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Lerneraktivierung

Lerneraktivierung geht davon aus, dass Lernende, die sich im Unterricht aktiv mit dem
Lerngegenstand auseinandersetzen, diesen tiefer verarbeiten und dadurch möglicherweise
bessere Lernergebnisse erreichen. Aktive Lernende beteiligen sich durch Fragen und
Rückschlüsse am Unterrichtsgeschehen, sie tauschen sich untereinander aus, sie entdecken
sprachliche Strukturen selbst oder versuchen Regelhaftigkeit zu beschreiben, sie übernehmen
organisatorische und lernsteuernde Aufgaben bis hin zu Lehraktivitäten. Aktive
DLL Lernende arbeiten in entsprechenden Aufgabenkontexten motivierter und konzentrierter.
Sie entwickeln verstärkt ein Bewusstsein dafür, was sie können und wie sie Sprache lernen.

Lerneraktivierung im Fremdsprachenunterricht
"Szenarien" in Theorie und Praxis
Die Zeit im Fremdsprachenunterricht ist reif für eine Neubesinnung auf Inhalte, Arbeitsformen
und Ergebnisse. Dies erfordert eine gründliche Auseinandersetzung mit dem, was seit fast zwei
Jahrzehnten als kommunikativer Fremdsprachenunterricht bezeichnet wird.
Der Band zeigt einen neuen Weg auf: das Arbeiten in Szenarien, das Lernende stärker aktiv und
damit verantwortlich an den Prozessen des Unterrichtsgeschehens, am Profil ihres
Sprachwachstums und der Qualität ihrer Fremdsprachenkenntnisse beteiligt und ihre
Sprachtätigkeiten zur täglichen kommunikativen Selbstverständlichkeit werden lässt.
Das Buch enthält zahlreiche Praxisbeispiele verschiedener Schulformen und Klassenstufen, 100
Fragen und Lerntipps für Schüler, 31 Fragen zur Selbstevaluation (self-assessment) für Lehrer
sowie weiterführende Leseempfehlungen.

https://cbcsh.de/wp-content/uploads/2022/08/Beobachtungen-Lerneraktivierung.pdf

https://prezi.com/1meds9lbuctv/lerneraktivierung-lerner-entwickeln-ihre-eigenen-aufgaben/

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LERNERAKTIVIERUNG ALS EINES DER WICHTIGSTEN

PRINZIPIEN DES MODERNEN DAF-UNTERRICHTS


Sotnykova S. I. (Charkiw)
Der moderne DaF-Unterricht wird durch viele wichtige Prinzipien

gekennzeichnet, zu denen u.a. Autonomieförderung, Handlungsorientierung,


Interaktionsorientierung, Interkulturalität, Kompetenzorientierung,
Lerneraktivierung, Lernerorientierung und Mehrsprachigkeitsorientierung gehören.

Ein kommunikativer und handlungsorientierter Fremdsprachenunterricht orientiert


sich vor allem am Lernenden als Individuum, an seinen Interessen und Neigungen.
Die Aufgabe des Lehrenden besteht im Wesentlichen darin, Unterrichtsszenarien
zu gestalten, in denen Lerner aktiv sind, ihren eigenen Lernprozess gestalten und
Lernstrategien anwenden, um so zu individuellen Lösungen zu gelangen. Die zu
entwickelnde Lernerautonomie ist nicht nur für die Arbeit im Unterricht wichtig,
sondern auch für lebenslanges Lernen.

Unter dem Begriff „Lerneraktivierung“ wird der aktive Spracherwerb verstanden,


der sich stark von der direktionalen Sprachvermittlung unterscheidet [2, S. 6]. Er
besteht darin, dass sich Lernende aktiv mit dem Lerngegenstand auseinandersetzen
und sich aktiv am Unterrichtsgeschehen beteiligen, indem sie unter Anderem
sprachliche Erscheinungen untersuchen, Strukturen und Gesetzmäßigkeiten selbst
entdecken und häufig organisatorische und lernsteuernde Aufgaben übernehmen.
Eines der Merkmale dieses Prinzips ist auch motorische Aktivität der Lerner, wo
verschiedene Sinne einbezogen werden. Es sei betont, dass für die adäquate
Realisierung dieses Prinzips auch die Berücksichtigung weiterer didaktischer
Prinzipien notwendig ist.

Für die Umsetzung der Lerneraktivierung ist unter Anderem auch die Vielfalt der
Sozialformen (Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit) und der Arbeitsmethoden
notwendig, d.h. dass der Lernprozess in wechselnden Sozialformen und mit dem
Einsatz von unterschiedlichen Methoden verlaufen muss. Eine breite
Methodenpalette des Lehrers ist die Voraussetzung für einen abwechslungsreichen,
interessanten und aktivierenden Unterricht.

Die wichtigste Folge der Umsetzung dieses Prinzips ist die veränderte Rolle der
Lehrenden: Im Unterricht werden Lehrende von der Rolle des reinen
Wissensvermittlers entlastet, der Schwerpunkt liegt in der Unterstützung, Beratung
und Begleitung des autonomen Lernens. Dem Lehrenden wird die Rolle des
Beraters, des Helfers zugeteilt, der gemeinsam mit den Lernern eine methodische
Vorgehensweise auswählt, während sich die direktionale Sprachvermittlung durch
die „Besserwisser“-Position der lehrerden Person gekennzeichnet wird.
Im Vortrag werden methodische Verfahren präsentiert, die eine Grundlage für
einen lernerorientierten Unterricht bilden und dabei auf die Entwicklung von
verschiedenen Kompetenzen ausgerichtet sind. Dazu gehören u.a. die so genannte
SOS- Methode (Sammeln – Ordnen – Systematisieren) bei der
Grammatikvermittlung, Freiarbeit, Projektarbeit, Sprachlernspiele, Rollenspiele,
Planspiele [1], Inszenierungen, Web-Quests, Stationenlernen u a.m.

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