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Das Selbst

Wechselwirkung zwischen Selbst und sozialer Umgebung:


- Spotlight Effekt: Personen überschätzen die Aufmerksamkeit, die andere ihnen
schenken
- Illusion of transparency: Menschen neigen zu Illusion, dass ihre verdeckten
Emotionen sichtbar werden für andere
- Die Sorge darüber, wie Personen auf andere wirken, motiviert ihr soziales Verhalten.
- Das Selbstinteresse einer Person färbt ihre sozialen Urteile.

Selbstkonzept: besteht aus Gesamtheit ihres Wissens und ihrer Überzeugungen über sich
selbst
Selbstschema: Eine aus Erfahrung gewonnene Meinung einer Person über sich selbst,
welche die Verarbeitung selbstbezogener Informationen organisiert und lenkt (sportlich, klug,
übergewichtig…)
➔ Wie man sich wünscht und was man für sich selbst fürchtet
Selbstreferenzeffekt: Neigung, selbstbezogene Informationen besser zu verarbeiten und zu
erinnern als andere Informationen
Selbstwertgefühl: Affektive Komponente des Selbst → besteht aus negativer und positiver
Bewertung des Selbst. Sich selbst mögen/schätzen
- Bottom-up Sichtweise: Selbstwertgefühl kann verbessert werden, wenn man
Menschen hilft, sich in den Bereichen besser zu fühlen, die für ihren Selbstwert
wichtig sind
- Top Down Sichtweise:
Einflüsse auf Selbstkonzept (genetisch und sozial):
- Soziale Rolle, die sie annimmt (Student, Vater, Schwester etc.)
- Soziale Identität, die sie ausbildet (Zugehörigkeit, Geschlecht, Religion..)
- Sozialer Vergleich mit anderen (Facebook, abwärts und aufwärts)
- Soziale Beziehungen
- Misserfolge und Erfolge
- Kultur

Individualistische Kulturen: schätzen die Rechte und Interessen des Individuums hoch ein.
Die Identität wird über persönliche Eigenschaften definiert. (Westen)

Kollektivistische Kulturen: Familieninteresse und den Interessen sozialer Gruppen wird


Vorrang gegeben. Identität wird durch Gruppenzugehörigkeit definiert (Asien)

Vorteile und Nachteile Hohes Selbstwertgefühl:


- + Fördert Initiative zum eigenständigen Handeln. Hohe Vertrauen in eigene Ansichen
und Fähigkeiten. Strengen sich nach Fehlschlägen mehr an
- + Hohes Selbstwert = Glücklicher
- - Mehr Aggressionen
- - Ärger richtet sich gegen andere mit Gewalt

Narzissmus:
- Sind von der eigenen Großartigkeit und Wichtigkeit überzeugt.
- Sind oft kontaktfreudig und charmant.
- Sorgen sich nicht um andere (Mangel an Empathie).
- Haben auf lange Sicht Beziehungsprobleme.
- Haben häufig ein überhöhtes Selbstwertgefühl.
➔ Unausstehlich, unterbrechen andere
Selbstwertdienliche Verzerrung: Neigung, sich selbst positiv zu bewerten → Dient der
Selbstaufwertung → Neigung sich Erfolge selbst zuzuschreiben, während sie für ihre
Misserfolge äußere Umstände verantwortlich machen. Man möchte besser sein als
Durchschnitt. Auch Vergleich mit Vergangenem Ich
Selbstwertdienliche Attribution: Tendenz, Erfolge auf internale Ursachsen, wie z.B. die
eigene Fähigkeit oder Anstrengung, zu attribuieren und Versagen auf externale Ursachen zu
attribuieren (z.B. Pech auf die Schwierigkeit der Aufgabe)
➔ Unrealistischer Optimismus: Kann vorteilhaft sein, da sie Angst reduzieren. Kann
negativ sein, wenn anderen Schuld gegeben wird
Selbstaufmerksamkeit: Zustand, in dem eine Person ihre Aufmerksamkeit auf die eigene
Person fokussiert → Durch Sollwerte/Standards wird Verhalten überwacht und angepasst
- Erhöhte Selbstaufmerksamkeit vor Spiegel, Kamera, wenn Zuschauer zugucken →
Vermehrte Selbstkontrolle (Weniger Schummeln)
Selbstwirksamkeit: Überzeugung einer Person, dass sie fähig ist, bestimmte Aufgaben oder
Handlungen erfolgreich ausführen zu können (hohe SW → ausdauernder, leben gesünder,
weniger ängstlich)
Kontrollüberzeugung: Ausmaß, in dem Personen Ereignisse als internal, durch ihre eigenen
Anstrengungen oder Handlungen, kontrollierbar wahrnehmen oder als external, durch Zufall
oder durch Einflüsse von außen, kontrolliert ansehen.
➔ Internal: Person meint Ereignisse selbst kontrollieren zu können (handeln aktiv bei
Misserfolg, Stolz auf Erfolge, Scham bei Misserfolg)
o Glücklicher, gesünder, mehr Ausdauer
➔ External: Person meint, Zufall oder äußere Einflüsse, wie andere Personen,
bestimmen über ihren Erfolg (weniger intensive Emotionen, sehen sich weniger
als Verursacher)
Selbstregulation: Prozess, bei dem das eigene Verhalten vorsätzlich kontrolliert und gelenkt
wird, um erwünschte Gedanken, Gefühle und Handlungsziele zu erreichen.
Selbsterschöpfung: Schwächung der Selbstregulation nach einer Anstrengung zur
Selbstkontrolle
Selbstbehinderung: besteht darin, das eigene Selbstimage mit Verhaltensweisen zu
schützen, die als Entschuldigung für einen späteren Misserfolg dienen.
Selbstpräsentation besteht darin, sich so auszudrücken und zu verhalten, dass ein günstiger
Eindruck entsteht, oder ein Eindruck, der den eigenen Idealen entspricht.

Soziale Meinungen und Urteile


Attribution: Die Zuschreibung von Ursachen für ein Verhalten (oder für Erfolg und Misserfolg,
siehe „selbstwertdienliche Verzerrung“)
➔ Internal: Disposition der Person (Persönlichkeitseigenschaften, Einstellungen)
(„Das Kind ist ängstlich“)
➔ External: Durch die Situation („Die Schule macht dem Kind Angst“)

Informationsquellen zur Attribution:


- Konsistenz (Beständigkeit): Ist gegeben, wenn Person dieses Verhalten in dersel-
ben Situation über längere Zeit bzw. häufig zeigt
- Distinktheit (Unterschiedlichkeit): Besteht, wenn sich die Person in anderen Situa-
tionen unterschiedlich verhält
- Konsensus (Übereinstimmung): Liegt vor, wenn sich andere Personen in derselben
Situation in ähnlicher Weise verhalten

Discounting principle: Menschen beachten häufig eine Ursache für ein Verhalten nicht, wenn
andere plausible Ursachen bereits bekannt sind

Fundamentale Attributionsfehler (Korrespondenzverzerrung): Beschreibt die Tendenz von


Beobachtern
- Den Einfluss dispositionaler Faktoren auf das Verhalten anderen zu überschätzen
- Den Einfluss situativer Faktoren zu unterschätzen
➔ Handelnde und Beobachtende nehmen unterschiedliche Perspektive ein

Bewusstes und unbewusstes Denken:

Theorie der dualen Informationsverarbeitung:


- Automatisches Denken: nicht bewusstes, nicht absichtliches, müheloses Denken
- Kontrollierte Informationsverarbeitung: reflektiertes, absichtliches, bewusstes,
langsameres Denken

Kategorisierung: Objekte, Menschen oder Handlungsabläufe werden unter einem Oberbegriff


in Gruppen zusammengefasst

Schema: Eine im Gedächtnis gespeicherte Struktur, die unser Wissen über eine Kategorie
enthält (Erwartungen über Kategorie)

Rolle: Menge von Normen, die definieren, welches Verhalten von Menschen in bestimmten
sozialen Positionen erwartet wird (Mutter, Polizist, bruder…)

Skript: Ein im Gedächtnis gespeicherter Handlungsablauf/Anleitung, die vorschreibt, wie man


sich in bestimmten sozialen Situationen verhalten soll

Zugänglichkeit: Ausmaß, in dem Informationen, wie Schemata, im Gedächtnis leicht gefun-


den werden

Priming: Aktivierung bzw. vorübergehende Zugänglichkeit von Gedächtnisinhalten durch


Wörter oder Ideen

Prime: Ereignis, dass das Priming auslöst (Wort, Bild, Geruch)


➔ Subliminal Prime: Wird so kurz unter der Wahrnehmungsschwelle dargeboten,
dass er nicht bewusst wahrgenommen werden kann.

Urteilsheuristiken
Heuristiken: Schnelle und Effiziente Denkstrategien („Faustregeln“ oder „mentale Abkürzun-
gen“)→ Zweckdienliche aber ungenaue Lösungen beim Beurteilen sozialer Situationen

Verfügbarkeitsheuristik: Bewirkt, die Häufigkeit von Ereignissen zu überschätzen, wenn


diese im Gedächtnis leicht verfügbar sind. Ereignis ist verfügbar, wenn das Ereignis leicht
einfällt oder man sich das Ereignis gut vorstellen kann. (Gerade erst passiert, Nachrichten,
z.B. Häufigkeit Flugzeugabstürze, Erdbeben etc. werden überschätzt)
➔ Menschliche Urteile werden häufig mehr von einer anschaulichen lebensnahen
Geschichte beeinflusst als von Statistiken

Repräsentativitätsheuristik: Neigung folgendes anzunehmen: Wenn eine Person oder eine


Situation einem typischen Mitglied einer Kategorie gleicht, dann gehört diese Person oder
Situation auch zu dieser Kategorie, auch wenn unwahrscheinlicher ist
➔ Wird angewandt, wenn eine Verbindung zwischen zwei Ereignissen als repräsentativer
(typischer) erscheint als eines dieser beiden Ereignisse allein (siehe Exkurs 4)

Ankerheuristik: wenn unter Unsicherheit numerische Schätzungen vorgenommen werden


müssen und dabei mit einem vorläufigen Wert, dem Anker, begonnen wird. Dann liegt die
endgültige Schätzung zu nahe an diesem Anker. Letzteres bezeichnet man als Ankereffekt

Illusorische Korrelation: Menschen nehmen eine illusorische Korrelation wahr, wenn sie ei-
nen Zusammenhang zwischen Ereignissen erwarten und diesen Zusammenhang selbst
dann wahrnehmen, wenn diese Ereignisse nur zufällig zusammen auftreten. Die illusorische
Korrelation wird durch das Zusammentreffen von Ereignissen gefördert, die auffällig oder
verschiedenartig sind. (negative Verhaltensweisen sind auffällig, Minderheiten sind verschie-
denartig)

Urteilsverzerrungen

Overconfidence-bias (Vermessenheitsverzerrung): Unangemessene Zuversicht in die Rich-


tigkeit der eigenen Meinung. Nimmt mit wachsender Inkompetenz zu

Confirmation-bias (Bestätigungstendenz): die Neigung, besonders solche Informationen zu


suchen, welche die eigene vorgefasste Meinung bestätigen und Informationen, welche die
eigene Meinung widerlegen unberücksichtigt zu lassen.

Belief-perseverance (Beharren auf diskreditierten Fakten): eine Urteilsverzerrung, die be-


wirkt, dass auf Überzeugungen beharrt wird, obwohl diese durch Fakten widerlegt sind

Falschinformationseffekt: die Verfälschung von Erinnerungen an ein Ereignis durch sugges-


tive Informationen, die erst nach dem Ereignis in das Gedächtnis eingefügt wurden.

Einstellungen und Verhalten


Einstellungen: günstige, ungünstige oder gemischte Stellungsnahmen, die sich auf Einstel-
lungsobjekte (Personen, Ereignisse, Symbole, Ideen,…) beziehen.

Einstellungskomponenten:
- affektive Komponente: Positive oder negative Gefühle gegenüber Einstellungsobjekt
- kognitive Komponente: Meinungen über das Einstellungsobjekt
- Verhaltenskomponente: Tendenz, sich gegenüber dem Einstellungsobjekt in be-
stimmter Weise zu verhalten

Moralische Scheinheiligkeit: Man sagt es ist moralisch verwerflich etwas zu tun, macht es
aber trotzdem

Beeinflussung des Verhaltens durch Einstellung

Bedingungen, damit Verhalten auch Einstellung entspricht


- Einstellung muss konkret/spezifisch sein
- Einstellung muss gut im Gedächtnis zugänglich sein/gut vorstellbar sein
- Wenn schon Erfahrung vorhanden ist/man schon vertraut mit Einstellungsobjekt ist

Korrespondenzprinzip: Es gibt nur dann einen engen Zusammenhang zwischen Einstellung


und Verhalten, wenn beide Maße im Grad ihrer Spezifikation übereinstimmen

Verhaltensintention: Absicht, ein konkretes Verhalten auszuführen

Beeinflussung des Verhaltens durch Einstellung

Annehmen von Rollen: Menschen neigen dazu, das was sie tun/sagen an die Position ande-
rer anzupassen, auch dann, wenn dieses Verhalten nicht ihrer Einstellung entspricht (Bsp.:
Stockholmsyndrom)
➔ Menschen entscheiden sich zunächst bewusst dazu, die mit einer Rolle verbunde-
nen Erwartungen zu erfüllen.
Mit der Zeit werden die zur Rolle gehörenden Normen automatisch Teil der eige-
nen Identität bzw. Teil ihres Selbst.

Dissonanztheorie: Menschen sind häufig beunruhigt sind, wenn ihre Gedanken, Gefühle
und Handlungen widersprüchlich, d.h. inkonsistent sind.
Sie wenden erhebliche psychische Energie auf, um diese Widersprüche aufzulösen, also die
Konsistenz, die Vereinbarkeit zwischen Gedanken, Gefühlen und Verhalten, wiederherzu-
stellen

Inkonsistenz: Zwei oder mehrere Einstellungen sind unvereinbar oder Einstellungen und Ver-
halten sind unvereinbar. Eine solche Inkonsistenz liegt vor, wenn eine Person eine Entschei-
dung getroffen hat (im weitesten Sinne) welche auch zu ihr bewussten Nachteilen führt.

Dissonanz: Unangenehmer Spannungs- oder Erregungszustand

Kognitive Arbeit/ Rationalisierung: Die betroffene Person ist motiviert, diese Spannung (Dis-
sonanz zu verringern. Zur Reduktion von Dissonanz leistet die Person kognitive Arbeit (Rati-
onalisierung).

Einstellungswandel: Die bei der Entscheidung gewählte Alternative wird attraktiver, die abge-
lehnte wird unattraktiver

Möglichkeiten zur Rationalisierung, um Dissonanz zu reduzieren:


- Mit der Entscheidung unvereinbare Denkweisen vermeiden,
- die Wichtigkeit der unvereinbaren Denkweisen herabsetzen,
- sich mit der Entscheidung vereinbaren, zusätzliche Argumente bewusst machen,
- die Wichtigkeit der vereinbaren Argumente erhöhen und
- mit der Entscheidung unvereinbare Denkweisen durch damit vereinbare Argumente
ersetzen.
- Zudem kann die Person es vermeiden, sich Situationen auszusetzen, die sie an die
Nachteile ihrer Entscheidung erinnern, das selektive Sich-Aussetzen.

Voraussetzung für Entstehen von Dissonanz:


- Person muss wahrnehmen, dass das Verhalten negative Konsequenzen für sich
selbe oder andere hat
- Person muss persönliche Verantwortung für Verhalten übernehmen. Negative Konse-
quenzen müssen vorhersehbar sein
- man muss Wahlfreiheit haben
- Person muss physiologische Erregung spüren
- Die Person muss die Erregung auf das einstellungsdiskrepante Verhalten attribuieren

Fuß-in-die-Tür-Phänomen: Personen, die eingewilligt haben, einer kleinen Forderung nach-


zukommen, werden später eher auch einer großen Forderung nachkommen

Low-ball Technik: Menschen, die eingewilligt haben, einer Forderung nachzukommen, wer-
den das häufig auch dann noch tun, wenn der Fordernde im Nachhinein seine Forderung er-
höht.
Konformität:

Konformität: Ist eine Verhaltens-, Meinungs-, oder Einstellungsänderung aufgrund eines tat-
sächlich oder vermeintlichen Gruppendrucks. (Aufgrund des Einflusses anderer Personen
unterschiedlich handeln)
➔ Öffentliche Konformität: Nachgeben, nur Verhalten geändert (Einstellung gleich)
➔ Private Konformität: Verhalten und Überzeugung/Einstellung geändert
➔ Gehorsam: Handeln auf Befehl einer Autoritätsperson (Teil von öffentlicher Kon-
formität)

(Mehrheitseinfluss): Der soziale Einfluss, der sich aus der Konfrontation mit den Meinungen
einer Mehrheit oder der Mehrheit der eigenen Gruppe ergibt.

Nachahmen führt zu Sympathie

Subliminale Darbietung: Eine Methode, nach der Reize so kurz oder so schwach dargeboten
werden, dass sich Menschen nicht bewusst sind, diesen Reizen ausgesetzt gewesen zu sein

Autokinetischer Effekt: Ist eine Bewegungstäuschung, die in völlig abgedunkelter Umgebung


stattfindet, wenn keine Bezugspunkte vorhanden sind. Dann scheint sich ein stationäres
Licht, ziellos umherwandernd, in alle möglichen Richtungen zu bewegen.

In nicht eindeutigen Situationen: Menschen neigen dazu, mit den Urteilen anderer konform
zu gehen
In eindeutigen Situationen: Eine offensichtlich falsch urteilende Mehrheit kann das Urteil ein-
zelner beeinflussen

Interessen von Menschen, die in Anwesenheit anderer einen Aspekt der Wirklichkeit beurtei-
len sollen:
- Eine richtige Beurteilung geben
- Einen guten Eindruck auf andere machen

Normativer Einfluss: Bewirkt Konformität, die daraus resultiert, dass man die Erwartungen
anderer erfüllen will, um akzeptiert zu werden → Angst vor Ablehnung

Informativer Einfluss: Bewirkt Konformität, die daraus resultiert, dass man sich Klarheit über
die Wirklichkeit verschafft, indem man Informationen anderer Personen akzeptiert (auch in-
formationaler Einfluss oder Informationseinfluss) → Person vertraut dem Urteil anderer, da
man den Wunsch hat korrekt zu Urteilen

Einflussgrößen auf das Ausmaß der Konformität:


- Gruppengröße
- Ob die anderen als unabhängige Urteilende wahrgenommen werden
- Ob man der Einzige mit einer anderen Meinung ist
Soziale Gruppen
Gruppe: Besteht aus zwei oder mehr Personen, die miteinander interagieren und sich gegen-
seitig beeinflussen. Befriedigen menschliche Bedürfnisse danach
- Sich zusammenzuschließen
- Leistung zu erbringen
- Eine soziale Identität zu erlangen

Risky Shift Phänomen: Verschiebung von Einstellungen zu risikofreudigeren Einstellungen


nach einer Gruppendiskussion

Gruppenpolarisierung: Eine schon vorher bestehende Entscheidungstendenz der Gruppen-


mitglieder wird durch die Gruppendiskussion verstärkt → Einstellungen werden extremer
- Bsp.: Konflikte in Gemeinden, Kriminalisierung von Jugendbanden
➔ Viele Konflikte wachsen, wenn sich die Beteiligten hauptsächlich mit Gleichge-
sinnten unterhalten und die Konfliktparteien nicht miteinander reden.

Too-much-invested to quit Phänomen: Man investiert in erfolglose Projekte noch mehr, um


diese zu retten

Ursachen für Gruppenpolarisierung:


Normativer Einfluss:
- Sozialer Vergleich: Menschen bewerten ihre Meinung, indem sie sich mit anderen
vergleichen. Wenn man weiß, wie die anderen denken, traut man sich auch seine ei-
gene Meinung auszusprechen
- Pluralistische Ignoranz: Ein falscher Eindruck über die Meinungen, Gefühle oder Re-
aktionen der anderen. Wenn die Diskussion beginnt, entdecken die Gruppenmitglie-
der, dass andere noch extremere Positionen vertreten als sie selbst → Trauen sich
ihre Meinung zu äußern
- Selbstwertdienliche Verzerrung: Menschen neigen dazu sich überdurchschnittlich zu
sehen → So versuchen sie die Gruppennorm zu übertreffen und äußern sich etwas
extremer.

Informativer Einfluss:
- Gruppenmitglieder hören neue Argumente, die meisten sprechen für den vorherr-
schenden Standpunkt der Gruppe.
- Aktive Teilnahme an der Diskussion erhöht die Einstellungsänderung im Vergleich
zum passiven Zuhören (man fühlt sich dem eigenen Standpunkt
➔ Dissonanztheorie und Selbstwahrnehmungstheorie
- Nachdenken über die Argumente, sie bewerten, Gegenargumente suchen erhöht die
Einstellungsänderung.

Minderheiteneinfluss Verhalten, um Akzeptanz zu erhöhen:


- Konsistenz (Regt zum Nachdenken an, umdenken)
- Signalisieren von Selbstvertrauen (Löst bei Mehrheit Zweifel aus, Position wird über-
dacht)
- Abtrünnige aus der Mehrheit für eigenen Standpunkt gewinnen (Durch Anzweifeln der
Mehrheit, fühlen sich Mitglieder der Mehrheit freier ihre Zweifel auszudrücken)

Konsistenz: Eine Minderheit, die ihre Meinung konsistent (standhaft) vertritt, ist einflussrei-
cher als eine, die unentschlossen oder schwankend ist
Konsistenz ist ein Verhaltensstil, der darauf hindeutet, dass eine bestimmte Position beibe-
halten wird
- über die Zeit (diachrone Konsistenz)
- über Individuen hinweg (synchrone Konsistenz)
Zweiprozess-Erklärungen:
- Eine Minderheit geht mit der Mehrheit häufig öffentlich konform, d.h. sie passt ihr Ver-
halten öffentlich an den sozialen Druck an, obwohl sie privat nicht übereinstimmt.
- Wenn dagegen eine Mehrheit der Minderheit folgt, dann spricht das dafür, dass die
Mehrheit deren Meinung echt akzeptiert
Soziales Faulenzen: ist die Neigung von Menschen, sich weniger anzustrengen, wenn sie
- mit einer Gruppe zusammenarbeiten und
- nicht für ihre individuellen Anstrengungen verantwortlich gemacht werden können.
➔ wenn die Anwesenheit anderer die Anonymität erhöht und damit die Bewertungs-
erwartung senkt, dann folgt soziales Faulenzen

Trittbrettfahrer: sind Personen, die von der Gruppe profitieren, aber selbst wenig zurückge-
ben.
Bewertungserwartung: Die Besorgnis von Menschen darüber, wie sie von anderen bewertet
werden, →.
Soziales Faulenzen wird eingegrenzt, wenn:
- Die Leistung individuell bewertet wird
- Die Aufgabe ist so herausfordernd, dass auf den eigenen Beitrag nicht verzichtet wer-
den kann. Dies ist besonders bei Teams in sportlichen
- Aufgaben ist ansprechend oder motivierend und bedeutsam für die eigene Person
oder wichtig für anderen Personen
- Die Gruppe meint, dass große Anstrengung zu einer Leistung führt, die auch belohnt
wird.
- Gruppenmitglieder sehen andere Gruppenmitglieder als unzuverlässig oder unfähig
an, viel beizutragen, halten es aber für wichtig, das Leistungsziel zu erreichen.
- Gruppenkohäsion ist hoch

Soziale Erleichterung nach Zajonc: Die physische Anwesenheit anderer bewirkt als angebo-
rene Reaktion, eine Zunahme der Erregung bzw. eine Erhöhung des Aktivierungsniveaus.
Erregung verstärkt diejenigen Reaktionen, die dominant (vorherrschend, wahrscheinlich)
sind.
- Bei leichten Aufgaben ist die richtige Lösung die dominante Reaktion. Gute Spieler
spielen bei Anwesenheit anderer besser
- bei schweren Aufgaben ist die inkorrekte Ausführung die dominante Ausführung.
Schlechte Spieler spielen also bei Anwesenheit anderer Leute schlechter.

weitere Erklärungen für die soziale Erleichterung:


- Bewertungserwartung: Beobachter machen Menschen besorgt, weil sie sich fragen wie
andere sie bewerten
- Erregung durch Ablenkung: Durch die Anwesenheit anderer kann man nicht seine volle
Aufmerksamkeit auf die Aufgabe richten
- Bloße Anwesenheit auch ohne Bewertungserwartung führt zu geringfügiger Erregung

Crowding: Anwesenheit vieler anderer → Crowding erhöht die Erregung und diese erleichtert
die dominanten Reaktionen.

Menschen reagieren auf die Anwesenheit anderer:


- Menschen schwitzen dann mehr,
- atmen schneller,
- spannen ihre Muskulatur mehr an,
- haben erhöhten Blutdruck und
- höhere Herzfrequenz
➔ Die Verstärkung dominanter Reaktionen ist am größten, wenn Menschen denken,
dass sie bewertet werden.

Deindividuation: ist der Verlust von


- Selbstaufmerksamkeit und
- Bewertungserwartung.
Sie tritt in Gruppensituationen auf, welche die Empfänglichkeit für Gruppennormen begünsti-
gen –seien diese Normen gut oder schlecht.

Einflussfaktoren von Deindividuation:


- Gruppengröße
- Erregende oder ablenkende Aktivitäten
- Physische Anonymität

Gruppendenken: Besteht in einer Denkweise, die entsteht, wenn das Streben nach Überein-
stimmung (Konsens) den Entscheidungsprozess einer Gruppe derart dominiert, dass die
Wahrnehmung der Realität beeinträchtigt wird. Damit werden Fehlentscheidung möglich.
Wird gefördert durch:
- Hohe Gruppenkohäsion
- Die Gruppe ist von alternativen Informationsquellen isoliert
- Ihre Führung favorisiert eine bestimmte Lösung

Symptome des Gruppendenkens:


1) Die Illusion der Unanfechtbarkeit führt zu unrealistischem Optimismus. Die Gruppe ist
bereit, ungewöhnliche Risiken einzugehen und Warnsignale zu ignorieren.

2) Der Glaube an die moralische Rechtfertigung wird nicht angezweifelt, ethische und
moralische Bedenken werden ignoriert

3) Es erfolgen kollektive Rationalisierungen, also Scheinbegründungen für die Gruppen-


position.

4) Die Stereotypisierung der Gegenpartei wird vorgenommen, sie wird als schwach, un-
fähig, schlecht dargestellt oder ihr wird mangelndes Problemverständnis unterstellt.

5) Konformitätsdruck wird gegen Personen ausgeübt, welche die Gruppenposition an-


zweifeln, diese werden negativ sanktioniert, z.B. durch sarkastische Bemerkungen.

6) Selbstzensur besteht darin, eigene Zweifel oder Gegenargumente zurückzuhalten,


aus Angst vor Ablehnung oder die Zeit der Gruppe zu verschwenden.

7) Die Illusion von Einstimmigkeit besteht in der falschen Annahme, dass das Schwei-
gen der anderen Zustimmung bedeutet.

8) Selbsternannte „Gesinnungswächter“ halten Informationen vor der Gruppe zurück,


welche die Effektivität und die moralische Rechtfertigung der Entscheidung infrage
stellen könnten.
Aggressionen

Aggression: Ein Verhalten, das mit der Absicht ausgeführt wird, jemanden zu verletzen oder
zu schädigen

Gewalthandlungen: Extrem aggressive Handlungen

Feindseligkeit: Negative, entgegengesetzte Einstellung gegenüber einer Person oder


Gruppe.

Ärger: Starke unangenehme emotionale Erregung nach wahrgenommener Schädigung.

➔ Ärger und Feindseligkeit müssen nicht zu Aggression führen.

Aggressivität: Die interindividuell unterschiedliche Neigung, in bestimmten Situationen ag-


gressiv zu handeln. Aggressivität bezeichnet also eine Persönlichkeitseigenschaft (Disposi-
tion).

Feindselige Aggression: wird durch Ärger verursacht und als Selbstzweck ausgeführt (auch
Ärger-Aggression, „hostile, affective, emotional aggression“).

Instrumentelle Aggression: wird eingesetzt, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.

Kulturen, die von Viehzüchtern abstammen neigen stärker zu Aggression (verglichen mit Kul-
turen, die Ackerbau betrieben).
Viehdiebstahl → Bedrohung der Existenz → Gewalt

Der feindselige Attributionsstil: Die Neigung, eine feindselige Absicht auch dann wahrzuneh-
men, wenn ein schädigendes Verhalten versehentlich oder achtlos erfolgt sein kann.

Männer:
- Direkt aggressiv
➔ physische Aggression
➔ Verbale Aggression

Frauen:
- indirekt aggressiv
➔ soziale Aggression (Lügen erzählen, Ausschließen, Lästern, Andere dazu zu brin-
gen jemanden nicht zu mögen)
➔ Weiblichen Personen sind Beziehungen und Vertäuen wichtiger als männlichen

Einflussfaktoren auf Aggression:


- Genetische Einflüsse (Verwandte sind meist gleich aggressiv durch Veerbung)
- Alkohol (Enthemmende Wirkung, Selbstaufmerksamkeit und -kontrolle sinken, alter-
native Handlungsmöglichkeiten und Konsequenzen des eigenen Handelns werden
weniger bedacht)
- Testosteron (Zusammenhang ist geringer bei Männern mit hohem sozioökonomi-
schem Status)

Affekt: ist eine Emotion oder Stimmung

Aversive Ereignisse: sind Reize oder Situationen, die einen negativen Affekt auslösen.
Physische aversive Ereignisse: Lärm, unangenehme Gerüche, Unangenehme Wetterbedin-
gungen, Schmerz, Hitze

Soziale aversive Ereignisse: Ausgrenzung, Crowding, Frustration, Provokation

Verschiebung der Aggression: Wenn aggressive Handlungen gegen den Urheber der Frust-
ration gehemmt werden, dann kann eine Verschiebung der Aggression erfolgen, d.h. die Ag-
gression richtet sich gegen ein anderes Ziel als den Urheber der Frustration.

Erregung: Erregung aufgrund neutraler, nicht-aversiver Ursachen (z.B. Erregung durch


Sport) kann in Ärger transformiert werden. → Fehlattribution

Erregungstransfer: Danach kann noch nicht abgebaute physiologische Erregung aus einer
neutralen, nicht aggressionsbezogenen Aktivität auf eine andere, Ärger auslösende Situation
übertragen werden.

Aggressiver Hinweisreiz:
- Ereignisse, die mit erfolgreicher Aggression assoziiert sind
- Ereignisse, die unangenehme Gefühle auslösen

Katharsis: Unter Katharsis versteht man den Abbau aggressiver Energie durch aggressives
Verhalten, durch das Beobachten aggressiven Verhaltens oder durch Aggressionsfantasien.
(„Dampf ablassen“) → Das imaginäre Ausführen aggressiven Verhaltens, z.B. beim Be-
obachten von Mediengewalt oder im Rollenspiel steigert sogar die Wahrscheinlichkeit ag-
gressiven Verhaltens
Vorurteile:

Vorurteil: ist eine nicht gerechtfertigte, negative Einstellung gegenüber einer Gruppe und de-
ren Mitgliedern
➔ Stereotyp: eine vorgefasste (meist übergeneralisierenden, manchmal richtigen
und veränderungsresistenten) Meinung über eine Gruppe, deren Mitgliedern be-
stimmte Eigenschaften zugeschrieben werden (kognitive Einstellungskompo-
nente)
➔ Negative, affektive Bewertung der Mitglieder der Gruppe (affektive Einstellungs-
komponente)

Diskriminierung: Ungerechtfertigtes negatives Verhalten gegenüber einer Gruppe oder deren


Mitgliedern

Eigengruppe: ist die Gruppe, der eine Person angehört oder anzugehören glaubt.
Fremdgruppe: ist die Gruppe, zu der eine Person nicht gehört oder nicht zu gehören glaubt.

Rassismus: Vorurteilsbehaftete Einstellung gegenüber -oder Diskriminierung von –Gruppen


einer bestimmten ethnischen Herkunft oder mit bestimmten äußeren, körperlichen Merkma-
len

Sexismus: Vorurteilsbehaftete Einstellung gegenüber -oder Diskriminierung von –Personen


eines bestimmten Geschlechts.

Offene Vorurteile: Vorurteile, denen sich die Personen bewusst sind und die sie auch offen-
sichtlich gegenüber anderen Personen zeigen

Subtile Vorurteile: Vorurteile die nicht offen gezeigt oder geäußert werden, da sie inzwischen
weniger sozial akzeptiert werden. Personen sind nicht bewusst, dass sie Vorurteile haben,
aber zeigen sie im Verhalten, wenn sie das Verhalten rechtfertigen können. → Deshalb wer-
den subtile Vorurteile besonders bei intimen sozialen Kontakten und in Situationen mit gro-
ßer sozialer Nähe beibehalten. (z.B. heiraten oder Ausgehen)

Automatische Vorurteile: Sie sind in der Regel implizit (unbewusst) und können sich im Ver-
halten zeigen, in einem Spontanen Verhalten, ohne nachzudenken

Soziale Ungleichheit: Eine Gruppe mit sozialer und ökonomischer Überlegenheit kann vorur-
teilsbehaftete Überzeugungen nutzen, um die eigene privilegierte Position zu rechtfertigen.

Konformität: Wenn Vorurteile in der Gesellschaft akzeptiert werden, dann gehen viele den
Weg des geringsten Widerstandes und passen sich an.

Die Neigung zur Begünstigung der Eigengruppe


Diese ist stärker ausgeprägt,
- wenn die Eigengruppe klein ist und
- von einer größeren Fremdgruppe umgeben ist.
In diesem Fall ist man sich seiner Gruppenzugehörigkeit auch mehr bewusst.

Die soziale Identität: ist die aus der Gruppenzugehörigkeit stammende Vorstellung einer Per-
son darüber, wer oder was sie ist (die soziale Identität des Selbstkonzeptes).
Kategorisieren: Menschen kategorisieren andere und sich selbst (Z.B. als Hindu, als Deut-
sche, als Busfahrer).

Identifizieren: Menschen assoziieren sich mit bestimmten Gruppen (den Eigengruppen) und
gewinnen daraus an Selbstwertgefühl.

Vergleichen: Menschen setzen ihre Gruppe in Kontrast zu anderen Gruppen (den Fremd-
gruppen) und neigen dazu, die eigene Gruppe zu favorisieren und aufzuwerten (In-group
bias).

Das gerechte Welt Phänomen: Menschen, die in ihrer sozialen Umgebung Ungerechtigkeit
gegenüber anderen Personen erleben, versuchen oft die Gerechtigkeit wieder herzustellen.
Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:
- Dem Opfer helfen oder es entschädigen.
- Bei Machtlosigkeit: Sich einzureden, das Opfer hätte sein Leiden verdient (Herabset-
zen des Opfers)

Autoritäre Persönlichkeit:
- Gehorsam gegenüber Autoritätspersonen und Intoleranz gegenüber Statusniedrige-
ren und Fremdgruppen
- Vorurteile gegenüber den verschiedensten Gruppen gleichzeitig vorhanden
- ethnozentrischen Personen sind von der Überlegenheit der eigenen ethnischen oder
kulturellen Gruppe überzeugt und sind voreingenommen gegenüber Fremdgruppen.
- sehen die Welt als gefährlich und dekadent an
- fürchten sich vor dem Verlust von Konventionen und Tradition
- unflexibles schwarz-weiß Denken
- selbstgerecht und halten sich für moralisch überlegen
- gegenüber Menschen mit mehr Macht oder höherem Status unterwürfig
- Gegenüber den Menschen, von denen sie meinen, sie hätten einen niedrigeren Sta-
tus sind sie aggressiv oder bestrafend

Soziale Dominanzorientierung:
- wollen ihre eigene Gruppe gegenüber den anderen Gruppen als überlegen sehen.
- rechtfertigen Unterschiede beim Status, bei der Macht und beim Reichtum damit,
dass die Privilegierten ihre bevorzugte Stellung der eigenen Kompetenz verdanken
- Die Unterprivilegierten betrachten sie als unfähig oder faul und berücksichtigen nicht,
dass diese nicht dieselben Möglichkeiten haben.
- wollen auch zwischenmenschlich andere Menschen dominieren, auf legitime oder il-
legitime Weise
- manipulieren bereitwillig andere Menschen zu ihrem eigenen Vorteil. Zudem sind sie
machthungrig, amoralisch und nicht vertrauenswürdig (Altemeyer, 2004). Sie befür-
worten Konventionen und Traditionen nur, wenn es ihren Zielen dient

Das sich selbst Aufrechterhalten von Stereotypen:


- Wenn das Verhalten eines Mitglieds der Fremdgruppe zum Stereotyp passt, dann
wird die Meinung bestätigt
- Wenn das Verhalten nicht zum Stereotyp passt, dann wird dies weniger beachtet
oder sogar ignoriert
- Verhalten, das nicht mit dem Stereotyp vereinbar ist, wird oberflächlicher verarbeitet
als mit dem Stereotyp vereinbares Verhalten
- Eine Möglichkeit, um ein Stereotyp aufrecht zu erhalten besteht darin, eine Unterka-
tegorie von der Fremdgruppe abzuspalten und diese Untergruppe als Ausnahme,
also als nicht repräsentativ für die Gruppe zu deklarieren
Die sich selbst erfüllende Prophezeiung
- besagt, dass sich Menschen zu den Erwartungen, die an sie gerichtet sind, konform verhalten
können.

Stereotype Bedrohung
- ist die Angst von Mitgliedern einer Gruppe, dass sich ein negativer Stereotyp über
ihre Eigengruppe bestätigen könnte
- Wenn Menschen auf die Stereotype, die andere gegenüber ihrer Eigengruppe haben,
aufmerksam gemacht werden, dann kann dies ihre Leistung beeinträchtigen
- Die betroffenen Personen haben Angst, dass sie in einer Prüfungssituation die nega-
tiven kulturellen Stereotype über ihre Gruppe bestätigen könnten. Diese Besorgnis
wirkt als Ablenkung von der Aufgabe

Abbau von Vorurteilen durch Kontakt

1) die Gruppen empfinden eine wechselseitige Abhängigkeit voneinander und streben


übergeordnetes Ziel an

2) Gruppen müssen gleichen Status haben

3) zwangloser Kontakt zwischen den Mitgliedern

4) soziale Umfeld muss Normen vorgeben, welche den Kontakt mit der Fremdgruppe
unterstützen
Prosoziales Verhalten

Prosoziales Verhalten: umfasst zahlreiche Verhaltensweisen, die für andere Menschen nutz-
bringend sind. (helfen, trösten, teilen, Kooperieren)
- entweder egoistisch oder altruistisch

Altruismus: ist das Motiv, ohne bewusste Berücksichtigung der Eigeninteressen, das Wohler-
gehen einer anderen Person zu verbessern (Motivation: Empathie).

Empathie: Das Erlebnis, den emotionalen Zustand einer anderen Person nachempfinden zu
können.

Egoismus: ist das Motiv, das eigene Wohlergehen zu verbessern.

Bystander-Effekt: besagt, dass mit der zunehmenden Anzahl der anderen Anwesenden die
Wahrscheinlichkeit für eine Hilfeleistung in einer Notsituation abnimmt

Barrieren auf dem Weg zum Helfen:


- Vorfall bemerken
- Interpretieren als Notfall
➔ Pluralistische Ignoranz (Falscher Eindruck, dass die anderen nicht besorgt sind)
➔ Informativer Einfluss (Verlassen auf Meinung anderer, um Situation richtig einzu-
schätzen, aber es ist eine vermeintliche Meinung der anderen)
- Verantwortung übernehmen
➔ Verantwortungsdiffusion: Je mehr Zuschauer anwesend sind, desto weniger ist
der Einzelne bereit zu helfen.
➔ Weniger Verantwortung, wenn Anwesende Fremde sind

Prosoziale Modelle:
- Hilfreiche Vorbilder fördern Altruismus
- Wenn kein Zeitdruck vorhanden ist, wird mehr geholfen
- Bei Ähnlichkeit zum Helfer wird eher geholfen

Theorie des sozialen Austauschtausches: besagt, dass menschliche Interaktionen Aus-


tauschbeziehungen sind, die darauf abzielen, die eigenen Belohnungen zu maximieren und
die eigenen Kosten zu minimieren.

Externale Belohnungen: Menschen helfen am Liebsten Personen, die man attraktiv findet
oder von denen man geschätzt werden möchte

Internale Belohnungen: Helfen kann das Selbstwertgefühl verbessern


➔ Negative Stimmung: Menschen, die eine andere Person in einer Notlage be-
obachten, fühlen Disstress. Der Person in Not zu helfen, kann den eigenen Dis-
stress mildern.
➔ Positive Stimmung: Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass das Hilfeverhalten
zunimmt, wenn Menschen in einer guten Stimmung sind

Soziale Normen: Regeln, die festlegen, welches Verhalten in verschiedenen sozialen Situati-
onen erwartet wird

Reziprozitätsnorm: ist die Erwartung, dass Menschen denen helfen, die ihnen geholfen ha-
ben und dass sie diese Erwartung nicht enttäuschen
Norm der sozialen Verantwortung: ist die Erwartung, dass Menschen denjenigen helfen, die
auf Hilfe angewiesen sind, auch ohne Rücksicht auf späteren Austausch (Unglück nicht
selbst verschuldet)

Verwandtenselektion: ist die Vorstellung, dass sich während der Evolution Altruismus gegen-
über engen Verwandten bewährt hat, um das Überleben der gemeinsamen Gene zu erhö-
hen.

Modells zum Abbau negativer Stimmungen:


Wenn Menschen die Notlage eines anderen Menschen miterleben oder davon erfahren,
dann erleben sie Disstress. Durch Helfen können sie den eigenen Disstress mildern.
➔ Egoistisches Motiv
➔ Finden eher Rechtfertigung, nicht zu helfen
➔ Neigen dazu, Situationen, in denen Hilf erforderlich ist, zu ignorieren

Empathie-Altruismus Hypothese: Menschen können allein deshalb zum Helfen motiviert sein,
weil sie Empathie empfinden und lediglich das Wohlergehen einer anderen Person verbes-
sern wollen.
➔ Altruistisches Motiv
➔ Einfühlsamer und beständiger als Egoistisches helfen
➔ Helfen auch, wenn sie Anonym sind
➔ Hilfe dauert an, bis erforderliche Hilfe erfolgt ist

Empathie-Vermeidung:
- Wahrnehmung, dass es unmöglich ist, effektive Hilfe zu gewährleisten
- Die Helfenden bemerken oft, dass ihre Ressourcen, wie zum Beispiel ihre Zeit, zu ge-
ring sind
- Auch müssen sie oft feststellen, dass ihr Helfen aussichtslos ist.
➔ Sie vermeiden das Empathie-Gefühl, um zu verhindern, dass sie frustriert werden,
weil ihre altruistische Motivation ihr Ziel nicht erreichen kann.
➔ Dann kann es vorkommen, dass die Helfenden die Hilfsbedürftigen als Objekte
betrachten und auch so behandeln

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