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psychoanalytische eorie
Das psychoanalytische Persönlichkeitsmodell
Grundlegende Annahme der Psychoanalyse ist, dass bestimmte seelische Vorgänge und innere
Kräfte (z.B. verbotene oder bestrafte Wünsche, unangenehme Erlebnisse oder Probleme) dem
Bewussten verborgen, also “unbewusst” sind, sich jedoch auf das individuelle Verhalten und die
Entwicklung der Persönlichkeit nach ganz bestimmten Gesetzmäßigkeiten auswirken.
bewusst
Über-Ich (Moralitätsprinzip)
= umfasst Werte und Normvorstellungen, führt das - bewertet die Wünsche des Es
Verhalte des Ichs im Sinne des geltenden Moral und - gibt Ich die Anweisung, ob diese
hat eine weiter gehende Vervollkommung zum Ziel. zugelassen werden oder nicht
= bewusste Auseinandersetzung mit der Realität = Bescha enheit und Forderungen der
Außenwelt
- überprüft Realität
Es (Lustprinzip)
= Instanz der Triebe, der Wünsche und der - kündigt bestimmte Wünsche und
Bedürfnisse Bedürfnisse beim Ich an
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auf diese Weise kann das Kind lernen, Probleme der Welt wahrzunehmen
- Kind besitzt einen Raum der Freiheit und der eigenen Entscheidung
erst durch das Aufzeigen von Grenzen ndet eine bewusste Auseinandersetzung
mit der Realität statt, die die Urteilsfähigkeit des Kindes zwischen Anpassung
kommt es zu Ängsten:
Gewissensangst
= Ich “fürchtet” sich vor den Forderungen des Über-Ichs, was z.B. zu
Schuldgefühlen, Gewissensbissen oder Selbstvorwürfen führen kann
(2) Angst vor den Ansprüchen des Es
neurotische Angst
= Ich “fürchtet” sich die Kontrolle über das Es zu verlieren bzw. dass die
Ansprüche des Es zu übermächtig werden
(3) Angst vor der Realität
Realangst
= Ich “fürchtet” sich vor den Konsequenzen der Außenwelt, die auf die
Befriedigung von Wünschen folgen bzw. folgen würden
der Mensch nicht wahrhaben will oder kann und die Angst auslösen,
= Verdrängung
Projektion = Eigenschaften, die man an sich selbst nicht wahrhaben will oder kann,
werden anderen Personen oder Objekten zugeschrieben.
Identi kation = die Abwehr der Angst gelingt durch die Gleichsetzung mit einer anderen
Person. (z.B. einer starken Persönlichkeit, einem Prominenten, etc.)
Widerstand = der Mensch wehrt sich gegen das Aufdecken verdrängter Inhalte und
Vorgänge. (z.B. Therapieabbruch)
Sublimierung = nicht zugelassene Wünsche und Bedürfnisse werden in Leistungen
umgesetzt, die sozial erwünscht sind.
*Diese Verdrängung von Kon ikten und traumatischen Ereignissen kann sich neben der
psychischen auch auf die körperliche Gesundheit übertragen. Diese Art von Verdrängung
bezeichnet Freud als Konversion; die Umwandlung von verdrängten Belastungen in körperliche
Symptome.
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Erklärung psychischer Störungen auf der Grundlage
des psychoanalytischen Persönlichkeitsmodells
Fehlformen in der Erziehung
wie Ablehnung, Vernachlässigung, Überbehütung und Verwöhnung, zu autoritäre Erziehung u.a.
Traumatische Erlebnisse
↓
= Ich-Schwäche
↓
+ realitätsunangepasstes Verhalten
- Das Herstellen einer Bindung, die sich in einer emotionalen Beziehung zwischen Zu-
Erziehendem und einer Person o enbart, ist Voraussetzung für die Entstehung eines starken
Ichs. (Diese Beziehung muss sich einerseits durch positive Gefühle sowie andererseits durch
Respektieren und Unterstützen des kindlichen Explorationsbedürfnisses auszeichnen.)
- Erzieherverhalten, die geeignet sind, ein zu starkes Über-Ich aufzubauen, wie dies bspw. beim
autoritären und beim überbehütenden Erziehungsstil der Fall ist, sind zu vermeiden. (Je mehr
Gebote und Verbote, je mehr Lenkung in einer Erziehung vorhanden sind, desto stärker wird
sich das Über-Ich ausbilden.)
- Umgekehrt führt ein laisser-faires, ein indi erentes oder vernachlässigendes Erzieherverhalten,
zur Ausbildung eines zu schwachen Über-Ichs, sodass die Ansprüche des Es maßlos werden
können. (Je weniger Führung in einer Erziehung vorhanden ist, desto schwächer wird sich das
Über-Ich ausbilden.)
- Als Erstes folgt die Analyse, die die für den Psychotherapeuten wichtigen Erkenntnisse für die
Erforschung der unbewussten bedeutsamen Zusammenhänge liefert.
- Zur Aufdeckung unbewusster psychische Inhalte und Vorgänge bedient sich die Psychoanalyse
vornehmlich dreier Verfahrensweisen: der freien Assoziation, der Traumanalyse und der
Deutung.
- Dabei reagiert der Klient mit Widerstand, Abneigung gegen die Bewusstmachung unbewusster
psychischer Inhalte. Übertragung bezeichnet den Vorgang, Gefühle, die man gegenüber einem
Erlebnis, einer Person oder einer Beziehung aus der Vergangenheit hatte, auf den Therapeuten
zu projizieren.
- Die Übertragung zusammen mit der Gegenübertragung ist das Kernstück der klassischen
psychoanalytischen Psychotherapie
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Die psychoanalytische Trieblehre nach Freud
Die Psychoanalyse geht davon aus, dass jedes Verhalten durch Triebe erzeugt wird.
Grundlage von Trieben ist eine psychische Energie, die sich beim Kind noch ungerichtet und völlig
wahllos entlädt. Im Laufe der Entwicklung jedoch wird diese Entladung der Energie in ganz
bestimmte Bahnen gelenkt.
Voraussetzung für
gerichtet auf
Triebziel
Triebquelle
⟶ Trieb ⟶
Triebobjekt
Todestrieb (Thanatos)
Lebenstrieb (Eros)
gerichtet auf Au ösung und Zurückführung
↑ ↑
Ein Trieb ist eine angeborene, zielgerichtete psychische Energie, welcher durch eine Handlung
gekennzeichnet ist, die eine Triebbefriedigung bezweckt.
- Triebquelle
- Triebziel
= meint die Aufhebung des Reizzustandes bzw. die Befriedigung des Triebwunsches
- Triebobjekt
(Die Ausrichtung der Libido auf andere Personen und Gegenstände bezeichnet die
(entweder in Form von Selbsthass nach innen oder in Form von Aggression nach außen)
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Psychosexuelle Entwicklung (Entwicklung der Libido)
(= Ödipuskon ikt)
↳ Exhibitionismus
- die Vorbildwirkung der Mutter bzw. des Vaters ist für die
Identi zierung der eigenen Geschlechtsrolle von großer
Bedeutung
Die Latenzphase
hat keine spezi sche Triebquelle
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Entstehung psychischer Störungen durch
Kon ikte in der Libidoentwicklung
Erziehungsfehler oder traumatische Erlebnisse können auch dazu führen, dass die für die
Libidoentwicklung charakteristischen Triebwünsche entweder nicht bzw. nur unzureichend oder
aber über die Maße hinaus befriedigt werden, was ebenfalls seelische Fehlentwicklungen
bewirken kann.
= Triebfrustration bezeichnet das Erleben einer Enttäuschung, die auftritt, wenn die Befriedigung
wichtiger Bedürfnisse fortwährend verhindert wird.
↓ ↓
unzureichende Befriedigung exzessive Befriedigung
der Triebwünsche der Triebwünsche
Triebfrustration ↓
↓
Fixierung
Verhaftetbleiben an Erlebens- und Verhaltensweisen, die in der jeweiligen Phase vorherrschen,
und/oder an Objekten, die in dieser Phase eine wichtige Rolle spielen
oder
Regression
Zurückfallen auf in einer bestimmten Phase vorherrschende Erlebens- und Verhaltensweisen
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Die psychoanalytische Psychotherapie
Freie Assoziation
= Freies Assoziieren ist eine psychoanalytische Verfahrensweise, die daraus besteht, dass der
Klient aufgefordert wird, seinen Gedanken freien Lauf zu lassen und alle Gefühle und Gedanken
zu äußern ohne Rücksicht darauf, wie unwichtig, persönlich oder beschämend sie ihm scheinen.
Ein Klient soll zuerst einige Minuten ungelenkt Erleben, er soll seine Gedanken und Gefühle
gewähren lassen. Nun soll er einige Minuten unge ltert und so frei wie möglich von seinem
Erlebtem berichten — welche Gedanken kamen ihm? Wie hat er sich dabei gefühlt?
Traumanalyse
= Bei einer Traumanalyse wird der Klient dazu aufgefordert, von seinen Träumen zu berichten und
anschließend wieder frei zu assoziieren, was ihm zu bestimmten Ereignissen oder Personen im
Traum einfällt.
✦ Der manifeste Trauminhalt ist das Traumgeschehen, an das sich der Klient erinnert und wovon
er berichten kann.
✦ Der latente Trauminhalt dagegen stellt die unbewussten Bedürfnisse, Ängste und Kon ikte dar,
die hinter dem manifesten Trauminhalt verborgen sind.
Die Deutung
= Eine Deutung ist die dem Klienten mitgeteilte Interpretation über unbewusste
Sinneszusammenhänge.
Hierbei versucht der Therapeut den Inhalt aus den berichteten Träumen und dem frei Assoziiertem
zu “deuten”: er verweist auf mögliche Zusammenhänge und übersetzt bestimmte Symbole sowie
Au älligkeiten.
✦ Für diese Verfahrensweise ist es dabei von großer Bedeutung, ob der Klient bereits in der Lage
ist, die Deutung anzunehmen und zu verarbeiten. Andernfalls reagiert der Klient mit
Widerstand.
Im Laufe der analytischen Behandlung kommt es in der Regel zu einer starken emotionalen
Reaktion von seitens des Klienten auf den Therapeuten:
Die Übertragung
= bezeichnet den Vorgang, Gefühle, die man gegenüber einem Erlebnis, einer Person oder einer
Beziehung aus der Vergangenheit hatte, auf den Therapeuten zu projizieren.
Dieses Phänomen ermöglicht dem Therapeuten, die unbewussten Kon ikte des Klienten
unmittelbar zu beobachten, was beim Therapeuten ebenfalls Gedanken und Gefühle auslöst.
Durch diese sogenannte Gegenübertragung kann sich der Therapeut durch Analyse und
Selbstbeobachtung besser in seinen Klienten einfühlen und nachvollziehen.
Die Tiefenpsychologie
= Der Begri Tiefenpsychologie fast alle psychologischen und psychotherapeutischen Ansätze
zusammen, die die Bedeutung von unbewussten seelischen Vorgängen (des Unbewussten)
hervorheben für die Erklärung von menschlichem Verhalten und Erleben.
“Das Unbewusste”
Als unbewusst bezeichnet die Tiefenpsychologie alle seelischen Vorgänge, die nicht bzw. nicht
mehr in das Bewusstsein dringen, also bewusstseinsunfähig sind, das Erleben und Verhalten
eines Menschen aber maßgeblich beein ussen.
Der Mensch wird in der Psychoanalyse als dynamisches System betrachtet, das von
verschiedenen Energien gesteuert wird. Das Menschenbild von Freud geht von einer
mechanischen Vorstellung vom menschlichen Erleben und Verhalten aus. Das Individuum ist ein
Energiesystem, das von sexuellen und aggressiven Impulsen gesteuert wird. Zudem zeigt die
Psychoanalyse eine pessimistische Grundhaltung im Sinne einer geringfügigen Machbarkeit
menschlichen Lebens.
- Menschliches Verhalten wird durch Triebe erzeugt und gesteuert. Die seelischen Kräfte und
Motive, die das Verhalten einer Person steuern, sind dieser in der Regel nicht bewusst.
- Jedes Verhalten ist seelisch bedingt — determiniert — und lässt sich nur aus der individuellen
Lebensgeschichte eines Menschen erschließen.
+ Die Psychoanalyse ist eine umfassende Theorie, die das komplexe menschliche Erleben und
Verhalten erschöpfend beschreiben und erklären kann.
+ Die Bedeutung des Unbewussten für die Erklärung menschliches Erleben und Verhalten
—» Unbewusstes hat größeren Ein uss auf unsere Erleben als das Bewusste
—» Bewusstes Ich hat nur wenig Einsicht in unsere Wünsche und Bedürfnisse
+ Sie hat auch große Bedeutung für die Erziehung, Beratung und Therapie.
- Die Sichtweise jedoch, dass Erleben und Verhalten von sexuellen oder aggressiven
Triebimpulsen gesteuert wird, ist sehr verengt.
- Auch der Erklärungsversuch, dass jedes Erleben und Verhalten eine Ursache hat und durch
früher gemachte Erfahrungen determiniert ist, ist nicht nachweisbar und wird infrage gestellt.
- In der Freud’schen Psychoanalyse wird dem Menschen keine Selbststeuerung und Autonomie
zugestanden, das Ich besitzt nur eine schwache Position.
- Die Psychoanalyse ist zum Teil nicht wissenschaftlich fundiert; vor allem die Libidoentwicklung
wird auch von heutigen Psychoanalytikern abgelehnt.
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