bis neunten Schuljahren fand man, dass Schüler mit besseren Leistungstestergebnissen
aus Klassen stammten, in denen Lehrer unterrichteten, die ein verhältnismäßig hohes Maß an
Kontrolle ausübten und die ihren Schülern ziemlich wenig Freiheit bei der Wahl ihrer
Unterrichtsaktivitäten boten.
→ etwas kommt aus einer wissenschaftlichen Publikation – es muss stimmen – NEIN – immer
hinterfragen!
− Idiografisch
o individuelle Sichtweise, die den einzelnen Menschen im Verlauf seiner
Entwicklung nur mit sich selbst vergleicht
− Nomothetisch
o universelle Sichtweise, die vom Einzelfall abstrahiert und allg. Gesetze
beschreibt
− Idiothetisch (Kombination der beiden)
o differenzierte Sichtweise: Abweichung des Einzelnen von der universellen
Entwicklung
Entwicklung
Entwicklungsphasen
Bereiche der Entwicklung
Grundfragen
Wie habe ich mich in den letzten 3 Jahren entwickelt? → nicht so eindeutig wie vorherige
Definition; Entwicklung beinhaltet sowohl Gewinne als auch Verluste; häufiges Abwägen von
Vor-/Nachteilen nötig; Entwicklung geschieht passiv und aktiv
Entwicklungspsychologie
Entwicklungsverlauf
Grundbegriffe
kein Determinismus!
Reifung im Alter
Sensible Phasen
▪ Gedankenexperimente
▪ hypothetisch-deduktives Denken (ableitendes Denken)
▪ Problem: Die Rolle des Kontextes sollte keine Rolle spielen
▪ z.B. Wason‘scher
Selection Task
− Verständnis sozialer & kultureller Prozesse vor dem Studieren; kognitiver Prozesse →
mediated Learning
− Interaktion Kind, soziale Umwelt UND kulturelle Historie
− jede Funktion zunächst interpsychisch → dann intrapsychisch
− Ggs. Zu Egozentrismus bei Piaget am Beispiel Sprache – zunächst soziales Vorbild
(Sprache nach und nach vom Kind internalisiert), dann eigene Sprachakte (Rückgang
im Lauf der Entwicklung ist auf Verinnerlichung zurückzuführen)
− Was zählt, ist nicht der tatsächliche Leistungsstand, sondern der potenzielle! (Zone der
nächstmöglichen Entwicklung – zone of proximal development) – Was kann mit ein
bisschen Hilfe NOCH erreicht werden?
− Umsetzung z.B. im Cognitive Apprentiveship-Ansatz
3. Lern- und kognitionspsychologische Grundlagen
− irgendwie herausragen
− von starken Emotionen begleitet sind
− zuerst/zuletzt genannt werden oder auftreten
− mit anderen Sachverhalten verknüpft sind
− wiederholt werden
“In the last decade, Cognitive Load Theory (CLT) has become an authoritative theory in the field of
learning and instruction.”
viele Instruktionsmaßnahmen
ICL - Fazit
ECL-Reduktion
− Modality Effect
− Bildhafte Speicherung: (Speicherung von mentalen Modellen nach wie vor gültig)
o Studie von Shepard (1967): 88-89 % verbales Material und 100% bildhaftes
Material wurde wieder erkannt
o keine wirklichkeitsgetreue Abbildung wie z.B. Photos (z.B. Geldscheine)
o Gespeichert →vermeintlich Wichtige
Skripts (Ereignisschemata)
Beispiel Uni (Ereignisschemata): Ich gehe pünktlich in den Hörsaal; suche mir eine Platz;
klappe das Pult runter; bereite meine Materialien vor; Vorlesung beginnt und endet wieder; ich
gehe zur nächsten Vorlesung → AUTOMATISCHER Prozess (gespeichert im
Langzeitgedächtnis)
− Präinstruktionale Maßnahmen
o Vortests (Vorwissen aktivieren
und Aufmerksamkeit generieren)
o Vorausgehende Übersichten
o Advance Organizer (Bekanntes
aktivieren, neue Informationen
darüberlegen)
Beispiel: In einer Physikstunde beginnt der Lehrer seine Unterrichtsstunde zum Ohmschen Gesetz mit
folgender Einordnungshilfe: Das Ohmsche Gesetz lässt sich mit einem Jungen vergleichen, der eine
Karre über eine schlammige Straße zu schieben hat. Die Schubkraft, die der Junge aufzuwenden hat, ist
mit der Spannung vergleichbar. Die Schlammtiefe der Straße entspricht der Stärke des Widerstandes,
und die Geschwindigkeit der Karre hat Ähnlichkeiten mit dem Strom im elektrischen Kreis (Eggen &
Kauchak, 1994).
− Aktive Informationsverarbeitung
o Unterstreichen
o Notizen anfertigen
o Zusammenfassungen
o Fragen stellen
o Concept Mapping
o SQ3R (Survey, Question, Read, Recite, Review)
o Lernstrategien: 6R
▪ Record (eine Mitschrift anfertigen)
▪ Reduce (die Kernpunkte herausarbeiten)
▪ Recite (Wiederholen der wichtigen Punkte)
▪ Reflect (Reflektieren der Inhalte, Herausarbeiten der Bedeutung)
▪ Review (die eigenen Notizen überdenken)
▪ Recapitulate
− Wissen & Kontrolle über die Umwelt (Wo lerne ich? Wann?)
− Wissen & Kontrolle über Aufmerksamkeit (diagnostische Funktion; Stundenplan
anders planen, um Aufmerksamkeit in allen VOs zu garantieren)
− Wissen & Kontrolle über eigene Gedächtnisprozesse: Nutzung von Lernstrategien
− Wissen & Kontrolle über den eigenen Fortschritt und Erfolg
Vergessen?
Inferenztheorie: ,,Als A König war und ihm B als General diente, war Krieg C auszufechten.
Aber als A König und D sein General war, fand Krieg E statt“
Theorie des Spurenverfalls: Zeitlicher Faktor; jedoch bislang keine physikalischen Korrelate
gefunden
Fehlende Abrufreize: Wissen ist vorhanden, aber in der Situation nicht abrufbar
4. Lernen und Problemlösen
Probleme
Problemlösen
− Algorithmen
o z.B. Kochen nach Rezept
o Anagramme lösen (z.B. BLO (Lob) mit 3x2x1 Lösungen; WAMRANO
(Manowark) mit 7x6x5…x1=5040)
− Heuristiken
o geringer Zeitaufwand
o Lösung nicht garantiert
o Primär → ill‐structured problems: z.B. Referat schreiben
o Strategien zur Zielerreichung: Mittel‐Ziel‐Analyse (Newell & Simon):
Verringerung des Abstands zwischen Ziel und ggw. Situation
− umfangreiches Bereichswissen
− schnelles Erkennen bedeutender Gegebenheiten (Schemata)
− bessere Leistungen im AG (durch Chunking & Schemata)
− viele Prozesse laufen gleichzeitig + automatisiert ab
Emotionen
Prüfungsangst
− Leistungsmotivation (Ich
möchte besser als die anderen sein)
− Interesse (Person‐
Gegenstandtheorie des Interesses)
− Intrinsische
− extrinsische Motivation
− Lern‐ oder
Aufgabenorientierung
− Performanzorientierung (Ich möchte gut abschneiden)
− Soziale Motivation (Ich möchte gut dastehen)
Auf was führe ich das
Abschneiden der Prüfung
zurück?
Selbstwertdienliche Tendenzen
− Familie
o Erwartungen
o Kontrolle
o Belohnung/Bestrafung
− Schule
o Klassenstufeneffekte (Orientierung an oberer/unterer Stufe)
− Bezugsgruppe
− Ryan & Deci: Akzeptanz externer Handlungsziele für sich selbst und deren
Weiterverfolgung aus eigenen Interessen
− 4‐Stufen‐Modell der Internalisierung und Integration
o Extrinsische Handlungsregulation (mit Noten extrinsische Motivation
vorgeben)
o Introjektion (Ziele werden gepflanzt)
o Identifikation (man identifiziert sich mit den Zielen → innere Verarbeitung)
o Integration (ich verfolge Ziele eigenständig)
Pekrun (1993):
Transitionen
Anpassung an Transitionen
− Erziehungsstile
o Früher verschiedene Typen: demokratisch, autoritär, laissez‐faire
o Heute Dimensionen: Unterstützung versus Kontrolle (bzw. Monitoring)
3 Paradigmen
− Persönlichkeitsparadigma
o Zusammenhang zwischen Persönlichkeitsmerkmalen, Führungsstil, Intelligenz,
didaktischer Kompetenz (…) und Lehrerfolg
o inkonsistentes Bild, geringe Zusammenhänge zwischen den unterschiedliche
Ansätzen (oben geschildert)
o Allerdings: Mindestausprägungen (nicht ausreichend, um Lehrperson zu
beschreiben; sollten aber vorhanden sein) im Bereich einiger
Persönlichkeitsvariablen:
▪ Kontaktbereitschaft (Extraversion; Offenheit; auf Schüler zugehen)
▪ emotionale Stabilität/Belastbarkeit (geringer Neurotizismus)
▪ Selbstkontrolle
o Entscheidungshilfe durch Selbstassessment: Lehrer werden? http://www.cct‐
austria.at/
− Prozess‐Produkt‐Paradigma
o Eng umgrenzte Auswirkungen bestimmten Lehrerverhaltens, z.B. durch
experimentelle Untersuchungen oder systematische Beobachtungen.
o Ergebnisse : Ein erfolgreicher Lehrer
▪ setzt ein reichhaltiges Repertoire an Unterrichtsmethoden flexibel ein
(breites didaktisches Repertoire; an Situation anpassen)
▪ aktiviert die Schüler
▪ nutzt Unterrichtszeit vornehmlich zur Stoffbehandlung (anstatt
Organisatorischem)
▪ stimmt Tempo und Stoffsequenz auf Schüler ab
▪ teilt angemessene Aufgaben zu
▪ drückt sich klar und konsistent aus und verfolgt ebensolche Ziele
▪ erkennt rechtzeitig Störungen und wirkt ihnen entgegen
▪ schafft weiche Übergänge von einem Inhalt (Methode) zum nächsten
▪ ist optimistisch
▪ Lehrer sind in der Lage, entsprechend ihres Wissens, auf die Schüler zu
zugehen und Mittel einzusetzen.
o In der Volksschule ist ein straffer Unterricht eher lernförderlich
o Probleme beim Prozess‐Produkt‐Paradigma
▪ zu neutrale Operationalisierung von Variablen, z.B. Angemessenheit der
Aufgaben → je nach Fach sehr unterschiedlich
▪ wechselseitige Abhängigkeit von Variablen (kaum kausale
Zusammenhänge)
▪ ATI‐Forschung (Welche Eigenschaften bringt jemand mit?): Was dem
einen nützt, kann dem anderen schaden.
▪ einseitige Betrachtung: LehrerInnen beeinflussen SchülerInnen
− Experten‐Paradigma
o Ensemble von Fertigkeiten und Wissen (wenn lange genug im Dienst)
o Z.B. durch wissensgeleitete Wahrnehmung (Berliner 1992) (wissen sofort wer
stört und ob eingegriffen werden muss oder nicht)
o Experten sehen „ganzheitliche Unterrichtsepisoden“
o Putnam (1987) spricht von curriculum scripts
Für die wichtigsten Ziele (vernünftige Lebensauffassung) kannten sie keine einzige
Maßnahme!!! → zu abstrakt → Oft ist das Ziel klar, der Weg aber unbekannt!
Pygmalion reexamined
− fachliches Wissen (auch darüber hinaus; nicht nur das, was verlangt wird)
− curriculares Wissen
− Philosophie des Faches (Welche Methoden?)
− allgemeines pädagogisch‐didaktisches Wissen (Welche Unterrichtsmethoden?)
− fachspezifisches pädagogisch‐psychologisches Wissen (spezifische Inhalte mit
geeigneten Methoden vermitteln)
− (jetzt auch technologisches Wissen)
Bereits im Studium!!!
Was kann man tun?
− Trainings (nur dann hilfreich, wenn man sich darauf einlässt; meisten nehmen diese
Trainings nicht an)
o zur Bewältigung von Belastungssituationen
o zur Erweiterung der Handlungskompetenz
o zur Förderung der Unterrichtskompetenz
o zur Verbesserung der Lernmotivation im Unterricht
Professionelle Diagnostik
− knüpft an eine Alltagsdiagnostik an (im Alltag hat man einen Verdacht und auf Basis
dessen setzt man Professionelle Diagnostik ein)
− Verbesserung in zweierlei Hinsicht
o wissenschaftliche Verankerung bringt Verringerung von Mess‐ und
Prognosefehlern
o größere Transparenz von Fehlerquellen und Grenzen des Diagnostizierbaren
− Klassische Testtheorie
o möglichst fehlerfreie Diagnostik
▪ Reliabilität
▪ Objektivität
▪ Validität
− Probabilistische Testtheorie
Testverfahren
Schulleistungen
− standardisierte Schulleistungstests
− informelle Tests
− mündliche Prüfungen
− Aufsatzprüfungen
− Selbstbeurteilung
− Zensuren & deren Objektivität
Intervention
Prävention
− Allgemeine Kompetenzen
o Wissenschaftliche Basis
▪ theoretisches Wissen
▪ empirisch gesicherten Befunden
▪ systematischen Handlungsroutinen
▪ systematisch erworbenen subjektiven Erfahrungen (Fallwissen)
o Künstlerische Seite bzw. soziale Kompetenzen
▪ Auswahl, Verwertung und Umsetzung von Konzepten und Methoden im
Einzelfall
▪ soziales Fingerspitzengefühl
▪ Kommunikationskompetenz + Kulturverständnis
Spezifische Beraterkompetenzen
− Prozesskompetenz:
o Auftauen (unfreezing)
o Ändern (moving)
o Wiederherstellen der Stabilität (refreezing)
− Beraterkompetenz
o sich in jemanden hineinversetzen können
o analytisches Herausarbeiten des Problems
o Klären von Zielen & Erwartungen
o Strukturierung des Beratungsablaufs
o definieren der Interventionsebenen
o aktives Zuhören
o variable Gesprächstechniken
o Erkennen & Vermeiden von Verstrickungen
o didaktisches Aufbereiten von Lösungsstrategien
o teamorientiertes Arbeiten
− Bewältigungskompetenz
Verhaltensbezogene Beratung
Wie interessiert sind S/S in den unterschiedlichen Fächern, wie stark wechselt ihr Interesse und
von welchen Unterrichtsfaktoren hängt das Auftreten von Interesse ab?
Untersuchungsfächer:
− Mathematik
− Deutsch
− Fremdsprache
Unterrichtsforschung
Ergebnisse
problemlösender japanischer
Unterricht gilt seitdem als der
Musterunterrichts für
Mathematik
Das einheitliche Bild eines guten Mathematikunterrichts lässt sich nicht finden!
Normative Setzungen, wie „guter Unterricht“ auszusehen hat, sind kaum möglich. Stattdessen
führen unterschiedliche Wege zu guten Schülerergebnissen.
Klassenführung: Unterricht
steuern, sodass keine
Störungen auftreten
(konsequent vorgehen, gute
Planung)
konstruktive Unterstützung:
Fehler nicht sanktionieren;
Geduld, angemessenes Tempo,
freundliche Beziehung zu SuS
Wie kann effektive Klassenführung im Unterricht umgesetzt werden?
− Feedback (Dimensionen)
− Fehlerkultur (Fehlerfreundlicher Unterricht)
− Tempo (Wartezeit: 3‐5 Sekunden)
− eigene Geisteshaltung (Angemessenes Feedback, Langsamkeit tolerieren und Geduld
zeigen)
Studie zeigte:
Für S/S stellt sich ein solches Unterrichtsgespräch dann als ein Versuch‐und‐Irrtum‐Spiel mit
unbekannten Regeln dar, bei dem sie sich anhand der Reaktionen der Lehrkraft in Richtung
eines ihnen unbekannten Ziels hinbewegen. Das Hauptproblem nicht etwa die zu deutliche
Lenkung durch die Lehrkraft, sondern der Versuch durch eine scheinbare Offenheit die
Lehrerlenkung zu minimieren.
− Verwendung echter Gruppenaufgaben (Aufgaben, die man nicht alleine lösen kann)
o Additive Aufgaben (Ergebnisse addieren)
o Konjunktive Aufgaben (gemeinsam zum Ergebnis)
▪ Positive Interdependenz (Kompatible Ziele)
▪ Individuelle Verantwortlichkeit
Individualisiertes Lernen: Problemorientierte Unterrichtsmethoden
Ein Unterrichtsexperiment (Blumberg, Möller, Jonen & Hardy, 2003; Hardy, Jonen, Möller&
Stern, 2006)
Professionelle Kompetenz
− Fachwissen
− fachdidaktisches Wissen
− pädagogisch‐psychologisches Wissen
Forschung zu Erwartungseffekten:
− Lehrkräfte geben den S/S, von denen sie geringere Lernfähigkeit annehmen, oft weniger
anspruchsvolle Aufgaben
− Lehrkräfte verhalten sich diesen S/S weniger freundlich und aufgeschlossen
− Geringere Erwartungen → negativer Effekt auf die Anstrengungsbereitschaft der S/S
− Bildung negativer Erwartungen der Lehrkräfte auf Basis von Informationen (die mit
dem tatsächlichen Potenzial der S/S nichts zu tun haben), wie sozialer Hintergrund oder
psychische Aktivität
− Lerntheoretische Überzeugungen der Lehrkräfte:
o „Sender‐Empfänger‐Modell“: Lehrkraft stellt den Lernstoff zur Verfügung, S/S
merken sich den Stoff → Lernen wie eine Fernsehsendung → weniger kognitiv
aktivierende Aufgaben, weniger konstruktive Unterstützung ‐ Lernen ist ein
sozialer Prozess → Diskussionen, sozialer Austausch
o Problematisch, wenn diese Überzeugungen das Handeln der Lehrkraft deutlich
einschränken und lernförderliche Methoden abgelehnt werden
o Eigene Überzeugungen: nicht immer bewusst und nicht direkt zugänglich
o Bildung eigener Unterrichtsvorstellungen während der eigenen Schulzeit
o Wichtige Komponente der Professionalität von Lehrkräften: reflektierende
Auseinandersetzung
Studie COACTIV:
Befunde der Studie (Kunter & Baumert, 2011; Kunter et al., 2011) zeigen:
− Selbstwirksamkeitsüberzeugung
− Studien (Caprara, Barbaranelli, Steca & Malone, 2006; Tschannen‐Moran & Woolfolk
Hoy, 2011) zeigen: Lehrkräfte mit hohen Selbstwirksamkeitsüberzeugungen setzen
innovativere und effektivere Methoden ein und zeigen langfristig geringere
Stresssymptome und größere Bereitschaft für Engagement .
− Zielorientierungen:
Ergebnisse:
Lernumgebungen gestalten
− Motivationsverlust
− mangelndes Interesse
− Wissenslücken
− „träges Wissen“
− geringe Problemlösefähigkeit
− Defizitäre Handlungskompetenz
"Alle Kinder treten als Fragezeichen in die Schule ein und verlassen sie als Punkt“
Die kognitivistische Position
− Video‐basiertes Format
o Video reichhaltiger als Text
▪ Informationen besser in komplexe Geschichte
▪ Leseschwierigkeiten behindern nicht beim Lernen
▪ Motivierender als Text
▪ Reichhaltigeres mentales Modell
o Videodisc
▪ Schneller und sichtbarer Vorlauf zur Informationssuche
▪ Einfrieren von Bildern/Slow motion
− Narratives Format
o Sinnvoller/bedeutungsvoller Kontext
o Verständliche Textstruktur
▪ Mentales Modell der Situation
▪ Authentische Verwendungsmöglichkeiten von Mathe
− Generatives Lernformat
o Lösung muss von Kindern durch komplexe (Mathe‐) Aufgaben selbst gefunden
werden
o Motivation
▪ Eigene Problemstellung
▪ Wissensdurst
o Aktive Teilnahme (konstruktivistische Basis)
− Embedded Data Design
o Detektiv‐Metapher
▪ Keine explizite Formulierung des mathematischen Problems zu Beginn
▪ Alle Daten, die zur Lösung notwendig sind, befinden sich im Video
• Gedächtnistraining
• Rückspulen am Video liefert die nötigen Informationen
− Problemkomplexität
o „Schüler können nicht mit Komplexität umgehen lernen, wenn sie nicht die
Gelegenheit haben, es zu tun.“ (Schoenfeld, 1985)
o Komplexe mathematische Probleme
▪ z.B. 15 Schritte zur Lösung
▪ z.B. Vergleich multipler Lösung und Begründung einer Wahl
o Videoformat hilft
▪ beinhaltet multiple Informationen
▪ Lehrer können komplexe Probleme oft nicht eindeutig und verständlich
erklären
− Paare verwandter Probleme
o Transfer
▪ Lösen des Gelernten vom Kontext
▪ Anwendbarkeit in vielen Situationen
− Querverbindungen über das Kurrikulum
o Fächerübergreifender Unterricht
▪ Bearbeiten von anderen Gebieten, die in der Geschichte vorkommen
(z.B. Biologie, Geschichte, etc.)
o Referate vor der Klasse
− Methode:
o Fünft‐/Sechstklässler
o Kontrollgruppen (nach standardisierten Mathe‐ und Lesewerten eingeiteilt)
o mind. 3 Jasper‐Geschichten (2 über komplexes Planen, 1 über Business‐Plan‐
Erstellen)
o Pro Geschichte insgesamt ca. 1 Woche Unterrichtszeit → Gesamtdauer 1
Schuljahr
− Unabhängige Variable: Normaler Matheunterricht vs. Anchored‐Instruction‐Ansatz
− Abhängige Variable
o gemessen:
▪ T1= 3 Monate nach Beginn des Schuljahres
▪ T2= 3 Monate vor Ende des Schuljahres
o Einstellung
o Lösen von Textaufgaben
o Planungsfertigkeiten
o Wissen über basale mathematische Konzepte
o Lehrerfeedback über das Programm und die Bewertungsinstrumente
Ergebnisse
− Meister‐Lehrling‐Verhältnis
− Modeling
− Coaching
− Scaffolding
− Fading
− Articulation
− Reflection
− Exploration
Probleme
Die Wissensexplosion
− 24/7/365 verfügbar
− geringere Kosten
− weniger gefährlich
− Ortsunabhängigkeit
− Globalität
− Synchronizität
Aber was sind denn nun Neue Medien? → verschiedene Ansatzpunkte und Taxonomien sowie
Begrifflichkeiten.
− „E‐Learning“
− „Online‐Learning“
− „Lernen mit Multimedia“, …
Multimedia
Steuerungscodes
− impliziter Steuerungscode
(hervorgehobene Adern beim Herz)
vs. expliziter Steuerungscode (Pfeil in
einem Diagramm)
− impliziter Steuerungscode (2.
Beispiel) → Skalierung bei einem
Diagramm
Lernen in Gruppen
1. Skript‐Kooperation
− kooperative Dyaden
− beide lesen Textteil
− einer fasst zusammen
− anderer achtet auf Fehler
− Zweiter Textteil: Vertauschen
2. Reziprokes Tutoring
3. Gruppenrecherche
4. Reziprokes Lehren
− Unterrichtsablauf traditionell
− SchülerInnen übernehmen Lehrfunktionen.
− anfangs intensive Unterstützung durch Lehrerperon
− Korrektur durch MitschülerInnen
− Überforderung?
6. Gruppenpuzzle
− Desegregation (1954)
− Kontakthypothese → gegenseitiges Verständnis
− Problem: Frontalunterricht kompetitiv → Integration funktioniert nicht
− Jigsaw Class
o Einführung durch Lehrperson
o Aufteilung des Lernstoffs
o Bildung von Expertengruppen
o Bildung von Lerngruppen
o Integration und Evaluation
− Gruppenpuzzle: Feldstudie
o Schüler mögen ihre Gruppenmitglieder lieber
o Anglo‐ und Afro‐Amerikaner mögen die Schule lieber (im Vergleich zu einer
Kontrollgruppe)
o Mexikano‐Amerikaner mögen die Schule weniger gern
(Sprachschwierigkeiten?)
o höheres Selbstbewusstsein
o Kontrollpersonen fühlen sich von Klassenkameraden stärker gemocht
o Klassenkameraden werden als Lernressource genützt
o weniger Wettbewerbsverhalten
− Problem: schwache SchülerInnen
o Unterstützung durch die „Expertengruppe“
o Coaching durch bessere MitschülerInnen
o Unterrichtsmaterial in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen
o SchülerInnen realisieren, dass unterschiedliche Fähigkeiten normal sind und
lernen, auf Schwächere einzugehen
7. Problembasiertes Lernen
− soziale Akzeptanz
− soziale Unterstützung
− psychische Stabilität
− Interesse
− positive Einstellung zum Unterricht
− Free‐rider‐Effekt („Trittbrettfahrer“)
− Sucker‐Effekt („ich lasse mich nicht ausnutzen“)
− Ganging‐up‐Effekt („Wir nehmen den Weg des geringsten Widerstands“)
− dominante vs. passive Mitglieder
− Diskussionskompetenz
o Externalisierung von Denkprozessen
o Zuhören und Verstehen
o Vergleich alternativer Perspektiven
o sachliche Argumentation
− aktive Teilnahme aller Mitglieder
− Struktur!
− Positive Interdependenz
o teambezogene Belohnungen
o individuelle Verantwortlichkeit
o gleiche Erfolgschancen für alle Mitglieder (individuelle Bezugsnorm!)
− Eigenevaluation der Gruppe: Beteiligung, Effizienz, Konflikte…
− Kompetenzbereich: Beurteilen
o Lehrerinnen und Lehrer üben ihre Beurteilungsaufgabe gerecht und
verantwortungsbewusst aus.
− Kompetenz 7
o Lehrerinnen und Lehrer diagnostizieren Lernvoraussetzungen und Lernprozesse
von Schülerinnen und Schülern.
o Sie fördern Schülerinnen und Schüler gezielt und beraten Lernende und deren
Eltern.
− Kompetenz 8
o Lehrerinnen und Lehrer erfassen Leistungen von Schülerinnen und Schülern auf
der Grundlage transparenter Beurteilungsmaßstäbe.
Definition Messen
− Nominalskala
o drückt lediglich eine Gleichheit bzw. Ungleichheit aus
o 1 = weiblich, 2 = männlich
− Ordinalskala
o drückt zusätzlich eine Rangordnung aus
o Aussagen wie größer/kleiner, besser/schlechter oder mehr/weniger
o 1 = Mittelschule, 2 = Realschule, 3 = Gymnasium
− Intervallskala
o Differenzbildung (A – B) = (C – D) möglich
o Unterschied zwischen Note 1 und Note 3 ist genauso groß wie der Unterschied
zwischen Note 2 und Note 4 (Äquidistanzannahme)
o Summen‐ und Mittelwertbildung möglich
Psychometrische Gütekriterien
− Objektivität
o gegeben, wenn die Messung nicht von der Person des Messenden abhängt
o Verschiedene Personen oder Tester sollen zu demselben Ergebnis kommen
− Reliabilität
o Grad der Genauigkeit, mit dem eine Messung erfolgt
o Testwiederholung zeigt, wie groß der Messfehler ist
− Validität
o Ausmaß, zu dem eine Messung diejenige Eigenschaft erfasst, die sie zu messen
vorgibt
o Intelligenztest soll Intelligenzunterschiede aufzeigen und nicht
Personenunterschiede in z.B. Prüfungsängstlichkeit
− Objektivität
o durch Standardisierungsmaßnahmen (z.B. standardisierte Instruktion)
− Reliabilität
o Anzahl der Fragen erhöhen
o Stärkere Homogenität der Fragen erzeugen
− Validität
o Gute und repräsentative Auswahl von Fragen zum zu erfassenden Konstrukt
Messverfahren im Schulalltag
Leitfadengeführtes Itemformat
Offenes Itemformat
Gebundenes Itemformat
Bildungsstandards
− benennen Kompetenzen, welche die Schule ihren Schülerinnen und Schülern vermitteln
muss, damit bestimmte zentrale Bildungsziele erreicht werden.
− Die Bildungsstandards legen fest, welche Kompetenzen die Kinder und Jugendlichen
bis zu einer bestimmten Jahrgangsstufe erworben haben sollen.
− Die Kompetenzen werden so konkret beschrieben, dass sie in Aufgabenstellungen
umgesetzt und prinzipiell mit Hilfe vonTestverfahren erfasst werden können
Schriftliche Prüfung
− Kognitive Lernergebnisse mit Hilfe von offenen und gebundenen Itemformaten erfasst.
o Single‐Choice‐Fragen (eine aus x richtig)
o Multiple‐Choice‐Fragen (mehrere aus x richtig)
o Multiple‐True‐False‐Fragen (ja/nein bei mehreren Optionen)
o Lückentext zur Messung von Faktenwissen
o Kurzantwortaufgaben zur Messung von konzeptuellem Wissen
o Aufsatz zur Überprüfung vielseitigen, vernetzten Denkens
− Schriftliche Prüfungen → häufig weniger objektiv, reliabel und valide als angenommen.
− Abhilfe → Beurteilungsraster zur Objektivierung der Leistung.
Schulleistungstest
Bekannte Schulleistungstests
Benotungsmodelle
− Regelsysteme, die Lernergebnissen Bewertungen zuweisen.
− Zuweisungen müssen eindeutig sein: dieselbe Leistung erhält dieselbe Note.
− Nach einer Entscheidung über Mindestanforderungen erfolgt die Abstufung der
restlichen Notenskala.
− Messwerte müssen auf
eine Norm bezogen sein,
sonst sind Aussagen wie
„Clara hat im Diktat acht
Fehler“ bedeutungslos.
Zensurengebung
− 50 Prozent‐Regel besagt, dass bei der Hälfte der maximal erreichbaren Punkte die Note
4 zugewiesen wird.
− Diese Regel wird jedoch weder in irgendeinem wissenschaftlichen Lehrbuch noch in
irgendeiner Verwaltungsvorschrift genannt.
− Bestehensgrenze von 50% widerspricht der kriteriumsorientierten Bewertungsstrategie.
− Aus statistischer Sicht → zudem die Wahrscheinlichkeit, Antworten zu erraten, zu
berücksichtigen.
Berichtszeugnisse
Lernentwicklungsgespräche
Kompetenzraster
− kriterial orientiert und können statt Benotung bzw. ergänzend dazu eingesetzt werden
− ständigen Leistungsrückmeldung für Schüler und Lehrkräfte
− Formulierungen wie „Ich kann“ oder „Die Schüler können“.
− an Lehrpläne und Bildungsstandards gebunden.
− lassen mit einem Blick erkennen, wie Lernstand in Hinblick bestimmter Lernziele ist.