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Arbeitshilfe A

Anhaltspunkte zur schriftlichen Vorbereitung und Bewertung der Ge-


staltung von Alltagssituationen in Kindertageseinrichtungen
(Freies Spiel, Routineaktivitäten, Pflege, Hausaufgabenzeiten)

Freie Zeiten, in denen Kinder selbstbestimmt ihre Tätigkeiten wählen, sind ein wesentlicher Bestandteil
der konzeptionellen Arbeit von Kindertagesstätten und anderen sozialpädagogischen Einrichtungen. Kin-
der gestalten in dieser Zeit ihre Bildungswege und Bildungsinhalte selbst und erhalten hierzu anregende
Unterstützung durch pädagogische Fachkräfte. Um diese Aufgabe gut erfüllen zu können, setzen Sie sich
zur Vorbereitung mit der Situation, wie Sie sie gegenwärtig in Ihrer Gruppe vorfinden, auseinander und
planen Sie so Ihre Aufgabe, die Sie später im Rahmen des Lehrbesuches gestalten und später reflektie-
ren.

Überlegen Sie sich vor diesem Praxisbesuch, wie Sie zum Gelingen der Interaktionen beitragen können
und formulieren Sie dazu wesentliche Gedanken (siehe auch Gartinger/Janssen (Hrsg.): Erzieherinnen
und Erzieher Band 2, S 74ff). Folgende Stichpunkte können Sie leiten (Sie müssen nicht alles abarbei-
ten):
− Wo und wie können Sie beitragen, dass die Kinder in der Gruppe:
o Wertschätzung erfahren
o angemessene Impulse und Unterstützung bekommen, ohne dass sie in ihrer Eigenaktivi-
tät begrenzt werden
o Partizipation erfahren (Wo gestaltet das Kind seinen Lernprozess aktiv mit?)
− Wie bereiten Sie sich darauf vor, flexibel auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen:
o Die pädagogische Fachkraft geht flexibel auf Fragen und Wünsche des Kindes ein, ist
beweglich in ihrer Planung und kann sich auf Änderungen einlassen.
− Kommunikation als Unterstützung des Lernprozesses
o Werden Kindern angemessene Sprachimpulse geboten? Werden sie zu neuen Erfahrun-
gen ermutigt? Werden ihnen Aufgaben übertragen?
− Welche zeitlichen Strukturen ermöglichen eigenaktives Lernen in der Gruppe?
− Wie sind die Räume als Lernumgebungen gestaltet? Werden in der Gestaltung der Räume die
Bedürfnisse und Interessen der Kinder sichtbar?

Beim Praxisbesuch wird die Lehrkraft Sie unter diesen Gesichtspunkten beobachten und anschließend
mit Ihnen und der Praxisanleitung die Beobachtungszeit auswerten. Bei der Bewertung werden die be-
sondere Situation Ihrer Einrichtung und Ihr Ausbildungsstand beachtet. Natürlich verändern und steigern
sich die Anforderungen im Laufe der Ausbildung. Einen Überblick über mögliche Kriterien finden Sie auf
der Rückseite.
Kompetenzen im Praktikum darstellen und bewerten

Kommunikation Umsetzung von


Haltung und Sprache Beobachtung Beziehung Fachkenntnis Methodik
BK
PIA1 1. HJ Präsenz Verbale Begleitung Bedürfnisse wahrnehmen Mitwirkung
Begleiten von All- Gruppenzusammenhänge
Wachheit tagsroutinen erkennen Suche nach Kontakt Anforderung
Aufnehmen der
Freundlichkeit Kind- Äußerungen Wohlbefinden erkennen Einfühlungsvermögen Selbsttätigkeit

Körperspannung

Begeisterung
UK Semantische Er-
PIA1 2.HJ Flexibilität weiterungen Empathie, Sensitivität Vielfalt der Anregungen
Nonverbale Unter- Verstärkung positiver Selbstwirksamkeit er-
Reflexion der Rolle stützung Aktivitäten lebbar machen Aufforderungscharakter
Anreize zum Spre- Altersentsprechende Selbsttätiges Lernen
Allgegenwärtigkeit chen setzen Anforderungen und Handeln
Altersbezogene
Wirkung der Person Kommunikation Planung
Didaktische Prinzi-
pien umsetzen Bezug zur Gruppe
OK Kenntnisse in Bin-
PIA 2 Verständnis für be- dungstheorie und Einbringen von Über-
Tonfall Engagiertheit verstehen sondere Bedürfnisse Eingewöhnung raschungen
Interessen und Themen Nicht direktive Anre- Didaktisierung der Si-
erkennen gung Konstruktivismus tuation
Schlussfolgerungen zie- Konzeptionelle
hen Kenntnisse
BP Sustained Shared Zone nächster Ent-
PIA3 Thinking Haltende Umgebung wicklung erkennen Scaffolding
Self Talking, Paral-
lel Talking und Konflikt erkennen, Zone nächster Entwick-
Memory Talk aushalten, lösen lung

Responsivität

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