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personenzentrierte eorie
Humanistische Psychologie
- Jeder Mensch hat das Bedürfnis, seine eigenen Möglichkeiten zu verwirklichen und
auszuschöpfen
- Der Mensch wird ein aktives Wesen, als ein sich selbst steuerndes Wesen gesehen, das sein
Verhalten bewusst steuern, beein ussen und auch ändern kann
—» Jeder Organismus ist eine in sich geschlossene Einheit, die unteilbar ist.
- Der Mensch ist bestrebt, seine eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten zu entfalten
- … ist ein aktives Wesen, das sein Verhalten bewusst steuern, beein ussen und ändern kann
- … ist von Natur aus “gesund“ und besitzt Selbstheilungskräfte, die es ihm ermöglichen, aus
eigener Kraft ungünstige Lebensbedingungen wettzumachen und zu kompensieren
↳ Jeder Mensch besitzt diese angeborene Lebenskraft (Tendenz) zur Entwicklung all seiner
Möglichkeiten im Sinne der Erhaltung und Entfaltung des Organismus.
Bsp.: Erfahrungen, die eine Aktualisierung ermöglichen, werden entsprechend positiv bewertet
und weiterhin angestrebt.
Mit organismischem Erleben wird all das bezeichnet, was innerhalb des menschlichen
Organismus zu jedem Zeitpunkt vor sich geht und dem Menschen gewahr ist.
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Aktualisierungstendenz
= angeborene Lebenskraft
Selbstverwirklichung
= als Ziel der Aktualisierung
Selbstaktualisierung
= Teil der Aktualisierungstendenz
für die Entwicklung des Selbst
Der Organismus stellt also nach Rogers eine Ebene des Erfahrens und Wertens dar, welche mehr
oder weniger verdeckt ist.
Das Selbstkonzept
= Selbstkonzept stellt die durch Erfahrung zustande gekommene Gesamtheit aller
Wahrnehmungen, Meinungen, Urteilsbildungen und Bewertungen des Individuums über sich
selbst und seine Umwelt dar.
↳ Erfahrungen verdichten sich im Laufe der Zeit zum Selbst und bilden schließlich ein wertendes
Bild von sich selbst (= Selbstkonzept einer Person).
(subjektive Betrachtung)
✦ Denjenigen Teil der Aktualisierungstendenz, der für die Entwicklung des eigenen Selbst bzw.
Selbstkonzepts aufgrund von Erfahrungen und Wahrnehmungen wesentlich ist, bezeichnet
Rogers als Selbstaktualisierung; ein “Subsystem” der Aktualisierungstendenz.
Selbstkonzept
- Selbstaktualisierung
Selbstkonzept - Entstehung
das tatsächliche Bild einer das Bild einer Person über das, - Bewertungsebenen
Person über das, was sie ist was sie gern sein möchte und - Beziehung zwischen
und was sie kann wie andere sie haben möchten Aktualisierung & SK
(—» Kongruenz/Inkongruenz)
Sind reales und ideales Selbst weitgehend stimmig miteinander, so erlebt die Person diesen
Zustand als positiv.
Kla en Real- und Idealselbst jedoch zu sehr auseinander und sind nicht miteinander stimmig, so
zeigt sich das im Erleben von inneren Spannungen oder Unausgeglichenheit, was bei längerem
Anhalten zu psychischen Problemen und Störungen führen kann.
↳ Die personenzentrierte Theorie erklärt bspw. die Entstehung einer Depression aus der
Diskrepanz zwischen einem “negativen” Realselbst und einem überhöhten, meist
unrealistischen Idealselbst.
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Entstehung des Selbstkonzepts
Erfahrungen mit der eigenen und über die eigene Person, Forderungen und Wünsche der
erziehenden Personen, positive bzw. negative Beziehungsbotschaften und Zuschreibungen
bestimmen
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Selbstkonzept
die durch Erfahrung zustande gekommene Gesamtheit aller Wahrnehmungen, Meinungen,
Urteilsbildungen und Bewertungen des Individuums über sich selbst und seine Umwelt
✦ Viele Menschen lernen, dass sie nur geachtet, gemocht und respektiert werden, wenn sie sich
auf eine ganz bestimmte Art und Weise verhalten.
—» Ein Kind, dass sich nur unter ganz bestimmten Bedingungen angenommen fühlt,
entwickelt Bewertungsbedingungen.
Wertschätzung ist eine gefühlsmäßige Grundhaltung gegenüber einer anderen Person, die sich in
Achtung, Anerkennung und Wohlwollen zeigt und sich in Zugewandtheit, Interesse,
Aufmerksamkeit und Freundlichkeit ausdrückt.
↳ Selbstachtung ist die gefühlsmäßig wertende Einstellung einer Person zu sich selbst
und die Wertschätzung, die eine Person für sich selbst emp ndet.
Wertschätzung Geringschätzung
↓ ↓
↓ ↓
exibles Selbstkonzept starres Selbstkonzept
aktuelle Erfahrungen können in das aktuelle Erfahrungen können nicht in das
Selbstkonzept integriert werden Selbstkonzept integriert werden
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Abwehr
als Reaktion auf Erfahrungen, die im
Widerspruch zum Selbstkonzept stehen
Menschen mit hoher Selbstachtung besitzen also ein exibles Selbstkonzept und sind in der
Lage, Erfahrungen zu akzeptieren und in ihr SK zu integrieren bzw. es diesen anzupassen.
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Beziehung zwischen Aktualisierung und Selbstkonzept
Die (Nicht-)Stimmigkeit
Je nach Erfahrungen mit der eigenen und über die eigene Person können nun die Wertungen des
organismischen Erlebens - die “Verkörperung” der Aktualisierungstendenz - und die Wertung des
Selbstkonzeptes übereinstimmen oder nicht.
—» wird nun die Inkongruenz dadurch aufrechterhalten, dass sich das Selbstkonzept dagegen
wehrt, Erfahrungen zu integrieren, so entsteht im Mensch ein Kon ikt…
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Die Bewältigung von Erfahrungen
Der Schlüssel für eine gesunde oder nicht gesunde Entwicklung ist das Selbstkonzept; inwieweit
es sich der Aktualisierungstendenz “anpassen” und Erfahrungen integrieren kann oder nicht.
—» Menschen mit einem exiblen Selbstkonzept sind in der Lage, Erfahrungen zu akzeptieren
und in ihr Selbstkonzept zu integrieren, auch wenn diese von ihrem bestehenden Selbstkonzept
abweicht.
—» Personen jedoch, die ein starres Selbstkonzept besitzen und dieses neuen Erfahrungen
nicht anpassen können, sind nicht imstande, die Unstimmigkeit zwischen aktuellen Erfahrungen
und dem bestehenden Selbstkonzept zu überwinden und somit den inkongruenten Zustand zu
beseitigen.
↳ Jede Erfahrung, die ihr Selbstkonzept gefährdet oder noch mehr infrage stellt, wird als
bedrohlich wahrgenommen.
Erfahrungen werden immer dann als Bedrohung erlebt, wenn Menschen Veränderungen
eintreten lassen (müssen), die lieb gewordenen Sicherheiten und Kontrollen zuwiderlaufen.
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Um die bestehende Selbststruktur zu schützen und aufrechtzuerhalten, werden die als bedrohlich
erlebten Erfahrungen abgewehrt.
↳ Abwehr im Sinne der personenzentrierten Theorie stellt eine Reaktion auf Erfahrungen dar, die
im Widerspruch zum Selbstkonzept stehen und als bedrohlich empfunden werden.
= Verzerrung ist eine Abwehrreaktion, bei der die Bedeutung der Erfahrung so
verändert und entstellt wird, dass sie mit dem Selbstkonzept wieder übereinstimmt.
✦ Abwehr führt auf Dauer zur Verneinung und Verfälschung der Realität, sodass eine
realitätsgetreue Bewältigung des eigenen Lebens nicht mehr möglich ist.
Über ein oder mehrere Symptome (Anzeichen einer Störung) kann die Bewältigung dieses
Kon iktes und damit das Nichtwahrnehmen der Inkongruenz erreicht werden.
↳ Da also der durch Inkongruenz erlebte Kon ikt beängstigend ist, versucht das Individuum, ihn
um den Preis von Symptomen zu verleugnen.
Voraussetzung ist in der Regel jedoch eine aktuelle Erfahrung oder ein aktuelles Lebensereignis,
welches die Inkongruenz gewärtig werden lässt.
↳ Aufgrund von bestimmten Lebensereignissen oder Erfahrungen ist es auf Dauer nicht mehr
möglich, die Inkongruenz nicht wahrzunehmen.
Bsp.: Inkongruenz zwischen Geborgenheitswunsch und Wunsch nach Unabhängigkeit wird erst
ein Problem beim Beginn des Studiums bei der Frage aus dem Elternhaus auszuziehen.
↳ Dieses Zusammenspiel führt zu einem inneren Kon ikt, welcher sich in einer
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Die Bedeutung der personenzentrierten Theorie für die Erziehung
ihm zugeneigt sein; ihn ermutigen; ihm vertrauen; sich ihm gegenüber ö nen
Ein Kind, das von anderen erfährt, dass es als Person bedingungslos angenommen wird, kann
seine Entwicklungsmöglichkeiten entfalten, neue Erfahrungen machen, und es ist imstande sein
Verhalten an seiner eigenen seelischen Realität (nicht an vorgegebenen Wertmaßstäben) zu
orientieren.
= Verstehen bedeutet das Einfühlen in die innere Welt eines anderen, die Wahrnehmungen und
vorstellungsmäßige Vergegenwärtigung der subjektiven Welt eines anderen Individuums.
Erlebnisinhalte und gefühlten Bedeutungen; sie teilt dem anderen mit, was sie
= Unter Echtheit versteht man eine erzieherische Grundhaltung, bei der der Erzieher dem zu
Erziehenden gegenüber aufrichtig ist und sein Verhalten mit seinen Einstellungen übereinstimmt.
↳ Aufrichtigkeit: eine Person sagt das, was sie denkt und fühlt; sie gibt sich so,
wie sie wirklich ist; sie ist ehrlich sich selbst gegenüber; sie o enbart sich anderen
Trennung von Person und Sache (meint, dass sich Erziehung an der “Sache” zu orientieren hat.)
↳ Erziehungsmaßnahmen nicht auf die Person zu richten, sondern auf sein Verhalten.
↳ Der Erzieher sollte bestimmte Verhaltensweisen nicht auf sich selbst beziehen
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Klientenzentrierte Psychotherapie
auch Gesprächs(psycho)therapie
Handlungsleitend für die Therapeutentätigkeit ist für C. Rogers die Orientierung am Klienten, mit
der Absicht, dem Individuum zu einem besseren Verständnis über sich selbst und zu größerer
Unabhängigkeit zu verhelfen, damit er sich entwickeln und somit gegenwärtige und künftige
Probleme besser lösen kann.
Nach Rogers kommt es beim Klienten zu Einstellungs- und Verhaltensänderungen durch das
Beziehungsangebot des Therapeuten, welches sich in bedingungsloser Wertschätzung, Verstehen
sowie Echtheit zeigt. (—» Aufnahme einer positiven, emotionalen Beziehung)
Empathie (Verstehen)
= den inneren Bezugsrahmen des anderen möglichst exakt wahrnehmen, mit all seinen emotionalen
Komponenten und Bedeutungen, gerade so, als ob man die andere Person wäre, jedoch ohne jemals die
“als ob”-Position aufzugeben.
- Therapeut konzentriert sich auf die Gefühle des Patienten und versucht, diese zu verstehen und
das Verstandene möglichst akkurat mitzuteilen
- Klient wird ständig angeregt, sich mit seinen Gefühlen auseinander zu setzen und seine Wünsche
und Ziele zu konkretisieren
- Einbeziehung der “unbewussten” Gefühle, die durch Stimme, Mimik, Gestik, Körperhaltung
angedeutet werden
Konkretes Vorgehen:
- noch wichtiger als das Verbalisieren der Gefühle des Klienten ist das Verbalisieren der
Bewertungen, die der Klient gegenüber diesen Gefühlen hat
“je o ener wir für unsere eigenen Emotionen sind, desto besser
Bedingungslose Wertschätzung
= eine Person zu schätzen, ungeachtet der verschiedenen Bewertungen, die man selbst ihren
verschiedenen Verhaltensweisen gegenüber hat. (Rogers, 1959)
- uneingeschränktes Akzeptieren, das nicht an Bedingungen geknüpft ist;
- “innere Beteiligung”, die der Patient spürt und an Inhalt und Tonfall von Äußerungen erkennt
Bedeutung der Wertschätzung für den Patienten:
- Selbstachtung eines Menschen ist abhängig davon, wie sehr er von anderen mit Achtung,
Wertschätzung und emotionaler Wärme behandelt wird
- Verhaltensweisen von Therapeuten sollten immer die Selbstachtung der Klienten fördern!
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Echtheit (Kongruenz)
= bedeutet, dass der Berater sich dessen, was er erlebt oder emp ndet, deutlich gewahr wird, dass ihm
diese Emp ndungen verfügbar sind und er dieses Erleben in den Kontakt mit dem Klienten einbringt,
wenn es angemessen ist. (nach Rogers die wichtigste Therapeuteneigenschaft)
- wer nicht echt ist, kann auch keine echte bedingungslose Wertschatzung und Empathie vermitteln
- Bemühen um Wahrnehmung, O enheit, Klärung der Gefühle, die der Patient in ihm auslöst
Achtung:
Es besagt nicht, dass der Therapeut den Klienten mit all seinen Problemen und Emp ndungen
belasten soll. Aber er soll die Gefühle, die er selbst erlebt, nicht vor sich selbst verleugnen und
Gefühle, die in der Beziehung permanent wieder auftauchen, akzeptieren und auch äußern. Er soll
der Versuchung widerstehen, sich hinter einer professionellen Maske zu verbergen.
- Patient kann nur Vertrauen fassen, wenn Therapeut ihm als Mensch begegnet
- Patient wird angeregt in seinem eigenen Verhalten auch echter und o ener zu sein
Bedingungen für den Therapeuten um Echtheit realisieren zu können:
- Minimum an Selbstwert
- Immer wieder Sensibilität für die eigenen Emp ndungen scha en!!
(wenn der Therapeut sich verbal am Gespräch beteiligt, ohne es jedoch an sich zu reißen)
= Paraphrasieren bedeutet die Wiederholung der Aussage(n) des Klienten durch den
Psychotherapeuten mit seinen eigenen Worten.
↳ Der Klienten gewinnt so den Eindruck, dass er verstanden wird, was ihn wiederum
↳ zugleich nimmt der Therapeut emotionale Erlebnisinhalte des Klienten zur Kenntnis,
akzeptiert sie und teilt ihm in klarer Form mit, was er an Emotionen wahrgenommen hat
(Vorgehen bei dem die Gefühle, die der Kommunikationspartner nur indirekt ausdrückt, direkt
ausgesprochen werden)
↳ Auf diese Weise wird dem Sender gezeigt, welche Gefühle man an ihm wahrnimmt;
er fühlt sich besser verstanden und weiß, dass seine Gefühle akzeptiert werden.
Selbstexploration
= Selbstexploration bedeutet in der klientenzentrierten Psychotherapie die fortschreitende
Selbstwahrnehmung eigener Möglichkeiten und Verhaltensweisen.
↳ Durch akzeptierende Haltung gegenüber dem Klienten unterstützt der Therapeut, dass
dieser über sich selbst spricht und so wesentliche Einsichten über sich und sein
Erleben gewinnt
(Er ermutigt ihn, von dem zu sprechen, was ihn bedrückt, macht ihm jedoch deutlich,
dass er keine Lösung für seine Schwierigkeiten anbieten kann, dass er ihm aber bei der