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Inhalt...........................................................................................2
Vorwort .......................................................................................3
Zeitplan.......................................................................................5
Methodisch-didaktischer Abriss..................................................6
Grüßen und Begrüßen .............................................................7
Outfit .........................................................................................16
Telefonieren und Handy ...........................................................27
Verhalten bei Tisch...................................................................39
Respekt und Achtung .............................................................47
Sprache ....................................................................................58
Vorstellungsgespräch ...............................................................65
Der ultimative Kniggetest .........................................................72
Literaturverzeichnis ..................................................................85
Impressum:...............................................................................86
Maik Shirin
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Vorwort
1788 veröffentlichte Adolph Freiherr von Knigge das Buch „Über den Umgang mit
Menschen“. Es war nie als „Benimm-Regel“ gedacht, sondern als Anregung zum
respektvollen Umgang miteinander. Im Verlauf der Zeit jedoch wurden Knigges
Empfehlungen zu verbindlichen Regeln. „Über den Umgang mit Menschen“ wurde
der Grundlagentext für Stil-Fibeln und Verhaltens-Kodizes der späteren Jahrzehnte
und Jahrhunderte. Bis heute liegt die Floskel „Nach Knigge…“ in aller Munde, wenn
es um Fragen der Stilsicherheit geht.
Trotz der Dominanz antiautoritärer Pädagogik blieb „Knigge“ ein Thema und behielt
seinen Platz in Erziehungsmodellen der westlichen Welt. Heute kann man sagen:
Gute Manieren sind wieder „in“. Nicht nur aus dem Blickwinkel der Unternehmen
spielen Stil und Etikette eine wesentliche Rolle, auch von Jugendlichen werden
Trends gesetzt, sichtbar etwa in der neuerlich zu beobachtenden Tendenz,
Standard-Tänze erlernen zu wollen. Dennoch bleibt vielen Jugendlichen aus
unterschiedlichen Gründen der Zugang zu grundständigen Verhaltensregeln
verwehrt.
Vielfach steht dies in enger Relation zum Erziehungsstil und der Vorbildfunktion der
Eltern. Sehr schnell wird der Schule die Verantwortung für die gesellschaftliche
Erziehung der Jugendlichen aufgebürdet. Für den Schulalltag bedeutet dies, dass
die Lehrer oft neben dem normalen Unterricht den Schülern auch das „Benehmen“
beibringen müssen, nicht selten ist das Erlernen elementarer Verhaltensregeln sogar
Bedingung, um überhaupt erst den eigentlichen Fach-Unterricht durchführen zu
können.
Oft entwickelt sich fehlendes Benehmen für junge Menschen beim Übergang von der
Schule in den Beruf zu einem regelrechten Einstellungshemmnis. Denn im
Bewerbungsverfahren, spätestens jedoch mit dem Einstieg in den Beruf werden die
Jugendlichen an Erwachsenen-Maßstäben gemessen. Erfahrungsgemäß scheitern
viele Jugendliche an der Hürde der „Ausbildungsfähigkeit“ nicht etwa, weil ihnen das
nötige Wissen fehlt. Meist sind es fehlendes Benehmen sowie mangelhaft
ausgeprägte Sekundärtugenden (Fleiß, Konzentrationsfähigkeit, Stehvermögen,
Pünktlichkeit etc.), die berufliche Chancen verbauen.
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Die Servicestelle Übergang Schule/Beruf hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, mit
einer Knigge-Unterrichtsreihe das Problem der fehlenden Stil-Kunde aktiv
aufzugreifen. Dem Trend des Werteverfalls soll damit entgegengewirkt werden.
Wir wenden uns mit den vorgelegten Arbeitsmaterialien zunächst an alle Lehrerinnen
und Lehrer aller allgemein bildenden Schulen im Kreis Siegen-Wittgenstein. Mit der
Broschüre verbinden wir die Hoffnung, dass das Thema „Knigge“ in den Schulen
eigenverantwortlich aufgegriffen wird. Zugleich möchten wir den Pädagogen
diejenigen Materialien an die Hand geben, die wir bei der Umsetzung unserer
Lehrgänge in den Hauptschulen Wilnsdorf, Dahlbruch und Bad Laasphe zum Einsatz
brachten. Die einzelnen Aufzählungen der Instrumente in den jeweiligen
Themenblöcken sind nicht abschließend. Vielmehr sind die eingesetzten Instrumente
als Beispiele zu verstehen, die vielseitig erweitert und verändert werden können.
Unsere zweite Zielgruppe sind die Schülerinnen und Schüler. Ihnen wollen wir mit
den vorgelegten Arbeitsmaterialien verdeutlichen, wie wichtig vernünftige Kleidung,
ein angemessener Umgangston, gewisse Spielregeln im gegenseitigen Miteinander
sowie ein grundlegender Respekt vor anderen Menschen für das Zusammenleben in
einer Gesellschaft, aber auch für den individuellen Erfolg bei Ausbildungsplatzsuche
und beruflichem Ein- oder Aufstieg sind. Nicht zuletzt wollen wir mit der vorgelegten
Broschüre verdeutlichen, dass der respektvolle Umgang mit anderen Menschen auch
das eigene Selbstwertgefühl deutlich steigert und damit zugleich den Respekt vor
sich selbst.
Herzlich danken wir an dieser Stelle vor allem für die Anregungen von Lis Droste und
Moritz Freiherr von Knigge. Sie haben uns bei der Gestaltung der Arbeitsmaterialien
wesentlich geholfen. Matthias Kringe zeichnete für die Illustrationen verantwortlich.
Auch ihm gebührt unser herzlicher Dank.
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Zeitplan
Thema Unterrichtsstunden
Outfit 3
Sprache 3
Vorstellungsgespräch 3
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Methodisch-didaktischer Abriss
Das vorliegende Heft unterliegt einem praxisnahen Ansatz. Die Lehrer finden in
jedem Kapitel neben einer kurzen inhaltlichen Erläuterung und einer methodisch-
didaktischen Skizze das nötige Material für ihre Schüler. Zur besseren Kenntlichkeit
sind die Seiten mit den folgenden Symbolen als „Lehrerseiten“ bzw.
„Schülermaterial“ gekennzeichnet:
Für die acht Themen der Reihe lässt sich ein Erfahrungswert von 3
Unterrichtsstunden pro Einzelthema festlegen. Das vorhandene Material bietet
jedoch auch die Möglichkeit der Erweiterung oder des Kürzens. In jedem Kapitel
werden immer mehrere Vorschläge vorgestellt. Die Kapitel bauen nicht aufeinander
auf, so dass einzelne Teile genutzt oder die Reihenfolge verändert werden kann.
Den Einstieg in das Thema „Knigge“ haben wir in diesem Heft nicht gestaltet. Es
empfiehlt sich nach unseren Erfahrungen ein schülerzentrierter Einstieg, der den
Jugendlichen die Brisanz und den Nutzen der Themenreihe für die eigene Biographie
deutlich macht.
Es hat sich ferner bewährt, zu der einen oder anderen Einheit Gäste einzuladen, die
Stil und Etikette gesellschaftlich repräsentieren. Dies erhöht den Grad der
Authentizität der Themenreihe. Es verhilft den Jugendlichen zudem zu interessanten
Begegnungen. Die Erfahrung zeigt, dass die Schüler die Gäste offen aufnehmen und
gerne mit ihnen über Benimmregeln diskutieren.
Als allerletzter Hinweis sei an dieser Stelle noch angebracht, dass es sich bewährt
hat, den Einstieg in die Stunden zunächst mit einer deutlichen Zäsur vom
„Normalunterricht“ abzuheben. Die Beginn-Phase sollte ca. 20 Minuten dauern und
könnte z.B. durch eine Meditationssequenz mit Musik und einer Geschichte bzw. nur
Musik gestaltet werden oder einen kurzen Einstieg in verschiedene Bereiche des
Autogenen Trainings beinhalten. Ebenso ist denkbar, die Unterrichtseinheit mit einer
Konzentrationsübung oder mit einem Erfahrungsbericht der Schüler zu beginnen, in
dem die Schüler von „ihrem Tag“ berichten.
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Grüßen
und
Begrüßen
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„Für den ersten Eindruck bekommt man keine 2. Chance.“
In diesem Kapitel sollen die Schüler die verschiedenen Arten des Grüßens und
Begrüßens kennen lernen. Was für Erwachsene oft selbstverständlich ist, scheint
Jugendlichen oft überflüssig oder fremdartig. Zwar gibt es innerhalb jugendlicher
Peer-Groups oftmals feste Begrüßungsszenarien. Diese werden aber selten auf
andere Begrüßungsanlässe übertragen. Händedruck ist nicht gleich Händedruck, das
dosierte Umgehen mit Fremdheit und Nähe muss erlernt werden.
Gerade in dieser Sequenz ist es interessant, Gäste einzuladen und mit diesen die
verschiedenen Begrüßungsformen zu üben.
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Material
! Hüte, Tücher
! größere Karten, die beschriftet und auf der Kleidung befestigt
werden können
Dauer
3 Unterrichtsstunden (135 Minuten)
Pause
(ca. 15 Minuten)
Hauptteil
(ca. 55 Minuten)
1. Vorstellung
Anhand einer kleinen Geschichte diskutieren die Jugendlichen über den Sinn
und Unsinn des Vorstellens.
2. Shake Hands
Die Jugendlichen üben verschiedene Formen des Händedrucks, sie
entscheiden, welcher der „Richtige“ ist und begründen dies.
3. Das Praktikum
Anhand einer kleinen Geschichte diskutieren die Jugendlichen über das
Begrüßen (wer grüßt wann und wie?)
Ende
(ca. 25 Minuten)
Die Ergebnisse der Gruppen werden zusammengetragen und diskutiert. Hier können
auch die eingeübten Rollenspiele vorgeführt werden.
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Arbeitsblatt Grüßen oder Begrüßen
oder „als die Menschen noch Speere trugen“
Dieser Brauch entstand in den Zeiten, als die Menschen noch Waffen trugen und
sich nicht immer friedlich gesonnen waren.
Wollte man seinem Gegenüber zeigen, dass man friedliche Absichten hegte, zeigte
man die leere Hand. Natürlich konnte derjenige noch mit der anderen Hand ein
Messer ziehen. Da aber die rechte Hand gezeigt wurde und die meisten Personen
Rechtshänder sind, war diese Möglichkeit nicht so bedrohlich.
Aus dieser Zeit stammt auch bei vielen Völkern der Brauch, sich zu umarmen und
sich dabei heimlich gegenseitig abzuklopfen. Dies war kein Zeichen der Freundschaft
sondern eine Vorsichtsmaßnahme.
Nichts ist peinlicher als eine ausgestreckte Hand, die vom Gegenüber nicht ergriffen
wird. Aus diesem Grunde wurden Regeln entwickelt, wer wie und wann begrüßt.
Das Grüßen unterscheidet sich vom Begrüßen darin, dass sich die Personen nicht
berühren. Heute ist das Grüßen im privaten Bereich sehr beliebt und wird oft genutzt.
Genauso wichtig wie der Beginn einer Begegnung ist der Abgang. Man sollte nie
vergessen, sich richtig zu verabschieden.
Bei Freunden und guten Bekannten reicht ein freundliches „Tschüß“ oder „Bis
demnächst“, bei allen kann man mit einem freundlichen „Auf Wiedersehen“ nichts
falsch machen.
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Was für alle gilt!
Begrüßen
Wie du jemanden begrüßt, hängt davon ab, wie gut du ihn kennst. Freundinnen und
Freunde kannst du mit Umarmungen oder Küsschen begrüßen, bei anderen
Personen solltest du den Handschlag vorziehen. Hierbei ist aber folgendes zu
beachten:
Grüßen
Beim Grüßen sieht das Ganze wieder anders aus. Im Gegensatz zum Begrüßen,
berührt man sich beim Grüßen nicht. Der Jüngere grüßt immer zuerst. Wenn du in
die Stadt gehst und siehst auf der anderen Straßenseite die Oma deiner Freundin,
grüßt du zuerst. In diesem Fall wäre ein freundliches „Guten Tag“ angebracht. Bei
Menschen, die du sehr gut kennst, kannst du auch einfach „Hallo“ oder „Hi“ sagen.
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Gruppe 1
Vorstellung
Du bist mit Deiner Freundin unterwegs in der Stadt. Plötzlich wird sie von einer
Gruppe Jugendlicher gerufen. Sie kennt die Gruppe gut und geht darauf zu. Sie bittet
Dich mit einem Kopfnicken mitzukommen. So kommt Ihr gemeinsam bei der Gruppe
an.
Alle begrüßen deine Freundin und freuen sich offensichtlich, sie zu sehen.
Du stehst daneben.
Nun fangen deine Freundin und die Gruppe ein Gespräch an. Es geht um ein
Konzert, bei dem du auch warst. Du könntest auch etwas zu dem Gespräch
beitragen, aber keiner beachtet dich.
In dieser Situation wird der Sinn der alten Vorstellungsregeln deutlich. Hätte deine
Freundin dich vorgestellt, wüssten die anderen wer du bist. Zugleich hätten sie
wahrgenommen, dass du „dazu gehörst“. Es wäre leicht gewesen, dich in ihre
Gesprächsrunde mit aufzunehmen.
Aufgaben:
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meine Gefühle bei der meine Gefühle bei der
1.Szene 2.Szene
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Gruppe 2
Shake Hands
Du bist zu einer Party eingeladen. Seit Monaten freust du dich darauf, weil sie von
Maik, dem Supertyp aus deiner Klasse, ausgerichtet wird und nur ausgewählte Leute
kommen dürfen.
Nachdem du dich sorgfältig gestylt hast, wirfst du dich auf deinen Roller und düst los.
Du kommst bei Maik an. Er öffnet dir die Tür. Zur Begrüßung hält er dir die Hand hin
und sagt „Hi“. Am liebsten würdest du im Erdboden versinken, weil du gerade
festgestellt hast, dass du vor lauter Nervosität feuchte Hände hast.
Du ergreifst die Hand. Maik verzieht das Gesicht. Lahm sagt er, nach hinten
weisend: „Das ist meine Mutter.“ Auch die Mutter streckt dir die Hand entgegen. Gott
sei Dank hast du Gelegenheit, deine eigene Hand kurz über deine Jeans zu streifen,
so dass sie nun trockener ist. Die Mutter ergreift sie und zerdrückt sie fast. Mit einem
schmerzerfüllten Gesicht gehst du in die Knie.
Die Mutter lacht fröhlich. Und schon kommt der Vater um die Ecke. Innerlich stöhnst
du. Aber schon taucht eine Hand vor deinen Augen auf. Du denkst „Oh nein“,
ergreifst sie aber tapfer.
Deine Augen werden größer und größer – die Hand des Vaters liegt in
deiner wie ein toter Fisch.
Aufgaben:
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Gruppe 3
Das Praktikum
Du hast eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bei Saturn bekommen. Schon vor
3 Wochen hattest du dich dort in der Computerabteilung für ein Praktikum beworben.
Das Vorstellungsgespräch ist super gelaufen. Heute ist dein erster Tag. Der
Marktleiter hat dich angerufen und dir mitgeteilt, dass du dich um 9:00 Uhr in der
Abteilung melden sollst.
Natürlich bist du pünktlich und kommst kurz vor 9:00 Uhr ziemlich nervös dort an. In
der Schule hast du einen Kniggekurs belegt und bist zumindest sicher, wie und wer
zuerst begrüßt wird.
Aufgabe:
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Outfit
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"In deiner Kleidung verfalle nie in Nachlässigkeit, wenn du allein bist. Gehe
nicht schmutzig, nicht krumm noch mit groben Manieren einher, wenn dich
niemand beobachtet."
Adolph Freiherr von Knigge
Diese Sentenz Knigges legt nahe, dass Kleidung eine Frage der Ehre sei. Selbst in
privaten Situationen sollen wir tadellose Kleidung tragen und das Private zum
Öffentlichen machen.
Vor allem der Film „kleider öffnen türen“, der vom Berufsbildungszentrum der IHK
Siegen in Zusammenarbeit mit einem professionellen Studio und Schülerinnen und
Schülern der Hauptschule Deuz gedreht wurde, kann die eigenen Eindrücke an
dieser Stelle nachhaltig unterstützen. Er zielt darauf ab, jungen Menschen zu
verdeutlichen, wie wichtig ihr „Outfit“ vor allem im Bewerbungsgespräch ist.
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Material
Dauer
3 Unterrichtsstunden (135 Minuten)
Die Gruppen tragen ihre Diskussionsergebnisse zusammen und notieren sie auf der
Tafel oder einem großen Plakat.
Pause
(ca. 15 Minuten)
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Hauptteil und Ende
(ca. 70 Minuten)
Durch einen Vergleich der Plakate mit den Eindrücken, die der Film bei den Schülern
auslöst, kann das Ergebnis noch einmal zusammengefasst und genauer
herausgestellt werden.
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Note 1 2 3 4 Bemerkung
Sauberkeit
Haare ordentliche, saubere Frisur
Oberteil sauber
Hose/Rock sauber
Schuhe frisch geputzt
Frisur
gekämmt
eindeutig die Frisur sollte als solche erkennbar sein
durchschnittlich nicht zu außergewöhnlich
Oberteil
offenherzig sichtbare Unterwäsche ist out
Busen und Bauch müssen bedeckt sein
große wenn Aufdrucke, dann dezent
Aufdrucke
schrille Farben die Farben sollten nicht zu auffallend sein, z. B. Neonfarben
Militär-Look Militär-Look passt nicht zum Bewerbungsgespräch
Aufdrucke große Aufdrucke sind nicht erwünscht
Hose / Rock
Hose die Hose muss den Po - auch beim Bücken bedecken
Hosenlänge die Hose darf nicht am unteren Rand ausgetreten sein
Zustand die Hose sollte auch nicht in anderen Bereichen kaputt sein
Rock der Rock sollte bis zu den Knien gehen und der Schlitz sollte
nicht zu hoch sein
Schuhe
Turnschuhe REINE Turnschuhe dürfen nicht getragen werden
Sneakers Sneakers, die eindeutig Straßenschuhe sind, können bei der
Bewerbung in modernen Läden getragen werden
Schmuck
Ketten nur eine Kette - nicht zu groß
Ohringe nur einen Ohrring pro Ohr - dezent
Piercings müssen entfernt werden
Jacken
Jacken Jacken und Mäntel vor dem Vorstellungsgespräch ablegen
Schminke
Schminke dezent
Preis
Preis je niedriger, desto besser
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Gruppe 1
Sie trägt Chucks, eine geile Miss Sixty Jeans und ein langes T-Shirt mit Gürtel. Jeder
findet ihr Outfit toll. Es ist modern und passt zu Shirin. Die Haare trägt sie lang und
gestuft mit einem Haarreif. Viele Mitschülerinnen sind neidisch auf sie.
In der Disco würde sie dieses Outfit nie tragen, das passt ja nicht – da muss eine
Klamotte her, die sexy ist.
Diese Situation kennst du mit Sicherheit – oder auch das Problem vor einem Date,
die richtige Kleidung zu finden – ob Junge oder Mädchen – im Kleiderschrank ist mit
Sicherheit nichts Passendes, um SIE oder IHN zu beeindrucken.
Als Mädchen legst du eine Spur mehr Schminke auf. Als Junge
benutzt du Gel für deine Haare und ziehst deine coolste Jeans an.
Aufgabe:
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Fragebogen 1
Wie wäre es, wenn Du im Abendkleid oder im „Blaumann“ in die Schule gehen
würdest?
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Gruppe 2
Wahrscheinlich geht das allen Jugendlichen seit jeher so. Jugendliche entwickeln
einen eigenen Stil, der den Erwachsenen oft nicht passt. Das ist mit Sicherheit auch
sinnvoll, denn die Welt würde stillstehen, wenn deine Generation nicht Dinge neu
und anders machen würde.
Trotzdem ist es sinnvoll, über die Sprüche der Erwachsenen nachzudenken. Es gibt
auch Gründe, warum bestimmte Kleidung in bestimmten Situationen sinnvoll und
notwendig ist. In vielen Bereichen werden Uniformen getragen. Es gibt zum Beispiel
branchentypische Uniformen.
Aufgaben:
2. Diskutiert anhand des Fragebogens und der bisherigen Überlegungen, die ihr
zu Uniformen angestellt habt, über Schulkleidung.
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Fragebogen 2
Würde die Schulkleidung Jugendlichen helfen, die nicht so viel Geld haben, aus dem
„Markenstress“ herauskommen?
Gibt es andere Gruppen oder Organisationen, die sich in einer bestimmten Weise
kleiden (Uniformen)? Warum tun diese Gruppen dies?
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Gruppe 3
Die Entwicklung der Kleidung ist eine spannende Sache. Angefangen von Tuniken
über aufwändig erstellte Gewänder bis zur heutigen Kleidung wurden die Formen der
Kleidung und Kopfbedeckungen immer wieder verändert.
Vielleicht hast du noch eine Urgroßmutter oder eine Großmutter, die einen Kittel bei
der Hausarbeit trägt.
Vielleicht fallen dir auch verschiedene Kleidungsstile ein, die du in deiner Schulzeit
kennen gelernt hast, z.B. im Geschichtsunterricht.
Wusstest du, dass die Kleider der Damen zu Napoleons Zeiten fast durchsichtig
waren und die Damen der Gesellschaft fast immer krank, da diese Kleider so dünn
waren?
Aufgabe:
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Fragebogen 3
Im Laufe der Jahrhunderte sind die Röcke der Frauen immer wieder kürzer und
länger geworden, die Ausschnitte größer und kleiner. War das im 20. Jahrhundert
auch so?
In welchen Jahren war die Kleidung freizügiger? Hat das etwas mit der Einstellung
der Gesellschaft zu tun? Wer definiert in einer Gesellschaft diese Einstellungs-
muster?
Schaut euch die Kleidung von jüngeren und älteren Menschen an! – Welche
Unterschiede stellt ihr fest? Kann man direkt sehen, welche Kleidung für ältere und
welche für jüngere Leute gedacht ist?
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Telefonieren
und Handy
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I get a call
Ein Telefongespräch stellt dabei eine besondere Herausforderung dar. Durch das
alleinige „Bedienen“ des Wahrnehmungssinnes „Hören“ verschärft sich die
Wahrnehmungsintensität auf der Seite des Personalentscheiders. Weder optische
Ausstrahlung noch schriftliche Brillanz bedienen den allgemeinen
Wahrnehmungsapparat. Sehr schnell merkt man daher beim Telefonieren, ob der
Gegenüber sympathisch oder unsympathisch wirkt. Binnen weniger Sekunden kann
daher eine Personalentscheidung getroffen sein. Darin liegen Chance und Risiko
einer telefonischen Bewerbungssituation, auf die es sich gründlich vorzubereiten gilt.
Die Jugendlichen sollen zu diesem Themenbereich lernen, wie sie ihr Telefonieren
mit einfachen Mitteln verbessern können. Zum Beispiel ist es möglich, die
Körperhaltung des Anrufers zu hören. Die Stimme eines Menschen der „zu Telefon
liegt“ wirkt desinteressiert und flach – dies liegt daran, dass der Mensch im Liegen
flacher atmet als beim geraden Sitzen oder Stehen. Aus diesem Grunde sollte jeder
beim Telefonieren gerade am Schreibtisch sitzen, so als ob der andere direkt vor ihm
sitzen würde.
Ein Lächeln kann Wunder bewirken. Dies gilt auch für das Telefonieren. Der
Telefonpartner hört die Stimmung des anderen. Durch ein Lächeln vor Beginn des
Telefonates kann die Stimmung ins Positive versetzt werden, die Stimme klingt
dadurch viel freundlicher.
Die Geschwindigkeit und die Lautstärke der Stimme sind weiterhin von
fundamentaler Bedeutung. Zu schnelle oder zu langsame Sprecher erzeugen
genauso wie zu laute oder zu leise Sprecher eine negative Stimmung beim Zuhörer,
die auf den Sprecher zurückfallen wird.
Wesentlich ist ferner die Vorbereitung des Telefonates. Das Warten darauf, dass der
andere einen Stift holt, kann sehr lange werden. Das Telefonieren ist auf
Unmittelbarkeit und absolute Aufmerksamkeit ausgerichtet.
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Material
! Texte zum Thema Handy
! CD-Player
! Meditations-CD oder Konzentrationsspiele
Dauer
3 Unterrichtsstunden (135 Minuten)
Pause
(ca. 15 Minuten)
Hauptteil
(ca. 60 Minuten)
Handy-Etikette.
Wie verhalte ich mich? Was stört mich bei anderen – was finde ich o.k.?
Ende
(ca. 20 Minuten)
Stellt eine eigene Handy-Etikette für eure Schule zusammen.
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Arbeitsblatt Telefonieren
Jeder telefoniert.
Auf diesem Arbeitsblatt findest du ein paar Dinge, die du beachten solltest.
Am Telefon hast du neben deinen Worten nur eine Möglichkeit, einen guten Eindruck
zu hinterlassen: Deine Stimme!
Sprich nicht zu laut, nicht zu langsam, aber natürlich auch nicht zu schnell. Und
versuche beim Telefonat zu lächeln. Ob du es glaubst oder nicht, dein
Gesprächspartner wird es an deiner Stimme hören.
Bevor du bei einer Firma wegen eines Praktikumsplatzes anrufen willst, musst du
dich ein wenig vorbereiten.
Damit du dich beim Gespräch nicht verhaspelst und ein wenig sicherer fühlst, bereite
dich vor:
Schreibe dir den Namen der Firma und des Gesprächspartners auf.
Lege dir Stift und Papier neben das Telefon, damit du dir Notizen machen
kannst.
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Melde dich mit freundlicher Stimme und sage deutlich deinen Vor- und
Nachnamen. Und nicht vergessen: „Guten Tag!“. Sollte der gewünschte
Gesprächspartner nicht am Telefon sein, frage höflich, wann du ihn am besten
erreichen kannst.
Ist er am Telefon, frage, ob er ein paar Minuten Zeit für dich hat. Sollte derjenige
keine Zeit haben, ist es wichtig, dass du fragst, wann du noch einmal anrufen kannst.
Beantwortet er deine Frage, ob er Zeit hat mit „Ja“, dann trage ihm dein Anliegen
kurz und knapp, aber freundlich und höflich vor.
Beantworte alle seine Fragen bezüglich des Praktikums genau. Das zeigt, dass du
vorbereitet und interessiert bist.
Anschließend bedankst du dich für das freundliche Gespräch und legst nach einem
„Auf Wiederhören“ auf.
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Mustertelefonat:
Shirin hat sich alle nötigen Bewerbungsunterlagen bereitgelegt und sitzt in einem
Raum alleine.
Zentrale: Eierkraut & Co, Sie sprechen mit Marianne Hausmann. Was kann ich
für Sie tun?
Shirin: Shirin Groß, guten Tag, ich möchte mit Herrn Müller sprechen.
Shirin: Guten Tag, Herr Müller, hier spricht Shirin Groß. Ich habe mich vor zwei
Wochen bei Ihnen für ein Praktikum beworben und möchte mich
erkundigen, ob Sie schon Zeit hatten, meine Unterlagen zu lesen.
Müller: Guten Tag, Shirin, ja ich habe deine Unterlagen gelesen. Die haben mir
gut gefallen, aber ich würde dich gerne persönlich kennen lernen. Wir
haben dir gestern einen Brief geschrieben. Dort steht alles weitere drin.
Nächste Woche hätte ich Zeit dafür.
Shirin: Vielen Dank, ich freue mich darüber und komme gerne.
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Mustertelefonat 2:
(so sollte man es nicht machen)
Maik: Yo, hier ist Maik, den Müller will ich sprechen.
Maik: Yo.
Maik: Hier ist der Maik, wollte fragen, ob das mit dem Praktikum nun klar
geht. Habe die Klamotten nun schon vor zwei Wochen verschickt und
mein Lehrer hat gesagt, da sich keiner gemeldet hat, muss ich ja wohl
nachfragen.
Müller: Guten Tag, Maik, ja ich habe deine Unterlagen gelesen. Allerdings
hätte ich mir gewünscht, du hättest sie vollständig abgegeben.
(Stille)
Maik: Ups. Aber was ist denn nun mit dem Praktikum??
Müller: Also Maik, ich glaube das hat keinen Zweck, in der
Abteilung, in der du hättest arbeiten können,
brauchen wir Personen, die wissen, was zum guten
Ton gehört. Ich wünsche dir aber für deine nächste
Bewerbung viel Glück.
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Arbeitsblatt Handy-Etikette
Das Handy wird zum Zankapfel der Nation. Ständig klingelt und bimmelt es
irgendwo. Wenig mitfühlende Zeitgenossen schreien zuweilen dem Gegenüber die
intimsten Details in allgemein verständlicher Lautstärke ins Telefon.
Wer dann glaubt, er sei "Verstehen Sie Spaß" vor die Kamera gelaufen, der irrt meist
gewaltig. Das ist das normale Leben - deshalb: Mach dir Gedanken über das
„Einmaleins des guten Handy-Benehmens“.
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Fragebogen
Wie verhalte ich mich im Theater, im Kino, im Konzert oder der Kirche?
Benutzt man das Handy im Restaurant oder bei einer Einladung zum Essen?
Wie geht man mit dem Handy in der Schule oder im Job um?
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Wann benutzt man das Handy zu Hause?
Fotos mit dem Handy machen, wenn ja, welche und wo?
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24.08.2006
Die beiden Urteile sind die ersten, weitere Entscheidungen sollen in den
nächsten Wochen fallen.
http://www.dsltarife.net/news/1774.html (08.06.2007)
Weitere Informationen darüber wann der Gebrauch des Handys strafbar ist findest du
auf der Seite:
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Infotexte zur Unterstützung für den
Fragebogen
Im Straßenverkehr
Wer ohne Freisprechanlage im Auto oder auf dem Fahrrad telefoniert, der macht
sich strafbar. Wer mit Telefon am Ohr erwischt wird, der zahlt als PKW-Fahrer 40 Ä,
als Radfahrer 25 Ä.
Pornographische Fotos
Ein anderes Problem ist die Verletzung der Privatsphäre. Fotos können heute sehr
einfach und mittlerweile auch in ganz ordentlicher Qualität gemacht, per MMS
verschickt oder sogar direkt im Internet veröffentlicht werden. Im Internet gibt es
schon etliche Amateurfotogalerien. Handyspanner fotografieren natürlich immer ohne
das Wissen und Einverständnis der fotografierten Person. Um diesem Missbrauch
Einhalt zu gebieten, sind zum Beispiel in Saunen, Schwimmbädern und
Fitnesscentern Mobiltelefone häufig verboten.
Gefängnis
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Verhalten bei Tisch
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Es ist angerichtet!
Trotzdem ist gerade dort das kritische Auge sehr wachsam. Nicht nur bei
Geschäftsessen kommt es auf Manieren bei Tisch an, sondern auch in der
Betriebskantine. Neuerdings versprechen sich einige Personalentscheider einen
tiefen Einblick in die Umgangsformen, indem sie die Bewerber zu organisierten
Essen einladen. Gute Tischmanieren sind unumgänglich.
Darüber hinaus verbessern das Benehmen bei Tisch und ein gutes Essen auch den
sozialen Kontakt der Essenden untereinander. Der sich gegenseitig
entgegengebrachte Respekt, der auch durch eine kultivierte Esskultur transportiert
wird, sorgt für eine angenehme Stimmung und erleichtert den Aufbau persönlicher
Wertschätzung.
Neben den elterlichen Ermahnungen „Sitz bitte gerade“, „Kau nicht mit offenem
Mund“ oder „Leg die Hände auf den Tisch“, die die Jugendlichen sicherlich alle schon
einmal gehört haben, gilt es, die grundlegendsten mitteleuropäischen Tischregeln
miteinander zu erarbeiten und ganz praktisch bei einem selbst zubereiteten Menü zu
erproben.
Die Jugendlichen kochen gemeinsam ein 3-Gänge-Menü. Dabei hat sich bewährt,
ein einfaches Menü zu kochen, das die Schüler kennen und auch z.B. zu Hause
nachkochen können. Das Menü ist mit 5,00 Ä pro Person erschwinglich.
Der Tisch sollte so fein wie möglich eingedeckt werden. Was diesbezüglich möglich
ist, liegt vor allem an der Einrichtung der Schulküche. Es ist aber auch möglich, bei
benachbarten Restaurants Besteck oder Geschirr auszuleihen.
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Verhalten bei Tisch
Material
! Teller, Besteck, verschiedene Gläser, Tassen,
Lebensmittel, Getränke, Küche
! Tischdecken
! Servietten
! CD-Player
! Meditations-CD oder Konzentrationsspiele
Dauer
6 Unterrichtsstunden (270 Minuten)
Pause
(ca. 15 Minuten)
Hauptteil
(ca. 65 Minuten)
Theorie
Tischmanieren oder…Warum rülpset und furzet ihr nicht? Hat´s Euch nicht
geschmaket?
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Praxis
(ca. 160 Minuten)
Gemeinsames Kochen
Menüvorschlag
1. Bruschetta
Ende
Alle Schüler räumen gemeinsam auf.
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Tisch eindecken
Zu jedem schön oder elegant gedeckten Tisch gehört eine Tischdecke, die aus Stoff
sein sollte. Die Servietten müssen farblich zu der Tischdecke passen und sollten
ebenfalls aus Stoff sein. Der Vorteil von Stoffservietten liegt darin, dass man sie
schöner falten kann als Papierservietten. Zudem wirken sie grundsätzlich edler.
Teller
Es gibt verschiedene Teller, die für unterschiedliche Speisen genutzt werden. Tiefe
Teller werden meist für Suppen, Salate oder Pasta genutzt. Große, flache Teller für
die eigentliche Vorspeise oder für die Hauptspeise. In machen Restaurants werden
auch große ovale Teller für die Hauptspeise genutzt z.B. für Fisch. Kleine Dessert-
Teller findet man heute nur noch selten, da die Köche ihre Kreationen meist auf
großen oder ausgefallenen Tellern präsentieren.
Besteck
Für jeden Gang des Menüs gibt es ein Besteck. Bei einem komplett eingedeckten
Tisch, wird immer das äußere Besteck zuerst benutzt.
Gläser
Auch hier gibt es verschiedene Gläser für verschiedene Getränke. Es gibt: Rotwein-,
Weißwein-, Wassergläser und viele mehr.
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Tischleindeckdich…oder das richtige
eindecken!
Tischdecken
und Servietten: Tischdecken und Servietten müssen immer sauber und gebügelt
sein. Die Serviette ist entweder links neben dem Teller oder auf
dem Teller zu platzieren. Hast du wenig Platz oder kannst du toll
Servietten falten, darf die Serviette auch ruhig auf dem Teller
liegen.
Messer: Die Schneide des Messers muss nach innen zeigen, also zum
Teller hin, das Messer befindet sich immer auf der rechten Seite.
Gabel: Die Zinken der Gabel zeigen stets nach oben.
Löffel: Die kleineren Dessert-Löffel liegen am oberen Ende des Tellers,
dabei zeigt der Löffelgriff nach rechts. Die größeren Suppen-
Löffel finden sich immer rechts neben dem Messer.
Ist der Tisch, den du eingedeckt hast, zu klein, kannst du die die Bestecke auch mit
dem Essen reichen. Das ist beispielsweise bei einer Suppe oder dem Dessert
sinnvoll.
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Tischmanieren oder…Warum rülpset und furzet ihr
nicht? Hat´s euch nicht geschmaket?
Das gemeinsame Essen, egal ob Zuhause oder im Restaurant, sollte für alle
Beteiligten ein Vergnügen sein. Daher sind gute Tischmanieren wichtig. Niemand hat
Lust, in einen kauenden, mit Speisen gefüllten Mund zu schauen. Andere Essen so
schnell, dass man denken könnte, sie verpassen den Bus, wenn sie nicht noch
schneller essen.
Du…sitzt gerade auf dem Stuhl. Am besten sitzt du so, dass du bequem deine
Handgelenke auf der Tischkante ablegen kannst.
Die Serviette… legst du am besten auf deinen Schoß. Bitte binde sie dir nicht um
den Hals und stecke sie nicht in dein Hemd. Der Mund wird mit der Serviette nicht
abgewischt, sondern lediglich abgetupft. Das machst du, wenn du etwas trinken
möchtest. Nach dem Essen wird die Serviette nicht auf den schmutzigen Teller
gelegt, sondern links neben deinen Teller.
Das Besteck…ist kein Feind, es ist ein Werkzeug, jedoch keine Waffe.
Es wurde erfunden, um uns die Nahrungsaufnahme zu erleichtern. Folglich wird es
nicht umklammert oder in der Faust gehalten oder zur Unterstreichung einer
Unterhaltung genutzt. Zudem kannst du mit deinem Besteck „kommunizieren“. Wenn
du mit dem Essen fertig bist, legst du Messer und Gabel parallel nebeneinander auf
den Teller. Legst du das Besteck gekreuzt auf den Teller, signalisierst du dem
Servicepersonal, dass du eine Pause machst. Sobald du das Besteck das erste Mal
benutzt hast, darf es die Tischdecke nicht mehr berühren.
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Mit den Händen essen…kommt meistens nicht so gut
an. Es gibt einige Speisen, die man mit den Händen essen
darf, z. B. Muscheln. In solchen Fällen steht neben deinem Teller
eine kleine Fingerschale, meistens mit einem Stück Zitrone, darin
tauchst du nach dem Essen die Finger und trocknest sie vorsichtig an der
Serviette. Du erinnerst dich da bestimmt noch an die Geschichte aus dem
Kapitel Höflichkeit.
Brot … In vielen Restaurants wird vor und während des Essens Brot gereicht. Meist
steht dafür links neben deinem Teller ein kleiner Brotteller mit einem kleinen Messer.
Das Brot wird aber nicht komplett mit Butter bestrichen oder geschnitten und dann
verspeist. Man zerteilt es mit der Hand und bricht sich ein mundgerechtes Stück ab.
Dies wird dann mit der Butter bestrichen und in den Mund gesteckt.
Essen…ist manchmal gar nicht so einfach wie man denkt. Vor allem, wenn man von
fremden Menschen umgeben ist und diese einen auch noch beobachten. Bedenke
immer: Man führt die Gabel oder den Löffel zum Mund, nicht umgekehrt. Schneide
das Fleisch, Gemüse oder was immer du isst, in Stücke, die auch in deinen Mund
passen. Dein Mund sollte nie zu voll sein, denn das Sammeln von Nahrungsmitteln in
den Backen ist den Hamstern vorbehalten.
Handy…Das Handy ist bei einem gemütlichen Essen am besten nicht zu hören und
nicht zu sehen.
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Respekt
und
Achtung
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„Was du nicht willst, was man dir tue…“
Das Thema Respekt ist das zentrale Thema des gesamten Kurses. Jegliches
Verhalten anderen Personen gegenüber sollte von Achtung und Respekt geprägt
sein. Die landläufige Abwandlung des „Kategorischen Imperativs“ Immanuel Kants,
die hier als Überschrift gebraucht ist, ist den meisten Schülern sicherlich bekannt. Ein
Einstieg in die Thematik „Respekt und Achtung“ kann über die Betrachtung des
Kategorischen Imperativs gelingen. Viele Jugendliche diskutieren auf der Basis ihrer
persönlichen Freiheit. Hier ist es interessant, gemeinsam zu überlegen, wo die
persönliche Freiheit aufhört und die Einschränkung des Nächsten und damit dessen
persönlicher Freiheitsraum beginnt.
Aus diesem Grunde ist es auch wichtig, dass Schülerinnen und Schüler genau
definieren, was Achtung und Respekt überhaupt bedeuten. Dies sollte am Ende
dieser Einheit jeder Schüler leisten können.
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Material
! Text von Knigge
(http://gutenberg.spiegel.de/knigge/umgang/umgang.htm)
! CD-Player
! Meditations-CD oder Konzentrationsspiele
! Plakate, Stifte
Dauer
3 Unterrichtsstunden (135 Minuten)
Die Klasse wird darüber informiert, dass Gäste erwartet werden. Sie wird in vier
Gruppen geteilt. Jede Gruppe begrüßt einen Gast vor der Schule. Sie ist diesem
behilflich, die Räume zu finden und mögliche Hindernisse (z.B. Treppen) zu
überwinden.
Hauptteil
(ca. 105 Minuten)
Auf jedem Tisch liegen Texte, Plakate und Stifte aus, mit denen die Jugendlichen
arbeiten können.
Aufgrund der Texte und Arbeitsaufträge steigen die Jugendlichen mit den Gästen in
die Diskussion ein. Auf die Plakate werden die Arbeitsergebnisse geschrieben.
Ende
(ca. 20 Minuten)
Alle Arbeitsergebnisse werden auf einem Plakat zu einer Definition des Begriffs
Respekt zusammengetragen. Die Gäste werden respektvoll verabschiedet.
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Gruppe 1 – Senioren
Aufgaben:
1. Gehe mit deiner Gruppe zur Station. Sprich die Person an der
Station freundlich und höflich an. Am besten startest du das Gespräch
mit: „Guten Tag ich bin…“ Sage nicht „Hallo“, denn das empfinden viele ältere
Menschen als respektlos.
Sobald sich alle vorgestellt haben, lest gemeinsam den Text. Danach kannst du
mit deiner Gruppe ein paar Fragen zum Umgang zwischen Alt und Jung stellen.
Zum Beispiel: Was erwarten Ältere von den Jugendlichen? Sollen Jugendliche im
Bus für Ältere aufstehen? Dir werden mit Sicherheit noch einige Fragen einfallen.
2. Erstelle mit Deiner Gruppe ein Plakat, auf dem ihr aufschreibt, wie der Umgang
zwischen Alt und Jung erleichtert werden könnte.
Text Senioren:
Viele Jugendliche fragen sich dann: Was sollen diese Sprüche? Warum soll man
Respekt vor dem Alter haben?
Die Antwort ist ganz einfach. Es geht darum, dass der ältere Mensch sich in seinem
Leben bereits mehr Wissen und Erfahrung angeeignet hat als der jüngere. Es geht
also nicht um das Alter an sich, sondern um die Lebensleistung. Früher war es
üblich, dass die Familien in sogenannten Mehrgenerationen-Haushalten
zusammenlebten. Großeltern, Eltern und die Kinder lebten unter einem Dach. Da
man viele Dinge noch gemeinsam bewerkstelligen musste, zum Beispiel das Feld
bearbeiten und die Tiere versorgen, wurde das Können und das Wissen von einer
Generation auf die nächste weitergegeben. Die Älteren waren wichtige Ratgeber und
Lehrer.
Leider hat sich dies gewandelt. Die wenigsten von euch werden noch mit den
Großeltern unter einem Dach wohnen, und wenn doch, dann können sie euch mit
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ihrem Wissen nur noch teilweise behilflich sein. Selten
haben Großeltern fundierte Kenntnisse über
Computerprogramme und –spiele, Handys und sonstige
technischen Gerätschaften. Dennoch ist es wichtig, älteren
Generationen Respekt zu zollen. Jugendliche könnten nämlich vieles von
ihnen lernen, wenn sie nur zuhören würden. Gleiches gilt natürlich auch für die
Älteren.
Anstatt wechselseitig übereinander zu meckern, sollten die Jungen von den Alten
und auch ein wenig die Alten und den Jungen lernen. Dies geht aber nur, wenn man
sich aufeinander einlässt.
Auch im Alltag kannst du Senioren unterstützen. Wenn du siehst, dass ein älterer
Mensch zum Beispiel Probleme mit dem Fahrkartenautomat hat, stänkere nicht rum,
dass es so lange dauert, sondern geh auf ihn zu und frage höflich, ob du ihm
vielleicht helfen kannst. Es kann so einfach sein.
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2. Gruppe:
Ausländische Gäste
Aufgaben:
1. Gehe mit deiner Gruppe zur Station. Sprich die Person an der Station freundlich
und höflich an. Am besten startest du das Gespräch mit: „Guten Tag ich bin…“
Sobald sich alle vorgestellt haben, lest gemeinsam den Text. Danach kannst du
mit deiner Gruppe ein paar Fragen zum Umgang zwischen Alt und Jung stellen.
Zum Beispiel: Was erwarten Gäste von Deutschen?
2. Erstelle mit deiner Gruppe ein Plakat. Dort schreibt ihr auf, wie der Umgang
zwischen Gästen und Einheimischen erleichtert werden könnte.
Text Gäste
Der Kunde kannte dies aber nicht, da es in seiner Heimat nicht üblich ist. Er nahm
also die Schale in die Hand, setzte sie an den Mund und nahm einen tiefen Schluck.
Der Gastgeber und natürlich alle anderen am Tisch hatten dies bemerkt. Viele fingen
an zu tuscheln, teilweise an zu lachen. Der Gastgeber nahm daraufhin seine eigene
Wasserschale und tat es seinem Kunden gleich – nachdem einen Raunen durch das
Restaurant ging, tranken alle ihre Wasserschalen aus.
Das ist wahre Höflichkeit: Alle Etikette in den Wind schlagen, wenn man einem
Menschen dadurch ein Blamage ersparen kann. Man sieht – die Unterschiede
bleiben. Aber die Unterschiede lassen sich verwischen.
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Genauso wie in dieser Geschichte der Geschäftsführer, so
solltest du dich Gästen aus dem Ausland gegenüber verhalten. Sie
sind fremd in unserem Land und kennen unsere Bräuche nicht immer.
Deshalb ist es gut, wenn du ihnen hilfst. Gehe auf Fremde zu und zeige
deine Bereitschaft ihnen zu helfen.
Solltest du mit Deutsch nicht weiterkommen, versuche es mit Englisch. Aber auch mit
Händen und Gesten kannst du oft schon weiterhelfen. Verfalle niemals in eine
alberne, imitierende Sprache wie „Du gehen links …“, sprich langsam in einfachen
kurzen Sätzen.
Denke immer daran, dass du dich auch freuen würdest, wenn du im Ausland bist und
die Einheimischen dir helfen, statt dich auszulachen.
Höflichkeit endet an dem Punkt, wo es für dich gefährlich werden kann. Angebote:
wie „Ich habe ein Auto, kannst Du mitfahren und mir zeigen wo ich hin muss?“
solltest du strikt ablehnen.
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3. Gruppe:
Behinderte
Aufgaben:
1. Gehe mit deiner Gruppe zur Station. Sprich die Person an der Station freundlich
und höflich an. Am besten startest du das Gespräch mit: „Guten Tag, ich bin…“
Sobald sich alle vorgestellt haben, lest gemeinsam den Text. Danach kannst du
mit deiner Gruppe ein paar Fragen zum Umgang zwischen Alt und Jung stellen.
Zum Beispiel: Wie geht man damit um, wenn ein Rollstuhlfahrer durch eine Tür
möchte? Soll man Blinde immer ansprechen und ihnen helfen?
2. Erstelle mit deiner Gruppe ein Plakat. Dort schreibt ihr auf, wie der Umgang
zwischen Behinderten und Jugendlichen erleichtert werden könnte.
Text Behinderte
Der Umgang mit behinderten Menschen ist oft nicht einfach, da Nichtbehinderte
vielfach sehr unsicher sind, was sie genau tun sollen. Viele Jugendliche haben gar
keine oder wenig Erfahrungen mit Behinderten und wissen nicht, was diese von
ihnen erwarten. Dadurch kommt es oft zu Situationen, in denen sie den Behinderten
lieber ausweichen.
Das ist ganz falsch. Wenn du einen Behinderten in einer für ihn schwierigen Situation
triffst, gehe auf ihn zu und frage freundlich, ob du ihm helfen sollst. So merkt
derjenige, dass du sein Problem erkannt hast. Er kann sich entscheiden, ob er deine
Hilfe annehmen möchte oder nicht.
Wichtig ist vor allem, dass du nicht mitleidig auf den Behinderten zugehst, sondern
ihn als eine gleichwertige Person ansiehst.
Solltest du die Behinderung nicht „übersehen“ können, ist es besser, offen danach zu
fragen als immer dort hin zu starren.
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4. Gruppe:
Aufgaben:
1. Gehe mit deiner Gruppe zur Station. Sprich die Person an der Station freundlich
und höflich an. Am besten startest du das Gespräch mit: „Guten Tag, ich bin…“
Sobald sich alle vorgestellt haben, lest gemeinsam den Text. Danach kannst du
mit deiner Gruppe ein paar Fragen zum Umgang miteinander in der Öffentlichkeit
stellen. Zum Beispiel: Wie kann ich Ihnen helfen?
2. Erstelle mit deiner Gruppe ein Plakat. Dort schreibt ihr auf, welche allgemeinen
Höflichkeitsgesten es gibt.
Warteschlange
Lange Schlangen an Kassen und Automaten nerven jeden. Niemand hat Spaß,
„seine Zeit zu vertrödeln“. Dennoch ist dies kein Grund, unfreundlich zu werden oder
sich vorzudrängeln. Die Person vor dir wird sich freuen, wenn du ihr deinen
Einkaufswagen nicht in die Hacken fährst. Steht hinter dir jemand mit ein bis zwei
Teilen und du hast den ganzen Wagen voll, ist es höflich, ihn vorzulassen. Bis du
deine Sachen auf das Warenband gelegt hast, hat der andere bereits bezahlt.
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Mutter mit Kind
Rolltreppen
Besonders für ältere Mitmenschen und kleine Kinder ist die Rolltreppe eine kleine
Herausforderung. Achte also darauf, dass du nicht ungestüm die Treppe hinauf- oder
hinabrennst. Dränge dich nicht vor und schubse niemanden.
Türen
Wenn du durch eine Tür gehst, achte darauf, dass die Tür nicht vor einer
nachfolgenden Person zuschlägt oder sie gar trifft. Halte sie ein paar Sekunden fest,
bis der andere sie übernimmt. Herren dürfen Damen auch gern vorauseilen und
ihnen die Tür aufhalten.
Abstand wahren
Du kennst bestimmt die Hinweise auf den Böden in der Bank oder auf der Post: Bitte
Abstand halten. Dir wäre es bestimmt auch unangenehm, wenn dir jemand beim
Geldabheben über die Schulter guckt. Bei Situationen z.B. in öffentlichen Verkehrs-
mitteln solltest du versuchen, Körperkontakt zu vermeiden. Es gibt eine so genannte
Wohlfühldistanz. Diese hat einen Radius von 50 cm. Das ist ungefähr so, als wenn
du einen Hula-Hoop-Reifen um die Hüften trägst. Dringt jemand ungewollt in deinen
Wohlfühlkreis ein, so empfindet man dies als unangenehm.
Viele Menschen essen heute in der Öffentlichkeit ein Brötchen, Fritten, Würstchen,
Kuchen etc.. Denke immer daran, dass dir jemand beim Essen zuschauen könnte.
Aus diesem Grunde solltest du nicht mit offenem Mund kauen, kleckern oder die
Verpackung einfach auf den Boden schmeißen.
Kaugummi
Viele Menschen mögen gerne Kaugummi. Das Problem ist jedoch, dass nach
kürzester Zeit die Leute anfangen, das Kaugummi von einer Wange in die andere zu
schieben und ausgiebig zu kauen. Sie sehen eher wie wiederkäuende Kühe aus und
machen keinen besonders intelligenten Eindruck. Außerdem kommt immer das
Problem: Wohin mit dem Kaugummi, wenn es nicht mehr schmeckt?
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Aus diesem Grunde achte immer darauf, dass du nicht in
unpassenden Momenten Kaugummi kaust. Schmeckt der
Kaugummi dir einmal gar nicht mehr, so werfe ihn nicht achtlos
auf den Boden, sondern benutze einen Mülleimer.
Müdigkeit
Solltest du besonders müde sein, denke immer daran, beim Gähnen die Hand vor
den Mund zu halten.
Egal ob in der Bahn oder im Bus, wenn es zu wenig Sitzplätze gibt und ein älterer,
schwächerer Mensch, aber auch eine Mutter mit einem kleinen Kind einen Platz
sucht, so biete diesen Menschen deinen Platz an. Du sitzt fast den ganzen Tag, so
kannst du etwas Gutes tun.
Wir alle schauen uns gern andere Menschen an. Das ist auch nicht wirklich schlimm.
Es übersteigt allerdings eine gewisse Grenze, wenn wir jemand anderen anstarren.
Der andere Mensch empfindet dies als eine permanente Beobachtung und somit als
ein Eindringen in seine Privatsphäre. Das solltest du dringend vermeiden.
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Sprache
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Die Kommunikation dient der Gestaltung zwischenmenschlicher
Beziehungen. Mit Hilfe von Sprache, Blickkontakt, Mimik und Gestik
kommt die Persönlichkeit eines Menschen zum Ausdruck. Er kann
dadurch Kontakt mit anderen Menschen aufnehmen.
Freiherr von Knigge betont in seinem Buch “Spielregeln. Wie wir miteinander
umgehen sollten”, dass es bei der Kommunikation nicht nur um den
Informationsaustausch geht, sondern vor allem auch um das Vertrauen und das
Entstehen von Sympathie: “Durch Sprechen geben wir vor allem und zunächst
einmal zu erkennen, dass wir uns als Menschen anerkennen” (M. Freiherr Knigge
2004, S.101).
Das soziale Umfeld beeinflusst maßgeblich die Art und Weise des Umganges
miteinander. Die Familie spielt dabei die Schlüsselrolle, weil die Kinder das Verhalten
und die Sprache der Bezugspersonen nachahmen. Später strömen teils
widersprüchliche Informationen (Schule, Freundeskreis, Medien) auf Kinder und
Jugendliche ein und führen dazu, dass sie oftmals nicht mehr in der Lage sind, sich
in bestimmten Situationen angemessen zu verhalten. Die Unterscheidung zwischen
den Gesprächsstilen im Geschäftsleben und im privaten Rahmen fällt ihnen
beispielsweise schwer.
Wenn es um Komplimente, Lob aber auch Kritik geht, stehen die Ehrlichkeit und der
respektvolle Umgang im Vordergrund. Komplimente können den Alltag verschönern,
wenn sie ehrlich gemeint sind. Die Kritikpunkte soll man möglichst unter vier Augen
ansprechen und bei der Wortwahl vorsichtig sein, um den Menschen nicht unnötig zu
kränken.
Unabhängig von der Kultur messen die Menschen dem ersten Kontakt eine große
Bedeutung zu. Dieser kann beispielsweise darüber entscheiden, ob ein
Vorstellungsgespräch bei einer Firma erfolgreich verläuft oder nicht und wirkt sich auf
diese Weise auf die weiteren Lebensstationen aus (s. Thema Grüßen und
Begrüßen).
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Material
! CD-Player
! Meditations-CD oder Konzentrationsspiele
! Plakate, Stifte
Dauer
3 Unterrichtsstunden (135 Minuten)
Pause
(ca. 15 Minuten)
Hauptteil
(ca. 70 Minuten)
Wortspiel
Für das Wortspiel sollten die Schülerinnen und Schüler in 4 Gruppen aufgeteilt
werden. Die Sprecher der Gruppen dürfen immer abwechselnd die Worte sagen. Sie
sollten jedoch nicht beim Finden der Wortalternativen helfen. Die Gruppe, die die
meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.
Unsichtbares Theater
Bei dieser Art des Theaters ist es besonders wichtig, dass die Passanten in der
Öffentlichkeit nicht erkennen, dass nur Theater gespielt wird. Die Jugendlichen
könnten z.B. ausgesprochen höflich sein und testen, ob die Passanten positiv darauf
reagieren.
Anschließend kommen sie in die Schule zurück und berichten von ihren Erfahrungen.
Ende
(ca. 20 Minuten)
Alle Schüler diskutieren ihre Erfahrungen und werten sie aus.
60 von 86
Über die Sprache im Alltag macht man sich oft keine
Gedanken, obwohl sie ein wichtiges Werkzeug für die
Verständigung ist.
Der Umgang mit den Mitmenschen ist nicht mehr so förmlich wie früher.
Trotzdem gibt es weiterhin in jeder Gesellschaft bestimmte Spielregeln, die du
beachten musst, wenn du nicht in ein Fettnäpfchen treten möchtest.
Wie sieht es aber bei dir aus, wenn du zum Vorstellungsgespräch musst? Kannst du
die Situation und die Erwartungen gut einschätzen?
Ein Chef möchte beispielsweise in einem Gespräch nicht geduzt und wie ein Kumpel
behandelt werden. Er erwartet auch die Fähigkeit, fließend erzählen und beschreiben
zu können: Ganze Sätze, die Wörter im richtigen Zusammenhang benutzen usw…
Wenn man das weiß, kann man mit ein paar Tipps und Tricks den ersten Eindruck
deutlich verbessern.
Aufgabe:
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Konfliktsituation
Frau Hirtenfuß: Guten Morgen, Shirin, ich muss heute mal ein ernstes Wörtchen
mit dir reden. Heute Morgen kommt unsere beste Kundin Frau
Hinkebein mit hochrotem Kopf in mein Büro. Sie hat gesagt, dass
du ausgesprochen unfreundlich gewesen bist.
Shirin zuckt zusammen. Sie hat beobachtet, dass Melanie heute Morgen Frau
Hinkebein bedient hat und dabei nicht gerade freundlich ausgesehen hat. Aber was
soll sie jetzt tun? Melanie verpetzen? Die Schuld auf sich nehmen? Oder gibt es eine
Möglichkeit, ehrlich zu bleiben, ohne Melanie zu verpetzen?
Aufgabe:
Sprich mit deiner Gruppe darüber. Wie würdest du dich fühlen? Welche Lösung wäre
deiner Meinung nach die beste? Spiele die Lösung mit deiner Gruppe vor.
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Wortspiel
Denke dir mit deiner Gruppe fünf extrem-böse Schimpfworte aus und
schreibe sie auf einen Zettel.
Nachdem alle Gruppen ihre Worte ausgedacht haben, wählt jede Gruppe ihren
Sprecher.
Nun geht der Sprecher der ersten Gruppe nach vorne und sagt das erste Wort. Alle
Gruppen müssen nun, und das ziemlich schnell, fünf alternative akzeptable Wörter
dafür finden.
Die Gruppe, die als erstes die Wörter gefunden hat, bekommt einen Punkt.
63 von 86
Unsichtbares Theater
Anschließend setzen sich die Gruppen zusammen und besprechen die Reaktion der
Menschen.
64 von 86
Vorstellungs-
gespräch
65 von 86
Vorstellungsgespräch – Kein Glücksspiel, sondern
gute Vorbereitung und Training
In diesem Kapitel sollte zu Beginn noch einmal auf das bereits Erlernte, vor allem
aber auf die Kleidung eingegangen werden. Nur ausgewählte Bewerber werden zum
Vorstellungsgespräch eingeladen. Für viele Arbeitgeber ist das Gespräch
ausschlaggebend für die Einstellung. Daher sollte es besonders vorbereitet werden.
Eine Erfolg versprechende Vorbereitung hängt dabei von vielen Komponenten ab.
Ferner gehört zu einer guten Vorbereitung, dass der Bewerber sich im Klaren ist,
was der Personalentscheider fragen könnte. Zu diesem Zweck werden in diesem
Kapitel der Aufbau eines Vorstellungsgesprächs und häufig gestellte Fragen
benannt. Es gilt aber auch, sich im Kontext der Stärken-Schwächen-Analyse
möglicher Fragen bewusst zu sein, die die Schwächen der eigenen Biographie
betreffen.
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Material
! CD-Player
! Meditations-CD oder Konzentrationsspiele
! Hüte, Tücher
! Karten, Klebeband
Dauer
3 Unterrichtsstunden (135 Minuten)
Pause
(ca.15 Minuten)
Hauptteil
(ca. 70 Minuten)
Ende
(ca. 20 Minuten)
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Eine Stunde voll konzentriert – der mögliche Einstieg in
deinen Beruf
Es gibt drei wichtige Bereiche, über die du genau Bescheid wissen solltest:
Das Unternehmen
Über das Internet, Freunde und Bekannte, die Industrie- und Handelskammer, die
Handwerkskammer, Zeitungen, die Agentur für Arbeit oder
Prospekte solltest du dich so genau wie möglich über das
Unternehmen informieren. Du solltest so viele Informationen
wie möglich sammeln. Um dein Wissen vorher auf Lücken zu
überprüfen, kannst du alles, was du weißt, deinen Freunden
oder deinen Eltern erzählen. Du solltest sie fragen, ob sie
noch etwas Wichtiges über die Firma wissen möchten, was
du nicht erwähnt hast. Diese Methode hat zwei Vorteile: Du
stellst fest, was dir an Wissen noch fehlt. Zugleich übst du
das Vortragen.
Selbstdarstellung
Eine Bewerbung ist eine Werbung für ein Produkt. Dieses Produkt bist du. Wie auch
bei der Werbung im Fernsehen hast du wenig Zeit zu überzeugen. Aus diesem
Grunde ist es wichtig, dass du ganz genau über die Vorteile des „Produktes“
Bescheid weißt. Es kommt z.B. nicht sehr gut an, wenn der Chef mit dir über dein
Zeugnis sprechen möchte, du jedoch gar nicht mehr genau weißt, welche Noten du
hast.
Lies dir das Zeugnis genau durch und schaue dir vor allem die „Kopfnoten“ vor dem
Gespräch noch einmal an. Versuche im Gespräch auf die guten Noten aufmerksam
zu machen. Begründe, warum sie so gut sind. Zum Beispiel: „Biologie macht mir
besonders viel Spaß, weil…“
Über das Zeugnis hinaus möchten viele Chefs auch noch mehr über dich wissen,
z.B. welche Hobbys du hast, was du außerhalb der Schulzeit machst und welche
Stärken und Schwächen du hast.
Deine Stärken und Schwächen solltest du genau kennen, denn es macht sich nicht
besonders gut, wenn du auf die Frage danach „weiß nicht“ antwortest.
68 von 86
Fragen
Wenn du dich gut auf alle drei Bereiche vorbereitet hast, bleibt nur noch die
Zusammenstellung deiner Bewerbungskleidung und das Ausarbeiten des Weges
zum Unternehmen. Wenn du dir nicht sicher bist, wie du zu der Firma kommst, übe
den Weg vorher. Du darfst auf keinen Fall zu spät kommen.
69 von 86
Arbeitsblatt
Phase 1
Begrüßung und Vorstellung
!
Phase 2
Ausbildung und Berufsweg
!
Phase 3
Persönlicher und familiärer Hintergrund
!
Phase 4
Berufliche Ziele und Erwartungen
!
Phase 5
Kenntnisstand über das Unternehmen
!
Phase 6
Informationen zur Stelle/ Fachgespräch
!
Phase 7
Fragen der Bewerberin/ des Bewerbers
!
Phase 8
Abschluss des Gespräches
70 von 86
Kleine Tipps für das Vorstellungsgespräch
! Sei pünktlich. Lieber zehn Minuten vor dem Firmengebäude warten als
eine Minute zu spät sein.
! Ordentliche und saubere Kleidung. Du sollst dich aber darin wohl fühlen,
sonst bist du unsicher und wirkst nicht echt. Dir Kleidung sollte nicht zu
auffällig sein.
! Versuche im Gespräch Blickkontakt zu halten. Spreche deutlich, lächle
freundlich.
! Setze dich bequem auf den Stuhl, aber nicht so lässig, wie du das
Zuhause tun würdest.
! Zeige Interesse und frage ruhig nach, wenn du etwas nicht verstehst.
! Versuche deine Nervosität zu verbergen und fummele nicht an dir und
deinen Klamotten rum.
! Vermeide auffälligen Schmuck, beschränke dich auf ein dezentes Stück.
! Kaue auf keinen Fall Kaugummi.
! Dein Handy hast du ausgeschaltet oder erst gar nicht mitgenommen.
71 von 86
Der ultimative
Kniggetest
72 von 86
Der ultimative Knigge-Test
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
73 von 86
Beim Grüßen bist Du immer der Erste.
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
Ein angenehmer Händedruck dauert nicht zu lang, ist weder zu fest noch zu
locker.
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
74 von 86
Es gibt eine Distanzzone von ca. 30 cm.
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
75 von 86
Es ist immer gut, viel Schmuck zu tragen.
! richtig ! falsch
Wenn ich gut gekleidet bin, ist es egal, wenn meine Frisur nicht ganz ordentlich
ist.
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
76 von 86
Mit deinem Handy kannst du immer und überall
telefonieren.
! richtig ! falsch
Wenn dein Gespräch zu laut ist, sollen die anderen doch gehen.
! richtig ! falsch
Am Telefon hast du neben deinen Worten nur eine Möglichkeit, einen guten
Eindruck zu hinterlassen: Deine Stimme!
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
77 von 86
Du darfst beim Fahrrad fahren telefonieren.
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
Die Stummschaltung des Handys ist völlig sinnlos. Je lauter und schräger der
Klingelton, desto besser!
! richtig ! falsch
Wenn jemand stottert, beendest du für ihn den Satz, weil es sonst zu lange
dauert.
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
78 von 86
Löffel im Mund und Handy am Ohr machen den
besten Auftritt beim Essen zunichte.
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
79 von 86
Servietten müssen farblich zur Tischdecke passen.
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
Bei einem komplett eingedeckten Tisch wird immer das äußere Besteck
genommen.
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
Falls die Speisen zu heiß sind, kannst Du pusten bis es kälter ist.
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
Dein Handy liegt neben deinem Teller, damit du keinen Anruf verpasst.
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
80 von 86
Heute ist es total out, der Frau/ dem Mädchen aus der
Jacke zu helfen.
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
Wenn es dir nicht schmeckt oder etwas nicht stimmt, rufst du es laut durchs
Restaurant.
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
Das Messer liegt auf der linken, die Gabel auf der rechten Seite.
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
81 von 86
Wenn du siehst, dass Ältere Probleme
haben, z.B. am Fahrkartenautomat, bietest du
deine Hilfe an.
! richtig ! falsch
Wenn man einem Menschen eine Blamage ersparen kann, kann man
die Etikette auch mal in den Wind schlagen.
! richtig ! falsch
Biete auch Gästen aus dem Ausland deine Hilfe an, da sie oft unsicher sind.
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
82 von 86
Auf Rolltreppen ist das Drängeln und Schubsen
vollkommen ungefährlich.
! richtig ! falsch
Kaugummi kaust du mit offenem Mund und spuckst ihn dann auf die Erde.
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
Eine gute Vorbereitung nimmt dir etwas von deiner Nervosität beim
Vorstellungsgespräch.
! richtig ! falsch
83 von 86
Über das Unternehmen musst du dich vorher nicht
gründlich informieren.
! richtig ! falsch
Kenntnisse über den Beruf, für den du dich vorstellst, sind extrem wichtig.
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
! richtig ! falsch
84 von 86
Literaturverzeichnis
1. Adam, Birgit: Business-Knigge – Umgangsformen kennen, Sicher auftreten,
Positiv wirken, Gondrom, Bindlach, 2004
3. Droste, Lis und Monika Hillemacher: Stil und Etikette in unserer Zeit, 2.
Auflage, Beltz , 2005
5. Hanisch, Horst: Knigge für Beruf und Karriere, 4. Auflage, Haufe, Planegg,
2006
6. Graudenz, Karlheinz, Pappritz, Erica: Das Buch der Etikette, Perlen, Marbach,
1961
7. Knigge, Adolph Freiherr von: Über den Umgang mit Menschen, 3. Auflage,
Verlag Hahnsche Buchhandlung, 1790
10. Nagiller, Brigitte: Knigge, Kleider und Karriere – Sicher auftreten mit Stil und
Etikette, 2. Auflage, Mosaik, München 2004
11. Nitsch, Cornelia: Kids mit Stil – Der Knigge für Kinder und Jugendliche, Knaur,
München, 2004
14. Wolff, Inge: Der Knigge-Coach – Tipps für Schule und zu Hause, Universum,
Wiesbaden, 2005
85 von 86
Impressum:
Diese Kopiervorlagen stehen für die Vervielfältigung im Rahmen von
Veranstaltungen in Schulen, Seminaren und Lehrerfortbildungen zur Verfügung. Die
gewerbliche Verwendung oder Nutzung ist untersagt.
Herausgeber:
Berufsbildungszentrum (bbz) der IHK Siegen, Birlenbacher Hütte 10, 57078 Siegen
Redaktion:
Uta Fiedler, Christine Eling, mit freundlicher Unterstützung von Maria Bieke und Ute
Spies.
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