Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Selbstkonzept: besteht aus Gesamtheit ihres Wissens und ihrer Überzeugungen über sich
selbst
Selbstschema: Eine aus Erfahrung gewonnene Meinung einer Person über sich selbst,
welche die Verarbeitung selbstbezogener Informationen organisiert und lenkt (sportlich, klug,
übergewichtig…)
➔ Wie man sich wünscht und was man für sich selbst fürchtet
Selbstreferenzeffekt: Neigung, selbstbezogene Informationen besser zu verarbeiten und zu
erinnern als andere Informationen
Selbstwertgefühl: Affektive Komponente des Selbst → besteht aus negativer und positiver
Bewertung des Selbst. Sich selbst mögen/schätzen
- Bottom-up Sichtweise: Selbstwertgefühl kann verbessert werden, wenn man
Menschen hilft, sich in den Bereichen besser zu fühlen, die für ihren Selbstwert
wichtig sind
- Top Down Sichtweise:
Einflüsse auf Selbstkonzept (genetisch und sozial):
- Soziale Rolle, die sie annimmt (Student, Vater, Schwester etc.)
- Soziale Identität, die sie ausbildet (Zugehörigkeit, Geschlecht, Religion..)
- Sozialer Vergleich mit anderen (Facebook, abwärts und aufwärts)
- Soziale Beziehungen
- Misserfolge und Erfolge
- Kultur
Individualistische Kulturen: schätzen die Rechte und Interessen des Individuums hoch ein.
Die Identität wird über persönliche Eigenschaften definiert. (Westen)
Narzissmus:
- Sind von der eigenen Großartigkeit und Wichtigkeit überzeugt.
- Sind oft kontaktfreudig und charmant.
- Sorgen sich nicht um andere (Mangel an Empathie).
- Haben auf lange Sicht Beziehungsprobleme.
- Haben häufig ein überhöhtes Selbstwertgefühl.
➔ Unausstehlich, unterbrechen andere
Selbstwertdienliche Verzerrung: Neigung, sich selbst positiv zu bewerten → Dient der
Selbstaufwertung → Neigung sich Erfolge selbst zuzuschreiben, während sie für ihre
Misserfolge äußere Umstände verantwortlich machen. Man möchte besser sein als
Durchschnitt. Auch Vergleich mit Vergangenem Ich
Selbstwertdienliche Attribution: Tendenz, Erfolge auf internale Ursachsen, wie z.B. die
eigene Fähigkeit oder Anstrengung, zu attribuieren und Versagen auf externale Ursachen zu
attribuieren (z.B. Pech auf die Schwierigkeit der Aufgabe)
➔ Unrealistischer Optimismus: Kann vorteilhaft sein, da sie Angst reduzieren. Kann
negativ sein, wenn anderen Schuld gegeben wird
Selbstaufmerksamkeit: Zustand, in dem eine Person ihre Aufmerksamkeit auf die eigene
Person fokussiert → Durch Sollwerte/Standards wird Verhalten überwacht und angepasst
- Erhöhte Selbstaufmerksamkeit vor Spiegel, Kamera, wenn Zuschauer zugucken →
Vermehrte Selbstkontrolle (Weniger Schummeln)
Selbstwirksamkeit: Überzeugung einer Person, dass sie fähig ist, bestimmte Aufgaben oder
Handlungen erfolgreich ausführen zu können (hohe SW → ausdauernder, leben gesünder,
weniger ängstlich)
Kontrollüberzeugung: Ausmaß, in dem Personen Ereignisse als internal, durch ihre eigenen
Anstrengungen oder Handlungen, kontrollierbar wahrnehmen oder als external, durch Zufall
oder durch Einflüsse von außen, kontrolliert ansehen.
➔ Internal: Person meint Ereignisse selbst kontrollieren zu können (handeln aktiv bei
Misserfolg, Stolz auf Erfolge, Scham bei Misserfolg)
o Glücklicher, gesünder, mehr Ausdauer
➔ External: Person meint, Zufall oder äußere Einflüsse, wie andere Personen,
bestimmen über ihren Erfolg (weniger intensive Emotionen, sehen sich weniger
als Verursacher)
Selbstregulation: Prozess, bei dem das eigene Verhalten vorsätzlich kontrolliert und gelenkt
wird, um erwünschte Gedanken, Gefühle und Handlungsziele zu erreichen.
Selbsterschöpfung: Schwächung der Selbstregulation nach einer Anstrengung zur
Selbstkontrolle
Selbstbehinderung: besteht darin, das eigene Selbstimage mit Verhaltensweisen zu
schützen, die als Entschuldigung für einen späteren Misserfolg dienen.
Selbstpräsentation besteht darin, sich so auszudrücken und zu verhalten, dass ein günstiger
Eindruck entsteht, oder ein Eindruck, der den eigenen Idealen entspricht.
Discounting principle: Menschen beachten häufig eine Ursache für ein Verhalten nicht, wenn
andere plausible Ursachen bereits bekannt sind
Schema: Eine im Gedächtnis gespeicherte Struktur, die unser Wissen über eine Kategorie
enthält (Erwartungen über Kategorie)
Rolle: Menge von Normen, die definieren, welches Verhalten von Menschen in bestimmten
sozialen Positionen erwartet wird (Mutter, Polizist, bruder…)
Urteilsheuristiken
Heuristiken: Schnelle und Effiziente Denkstrategien („Faustregeln“ oder „mentale Abkürzun-
gen“)→ Zweckdienliche aber ungenaue Lösungen beim Beurteilen sozialer Situationen
Illusorische Korrelation: Menschen nehmen eine illusorische Korrelation wahr, wenn sie ei-
nen Zusammenhang zwischen Ereignissen erwarten und diesen Zusammenhang selbst
dann wahrnehmen, wenn diese Ereignisse nur zufällig zusammen auftreten. Die illusorische
Korrelation wird durch das Zusammentreffen von Ereignissen gefördert, die auffällig oder
verschiedenartig sind. (negative Verhaltensweisen sind auffällig, Minderheiten sind verschie-
denartig)
Urteilsverzerrungen
Einstellungskomponenten:
- affektive Komponente: Positive oder negative Gefühle gegenüber Einstellungsobjekt
- kognitive Komponente: Meinungen über das Einstellungsobjekt
- Verhaltenskomponente: Tendenz, sich gegenüber dem Einstellungsobjekt in be-
stimmter Weise zu verhalten
Moralische Scheinheiligkeit: Man sagt es ist moralisch verwerflich etwas zu tun, macht es
aber trotzdem
Annehmen von Rollen: Menschen neigen dazu, das was sie tun/sagen an die Position ande-
rer anzupassen, auch dann, wenn dieses Verhalten nicht ihrer Einstellung entspricht (Bsp.:
Stockholmsyndrom)
➔ Menschen entscheiden sich zunächst bewusst dazu, die mit einer Rolle verbunde-
nen Erwartungen zu erfüllen.
Mit der Zeit werden die zur Rolle gehörenden Normen automatisch Teil der eige-
nen Identität bzw. Teil ihres Selbst.
Dissonanztheorie: Menschen sind häufig beunruhigt sind, wenn ihre Gedanken, Gefühle
und Handlungen widersprüchlich, d.h. inkonsistent sind.
Sie wenden erhebliche psychische Energie auf, um diese Widersprüche aufzulösen, also die
Konsistenz, die Vereinbarkeit zwischen Gedanken, Gefühlen und Verhalten, wiederherzu-
stellen
Inkonsistenz: Zwei oder mehrere Einstellungen sind unvereinbar oder Einstellungen und Ver-
halten sind unvereinbar. Eine solche Inkonsistenz liegt vor, wenn eine Person eine Entschei-
dung getroffen hat (im weitesten Sinne) welche auch zu ihr bewussten Nachteilen führt.
Kognitive Arbeit/ Rationalisierung: Die betroffene Person ist motiviert, diese Spannung (Dis-
sonanz zu verringern. Zur Reduktion von Dissonanz leistet die Person kognitive Arbeit (Rati-
onalisierung).
Einstellungswandel: Die bei der Entscheidung gewählte Alternative wird attraktiver, die abge-
lehnte wird unattraktiver
Low-ball Technik: Menschen, die eingewilligt haben, einer Forderung nachzukommen, wer-
den das häufig auch dann noch tun, wenn der Fordernde im Nachhinein seine Forderung er-
höht.
Konformität:
Konformität: Ist eine Verhaltens-, Meinungs-, oder Einstellungsänderung aufgrund eines tat-
sächlich oder vermeintlichen Gruppendrucks. (Aufgrund des Einflusses anderer Personen
unterschiedlich handeln)
➔ Öffentliche Konformität: Nachgeben, nur Verhalten geändert (Einstellung gleich)
➔ Private Konformität: Verhalten und Überzeugung/Einstellung geändert
➔ Gehorsam: Handeln auf Befehl einer Autoritätsperson (Teil von öffentlicher Kon-
formität)
(Mehrheitseinfluss): Der soziale Einfluss, der sich aus der Konfrontation mit den Meinungen
einer Mehrheit oder der Mehrheit der eigenen Gruppe ergibt.
Subliminale Darbietung: Eine Methode, nach der Reize so kurz oder so schwach dargeboten
werden, dass sich Menschen nicht bewusst sind, diesen Reizen ausgesetzt gewesen zu sein
In nicht eindeutigen Situationen: Menschen neigen dazu, mit den Urteilen anderer konform
zu gehen
In eindeutigen Situationen: Eine offensichtlich falsch urteilende Mehrheit kann das Urteil ein-
zelner beeinflussen
Interessen von Menschen, die in Anwesenheit anderer einen Aspekt der Wirklichkeit beurtei-
len sollen:
- Eine richtige Beurteilung geben
- Einen guten Eindruck auf andere machen
Normativer Einfluss: Bewirkt Konformität, die daraus resultiert, dass man die Erwartungen
anderer erfüllen will, um akzeptiert zu werden → Angst vor Ablehnung
Informativer Einfluss: Bewirkt Konformität, die daraus resultiert, dass man sich Klarheit über
die Wirklichkeit verschafft, indem man Informationen anderer Personen akzeptiert (auch in-
formationaler Einfluss oder Informationseinfluss) → Person vertraut dem Urteil anderer, da
man den Wunsch hat korrekt zu Urteilen
Informativer Einfluss:
- Gruppenmitglieder hören neue Argumente, die meisten sprechen für den vorherr-
schenden Standpunkt der Gruppe.
- Aktive Teilnahme an der Diskussion erhöht die Einstellungsänderung im Vergleich
zum passiven Zuhören (man fühlt sich dem eigenen Standpunkt
➔ Dissonanztheorie und Selbstwahrnehmungstheorie
- Nachdenken über die Argumente, sie bewerten, Gegenargumente suchen erhöht die
Einstellungsänderung.
Konsistenz: Eine Minderheit, die ihre Meinung konsistent (standhaft) vertritt, ist einflussrei-
cher als eine, die unentschlossen oder schwankend ist
Konsistenz ist ein Verhaltensstil, der darauf hindeutet, dass eine bestimmte Position beibe-
halten wird
- über die Zeit (diachrone Konsistenz)
- über Individuen hinweg (synchrone Konsistenz)
Zweiprozess-Erklärungen:
- Eine Minderheit geht mit der Mehrheit häufig öffentlich konform, d.h. sie passt ihr Ver-
halten öffentlich an den sozialen Druck an, obwohl sie privat nicht übereinstimmt.
- Wenn dagegen eine Mehrheit der Minderheit folgt, dann spricht das dafür, dass die
Mehrheit deren Meinung echt akzeptiert
Soziales Faulenzen: ist die Neigung von Menschen, sich weniger anzustrengen, wenn sie
- mit einer Gruppe zusammenarbeiten und
- nicht für ihre individuellen Anstrengungen verantwortlich gemacht werden können.
➔ wenn die Anwesenheit anderer die Anonymität erhöht und damit die Bewertungs-
erwartung senkt, dann folgt soziales Faulenzen
Trittbrettfahrer: sind Personen, die von der Gruppe profitieren, aber selbst wenig zurückge-
ben.
Bewertungserwartung: Die Besorgnis von Menschen darüber, wie sie von anderen bewertet
werden, →.
Soziales Faulenzen wird eingegrenzt, wenn:
- Die Leistung individuell bewertet wird
- Die Aufgabe ist so herausfordernd, dass auf den eigenen Beitrag nicht verzichtet wer-
den kann. Dies ist besonders bei Teams in sportlichen
- Aufgaben ist ansprechend oder motivierend und bedeutsam für die eigene Person
oder wichtig für anderen Personen
- Die Gruppe meint, dass große Anstrengung zu einer Leistung führt, die auch belohnt
wird.
- Gruppenmitglieder sehen andere Gruppenmitglieder als unzuverlässig oder unfähig
an, viel beizutragen, halten es aber für wichtig, das Leistungsziel zu erreichen.
- Gruppenkohäsion ist hoch
Soziale Erleichterung nach Zajonc: Die physische Anwesenheit anderer bewirkt als angebo-
rene Reaktion, eine Zunahme der Erregung bzw. eine Erhöhung des Aktivierungsniveaus.
Erregung verstärkt diejenigen Reaktionen, die dominant (vorherrschend, wahrscheinlich)
sind.
- Bei leichten Aufgaben ist die richtige Lösung die dominante Reaktion. Gute Spieler
spielen bei Anwesenheit anderer besser
- bei schweren Aufgaben ist die inkorrekte Ausführung die dominante Ausführung.
Schlechte Spieler spielen also bei Anwesenheit anderer Leute schlechter.
Crowding: Anwesenheit vieler anderer → Crowding erhöht die Erregung und diese erleichtert
die dominanten Reaktionen.
Gruppendenken: Besteht in einer Denkweise, die entsteht, wenn das Streben nach Überein-
stimmung (Konsens) den Entscheidungsprozess einer Gruppe derart dominiert, dass die
Wahrnehmung der Realität beeinträchtigt wird. Damit werden Fehlentscheidung möglich.
Wird gefördert durch:
- Hohe Gruppenkohäsion
- Die Gruppe ist von alternativen Informationsquellen isoliert
- Ihre Führung favorisiert eine bestimmte Lösung
2) Der Glaube an die moralische Rechtfertigung wird nicht angezweifelt, ethische und
moralische Bedenken werden ignoriert
4) Die Stereotypisierung der Gegenpartei wird vorgenommen, sie wird als schwach, un-
fähig, schlecht dargestellt oder ihr wird mangelndes Problemverständnis unterstellt.
7) Die Illusion von Einstimmigkeit besteht in der falschen Annahme, dass das Schwei-
gen der anderen Zustimmung bedeutet.
Aggression: Ein Verhalten, das mit der Absicht ausgeführt wird, jemanden zu verletzen oder
zu schädigen
Feindselige Aggression: wird durch Ärger verursacht und als Selbstzweck ausgeführt (auch
Ärger-Aggression, „hostile, affective, emotional aggression“).
Kulturen, die von Viehzüchtern abstammen neigen stärker zu Aggression (verglichen mit Kul-
turen, die Ackerbau betrieben).
Viehdiebstahl → Bedrohung der Existenz → Gewalt
Der feindselige Attributionsstil: Die Neigung, eine feindselige Absicht auch dann wahrzuneh-
men, wenn ein schädigendes Verhalten versehentlich oder achtlos erfolgt sein kann.
Männer:
- Direkt aggressiv
➔ physische Aggression
➔ Verbale Aggression
Frauen:
- indirekt aggressiv
➔ soziale Aggression (Lügen erzählen, Ausschließen, Lästern, Andere dazu zu brin-
gen jemanden nicht zu mögen)
➔ Weiblichen Personen sind Beziehungen und Vertäuen wichtiger als männlichen
Aversive Ereignisse: sind Reize oder Situationen, die einen negativen Affekt auslösen.
Physische aversive Ereignisse: Lärm, unangenehme Gerüche, Unangenehme Wetterbedin-
gungen, Schmerz, Hitze
Verschiebung der Aggression: Wenn aggressive Handlungen gegen den Urheber der Frust-
ration gehemmt werden, dann kann eine Verschiebung der Aggression erfolgen, d.h. die Ag-
gression richtet sich gegen ein anderes Ziel als den Urheber der Frustration.
Erregungstransfer: Danach kann noch nicht abgebaute physiologische Erregung aus einer
neutralen, nicht aggressionsbezogenen Aktivität auf eine andere, Ärger auslösende Situation
übertragen werden.
Aggressiver Hinweisreiz:
- Ereignisse, die mit erfolgreicher Aggression assoziiert sind
- Ereignisse, die unangenehme Gefühle auslösen
Katharsis: Unter Katharsis versteht man den Abbau aggressiver Energie durch aggressives
Verhalten, durch das Beobachten aggressiven Verhaltens oder durch Aggressionsfantasien.
(„Dampf ablassen“) → Das imaginäre Ausführen aggressiven Verhaltens, z.B. beim Be-
obachten von Mediengewalt oder im Rollenspiel steigert sogar die Wahrscheinlichkeit ag-
gressiven Verhaltens
Vorurteile:
Vorurteil: ist eine nicht gerechtfertigte, negative Einstellung gegenüber einer Gruppe und de-
ren Mitgliedern
➔ Stereotyp: eine vorgefasste (meist übergeneralisierenden, manchmal richtigen
und veränderungsresistenten) Meinung über eine Gruppe, deren Mitgliedern be-
stimmte Eigenschaften zugeschrieben werden (kognitive Einstellungskompo-
nente)
➔ Negative, affektive Bewertung der Mitglieder der Gruppe (affektive Einstellungs-
komponente)
Eigengruppe: ist die Gruppe, der eine Person angehört oder anzugehören glaubt.
Fremdgruppe: ist die Gruppe, zu der eine Person nicht gehört oder nicht zu gehören glaubt.
Offene Vorurteile: Vorurteile, denen sich die Personen bewusst sind und die sie auch offen-
sichtlich gegenüber anderen Personen zeigen
Subtile Vorurteile: Vorurteile die nicht offen gezeigt oder geäußert werden, da sie inzwischen
weniger sozial akzeptiert werden. Personen sind nicht bewusst, dass sie Vorurteile haben,
aber zeigen sie im Verhalten, wenn sie das Verhalten rechtfertigen können. → Deshalb wer-
den subtile Vorurteile besonders bei intimen sozialen Kontakten und in Situationen mit gro-
ßer sozialer Nähe beibehalten. (z.B. heiraten oder Ausgehen)
Automatische Vorurteile: Sie sind in der Regel implizit (unbewusst) und können sich im Ver-
halten zeigen, in einem Spontanen Verhalten, ohne nachzudenken
Soziale Ungleichheit: Eine Gruppe mit sozialer und ökonomischer Überlegenheit kann vorur-
teilsbehaftete Überzeugungen nutzen, um die eigene privilegierte Position zu rechtfertigen.
Konformität: Wenn Vorurteile in der Gesellschaft akzeptiert werden, dann gehen viele den
Weg des geringsten Widerstandes und passen sich an.
Die soziale Identität: ist die aus der Gruppenzugehörigkeit stammende Vorstellung einer Per-
son darüber, wer oder was sie ist (die soziale Identität des Selbstkonzeptes).
Kategorisieren: Menschen kategorisieren andere und sich selbst (Z.B. als Hindu, als Deut-
sche, als Busfahrer).
Identifizieren: Menschen assoziieren sich mit bestimmten Gruppen (den Eigengruppen) und
gewinnen daraus an Selbstwertgefühl.
Vergleichen: Menschen setzen ihre Gruppe in Kontrast zu anderen Gruppen (den Fremd-
gruppen) und neigen dazu, die eigene Gruppe zu favorisieren und aufzuwerten (In-group
bias).
Das gerechte Welt Phänomen: Menschen, die in ihrer sozialen Umgebung Ungerechtigkeit
gegenüber anderen Personen erleben, versuchen oft die Gerechtigkeit wieder herzustellen.
Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:
- Dem Opfer helfen oder es entschädigen.
- Bei Machtlosigkeit: Sich einzureden, das Opfer hätte sein Leiden verdient (Herabset-
zen des Opfers)
Autoritäre Persönlichkeit:
- Gehorsam gegenüber Autoritätspersonen und Intoleranz gegenüber Statusniedrige-
ren und Fremdgruppen
- Vorurteile gegenüber den verschiedensten Gruppen gleichzeitig vorhanden
- ethnozentrischen Personen sind von der Überlegenheit der eigenen ethnischen oder
kulturellen Gruppe überzeugt und sind voreingenommen gegenüber Fremdgruppen.
- sehen die Welt als gefährlich und dekadent an
- fürchten sich vor dem Verlust von Konventionen und Tradition
- unflexibles schwarz-weiß Denken
- selbstgerecht und halten sich für moralisch überlegen
- gegenüber Menschen mit mehr Macht oder höherem Status unterwürfig
- Gegenüber den Menschen, von denen sie meinen, sie hätten einen niedrigeren Sta-
tus sind sie aggressiv oder bestrafend
Soziale Dominanzorientierung:
- wollen ihre eigene Gruppe gegenüber den anderen Gruppen als überlegen sehen.
- rechtfertigen Unterschiede beim Status, bei der Macht und beim Reichtum damit,
dass die Privilegierten ihre bevorzugte Stellung der eigenen Kompetenz verdanken
- Die Unterprivilegierten betrachten sie als unfähig oder faul und berücksichtigen nicht,
dass diese nicht dieselben Möglichkeiten haben.
- wollen auch zwischenmenschlich andere Menschen dominieren, auf legitime oder il-
legitime Weise
- manipulieren bereitwillig andere Menschen zu ihrem eigenen Vorteil. Zudem sind sie
machthungrig, amoralisch und nicht vertrauenswürdig (Altemeyer, 2004). Sie befür-
worten Konventionen und Traditionen nur, wenn es ihren Zielen dient
Stereotype Bedrohung
- ist die Angst von Mitgliedern einer Gruppe, dass sich ein negativer Stereotyp über
ihre Eigengruppe bestätigen könnte
- Wenn Menschen auf die Stereotype, die andere gegenüber ihrer Eigengruppe haben,
aufmerksam gemacht werden, dann kann dies ihre Leistung beeinträchtigen
- Die betroffenen Personen haben Angst, dass sie in einer Prüfungssituation die nega-
tiven kulturellen Stereotype über ihre Gruppe bestätigen könnten. Diese Besorgnis
wirkt als Ablenkung von der Aufgabe
4) soziale Umfeld muss Normen vorgeben, welche den Kontakt mit der Fremdgruppe
unterstützen
Prosoziales Verhalten
Prosoziales Verhalten: umfasst zahlreiche Verhaltensweisen, die für andere Menschen nutz-
bringend sind. (helfen, trösten, teilen, Kooperieren)
- entweder egoistisch oder altruistisch
Altruismus: ist das Motiv, ohne bewusste Berücksichtigung der Eigeninteressen, das Wohler-
gehen einer anderen Person zu verbessern (Motivation: Empathie).
Empathie: Das Erlebnis, den emotionalen Zustand einer anderen Person nachempfinden zu
können.
Bystander-Effekt: besagt, dass mit der zunehmenden Anzahl der anderen Anwesenden die
Wahrscheinlichkeit für eine Hilfeleistung in einer Notsituation abnimmt
Prosoziale Modelle:
- Hilfreiche Vorbilder fördern Altruismus
- Wenn kein Zeitdruck vorhanden ist, wird mehr geholfen
- Bei Ähnlichkeit zum Helfer wird eher geholfen
Externale Belohnungen: Menschen helfen am Liebsten Personen, die man attraktiv findet
oder von denen man geschätzt werden möchte
Soziale Normen: Regeln, die festlegen, welches Verhalten in verschiedenen sozialen Situati-
onen erwartet wird
Reziprozitätsnorm: ist die Erwartung, dass Menschen denen helfen, die ihnen geholfen ha-
ben und dass sie diese Erwartung nicht enttäuschen
Norm der sozialen Verantwortung: ist die Erwartung, dass Menschen denjenigen helfen, die
auf Hilfe angewiesen sind, auch ohne Rücksicht auf späteren Austausch (Unglück nicht
selbst verschuldet)
Verwandtenselektion: ist die Vorstellung, dass sich während der Evolution Altruismus gegen-
über engen Verwandten bewährt hat, um das Überleben der gemeinsamen Gene zu erhö-
hen.
Empathie-Altruismus Hypothese: Menschen können allein deshalb zum Helfen motiviert sein,
weil sie Empathie empfinden und lediglich das Wohlergehen einer anderen Person verbes-
sern wollen.
➔ Altruistisches Motiv
➔ Einfühlsamer und beständiger als Egoistisches helfen
➔ Helfen auch, wenn sie Anonym sind
➔ Hilfe dauert an, bis erforderliche Hilfe erfolgt ist
Empathie-Vermeidung:
- Wahrnehmung, dass es unmöglich ist, effektive Hilfe zu gewährleisten
- Die Helfenden bemerken oft, dass ihre Ressourcen, wie zum Beispiel ihre Zeit, zu ge-
ring sind
- Auch müssen sie oft feststellen, dass ihr Helfen aussichtslos ist.
➔ Sie vermeiden das Empathie-Gefühl, um zu verhindern, dass sie frustriert werden,
weil ihre altruistische Motivation ihr Ziel nicht erreichen kann.
➔ Dann kann es vorkommen, dass die Helfenden die Hilfsbedürftigen als Objekte
betrachten und auch so behandeln