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Definition 1: Unterricht
Nach Terhart ist Unterrichten ein Vorgang, in dem ein Lehrer, den der Versuch unternimmt,
die Erweiterung des gegebenen Wissens und der gegebenen Kenntnisse von Schülern
hervorzurufen. Von Unterricht wird nur gesprochen, bei Situationen:
1) mit pädagogischer Absicht
2) In planmäßiger Weise
3) innerhalb eines institutionellen Rahmens
4) Wenn durch Lehrer eine Erweiterung des Wissens- und Fähigkeitsstandes angestrebt wird
Definition 2: Unterricht:
Unterricht ist eine Form systematischen pädagogischen Handelns, die darauf abzielt,
Lernenden ein Verständnis von Lerninhalten („Gegenständen“) zu vermitteln, damit
zugleich in unterschiedliche (fachliche) Modi des Denkens und Handelns einzuführen, den
Erwerb fachlicher und fächerübergreifender Kompetenzen zu fördern und Bildung – als
Aneignung von Kultur und als Entfaltung einer mündigen Persönlichkeit – zu ermöglichen.
Von anderen Formen der Erziehung hebt sich Unterricht ab durch seinen institutionellen
Kontext, durch die Professionalität der Erziehenden, durch spezifische, häufig ritualisierte
Handlungs- und Interaktionsformen und nicht zuletzt durch seinen Gegenstandsbezug
Das Angebot-Nutzungs-Modell:
Das Modell stellt systematisch dar, welche Aspekte einen Einfluss auf die Leistungen der
Lernenden nehmen. Es gibt auch an, wie Motivation und Emotionen von Schülern zustande
kommen können. Innerhalb dieses Wirkungsgeflechts von Einflussfaktoren, stellt der
Unterricht ein Angebot dar, das von den Lernenden – in Abhängigkeit von ihren
Voraussetzungen – unterschiedlich wahrgenommen und genutzt wird. Lehrer und ihr
Angebot haben einen Einfluss auf das, was Schüler nutzen. Schüler haben einen Einfluss
darauf, was Lehrer anbieten. (Wechselwirkung)
Je höher die Zahl zwischen 0 & 1 desto fördernder für den Unterricht
1. Kognitive Aktivierung:
eng verbunden mit inhaltlicher und struktureller Klarheit
Lernende werden zu einem vertieften Nachdenken und zur Elaboration angeregt.
Muss abgegrenzt werden von aktivierende Methoden, wie z.B. Gruppenarbeit
(Diese sind Sichtstruktur und nicht Tiefenstruktur)
Möglichkeiten zur Förderung der kognitiven Aktivierung:
Anspruchsvolle Problemlöseaufgaben und Fragen ->Auslösen von kognitiven Konflikten
Aufgreifen von Schülermeinungen, -ansichten &-lösungen
Anregungen zum Vergleichen, Analysieren
Hilfestellung gibt Anregung; nimmt aber nicht zu viel vorweg
Einfordern von Schülerbegründungen
Bearbeitungswege/Vorgehensweisen vergleichen
2. Effektive Klassenführung:
Eine effektive Klassenführung sorgt für einen zügigen und gut organisierten & strukturierten
Stundenablauf, indem die Lehrperson die Geschehnisse im Klassenzimmer überblickt und
auftretende Störungen effektiv begegnet
Wird befürwortet durch:
Angemessene Disziplinierung bei Störungen, Allgegenwärtigkeit, überlappender
Unterricht, Abwechslungsreichtum, Herausforderungen, …
Proaktives & reaktives Classroom-Management
Bei Störungen des Unterrichts ist es wichtig:
„den Ball flach zu halten“ um den Unterrichtsfluss aufrecht zu erhalten
Gruehn (2000)
humorvolle Lernatmosphäre, Anerkennung, Fürsorglichkeit/Herzlichkeit/Wärme,
Einsatz von Lob und Ermutigung; sachlich konstruktive Rückmeldungen
Inhaltliche Klarheit:
Unterricht, der das Verstehen der Schüler fördern soll, muss durch eine möglichst hohe
Klarheit gekennzeichnet sein. Helmke gibt dabei Vier Komponenten an:
akustische Klarheit (Verstehbarkeit)
sprachliche Klarheit (Prägnanz)
inhaltliche Klarheit (Kohärenz)
fachliche Klarheit (Korrektheit
In einem inhaltlich klaren Unterricht erläutert die Lehrperson die Sachverhalte verständlich
und nutzt dazu sinnvolle Veranschaulichungen und unterschiedliche, angemessene
Repräsentationen. Wichtige Aspekte, Konzepte und Kernideen des Unterrichtsinhalts
werden ausführlich im Unterricht behandelt und hervorgehoben, weniger wichtige Aspekte
werden weggelassen oder kommen nur kurz vor. Insbesondere schwierige Aspekte werden
wiederholt thematisiert und bei auftauchenden Verständnisschwierigkeiten unter
Verwendung von variantenreichen Beispielen erläutert, um den inhaltlichen Kern
herauszuarbeiten.
Dies lässt sich durch die Cognitive-Load Theorie erklären. Sie besagt in vereinfachter Form,
dass die Kapazität des Arbeitsgedächtnisses begrenzt ist und das Lernen daher erleichtert,
werden kann, wenn bedeutsame Aspekte betont und irrelevante Informationen weggelassen
werden. Es gibt 3 Arten von Cognitive Load: (siehe Bild)
Üben:
Das Üben, das Training und die Automatisierung von Fähigkeiten und Informationen ist
sehr wichtig. Damit Wissensbausteine und Kompetenzen dauerhaft zur Verfügung stehen
und ohne großen kognitiven Aufwand abgerufen bzw. angewandt werden können, spielen
Übungsprozesse in schulischen Kontexten eine wichtige Rolle.
Durch Üben können nicht nur prozedurale Fertigkeiten gefördert werden, es kann auch das
konzeptuelles Verständnis gesteigert werden.
Möglichkeiten um Erfolgreich Üben zu können:
- verteiltes Üben, bei dem die Übungsinhalte auf einen längeren Zeitraum verteilt werden
- verschiedene Wissensbereiche sollen beim Üben miteinander verschachtelt werden
- es effektiver ist, nach einer Erarbeitungsphase sein Wissen (selbst) zu testen als die Inhalte
noch einmal durchzuarbeiten und zu wiederholen
- Übungsaufgaben sollen Herausfordernd sein, und Variation beinhalten