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Inhaltsverzeichnis:

1. Analyse der pädagogischen Situation und der fachlichen Voraussetzungen ..............2


2. Didaktisch-methodische Überlegungen zur Unterrichtsreihe .....................................4
3. Didaktisch-methodische Überlegungen zur Unterrichtsstunde ...................................7
4. Geplante Fortführung der Unterrichtsreihe ...............................................................11
5. Literatur- und Quellenverzeichnis .............................................................................11
6. Anhang ......................................................................................................................13

1
1. Analyse der pädagogischen Situation und der fachlichen Voraussetzungen
Seit Beginn des zweiten Schulhalbjahres 2022/23 unterrichte ich eigenverantwortlich die
Klasse 9 im Fach Biologie mit wöchentlich zwei Schulstunden. Die Lerngruppe besteht
aus 25 Schüler:innen, davon 12 Jungen und 13 Mädchen. S24 und S25 sind erst seit
kurzem Teil der Klasse und nehmen aufgrund ihres DaZ-Förderprogrammes nicht aktiv
am Unterricht teil und stehen unter Notenschutz. Auch S15 ist DaZ-Schüler, nimmt aber
aktiv am Unterricht teil und wird bewertet.1Bei der Klasse handelt sich um eine iPad-
Klasse, welche seit 1,5 Jahren digital arbeitet. Die Lernenden haben iPad-Regeln, die als
verbindlich gelten und sicherstellen, dass das iPad am Vormittag als schulisches
Arbeitsgerät zu nutzen ist. Einige Schüler:innen nutzen gelegentlich Apps, die für die
Unterrichtsinhalte nicht benötigt werden. Hierfür gibt es die Möglichkeit mithilfe der
Classroom-App auf die Bildschirme der Lernenden zuzugreifen und diese zu sperren.
Allgemein herrscht ein angenehmes Klassenklima. Nur vereinzelt kommt es zu
Streitigkeiten, die durch kurze Gespräche geklärt werden können. Die Schüler:innen
begegnen sich mit gegenseitigem Respekt, der auch mir entgegengebracht wird. Die
Lernenden gehen höflich und freundlich mit mir um. Wir haben ein vertrauensvolles
Verhältnis, welches zum einen die Lehr-Lern-Atmosphäre erheblich fördert und zum
anderen besonders für sensiblere Unterrichtsinhalte wie das aktuelle bedeutsam ist. Bei
Gruppenarbeiten ist zu beobachten, dass Mädchen und Jungen sich wenig untereinander
mischen. Deshalb versuche ich grundsätzlich, mittels von mir eingeteilter Gruppen, diese
genderspezifischen Muster aufzulösen, um ein geschlechterübergreifendes Lernen zu
ermöglichen. Da im Fach Biologie auch intimere Themenbereiche behandelt werden,
dürfen die Lernenden die Arbeitsgruppen speziell bei diesen selbst wählen, um den
gemeinsamen Austausch in einem „geschützten Raum“ zu ermöglichen. Einzelne
Schüler:innen tendieren dazu, andere vom Unterricht abzulenken. Besonders S9 fällt es
schwer, sich zu konzentrieren und dem Unterricht aufmerksam zu folgen. Sein Verhalten
führt teilweise zu Unterrichtsstörungen.2 S12 fällt vereinzelt durch besondere
Verhaltensweisen auf, kann sich aber durch direkte Ansprache schnell wieder auf das
Unterrichtsgeschehen fokussieren.3 Es gibt Schüler:innen, die in Partnerarbeit weniger
konzentriert arbeiten. Dies betrifft beispielsweise S1 und S9, S9 und S20 sowie S6 in
Kombination mit S10. In kooperativen Arbeitsformen mit weiteren Schüler:innen
hingegen lassen sich die Lernenden positiv beeinflussen und arbeiten aufmerksam.

1
Auf die schulinternen Regelungen für DaZ-Schüler:innen kann im Reflexionsgespräch eingegangen werden.
Konsequenzen für den Biologieunterricht entstehen dadurch nicht.
2
Hier ist es hilfreich S9 gezielt anzusprechen und ihn auf sein störendes Verhalten aufmerksam zu machen.
3
Aufgrund seines Asperger-Autismus-Syndroms hat er Kontakt- und Kommunikationsschwierigkeiten. Er benötigt
klare Strukturen und feste Rituale, er ist gut in die Klasse integriert und arbeitet interessiert und aufmerksam mit.

2
Grundsätzlich arbeiten bei Gruppenarbeiten alle zielführend und ergebnisorientiert
miteinander. Als Lehrkraft versuche ich Unterrichtsstörungen mit präventiven
Maßnahmen entgegenzuwirken. So ändere ich regelmäßig die Sitzordnung der Lernenden
im Fachraum, gebe schon vor Beginn der Unterrichtsstunden mittels Namensschilder die
Sitzplätze vor oder teile die Lernenden in von mir festgesetzte Gruppen ein. Des Weiteren
versuche ich die Unterrichtsinhalte möglichst gut an die Interessen der Schüler:innen
anzupassen und anregend zu gestalten, indem ich Bezug auf ihr Alter, ihre
Freizeitaktivitäten und ihren Alltag nehme. Im Hinblick auf die Motivation der Lernenden
für das Fach Biologie und das Leistungsvermögen der Schüler:innen zeichnet sich die
Gruppe durch Heterogenität aus. Dies hat sich in Gesprächen mit einzelnen Schüler:innen
sowie im Unterrichtsgespräch gezeigt. Auch wurde das breite Leistungsspektrum der
Klasse durch die Ergebnisse der Lernzielkontrolle im ersten Halbjahr4 und im Austausch
mit der vorherigen Biologielehrkraft deutlich. Das Lernniveau der Klasse befindet sich
laut Kompetenzstufenmodell auf den Stufen „Fakten Wissen und Verstehen“ sowie
vereinzelt bei „Fakten Anwenden“. Leistungsstärkere Schüler:innen erreichen die Stufen
„Konzepte Wissen und Verstehen“.5 Zu diesen zählen S6, S11, S16, S17, S21 und S22.
Sie verstehen und hinterfragen wichtige Inhalte, nutzen Fachbegriffe, greifen auf
Vorwissen zurück und geben Impulse zur Weiterarbeit. Ruhigere Schüler:innen sind S2,
S4, S8, S13 und S19. S19 ist sehr still, zeigt aber schriftlich sehr gute Leistungen.6 Auch
S8 ist mündlich sehr zurückhaltend. In einem persönlichen Gespräch teilte sie mir mit,
sie sei zu schüchtern, um im Plenum „offen“ zu sprechen.7 Da soziales Lernen in der
sexuellen Bildung besonders wichtig ist, sind schülerzentrierte Unterrichtsformen wie
beispielsweise Gruppengespräche zu bevorzugen8. So können sich auch schüchterne
Lernende am Unterricht beteiligen. Zu den leistungsschwächeren Schüler:innen zählen
S1, S9 und S13. Um einer Überforderung der Lernenden entgegenzuwirken, versuche ich
klare Arbeitsaufträge zu formulieren und Differenzierungsmaßnahmen in den Unterricht
einzubinden.9 Zudem beginne ich jede Stunde mit einem „Advance Organizer“, um den
Schüler:innen einen Überblick der Inhalte zu ermöglichen. Er dient als Orientierungshilfe
und soll die Präkonzepte der Schüler:innen mobilisieren. Zudem wird die sinnvolle
Verknüpfung des Vorwissens mit neuem Wissen unterstützt.10 Hieran erkläre ich die
Inhalte und Ziele der Unterrichtsstunde, um Transparenz für die Lernenden zu schaffen.

4
Die Ergebnisse der Lernzielkontrolle wurden mir von der vorherigen Lehrkraft ausgehändigt.
5
Brägger; Steiner (2022).
6
Ich versuche die Schülerin durch persönliche Gespräche zur Mitarbeit zu ermutigen und zu motivieren.
7
Bei Gruppenarbeiten bringt sie sich besser ein und fällt positiv auf.
8
Gropengießer (2022): S. 162.
9
Auf mögliche Differenzierungsmaßnahmen kann im Reflexionsgespräch eingegangen werden.
10
Wahl (2011): S. 3.

3
2. Didaktisch-methodische Überlegungen zur Unterrichtsreihe
Vielfalt und Diversität gehören zum Bildungsauftrag der Institution Schule. Schulische
Sexualbildung ist seit 1968 im Unterricht verankert.11 Laut dem Hessischen
Kerncurriculum der Sekundarstufe I an Gymnasien im Fach Biologie ist das Themenfeld
„Sexualität des Menschen“ in der Jahrgangstufe 9/10 vorgesehen. Es ist dem
Basiskonzept Entwicklung zugehörig und nimmt Bezug auf die Kompetenzbereiche
Kommunikation und Bewertung. Angemessene Formulierungen eigener Standpunkte auf
Basis biologischer Grundlagen, die Beurteilung von Maßnahmen zur Erhaltung der
eigenen Gesundheit sowie das Abwägen und Bewerten von Handlungsoptionen und
Folgen in sozialer und ethischer Verantwortung, zählen zu den Kernkompetenzen.12 Die
Lernenden sollen biologische Grundlagen zur Empfängnis und Verhütung erläutern,
eigene Haltungen bezüglich partnerschaftlichem Verhalten entwickeln, Maßnahmen zur
Erhaltung der eigenen Gesundheit und anderer beurteilen und Handlungsoptionen/-folgen
in Bezug auf ein individuelles, selbstbestimmtes, partnerschaftliches und
verantwortungsvolles Sexualverhalten bewerten.13 Zudem sollen die Lernenden befähigt
werden, altersgemäß eigenständige Entscheidungen zu ihrer Sexualität und sexuellen
Gesundheit zu treffen.14 Die Inhalte der Unterrichtsreihe stützen sich zudem auf das
Schulcurriculum. Als fachliches Wissen werden die Inhalte zum Thema „Sexualität des
Menschen“ aus der Jahrgangstufe 5/6 vorausgesetzt. Im Hinblick auf die Nutzung
bestimmter Fachbegriffe wurde zu Beginn der Unterrichtsreihe eine Unterscheidung
zwischen Umgangs-, Vulgär- und Fachsprache vorgenommen. Fachbegriffe und
gemeinsame Gesprächsregeln wurden festgelegt, die im Unterricht verwendet
beziehungsweise berücksichtigt werden müssen. Die Komplexität des Lerngegenstandes
ist abhängig vom jeweiligen Unterrichtsinhalt. Die Aufgabe und Wirkung von Hormonen
ist schwerer zugänglich als die Vor- und Nachteile von Verhütungsmitteln. Es ist wichtig
einen Lebensweltbezug herzustellen, damit die Schüler:innen motiviert und interessiert
mitarbeiten. Sexualität und sexuelle Vielfalt haben eine enorme gesellschaftliche
Relevanz15 und sind aufgrund sozialer Medien allgegenwärtig. Sexualität hat eine hohe
Gegenwartsbedeutung, da die Schüler:innen täglich in sozialen Netzwerken oder ihren
Peergroups mit dieser direkt sowie indirekt in Berührung kommen. Umso wichtiger ist
es, folgende Themen zur Aufklärung und Prävention in den Biologieunterricht zu
integrieren: sexuelle Erfahrungen, Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten,

11
Schaal; Schaal (2022): S. 2.
12
Hessisches Kultusministerium (KCG): S. 31.
13
Hessisches Kultusministerium (KCG): S. 46.
14
Schaal; Schaal (2022): S. 2.
15
Schaal; Schaal (2022): S. 2.

4
Prävention von sexuellem Missbrauch und sexualisierter Gewalt, Hilfs- und
Unterstützungsangebote, Verhütungsmittel, Schwangerschaftsabbruch, Lebens-
gemeinschaften, die Scheinwelt der Sexualität in den Medien und sozialen Netzwerken
sowie Aufklärung über sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität.16 Daraus
resultiert für die Lernenden eine hohe Zukunftsbedeutung, da sie als mündige
Bürger:innen ein Bewusstsein für eine persönliche Intimsphäre sowie ein gewaltfreies,
respektvolles Verhalten in persönlichen und partnerschaftlichen Beziehungen entwickeln
sollen. Sexualbildung soll durch öffentlich diskutierte und gesellschaftlich abgestimmte
Inhalte zu einer gemeinsamen Basis in der nachwachsenden Generation beitragen, die in
Zeiten hohen Integrationsbedarfes wichtig ist, um unter anderem kulturell begründete
Missverständnisse und Konflikte vorzubeugen.17 Das Thema der Unterrichtsreihe
„Sexualität ist vielfältig!“ ergibt sich aufgrund der biologischen, persönlichen, sozialen
und kulturellen Aspekte von Sexualität. Diese ist in der heutigen Gesellschaft nicht mehr
nur auf biologischer, sondern auch auf sozialer und kultureller Dimension zu erklären.18
Die Schüler:innen sollen ein grundlegendes und reflektiertes biologisches sowie
gesellschaftliches Sexualverständnis entwickeln. Sie sollen angst- und vorurteilsfrei mit
sexuellen Phänomenen umgehen sowie ihre eigene Gesundheit und die anderer schützen.
Sie sollen unterschiedliche sexuelle Lebensstile respektieren und tolerieren sowie ein
realistisches Bild von Sexualität entwickeln, welches die Darstellung von Sexualität in
Medien und sozialen Netzwerken hinterfragt. Zudem werden Kommunikations-,
Handlungs-, Konflikt- und Problemlösekompetenzen gefördert.19 Dies ermöglichen die
gewählten Methoden und Sozialformen, denn „der Unterricht [...] sollte [...] Anstöße zum
sozialen Lernen geben.“20 Kooperative Lernmethoden, die das sachliche Sprechen über
Sexualität und das Gespräch der Schüler:innen untereinander fördern, sind rezeptivem
Lernen vorzuziehen.21 Aufgrund dessen arbeiten die Lernenden hauptsächlich in von
ihnen selbstgewählten Gruppen.22 Auf Basis der oben genannten Zielvorstellungen und
mit Blick auf das Schulcurriculum ergibt sich ein Reihenverlauf, welcher vor allem auf
sexueller Aufklärung und Sozialisation beruht.23 Vor Beginn der Unterrichtsreihe wurden
alle Erziehungsberechtigten gemäß §7 des Hessischen Schulgesetzes (HSchG) über die
geplanten Inhalte informiert. Dies schafft Transparenz und eine Möglichkeit zur

16
Hessisches Kultusministerium (2016): S. 5.
17
Hessisches Kultusministerium (2010): S. 4.
18
Gropengießer (2022): S. 157f.
19
Hessisches Kultusministerium (2010): S. 10f.
20
Gropengießer (2022): S. 162.
21
Hessisches Kultusministerium (2010): S. 21.
22
Je nach Sensibilität des Themas werden teilweise Gruppen zugeteilt, um mehr Heterogenität zu erreichen.
23
Gropengießer (2022): S. 158.

5
Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule.24 Für die Unterrichtsreihe sind 15
Unterrichtsstunden á 45 Minuten vorgesehen. Als unterstützendes Angebot steht in jeder
Unterrichtsstunde eine anonyme Fragenbox zur Verfügung, in welche die Lernenden
aufkommende Fragen einwerfen können. Diese wurde im Verlauf der Einheit vor allem
von stilleren Lernenden genutzt. Selbstbewusste Schüler:innen stellen ihre Fragen direkt
im Klassengespräch. Wie bereits erwähnt nutze ich zur kognitiven Aktivierung, für die
Transparenz der Lerninhalte und für die Übersicht der Reihe zu Beginn jeder Stunde den
„Advance Organizer“ zum Thema „Sexualität ist vielfältig!“.25 Zum Einstieg in die
Unterrichtsreihe thematisierten wir die Verwendung der Fachsprache. Anhand
verschiedener Bildimpulse legten wir fest, welche Begriffe für den Unterricht als
angemessen und fachlich gelten. Des Weiteren wurden Gesprächsregeln vereinbart, die
während des Unterrichts beachtet werden müssen.26 Zuletzt sollten die Schüler:innen in
Gruppen mittels einer MindMap ihre Gedanken zum Thema „Sexualität ist vielfältig!“
sammeln. Auf diese soll während der Einheit erneut eingegangen und Inhalte
angepasst/erweitert werden. Die nächsten zwei Unterrichtsstunden thematisierten die
Entwicklung vom Mädchen zur Frau und vom Jungen zum Mann. Hierfür wurde die
Aufgabe und Wirkung der weiblichen/männlichen Geschlechtshormone und die
hormonell bedingte Reifung der sekundären Geschlechtsorgane erarbeitet. Darauf
aufbauend wurde in den nächsten zwei Unterrichtsstunden der weibliche Zyklus
thematisiert. Neben dem biologischen Faktenwissen wurde sich ebenfalls mit der immer
noch vorhandenen gesellschaftlichen Tabuisierung befasst. Auch wurden mögliche
Hygieneartikel angesprochen. Zur Sicherung der Lerninhalte wurde in Gruppen mittels
eines Dominos das Erlernte wiederholt. Die nächsten zwei Unterrichtsstunden befassten
sich mit der Befruchtung der Eizelle und der Entwicklung bis zum Säugling. Hierbei
konnte ich mithilfe eines Unterrichtsgespräches gezielt an die Präkonzepte der
Schüler:innen anknüpfen. Schwerpunkt war die Entwicklung des Embryos/Fötus in den
jeweiligen Schwangerschaftswochen. Anknüpfend daran wurde in der achten
Unterrichtsstunde über Empfängnisverhütung gesprochen. Die Schüler:innen sollten in
Partnerarbeit Vor- und Nachteile verschiedener Verhütungsmittel erarbeiten. Die
Verhütungsmittel wurden per Zufallsprinzip zugeteilt, die Ergebnisse im Plenum
vorgetragen und die Verschriftlichung nach Sichtung der Lehrkraft über IServ zur
Verfügung gestellt.27 Im Reihenverlauf zeigte sich, dass die Schüler:innen große

24
Gropengießer (2022): S. 166.
25
Der „Advance Organizer“ wird zur Orientierung in jeder Unterrichtsstunde zu Beginn aufgerufen und im
folgenden Text nicht immer wieder benannt.
26
Auf die Gesprächsregeln kann bei Bedarf im Reflexionsgespräch genauer eingegangen werden.
27
Über die genutzten Zufallsprinzipien kann bei Bedarf im Reflexionsgespräch eingegangen werden.

6
Diskrepanzen hinsichtlich ihres Vorwissens aufweisen. S1 hat aufgrund kultureller
Hintergründe wenig familiäre sexuelle Aufklärung erhalten und daher kaum
alterstypisches Vorwissen. Doch er zeigt sich sehr interessiert und stellt viele Fragen.
Dies ist für den Rest der Klasse meist etwas ermüdend. Folglich versuche ich während
Gruppenarbeitsphasen mit S1 wichtige Fragen zu klären. Sollte es zu Fragen kommen,
die für die ganze Klasse relevant sind, thematisiere ich diese nach den Arbeitsphasen
erneut im Plenum. Eine weitere Schwierigkeit sind die schüchternen Schüler:innen S2,
S4, S8, S13 und S19. In Gesprächen hat sich ergeben, dass diese lieber in Kleingruppen
arbeiten. Daraus resultierend habe ich die Sozialformen in den einzelnen
Unterrichtsstunden angepasst und konnte eine Verbesserung der Beteiligung feststellen.
Die Schüler:innen sind bei Klassengesprächen immer noch sehr still, bei Gruppenarbeiten
jedoch integrieren sie sich und nutzen den „geschützten Raum“ zum persönlichen
Austausch. Als soziale Lernprogression ist bei allen Schüler:innen zu verzeichnen, dass
sie respektvoller und „offener“ miteinander umgehen. Die zu Beginn festgesetzten
Gesprächsregeln helfen, ein angenehmes Miteinander zu ermöglichen. Auch das Lehrer-
Schüler-Verhältnis ist in diesem Zuge vertrauter geworden. Die Lernenden stellen
zunehmend mehr Fragen und trauen sich auch sensiblere Themen anzusprechen. Doch
nicht nur im sozialen Umgang, sondern auch im Hinblick auf das biologische Fachwissen
sind Fortschritte zu beobachten. Im Kontext der Unterrichtsreihe ist die Besuchsstunde
im Prozessmodell28 der Phase „Lernwege eröffnen und gestalten“ zuzuordnen. Die
Schüler:innen sollen sich selbstständig mit der Problemfrage auseinandersetzen, während
ich nur eine unterstützende Rolle einnehme.

3. Didaktisch-methodische Überlegungen zur Unterrichtsstunde


Die Lehrprobenstunde ist die neunte Unterrichtsstunde der Unterrichtsreihe „Sexualität
ist vielfältig!“ und knüpft inhaltlich an die vorausgehende Unterrichtsstunde an. Laut
Kerncurriculum sollen die Lernenden in der Lage sein, Maßnahmen zu Erhaltung der
eigenen physischen und psychischen Gesundheit und der anderer zu beurteilen.29 Hierfür
muss die Verbreitung und Vorbeugung von sexuell übertragbaren Krankheiten
thematisiert werden. Das fachliche Wissen, welches hierfür von Relevanz ist, greift zum
einen auf den Vorgang der Immunisierung zurück, welchen die Klasse zuvor bei der
Unterrichtseinheit „Blut und Immunsystem“ behandelt hat und zum anderen auf die
Lerninhalte der letzten Unterrichtsstunden, in welchen bereits die Empfängnis und

28
Hessisches Kultusministerium (2011)
29
Hessisches Kultusministerium (KCG): S. 46.

7
Empfängnisverhütung besprochen wurden. Zur Reaktivierung des Vorwissens, liegt für
die Gruppe mit der Infektionskrankheit „Hepatitis B“ eine „Erinnerungskarte“ (M1) aus,
die die wichtigsten Inhalte der aktiven Immunisierung kurz zusammenfasst. Eine weitere
Schwierigkeit kann das Auftreten medizinscher Fachbegriffe darstellen. Hierfür habe ich
die zur Verfügung stehende Internetseite analysiert und „Hilfekarten“ (M2) angefertigt.
Zudem stehe ich während des gesamten Erarbeitungsprozesses bei Fragen oder
Unklarheiten unterstützend zur Verfügung. Der Zugang zum Lerngegenstand soll
aufgrund meiner Beobachtungen schülernah und gesellschaftsrelevant sein. Die
Lernenden entwickeln ein zunehmendes Interesse an ihrer eigenen Sexualität. Daraus
ergibt sich ein direkter Lebensweltbezug. Mit Sexualität gehen aber auch sexuell
übertragbare Krankheiten einher. Bei jungen Menschen ist eine Zunahme an sexuell
übertragbaren Krankheiten erkennbar.30 Die Kenntnisse über die Ansteckungswege und
die geeigneten Schutzmöglichkeiten haben somit eine wichtige Gegenwarts- und
Zukunftsbedeutung.31 Aufgrund der hohen gesundheitlichen Relevanz steht die
Unterrichtsstunde unter dem Thema: „Wie kann ich mich und andere vor sexuell
übertragbaren Krankheiten schützen?“. Daraus ergeben sich folgende Lernziele:
1. Die Lernenden können auf Basis biologischer Grundlagen kommunizieren, indem Sie die
Übertragungswege und Symptome sexuell übertragbarer Krankheiten recherchieren und angemessen
zusammenfassen.
2. Die Lernenden können Maßnahmen zur Erhaltung der eigenen Gesundheit bewerten, indem sie
präventive Maßnahmen von sexuell übertragbaren Krankheiten erläutern und so erkennen, dass sie sich
und andere schützen können.
Zur Vorentlastung wurde in der letzten Stunde eine anonyme Schülerbefragung mittels
mentimeter.com durchgeführt, um zu ermitteln, welche sexuellen Krankheiten die
Schüler:innen besonders interessieren. Die Methode der anonymen Befragung zeigt
Schüler:innen, dass man ihre Interessen ernst nimmt.32 Intention ist die Lernenden in die
Gestaltung der Unterrichtsinhalte miteinzubeziehen und deren Motivation für den
Lerngegenstand zu steigern. Die Befragung führte zu einer kognitiven Aktivierung des
Vorwissens der Schüler:innen. Gonorrhö (Tripper), HIV und Aids sowie Herpes waren
die am häufigsten genannten Infektionen. Aber auch Syphilis, Chlamydien und Hepatitis
B tauchten auf. Genau diese Infektionen waren auch von mir bereits ausgewählt. Nach
der Befragung durften sich die Lernenden in selbstgewählte Gruppen einteilen.33 Danach
wurden die Krankheiten im gemeinsamen Unterrichtsgespräch je nach Interessenlage

30
Springer (2020).
31
Konnemann; Heuckmann (2022): S. 19.
32
Hessisches Kultusministerium (2010): S. 21.
33
Wie in Kapitel 1 bereits beschrieben, arbeiten die Schüler:innen in selbsteingeteilten Gruppen motivierter.

8
zugeteilt. Zur besseren Orientierung und Transparenz wird im Unterrichtsbesuch vor dem
eigentlichen Unterrichtseinstieg der „Advance Organizer“ der Unterrichtsreihe
aufgerufen. Nach kurzem Wiederholen der Inhalte der letzten Unterrichtsstunde sollen
die Schüler:innen aufzeigen, an welchem Punkt der Einheit wir uns derzeit befinden. Dies
ermöglicht ein direktes Anknüpfen an ihr Vorwissen. Zudem erhalte ich einen Einblick
über das aktuelle Verständnis und den Wissenstand der Schüler:innen. Danach erkläre ich
den Ablauf und die Inhalte der Unterrichtsstunde. Auch nutze ich zur kognitiven
Aktivierung einen gesellschaftsrelevanten Einstieg mittels einer Statistik (M3), die die
Neuerkrankungen für Syphilis und HIV in Deutschland von 2001 bis 2019 abbildet.34
Alternativ hätten fiktive Fallbeispiele von betroffenen Jugendlichen ausgeteilt und
besprochen werden können. Ich habe diesen Gedanken allerdings verworfen, da ich zum
Einstieg einen direkten Gesellschaftsbezug herstellen wollte und die Schüler:innen
mittels konkreter Zahlen verstehen sollen, wie wichtig die Aufklärung zur Vorbeugung
sexuell übertragbarer Krankheiten ist. Bei der Beschreibung der Statistik kann je nach
Beteiligung eine kurze Murmelphase vorangestellt werden, um Fragen mit den
Mitschüler:innen zu besprechen, bevor eine Antwort im Plenum erfolgt. Die
Schüler:innen sollen erkennen, dass vor allem die Ansteckungsrate mit Syphilis in
Deutschland zunimmt. Aufgrund dieser Erkenntnis formuliere ich, zur kognitiven
Aktivierung der Schüler:innen, die problemorientierte Frage „Wie kann ich mich und
andere vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen?“, die die Klasse im Verlauf der
Unterrichtstunde materialgestützt beantworten soll. Mit dieser Frage soll für die
Lernenden der zentrale Inhalte der Unterrichtsstunde ersichtlich werden, nämlich die
Vorbeugung und der Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten.35 Wegen möglicher
Präkonzepte könnten bereits erste Vermutungen seitens der Schüler:innen aufgestellt
werden. Alternativ könnten die Schüler:innen versuchen eine problemorientierte
Fragestellung zu formulieren, jedoch fällt es ihnen schwer, eigene Fragen zu
entwickeln.36 Um eine Antwort auf die Einstiegsfrage zu ermitteln, arbeiten die
Schüler:innen in der Erarbeitungsphase in Gruppen37 an den Themengebieten. Aufgrund
der Schülerbefragung und der hohen Gesellschaftsrelevanz werden HIV, Gonorrhö,
Herpes, Syphilis, Hepatitis B und Chlamydien thematisiert. Der Arbeitsauftrag (M4) wird
gemeinsam besprochen und mögliche Fragen werden geklärt. Die Schüler:innen sollen
mittels einer von mir ausgewählten Informationsseite der BZgA38 folgende Schwerpunkte

34
Springer (2020).
35
Tiefenstruktur - Kognitive Aktivierung nach H. Meyer und C. Junghans: S. 31.
36
siehe Einstufung in das Kompetenzstufenmodell in Kapitel 1
37
Die Gruppen sind der Dekodierungsliste zu entnehmen.
38
liebesleben.de, eine Informationsseite der BZgA.

9
recherchieren: Übertragung und Symptome der Krankheit sowie Vorbeugung und Schutz.
Recherchieren im Internet ist heute Teil des digitalen Unterrichts. Deshalb ist es wichtig
den Schüler:innen Internetseiten zu zeigen, welche als seriös, sachlich sowie
informierend und daher als unproblematisch gelten.39 Zudem sollen sie die recherchierten
Informationen sprachlich angemessen und fachlich korrekt auf selbsterstellten digitalen
Merkzetteln zusammenfassen. Zur Differenzierung liegen vorstrukturierte
Merkzettelvorlagen (M5) aus. Die Gruppen bestehen aus jeweils vier Schüler:innen,
wobei jedes Gruppenmitglied an der Recherchearbeit beteiligt sein soll. Ein:e Lernende:r
trägt die gesammelten Informationen in Absprache mit den anderen auf dem Merkzettel
zusammen. Auch bekommen die Gruppen einen Protokollbogen (M6) ausgehändigt, in
welchem sie während der Erarbeitungsphase wichtige Lernfortschritte festhalten sollen.
Diese werden durch gezielte Fragen ermittelt. Das Protokoll dient als Zwischensicherung
der Ergebnisse und ermöglicht es mir die Lernprogression der Schüler:innen
nachzuvollziehen sowie den Lernenden ihren Lernprozess zu reflektieren und diesen auf
der Metaebene zu betrachten.40 Zudem sollen die Protokolle eine konstruktive
Unterstützung für die Lernenden darstellen, um über den eigentlichen Lernzuwachs
nachzudenken.41 Die gewählte Sozialform „Gruppenarbeit“ erlaubt, dass die
Schüler:innen gemeinsam selbstständig arbeiten. Die gewählte Methode nennt sich
„Think-Pair-Share“. Jede:r Einzelne muss zunächst individuell recherchieren („Think“),
im zweiten Schritt das Recherchierte gemeinsam in der Gruppe besprechen sowie
zusammenfassen („Pair“) und zuletzt in der Sicherungsphase mittels eines
Unterrichtsgespräches die Gruppenergebnisse im Plenum vortragen („Share“). So ist es
möglich, alle Lernenden über die Übertragungswege, Symptome und
Vorbeugungsmaßnahmen der einzelnen Krankheiten zu informieren. In Abhängigkeit der
noch zur Verfügung stehenden Zeit, werden nur einige Gruppen ihre Ergebnisse
vortragen, die restlichen Arbeitsergebnisse werden in der nächsten Stunde vorgestellt.
Die angefertigten Merkzettel werden von mir vor der digitalen Verteilung und Ablage auf
mögliche Fehler geprüft, um eine fachlich und sprachliche korrekte Ergebnissicherung zu
gewährleisten. Alternativ hätten sich alle Schüler:innen mit derselben Infektion
beschäftigen können, dies schien mir jedoch aufgrund der steigenden Infektionszahlen
und der Wichtigkeit der Thematik zu eindimensional bzw. nicht umfassend genug. Die
Lernenden sollen einen möglichst vielfältigen Überblick zu sexuell übertragbaren

39
Hessisches Kultusministerium (2010): S. 24.
40
Alternativer Ausstieg, mittels der Arbeitsprotokolle Ermittlung des Kenntnisstandes für Einstieg in die nächste
Unterrichtsstunde.
41
Tiefenstruktur - Konstruktive Unterstützung nach H. Meyer und C. Junghans: S. 31.

10
Krankheiten erhalten, um sich gezielt schützen zu können. Als Ausstieg wird die
Einstiegsfrage erneut aufgegriffen. Die Schüler:innen sollten zu dem Entschluss
kommen, dass sie sich und andere mit präventiven Maßnahmen, beispielsweise
Kondomen, vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen können. Als möglicher
weiterführender Arbeitsauftrag sollen Fallbeispiele von betroffenen Jugendlichen
gelesen, bearbeitet und auf Basis des Gelernten gemeinsam eine fachlich fundierte
Antwort formuliert werden, die die Betroffenen über verschiedene Schutzmöglichkeiten
aufklärt.42 Als Ausblick auf die nächste Unterrichtsstunde kommt erneut der „Advance
Organizer“ zum Einsatz. Die Schüler:innen können erste Überlegungen bezüglich der
Weiterarbeit und des nächsten Themenfeldes formulieren. In der nächsten Stunde sollen
außerdem die Arten von Erregern, die sexuell übertragbare Krankheiten übertragen,
angesprochen werden. Hier eignet sich eine Vertiefung und Vernetzung von bereits
erlerntem Wissen im Hinblick auf Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten.

4. Geplante Fortführung der Unterrichtsreihe


In den folgenden Unterrichtsstunden sollen die Themenbereiche Schwangerschafts-
abbruch, sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität, unterschiedliche Formen von
Lebensgemeinschaften, die Prävention von sexualisierter Gewalt und Sexualität in den
Medien angesprochen und thematisiert werden. Hierfür ist ein Gespräch mit einer
Hebamme sowie der Besuch von einer Beratungsstelle für sexualisierte Gewalt in der
Schule geplant. Die Schüler:innen sollen nach der Unterrichtsreihe sensibilisiert, tolerant
und aufgeklärt mit der Vielfalt von Sexualität umgehen. Ziel ist es, ihre eigene
Persönlichkeit zu stärken und ein eigenes verantwortungsbewusstes sexuelles Verhalten
zu erzielen.

5. Literatur- und Quellenverzeichnis


Literatur:
• Brägger; Steiner (2022): Kompetenzstufen und Wissensarten als Bezugspunkte für
die Aufgabengestaltung und die Feedbackpraxis. Pädagogik 9/22 (Präsentation 6.
Sitzung , MBA).
• Gropengießer, Harald; Kattmann, Ulrich; Krüger, Dirk (2019): Biologiedidaktik in
Übersichten. Seelze: Aulis Verlag in Friedrich Verlag GmbH.

42
Entweder Differenzierungsmöglichkeit für schnelle Gruppen oder Arbeitsauftrag für alle Schüler:innen.

11
• Gropengießer, Harald; Harms, Ute; Kattmann, Ulrich (2022): Fachdidaktik Biologie.
Die Biologiedidaktik begründet von Dieter Eschenhagen, Ulrich Kattmann und Dieter
Rodi. Hannover: Aulis Verlag in Friedrich Verlag GmbH.
• Hessisches Kultusministerium (2016): Lehrplan Sexualerziehung. Für
allgemeinbildende und berufliche Schulen in Hessen.
• Hessisches Kultusministerium; Amt für Lehrerbildung (2010): Handreichung zur
Sexualerziehung an Schulen in Hessen. Text: Prof. Dr. Karla Etschenberg. Fuldatal:
Druckerei des Amts für Lehrerbildung.
• Hessisches Kultusministerium; Amt für Lehrerbildung (2011): Auf dem Weg zum
kompetenzorientierten Unterricht - Lehr- und Lernprozesse gestalten. Ein
Prozessmodell zur Unterstützung der Unterrichtsentwicklung. Fuldabrück: Druckerei
Hesse.
• Hessisches Kultusministerium (KCG): Bildungsstandards und Inhaltsfelder. Das neue
Kerncurriculum für Hessen. Sekundarstufe I - Gymnasium. Biologie. Wiesbaden.
• Konnemann, Christiane; Heuckmann, Benedikt (2022): Risiko trotz Safer Sex?
Ansteckungsrisiken durch STI und Schutzmaßnahmen analysieren. In: Unterricht
Biologie 471. Friedrich Verlag GmbH.
• Meyer, Hilbert; Junghans, Carola (2022): Unterrichtsmethoden I. Theorieband.
Berlin: Cornelsen Verlag GmbH.
• Schaal, Sonja; Schaal, Steffen (2022): Sexualbildung im Biologieunterricht. Mit
fachlicher Expertise und reflexiven Zugängen Vielfalt entdecken. In: Unterricht
Biologie 471.
• Wahl, Diethelm (2011): Der Advance Organizer: Einstieg in eine Lernumgebung. In:
H.U. Grunder, H. Moser & K. Kansteiner-Schäzlin. Lehrerwissenkompakt, Band 2,
Perspektive 1.

Internetquellen:
• Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Sexuell übertragbare Infektionen
(STI) - Was ist das? https://www.liebesleben.de/fuer-alle/sexuell-uebertragbare-
infektionen/ (Stand: 03.05.2023).
• Springer Nature (2020): Syphilis und HIV in Deutschland. Neuerkrankungen pro
Diagnosejahr in den Jahren 2001-2009.
https://link.springer.com/article/10.1007/s15013-020-3175-x/figures/2 (Stand:
03.05.2023).

12
6. Anhang

M1: Erinnerungskarte

Erinnerungskarte: aktive Immunisierung

Ziel der aktiven Immunisierung ist der Aufbau eines langfristig


wirksamen Schutzes.

Hierzu werden abgetötete Erreger bzw. abgeschwächte Krankheitserreger, die selbst


keine ernsthafte Erkrankung mehr verursachen können, verabreicht. Dem Körper wird
so eine Infektion vorgetäuscht und er reagiert mit der Bildung von Antikörpern und so
genannten Gedächtniszellen. Wenn man sich zukünftig einmal mit dem echten Erreger
ansteckt, kann das Immunsystem schnell aktiv werden und die Erkrankung abwehren.

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Aktive und passive Immunisierung - Was ist der Unterschied? https://www.impfen-info.de/wissenswertes/aktive-und-passive-immunisierung/ (Stand: 05.05.2023).

M2: Hilfekarte (am Beispiel der Schmierinfektion)

Hilfekarte: Schmierinfektion
Einige sexuell übertragbare Krankheiten, zum Beispiel Hepatitis A oder Gonorrhö
(Tripper), können auch indirekt übertragen werden, etwa bei der gemeinsamen
Benutzung von Sexspielzeug. Die Erreger werden dabei über Gegenstände,
beispielsweise Dildos, aber auch über die Finger oder Hände weitergegeben und
gelangen so auf die Schleimhäute oder verletzten Hautstellen.

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Wie kann man sich anstecken? https://www.liebesleben.de/fuer-alle/sexuell-uebertragbare-infektionen/sti-uebertragungswege/ (Stand: 05.05.2023).

13
M3: Statistik zum Unterrichtseinstieg

Syphilis und HIV in Deutschland: Neuerkrankungen pro Diagnosejahr in den Jahren


2001-2019 (Abfragedatum: 4.11.2020)

14
M4: Arbeitsauftrag

Sexuell übertragbare Krankheiten


Arbeitsauftrag:
1. Recherchiert auf der Internetseite liebesleben.de die Übertragung und
Symptome der euch zugeteilten sexuell übertagbaren Krankheit sowie die
Vorbeugung und die Schutzmöglichkeiten. !
2. Tauscht euch über das Gelesene aus und fasst eure Informationen
stichpunktartig auf einem Merkzettel zusammen. !!!!
Nutzt folgende Gliederungspunkte:
1) Übertragung
2) Symptome
3) Vorbeugung
4) Schutz

3. Beantwortet gemeinsam die Fragen auf dem beiliegenden


Protokollbogen. !!!!

20min

Links zu den Materialien:

Chlamydien
https://www.liebesleben.de/fuer-alle/sexuell-uebertragbare-infektionen/chlamydien/

Gonorrhö (Tripper)
https://www.liebesleben.de/fuer-alle/sexuell-uebertragbare-infektionen/gonorrhoe-und-tripper/

Hepatitis B
https://www.liebesleben.de/fuer-alle/sexuell-uebertragbare-infektionen/hepatitis-b/

Herpes
https://www.liebesleben.de/fuer-alle/sexuell-uebertragbare-infektionen/herpes/

HIV und AIDS


https://www.liebesleben.de/fuer-alle/sexuell-uebertragbare-infektionen/hiv-aids/

Syphilis
https://www.liebesleben.de/fuer-alle/sexuell-uebertragbare-infektionen/syphilis/

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M5: Merkzettelvorlage

Sexuell übertragbare Krankheiten

Name der Krankheit: _____________________________

Symptome:
¤ __________________________________________________________
¤ __________________________________________________________
¤ __________________________________________________________
¤ __________________________________________________________

Übertragung:
¤ _________________________________________________________
¤ _________________________________________________________
¤ _________________________________________________________
¤ _________________________________________________________

Vorbeugung:
¤ _______________________________________________________
¤ _______________________________________________________

Þ Wie kann ich mich und andere vor sexuell übertagbaren Krankheiten
schützen?
_______________________________________________________________________
_______________________________________________________________________
_______________________________________________________________________
_

16
M6: Protokollbogen

Protokollbogen zur Gruppenarbeit


Thema der Unterrichtsreihe:

Thema der Unterrichtsstunde:

Thema der Gruppe:

Was habt ihr in der heutigen Unterrichtsstunde gelernt?

Wie könnt ihr euch und andere vor sexuell übertagbaren Krankheiten
schützen?

Habt ihr noch ungeklärte Fragen?

17

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