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Theorie
und
Lernen: Wissensaneignung: Gehirn baut Modell der Umwelt Grundlage für weitere
Handlungsplanung
Hippocampus (Neocortex/Großhirnrinde) fungiert als Neuigkeits- und
Aufmerksamkeitsdetektor, beurteilt alle einkommenden Informationen auf
Neuigkeitswert/Relevanz nimmt in Kurzspeicher auf
Bei Schädigung: Unfähigkeit neues Wissen auf Dauer zu lernen
Fähigkeit, erworbenes Wissen abzurufen: Gedächtnis (KZG, LZG)
Bei LZG: Neuronale Netzwerke haben bessere synaptische Verbindungen von
Nervenzellen
1.2.3 Reizüberflutung
Überlastung der Sinne durch permanente Verarbeitung von akustischen und visuellen
Reizen
Kann auch zu Abstumpfung/Destruktion der Sinneswahrnehmungen führen
1.2.4 Verfrühung
Programme, die nicht für Kinder geeignet sind Gewalt, Sex etc.
Werbung: Kind als Konsument: dem Kind werden Wünsche aufgezwungen nicht
kindgemäß/von der Erwachsenenwelt auf Kinderwelt übertragen
führt bei Kindern zu Abhängigkeit/Unselbstständigkeit/Orientierungslosigkeit bei
Erwachsenen zu Druck/Zwang Wollen Kinderwünsche erfüllen
1.2.5 Verlust der Gemeinschaft
Einkindfamilien Vereinzelung nimmt zu
Verlust von Miteinander, Freundschaft, Zusammengehörigkeit, Zusammenhalt, Mitgefühl,
Konflikt, Konfliktbewältigung, Versöhnung
Anstatt dessen: Individualismus, Emanzipation, Unabhängigkeit
bildet Kommunikationsmangel/Vereinsamung aus: kann sich in Gewalt/Sucht entwickeln
verstärkt durch Medienkonsum zerstört Kommunikationsstrukturen
1.2.8 Zusammenfassung
Alle Aspekte haben negativen Einfluss auf die Persönlichkeitsentfaltung der KuJ
zudem hängen die Aspekte voneinander ab und bedingen sich gegenseitig
1.3Lehrerprofessionalität
1.3.1 Alles eine Frage der Technik
Fachkompetenz hat in der Hattie-Studie nur mit einem d-Wert von 0,09 fast ein
Nulleffekt auf die Leistung der SuS
Fachkompetenz muss begleitet werden von didaktischer und pädagogischer Kompetenz
erst in dieser Trias wirksam
IQB Ländervergleich: Lehrer die Fach studiert haben, sind erfolgreicher im unterrichten,
als Lehrer, die das nicht haben weil: Fachkompetenz schon hoch, so dass im Referendariat
die pädagogische und didaktische Kompetenz ansteigen kann
Aber: es kommt nicht so sehr darauf an, was wir machen, sondern v.a. wie und warum
Kompetenz in Form von Wissen/Können nicht so wichtig wie Haltung in Form von
Wollen und Werten letztere bestimmt ob erstere zum Einsatz kommt
Nach „Good Work Project“ beruht beruflicher Erfolg auch Exzellenz, Engagement und
Ethik erst wenn drei Aspekte erkennbar sind und auftreten, sind Menschen in ihrem Tun
erfolgreich = K3W+ Modell
gutes Lehren besteht aus Wissen/Können (=Erfolg), Wollen (=Engagement) und Werten
(=Ethik) Können (K); Wissen, Wollen, Werten (3W) = K3W+ Modell
es besteht ein innerer Zusammenhang: Können basiert auf Wissen, das erst aufgerufen
wird, wenn Wollen vorhanden ist. Dafür gibt es immer Gründe Werten
1.4.5 Die lerntheoretische Didaktik: das Berliner Modell: 60er (Schulz, Otto,
Heimann)
wissenschaftlich begründete Analyse und Planung von Unterricht vor dem Hintergrund der
praktischen Anwendung in der Lehrerbildung
Ausbildung soll befähigen, ein eigenes didaktische Bezugsfeld zu entwickeln bedarf
Strukturierung, Analyse von Unterricht Erst dann können didaktische Entscheidungen
getroffen werden
2. Faktorenanalyse
Gründe für Motivation der didaktischen Entscheidungen und für tatsächliche Verlaufsform
Einteilung in:
- Normenbildende, zielsetzende, ideologische Faktoren: Schulgesetze, normierende
Richtlinien
- Bedingungssetzende, konditionierende Sachfaktoren: Einfluss bestehender
wissenschaftlich bestätigter Auffassungen (Fakten) über jeweiligen Sachverhalt
- Formschaffende, organisierende Faktoren: zeitabhängige didaktische Methodensysteme
aktuell vorherrschende Meinungen zur methodischen Ausgestaltung
Sind nicht absolut gültig/immer zeitabhängig
1.4.11 Von Vielfalt zur Einheit: Versuch der Neuausrichtung der Allgemeinen Didaktik
„Orientierungsverallgemeinerung: Integration der Ansätze: Eklektische Vorgehen: Alles
prüfen: das Beste behalten
3. Unterrichtsprinzipien
Grundsätze der Gestaltung von Lehr-Lern-Prozessen optimieren den Lehr-Lern-
Prozess
Einteilung in fundierte und regulierende Unterrichtsprinzipien
- fundierte: müssen immer berücksichtigt werden, wenn von Unterricht die Rede ist
- regulierte: kann situativ und kontextspezifisch zurückgegriffen werden: Motivierung (z.B.
Einstiegsmotivierung, Verlaufsmotivierung), Strukturierung, Aktivierung, Übung,
Veranschaulichung, Differenzierung
Wechselwirkungsverhältnis: Prinzipienverbund (z.B. Beziehung zwischen
Differenzierung und Motivierung: wenn ein leistungsschwächerer S die gleichen
Aufgaben bekommt, wie der Rest der Klasse, kann er leicht überfordert sein, was sich auf
der Motivation niederschlägt Differenzierte Aufgaben ermöglichen, dass er sich wieder
motiviert fühlt
Die Wahl eines Unterrichtsprinzips ist auch abhängig/nimmt auch Einfluss auf
Entscheidungen auf der Ziel-, Inhalts-, Medien-, Raum- und Zeitebene
4. Lernformen
z.B. kooperative Lernformen: basiert auf Think-Pair-Share
z.B. Fishbowl, Gruppenpuzzle, Placemat Activity
5. Lehrformen
Induktiv: von Beispiel zur Regel/ Vom Besonderen zum Allgemeinen Vorteile:
fördert Kreativität und Vorstellungsvermögen, Gestaltungsfreiheit
Deduktiv: von der Regel zum Beispiel/ Vom Allgemeinen zum besonderen
Vorteile: ökonomischer, effektiver
1.6.4 Artikulation
= Phasierung des Unterrichts zeitliche Strukturierung einzelner Lehr-Lern-Schritte
eine sinnvolle und durchdachte Artikulation entscheidet über Lern- und
Leistungsmotivation und Lernerfolg
Herbart (1806): U: abwechselnd Vertiefung und Besinnung
- Vertiefung: Klarheit: Einzelheiten werden vor Augen geführt; Assoziation: Gelerntes wird
mit bekanntem verknüpft
- Besinnung: System: Gelerntes in größeren Zusammenhang; Methode: Gelerntes wird
angewandt und geübt
Merill (2002): First principles of Instruction
- Problem aus Lebenswelt des SuS
- Vorwissen über Unterrichtsgegenstand aktivieren
- Neues Wissen demonstrieren durch Veranschaulichung, reales Handeln oder Simulation
- U-Verlauf so gestalten, dass SuS wissen auf variierende Probleme anwenden können
- Anregen, neues Wissen außerhalb des U zu demonstrieren, einzusetzen und zu verteidigen
Städerli (2010): AVIVA-Schema
- Ankommen und einstimmen: Aufmerksamkeit der SuS auf Lerngegenstand
Einstiegsmotivation
- Vorwissen aktivieren: z.B. mittels Brainstorming oder Mindmap
- Informieren: Einzelheiten zum Lerngegenstand aufnehmen Einzel- oder
Gruppenarbeit; darbietend-aufnehmende oder zusammenwirkende Arbeits- und
Aktionsform
- Verarbeiten: Gelerntes sichern Üben und Überprüfen
- Anwenden: Lernprozess reflektieren metakognitive und selbstregulative Überlegungen
Fazit: Für Aufbau einer U-Stunde: Flexibilität
2.5.3 Die Frage nach dem Menschen: Zur Wesensgemäßheit der Bildung
Versuche den Bildungsbegriff zu bestimmen: Robert Spaemann (1994):
- ein gebildeter Mensch ist interessiert, wie Welt aus anderen Augen aussieht/Blickfeld zu
erweitern
- tut dies bewusst nichts ist ohne Interesse, wenig ist wirklich wichtig
- ist strukturiert
- hat eine differenzierte, nuancenreiche Umgangssprache
- ist genussfähig und hat Konsumdistanz
- kann sich mit etwas identifizieren ohne naiv blind zu sein (Vaterlandsliebe ohne andere
Vaterländer zu verachten Fremdes ist Bereicherung)
- kann bewundern, sich begeistern, ohne Angst sich etwas zu vergeben Selbstwertgefühl
nicht aus Vergleich mit anderen
- Werturteil ist mehr als der Ausdruck subjektiver Befindlichkeit er ist wahrheitsfähig
aber nicht unfehlbar
- Bildung ist nicht das wichtigste
- Liebt Freundschaft, v.a. mit anderen gebildeten Menschen
Hartmut von Hentig
- Abscheu und Abwehr von Unmenschlichkeit
- Wahrnehmen von Glück
- Fähigkeit und der Wille sich zu verständigen
- Bewusstsein von der Geschicklichkeit der eigenen Existenz
- Wachheit für letzte Fragen
- Bereitschaft zur Selbstverantwortung und Verantwortung in der res publica
„Was für ein Volk die Kultur ist, ist für den Einzelnen die Bildung (Hentig 1996)
Bildung = der Vorgang, in dem der Mensch zu dem wird, was er ist wesensgemäße
Verwirklichung des Menschen Streben des Menschen, die Gabe seines Menschseins zu
nutzen, umzusetzen, zu leben Aufgabe seiner Menschwerdung
Bildung = das alles, was den Menschen zu einer Person macht (Hentig 1996)
Buber: Der Mensch wird am Du zum Ich: Erst im Bezug zum Anderen erkennt er sich als
Individuum Kooperation und Akzeptation
- Kooperation: Hilfe annehmen/anbieten
- Akzeptation: Mensch radikal und um seiner selbst Willen annehmen
Wechselseitige Wirkung zwischen den Wesensmerkmalen
2.5.4 Die Frage nach dem Individuum: Zur Seinsgerechtheit der Bildung
Paulsen 1903: Kein Mensch ist wie der andere, keine Zeit, wie die andere, kein Raum wie
der andere
Heidegger: Geworfenheit des Seins
bedeutet: Bildung ist in enger Verbindung zur Gesellschaft, zur Mit- und Umwelt, also zu
seinem ganzen Lebensraum
Schröder 1999: Bildung = wachsende Teilhabe an Kultur mit dem Ziel einer
wertgeleiteten harmonischen Persönlichkeit Hineinwachsen in eine Gemeinschaft,
Auseinandersetzung mit der Gesellschaft, Bereitschaft und Fähigkeit zur Gestaltung und
Weiterentwicklung des Lebensraumes
d.h. Raum/Zeit sind von vornherein festgelegt unterschiedliche Sitten/Gebräuche,
Werte/Normen, Regeln des Zusammenlebens müssen aufgenommen werden bevor sie
kritisch und konstruktiv weiterentwickelt werden d.h. es werden unterschiedliche
Fähigkeiten und Fertigkeiten, verschiedene Wertungen und Haltungen im Laufe des Lebens
abverlangt
Bildung orientiert sich an den Anlagen und am Umfeld des Menschen an der
individuellen und weltlichen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Gefahren:
- steht die Wesensgemäßheit zu sehr im Mittelpunkt unzeitgemäße Erziehung wird
Anforderungen der Gesellschaft nicht gerecht, bereitet nicht auf Zukunft vor weil sie
gegenwärtige und zukünftige Fragen, Problemstellungen und Herausforderungen nicht
erkennt/nicht berücksichtig
- zu starke Gewichtung der Seinsgerechtheit: Vernachlässigung der conditio humana (Natur
des Menschen) Mensch als Humankapital/Faktor der Produktion „Ökonomisierung
von Bildung“: Mensch/SuS als Maschinen SuS werden überfordert, sollen nur Wissen
haben, Abitur bekommen etc. Man richtet deswegen das Bildungssystem auf das aus,
was man für die Bedürfnisse der Wirtschaft hält. Bildung wird funktional verstanden und
ökonomischem Nutzendenken untergeordnet
Fazit: Bildung ist ein intrapersonaler, lebenslanger (dynamisch, statisch) Prozess, der den
ganzen Menschen als „Leib-Seele-Geist-Einheit“ umfasst und in dem er seine Persönlichkeit
wesensgemäß und seinsgerecht entfaltet: Als Ergebnis bezeichnet sie den so erreichten,
vorübergehenden Zustand. Sie ist dem Weg zu einem wesensgemäßen und seinsgerechten
Leben
2.6 Erziehung
2.6.3 Erziehung als Lebenshilfe
Was ist Erziehung? Enorme Begriffsverwirrung
Rousseau 1985: „alles was uns bei der Geburt fehlt und was wir als Erwachsene brauchen
gibt uns die Erziehung
Kant: „Der Mensch kann nur Mensch werden durch Erziehung, er ist nichts als das, was
die Erziehung an ihm macht
Erziehung = Versuch, auf Mensch einzuwirken Versuch Wer etwas versucht, hat
nicht notwendig Erfolg Erziehung + Erziehungserfolg: unberechenbar, unkalkulierbar,
unplanbar Erzieher kann hoffen, dass Versuche glücken
Erziehung als Hilfe hat stets Förderung im Blich Bereitschaft und Einsatz von beiden
Seiten des Erziehers und des Zöglings notwendig
Erziehung kann zum gewünschten Ergebnis beitragen muss nicht; Ergebnis kann
auch erreicht werden, ohne dass Erziehung beteiligt war Ergebnis der Erziehung, darf nicht
den Begriff Erziehung tragen
Helmut Heid: „Erziehung sind solche Handlungen, die eine erzieherische Absicht
verfolgen und im Sinne dieser Absicht erfolgreich sind.“
Erziehung findet aber statt, auch wenn kein Ergebnis zu sehen ist
Erziehung findet auch statt, wenn Kind die Maßnahme nicht erkennt
Scheitern ist möglich, wie Gelingen, trotzdem Dialog Erziehung
Erziehung beginnt mit der Geburt, endet mit Tod Nicht nur Kindheit/Schulzeit
Mensch kann in jedem Alter lernen, verlernen, umlernen
Viele Autoren widersprechen: Kant, Schröder etc. Erziehung endet mit
Erwachsenensein/Mündigkeit/wenn der Mensch sich in Mit/Umwelt eigenverantwortlich
zurechtfindet
kann relativ enden: Wenn z.B. Lehrer den Schüler erzieht der geht von Schule ab
Nicht nur Erwachsene können erziehen Auch umgekehrt (z.B. neue Medien) setzt
besondere Fähigkeiten/Fertigkeiten, Wissen, Können, Wertungen, Haltungen etc. voraus
Reifegrad der Individualität/Persönlichkeit
2.7 Unterricht
2.7.3 Etymologischer Ursprung und alltagssprachlicher Gebrauch
zwei Bedeutungsgruppen
- sich Kenntnis verschaffen
- lehren/benachrichtigen informieren
Unterricht: Aus Sicht des Schülers und des Lehrers
Unterrichten UND Erziehung Beide Einwirken eines Menschen auf den Anderen
Unterrichten: Vermittlung von Wissen Vereine/Organisationen/Institutionen / Erziehen:
Beibringen eines normenkonformen Verhaltens Schule/Familie
wirkt von einander trennbar aus pädagogischer Sicht ist Differenzierung nicht haltbar
U hebt sich von Erziehung durch Akzentuierung in den vier Bereichen ab in Praxis:
beide miteinander verwoben Unterricht ist Sonderform der Erziehung
2.8 Beratung
2.8.3 Beratung als Hilfe zur Selbsthilfe
L muss SuS auch außerhalb des U unterstützen Beratung als wesentliche Aufgabe der
Lehrertätigkeit
L als Berater für SuS oder Eltern auch Gespräche über Lernfortschritt/Lernentwicklung
Beratung in vielen Kontexten/Situationen Bedarf Kompetenz
Fazit: es gibt nicht den einen Ansatz Ziel: Hilfe zur Selbsthilfe immer individuell
betrachten Wohl des Ratsuchenden im Fokus
2.9 Sozialisation
gibt es in nahezu allen sozialwissenschaftlichen Disziplinen Anthropologie,
Kommunikationswissenschaften, Pädagogik, Philosophie, Psychologie etc.
2.9.6 Sozialisationstheorien:
- psychologische Sozialisationstheorien
Persönlichkeitstheorien z.B. genetische Faktoren und Triebe (Freud, Erikson)
Lerntheorien z.B. Erwerb durch Fähigkeiten/Anstrengung vs. mechanische Anpassung,
Reiz/Reaktion (Watson, Thorndike, Skinner)
Entwicklungstheorien z.B. kognitive Entwicklungspsychologie (Piaget) fortschreitende
Differenzierung: Veränderung von vorhandenen Strukturen durch neue Strukturen
- soziologische Sozialisationstheorien
Systemtheorien z.B. Talcott Parson: Strukturfunktionale Systemtheorie
Handlungstheorien z.B. Georg Herbert Mead: Theorie des symbolischen Interaktionismus
Gesellschaftstheorien z.B. Bourdieu: Theorie des sozialen Habitus
2.9.7 Über das Verhältnis von Sozialisation, Erziehung, Unterricht und Bildung
Alle sind Grundlagen der Pädagogik
Bildung: Intrapersonal: angewiesen auf Hilfe einer andere Person (DU), der begleitet
Bildungsvorgang zwar Verwirklichung meiner selbst, ein anderer gibt aber immer Hilfe
erst im Dialog von Mensch zu Mensch, vom Ich zum Du erfährt der Mensch, was es
bedeutet, sich wesensgemäß und seinsgerecht zu verwirklichen bekommt Unterstützung,
seine Persönlichkeit positiv zu entfalten Beziehung zu Erziehung: Erziehung =
interpersonaler Akt jemand bietet absichtlich und wertorientiert Hilfe an, die
Persönlichkeit zu entfalten, der andere nimmt (ablehnend/annehmen) wahr
Erziehung versuch Bildung zu ermöglichen/unterstützen Bildung ist auf Erziehung
angewiesen
Erziehung ist erforderliche Hilfe von Mensch zu Mensch auf dem Weg zu einem
wesensgemäßen und seinsgerechten Leben
gleiches gilt für Unterricht = eine ausgezeichnete Art der Erziehung Erziehung und
Unterricht = besondere Formen der Sozialisation solche, die intentional und beabsichtigt
von statten gehen
alle Formen spannen das Feld des pädagogischen Denken und Handelns auf sind zu
bedenken vor der Unterrichtsplanung
welche elementaren Strukturen im U-Stoff dienen einer wesensgemäßen und
seinsgerechten Persönlichkeitsentfaltung/wie kann ich in methodischer Sicht, die SuS auf
gegenwärtige und zukünftige Aufgaben vorbereiten und in ihrer Leib-Seele-Geist-Einheit
fördern und fordern?
3.4.7 Epilog
„Alles prüfen! Das beste behalten!“ Eklektizismus
1. Auswahl: Fundus an Erkenntnissen auswählen Pluralität in Griff bekommen
Auswahl verschiedener, miteinander konkurrierender, sich nicht ausschließender
Auffassungen
2. Integration: Ausgewähltes miteinander verbinden nicht liquidieren/ausschließen
Arbeitsschritte:
- alles sammeln, was man braucht um alle Perspektiven auf einen Problembereich hin
abfragen zu können keine Positionen übersehen, verschiedene Erkenntnisebenen
auseinander halten, kein unangemessenes Urteil fällen
- Verstehen, nachvollziehen der verschiedenen Ansätze
- Argumente finden für Inhalte
- Argumente für Quellenauswahl
- Argumente für Integration
unterschiedliche Auffassungen Ansätze zu verbinden: Synthese, Addition, Reduktion etc.
Grundhaltungen: Offenheit, Unvoreingenommenheit, Toleranz ggü. Anderen Meinungen,
Konzentration auf Sache, Charakterisierung der eigenen Position neben eine andere,
Transparenz/Offenlegung der eigenen Gedanken, insbesondere der Argumente für Auswahl-
und Entscheidungsprozesse
Vor/Nachteile Mehrgliedrigkeit
+ -
- unterschiedliche Lernanforderungen - belastender Selektionsdruck
- Laufbahnperspektiven klar/transparent - soziales Ungleichgewicht
- relativ homogene Gruppen Lern- und - fehlende schulartenübergreifende Kontakte
leistungsmotivierend und fördernd mangelnde Sozialerfahrungen und soziale
Integration
- Vielfalt im Bildungsangebot trotzdem - kognitive Leistungsfähigkeit als
Durchlässigkeit vorrangiges Schülermerkmal
- Flexibilität ermöglicht Reaktion auf - Selektionsfunktion auch im Bewusstsein
Veränderungen der Gesellschaft der SuS im Vordergrund
- in Sekundarstufe I größere Profilierung - Absteigen in andere Schulformen
durch Konkurrenz zu anderen Schulformen produziert Versager
- Inklusion wird erschwert
3.4.5 Zusammenfassung
Schule = soziokulturelles Phänomen
Schulsysteme: gesellschaftlich kontrollierte Institutionen durch Sozialisation bedingt
Fend ermittelt interdisziplinär und methodenpluralistisch deren Erscheinungsformen,
Entstehungsbedingungen und Folgen
3.5 Schulentwicklung
3.5.1 Was ist ein Schulentwicklungsprogramm?
in einem SEP bündelt die Schule die kurz-, und mittelfristigen Entwicklungsziele und
Maßnahmen einer Schulgemeinschaft unter Berücksichtigung der Zielvereinbarungen gemäß
Artikel 111 Abs. 1 Satz 2 und Art. 113c Abs.4; dieses überprüft sie regelmäßig und
aktualisiert es, soweit erforderlich
Programm für die schulische Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung im Dialog mit
der Schulaufsicht
vor Hintergrund des Schulprofils erkennt die Schule mögliche Handlungsfelder für die
Schulentwicklungsarbeit Ergebnisse aus drei Feldern:
- interne Evaluation (interne Schwerpunktsetzungen)
- externe Evaluation (Zielvereinbarungen mit der Schulaufsicht)
- bildungspolitische Vorgaben und Schwerpunktsetzungen
daraus entwickelt die Schule kurz- und mittelfristige Entwicklungsziele und fasst diese in
Zieltableau zusammen
auf Basis des Tableaus und nach einer Priorisierung: Maßnahmen zur operativen
Umsetzung und entsprechende Indikatoren zur Überprüfung der Zielerreichung werden
entwickelt (Zielvereinbarungen mit Schulaufsicht werden berücksichtigt)
Danach: Vorlegen vor Gremien (z.B. Elternbeirat) und gemeinsames und einvernehmliches
Verabschieden
Liegt dann der weiteren schulischen Qualitätsarbeit zugrunde