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Inhalt

Inhalt...........................................................................................2
Vorwort .......................................................................................3
Zeitplan.......................................................................................5
Methodisch-didaktischer Abriss..................................................6
Grüßen und Begrüßen .............................................................7
Outfit .........................................................................................16
Telefonieren und Handy ...........................................................27
Verhalten bei Tisch...................................................................39
Respekt und Achtung .............................................................47
Sprache ....................................................................................58
Vorstellungsgespräch ...............................................................65
Der ultimative Kniggetest .........................................................72
Literaturverzeichnis ..................................................................85
Impressum:...............................................................................86

Maik Shirin
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Vorwort

1788 veröffentlichte Adolph Freiherr von Knigge das Buch „Über den Umgang mit
Menschen“. Es war nie als „Benimm-Regel“ gedacht, sondern als Anregung zum
respektvollen Umgang miteinander. Im Verlauf der Zeit jedoch wurden Knigges
Empfehlungen zu verbindlichen Regeln. „Über den Umgang mit Menschen“ wurde
der Grundlagentext für Stil-Fibeln und Verhaltens-Kodizes der späteren Jahrzehnte
und Jahrhunderte. Bis heute liegt die Floskel „Nach Knigge…“ in aller Munde, wenn
es um Fragen der Stilsicherheit geht.

Trotz der Dominanz antiautoritärer Pädagogik blieb „Knigge“ ein Thema und behielt
seinen Platz in Erziehungsmodellen der westlichen Welt. Heute kann man sagen:
Gute Manieren sind wieder „in“. Nicht nur aus dem Blickwinkel der Unternehmen
spielen Stil und Etikette eine wesentliche Rolle, auch von Jugendlichen werden
Trends gesetzt, sichtbar etwa in der neuerlich zu beobachtenden Tendenz,
Standard-Tänze erlernen zu wollen. Dennoch bleibt vielen Jugendlichen aus
unterschiedlichen Gründen der Zugang zu grundständigen Verhaltensregeln
verwehrt.

Vielfach steht dies in enger Relation zum Erziehungsstil und der Vorbildfunktion der
Eltern. Sehr schnell wird der Schule die Verantwortung für die gesellschaftliche
Erziehung der Jugendlichen aufgebürdet. Für den Schulalltag bedeutet dies, dass
die Lehrer oft neben dem normalen Unterricht den Schülern auch das „Benehmen“
beibringen müssen, nicht selten ist das Erlernen elementarer Verhaltensregeln sogar
Bedingung, um überhaupt erst den eigentlichen Fach-Unterricht durchführen zu
können.

Oft entwickelt sich fehlendes Benehmen für junge Menschen beim Übergang von der
Schule in den Beruf zu einem regelrechten Einstellungshemmnis. Denn im
Bewerbungsverfahren, spätestens jedoch mit dem Einstieg in den Beruf werden die
Jugendlichen an Erwachsenen-Maßstäben gemessen. Erfahrungsgemäß scheitern
viele Jugendliche an der Hürde der „Ausbildungsfähigkeit“ nicht etwa, weil ihnen das
nötige Wissen fehlt. Meist sind es fehlendes Benehmen sowie mangelhaft
ausgeprägte Sekundärtugenden (Fleiß, Konzentrationsfähigkeit, Stehvermögen,
Pünktlichkeit etc.), die berufliche Chancen verbauen.

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Die Servicestelle Übergang Schule/Beruf hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, mit
einer Knigge-Unterrichtsreihe das Problem der fehlenden Stil-Kunde aktiv
aufzugreifen. Dem Trend des Werteverfalls soll damit entgegengewirkt werden.

Wir wenden uns mit den vorgelegten Arbeitsmaterialien zunächst an alle Lehrerinnen
und Lehrer aller allgemein bildenden Schulen im Kreis Siegen-Wittgenstein. Mit der
Broschüre verbinden wir die Hoffnung, dass das Thema „Knigge“ in den Schulen
eigenverantwortlich aufgegriffen wird. Zugleich möchten wir den Pädagogen
diejenigen Materialien an die Hand geben, die wir bei der Umsetzung unserer
Lehrgänge in den Hauptschulen Wilnsdorf, Dahlbruch und Bad Laasphe zum Einsatz
brachten. Die einzelnen Aufzählungen der Instrumente in den jeweiligen
Themenblöcken sind nicht abschließend. Vielmehr sind die eingesetzten Instrumente
als Beispiele zu verstehen, die vielseitig erweitert und verändert werden können.

Unsere zweite Zielgruppe sind die Schülerinnen und Schüler. Ihnen wollen wir mit
den vorgelegten Arbeitsmaterialien verdeutlichen, wie wichtig vernünftige Kleidung,
ein angemessener Umgangston, gewisse Spielregeln im gegenseitigen Miteinander
sowie ein grundlegender Respekt vor anderen Menschen für das Zusammenleben in
einer Gesellschaft, aber auch für den individuellen Erfolg bei Ausbildungsplatzsuche
und beruflichem Ein- oder Aufstieg sind. Nicht zuletzt wollen wir mit der vorgelegten
Broschüre verdeutlichen, dass der respektvolle Umgang mit anderen Menschen auch
das eigene Selbstwertgefühl deutlich steigert und damit zugleich den Respekt vor
sich selbst.

Herzlich danken wir an dieser Stelle vor allem für die Anregungen von Lis Droste und
Moritz Freiherr von Knigge. Sie haben uns bei der Gestaltung der Arbeitsmaterialien
wesentlich geholfen. Matthias Kringe zeichnete für die Illustrationen verantwortlich.
Auch ihm gebührt unser herzlicher Dank.

Uta Fiedler Klaus Gräbener


Leiterin der Servicestelle Geschäftsführer des Berufsbildungszentrums
Übergang Schule/Beruf (bbz) der IHK Siegen

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Zeitplan

Thema Unterrichtsstunden

Grüßen und Begrüßen 3

Outfit 3

Telefonieren und Handy 3

Verhalten bei Tisch 6

Respekt und Achtung 3

Sprache 3

Vorstellungsgespräch 3

Der ultimative Kniggetest 3


Wiederholung und
3
Zusammenfassung
Gesamt 30

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Methodisch-didaktischer Abriss
Das vorliegende Heft unterliegt einem praxisnahen Ansatz. Die Lehrer finden in
jedem Kapitel neben einer kurzen inhaltlichen Erläuterung und einer methodisch-
didaktischen Skizze das nötige Material für ihre Schüler. Zur besseren Kenntlichkeit
sind die Seiten mit den folgenden Symbolen als „Lehrerseiten“ bzw.
„Schülermaterial“ gekennzeichnet:

Für die acht Themen der Reihe lässt sich ein Erfahrungswert von 3
Unterrichtsstunden pro Einzelthema festlegen. Das vorhandene Material bietet
jedoch auch die Möglichkeit der Erweiterung oder des Kürzens. In jedem Kapitel
werden immer mehrere Vorschläge vorgestellt. Die Kapitel bauen nicht aufeinander
auf, so dass einzelne Teile genutzt oder die Reihenfolge verändert werden kann.

Den Einstieg in das Thema „Knigge“ haben wir in diesem Heft nicht gestaltet. Es
empfiehlt sich nach unseren Erfahrungen ein schülerzentrierter Einstieg, der den
Jugendlichen die Brisanz und den Nutzen der Themenreihe für die eigene Biographie
deutlich macht.

Es hat sich ferner bewährt, zu der einen oder anderen Einheit Gäste einzuladen, die
Stil und Etikette gesellschaftlich repräsentieren. Dies erhöht den Grad der
Authentizität der Themenreihe. Es verhilft den Jugendlichen zudem zu interessanten
Begegnungen. Die Erfahrung zeigt, dass die Schüler die Gäste offen aufnehmen und
gerne mit ihnen über Benimmregeln diskutieren.

Als allerletzter Hinweis sei an dieser Stelle noch angebracht, dass es sich bewährt
hat, den Einstieg in die Stunden zunächst mit einer deutlichen Zäsur vom
„Normalunterricht“ abzuheben. Die Beginn-Phase sollte ca. 20 Minuten dauern und
könnte z.B. durch eine Meditationssequenz mit Musik und einer Geschichte bzw. nur
Musik gestaltet werden oder einen kurzen Einstieg in verschiedene Bereiche des
Autogenen Trainings beinhalten. Ebenso ist denkbar, die Unterrichtseinheit mit einer
Konzentrationsübung oder mit einem Erfahrungsbericht der Schüler zu beginnen, in
dem die Schüler von „ihrem Tag“ berichten.

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Grüßen

und

Begrüßen

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„Für den ersten Eindruck bekommt man keine 2. Chance.“

In der Regel entscheiden Menschen in den ersten 3 Sekunden einer Begegnung, ob


sie einen anderen Menschen sympathisch finden oder nicht. Dies hängt natürlich von
komplexen psychologischen Prozessen und Prägungen ab, jedoch ist dies
(zumindest teilweise) beeinflussbar.

Eine aufgeschlossen-freundliche und korrekte Begrüßung zentriert die


Aufmerksamkeit des Begrüßten auf den Grüßenden und steuert somit den
Entscheidungsprozess der Sympathie vs. der Antipathie maßgeblich. Oftmals sind es
gerade Begrüßungs-Szenarien, die auch das Ergebnis und den Verlauf von
Vorstellungsgesprächen nachhaltig beeinflussen.

In diesem Kapitel sollen die Schüler die verschiedenen Arten des Grüßens und
Begrüßens kennen lernen. Was für Erwachsene oft selbstverständlich ist, scheint
Jugendlichen oft überflüssig oder fremdartig. Zwar gibt es innerhalb jugendlicher
Peer-Groups oftmals feste Begrüßungsszenarien. Diese werden aber selten auf
andere Begrüßungsanlässe übertragen. Händedruck ist nicht gleich Händedruck, das
dosierte Umgehen mit Fremdheit und Nähe muss erlernt werden.

Gerade in dieser Sequenz ist es interessant, Gäste einzuladen und mit diesen die
verschiedenen Begrüßungsformen zu üben.

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Material

! Hüte, Tücher
! größere Karten, die beschriftet und auf der Kleidung befestigt
werden können

Dauer
3 Unterrichtsstunden (135 Minuten)

Einstieg in das Thema


(ca. 40 Minuten)

Unterschied von Grüßen und Begrüßen


Gründe, warum Begrüßungen notwendig sind
Historie des Grüßens (Arbeitsblatt “Begrüßung“)

Pause
(ca. 15 Minuten)

Hauptteil
(ca. 55 Minuten)

1. Vorstellung
Anhand einer kleinen Geschichte diskutieren die Jugendlichen über den Sinn
und Unsinn des Vorstellens.
2. Shake Hands
Die Jugendlichen üben verschiedene Formen des Händedrucks, sie
entscheiden, welcher der „Richtige“ ist und begründen dies.
3. Das Praktikum
Anhand einer kleinen Geschichte diskutieren die Jugendlichen über das
Begrüßen (wer grüßt wann und wie?)

Alle Gruppenarbeiten können in Form eines Stationenlernens durchgeführt werden,


so dass jede Gruppe an jeder Station die Aufgaben erfüllt und das Wissensspektrum
der Jugendlichen durch eigene Erfahrungen bereichert wird.

Ende
(ca. 25 Minuten)
Die Ergebnisse der Gruppen werden zusammengetragen und diskutiert. Hier können
auch die eingeübten Rollenspiele vorgeführt werden.
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Arbeitsblatt Grüßen oder Begrüßen
oder „als die Menschen noch Speere trugen“

Das Grüßen und Begrüßen ist ein uraltes Ritual.

Dieser Brauch entstand in den Zeiten, als die Menschen noch Waffen trugen und
sich nicht immer friedlich gesonnen waren.

Wollte man seinem Gegenüber zeigen, dass man friedliche Absichten hegte, zeigte
man die leere Hand. Natürlich konnte derjenige noch mit der anderen Hand ein
Messer ziehen. Da aber die rechte Hand gezeigt wurde und die meisten Personen
Rechtshänder sind, war diese Möglichkeit nicht so bedrohlich.

Aus dieser Zeit stammt auch bei vielen Völkern der Brauch, sich zu umarmen und
sich dabei heimlich gegenseitig abzuklopfen. Dies war kein Zeichen der Freundschaft
sondern eine Vorsichtsmaßnahme.

Heute ist das Handreichen nur noch eine höfliche Geste.

Aber wer gibt wem die Hand?

Nichts ist peinlicher als eine ausgestreckte Hand, die vom Gegenüber nicht ergriffen
wird. Aus diesem Grunde wurden Regeln entwickelt, wer wie und wann begrüßt.

Das Grüßen unterscheidet sich vom Begrüßen darin, dass sich die Personen nicht
berühren. Heute ist das Grüßen im privaten Bereich sehr beliebt und wird oft genutzt.

Genauso wichtig wie der Beginn einer Begegnung ist der Abgang. Man sollte nie
vergessen, sich richtig zu verabschieden.

Auch dabei gelten die Regeln wie beim Begrüßen.

Bei Freunden und guten Bekannten reicht ein freundliches „Tschüß“ oder „Bis
demnächst“, bei allen kann man mit einem freundlichen „Auf Wiedersehen“ nichts
falsch machen.

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Was für alle gilt!
Begrüßen
Wie du jemanden begrüßt, hängt davon ab, wie gut du ihn kennst. Freundinnen und
Freunde kannst du mit Umarmungen oder Küsschen begrüßen, bei anderen
Personen solltest du den Handschlag vorziehen. Hierbei ist aber folgendes zu
beachten:

Du reichst einer älteren Person nie zuerst die Hand.


Erwachsene reichen Kindern und Jugendlichen die Hand,
Ältere reichen Jüngeren die Hand,
Meister den Azubis,
Chefs den Mitarbeitern.

Wie überall, gibt es auch hier Ausnahmen. Wenn du zum Beispiel


eine Party gibst, verwandelst du dich in einen Gastgeber und bist somit eine Person,
die immer zuerst die Hand reicht.

Grüßen
Beim Grüßen sieht das Ganze wieder anders aus. Im Gegensatz zum Begrüßen,
berührt man sich beim Grüßen nicht. Der Jüngere grüßt immer zuerst. Wenn du in
die Stadt gehst und siehst auf der anderen Straßenseite die Oma deiner Freundin,
grüßt du zuerst. In diesem Fall wäre ein freundliches „Guten Tag“ angebracht. Bei
Menschen, die du sehr gut kennst, kannst du auch einfach „Hallo“ oder „Hi“ sagen.

Ganz grob gesagt:

Beim Grüßen bist du immer der Erste,


beim Begrüßen immer der Letzte!
Aber hier noch eine Ausnahme: Eine Person, die einen Ehrentag hat, z.B. einen
Geburtstag, hat beim Grüßen und Begrüßen immer Vorrang. Diese Situation hebt
alle anderen Regeln auf.

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Gruppe 1

Vorstellung

Kennst du die folgende Situation?

Du bist mit Deiner Freundin unterwegs in der Stadt. Plötzlich wird sie von einer
Gruppe Jugendlicher gerufen. Sie kennt die Gruppe gut und geht darauf zu. Sie bittet
Dich mit einem Kopfnicken mitzukommen. So kommt Ihr gemeinsam bei der Gruppe
an.

Alle begrüßen deine Freundin und freuen sich offensichtlich, sie zu sehen.

Du stehst daneben.

Nun fangen deine Freundin und die Gruppe ein Gespräch an. Es geht um ein
Konzert, bei dem du auch warst. Du könntest auch etwas zu dem Gespräch
beitragen, aber keiner beachtet dich.

In dieser Situation wird der Sinn der alten Vorstellungsregeln deutlich. Hätte deine
Freundin dich vorgestellt, wüssten die anderen wer du bist. Zugleich hätten sie
wahrgenommen, dass du „dazu gehörst“. Es wäre leicht gewesen, dich in ihre
Gesprächsrunde mit aufzunehmen.

Aufgaben:

1. Spiele mit deiner Gruppe diese Szene nach. Schreibt auf,


wie man sich fühlt, wenn man nicht „dazu gehört“.

2. Spiele mit deiner Gruppe die gleiche Szene noch einmal,


aber diesmal stellt deine Freundin dich vor und du kannst
„mitreden“.

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meine Gefühle bei der meine Gefühle bei der
1.Szene 2.Szene

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Gruppe 2

Shake Hands

Du bist zu einer Party eingeladen. Seit Monaten freust du dich darauf, weil sie von
Maik, dem Supertyp aus deiner Klasse, ausgerichtet wird und nur ausgewählte Leute
kommen dürfen.

Nachdem du dich sorgfältig gestylt hast, wirfst du dich auf deinen Roller und düst los.

Du kommst bei Maik an. Er öffnet dir die Tür. Zur Begrüßung hält er dir die Hand hin
und sagt „Hi“. Am liebsten würdest du im Erdboden versinken, weil du gerade
festgestellt hast, dass du vor lauter Nervosität feuchte Hände hast.

Du ergreifst die Hand. Maik verzieht das Gesicht. Lahm sagt er, nach hinten
weisend: „Das ist meine Mutter.“ Auch die Mutter streckt dir die Hand entgegen. Gott
sei Dank hast du Gelegenheit, deine eigene Hand kurz über deine Jeans zu streifen,
so dass sie nun trockener ist. Die Mutter ergreift sie und zerdrückt sie fast. Mit einem
schmerzerfüllten Gesicht gehst du in die Knie.

Die Mutter lacht fröhlich. Und schon kommt der Vater um die Ecke. Innerlich stöhnst
du. Aber schon taucht eine Hand vor deinen Augen auf. Du denkst „Oh nein“,
ergreifst sie aber tapfer.

Deine Augen werden größer und größer – die Hand des Vaters liegt in
deiner wie ein toter Fisch.

Die Superfete begann mit einem Albtraum!

Aufgaben:

1. Versucht euch in die Lage der Besucherin zu versetzen und


spielt die Geschichte in einem Rollenspiel nach. Nutzt dazu die
mitgebrachten Hüte und Tücher oder Klebekarten, um die verschiedenen
Rollen zu kennzeichnen.

2. Formuliert eine kurze Zusammenfassung über die verschiedenen


Möglichkeiten, Hände zu schütteln und beschreibt den optimalen Händedruck.

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Gruppe 3

Das Praktikum

Du hast eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bei Saturn bekommen. Schon vor
3 Wochen hattest du dich dort in der Computerabteilung für ein Praktikum beworben.

In dem Brief steht:

„Wir würden Sie gerne in unserer Computerabteilung einsetzen.“

Da du ein absoluter Computerfreak bist, ist dies deine Wunschpraktikumsstelle. Du


bist total happy.

Das Vorstellungsgespräch ist super gelaufen. Heute ist dein erster Tag. Der
Marktleiter hat dich angerufen und dir mitgeteilt, dass du dich um 9:00 Uhr in der
Abteilung melden sollst.

Natürlich bist du pünktlich und kommst kurz vor 9:00 Uhr ziemlich nervös dort an. In
der Schule hast du einen Kniggekurs belegt und bist zumindest sicher, wie und wer
zuerst begrüßt wird.

Am PC-Infoschalter stehen vier Mitarbeiter, von denen du niemanden kennst. Alle


scheinen dasselbe Alter zu haben. Es sind zwei Frauen und zwei Männer. Wie
würdest du dich verhalten?

Der erste Tag fängt ja gut an!

Aufgabe:

Schreibe mit deiner Gruppe eine kurze Zusammenfassung


über die verschiedenen Möglichkeiten, das Beste aus der
Situation zu machen.

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Outfit

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"In deiner Kleidung verfalle nie in Nachlässigkeit, wenn du allein bist. Gehe
nicht schmutzig, nicht krumm noch mit groben Manieren einher, wenn dich
niemand beobachtet."
Adolph Freiherr von Knigge

Diese Sentenz Knigges legt nahe, dass Kleidung eine Frage der Ehre sei. Selbst in
privaten Situationen sollen wir tadellose Kleidung tragen und das Private zum
Öffentlichen machen.

Immer wieder klagen Firmenchefs über die nachlässige Kleidung bei


Vorstellungsgesprächen. Die Jugendlichen tragen Kappen, ausgetretene Jeans oder
sogar bauchfreie Tops. Außer Turnschuhen besitzen sie oft keine weiteren Schuhe
und wundern sich, dass sie beim Vorstellungsgespräch durchfallen. Klar ist, dass
Kleidung eines der wesentlichsten äußeren Merkmale der Individualität eines
Jugendlichen darstellt und dass es nicht Ziel sein kann, diese Individualität
uniformieren zu wollen. Dennoch ist es wichtig, ein Bewusstsein für verschiedene
Kleidungsanlässe bei den Schülern zu schaffen. Ferner sollen die Jugendlichen die
Wirkungsweise ihres Kleidungsstils einzuschätzen wissen. Das bewusste Spiel mit
einer anderen Rolle, das durch vermeintlich fremde Kleidungselemente auch eine
kritische Selbstdistanz intendiert, bietet Chancen der Auseinandersetzung.

Vor allem der Film „kleider öffnen türen“, der vom Berufsbildungszentrum der IHK
Siegen in Zusammenarbeit mit einem professionellen Studio und Schülerinnen und
Schülern der Hauptschule Deuz gedreht wurde, kann die eigenen Eindrücke an
dieser Stelle nachhaltig unterstützen. Er zielt darauf ab, jungen Menschen zu
verdeutlichen, wie wichtig ihr „Outfit“ vor allem im Bewerbungsgespräch ist.

Der Film kann kostenlos im Berufsbildungszentrum (bbz) der IHK Siegen,


Birlenbacher Hütte 10, 57078 Siegen, geordert werden. Außerdem ist der Film auf
der Internetseite www.bbz4you.de hinterlegt.

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Material

! Bilder von Jugendlichen in verschiedenen Outfits


! Mitgebrachte Kleidung und Schmuck von Jugendlichen
! Schminke
! Utensilien zum Frisieren
! Computer mit Internetanschluss, Drucker
! CD-Player
! Meditations-CD oder Konzentrationsspiele
! Film „kleider öffnen türen“

Dauer
3 Unterrichtsstunden (135 Minuten)

Einstieg in das Thema:


(ca. 50 Minuten)

1. Unterschiedliche Kleidung für unterschiedliche Anlässe


Die Jugendlichen arbeiten in Gruppen und diskutieren anhand des Comics; dabei
sollte Fragebogen 1 als Leitfaden dienen.

2. Schulkleidung - ja oder nein?


Die Jugendlichen arbeiten in Gruppen und diskutieren; dabei sollte Fragebogen 2
als Leitfaden dienen.

3. Die Entwicklung der Kleidung im letzten Jahrhundert


Die Jugendlichen arbeiten in Gruppen und diskutieren über die Bilder; dabei
sollte Fragebogen 3 als Leitfaden dienen.

4. Diskussion der mitgebrachten Outfits


Jugendliche führen verschiedene Outfits vor, die sie sich zusammengestellt
haben. Sie führen aus, zu welchen Anlässen sie diese Kleidung tragen würden.
Die anderen diskutieren, ob sie das gut und richtig finden und formulieren bei
Bedarf Kleidungsalternativen.

Die Gruppen tragen ihre Diskussionsergebnisse zusammen und notieren sie auf der
Tafel oder einem großen Plakat.

Pause
(ca. 15 Minuten)

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Hauptteil und Ende
(ca. 70 Minuten)

Lehrer und Schüler entwickeln zusammen ein Tafelbild oder ein


Plakat für angemessene bzw. unangemessene Kleidung bei
Vorstellungsgesprächen. Danach wird der Film „kleider öffnen türen“ gezeigt.
Anschließend wird diskutiert.

Das geht unter gar keinen


Das ist OK
Umständen

Durch einen Vergleich der Plakate mit den Eindrücken, die der Film bei den Schülern
auslöst, kann das Ergebnis noch einmal zusammengefasst und genauer
herausgestellt werden.

Zur Unterstützung der Ausarbeitung kann der Bewertungsbogen des „Wettbewerbes


für Bewerbungsoutfits“ (Seite 20) genutzt werden.

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Note 1 2 3 4 Bemerkung
Sauberkeit
Haare ordentliche, saubere Frisur
Oberteil sauber
Hose/Rock sauber
Schuhe frisch geputzt
Frisur
gekämmt
eindeutig die Frisur sollte als solche erkennbar sein
durchschnittlich nicht zu außergewöhnlich
Oberteil
offenherzig sichtbare Unterwäsche ist out
Busen und Bauch müssen bedeckt sein
große wenn Aufdrucke, dann dezent
Aufdrucke
schrille Farben die Farben sollten nicht zu auffallend sein, z. B. Neonfarben
Militär-Look Militär-Look passt nicht zum Bewerbungsgespräch
Aufdrucke große Aufdrucke sind nicht erwünscht
Hose / Rock
Hose die Hose muss den Po - auch beim Bücken bedecken
Hosenlänge die Hose darf nicht am unteren Rand ausgetreten sein
Zustand die Hose sollte auch nicht in anderen Bereichen kaputt sein
Rock der Rock sollte bis zu den Knien gehen und der Schlitz sollte
nicht zu hoch sein
Schuhe
Turnschuhe REINE Turnschuhe dürfen nicht getragen werden
Sneakers Sneakers, die eindeutig Straßenschuhe sind, können bei der
Bewerbung in modernen Läden getragen werden
Schmuck
Ketten nur eine Kette - nicht zu groß
Ohringe nur einen Ohrring pro Ohr - dezent
Piercings müssen entfernt werden
Jacken
Jacken Jacken und Mäntel vor dem Vorstellungsgespräch ablegen
Schminke
Schminke dezent
Preis
Preis je niedriger, desto besser

Für alle Betriebe ist die Sauberkeit das oberste Gebot.


Das heißt, dass Punkt 1 eine höhere Gewichtung erhält als die anderen.

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Gruppe 1

Unterschiedliche Kleidung für unterschiedliche


Anlässe

Shirin sieht supercool aus:

Sie trägt Chucks, eine geile Miss Sixty Jeans und ein langes T-Shirt mit Gürtel. Jeder
findet ihr Outfit toll. Es ist modern und passt zu Shirin. Die Haare trägt sie lang und
gestuft mit einem Haarreif. Viele Mitschülerinnen sind neidisch auf sie.

In der Disco würde sie dieses Outfit nie tragen, das passt ja nicht – da muss eine
Klamotte her, die sexy ist.

Diese Situation kennst du mit Sicherheit – oder auch das Problem vor einem Date,
die richtige Kleidung zu finden – ob Junge oder Mädchen – im Kleiderschrank ist mit
Sicherheit nichts Passendes, um SIE oder IHN zu beeindrucken.

Als Mädchen legst du eine Spur mehr Schminke auf. Als Junge
benutzt du Gel für deine Haare und ziehst deine coolste Jeans an.

Aufgabe:

Du weißt also, dass es verschiedene Anlässe gibt, zu denen unterschiedliche


Kleidung getragen wird. Aber was gerade modisch ist, ist sehr unterschiedlich.
Schaue dir mit deiner Gruppe den Comic und den ersten Fragebogen an und
beantworte die Fragen.

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Fragebogen 1

Haben deine Eltern mit dir über unterschiedliche Kleidung zu


unterschiedlichen Anlässen gesprochen?

Was trägt man im Theater?

Was trägt man beim Bewerbungsgespräch?

Was trägt man in der Disco?

Was trägt man in der Schule?

Ist es sinnvoll, dass zu unterschiedlichen Anlässen unterschiedliche Kleidung


getragen wird?

Wie wäre es, wenn Du im Abendkleid oder im „Blaumann“ in die Schule gehen
würdest?

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Gruppe 2

Schulkleidung - ja oder nein?

Mit Sicherheit kennst du Sprüche wie:

„So kannst du nicht zur Schule gehen.“

„Du siehst aus, als wolltest du in die Disco gehen.“

„Zieh ein anderes Oberteil an.“

„Die Hose gehört in den Müll.“

Wahrscheinlich geht das allen Jugendlichen seit jeher so. Jugendliche entwickeln
einen eigenen Stil, der den Erwachsenen oft nicht passt. Das ist mit Sicherheit auch
sinnvoll, denn die Welt würde stillstehen, wenn deine Generation nicht Dinge neu
und anders machen würde.

Trotzdem ist es sinnvoll, über die Sprüche der Erwachsenen nachzudenken. Es gibt
auch Gründe, warum bestimmte Kleidung in bestimmten Situationen sinnvoll und
notwendig ist. In vielen Bereichen werden Uniformen getragen. Es gibt zum Beispiel
branchentypische Uniformen.

Aufgaben:

1. Überlegt in der Gruppe, wo es Uniformen gibt und warum.

2. Diskutiert anhand des Fragebogens und der bisherigen Überlegungen, die ihr
zu Uniformen angestellt habt, über Schulkleidung.

3. Versucht gemeinsam Fragebogen 2 zu beantworten.

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Fragebogen 2

Kennst du Länder, in denen Schulkleidung getragen wird?

Was hat Schulkleidung für einen Sinn?

Wie könnte Schulkleidung in deiner Schule aussehen?

Würde die Schulkleidung Jugendlichen helfen, die nicht so viel Geld haben, aus dem
„Markenstress“ herauskommen?

Gibt es andere Gruppen oder Organisationen, die sich in einer bestimmten Weise
kleiden (Uniformen)? Warum tun diese Gruppen dies?

Würde die Schulkleidung dieselben Effekte auslösen, wie in diesen anderen


Gruppen?

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Gruppe 3

Die Entwicklung der Kleidung im letzten Jahrhundert

Die Entwicklung der Kleidung ist eine spannende Sache. Angefangen von Tuniken
über aufwändig erstellte Gewänder bis zur heutigen Kleidung wurden die Formen der
Kleidung und Kopfbedeckungen immer wieder verändert.

Vielleicht hast du noch eine Urgroßmutter oder eine Großmutter, die einen Kittel bei
der Hausarbeit trägt.

Vielleicht fallen dir auch verschiedene Kleidungsstile ein, die du in deiner Schulzeit
kennen gelernt hast, z.B. im Geschichtsunterricht.

Wusstest du, dass die Kleider der Damen zu Napoleons Zeiten fast durchsichtig
waren und die Damen der Gesellschaft fast immer krank, da diese Kleider so dünn
waren?

Aufgabe:

Denke über weitere Kleidervorschriften und Kleiderentwicklungen nach. Nutze als


Leitfaden den Fragebogen.

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Fragebogen 3

Wer legt eigentlich fest, wie die Mode auszusehen hat?

Im Laufe der Jahrhunderte sind die Röcke der Frauen immer wieder kürzer und
länger geworden, die Ausschnitte größer und kleiner. War das im 20. Jahrhundert
auch so?

Was ist mit der Kleidung der Männer?

In welchen Jahren war die Kleidung freizügiger? Hat das etwas mit der Einstellung
der Gesellschaft zu tun? Wer definiert in einer Gesellschaft diese Einstellungs-
muster?

Schaut euch die Kleidung von jüngeren und älteren Menschen an! – Welche
Unterschiede stellt ihr fest? Kann man direkt sehen, welche Kleidung für ältere und
welche für jüngere Leute gedacht ist?

Warum tragen jüngere Leute andere Kleidung als ältere?

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Telefonieren

und Handy

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I get a call

In der heutigen Zeit ist Telefonieren eine wichtige Grundlage der


Kommunikation. Es reicht jedoch nicht zu wissen, wie ein Telefon oder ein
Handy funktioniert. Es gibt Spielregeln, wie man miteinander telefonieren sollte.
Spielregeln, die vor allem den Umgang mit dem Handy betreffen, aber auch,
Spielregeln, wie man ein Telefongespräch führen sollte.

Vor allem der telefonischen Bewerbungssituation kommt eine wachsende Bedeutung


zu. Immer häufiger verzichten Firmen auf den schriftlichen Ersteindruck im Rahmen
moderner Personalakquisition.

Ein Telefongespräch stellt dabei eine besondere Herausforderung dar. Durch das
alleinige „Bedienen“ des Wahrnehmungssinnes „Hören“ verschärft sich die
Wahrnehmungsintensität auf der Seite des Personalentscheiders. Weder optische
Ausstrahlung noch schriftliche Brillanz bedienen den allgemeinen
Wahrnehmungsapparat. Sehr schnell merkt man daher beim Telefonieren, ob der
Gegenüber sympathisch oder unsympathisch wirkt. Binnen weniger Sekunden kann
daher eine Personalentscheidung getroffen sein. Darin liegen Chance und Risiko
einer telefonischen Bewerbungssituation, auf die es sich gründlich vorzubereiten gilt.

Die Jugendlichen sollen zu diesem Themenbereich lernen, wie sie ihr Telefonieren
mit einfachen Mitteln verbessern können. Zum Beispiel ist es möglich, die
Körperhaltung des Anrufers zu hören. Die Stimme eines Menschen der „zu Telefon
liegt“ wirkt desinteressiert und flach – dies liegt daran, dass der Mensch im Liegen
flacher atmet als beim geraden Sitzen oder Stehen. Aus diesem Grunde sollte jeder
beim Telefonieren gerade am Schreibtisch sitzen, so als ob der andere direkt vor ihm
sitzen würde.

Ein Lächeln kann Wunder bewirken. Dies gilt auch für das Telefonieren. Der
Telefonpartner hört die Stimmung des anderen. Durch ein Lächeln vor Beginn des
Telefonates kann die Stimmung ins Positive versetzt werden, die Stimme klingt
dadurch viel freundlicher.

Die Geschwindigkeit und die Lautstärke der Stimme sind weiterhin von
fundamentaler Bedeutung. Zu schnelle oder zu langsame Sprecher erzeugen
genauso wie zu laute oder zu leise Sprecher eine negative Stimmung beim Zuhörer,
die auf den Sprecher zurückfallen wird.

Wesentlich ist ferner die Vorbereitung des Telefonates. Das Warten darauf, dass der
andere einen Stift holt, kann sehr lange werden. Das Telefonieren ist auf
Unmittelbarkeit und absolute Aufmerksamkeit ausgerichtet.

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Material
! Texte zum Thema Handy
! CD-Player
! Meditations-CD oder Konzentrationsspiele

Dauer
3 Unterrichtsstunden (135 Minuten)

Einstieg in das Thema


(ca. 40 Minuten)

Wie telefoniert man richtig?

Was muss beachtet werden?


(Arbeitsblatt „Telefonieren“)

Pause
(ca. 15 Minuten)

Hauptteil
(ca. 60 Minuten)

Die Jugendlichen lesen die vorgegebenen Telefonate zusammen und


analysieren die Vor- und Nachteile.

Erstellen eines Tafelbildes, auf dem die wichtigsten Bestandteile des


Telefonierens notiert werden.

Handy-Etikette.

Wie verhalte ich mich? Was stört mich bei anderen – was finde ich o.k.?

Ende
(ca. 20 Minuten)
Stellt eine eigene Handy-Etikette für eure Schule zusammen.
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Arbeitsblatt Telefonieren
Jeder telefoniert.

Telefonieren ist ganz einfach:


Man nimmt das Gespräch an und redet drauf los, oder?

Spätestens, wenn du einen Praktikumsplatz suchst, stellst du fest, dass das


Telefonieren mit Fremden nicht so einfach ist wie mit dem besten Freund oder der
Freundin. Viele Jugendliche trauen sich nicht, bei Firmen anzurufen, weil sie wissen,
dass das Telefonieren in dieser Situation anders funktioniert. Sie sind unsicher und
haben Angst, etwas falsch zu machen.

Auf diesem Arbeitsblatt findest du ein paar Dinge, die du beachten solltest.

Am Telefon hast du neben deinen Worten nur eine Möglichkeit, einen guten Eindruck
zu hinterlassen: Deine Stimme!

Sprich nicht zu laut, nicht zu langsam, aber natürlich auch nicht zu schnell. Und
versuche beim Telefonat zu lächeln. Ob du es glaubst oder nicht, dein
Gesprächspartner wird es an deiner Stimme hören.

Bevor du bei einer Firma wegen eines Praktikumsplatzes anrufen willst, musst du
dich ein wenig vorbereiten.

Zum einen dürfen während des Gespräches keine Hintergrundgeräusche zu hören


sein, also: Fernseher, Radio und CD-Player aus. Schalte dein Handy aus, damit kein
Anrufer dein Telefonat stören kann.

Damit du dich beim Gespräch nicht verhaspelst und ein wenig sicherer fühlst, bereite
dich vor:

Mach dir einen Zettel mit Stichpunkten, was du sagen möchtest.

Schreibe dir den Namen der Firma und des Gesprächspartners auf.

Lege dir Stift und Papier neben das Telefon, damit du dir Notizen machen
kannst.

Lege dir Zeugnisse und Bewerbungsunterlagen neben das Telefon, falls


Rückfragen kommen sollten.

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Melde dich mit freundlicher Stimme und sage deutlich deinen Vor- und
Nachnamen. Und nicht vergessen: „Guten Tag!“. Sollte der gewünschte
Gesprächspartner nicht am Telefon sein, frage höflich, wann du ihn am besten
erreichen kannst.

Ist er am Telefon, frage, ob er ein paar Minuten Zeit für dich hat. Sollte derjenige
keine Zeit haben, ist es wichtig, dass du fragst, wann du noch einmal anrufen kannst.

Beantwortet er deine Frage, ob er Zeit hat mit „Ja“, dann trage ihm dein Anliegen
kurz und knapp, aber freundlich und höflich vor.

Beantworte alle seine Fragen bezüglich des Praktikums genau. Das zeigt, dass du
vorbereitet und interessiert bist.

Anschließend bedankst du dich für das freundliche Gespräch und legst nach einem
„Auf Wiederhören“ auf.

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Mustertelefonat:

Shirin möchte ein Praktikum bei Firma Eierkraut & Co im Lager


machen. Der Beruf „Fachkraft für Lagerlogistik“ interessiert sie sehr. Sie
hat ihre Bewerbungsunterlagen vor 14 Tagen zu Händen des Herrn Müller
eingereicht. Nun möchte sie wissen, ob sie einen Praktikumsplatz bekommt.

Shirin hat sich alle nötigen Bewerbungsunterlagen bereitgelegt und sitzt in einem
Raum alleine.

Zentrale: Eierkraut & Co, Sie sprechen mit Marianne Hausmann. Was kann ich
für Sie tun?

Shirin: Shirin Groß, guten Tag, ich möchte mit Herrn Müller sprechen.

Zentrale: Einen Augenblick bitte, ich verbinde.

(Es läuft eine Hintergrundmusik während des Verbindens: Robbie


Williams: Let me entertain you…Shirin muss lächeln)

Müller: Hans-Peter Müller

Shirin: Guten Tag, Herr Müller, hier spricht Shirin Groß. Ich habe mich vor zwei
Wochen bei Ihnen für ein Praktikum beworben und möchte mich
erkundigen, ob Sie schon Zeit hatten, meine Unterlagen zu lesen.

Müller: Guten Tag, Shirin, ja ich habe deine Unterlagen gelesen. Die haben mir
gut gefallen, aber ich würde dich gerne persönlich kennen lernen. Wir
haben dir gestern einen Brief geschrieben. Dort steht alles weitere drin.
Nächste Woche hätte ich Zeit dafür.

Shirin: Vielen Dank, ich freue mich darüber und komme gerne.

Müller: In Ordnung, Shirin, wir sehen uns dann.

Shirin: Auf Wiederhören, Herr Müller.

(Shirin legt auf.)

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Mustertelefonat 2:
(so sollte man es nicht machen)

Zentrale: Eierkraut & Co, Sie sprechen mit Marianne Hausmann.


Was kann ich für Sie tun?

Maik: Yo, hier ist Maik, den Müller will ich sprechen.

Zentrale: Entschuldigen Sie, aber meinen Sie unseren Herrn Müller?

Maik: Yo.

Zentrale: Einen Augenblick bitte, ich verbinde…

(Es läuft eine Hintergrundmusik während des Verbindens: Robbie


Williams: Let me entertain you…Maik denkt nur: Was ein Schrott!)

Müller: Hans-Peter Müller

Maik: Hier ist der Maik, wollte fragen, ob das mit dem Praktikum nun klar
geht. Habe die Klamotten nun schon vor zwei Wochen verschickt und
mein Lehrer hat gesagt, da sich keiner gemeldet hat, muss ich ja wohl
nachfragen.

Müller: Guten Tag, Maik, ja ich habe deine Unterlagen gelesen. Allerdings
hätte ich mir gewünscht, du hättest sie vollständig abgegeben.

Maik: Ja wie, was soll denn da fehlen?

Müller: Nun, zu Bewerbungsunterlagen gehört ein Lebenslauf, zudem sollte


man das Anschreiben auch unterschreiben und nicht als lose
Blättersammlung abgeben.

(Stille)

Maik: Ups. Aber was ist denn nun mit dem Praktikum??

Müller: Also Maik, ich glaube das hat keinen Zweck, in der
Abteilung, in der du hättest arbeiten können,
brauchen wir Personen, die wissen, was zum guten
Ton gehört. Ich wünsche dir aber für deine nächste
Bewerbung viel Glück.

Maik: Ja, äh, dann tschüss.

Müller. Auf Wiederhören, Maik.

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Arbeitsblatt Handy-Etikette

Das Handy wird zum Zankapfel der Nation. Ständig klingelt und bimmelt es
irgendwo. Wenig mitfühlende Zeitgenossen schreien zuweilen dem Gegenüber die
intimsten Details in allgemein verständlicher Lautstärke ins Telefon.

Wer dann glaubt, er sei "Verstehen Sie Spaß" vor die Kamera gelaufen, der irrt meist
gewaltig. Das ist das normale Leben - deshalb: Mach dir Gedanken über das
„Einmaleins des guten Handy-Benehmens“.

Nutzte den nachfolgenden Fragebogen, um dir Gedanken über eine Handyetikette


mit deiner Gruppe zu machen. Dazu bekommst du einige Texte, die dir helfen
können, die Fragen zu beantworten.

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Fragebogen

Wie verhalte ich mich in handyfreien Zonen?

Wie verhalte ich mich im Theater, im Kino, im Konzert oder der Kirche?

Benutzt man das Handy im Restaurant oder bei einer Einladung zum Essen?

Wie geht man mit dem Handy in der Schule oder im Job um?

Gehört das Handy in öffentliche Verkehrsmittel?

Wann darf man das Handy im Straßenverkehr nutzen?

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Wann benutzt man das Handy zu Hause?

Fotos mit dem Handy machen, wenn ja, welche und wo?

Handyblocker – Die Lösung?

Was sagen meine Klingeltöne über mich aus?

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24.08.2006

Gewaltvideos auf Handys - Jugendliche


verurteilt
Eine Jugendrichterin am Amtsgericht Sonthofen
verurteilte zum ersten Mal in Deutschland Jugendliche
wegen Besitz und Verbreitung von Gewaltvideos auf
ihren Handys. Mitte März waren an der Immenstädter
Schule über 200 Mobiltelefone eingezogen worden, auf
15 davon wurden Gewaltszenen gefunden. Insgesamt wurde gegen zehn
Schülerinnen und Schüler Anklage erhoben. Der Besitz und die Verbreitung
dieser Videos hatte eine Welle der Entrüstung ausgelöst und letztlich zum
Handy-Verbot an bayerischen Schulen geführt.

Das Amtsgericht Sonthofen ordnete für die 14-Jährigen drei beziehungsweise


sechs Tage gemeinnützige Arbeit an. Außerdem verurteilte das Gericht die
beiden Teenager dazu, Aufsätze darüber zu schreiben, was sie zum Download
der Gewaltszenen veranlasst hat. Sie konnten nämlich in der nicht öffentlichen
Sitzung des Jugendgerichts keinen schlüssigen Grund dafür nennen, außer dass
sie es "cool" fanden. Als dritte Maßnahme wurde verfügt, dass die Schüler ihre
Handys nicht mehr zurückbekommen.

Die beiden Urteile sind die ersten, weitere Entscheidungen sollen in den
nächsten Wochen fallen.

http://www.dsltarife.net/news/1774.html (08.06.2007)

Weitere Informationen darüber wann der Gebrauch des Handys strafbar ist findest du
auf der Seite:

www.lehrer-online.de unter dem Bereich „Recht“

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Infotexte zur Unterstützung für den
Fragebogen

Im Straßenverkehr

Wer ohne Freisprechanlage im Auto oder auf dem Fahrrad telefoniert, der macht
sich strafbar. Wer mit Telefon am Ohr erwischt wird, der zahlt als PKW-Fahrer 40 Ä,
als Radfahrer 25 Ä.

Pornographische Fotos

Ein anderes Problem ist die Verletzung der Privatsphäre. Fotos können heute sehr
einfach und mittlerweile auch in ganz ordentlicher Qualität gemacht, per MMS
verschickt oder sogar direkt im Internet veröffentlicht werden. Im Internet gibt es
schon etliche Amateurfotogalerien. Handyspanner fotografieren natürlich immer ohne
das Wissen und Einverständnis der fotografierten Person. Um diesem Missbrauch
Einhalt zu gebieten, sind zum Beispiel in Saunen, Schwimmbädern und
Fitnesscentern Mobiltelefone häufig verboten.

Gefängnis

In Justizvollzugsanstalten sind Mobiltelefone unerwünscht. Mit ihnen könnten


beispielsweise Ausbrüche geplant, illegale Geschäfte weitergeführt oder Zeugen
eingeschüchtert werden. Da die Präsenz von Mobiltelefonen bisher nicht wirksam
verhindert werden konnte, kommen immer mehr Geräte in den Einsatz, um die
Telefone aufzuspüren. Ein in Deutschland entwickeltes Verfahren zum Beispiel
scannt die Gefängnismauern ab und erkennt so ein Mobiltelefon. Dabei muss nicht
einmal telefoniert werden, auch das Schreiben einer SMS reicht aus.

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Verhalten bei Tisch

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Es ist angerichtet!

Bei Tisch verfällt der Mensch gelegentlich zurück zu seinen tierischen


Instinkten. Nach dem Motto: „Einfach, direkt, schnell und laut“ geben sich selbst
die einstweilen so kultivierten Mitteleuropäer selten die Mühe, den Blick des
Anderen einzunehmen und sich selbst beim Essen zu beobachten.

Trotzdem ist gerade dort das kritische Auge sehr wachsam. Nicht nur bei
Geschäftsessen kommt es auf Manieren bei Tisch an, sondern auch in der
Betriebskantine. Neuerdings versprechen sich einige Personalentscheider einen
tiefen Einblick in die Umgangsformen, indem sie die Bewerber zu organisierten
Essen einladen. Gute Tischmanieren sind unumgänglich.

Darüber hinaus verbessern das Benehmen bei Tisch und ein gutes Essen auch den
sozialen Kontakt der Essenden untereinander. Der sich gegenseitig
entgegengebrachte Respekt, der auch durch eine kultivierte Esskultur transportiert
wird, sorgt für eine angenehme Stimmung und erleichtert den Aufbau persönlicher
Wertschätzung.

Neben den elterlichen Ermahnungen „Sitz bitte gerade“, „Kau nicht mit offenem
Mund“ oder „Leg die Hände auf den Tisch“, die die Jugendlichen sicherlich alle schon
einmal gehört haben, gilt es, die grundlegendsten mitteleuropäischen Tischregeln
miteinander zu erarbeiten und ganz praktisch bei einem selbst zubereiteten Menü zu
erproben.

Die Jugendlichen kochen gemeinsam ein 3-Gänge-Menü. Dabei hat sich bewährt,
ein einfaches Menü zu kochen, das die Schüler kennen und auch z.B. zu Hause
nachkochen können. Das Menü ist mit 5,00 Ä pro Person erschwinglich.

Der Tisch sollte so fein wie möglich eingedeckt werden. Was diesbezüglich möglich
ist, liegt vor allem an der Einrichtung der Schulküche. Es ist aber auch möglich, bei
benachbarten Restaurants Besteck oder Geschirr auszuleihen.

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Verhalten bei Tisch

Material
! Teller, Besteck, verschiedene Gläser, Tassen,
Lebensmittel, Getränke, Küche
! Tischdecken
! Servietten
! CD-Player
! Meditations-CD oder Konzentrationsspiele

Dauer
6 Unterrichtsstunden (270 Minuten)

Einstieg in das Thema


(ca. 30 Minuten)

Tisch eindecken (Tischdecke, Gläser, Besteck)


Verschiedene Techniken des Serviettenfaltens üben

Pause
(ca. 15 Minuten)

Hauptteil
(ca. 65 Minuten)

Theorie

Tischmanieren oder…Warum rülpset und furzet ihr nicht? Hat´s Euch nicht
geschmaket?

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Praxis
(ca. 160 Minuten)

Gemeinsames Kochen

Menüvorschlag

1. Bruschetta

2. Nudeln mit Hackfleischsauce

3. Vanille- und Schokoladenpudding

Anschließend wird gemeinsam unter Beachtung der Tischetikette gegessen. Die


Situation kann besonders unterstrichen werden, wenn die Jugendlichen ihre
Bewerbungskleidung zu diesem Essen anziehen.

Ende
Alle Schüler räumen gemeinsam auf.

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Tisch eindecken

Tischdecke und Servietten

Zu jedem schön oder elegant gedeckten Tisch gehört eine Tischdecke, die aus Stoff
sein sollte. Die Servietten müssen farblich zu der Tischdecke passen und sollten
ebenfalls aus Stoff sein. Der Vorteil von Stoffservietten liegt darin, dass man sie
schöner falten kann als Papierservietten. Zudem wirken sie grundsätzlich edler.

Teller

Es gibt verschiedene Teller, die für unterschiedliche Speisen genutzt werden. Tiefe
Teller werden meist für Suppen, Salate oder Pasta genutzt. Große, flache Teller für
die eigentliche Vorspeise oder für die Hauptspeise. In machen Restaurants werden
auch große ovale Teller für die Hauptspeise genutzt z.B. für Fisch. Kleine Dessert-
Teller findet man heute nur noch selten, da die Köche ihre Kreationen meist auf
großen oder ausgefallenen Tellern präsentieren.

Besteck

Für jeden Gang des Menüs gibt es ein Besteck. Bei einem komplett eingedeckten
Tisch, wird immer das äußere Besteck zuerst benutzt.

Gläser

Auch hier gibt es verschiedene Gläser für verschiedene Getränke. Es gibt: Rotwein-,
Weißwein-, Wassergläser und viele mehr.

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Tischleindeckdich…oder das richtige
eindecken!

Essen schmeckt gleich doppelt so lecker, wenn man an


einem schön gedeckten Tisch sitzt.

Beim Eindecken solltest du auf Folgendes achten:

Tischdecken
und Servietten: Tischdecken und Servietten müssen immer sauber und gebügelt
sein. Die Serviette ist entweder links neben dem Teller oder auf
dem Teller zu platzieren. Hast du wenig Platz oder kannst du toll
Servietten falten, darf die Serviette auch ruhig auf dem Teller
liegen.
Messer: Die Schneide des Messers muss nach innen zeigen, also zum
Teller hin, das Messer befindet sich immer auf der rechten Seite.
Gabel: Die Zinken der Gabel zeigen stets nach oben.
Löffel: Die kleineren Dessert-Löffel liegen am oberen Ende des Tellers,
dabei zeigt der Löffelgriff nach rechts. Die größeren Suppen-
Löffel finden sich immer rechts neben dem Messer.

Ist der Tisch, den du eingedeckt hast, zu klein, kannst du die die Bestecke auch mit
dem Essen reichen. Das ist beispielsweise bei einer Suppe oder dem Dessert
sinnvoll.

Hier ein Beispiel für ein 3-Gänge-Menu:

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Tischmanieren oder…Warum rülpset und furzet ihr
nicht? Hat´s euch nicht geschmaket?

Dieser Spruch stammt aus einer Zeit, in der es durchaus üblich


gewesen ist, sein Wohlbefinden durch laute Körpergeräusche zu
verkünden. Heute ist dies nicht mehr Brauch, zumindest nicht in Europa. Es
kann euch passieren, dass ihr in Peking in einem Restaurant sitzt und die nett
aussehende Dame am Nachbartisch genüsslich und lautstark ihre Suppe schlürft und
danach zufriedenen aufstößt. Aber, wir sind nicht in China.

Das gemeinsame Essen, egal ob Zuhause oder im Restaurant, sollte für alle
Beteiligten ein Vergnügen sein. Daher sind gute Tischmanieren wichtig. Niemand hat
Lust, in einen kauenden, mit Speisen gefüllten Mund zu schauen. Andere Essen so
schnell, dass man denken könnte, sie verpassen den Bus, wenn sie nicht noch
schneller essen.

Hier also ein paar Tipps, wie man es richtig macht:

Du…sitzt gerade auf dem Stuhl. Am besten sitzt du so, dass du bequem deine
Handgelenke auf der Tischkante ablegen kannst.

Die Serviette… legst du am besten auf deinen Schoß. Bitte binde sie dir nicht um
den Hals und stecke sie nicht in dein Hemd. Der Mund wird mit der Serviette nicht
abgewischt, sondern lediglich abgetupft. Das machst du, wenn du etwas trinken
möchtest. Nach dem Essen wird die Serviette nicht auf den schmutzigen Teller
gelegt, sondern links neben deinen Teller.

Das Besteck…ist kein Feind, es ist ein Werkzeug, jedoch keine Waffe.
Es wurde erfunden, um uns die Nahrungsaufnahme zu erleichtern. Folglich wird es
nicht umklammert oder in der Faust gehalten oder zur Unterstreichung einer
Unterhaltung genutzt. Zudem kannst du mit deinem Besteck „kommunizieren“. Wenn
du mit dem Essen fertig bist, legst du Messer und Gabel parallel nebeneinander auf
den Teller. Legst du das Besteck gekreuzt auf den Teller, signalisierst du dem
Servicepersonal, dass du eine Pause machst. Sobald du das Besteck das erste Mal
benutzt hast, darf es die Tischdecke nicht mehr berühren.

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Mit den Händen essen…kommt meistens nicht so gut
an. Es gibt einige Speisen, die man mit den Händen essen
darf, z. B. Muscheln. In solchen Fällen steht neben deinem Teller
eine kleine Fingerschale, meistens mit einem Stück Zitrone, darin
tauchst du nach dem Essen die Finger und trocknest sie vorsichtig an der
Serviette. Du erinnerst dich da bestimmt noch an die Geschichte aus dem
Kapitel Höflichkeit.

Brot … In vielen Restaurants wird vor und während des Essens Brot gereicht. Meist
steht dafür links neben deinem Teller ein kleiner Brotteller mit einem kleinen Messer.
Das Brot wird aber nicht komplett mit Butter bestrichen oder geschnitten und dann
verspeist. Man zerteilt es mit der Hand und bricht sich ein mundgerechtes Stück ab.
Dies wird dann mit der Butter bestrichen und in den Mund gesteckt.

Essen…ist manchmal gar nicht so einfach wie man denkt. Vor allem, wenn man von
fremden Menschen umgeben ist und diese einen auch noch beobachten. Bedenke
immer: Man führt die Gabel oder den Löffel zum Mund, nicht umgekehrt. Schneide
das Fleisch, Gemüse oder was immer du isst, in Stücke, die auch in deinen Mund
passen. Dein Mund sollte nie zu voll sein, denn das Sammeln von Nahrungsmitteln in
den Backen ist den Hamstern vorbehalten.

Handy…Das Handy ist bei einem gemütlichen Essen am besten nicht zu hören und
nicht zu sehen.

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Respekt
und

Achtung

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„Was du nicht willst, was man dir tue…“

Das Thema Respekt ist das zentrale Thema des gesamten Kurses. Jegliches
Verhalten anderen Personen gegenüber sollte von Achtung und Respekt geprägt
sein. Die landläufige Abwandlung des „Kategorischen Imperativs“ Immanuel Kants,
die hier als Überschrift gebraucht ist, ist den meisten Schülern sicherlich bekannt. Ein
Einstieg in die Thematik „Respekt und Achtung“ kann über die Betrachtung des
Kategorischen Imperativs gelingen. Viele Jugendliche diskutieren auf der Basis ihrer
persönlichen Freiheit. Hier ist es interessant, gemeinsam zu überlegen, wo die
persönliche Freiheit aufhört und die Einschränkung des Nächsten und damit dessen
persönlicher Freiheitsraum beginnt.

Aus diesem Grunde ist es auch wichtig, dass Schülerinnen und Schüler genau
definieren, was Achtung und Respekt überhaupt bedeuten. Dies sollte am Ende
dieser Einheit jeder Schüler leisten können.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Respekt gegenüber vermeintlich


Schwächeren. Die Servicestelle Übergang Schule/ Beruf hat bei der Durchführung
der Kniggekurse diesbezüglich die Erfahrung gemacht, dass die Konfrontation der
Jugendlichen insbesondere mit geladenen Gästen hilfreich sein kann, die bei ihrem
Erscheinen großen Respekt auslösen. Dabei ist zu denken an Ausländer, Senioren,
Behinderte oder Mütter mit Kleinkindern. Durch das Spiel mit der Empathiefähigkeit
der Jugendlichen soll diesen klar werden, warum die entsprechenden Personen eine
erhöhte Aufmerksamkeit und entsprechenden Respekt benötigen. Eine Begegnung
mit den Gästen kann in einem Stationenlernen arrangiert werden.

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Material
! Text von Knigge
(http://gutenberg.spiegel.de/knigge/umgang/umgang.htm)
! CD-Player
! Meditations-CD oder Konzentrationsspiele
! Plakate, Stifte

Dauer
3 Unterrichtsstunden (135 Minuten)

Einstieg in das Thema


(ca. 10 Minuten)

Die Klasse wird darüber informiert, dass Gäste erwartet werden. Sie wird in vier
Gruppen geteilt. Jede Gruppe begrüßt einen Gast vor der Schule. Sie ist diesem
behilflich, die Räume zu finden und mögliche Hindernisse (z.B. Treppen) zu
überwinden.

Hauptteil
(ca. 105 Minuten)

Auf jedem Tisch liegen Texte, Plakate und Stifte aus, mit denen die Jugendlichen
arbeiten können.
Aufgrund der Texte und Arbeitsaufträge steigen die Jugendlichen mit den Gästen in
die Diskussion ein. Auf die Plakate werden die Arbeitsergebnisse geschrieben.

Ende
(ca. 20 Minuten)

Alle Arbeitsergebnisse werden auf einem Plakat zu einer Definition des Begriffs
Respekt zusammengetragen. Die Gäste werden respektvoll verabschiedet.

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Gruppe 1 – Senioren

Aufgaben:

1. Gehe mit deiner Gruppe zur Station. Sprich die Person an der
Station freundlich und höflich an. Am besten startest du das Gespräch
mit: „Guten Tag ich bin…“ Sage nicht „Hallo“, denn das empfinden viele ältere
Menschen als respektlos.

Sobald sich alle vorgestellt haben, lest gemeinsam den Text. Danach kannst du
mit deiner Gruppe ein paar Fragen zum Umgang zwischen Alt und Jung stellen.

Zum Beispiel: Was erwarten Ältere von den Jugendlichen? Sollen Jugendliche im
Bus für Ältere aufstehen? Dir werden mit Sicherheit noch einige Fragen einfallen.

2. Erstelle mit Deiner Gruppe ein Plakat, auf dem ihr aufschreibt, wie der Umgang
zwischen Alt und Jung erleichtert werden könnte.

Text Senioren:

Jeder kennt die Sprüche:

„Hab Respekt vor dem Alter.“

„Alter vor Schönheit.“

„Die Jugend von heute hat keinen Respekt mehr.“

Viele Jugendliche fragen sich dann: Was sollen diese Sprüche? Warum soll man
Respekt vor dem Alter haben?

Die Antwort ist ganz einfach. Es geht darum, dass der ältere Mensch sich in seinem
Leben bereits mehr Wissen und Erfahrung angeeignet hat als der jüngere. Es geht
also nicht um das Alter an sich, sondern um die Lebensleistung. Früher war es
üblich, dass die Familien in sogenannten Mehrgenerationen-Haushalten
zusammenlebten. Großeltern, Eltern und die Kinder lebten unter einem Dach. Da
man viele Dinge noch gemeinsam bewerkstelligen musste, zum Beispiel das Feld
bearbeiten und die Tiere versorgen, wurde das Können und das Wissen von einer
Generation auf die nächste weitergegeben. Die Älteren waren wichtige Ratgeber und
Lehrer.

Leider hat sich dies gewandelt. Die wenigsten von euch werden noch mit den
Großeltern unter einem Dach wohnen, und wenn doch, dann können sie euch mit

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ihrem Wissen nur noch teilweise behilflich sein. Selten
haben Großeltern fundierte Kenntnisse über
Computerprogramme und –spiele, Handys und sonstige
technischen Gerätschaften. Dennoch ist es wichtig, älteren
Generationen Respekt zu zollen. Jugendliche könnten nämlich vieles von
ihnen lernen, wenn sie nur zuhören würden. Gleiches gilt natürlich auch für die
Älteren.

Anstatt wechselseitig übereinander zu meckern, sollten die Jungen von den Alten
und auch ein wenig die Alten und den Jungen lernen. Dies geht aber nur, wenn man
sich aufeinander einlässt.

In vielen Schulen gibt es bereits Generationenprojekte. Schüler bieten


Computerkurse für Senioren an. Senioren werden als Lese-Opas und -Omas in
Grundschulen eingesetzt. Auch im Bereich Jobsuche, Ansprache von Firmen usw.
können dir Ältere oft helfen. Zum einen haben sie meist noch Kontakt zu alten
Kollegen, zum anderen können sie dir wertvolle Tipps zum Umgang mit Vorgesetzten
geben.

Auch im Alltag kannst du Senioren unterstützen. Wenn du siehst, dass ein älterer
Mensch zum Beispiel Probleme mit dem Fahrkartenautomat hat, stänkere nicht rum,
dass es so lange dauert, sondern geh auf ihn zu und frage höflich, ob du ihm
vielleicht helfen kannst. Es kann so einfach sein.

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2. Gruppe:

Ausländische Gäste

Aufgaben:

1. Gehe mit deiner Gruppe zur Station. Sprich die Person an der Station freundlich
und höflich an. Am besten startest du das Gespräch mit: „Guten Tag ich bin…“

Sobald sich alle vorgestellt haben, lest gemeinsam den Text. Danach kannst du
mit deiner Gruppe ein paar Fragen zum Umgang zwischen Alt und Jung stellen.
Zum Beispiel: Was erwarten Gäste von Deutschen?

2. Erstelle mit deiner Gruppe ein Plakat. Dort schreibt ihr auf, wie der Umgang
zwischen Gästen und Einheimischen erleichtert werden könnte.

Text Gäste

Eine kleine Geschichte zum Anfang:

Ein ausländischer Kunde war zu seinem Geschäftspartner nach Friesenhagen


eingeladen. Wie es sich gehört, wurde er zu einem großen Geschäftsessen gebeten.
Alle wichtigen Angestellten der Firma waren auch da. Es sollte an diesem Abend
Muscheln geben. Da diese mit der Hand gegessen werden, stand neben jedem
Teller eine Fingerschale, damit man sich nach dem Essen die Hände reinigen kann.

Der Kunde kannte dies aber nicht, da es in seiner Heimat nicht üblich ist. Er nahm
also die Schale in die Hand, setzte sie an den Mund und nahm einen tiefen Schluck.
Der Gastgeber und natürlich alle anderen am Tisch hatten dies bemerkt. Viele fingen
an zu tuscheln, teilweise an zu lachen. Der Gastgeber nahm daraufhin seine eigene
Wasserschale und tat es seinem Kunden gleich – nachdem einen Raunen durch das
Restaurant ging, tranken alle ihre Wasserschalen aus.

Das ist wahre Höflichkeit: Alle Etikette in den Wind schlagen, wenn man einem
Menschen dadurch ein Blamage ersparen kann. Man sieht – die Unterschiede
bleiben. Aber die Unterschiede lassen sich verwischen.

(Zitat aus: Knigge Spielregeln von Moritz Freiherr Knigge)

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Genauso wie in dieser Geschichte der Geschäftsführer, so
solltest du dich Gästen aus dem Ausland gegenüber verhalten. Sie
sind fremd in unserem Land und kennen unsere Bräuche nicht immer.
Deshalb ist es gut, wenn du ihnen hilfst. Gehe auf Fremde zu und zeige
deine Bereitschaft ihnen zu helfen.

Solltest du mit Deutsch nicht weiterkommen, versuche es mit Englisch. Aber auch mit
Händen und Gesten kannst du oft schon weiterhelfen. Verfalle niemals in eine
alberne, imitierende Sprache wie „Du gehen links …“, sprich langsam in einfachen
kurzen Sätzen.

Denke immer daran, dass du dich auch freuen würdest, wenn du im Ausland bist und
die Einheimischen dir helfen, statt dich auszulachen.

Höflichkeit endet an dem Punkt, wo es für dich gefährlich werden kann. Angebote:
wie „Ich habe ein Auto, kannst Du mitfahren und mir zeigen wo ich hin muss?“
solltest du strikt ablehnen.

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3. Gruppe:

Behinderte

Aufgaben:

1. Gehe mit deiner Gruppe zur Station. Sprich die Person an der Station freundlich
und höflich an. Am besten startest du das Gespräch mit: „Guten Tag, ich bin…“

Sobald sich alle vorgestellt haben, lest gemeinsam den Text. Danach kannst du
mit deiner Gruppe ein paar Fragen zum Umgang zwischen Alt und Jung stellen.
Zum Beispiel: Wie geht man damit um, wenn ein Rollstuhlfahrer durch eine Tür
möchte? Soll man Blinde immer ansprechen und ihnen helfen?

2. Erstelle mit deiner Gruppe ein Plakat. Dort schreibt ihr auf, wie der Umgang
zwischen Behinderten und Jugendlichen erleichtert werden könnte.

Text Behinderte

Der Umgang mit behinderten Menschen ist oft nicht einfach, da Nichtbehinderte
vielfach sehr unsicher sind, was sie genau tun sollen. Viele Jugendliche haben gar
keine oder wenig Erfahrungen mit Behinderten und wissen nicht, was diese von
ihnen erwarten. Dadurch kommt es oft zu Situationen, in denen sie den Behinderten
lieber ausweichen.

Das ist ganz falsch. Wenn du einen Behinderten in einer für ihn schwierigen Situation
triffst, gehe auf ihn zu und frage freundlich, ob du ihm helfen sollst. So merkt
derjenige, dass du sein Problem erkannt hast. Er kann sich entscheiden, ob er deine
Hilfe annehmen möchte oder nicht.

Wichtig ist vor allem, dass du nicht mitleidig auf den Behinderten zugehst, sondern
ihn als eine gleichwertige Person ansiehst.
Solltest du die Behinderung nicht „übersehen“ können, ist es besser, offen danach zu
fragen als immer dort hin zu starren.

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4. Gruppe:

Umgangsformen in der Öffentlichkeit – allgemeine


Respektsgesten

Aufgaben:

1. Gehe mit deiner Gruppe zur Station. Sprich die Person an der Station freundlich
und höflich an. Am besten startest du das Gespräch mit: „Guten Tag, ich bin…“

Sobald sich alle vorgestellt haben, lest gemeinsam den Text. Danach kannst du
mit deiner Gruppe ein paar Fragen zum Umgang miteinander in der Öffentlichkeit
stellen. Zum Beispiel: Wie kann ich Ihnen helfen?

2. Erstelle mit deiner Gruppe ein Plakat. Dort schreibt ihr auf, welche allgemeinen
Höflichkeitsgesten es gibt.

Text Umgangsformen in der Öffentlichkeit – allgemeine Respektsgesten

Wo viele Menschen sind, treffen auch unterschiedliche Interessen aufeinander, die in


Einklang gebracht werden müssen.

Vielleicht hast du auch schon beobachtet, dass auf Bahnhöfen und in


Einkaufszentren die Menschen gehetzt durch die Gegend rennen. Keiner beachtet
den anderen, ganz zu schweigen davon, dass jemand Rücksicht auf den anderen
nimmt. Die Mutter mit Kind versucht, ihren Kinderwagen alleine die Treppe hoch zu
tragen. Der Opa mit dem Gehstock versucht, die schwere Glastür zu öffnen.
In solchen Situationen solltest du helfen!

Anstandsregeln in der Öffentlichkeit:

Warteschlange

Lange Schlangen an Kassen und Automaten nerven jeden. Niemand hat Spaß,
„seine Zeit zu vertrödeln“. Dennoch ist dies kein Grund, unfreundlich zu werden oder
sich vorzudrängeln. Die Person vor dir wird sich freuen, wenn du ihr deinen
Einkaufswagen nicht in die Hacken fährst. Steht hinter dir jemand mit ein bis zwei
Teilen und du hast den ganzen Wagen voll, ist es höflich, ihn vorzulassen. Bis du
deine Sachen auf das Warenband gelegt hast, hat der andere bereits bezahlt.

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Mutter mit Kind

Siehst du eine Mutter mit Kinderwagen vor einer Treppe, beim


Bus oder Zug, so biete ihr deine Hilfe an. Meist dauert es nur
Sekunden und du erntest in der Regel ein dankbares Lächeln, was dir
wiederum ein gutes Gefühl gibt.

Rolltreppen

Besonders für ältere Mitmenschen und kleine Kinder ist die Rolltreppe eine kleine
Herausforderung. Achte also darauf, dass du nicht ungestüm die Treppe hinauf- oder
hinabrennst. Dränge dich nicht vor und schubse niemanden.

Türen

Wenn du durch eine Tür gehst, achte darauf, dass die Tür nicht vor einer
nachfolgenden Person zuschlägt oder sie gar trifft. Halte sie ein paar Sekunden fest,
bis der andere sie übernimmt. Herren dürfen Damen auch gern vorauseilen und
ihnen die Tür aufhalten.

Abstand wahren

Du kennst bestimmt die Hinweise auf den Böden in der Bank oder auf der Post: Bitte
Abstand halten. Dir wäre es bestimmt auch unangenehm, wenn dir jemand beim
Geldabheben über die Schulter guckt. Bei Situationen z.B. in öffentlichen Verkehrs-
mitteln solltest du versuchen, Körperkontakt zu vermeiden. Es gibt eine so genannte
Wohlfühldistanz. Diese hat einen Radius von 50 cm. Das ist ungefähr so, als wenn
du einen Hula-Hoop-Reifen um die Hüften trägst. Dringt jemand ungewollt in deinen
Wohlfühlkreis ein, so empfindet man dies als unangenehm.

Essen in der Öffentlichkeit

Viele Menschen essen heute in der Öffentlichkeit ein Brötchen, Fritten, Würstchen,
Kuchen etc.. Denke immer daran, dass dir jemand beim Essen zuschauen könnte.
Aus diesem Grunde solltest du nicht mit offenem Mund kauen, kleckern oder die
Verpackung einfach auf den Boden schmeißen.

Kaugummi

Viele Menschen mögen gerne Kaugummi. Das Problem ist jedoch, dass nach
kürzester Zeit die Leute anfangen, das Kaugummi von einer Wange in die andere zu
schieben und ausgiebig zu kauen. Sie sehen eher wie wiederkäuende Kühe aus und
machen keinen besonders intelligenten Eindruck. Außerdem kommt immer das
Problem: Wohin mit dem Kaugummi, wenn es nicht mehr schmeckt?

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Aus diesem Grunde achte immer darauf, dass du nicht in
unpassenden Momenten Kaugummi kaust. Schmeckt der
Kaugummi dir einmal gar nicht mehr, so werfe ihn nicht achtlos
auf den Boden, sondern benutze einen Mülleimer.

Müdigkeit

Solltest du besonders müde sein, denke immer daran, beim Gähnen die Hand vor
den Mund zu halten.

Schwächeren Platz einräumen

Egal ob in der Bahn oder im Bus, wenn es zu wenig Sitzplätze gibt und ein älterer,
schwächerer Mensch, aber auch eine Mutter mit einem kleinen Kind einen Platz
sucht, so biete diesen Menschen deinen Platz an. Du sitzt fast den ganzen Tag, so
kannst du etwas Gutes tun.

Andere Menschen ansehen

Wir alle schauen uns gern andere Menschen an. Das ist auch nicht wirklich schlimm.
Es übersteigt allerdings eine gewisse Grenze, wenn wir jemand anderen anstarren.
Der andere Mensch empfindet dies als eine permanente Beobachtung und somit als
ein Eindringen in seine Privatsphäre. Das solltest du dringend vermeiden.

Nicht zuletzt: Respekt nicht nur Menschen, sondern auch Gegenständen


gegenüber

Natürlich empfinden Gegenstände keinen Schmerz - weder seelisch noch körperlich.


Es gehört sich jedoch nicht, Gegenstände zu beschmutzen, sie zu zerstören oder sie
unbrauchbar zu machen. Alle Gegenstände hat irgendwann einmal jemand bezahlt –
entweder eine Privatperson oder aber die Gesamtheit aller Menschen in einer
Gesellschaft, der sog. Steuerzahler. Es ist teuer, Beschmutzungen und Schäden zu
beseitigen. Außerdem triffst du mit respektlosem Verhalten gegenüber
Gegenständen auch immer die, denen diese Gegenstände gehören.

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Sprache

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Die Kommunikation dient der Gestaltung zwischenmenschlicher
Beziehungen. Mit Hilfe von Sprache, Blickkontakt, Mimik und Gestik
kommt die Persönlichkeit eines Menschen zum Ausdruck. Er kann
dadurch Kontakt mit anderen Menschen aufnehmen.

Freiherr von Knigge betont in seinem Buch “Spielregeln. Wie wir miteinander
umgehen sollten”, dass es bei der Kommunikation nicht nur um den
Informationsaustausch geht, sondern vor allem auch um das Vertrauen und das
Entstehen von Sympathie: “Durch Sprechen geben wir vor allem und zunächst
einmal zu erkennen, dass wir uns als Menschen anerkennen” (M. Freiherr Knigge
2004, S.101).

Das soziale Umfeld beeinflusst maßgeblich die Art und Weise des Umganges
miteinander. Die Familie spielt dabei die Schlüsselrolle, weil die Kinder das Verhalten
und die Sprache der Bezugspersonen nachahmen. Später strömen teils
widersprüchliche Informationen (Schule, Freundeskreis, Medien) auf Kinder und
Jugendliche ein und führen dazu, dass sie oftmals nicht mehr in der Lage sind, sich
in bestimmten Situationen angemessen zu verhalten. Die Unterscheidung zwischen
den Gesprächsstilen im Geschäftsleben und im privaten Rahmen fällt ihnen
beispielsweise schwer.

Bei der Begrüßung hat man verschiedene Aspekte zu beachten:


In Deutschland wird bei der Anrede zwischen „du“ und „Sie“ unterschieden. Die
Menschen werden mit Herr oder Frau und den Namen angesprochen. Es ist höflich,
auch die eventuell vorhandenen akademischen Titel zum Namen zu nennen.
In unserer Gesellschaft reicht man zur Begrüßung die Hand und schaut dabei den
Menschen freundlich an. Ein kalter, durchdringender Blick wirkt beunruhigend und
unsympathisch (s. Thema Grüßen und Begrüßen).

Wenn es um Komplimente, Lob aber auch Kritik geht, stehen die Ehrlichkeit und der
respektvolle Umgang im Vordergrund. Komplimente können den Alltag verschönern,
wenn sie ehrlich gemeint sind. Die Kritikpunkte soll man möglichst unter vier Augen
ansprechen und bei der Wortwahl vorsichtig sein, um den Menschen nicht unnötig zu
kränken.

Unabhängig von der Kultur messen die Menschen dem ersten Kontakt eine große
Bedeutung zu. Dieser kann beispielsweise darüber entscheiden, ob ein
Vorstellungsgespräch bei einer Firma erfolgreich verläuft oder nicht und wirkt sich auf
diese Weise auf die weiteren Lebensstationen aus (s. Thema Grüßen und
Begrüßen).

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Material
! CD-Player
! Meditations-CD oder Konzentrationsspiele
! Plakate, Stifte

Dauer
3 Unterrichtsstunden (135 Minuten)

Einstieg in das Thema


(ca. 30 Minuten)
Allgemeine Einführung in die Kommunikation
Bearbeiten des Arbeitsblattes Konflikt

Pause
(ca. 15 Minuten)

Hauptteil
(ca. 70 Minuten)

Wortspiel
Für das Wortspiel sollten die Schülerinnen und Schüler in 4 Gruppen aufgeteilt
werden. Die Sprecher der Gruppen dürfen immer abwechselnd die Worte sagen. Sie
sollten jedoch nicht beim Finden der Wortalternativen helfen. Die Gruppe, die die
meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.

Unsichtbares Theater
Bei dieser Art des Theaters ist es besonders wichtig, dass die Passanten in der
Öffentlichkeit nicht erkennen, dass nur Theater gespielt wird. Die Jugendlichen
könnten z.B. ausgesprochen höflich sein und testen, ob die Passanten positiv darauf
reagieren.
Anschließend kommen sie in die Schule zurück und berichten von ihren Erfahrungen.

Ende
(ca. 20 Minuten)
Alle Schüler diskutieren ihre Erfahrungen und werten sie aus.

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Über die Sprache im Alltag macht man sich oft keine
Gedanken, obwohl sie ein wichtiges Werkzeug für die
Verständigung ist.

Der Umgang mit den Mitmenschen ist nicht mehr so förmlich wie früher.
Trotzdem gibt es weiterhin in jeder Gesellschaft bestimmte Spielregeln, die du
beachten musst, wenn du nicht in ein Fettnäpfchen treten möchtest.

Das Zusammenleben wird deutlich einfacher und angenehmer, wenn man


miteinander höflich und respektvoll umgeht. Anhand der Sprache, des Blickkontakts,
des Gesichtsausdrucks und der Gestik bilden sich Menschen schnell eine Meinung
über den anderen.

Im Freundeskreis fühlst du dich entspannt, weil dir bestimmte Wortbedeutungen,


Abkürzungen und Verhaltensweisen bekannt sind. Es stellt sich nicht die Frage, wie
man sich begrüßt oder verabschiedet.

Wie sieht es aber bei dir aus, wenn du zum Vorstellungsgespräch musst? Kannst du
die Situation und die Erwartungen gut einschätzen?

Ein Chef möchte beispielsweise in einem Gespräch nicht geduzt und wie ein Kumpel
behandelt werden. Er erwartet auch die Fähigkeit, fließend erzählen und beschreiben
zu können: Ganze Sätze, die Wörter im richtigen Zusammenhang benutzen usw…
Wenn man das weiß, kann man mit ein paar Tipps und Tricks den ersten Eindruck
deutlich verbessern.

Aufgabe:

Lies den Text!

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Konfliktsituation

Shirin hat vor einer Woche ihre Praktikumsstelle im Supermarkt um die


Ecke begonnen. Der Umgang mit den Kunden und Kollegen macht ihr viel
Spaß. Nur heute läuft es nicht so toll. Sie hat ein Gespräch mit Frau Hirtenfuß,
der Marktleiterin, weil sich eine Kundin über sie beschwert hat.

Frau Hirtenfuß: Guten Morgen, Shirin, ich muss heute mal ein ernstes Wörtchen
mit dir reden. Heute Morgen kommt unsere beste Kundin Frau
Hinkebein mit hochrotem Kopf in mein Büro. Sie hat gesagt, dass
du ausgesprochen unfreundlich gewesen bist.

Shirin zuckt zusammen. Sie hat beobachtet, dass Melanie heute Morgen Frau
Hinkebein bedient hat und dabei nicht gerade freundlich ausgesehen hat. Aber was
soll sie jetzt tun? Melanie verpetzen? Die Schuld auf sich nehmen? Oder gibt es eine
Möglichkeit, ehrlich zu bleiben, ohne Melanie zu verpetzen?

Aufgabe:

Sprich mit deiner Gruppe darüber. Wie würdest du dich fühlen? Welche Lösung wäre
deiner Meinung nach die beste? Spiele die Lösung mit deiner Gruppe vor.

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Wortspiel

Denke dir mit deiner Gruppe fünf extrem-böse Schimpfworte aus und
schreibe sie auf einen Zettel.

Nachdem alle Gruppen ihre Worte ausgedacht haben, wählt jede Gruppe ihren
Sprecher.

Nun geht der Sprecher der ersten Gruppe nach vorne und sagt das erste Wort. Alle
Gruppen müssen nun, und das ziemlich schnell, fünf alternative akzeptable Wörter
dafür finden.

Die Gruppe, die als erstes die Wörter gefunden hat, bekommt einen Punkt.

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Unsichtbares Theater

Bereite mit deiner Gruppe ein kleines Theaterstück zum Thema


„Respekt, Höflichkeit, und Toleranz“ vor.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten der Darstellung, zum Beispiel eine Situation


im Bus, auf der Straße oder im Geschäft. Deine Gruppen werden die Situationen
außerhalb der Schule spielen, also im realen Leben, d.h. sie werden die Schule zu
diesen Zwecken verlassen.

Anschließend setzen sich die Gruppen zusammen und besprechen die Reaktion der
Menschen.

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Vorstellungs-
gespräch

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Vorstellungsgespräch – Kein Glücksspiel, sondern
gute Vorbereitung und Training

Vorstellungsgespräche sind für jeden Menschen ganz besondere


Situationen. Auch hier gilt wieder: Es gibt keinen zweiten „ersten Eindruck“.

In diesem Kapitel sollte zu Beginn noch einmal auf das bereits Erlernte, vor allem
aber auf die Kleidung eingegangen werden. Nur ausgewählte Bewerber werden zum
Vorstellungsgespräch eingeladen. Für viele Arbeitgeber ist das Gespräch
ausschlaggebend für die Einstellung. Daher sollte es besonders vorbereitet werden.
Eine Erfolg versprechende Vorbereitung hängt dabei von vielen Komponenten ab.

Gute Vorstellungsgespräche setzen die genaue Analyse der eigenen Fähigkeiten,


Kenntnisse und Erfahrungen voraus, aber auch das Ausloten eigener Grenzen, die
eine realistische Einschätzung überhaupt erst ermöglichen. Nur wenige Schüler
können spontan ihre Stärken und Schwächen benennen. Wie sehr das Bewusstsein
über die eigenen Stärken und Schwächen jedoch über beruflichen Erfolg oder
Misserfolg entscheidet, zeigen Beispiele erfolgreicher Menschen, die mit ihren
Stärken und Schwächen haushalten können, aber auch die Beispiele wenig
erfolgreicher Menschen, die sich oft angesichts der scheinbar für sie zu hohen
Anforderungen der modernen Arbeitswelt selbst im Wege stehen.

Ferner gehört zu einer guten Vorbereitung, dass der Bewerber sich im Klaren ist,
was der Personalentscheider fragen könnte. Zu diesem Zweck werden in diesem
Kapitel der Aufbau eines Vorstellungsgesprächs und häufig gestellte Fragen
benannt. Es gilt aber auch, sich im Kontext der Stärken-Schwächen-Analyse
möglicher Fragen bewusst zu sein, die die Schwächen der eigenen Biographie
betreffen.

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Material
! CD-Player
! Meditations-CD oder Konzentrationsspiele
! Hüte, Tücher
! Karten, Klebeband

Dauer
3 Unterrichtsstunden (135 Minuten)

Einstieg in das Thema


(ca. 30 Minuten)

Besprechung der Bedeutung eines Vorstellungsgespräches.


Besprechung des Aufbaues eines Vorstellungsgespräches.

Pause
(ca.15 Minuten)

Hauptteil
(ca. 70 Minuten)

Besprechung der Inhalte eines Vorstellungsgespräches.


Besprechung der möglichen Fragen.
Durchführung von Vorstellungsgesprächen als Rollenspiele.

Ende
(ca. 20 Minuten)

Alle Schüler diskutieren ihre Erfahrungen und werten sie aus.

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Eine Stunde voll konzentriert – der mögliche Einstieg in
deinen Beruf

Das Vorstellungsgespräch ist eine besondere Situation. Niemand, der


dazu eingeladen ist, kann eine gewisse Aufregung in einer solchen Situation
leugnen - ob Erwachsener oder Jugendlicher. Um diese Aufregung in den Griff zu
bekommen, solltest du dich sehr gut vorbereiten.

Es gibt drei wichtige Bereiche, über die du genau Bescheid wissen solltest:

Das Unternehmen

Über das Internet, Freunde und Bekannte, die Industrie- und Handelskammer, die
Handwerkskammer, Zeitungen, die Agentur für Arbeit oder
Prospekte solltest du dich so genau wie möglich über das
Unternehmen informieren. Du solltest so viele Informationen
wie möglich sammeln. Um dein Wissen vorher auf Lücken zu
überprüfen, kannst du alles, was du weißt, deinen Freunden
oder deinen Eltern erzählen. Du solltest sie fragen, ob sie
noch etwas Wichtiges über die Firma wissen möchten, was
du nicht erwähnt hast. Diese Methode hat zwei Vorteile: Du
stellst fest, was dir an Wissen noch fehlt. Zugleich übst du
das Vortragen.

Selbstdarstellung

Eine Bewerbung ist eine Werbung für ein Produkt. Dieses Produkt bist du. Wie auch
bei der Werbung im Fernsehen hast du wenig Zeit zu überzeugen. Aus diesem
Grunde ist es wichtig, dass du ganz genau über die Vorteile des „Produktes“
Bescheid weißt. Es kommt z.B. nicht sehr gut an, wenn der Chef mit dir über dein
Zeugnis sprechen möchte, du jedoch gar nicht mehr genau weißt, welche Noten du
hast.

Lies dir das Zeugnis genau durch und schaue dir vor allem die „Kopfnoten“ vor dem
Gespräch noch einmal an. Versuche im Gespräch auf die guten Noten aufmerksam
zu machen. Begründe, warum sie so gut sind. Zum Beispiel: „Biologie macht mir
besonders viel Spaß, weil…“

Über das Zeugnis hinaus möchten viele Chefs auch noch mehr über dich wissen,
z.B. welche Hobbys du hast, was du außerhalb der Schulzeit machst und welche
Stärken und Schwächen du hast.

Deine Stärken und Schwächen solltest du genau kennen, denn es macht sich nicht
besonders gut, wenn du auf die Frage danach „weiß nicht“ antwortest.

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Fragen

Es gibt typische Fragen für Vorstellungsgespräche. Auf diese Fragen


solltest du dich vorbereiten. In geübten Vorstellungsgesprächen kannst du
feststellen, auf welche Fragen du dich schon gut vorbereitet hast und auf welche
noch nicht.

Gespielte Vorstellungsgespräche machen dich auch sicherer im Auftreten und


Verhalten.

Wenn du dich gut auf alle drei Bereiche vorbereitet hast, bleibt nur noch die
Zusammenstellung deiner Bewerbungskleidung und das Ausarbeiten des Weges
zum Unternehmen. Wenn du dir nicht sicher bist, wie du zu der Firma kommst, übe
den Weg vorher. Du darfst auf keinen Fall zu spät kommen.

Häufig gestellte Fragen im Vorstellungsgespräch

Schildern Sie in kurzen Worten Ihren bisherigen Lebensweg.


Wieso bewerben Sie sich gerade bei uns?
Was wissen Sie über unsere Firma?
Haben Sie sich auch bei anderen Firmen beworben?
Wie stellen Sie sich Ihre Tätigkeit vor?
Wo liegen Ihre Stärken und Schwächen?
Was erwarten Sie von Ihrem Vorgesetzten und Kollegen?
Arbeiten Sie lieber alleine oder im Team?
Sind Sie Mitglied in einem Verein?
Welche Hobbys haben Sie?
Welche Bücher oder Zeitungen lesen Sie?
Haben Sie eine Streitschlichterausbildung oder eine andere Weiterbildung
durchgeführt?

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Arbeitsblatt

Die Phasen eines Vorstellungsgespräches

Phase 1
Begrüßung und Vorstellung

!
Phase 2
Ausbildung und Berufsweg

!
Phase 3
Persönlicher und familiärer Hintergrund

!
Phase 4
Berufliche Ziele und Erwartungen

!
Phase 5
Kenntnisstand über das Unternehmen

!
Phase 6
Informationen zur Stelle/ Fachgespräch

!
Phase 7
Fragen der Bewerberin/ des Bewerbers

!
Phase 8
Abschluss des Gespräches

70 von 86
Kleine Tipps für das Vorstellungsgespräch

! Sei pünktlich. Lieber zehn Minuten vor dem Firmengebäude warten als
eine Minute zu spät sein.
! Ordentliche und saubere Kleidung. Du sollst dich aber darin wohl fühlen,
sonst bist du unsicher und wirkst nicht echt. Dir Kleidung sollte nicht zu
auffällig sein.
! Versuche im Gespräch Blickkontakt zu halten. Spreche deutlich, lächle
freundlich.
! Setze dich bequem auf den Stuhl, aber nicht so lässig, wie du das
Zuhause tun würdest.
! Zeige Interesse und frage ruhig nach, wenn du etwas nicht verstehst.
! Versuche deine Nervosität zu verbergen und fummele nicht an dir und
deinen Klamotten rum.
! Vermeide auffälligen Schmuck, beschränke dich auf ein dezentes Stück.
! Kaue auf keinen Fall Kaugummi.
! Dein Handy hast du ausgeschaltet oder erst gar nicht mitgenommen.

71 von 86
Der ultimative
Kniggetest

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Der ultimative Knigge-Test

Es gibt einen Unterschied zwischen dem Grüßen und Begrüßen.

! richtig ! falsch

Beim Begrüßen reichst du immer zuerst die Hand.

! richtig ! falsch

Erwachsene reichen den Kindern zuerst die Hand.

! richtig ! falsch

Der Azubi reicht dem Meister zuerst die Hand.

! richtig ! falsch

Der Gastgeber begrüßt immer zuerst die Gäste.

! richtig ! falsch

Je länger die Hand geschüttelt wird umso besser.

! richtig ! falsch

Der Jüngere grüßt immer zuerst.

! richtig ! falsch

Der Mitarbeiter grüßt immer den Vorgesetzten zuerst.

! richtig ! falsch

73 von 86
Beim Grüßen bist Du immer der Erste.

! richtig ! falsch

Beim Begrüßen bist Du immer der Letzte.

! richtig ! falsch

Die Gruppe wird zuerst gegrüßt, wenn Du hinzukommst.

! richtig ! falsch

Eine neue Person der Gruppe vorzustellen, fördert die Kommunikation.

! richtig ! falsch

Im Beruf werden übergeordnete Personen zuerst gegrüßt.

! richtig ! falsch

Der Chef wird zuerst begrüßt, dann erst seine Frau.

! richtig ! falsch

Ein falscher Händedruck kann sehr unangenehm sein.

! richtig ! falsch

Ein angenehmer Händedruck dauert nicht zu lang, ist weder zu fest noch zu
locker.

! richtig ! falsch

Eine angebotene Hand zu übersehen, ist extrem unhöflich.

! richtig ! falsch

74 von 86
Es gibt eine Distanzzone von ca. 30 cm.

! richtig ! falsch

Es ist unwichtig, sich den Namen des Gesprächspartners zu merken.

! richtig ! falsch

Es ist sinnvoll, zu unterschiedlichen Anlässen unterschiedliche Kleidung zu


tragen.

! richtig ! falsch

Du kannst ruhig mit Sneakers zum Vorstellungsgespräch gehen.

! richtig ! falsch

Angemessene Kleidung ist auch immer ein Ausdruck von Wertschätzung.

! richtig ! falsch

Junge Frauen können immer in kurzen Röcken zum Vorstellungsgespräch


gehen.

! richtig ! falsch

Die Kleidung hat nichts mit dem ersten Eindruck zu tun.

! richtig ! falsch

Bei Vorstellungsgesprächen ist es klug, den Kleidungsstil der Branche


anzupassen.

! richtig ! falsch

„Overdressed“ kannst du nie sein.

! richtig ! falsch

75 von 86
Es ist immer gut, viel Schmuck zu tragen.

! richtig ! falsch

Wenn ich gut gekleidet bin, ist es egal, wenn meine Frisur nicht ganz ordentlich
ist.

! richtig ! falsch

Unsaubere Fingernägel kann ich in meiner Hosentasche verstecken.

! richtig ! falsch

Lieber zu viel als zu wenig geschminkt.

! richtig ! falsch

Ein Minirock kommt immer gut an.

! richtig ! falsch

Deine Piercings und Tattoos kannst du überall mit Stolz


zeigen.

! richtig ! falsch

Deine Kleidung muss nicht unbedingt sauber sein.

! richtig ! falsch

Kaugummi kauen beim Vorstellungsgespräch ist ein böser Fehler.

! richtig ! falsch

Pünktlichkeit ist ganz besonders wichtig.

! richtig ! falsch

76 von 86
Mit deinem Handy kannst du immer und überall
telefonieren.

! richtig ! falsch

Wenn dein Gespräch zu laut ist, sollen die anderen doch gehen.

! richtig ! falsch

Am Telefon hast du neben deinen Worten nur eine Möglichkeit, einen guten
Eindruck zu hinterlassen: Deine Stimme!

! richtig ! falsch

Am Telefon ist es gut, nicht zu laut, zu leise oder zu schnell zu sprechen.

! richtig ! falsch

Ein Lächeln wirkt auch am Telefon Wunder.

! richtig ! falsch

Bei wichtigen Gesprächen solltest du aufrecht sitzen oder stehen.

! richtig ! falsch

Es ist immer gut, sich den Namen des Gesprächpartners aufzuschreiben.

! richtig ! falsch

Du musst den anderen nicht ausreden lassen.

! richtig ! falsch

77 von 86
Du darfst beim Fahrrad fahren telefonieren.

! richtig ! falsch

An handyfreie Zonen solltest du dich halten.

! richtig ! falsch

Die Stummschaltung des Handys ist völlig sinnlos. Je lauter und schräger der
Klingelton, desto besser!

! richtig ! falsch

Wenn jemand stottert, beendest du für ihn den Satz, weil es sonst zu lange
dauert.

! richtig ! falsch

Eine Tischdecke gehört nicht zu einem schön gedeckten Tisch.

! richtig ! falsch

78 von 86
Löffel im Mund und Handy am Ohr machen den
besten Auftritt beim Essen zunichte.

! richtig ! falsch

Heimlich aufgenommene Fotos per Handy weiterzuschicken, ist total cool.

! richtig ! falsch

Falls du dich verwählt hast, reicht es, wortlos aufzulegen.

! richtig ! falsch

Gute Tischmanieren werden wieder sehr wichtig genommen.

! richtig ! falsch

79 von 86
Servietten müssen farblich zur Tischdecke passen.

! richtig ! falsch

Für jeden Gang des Menüs gibt es ein Besteck.

! richtig ! falsch

Bei einem komplett eingedeckten Tisch wird immer das äußere Besteck
genommen.

! richtig ! falsch

Bei Gläsern gibt es keinen Unterschied.

! richtig ! falsch

Falls die Speisen zu heiß sind, kannst Du pusten bis es kälter ist.

! richtig ! falsch

Laute Verdauungs- und Körpergeräusche gehören nicht an den Tisch.

! richtig ! falsch

Eine gute Körperhaltung ist unwichtig.

! richtig ! falsch

Dein Handy liegt neben deinem Teller, damit du keinen Anruf verpasst.

! richtig ! falsch

Haare kämmen oder Fingernägel säubern machen am Tisch einen guten


Eindruck.

! richtig ! falsch

80 von 86
Heute ist es total out, der Frau/ dem Mädchen aus der
Jacke zu helfen.

! richtig ! falsch

Ein gekreuztes Besteck auf dem Teller heißt: „Essenspause“.

! richtig ! falsch

Messer und Gabel parallel am rechten Tellerrand nebeneinander gelegt


bedeutet: „Ich bin fertig. Es kann abgeräumt werden.“

! richtig ! falsch

Wenn es dir nicht schmeckt oder etwas nicht stimmt, rufst du es laut durchs
Restaurant.

! richtig ! falsch

Mit vollem Mund zu reden ist endlich „in“.

! richtig ! falsch

Das Messer liegt auf der linken, die Gabel auf der rechten Seite.

! richtig ! falsch

Linkshänder dürfen die Gabel mit dem Messer tauschen.

! richtig ! falsch

Heutzutage ist Respekt anderen gegenüber nicht mehr wichtig.

! richtig ! falsch

Jugendliche können von den Älteren lernen und umgekehrt genauso.

! richtig ! falsch

81 von 86
Wenn du siehst, dass Ältere Probleme
haben, z.B. am Fahrkartenautomat, bietest du
deine Hilfe an.

! richtig ! falsch

Wenn man einem Menschen eine Blamage ersparen kann, kann man
die Etikette auch mal in den Wind schlagen.

! richtig ! falsch

Biete auch Gästen aus dem Ausland deine Hilfe an, da sie oft unsicher sind.

! richtig ! falsch

Das Angebot, im Auto eines Fremden mitzufahren, kannst du strikt ablehnen.

! richtig ! falsch

Behinderten aus Unsicherheit auszuweichen, ist richtig.

! richtig ! falsch

Auf Behinderte gehst du voller Mitleid zu.

! richtig ! falsch

Es ist cool, sich an langen Warteschlangen vorzudrängeln.

! richtig ! falsch

82 von 86
Auf Rolltreppen ist das Drängeln und Schubsen
vollkommen ungefährlich.

! richtig ! falsch

Kaugummi kaust du mit offenem Mund und spuckst ihn dann auf die Erde.

! richtig ! falsch

Einen Unterschied zwischen DU und SIE gibt es nicht.

! richtig ! falsch

Du bekommst niemals eine zweite Chance für einen ersten Eindruck.

! richtig ! falsch

Höflicher und respektvoller Umgang erschwert das Zusammenleben.

! richtig ! falsch

Dem Chef kannst du beim Vorstellungsgespräch sofort das DU anbieten.

! richtig ! falsch

In der Öffentlichkeit ist es total cool, extra böse Schimpfwörter zu benutzen.

! richtig ! falsch

Die Anrede „Hey Alta“ ist heute überall angebracht.

! richtig ! falsch

Eine gute Vorbereitung nimmt dir etwas von deiner Nervosität beim
Vorstellungsgespräch.

! richtig ! falsch

83 von 86
Über das Unternehmen musst du dich vorher nicht
gründlich informieren.

! richtig ! falsch

Kenntnisse über den Beruf, für den du dich vorstellst, sind extrem wichtig.

! richtig ! falsch

Unentschuldigte Fehlstunden auf dem Zeugnis machen gar nichts aus.

! richtig ! falsch

Nach Stärken und Schwächen fragt der Chef fast immer.

! richtig ! falsch

Pünktlichkeit hat oberste Priorität.

! richtig ! falsch

Bei einem Vorstellungsgespräch bleibst du immer höflich.

! richtig ! falsch

Den Chef interessiert nicht, ob du teamfähig bist.

! richtig ! falsch

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Literaturverzeichnis
1. Adam, Birgit: Business-Knigge – Umgangsformen kennen, Sicher auftreten,
Positiv wirken, Gondrom, Bindlach, 2004

2. Berufsbildungszentrum der Industrie- und Handelskammer Siegen: „kleider


öffnen türen“ (DVD), fieldroad studios, Siegen, 2006

3. Droste, Lis und Monika Hillemacher: Stil und Etikette in unserer Zeit, 2.
Auflage, Beltz , 2005

4. Droste, Lis, Stil und Etikette, Ratgeber für zeitgemäße Umgangsformen, 7.


Auflage, Frankfurt a.M. 2005

5. Hanisch, Horst: Knigge für Beruf und Karriere, 4. Auflage, Haufe, Planegg,
2006

6. Graudenz, Karlheinz, Pappritz, Erica: Das Buch der Etikette, Perlen, Marbach,
1961

7. Knigge, Adolph Freiherr von: Über den Umgang mit Menschen, 3. Auflage,
Verlag Hahnsche Buchhandlung, 1790

8. Knigge, Moritz Freiherrr von, Spielregeln: Wie wir miteinander umgehen


sollen,Gustav Lübbe , 2004

9. Manieren statt blamieren – Gutes Benehmen kinderleicht, öbv&hpt, Wien,


2003

10. Nagiller, Brigitte: Knigge, Kleider und Karriere – Sicher auftreten mit Stil und
Etikette, 2. Auflage, Mosaik, München 2004

11. Nitsch, Cornelia: Kids mit Stil – Der Knigge für Kinder und Jugendliche, Knaur,
München, 2004

12. Schwinghammer, Herbert: Knaurs Neuer Knigge – Sicheres Auftreten,


Stilvolles Benehmen, Sympathisches Äußeres, Weltbild, Augsburg, 2003

13. Seib, Marie-Luise: Benimm-Champion, Beltz, Weinheim und Basel, 2001

14. Wolff, Inge: Der Knigge-Coach – Tipps für Schule und zu Hause, Universum,
Wiesbaden, 2005

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Impressum:
Diese Kopiervorlagen stehen für die Vervielfältigung im Rahmen von
Veranstaltungen in Schulen, Seminaren und Lehrerfortbildungen zur Verfügung. Die
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Herausgeber:
Berufsbildungszentrum (bbz) der IHK Siegen, Birlenbacher Hütte 10, 57078 Siegen

Redaktion:
Uta Fiedler, Christine Eling, mit freundlicher Unterstützung von Maria Bieke und Ute
Spies.

Abbildungen und Umschlag:


Matthias Kringe; www.matthias-kringe.com

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