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CAS-Karte für Berufsbildner/innen und Lernende

Cognitive Apprenticeship (CAS) / Kognitive Berufslehre


Die 6 Lehr- und Lernphasen

Phase Rolle Lehrperson Rolle Lernende Lernwirkung


Vorbereitung − Vorwissen aktivieren und mit
den Anforderungen der zu er-
lernenden Skills überprüfen.
− Lernbedarf ermitteln.
1. Modeling − Vormachen, -zeigen, laut den- − Beobachten, zuhören, nach- − Konfrontiert werden mit zu ler-
(modellieren, Modell sein) ken, beobachtbar machen, wie denken, nachvollziehen. nendem Objekt.
Lehrperson eine Aufgabe löst − Sich ein (inneres) Bild/Modell − Spüren der Defizite und Erle-
(Modell, Vorbild sein). aufbauen und daraus Hand- ben des kognitiven Konfliktes.
− Handlungen schrittweise be- lungsleitfaden ableiten. − Erleben des Vorbilds in dieser
gründen (Gedanken weiterge- Aufgabe.
ben).
2. Coaching − Begleiten, anleiten, beraten, − Erproben, lösen von Aufgaben − Überprüfen / abgleichen der in-
(begleiten, beraten) unterstützen. unter Anleitung. neren Bilder der bekannten
− Handlungsablauf vorbespre- − Handlungen unter gezielter in- Problemlösung.
chen. dividueller Unterstützung − Anbahnen von neuen Hand-
− Gezielte, individuelle Unterstüt- durchführen. lungsmustern.
zung anbieten. − Vorwissen aktivieren.
3. Scaffolding/Fading − Unterstützen und loslassen, − Zunehmend selbständig Auf- − Lernen, trainieren nach indivi-
(Lerngerüst geben / Hilfestellung zurücknehmen. gaben lösen, bei Bedarf Hilfe duellem Lernbedarf.
zurückziehen) − Bei Unsicherheiten zur Verfü- anfordern − Entwickeln neuer Handlungs-
gung stehen, evtl. Teilprozesse − Vermehrt Verantwortung über- muster.
nochmals vorzeigen. nehmen − Erste Selbstbeurteilung, Lern-
− Als Lerngerüst Material, Re- − Zunehmend selbständig Unter- bedarf neu festlegen.
geln, Leitfäden, Checklisten lagen, Leitfäden etc. nutzen.
anbieten.

Phase Rolle Lehrperson Rolle Lernende Lernwirkung


4. Articulation − Durchdenken, durchsprechen, − Aufgaben selbstständig durch- − Verbalisieren, transparent ma-
(beschreiben, begründen lassen führen. chen des Problemlösungspro-
verbalisieren) − Auf lückenlose Beschreibung − Denkprozesse verbalisieren, zesses.
der Aufgabenbewältigung ach- durchgeführte Handlungen be- − Eigenes Verstehen (kognitiver
ten. schreiben und begründen. Prozess) überprüfen.
− Kommentieren der Beschrei- − Beobachtungen, Wahrneh- − Vorläufiges Konstrukt erstellen.
bungen aus fachlicher und per- mungen, Überlegungen, Vari-
sönlicher Sicht (Fremdbeurtei- anten, Methoden aufzeigen, die
lung, externe Kontrolle). bei eine Rolle gespielt haben.
5. Reflection − Moderieren des Lernprozesses. − Beurteilung des Handelns nach − Hinterfragen eigener Bilder,
(hinterfragen, − Reflektieren lassen. Kriterien (Selbstbeurteilung) Problemlösungs- und Hand-
vergleichen) − Hilfe zur Strukturierung des Re- − Vergleich mit anderen Vorge- lungsmuster vergleichen.
flexionsprozesses anbieten hensweisen. − Überdenken der Aufgabenbe-
(geeignete Reflexionsraster) − Verbesserungsvorschläge, wältigung (Selbst- und Fremd-
− Kriterienorientiertes Bewerten Konsequenzen formulieren. beurteilung).
von Lösungen und Ergebnissen − Transfer auf andere Situationen
anbahnen.
6. Exploration − Auffordern, selbständig nach − Erweitern des Handlungsreper- − Anwenden des neu Gelernten
(erforschen, untersuchen, neuen Problemstellungen und toires und Suche nach neuen in verschiedenen Situationen
weiterentwickeln) Aufgaben zu suchen und diese Lösungen, um das Handeln und Kontexten (Transfer).
mit den erlernten Fähigkeiten laufend zu verbessern.
zu lösen. − Eigenständig Aufgaben lösen
− Ziele, Qualitätsnormen, Stan- und evaluieren.
dards, Beurteilungskriterien zur − Lernprozess selbstverantwort-
Verfügung stellen. lich überwachen + evaluieren.
− Rahmen bieten, der zur Wei- − Gelerntes auf neue Aufgaben
terentwicklung anregen. übertragen (Transfer).

OdA G+S Graubünden, 12. Januar 2012 Quelle: Ausbildung Pflege, Kantonsspital Graubünden

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