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Tiefenpsychologie

„Wir nehmen an, dass die Triebe des Menschen nur von zweierlei Art sind, entweder
solche, die erhalten und vereinigen wollen - wir heißen sie erotische, ganz im Sinne des
Eros (…) - und andere, die zerstören und töten wollen; wir fassen diese als
Aggressionstrieb (…) zusammen.“
„Ganz selten ist die Handlung das Werk einer einzigen Triebregung, die an und für sich
bereits aus Eros und Aggression zusammengesetzt sein muss. (…) Die Lust an der
Aggression ist gewiss darunter (…).“ (Sigmund Freud, 1932)

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Gründervater der Psychoanalyse ist der Wiener Nervenarzt


Sigmund Freud (1856 - 1939), der entgegen der überwiegenden
damaligen Annahme, dass psychische Auffälligkeiten rein organisch
bedingt wären, vielschichtigere Erklärungsmuster postulierte.

Er nahm hierbei u.a. ein Schichtenmodell der Persönlichkeit an


und beschäftigte sich vorrangig mit den tiefergelegenen Schichten.
Nahezu alle entscheidenden Vorgänge beim Menschen vollziehen
sich laut ihm im Unbewussten . Dem bewussten Erleben ordnete er eher eine untergeordnete Rolle ein.

Nach Freud ist unser Seelenleben dreigeteilt . Diese


Instanzen gehen jedoch alles andere als harmonisch
miteinander um. Das ES repräsentiert die Gesamtheit
aller Triebe und Impulse, die wir nicht kontrollieren
können, wie z. B. Sexualtrieb, Geltungsbedürfnis, Liebe
und Hass. Sie beeinflussen uns, (meist) ohne dass wir es
bewusst wahrnehmen. Das ÜBER-ICH dagegen steht für
die moralischen Werte in unserer Persönlichkeit, wie z.B. Gebote oder Verbote von Eltern, Schule und
Gesellschaft. Das ES und das ÜBER-ICH stehen in einem ständigen Konflikt , den das ICH sozusagen als
Streitschlichter konstruktiv zu lösen versucht. Das Ich steht demnach für das bewusste Denken. Um
unbewusste Anteile in uns aufzudecken, nutze Freud die sog. Psychoanalyse . In einem Gespräch soll der
Patient allen seinen Gedanken freien Lauf lassen. Eine anschließende Deutung des Therapeuten deckt die
unbewussten seelischen Vorgänge auf. Die Theorie fußt also auf der Idee, dass entscheidende
Verhaltensantriebe unbewusst bleiben und zwar aufgrund von Abwehrmechanismen wie Verdrängung
in uns.

Bei der Betrachtung des menschlichen Erlebens und Verhaltens konzentriert sich die Tiefenpsychologie
auf die unbewussten Anteile in unserer Psyche und Persönlichkeit .
Behaviorismus

„Gebt mir ein Dutzend gesunde, gut gebaute Kinder und meine eigene, spezifizierte Welt, um sie
darin großzuziehen, und ich garantiere, dass ich irgendeines aufs Geratewohl herausnehme und
es so erziehe, dass es irgendein beliebiger Spezialist wird, zu dem ich es erwählen könnte – Arzt,
Jurist, Künstler, Kaufmann, ja sogar Bettler und Dieb, ungeachtet seiner Talente, Neigungen,
Absichten, Fähigkeiten und Herkunft seiner Vorfahren.”
(John B. Watson, 1914)
Der Mensch ist, was er gelernt hat, und Individualität ist nur die unterschiedliche Lerngeschichte.
Auch aggressives Verhalten ist demnach erlernt und tritt auf, wenn die Konsequenzen auf das
gezeigte Verhalten als Belohnung (z. B. materiell: Erlangen eines gewünschten Gegenstandes;
immateriell: Aufmerksamkeit) empfunden werden.

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Der Behaviorismus, der zu Beginn des ______. Jahrhunderts entstand, geht davon aus, dass das Verhalten
der Menschen mit ____________________________ Methoden untersucht werden kann und soll. Der
Behaviorismus beschränkt sich dabei strikt auf das, _______________________________ ist. Alle inneren
Vorgänge wie Gefühle, Gedanken oder Motive, aber auch natürliche Anlagen, Talente und Vorlieben
werden bei der Entstehung von Verhaltensweisen, also beim Lernprozess, völlig ausgeblendet. Aus Sicht der
Behavioristen gleicht das Lebewesen somit einer ___________________ und steht unter vollständiger
Kontrolle seiner ___________________. Grundsätzlich geht der Behaviorismus davon aus, dass jedes
Verhalten …
 … erlernt ist und wieder verlernt werden kann (→ Lerntheorie)
 … eine Reaktion auf einen Reiz aus der Umwelt ist.

Reiz, Stimuli Reaktion, Verhalten

S → ? →
R

In diesem Zusammenhang sind zwei Konditionierungstheorien (= Lerntheorien) zentral:


________________ Konditionierung:
Reaktionen werden mit bestimmten Reizen verknüpft, von denen sie immer wieder neu ausgelöst werden
können (z. B. „Der kleine Albert“: Konditionierung von Angst)

________________ Konditionierung:
Positive oder negative Konsequenzen (Belohnung / Bestrafung) beeinflussen die Wahrscheinlichkeit, dass
ein bestimmtes Verhalten auftritt (z. B. „Skinner-Box“: Ratte drückt einen Hebel nur bei Lichtsignal,
Belohnung: Futter)

Bei der Betrachtung des menschlichen Erlebens und Verhaltens konzentriert sich ein behavioristisch
orientierter Psychologe auf ____________________________________________________________
___________________________________________________________________________________.
Humanistische Psychologie

„Aggressive Verhaltensweisen können durch die Frustrationen resultieren, die durch die Verwehrung
der Befriedigung grundlegender Bedürfnisse wie Sicherheit und soziale Zugehörigkeit entstehen.
Zum einen kann aggressives Verhalten dadurch motiviert sein, sich selbst zu verteidigen
und sich einer Befriedung grundlegender Bedürfnisse zu nähern, zum anderen kann es
auch als Zeichen verstanden werden, dass sich jemand gegen mögliche Hindernisse auf
dem Weg zum persönlichen Wachstum zur Wehr setzt.“ (vgl. Abraham Maslow, 1908 -
1970)

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Die humanistische Psychologie versteht sich als ein Gegenentwurf zur Tiefenpsychologie und dem
Behaviorismus, deren eher pessimistischen Menschenbild sie sich verwehrt.

In der humanistischen Psychologie erlebt eine Person andere wie sich selbst in bewusster Weise. Sie
beschäftigt sich vor allem mit der Frage des Selbstkonzeptes , wie der Mensch also über sich denkt,
und welche Gefühle und Motivationen der Mensch bei sich wahrnimmt. Im Mittelpunkt stehen hierbei stets
die Person und ihr Potential zur Entfaltung. Die Umwelt schafft im besten Fall ein Klima, das es einer
Person ermöglicht, sein Potential in einer möglichst selbstbestimmten Weise kreativ zu entwickeln. Der
Mensch wird als aktives Wesen gesehen, der sein Verhalten bewusst steuern, beeinflussen und auch
ändern kann. Auf die Frage, wann das oberste Ziel, sich selbst zu verwirklichen, erreicht werden kann, gibt
Abraham Maslow mit seiner Theorie der Bedürfnispyramide eine umfangreiche Antwort.

Selbst-
verwirklichung

Individualbedürfnisse
(Anerkennung, Geltung)
soziale Bedürfnisse
(Partner, Freunde, Liebe)
Sicherheit
(Wohnen, Arbeit, Einkommen)
Grundbedürfnisse
(Nahrung, Schlafen, Sex)

Bei der Betrachtung des menschlichen Erlebens und Verhaltens konzentriert sich ein humanistischer
Psychologe auf die Beantwortung der Frage, wie und unter welchen Bedingungen es dem Menschen
gelingen kann, in selbstbestimmter Weise sein Potential vollständig zu entwickeln .
Kognitive Psychologie

“Wenn du einem Kind etwas beibringst,


nimmst du ihm für immer die Chance, es für sich selbst zu entdecken.”
(Jean Piaget, 1896 – 1980)

Jedes Verhalten ist in der kognitiven Psychologie das Ergebnis von Denk- und Lernprozessen.
Der Mensch kann sein Handeln anpassen und zielführend modifizieren. Hinter aggressiven
Handlungen werden zum Beispiel feindselige Gedanken vermutet, also Fantasien und die
Absicht, eine andere Person zu verletzen oder ihr auf eine andere Weise zu schaden.

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Mit der kognitiven Wende in den 1960er Jahren rückten Prozesse der _________________________
und _____________________________ in den Fokus der Psychologie:
Als Reaktion auf die behavioristische Sicht auf den Menschen, geht die kognitive Psychologie davon
aus, dass unser Lernen durch Prozesse beeinflusst wird, die zwischen ____________ und
________________ liegen.

Reiz, Stimuli Verarbeitung Reaktion, Verhalten

S →
kognitive
→ R
Prozesse

Kognitionen bezeichnen dabei die Gesamtheit aller psychischen Vorgänge, die der Aufnahme,
Verarbeitung und Speicherung sowie des Abrufens und Weiterverwendens von Informationen dienen.
Zum Beispiel: _______________________________________________________________________

Bei all diesen Vorgängen spielt unser __________________ eine entscheidende Rolle, denn es führt zu
____________________________________: Gleiche oder ähnliche Reize können daher gemäß der
kognitiven Psychologie zu ganz unterschiedlichen Reaktionen führen.
 Es kommt wesentlich darauf an, wie ein Mensch Umweltereignisse wahrnimmt und diese
gedanklich verarbeitet, beurteilt sowie bewertet.
 Kognitive Vorgänge beeinflussen sowohl das Verhalten als auch das Erleben eines Individuums,
d.h. unsere Reaktionen sind das Produkt von dem, was und wie wir über eine Situation oder ein
Ereignis denken.

Bei der Betrachtung des menschlichen Erlebens und Verhaltens konzentriert sich ein kognitiver
Psychologe auf _________________________________________________________________.

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