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Persönlichkeitsstörungen
1. Definition:
Diagnostische Merkmale
• Denken, Affektivität, Beziehunsgestaltung oder Impulskontrolle (Kriterium A).
• Dieses überdauernde Muster ist in einem weiten Bereich persönlicher uns sozialer
Situationen unflexibel und tiefgreifend (Kriterium B).
• Es führt in klinisch bedeutsamer Weise zu Leiden oder zu Beeinträchtigungen und
sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen (Kriterium C).
• Das Muster ist stabil und langandauernd und sein Beginn kann zumindest bis zur
Adoleszenz oder bis zum frühen Erwachsenenalter zurückverfolgt werden (Kriterium D).
• Das Muster kann nicht besser als Manifestation oder Folgeerscheinung einer anderen
psychischen Störung erklärt werden (Kriterium E).
• Und geht nicht auf die direkte körperliche Wirkung einer Substanz (z.B. Droge,
Medikament, Exposition gegenüber einem Toxin) oder eines medizinischen
Krankheitsfaktors (z.B. ein Kopftrauma) zurück (Kriterium F).
• Big Five:
1) Extroversion versus Introversion : Polarität
2) Rigidität versus Flexibilität : Spielraum, Dehnbarkeit (Gewissenhaftigkeit
versus Beharrlichkeit). Persönlichkeit mit Rigidität verstärkt im Alter die
Eigenschaften, mit Flexibilität wird es sanfter.
3) Offenheit für Erfahrung versus Verschlossenheit
4) Verträglichkeit versus Aggressivität (Duldsamkeit)
1) Neurotizismus (mangelnde emotionale Stabilität) versus emotionale Stabilität
• Small Four:
1) Überstiegsfähigkeit – Verharren: Adaptabilität - Rigidität
2) Bindungsfähigkeit - Unverbindlichkeit
3) Selbstbezogenheit – Bezogenheit auf andere
4) Abgrenzungsfähigkeit, starker Grenzschutz – Ausgeliefertsein
Die Persönlichkeitsstörungen sind auf der Basis von deskriptive Ähnlichkeiten in drei
Hauptgruppen (Cluster) geordnet.
• Das Cluster A enthält die Paranoide, die Schizoide und die Schizotypische
Persönlichkeitsstörung. Personen mit diesen Störungen erscheinen oft als sonderbar
oder exzentrisch.
• Cluster B beinhaltet die Antisoziale, die Borderline, die Histrionische und die
Narzisstische Persönlichkeitsstörung. Personen mit diesen Störungen erscheinen oft als
dramatisch, emotional oder launisch.
• Cluster C beinhaltet die Vermeidend-Selbst-unsichere, die Dependente und die
Zwanghafte Persönlichkeitsstörung. Personen mit diesen Störungen erscheinen oft
ängstlich oder furchtsam.
Gruppe B: Thema Schmerz, Selbstlos, ich bin auf der Flucht, der Unterschied liegt im
Modus des in Berührung kommens.
• Borderline: hat kein Eigenes, im Verlustig gehen des Eigenen klammert er. Im
Klammern geht es um Leben und Tod, innere Leere, selbstloses wird durch Klammern
wettgemacht
Optimalkriterium: Heftiges Bemühen, reales oder vorgestelltes Verlassen werden zu
vermeiden
ICD 10: Impulsivität, wechselnde, instabile Stimmung. Geringe Fähigkeit vorauszuplanen,
Ausbrüche intensiven Ärgers können zu gewalttätigem, explosiven Verhalten führen,
mangelnde Selbstkontrolle = emotional instabile Pers.
a) impulsiver Typ: emotionale Instabilität., mangelnde Impulskontrolle, gewalttätig,
bedrohliches Verhalten bei Kritik durch andere
b) Borderline Typ: emot.Instabilität, eigenes Selbstbild, Ziele, innere Präferenzen sind
unklar und gestört. Chronisches Gefühl der inneren Leere, Neigung zu intensiven,
unbeständigen Beziehungen, wiederholt emotionale Krisen, übermäßige
Anstrengung, nicht verlassen zu werden, Suiziddrohungen, selbstschädigende
Handlungen
• Narzisstisch: ich bin großartig, wenn du das nicht siehst, dann gehe ich zu einem
anderen. Thema: verletztes Selbst
Optimalkriterium: Hat ein grandioses Gefühl von der Bedeutung seiner Person.
DSM IV: Großartigkeit, Bedürfnis nach Bewunderung, Mangel an Empathie. Grandioses
Gefühl der eigenen Wichtigkeit, stark eingenommen von Phantasien grenzenlosen
Erfolgs, Macht, Glanz, Schönheit, idealer Liebe, glaubt sich besonders und einzigartig zu
sein, verlangt nach übermäßiger Bewunderung, ausbeuterisch in Beziehungen, neidisch
auf andere, arrogantes, überhebliches Verhalten
4
Gruppe C:
• Vermeidend:
Optimalkriterium: Vermeidet (berufliche) Aktivitäten, die wichtige interpersonelle Kontakte
beinhalten aus Angst vor Kritik, Nichtzustimmung oder Zurückweisung.
ICD 10: Andauernde, umfassende Gefühle von Anspannung und Besorgtheit,
Überzeugung selbst sozial hilflos, unattraktiv, minderwertig zu sein, Sorge in sozialen
Situationen kritisiert oder abgelehnt zu werden, Abneigung sich auf soziale Kontakte
einzulassen (außer man ist sicher, gemocht zu werden), eingeschränkter Lebensstil
wegen dem Bedürfnis nach körperlicher Sicherheit, Vermeidung sozialer und beruflicher
Aktivitäten, die zwischenmenschliche Kontakte voraussetzen aus Furcht vor Kritik,
Missbilligung oder Ablehnung.
• Dependent:
Optimalkriterium: Braucht andere, um Verantwortung zu übernehmen für die meisten
seiner/ ihrer Lebensbereiche.
ICD 10: Bei den meisten Entscheidungen wird an die Hilfe anderer appelliert oder die
Entscheidung anderen überlassen. Unterordnung eigener Bedürfnisse unter die anderer
Personen, zu denen eine Abhängigkeit besteht. Nachgiebigkeit gegenüber den
Wünschen anderer. Mangelnde Bereitschaft zur Äußerung angemessener Ansprüche
gegenüber Personen, zu denen eine Abhängigkeit besteht. Unbehagliche Gefühle beim
Alleinsein (Angst, nicht für sich sorgen zu können), Angst, von Personen verletzt zu
werden, auf die sie/er angewiesen ist. Eingeschränkt Fähigkeit, Alltagsentscheidungen
zu treffen.
• Zwanghaft:
Optimalkriterium: Zeigt Perfektionismus, der die Erfüllung von Aufgaben behindert.
ICD 10: Zweifel und Vorsicht, ständige Beschäftigung mit Details,
Listen,...Perfektionismus, übermäßige Gewissenhaftigkeit, Skrupel-,
Leistungsbezogenheit, Vernachlässigung von Vergnügungen und
zwischenmenschlichen Beziehungen, übermäßige Pedanterie, Befolgung von
Konventionen, Rigidität und Eigensinn. Unbegründetes Bestehen auf der
Unterordnung anderer unter die eigenen Gewohnheiten, Andrängen beharrlicher
und unerwünschter Gedanken und Impulse.